die anfertigung wissenschaftlicher arbeiten im fach marketing

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Leibniz Universität Hannover
Institut für Marketing und Management
Prof. Dr. Klaus-Peter Wiedmann
Institut Marketing und Konsum
Prof. Dr. Dr. hc. Ursula Hansen
DIE ANFERTIGUNG
WISSENSCHAFTLICHER
ARBEITEN
IM FACH MARKETING EMPFEHLUNGEN UND FORMALE VORGABEN
FÜR STUDIERENDE DES FACHES MARKETING
AN DER LEIBNIZ UNIVERSITÄT HANNOVER
4. ÜBERARBEITETE AUFLAGE
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
DIE ANFERTIGUNG WISSENSCHAFTLICHER ARBEITEN
IM FACH MARKETING EMPFEHLUNGEN UND FORMALE VORGABEN FÜR
STUDIERENDE DES FACHES MARKETING AN DER
LEIBNIZ UNIVERSITÄT HANNOVER
Verfasser:
Dr. Thorsten Hennig-Thurau
Dr. Alexander Klee
© 4., überarbeitete Auflage Hannover 2001
Redaktionelle Änderungen Januar 2006
Alle Rechte vorbehalten
-1-
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Vorwort
Die Verfassung wissenschaftlicher Texte ist ein zentrales Element des
wirtschaftswissenschaftlichen Studienganges; die Vermittlung entsprechender
Kompetenzen entsprechend ein wichtiges Ziel der universitären Ausbildung.
Wissenschaftliches Arbeiten ist dabei (wie ein weit verbreiteter Irrglaube
behauptet) durchaus nicht nur für solche Studierenden von Interesse, die weiter
gehende akademische Interessen verfolgen, etwa im Rahmen einer Promotion.
Vielmehr
spiegelt
das
Erstellen
wissenschaftlicher
Texte
jene
Schlüsselqualifikationen, um die sich beim Hochschulstudium alles dreht bzw.
alles drehen sollte: die Fähigkeit, komplexen Probleme und Aufgaben auf
mittels einer konzeptionellen, analytischen Vorgehensweise beizukommen.
Und eine solche Kompetenz ist eben auch in der nicht weniger komplexen
Marketingpraxis von unschätzbarer Bedeutung.
Das Ziel dieser Broschüre ist zweigeteilt. Sinn und Zweck dieser Broschüre ist
es zum einen, in Teil A den Studierenden des Faches Marketing an der Leibniz
UniversitätHannover grundlegende Hilfestellungen zu geben, die sich mit der
Aufgabe konfrontiert sehen, im Rahmen einer Haus- oder Diplomarbeit
wissenschaftlich zu arbeiten. Die formulierten Empfehlungen sollen helfen,
grundsätzliche Überlegungen anzustellen, die ein solches schwieriges
Unterfangen systematisch erleichtern und verständlich machen. Zum anderen
werden in Teil B formale Vorgaben formuliert, die bei der Abfassung
wissenschaftlicher Arbeiten im Fach Marketing unbedingt zu beachten sind.
Dabei gilt folgender Grundsatz: Nicht alles, was hier nicht geregelt ist, ist
auch erlaubt. Vielmehr gelten grundsätzlich die allgemeinen anerkannten
Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens, die wir mit unserem Text nur
konkretisieren, um einen Vergleichbarkeit der Arbeiten in unserem Fach zu
ermöglichen.
Die vorliegende Auflage ist gegenüber der ersten an verschiedenen Stellen
inhaltlich erweitert worden. Neben der Einfügung eines Kapitels zum „kleinen
muk“ sind die vorhandenen Ausführungen durch Beispiele verdeutlicht worden,
-2-
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
was insbesondere die internetbezogenen Teile betrifft; hier sind auch alle
Angaben auf den neuesten Stand gebracht worden. Des Weiteren sind einzelne
Vorschriften geändert worden, was u.a. eine Verkürzung der maximalen
Seitenzahlen von Haus- und Diplomarbeiten zur Folge hat.
Für Hinweise auf fehlerhafte, uneindeutige oder veraltete Informationen sind wir
dankbar. Wir wünschen den Lesern ein gutes Gelingen.
Die Verfasser
-3-
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Teil A: Hinweise zum Vorgehen bei der Erstellung wissenschaftlicher
Arbeiten
1. Der Umgang mit wissenschaftlicher Literatur ............................................. 7
1.1. Literaturrecherche ....................................................................................... 7
1.1.1. „Traditionelle“ Literaturrecherche ....................................................... 7
1.1.1.1. Literaturrecherche in Hannoveraner Fachbibliotheken ................. 7
1.1.1.2. Literaturverzeichnisse im Anschluß an Problemabhandlungen .... 9
1.1.1.3 Durchsicht von Fachzeitschriften ................................................. 11
1.1.1.4. Die Inanspruchnahme spezieller Dokumentationsstellen und
externer Datenbanken ................................................................... 14
1.1.1.5. Weitere Quellen ........................................................................... 15
1.1.2. Literaturrecherche mit neuen Medien (insbes. im Internet)............... 16
1.1.2.1. Grundsätzliches............................................................................ 16
1.1.2.2. Vorgehensweise ........................................................................... 16
1.1.2.3. Zugang ......................................................................................... 19
1.2. Literaturauswertung und -verarbeitung .................................................... 20
2. Die Vorgehensweise bei der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten....... 21
2.1. Ein Phasenmodell...................................................................................... 21
2.2. Die häufigsten Fehler und ihre Vermeidung ............................................ 24
Teil B: Formerfordernisse bei der Abfassung von Hausarbeiten und
Diplomarbeiten
1. Allgemeine Formerfordernisse..................................................................... 28
1.1 Zur Gliederung der Arbeit ......................................................................... 28
1.2 Die äußere Form der Arbeit ....................................................................... 33
1.3 Zitate .......................................................................................................... 33
1.4 Fußnoten .................................................................................................... 36
1.4.1 Allgemeines......................................................................................... 36
-4-
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
1.4.2 Quellenangaben ................................................................................... 36
1.5. Literaturverzeichnis .................................................................................. 37
1.5.1. Monographien .................................................................................... 38
1.5.2. Beiträge in Sammelwerken und Festschriften.................................... 39
1.5.3. Hochschulschriften............................................................................. 40
1.5.4. Zeitschriftenaufsätze .......................................................................... 40
1.5.5. Internet-Publikationen ........................................................................ 41
2 Besondere Hinweise zur Erstellung von Diplomarbeiten........................... 43
2.1. Anfertigungszeitraum ............................................................................... 43
2.2. Die Beratung ............................................................................................. 43
2.3. Technische Anforderungen....................................................................... 45
2.4. Ordnungsschema....................................................................................... 45
2.5. Titelblatt .................................................................................................... 46
2.6. Die ehrenwörtliche Erklärung................................................................... 46
3. Besondere Hinweise zur Erstellung von Hausarbeiten.............................. 47
3.1. Anfertigungszeitraum ............................................................................... 47
3.2. Technische Anforderungen....................................................................... 47
3.3. Ordnungsschema....................................................................................... 47
3.4. Titelblatt .................................................................................................... 48
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Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Teil A: Hinweise zum Vorgehen bei der Erstellung
wissenschaftlicher Arbeiten
Die Schwierigkeiten der meisten Studenten zu einem effizienten Arbeitsstil zu
gelangen, sind Anlass, hier einige grundlegende Hinweise für systematisches
Arbeiten zu geben. Jede/r Studierende sollte sich frühzeitig (am besten gleich zu
Beginn des Studiums) Gedanken über den persönlichen Arbeitsstil machen.
Dabei können Veröffentlichungen, die sich mit diesem Thema beschäftigen,
wertvolle Hilfe leisten. In diesem Sinne empfehlenswerte Bücher sind:
Bänsch, Axel: Wissenschaftliches Arbeiten: Seminar- und Diplomarbeiten, 7.
Aufl., München/Wien 1999
Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt.
Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und
Sozialwissenschaften, 8. Aufl., Heidelberg 2000
Schräder-Naef, Regula: Rationeller Lernen lernen - Ratschläge und Übungen
für alle Wissbegierigen, 19. Aufl., Weinheim/Basel 2000.
Poenicke, Klaus/Wodke-Repplinger, Ilse: Wie verfasst man wissenschaftliche
Arbeiten? Ein Leitfaden vom 1. Studiensemester bis zur Promotion, 2.
Aufl., Mannheim 1988.
Theisen, Manuel R.: Wissenschaftliches Arbeiten. Technik - Methodik - Form,
10. Aufl., München 2000.
Diese Einführungen in die Theorie und Praxis der geistigen Arbeit bieten
theoretische Grundkenntnisse, praktische Ratschläge und Hinweise sowie
Übungen für wichtige Bereiche der Arbeits- und Studientechnik (effizientes
Lesen, grundlegende Ausführungen zum Lernen und Denken, praktische
Hinweise hinsichtlich Arbeitsumgebung und -vorbereitung, Aufnahme von
Wissen und dessen Anwendung und Weitergabe).
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Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
1. Der Umgang mit wissenschaftlicher Literatur
1.1. Literaturrecherche
Bei der - insbesondere im Rahmen von wissenschaftlichen Arbeiten
notwendigen - Literatursuche bieten sich folgende grundsätzliche Ansatzpunkte:
a) die „traditionelle“ Literaturrecherche
b) die Literaturrecherche unter Einsatz neuer Medien, insbesondere des Internet
Beide Bereiche beinhalten verschiedene spezielle Formen der Recherche, die im
Folgenden knapp vorgestellt werden sollen.
1.1.1. „Traditionelle“ Literaturrecherche
1.1.1.1. Literaturrecherche in Hannoveraner Fachbibliotheken
Damit sind in erster Linie die Kataloge (Sach- und Verfasserkatalog, sowie das
OPAC-Onlinesystem) der an der Leibniz UniversitätHannover eingerichteten
Bibliotheken gemeint. Für wirtschafts- bzw. marketingwissenschaftliche
Problemstellungen sind dies in erster Linie:
• Fachbereichsbibliothek Wirtschaftswissenschaften (FBW), Königsworther
Platz 1b, Tel. 762-5349
• Niedersächsische Landesbibliothek (NLB), Waterloostr. 8, Tel. 126-70, und
• Universitätsbibliothek/TIB, Welfengarten 1 B, Tel. 762-2268.
Je nach Fragestellung können aber auch andere an das OPAC-System
angeschlossene Bibliotheken relevant sein. Um diese „Literaturfundgruben“
auch nutzen zu können, wird die Teilnahme an einer Einführung in die
Benutzung des OPAC dringend empfohlen (wird z. B. in der FBW regelmäßig
angeboten). Im OPAC können Literaturrecherchen in den Gesamtbeständen der
hannoverschen Universitäten durchgeführt werden. Dort werden Informationen
über vorhandene Bücher und Zeitschriften gegeben; außerdem wird die Ausleihe
und das Verlängern von Büchern erheblich vereinfacht. In den Bibliotheken
liegen Broschüren aus, die die einzelnen Arbeitsschritte und
-7-
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Recherchemöglichkeiten im OPAC erläutern. Das OPAC ist inzwischen auch
vom heimischen PC erreichbar (siehe das Kapitel 2.1.2. über „Literaturrecherche
mit neuen Medien“).
Als zentrale Quelle für wirtschaftswissenschaftliche Literaturrecherchen bieten
sich weiterhin CD-ROM-Datenbankrecherchen an, in denen umfangreiche
Verzeichnisse erschienener Bücher und Aufsätze gesammelt werden. Die
Datenbank WISO 1 bis 3 kann in der Landesbibliothek eingesehen werden
(Einführungskurse werden regelmäßig angeboten; telefonische Anmeldung von
Recherchen erforderlich unter Tel.: 1267-399; Diskette oder Druckerpapier für
Abfrageergebnisse müssen selbst mitgebracht werden).
Eine Erweiterung des o.g. OPAC-Systems erfolgt mit dem NMN-Verbund, in
dem ähnliche Systeme der Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein erfasst
sind. Literaturhinweise erfolgen hier mit Bestandsnachweis. Ausleihen ist noch
nicht möglich; mittelfristig soll das System allerdings so weit ausgebaut werden,
dass Fernleihbestellungen aufgegeben werden können. NMN ist auf einem
Rechner der FBW (Erdgeschoss) verfügbar.
Findet sich eine gesuchte Zeitschrift nicht im OPAC (Zeitschriften der TIB sind
getrennt ausgewiesen, Zeitschriftentitel in FBW und NLB sind in den
Bücherbestand einsortiert), ist noch die Zeitschriftendatenbank (ZDB) zu
nennen, die auf Mikrofiche in jedem Stockwerk der FBW vorliegt. Hier sind alle
in Deutschland geführten Zeitschriften mit Bestandsnachweis aufgeführt.
Darüber
hinaus
stellt
die
allerdings
nicht
speziell
auf
wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen ausgerichtete - Internationale
Bibliographie der Zeitschriftenliteratur (IBZ) eine Möglichkeit der
themenspezifischen Literatursuche in Zeitschriften dar. Sie ist über einen der
OPAC-Rechner in der FBW zugänglich.
Wenn ein Buch oder eine Zeitschrift weder in den Zettelkatalogen noch im
OPAC der aufgeführten Bibliotheken in Hannover verzeichnet ist, kann eine
Fernleihe in Auftrag gegeben werden. Eine Fernleihe ist gebührenpflichtig und
kann bis zu einigen Wochen dauern (Formulare sind bei der Aufsicht der FBW
oder LB erhältlich); bei Hinterlegen des benötigten Betrages kann auch ein
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Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Online-Formular benutzt werden, was den Vorgang beschleunigt.
Fernleiherecherchen sollten folglich tendenziell in der Anfangsphase der
Bearbeitung wissenschaftlicher Problemstellungen in Auftrag gegeben werden.
In den Bibliotheken stehen ebenfalls Bibliographien zu verschiedenen
Themengebieten zur Verfügung, in denen aktuelle in- und ausländische Literatur
aufgeführt ist.
Neben den genannten Bibliotheken gibt es die Institutsbibliothek Marketing
der beiden Lehrstühle Marketing I: Markt und Konsum und Marketing II, die
allerdings ausschließlich jenen Studenten, die eine Diplomarbeit an einem der
beiden Marketing-Lehrstühle verfassen, zur Verfügung steht. (für die
Öffnungszeit beachten Sie bitte die aktuellen Aushänge, Ausleihfrist ist maximal
eine Woche). Je nach Themengebiet können auch die Bibliotheken anderer
Lehrstühle von Relevanz sein. Öffnungszeiten und Ausleihmodalitäten sind an
den jeweiligen Lehrstühlen zu erfragen.
1.1.1.2. Literaturverzeichnisse im Anschluss an
Problemabhandlungen
Hier sind zum einen als Sammelwerke die Handwörterbücher des Fachbereichs
Betriebswirtschaftslehre von Nutzen. In der "Enzyklopädie der
Betriebswirtschaftslehre" wird anhand von kurzen Abhandlungen in Form
alphabetisch geordneter Stichworte die ganze Breite der Betriebswirtschaftslehre
aufgezeigt. Im Anschluss an jede dieser Abhandlungen ist eine umfangreiche
Bibliographie zu finden. Die "Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre"
enthält die folgenden Handwörterbücher (Stand 1997):
•
•
•
•
•
•
•
•
Band I: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft (HWB)
Band II: Handwörterbuch der Organisation (HWO)
Band III: Handwörterbuch des Rechnungswesens (HWR)
Band IV: Handwörterbuch des Marketing (HWM)
Band V: Handwörterbuch des Personalwesens (HWP)
Band VI: Handwörterbuch des Bank- und Finanzwesens (HWF)
Band VII: Handwörterbuch der Produktionswirtschaft (HWProd)
Band VIII: Handwörterbuch der Revision (HWRev)
-9-
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
•
•
•
•
Band IX: Handwörterbuch der Planung (HWPlan)
Band X: Handwörterbuch der Führung (HWFü)
Band XI: Handwörterbuch der öffentlichen Betriebswirtschaft (HWÖ)
Band XII: Handwörterbuch Export und internationale Unternehmung
(HWInt)
• Handbook of German Business Management
Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang noch das von Hermann Diller
herausgegebene „Vahlens großes Marketing-Lexikon“, das bezüglich eines
umfangreichen Fachwort-Arsenals als Ausgangspunkt für umfassendere
Recherchen ebenfalls sehr hilfreich sein kann und im Herbst 2001 vollständig
überarbeitet in der zweiten Auflage erschienen ist.
Nicht ganz so ergiebig im Hinblick auf Literatursuche sind sonstige Handbücher
(z.B. Handbuch der Werbung, Handbuch der Marktforschung, Marketing und
Verkaufsleiter-Handbuch) und Enzyklopädien (Marketing-Enzyklopädie und
Management-Enzyklopädie), da diese Werke im Anschluss an die einzelnen
Problemabhandlungen meist nur wenige grundlegende Literaturstellen angeben.
Desweiteren sei an dieser Stelle auch auf die gängigen grundlegenden
Marketing-Lehrbücher hingewiesen, in welchen umfangreiche Angaben zur
weiterführenden Literatur zu finden sind. Dies sind z. B.:
• Kotler, Philip/Bliemel, Friedhelm: Marketing-Management: Analyse,
Planung und Verwirklichung, 10. Aufl., Stuttgart 2001.
• Meffert,
Heribert:
Marketing:
Grundlagen
Unternehmensführung, 9. Aufl., Wiesbaden 2000.
marktorientierter
• Nieschlag, Robert/Dichtl, Erwin/Hörschgen, Hans: Marketing, 18. Aufl.,
Berlin 1997.
Weiterhin sind selbstverständlich die von einzelnen Verfassern vorliegenden
Veröffentlichungen (Monographien, Dissertationen) zu den interessierenden
Problembereichen für eine Literatursuche ergiebig. Die darin zu findenden
Literaturverzeichnisse, eventuell konkretisiert durch Fußnotenhinweise im
Rahmen der Abhandlung, geben wertvolle Hinweise für die eigene weitere
Literaturarbeit. Dies gilt insbesondere für Dissertationen, da sich diese i.d.R.
umfassend und detailliert mit der vorhandenen Literatur auseinander setzen.
- 10 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Allerdings sind Probleme der hier dargestellten Art der Literatursuche nicht
immer zu vermeiden:
• Möglicherweise liegen zum interessierenden
Stichworte oder Veröffentlichungen vor;
Problembereich
keine
• die vorhandenen Veröffentlichungen sind zu alt, um einen aktuellen
Literaturüberblick geben zu können. Hier kann insbesondere eine Durchsicht
neuester Zeitschriften weiterhelfen.
1.1.1.3 Durchsicht von Fachzeitschriften
Die systematische Durchsicht empfiehlt sich für alle Zeitschriften, die für die
jeweilige Problemstellung relevant erscheinen. Daneben können so auch
Bibliographien, die regelmäßig bestimmten Zeitschriften beigelegt sind (vgl.
bspw. die bankbetriebliche Bibliographie in "Der Bankbetrieb") oder laufende
Angaben von Neuveröffentlichungen (Punkt "Neue Bücher" in den aktuellsten
Ausgaben von Fachzeitschriften) ausgewertet werden.
Im Fachgebiet Marketing existieren verschiedene Zeitschriften, die sowohl
unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte besitzen als auch unterschiedliche
Zielgruppen ansprechen. Die wichtigsten Marketingzeitschriften sind:
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Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Deutschsprachige Zeitschriften:
Titel
ReviewProzess1
Adressatenkreis/
Wissenschaftlicher
Anspruch
Marketing ZFP
Double blind
review
Jahrbuch der Absatz- und
Verbrauchsforschung
editorial
review
wichtigste Publikation der deutschsprachigen Marketingwissenschaft, hoher
theoretischer Anspruch
theoretische Ausrichtung, primär an
Marketingwissenschaftler gerichtet
absatzwirtschaft
editorial
review
Harvard Business
Manager
editorial
review
Marktforschung &
Management
editorial
review
Der Markt (Österreich)
editorial
review
Verbindungsglied zwischen
Marketingtheorie und -praxis, anwendungsorientierte, vglw. kurze Aufsätze
primär an Führungskräfte in Unternehmen adressierte Zeitschrift, vglw. geringer theoretischer Anspruch
grundsätzlich theoretische Ausrichtung,
sowohl an Wissenschaftler als auch an
Praktiker gerichtet
grundsätzlich theoretische Ausrichtung,
sowohl an Wissenschaftler als auch an
Praktiker gerichtet
inhaltliches
Themenspektrum
Marketing allgemein
Marketing allgemein,
Fokussierung auf empirisch geleitete Arbeiten
und Fragen zur Marketingforschung
Marketing allgemein
allgemeine Marketing
und Management-Fragen
Marketing allgemein,
Fokussierung auf empirisch geleitete Arbeiten
und Fragen zur Marketingforschung
Marketing allgemein,
Fokussierung auf empirisch geleitete Aufsätze
Darüber hinaus existieren verschiedene bedeutende Publikationen im Bereich
der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, die ebenfalls von Zeit zu Zeit
marketingrelevante Veröffentlichungen beinhalten (v.a. Die Betriebswirtschaft,
Zeitschrift
für
betriebswirtschaftliche
Forschung,
Zeitschrift
für
Betriebswirtschaft), allesamt Zeitschriften mit einem double-blindReviewprozess.
Englischsprachige Zeitschriften (Auswahl):
Titel
Review-
Adressatenkreis/
1
inhaltliches
Die Qualität von wissenschaftlichen Artikeln wird insbesondere dadurch beeinflusst, wie streng das
Begutachtungsverfahren einer Zeitschrift ist. Im Fall eines double-blind-Review („Doppelt-verdeckte
Begutachtung“) sind weder der Gutachter noch der Autor einander bekannt, sodass ein Höchstmaß an
Unvoreingenommenheit gewährleistet ist. Im Fall des editorial Review erfolgt die Begutachtung von Beiträgen
durch den oder die Herausgeber, also nicht anonym.
- 12 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Prozess
Journal of Marketing
Wissenschaftlicher
Anspruch
double blind
review
führende internationale Veröffentlichung im Bereich der Marketingwissenschaft, ausnehmend hoher
theoretischer Anspruch
Journal of Marketing
double blind
„Schwesterzeitschrift“ des Journal
Research
review
of Marketing für
methodentheoretische
Fragestellungen, ausnehmend hoher
theoretischer Anspruch
Journal of Consumer
double blind
zentrale wissenschaftliche
Research
review
Publikation im Bereich des
Konsumentenverhalten, ausnehmend
hoher theoretischer Anspruch
Journal of the
double blind
wichtige wissenschaftliche PublikaAcademy of Marketing review
tion, sehr hoher theoretischer
Science
Anspruch
Harvard Business
editorial review primär an Führungskräfte in UnterReview
nehmen adressierte Zeitschrift, vglw.
geringer theoretischer Anspruch
Advances in Consumer double blind
jährlich erscheinende Ausarbeitung
Research
review
auf der Grundlage der wichtigsten
Konsumverhaltenforschungskonfere
nz, hohes theoretisches Niveau
Journal of Services
double blind
Wissenschafts- und Praxisorientierte
Marketing
review
Veröffentlichung, mittlerer theoretischer Anspruch
Psychology &
double blind
wichtige wissenschaftliche PublikaMarketing
review
tion, hoher theoretischer Anspruch
Journal of Business
Ethics
Journal of Retailing
double blind
review
double blind
review
Journal of Consumer
Marketing
double blind
review
Themenspektrum
Marketing allgemein
Fragestellungen, die den
Einsatz bzw. die Entwicklung
komplexer
Forschungsmethoden
betreffen.
Konsumentenverhalten und
Implikationen für das
Marketing
Marketing allgemein
allgemeine Marketing und
Management-Fragen
Konsumentenverhalten und
Implikationen für das
Marketing
Dienstleistungsmarketing
verhaltenswissenschaftlich
orientierte Fragestellung im
Bereich des Marketing
wichtige wissenschaftliche Publika- Wirtschafts- und Martion, hoher theoretischer Anspruch
ketingethik
wichtige wissenschaftliche Publika- Fragestellungen mit Bezug
tion, hoher theoretischer Anspruch
zum Handels- und
Vertikalem Marketing
Wissenschafts- und Praxisorientierte Konsumgütermarketing
Veröffentlichung, mittlerer theoretischer Anspruch
- 13 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Titel
ReviewProzess
Journal of Customer
Satisfaction,
Dissatisfaction &
Complaining Behavior
double blind
review
European Journal of
Marketing
double blind
review
International Journal of double blind
Research in Marketing review
Industrial Marketing
Management
Journal of Marketing
Management
double blind
review
double blind
review
Journal of Applied
Psychology
double blind
review
Journal of Consumer
Policy
blind review
Adressatenkreis/
Wissenschaftlicher
Anspruch
inhaltliches
Themenspektrum
Zusammenstellung von Beiträgen einer jährlichen Konferenz zum
Thema Kundenzufriedenheit, hoher
theoretischer Anspruch
überwiegend verhaltensorientierte Aspekte zum
Themenkreis Kundenzufriedenheit und
Beschwerdemanagement
Wissenschafts- und Praxisorientierte Marketing allgemein
Veröffentlichung, mittlerer theoretischer Anspruch
wichtige wissenschaftliche Publika- Marketing allgemein mit
tion, hoher theoretischer Anspruch
Schwerpunkt auf empirischen
Arbeiten
wichtige wissenschaftliche Publika- Investitionsgütermarketing
tion, hoher theoretischer Anspruch
und -management
Wissenschafts- und Praxisorientierte Marketing allgemein
Veröffentlichung, mittlerer theoretischer Anspruch
führende internationale Veröffentli- u.a. Fragestellungen zum
chung im Bereich der
Bereich KonsumentenWirtschaftspsychologie,
verhalten
ausnehmend hoher theoretischer
Anspruch
führende internationale Veröffentli- Fragestellungen aus dem
chung im Bereich der
Bereich Verbraucherpolitik
Verbraucherpolitik, sowohl
theoretischer als auch praktischer
Anspruch
1.1.1.4. Die Inanspruchnahme spezieller Dokumentationsstellen und
externer Datenbanken
Neben den bisher erwähnten Optionen können auch Archive, externe
Datenbanken oder sonstige Dokumentationsstellen für Literaturrecherchen
herangezogen werden. An der FBW in Hannover existiert nur ein Archiv, die
EG-Informationsstelle (Sammlung von Veröffentlichungen der EU); weitere
Archive sind hier nicht vorhanden. Externe Datenbanken können über die
Bibliothek nicht abgerufen werden. Z.T. kann die Recherche in externen
Datenbanken aber auch über spezialisierte Unternehmensberater oder
- 14 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Informationsvermittlungsdienste bei Kammern und Verbänden in Anspruch
genommen werden. Da diese Dienstleistungen freilich oft nur entgeltlich
angeboten werden und die Möglichkeiten der Recherche über das Internet (siehe
1.1.2) in der Regel kostengünstiger ist und zudem mehr Möglichkeiten bietet, ist
diese Option nur in Ausnahmefällen von Interesse.
Daneben können allerdings auch Geschäftsstellen von Verbänden und
Vereinen oder sonstigen Institutionen bzw. Organisationen (z.B. Lehrstühle)
eine wertvolle Quelle für Literatur oder auch hilfreiche weiterführende Adressen
sein (insbesondere Arbeitspapiere). Welche Außenstellen dies im Einzelnen
sind, hängt stark von der jeweiligen Problemstellung ab (für ökologische
Fragestellungen könnten dies z. B. das Umweltzentrum Hannover e. V. oder die
Hannoveraner Außenstelle des B.A.U.M. e.V. sein).
1.1.1.5. Weitere Quellen
Die oben aufgeführten Ansatzpunkte für eine wissenschaftliche
Literaturrecherche sind nicht als vollständige Aufzählung zu verstehen. Je nach
Themenstellung können sich noch andere interessante Ansatzpunkte zur
Gewinnung relevanter Informationen ergeben. Hierzu nur einige Hinweise:
• Lektüre einer überregionalen Tageszeitung (v. a. bei Themen, die Bezug zu
aktuell
diskutierten
Fragestellungen
aufweisen)
und
von
wirtschaftsbezogenen Wochenzeitungen (Wirtschaftswoche, Die Zeit,
manager magazin, Capital etc.),
• Anfragen bei PR-Abteilungen von Unternehmen oder bei Dachverbänden
bestimmter Branchen (insbesondere Großunternehmen und Verbände
verfügen bisweilen über umfangreiche Publikationslisten),
• Austausch mit Kommilitonen/-innen, die verwandte Fragestellungen
bearbeiten oder die Ansprache von Bekannten, Freunden oder
Verwandten, die in betroffenen Unternehmen tätig sind.
- 15 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
1.1.2. Literaturrecherche mit neuen Medien (insbes. im Internet)
1.1.2.1. Grundsätzliches
Neben den bisher beschriebenen, „klassischen“ Möglichkeiten der
Literaturrecherche hat im Zuge der fortschreitenden technologischen
Entwicklung die Literaturrecherche im Internet in den letzten Jahren an
Bedeutung gewonnen. Eine solche „virtuelle“ Recherche kann heute die
klassische Vorgehensweise der Recherche sinnvoll ergänzen. So ermöglicht es
das Internet insbesondere, in kurzer Zeit einen bibliotheksübergreifenden
Überblick über die existierende Literatur zu einem Themengebiet zu gewinnen,
der sämtliche Publikationsformen (Zeitschriften, Monographien, Arbeitspapiere)
einschließt. Auf der Grundlage eines solchen Überblicks kann dann eine
Beschaffung der für das jeweilige Thema relevantesten Veröffentlichungen
erfolgen (z.B. per Bibliotheksausleihe, Fernleihebestellungen). Das Internet
bietet selbst auch die Möglichkeit, ansonsten schwer erhältliche Literatur zu
bekommen.
Die vielfältigen Möglichkeiten einer Literaturrecherche im Internet sollten auf
Grund der damit verbundenen Vorteile von jedem Studenten im Rahmen der
Erstellung seiner Haus- bzw. vor allem Diplomarbeit genutzt werden.
1.1.2.2. Vorgehensweise
Als Ausgangspunkt der Literaturrecherche im Internet bietet sich das WorldWide-Web (WWW) als am weitesten fortgeschrittene Entwicklung des Internet
an, da dieser Internetbereich zahlreiche andere Nutzungsmöglichkeiten (wie
Email, Telnet) integriert. Mit der Frage, wie ein Zugang zum World-Wide-Web
eingerichtet wird, befasst sich der nachfolgende Punkt 1.1.2.3.
Für die Literaturrecherche bietet das WWW recht unterschiedliche
Nutzungsmöglichkeiten an. Von zentraler Bedeutung sind dabei die im
Folgenden genannten Möglichkeiten.2 Grundsätzliche Übersichten über für
2
Da es sich bei dem WWW um ein ausgesprochen dynamisches Medium handelt, ändern sich die Adressen der
einzelnen WWW-Angebote vergleichsweise oft. Deshalb kann es sein, dass die eine oder andere hier genannte
Seitenangabe zum Zeitpunkt des Lesens dieses Textes bereits nicht mehr existiert und das Angebot unter einer
anderen Netz-Adresse aufzufinden ist.
- 16 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Marketingstudierende interessante Links finden sich bei verschiedenen
Marketinglehrstühlen,
so
u.a.
auch
auf
der
muk-Homepage
(http://www.wiwi.uni-hannover.de/muk/).
a) Recherche von Literatur in Bibliotheken und im Buchhandel
Zahlreiche bundesdeutsche, aber auch internationale Bibliotheken ermöglichen
ein Durchsuchen ihrer Literaturbestände vom PC aus. Auf diese Weise wird es
möglich, im Rahmen der Literatursuche über die Eingabe eines bestimmten
Stichwortes in verschiedenen Bibliotheken nach themenbezogener Literatur zu
suchen. Eine Übersicht der im WWW vertretenen deutschsprachigen
Bibliotheken findet sich http://www.hbz-nrw.de/hbz/germlst. Interessante
Suchmöglichkeiten bieten insbesondere die Universität Karlsruhe, die unter der
Adresse http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html ein simultanes
Durchsuchen der wichtigsten Bibliotheksbestände im deutschsprachigen und im
internationalen Raum (einschließlich der „Library of Congress“ in Washington)
und des „Verzeichnisses lieferbarer Bücher“ ermöglicht. Auch die
Niedersächsische
Landesbibliothek
und
die
ihr
zugehörige
Fachbereichsbibliothek Wirtschaftswissenschaften am Königsworther Platz sind
via Internet bzw. WWW zu erreichen (http://www.tib.uni-hannover.de).
Neben der Recherche aktueller Bestände ist es für Studenten hier u.a. möglich,
vom PC aus von anderen Nutzern entgeliehene Bücher vorzubestellen und selbst
entliehene Bücher zu verlängern.
Ist auf einem der genannten Wege ein spezielles Werk geortet, welches nicht in
Hannover vorhanden ist, muss abgeklärt werden, ob und auf welche Weise der
Inhalt der Publikation erschlossen werden kann (Aufsuchen der Bibliothek,
Fernleihe, Kaufen des Buches etc.).
b) Recherche und
Literaturdatenbanken
Bestellung
von
Aufsatzliteratur
in
speziellen
Neben dem Aufsuchen von Bibliotheken enthält das WWW auch verschiedene
spezifische Datenbanken, in denen insbesondere englischsprachige
Aufsatzveröffentlichungen gesucht werden können. Die wohl umfangreichste
und komfortabelste dieser Datenbanken ist gegenwärtige Ingenta, die unter
http://www.ingenta.com/ angewählt werden kann.
- 17 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Für die Bestellung von Aufsatzliteratur über das WWW sei hier auf das Angebot
des Lieferdienstes SUBITO hingewiesen, bei dem für DM 7,-- (fast) jeder dem
Studenten namentlich bekannte Aufsatz per Email innerhalb von ca. 48 Stunden
geliefert wird. Alternativ bietet der WWW-JASON-Service der Universität
Bielefeld
eine
Artikellieferung
an
(http://www.ub.unibielefeld.de/databases/jason/). Gegen die Vorab-Bestellung von sog.
„Transaktionsnummern“ können hier für DM 6,-- pro Aufsatz Publikationen in
einer schier unendlichen Vielzahl von Zeitschriften bestellt werden (Zusendung
erfolgt dann z.B. ebenfalls in digitaler Form per Email).
c) Suche nach Veröffentlichungen bzw. Arbeitspapieren einzelner Autoren
auf der Homepage dieser Autoren
Weiterhin ist es im Internet möglich, die Veröffentlichungen einzelner Autoren
nachzuschlagen, insofern diese von den jeweiligen Wissenschaftlern auf deren
WWW-Seite angeboten werden. Beispiele dafür sind etwa die Seiten
http://www.wiwi.uni-hannover.de/muk/hansen.htm und http://www
.wiwi.uni-hannover.de/m2/wiedmann.htm. Eine solche namensbezogene
Suche kann u.a. dann hilfreich sein, wenn ein einzelner Forscher wichtige
Beiträge zu einem Forschungsgebiet geleistet hat, und man nachschauen will, ob
noch weitere (z.B. aktuellere) Veröffentlichungen des Forschers vorhanden sind.
Vielfach können die entsprechenden universitätsintern veröffentlichten (und
entsprechend in nur wenigen Datenbanken verbreiteten) Arbeitspapiere von
Marketingwissenschaftlern dann direkt für einen (i.d.R. recht geringen) Betrag
online bestellt werden.
d) Lesen von (Online)-Dokumenten und insb. (Online)-Zeitschriften
Im Internet werden über die genannten Daten hinaus auch Zeitschriften zum
Bereich Marketing angeboten. Dabei handelt es sich entweder um solche
Zeitschriften, die auch in Papierformat publiziert und vertrieben werden (z.B.
Journal of Marketing), oder um spezielle Online-Zeitschriften. Von
erstgenannten Zeitschriften finden sich zumeist ausgewählte Aufsätze
abgedruckt oder zumindest die Inhaltsverzeichnisse („table of contents“)
wiedergegeben
(interessante
Adressen
hier:
http://cwis.kub.nl/~few/few/BE/marketin/
journal1.htm).
Vollständig und gebührenfrei im Internet recherchierbar sind die Inhalte der
- 18 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Zeitschriften
Advances
in
Consumer
(http://www.vancouver.wsu.edu/acr/home.htm)
und
Satisfaction,
Dissatisfaction
&
Complaining
(http://www.csdcb.org).
Research
Journal
of
Behavior
Online-Zeitschriften hinterlegen z.T. recht interessante Aufsätze vollständig im
Internet, die weit gehend ohne die Entrichtung von Gebühren von dem Nutzer
heruntergeladen werden können (was allerdings z.T. recht zeitintensiv sein
kann). Interessante Online-Zeitschriften sind insbesondere das von der
renommierten Academy of Marketing Science herausgegebene und doppeltverdeckt
referierte
„Academy
of
Marketing
Science
Review“
(http://www.amsreview.org/), das „Marketing Research On-Line“
(http://msc.city.unisa.edu.au/msc/
JEMS/Marketingonline.html),
Market
Economists’
Dialogue
(http://WWW.MARKTG.CBS.DK/wais/
overview.html), das Journal of Empirical Generalisations in Marketing
Science
(http://msc.city.unisa.edu.au/msc/JEMS/JEMS_Articles.html) sowie
das
Journal
of
Consumer
and
Market
Research
(http://helium.vancouver.wsu.edu/~jcmr/).
1.1.2.3. Zugang
Der Zugang zum WWW kann auf zwei Wegen erfolgen: Zum einen vom
heimischen PC aus mittels Modem, ISDN oder DSL; als Software benötigt man
in
diesem
Falle
einen
sog.
Browser
(z.B.
den
„Netscape
Navigator/Communicator“ von Netscape oder den „Internet Explorer“ von
Microsoft). Jeder Student der Wirtschaftswissenschaften an der Leibniz
Universität Hannover erhält im Rahmen seiner Einschreibung die Berechtigung
zur weitgehend kostenfreien Nutzung des Internet über das Rechenzentrum
(RRZN) der Universität (Telefongebühren zum Einwahlknoten etc. müssen
natürlich selbst getragen werden). Für weitere Fragen über Art und Weise des
Anschlusses und der Nutzung des Internet wende man sich bitte an die Auskunft
des RRZN.
Zum anderen bietet auch der CIP-Pool der Fakultät Wirtschaftswissenschaften
die Möglichkeit, im Netz zu recherchieren.
- 19 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
1.2. Literaturauswertung und -verarbeitung
Ist die interessierende Literatur beschafft, muss sie auch problemadäquat
„weiterverarbeitet“ werden. Hier sollen deswegen in sieben Punkten Kriterien
zur Analyse wissenschaftlicher Texte aufgezeigt werden. Das folgende Schema
soll den Schritt vom bloßen Lesen zur kritischen Reflexion des Gelesenen und
damit zur Einordnung in das bisherige Wissen erleichtern, wobei ein derartiges
Vorgehen nicht so sehr bei Lehrbüchern als vielmehr bei der Erarbeitung neuer
wissenschaftlicher Ergebnisse und Gedanken ergiebig erscheint.
Eine solche kritische Reflexion beinhaltet stets die grundlegende Anforderung,
Geschriebenes nicht unkritisch mit „Wahrem“ gleichzusetzen, sondern jeweils
die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Ausführungen zu prüfen! Im Hinblick auf die
Rezeption von Zeitschriftenaufsätzen kann dabei der wissenschaftliche
Stellenwert der jeweiligen Publikation Hinweise liefern (siehe das Kapitel
1.1.1.3.).
1. Zielsetzung der Arbeit
Hierüber gibt meist ein Vorwort oder eine Einführung, ergänzt durch einen
Blick in die Inhaltsangabe, Auskunft.
2. Grundzüge des Inhalts, Aufbau und Gliederung
Nach Punkt 1. sollte spätestens hier überlegt werden, ob die vorliegende
Literaturquelle insgesamt und/oder welche Stellen daraus im Einzelnen mit
welchen Gewicht (Querlesen oder intensives Durcharbeiten) ausgewertet werden
sollen. Andererseits geben gerade Gliederungen relevanter Veröffentlichungen
oft wichtige Anstöße zur Strukturierung eigener Fragestellungen.
3. Kernaussagen
Hier sollte klar unterschieden werden zwischen Fakten, die der betreffende
Autor erarbeitet hat, und den daraus gezogenen Schlüssen bzw. Stellungnahmen.
Außerdem sollte überlegt werden, ob die Aussagen neu sind und wo in der
Literatur ähnliche und wo gegensätzliche Aussagen neu zu finden sind. Dabei
bieten Zusammenfassungen des Autors oft schnelle Informationsmöglichkeiten.
4. Denkrichtung (Denkschule) des Verfassers
- 20 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Insbesondere bei Dissertationen ist die Einordnung einer Arbeit in eine
bestimmte Denkschule eine wichtige Orientierungshilfe. Hier ist z.B. zu klären,
an welchem Institut bzw. bei welchem/r Ordinarius/-ria eine Dissertation
geschrieben worden ist.
5. Methodisches Vorgehen
Das methodische Vorgehen hängt stark mit der Denkschule des Verfassers
zusammen (siehe Punkt 4). Hier werden Fragen geklärt wie: Welche Art von
Aussagen werden gemacht (deskriptive, explikative, prognostizierende,
prophezeiende, normative)? Wie ist demnach ein eventuelles Modell zu
charakterisieren? In welcher Art generiert der Autor Erkenntnis (deduktiv,
induktiv, hermeneutisch)?
6. Erklärungswert der Aussagen
Handelt es sich um deterministische, stochastische oder tendenzielle Aussagen?
Welchen Ort/Zeit-Bezug haben die Aussagen? Wie steht es um den
Realitätsbezug der gemachten Prämissen? Werden Aussagen anhand von
Beispielen "beurteilt"? Werden die Aussagen empirisch überprüft? Geschieht
dies in Übereinstimmung mit den Methoden der empirischen Forschung?
7. Offene Probleme
Welche Probleme werden vom Autor explizit abgegrenzt? Handelt es sich
hierbei um Kernbereiche der Problemstellung? Welche Probleme werden vom
Autor implizit umgangen? Stellen eventuell offene Fragen auch das gesamte
Konzept des Autors in Frage? Welche Autoren haben sich mit den explizit oder
implizit
ausgeklammerten
Fragenkomplexen
beschäftigt
und
Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt?
2. Die Vorgehensweise bei der Erstellung
wissenschaftlicher Arbeiten
2.1. Ein Phasenmodell
Die Beschaffung und Auswertung der für eine wissenschaftliche Arbeit
herangezogenen Literatur ist in den Gesamtprozess der Erstellung der Arbeit
einzuordnen. Die hier gegebenen Hinweise und Ratschläge gelten in mehr oder
- 21 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
weniger ausgeprägter Form sowohl für Übungs- und Seminararbeiten als auch
für Diplomarbeiten. Bei der Anfertigung derartiger Arbeiten ist es nützlich, sich
an den folgenden sieben Schritten zu orientieren.
1. Erfassung der Problemstellung
Eine wichtige Hilfe in diesem Stadium kann oft der Griff zum Handwörterbuch
des Marketing, zu Vahlens großem Marketing-Lexikon oder einem anderen
einschlägigen Sammelwerk sein. Dort findet sich entweder ein entsprechendes
Stichwort oder ein Verweis, wodurch zum einen eine erste Orientierung über
den Problembereich, zum anderen ein Einstieg in die weitere Literatursuche
ermöglicht wird. In Bezug auf letztere lohnt sich auch ein kurzes Nachdenken
über themenbezogene Schlagworte. Ziel dieser ersten Schritte sollte es sein, auf
der Basis meist quergelesener Literatur die Problembreite und -tiefe der
Themenstellung auszuloten.
2. Zielsetzung der Arbeit
Nun sollte versucht werden, die Zielsetzung der Arbeit so weit wie möglich zu
operationalisieren. Dies kann z.B. durch die Formulierung zentraler Fragen
geschehen. Die so entstandenen Problemkomplexe sind danach zu gewichten
und bilden dann bereits die Grundlage für eine Grobgliederung. Der Zielsetzung
der Arbeit kommt darüber hinaus eine grundlegende Bedeutung zu, da an ihr
Stringenz und Problembezug sämtlicher Ausführungen beurteilt werden, die
wiederum zentrale Beurteilungskriterien für eine wissenschaftliche Arbeit
darstellen.
3. Stoffsammlung
Zu der für die Stoffsammlung erforderlichen detaillierten Literaturarbeit vgl.
Punkt 1.2 dieses Papiers. An dieser Stelle sei jedoch noch einmal darauf
hingewiesen, dass man sich davor hüten sollte, jede Literaturstelle mit gleicher
Intensität durchzuarbeiten. Eine disziplinierte Unterscheidung von
Literaturbeurteilung (Vorwort, Verfasserangaben, Gliederung), Querlesen und
intensivem Durcharbeiten erspart viel Zeit.
4. Feingliederung
Beim Aufstellen der endgültigen Gliederung ist insbesondere auf Konsistenz,
Überschneidungsfreiheit und jegliche Entwicklung des Gedankenganges zu
achten. Die weitere Stoff- und Gedankensammlung wird erleichtert, wenn für
- 22 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
jeden Gliederungspunkt ein eigenes Blatt angelegt wird, auf dem bereits in
Stichworten der Gedankengang erarbeitet und Literaturhinweise fortwährend
festgehalten werden.
5. Kritische Reflexion
Um die notwendige Distanz zur Literatur zu bekommen, erscheint es in diesem
Stadium empfehlenswert, die direkte Literaturarbeit einige Zeit ruhen zu lassen
und das bis dahin Erarbeitete kritisch und unter Prüfung eigener neuer Ideen zu
reflektieren.
6. Schriftliche Ausarbeitung
Je genauer und konsequenter bei Punkt 4. gearbeitet wurde, umso leichter fällt
die Formulierung der Arbeit. Die meisten inhaltlichen Fehler sind folgender Art:
• Die jeweilige Formulierung trifft nicht genau das, was man sagen möchte.
Lautes Formulieren kann hier eine Hilfe sein.
• Die Begründungen der einzelnen Aussagen sind nicht sorgfältig und nicht
stichhaltig.
• Die Ausführungen sind nicht stringent bzw. haben keinen direkten Bezug zur
Fragestellung.
• Literaturmeinungen werden kritiklos übernommen bzw. die implizite
und/oder explizite Kritik der erwähnten Literaturmeinungen kommt zu kurz.
Zu weiteren inhaltlichen Fehlern, die oft gemacht werden, vgl. nachfolgenden
Punkt 2.2., in Bezug auf Form- und Zitiervorschriften Teil B dieses Papiers. Im
Übrigen spart man sich viel Zeit und Mühe, wenn - was überraschenderweise oft
auf einen zweiten Arbeitsgang verschoben wird - im Verlauf der Ausarbeitung
auch gleich die Fußnoten miterarbeitet werden.
7. Sorgfältige Nachbearbeitung
Wie bereits während des Fertigstellungsprozesses sollte die Arbeit auch danach
äußerst sorgfältig durchgelesen und auf mögliche Fehler (z.B. Tippfehler,
Rechtschreibfehler) und systematische Unstimmigkeiten hin überprüft werden.
Besonderer Wert sollte darauf gelegt werden, ob sämtliche Ausführungen in
einem nachvollziehbaren Zusammenhang zur der Arbeit liegenden
Problemstellung stehen und somit jeweils einen Beitrag zur Zielerreichung des
- 23 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Autors bzw. der Autorin leisten. Ist das nicht der Fall, muss die Arbeit (auch
wenn es schwer fällt) nachbearbeitet werden!
2.2. Die häufigsten Fehler und ihre Vermeidung
Die Korrektur schriftlicher Arbeiten, auch solcher, die von Diplomanden und
Doktoranden vorgelegt werden, lässt erkennen, dass trotz ständiger Hinweise
aller Institutsangehörigen bestimmte Grundfehler immer wieder auftauchen. Die
folgenden Anregungen sollen helfen, solche vermeidbaren Mängel seltener
werden zu lassen:
1. Präzisieren Sie im Rahmen der Problemstellung so genau und operational
wie möglich die Zielsetzungen, die Sie mit der Arbeit verfolgen. Wer nicht
weiß oder sich nicht vor Augen führt, wohin er will, darf sich nicht wundern,
wenn er an kein Ziel (oder ein nicht erwünschtes: z.B. eine schlechte Note)
gelangt.
2. Wenn Sie eigene Meinungen äußern, begründen Sie Ihre Auffassung,
nachdem Sie vorher die Aussagen anderer Autoren zum selben Sachverhalt
dargestellt und diskutiert haben. Schließen Sie sich also nicht bedingungslos
und stillschweigend irgendeiner sog. "herrschenden Meinung" an (dies sollte
aber auch nicht dazu führen, übermäßig häufig Floskeln wie „m.E.“ zu
verwenden; insbesondere dann nicht, wenn bereits Literatur mit dieser
Auffassung existiert).
3. Übernehmen Sie nicht die Ergebnisse empirischer Untersuchungen anderer
Autoren, ohne die Prämissen und Methoden dieser Untersuchungen geprüft
zu haben. Diskutieren Sie die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Ihre
Fragestellung und Ihren speziellen Untersuchungsbereich.
4. Sie werden auch den Anforderungen, die an eine kritische und eigenständige
Problemabhandlung zu stellen ist, nicht gerecht, wenn Sie aus den
Implikationen
von
Modellen
anderer
Autoren
unmittelbar
Handlungsempfehlungen ableiten. Beispiel: "Das Modell X des Verfassers Y
zeigt, dass die Handlung U zu dem Ergebnis V führt. Dem
Entscheidungssubjekt ist also zu empfehlen, sich in der und der Weise zu
verhalten". Zunächst muss die Realgeltung bzw. zumindest die Plausibilität
- 24 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
der Prämissen des Modells, aus denen sich die Implikationen ergeben,
geprüft werden. Außerdem muss die Übertragbarkeit des Modells auf Ihre
spezielle Problemstellung Gewähr leistet sein.
5. Präzisieren Sie die Darstellungen von Literaturmeinungen. Die Aussage
beispielsweise, dass die Ergebnisse von Untersuchungen des Autors A "zu
Hoffnungen" berechtigen, ist so lange ohne Wert, wie Sie nicht angeben,
worauf sich diese Hoffnungen beziehen und weshalb sie gehegt werden.
6. Achten Sie darauf, dass Sie sich genügend von der Literatur emanzipieren
(auch falls Sie "nur" eine Hausarbeit verfassen)! Ein Mosaik aus
Literaturstellen - auch wenn es in eigenen Worten wiedergegeben wird ergibt keine befriedigende wissenschaftliche Arbeit. Es gibt zahlreiche
mögliche Ansatzpunkte, um den eigenständigen "geistigen Input" des
Verfassers einzubringen, den eine wissenschaftliche Arbeit erfordert (siehe z.
B. die Punkte 2, 3 und 4 dieser Aufzählung). Zugleich wird hier davor
gewarnt, das Rad neu zu erfinden: Die Integration bestehender Erkenntnisse
anderer Autoren in die eigenen Problemlösungsprozesse und
Argumentationen stellt eine wesentliche Komponente wissenschaftlichen
Arbeitens dar (keine „Ignoranzstrategie“!).
7. Machen Sie sich klar, ob Ihre Aussagen
• die Realität allgemein gültig beschreiben sollen (Deskription): "Die
Marktforschung hat die Informationen für die Preisgestaltung geliefert";
• einen wünschenswerten Zustand darstellen sollen (Empfehlung): "Die
Marktforschung sollte die Informationen für die Preisgestaltung liefern" oder
• eine Möglichkeit schildern sollen: "Die Marktforschung kann die
Informationen für die Preisgestaltung liefern".
8. Diskutieren Sie und definieren Sie Begriffe nicht erst, nachdem Sie sie
bereits kapitellang ohne nähere Erläuterung verwendet haben. Begriffliche
und sachliche Klärungen, die für das Verständnis der weiteren Ausführungen
grundlegend sind, gehören i.d.R. an den Anfang der Arbeit und nicht ans
Ende!
- 25 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
9. Bedenken Sie stets, dass alle Ihre Aussagen so angelegt sein müssen, dass sie
ein sachverständiger Dritter nachprüfen kann:
• durch Nachvollziehen Ihrer Überlegungen: daher Transparenz der
Ausführungen; präzise Erläuterungen der verwendeten Begriffe sowie
lückenlose und stringente Argumentation;
• durch Zurückgreifen auf die von Ihnen herangezogenen Gedanken bzw.
Untersuchungsergebnissen anderer Autoren: daher immer exakte
Quellenangaben mit präziser Seitenzahl;
• durch genaue Angaben zu den verwendeten Untersuchungsmethoden,
insbesondere bei der Durchführung oder argumentativen Einbeziehung
empirischer Arbeiten (z.B. Beschreibung der Stichprobe, der Erhebungs- und
Auswertungsmethoden). Die Ergebnisse der Empirie sind nur dann etwas
wert, wenn nachvollzogen werden kann, auf welche Weise sie zustanden
gekommen sind!
10. Es ist immer sehr unbefriedigend, wenn am Ende einer Problemdiskussion
lapidar und global auf eine Lösungsmöglichkeit verwiesen wird. Beispiel:
"Unsere Überlegungen zeigen, dass einer Lösung des komplexen Problems
nahezu unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstehen und dass alle
bisherigen Lösungsversuche im Endeffekt gescheitert sind. Die
Simulationsmethode kann hier weiterführen". Es ist zumindest nötig, dass Sie
den vorgeschlagenen Lösungsweg grob skizzieren und (an-)diskutieren.
11. Überprüfen Sie immer wieder Ihren Untersuchungsgang in Hinblick auf
Überschneidungsfreiheit, logische Konsistenz und klare Gedankenfolge.
Negativbeispiel:
I. Theoretische Grundlagen
1.
2.
3.
4. Der Aufbau der empirischen Untersuchung
II. Empirische Untersuchung
1.
2.
3.
- 26 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Derartige Brüche im Gedankengang stellen gravierende konzeptionelle
Mängel schriftlicher Arbeiten dar.
12. Vermeiden Sie zu lange und zu verschachtelte Sätze. Kurze Sätze dienen
der sprachlichen Klarheit und bergen weniger die Gefahr satzbaubedingter
"schiefer" Aussagen.
13. Falls Sie einen Anhang verwenden, muss dieser inhaltlich an den Text durch
Verweise angebunden sein.
- 27 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Teil B: Formerfordernisse bei der Abfassung von
Hausarbeiten und Diplomarbeiten
Die folgenden Ausführungen zielen darauf ab, die von Studierenden im Fach
Marketing erbrachten Leistungen vergleichbar zu machen. Sie sind verbindlich;
eine Nichteinhaltung besitzt i.d.R. negative Auswirkungen auf die Benotung
der erbrachten Leistung.
Die Ausführungen lassen indes dem Verfasser wissenschaftlicher Arbeiten einen
erheblichen Gestaltungsspielraum auch in formaler Hinsicht. Die folgenden
Formerfordernisse streben nicht an, den Studierenden in ein zu enges formales
„Korsett“ zu zwingen, das seine Ausdrucksmöglichkeiten über die Maßen
einengt. Dies wäre auch insofern unsinnig, da die formale Gestaltung von
wissenschaftlichen Arbeiten jeweils mit der inhaltlichen Gestaltung abgestimmt
werden muss und es in vielen Fällen kein „richtig“ und kein „falsch“ gibt. Wer
also die Übernahme sämtlichen Nachdenkens in formaler Hinsicht erwartet, wird
(und soll) von uns nicht zufrieden gestellt werden.
1. Allgemeine Formerfordernisse
1.1 Zur Gliederung der Arbeit
Die Gliederung ist Teil der Arbeit und soll zeigen, wie das Thema verstanden und
bearbeitet wurde. Sie muss daher den logischen Aufbau der Arbeit widerspiegeln
und einen Überblick über den Inhalt der Arbeit geben. Die Gliederung muss
zudem formal übersichtlich sein. Gliederungspunkte sind einzurücken, sodass
der hierarchische Aufbau der Arbeit deutlich wird. Positionen, die in der
Gliederung auf derselben Stufe stehen, müssen inhaltlich den gleichen Rang
einnehmen und von einer gemeinsamen übergeordneten Problemstellung
ausgehen.
- 28 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Bei der Untergliederung ist unbedingt darauf zu achten, dass z. B. einem
Unterpunkt 1.1 (oder a) auch ein Unterpunkt 1.2 (oder b) folgt. Dabei soll
vermieden werden, dass die einzelnen Unterpunkte eine wortgetreue
Wiederholung des übergeordneten Punktes darstellen. Dies gilt ganz allgemein:
keine Kapitelüberschrift sollte das Thema der Hausarbeit wiederholen, denn
ansonsten währen ja die Inhalte der übrigen Kapitel „überflüssig“. Die Positionen
der Gliederung sind mit den entsprechenden Seitenangaben zu versehen; sie
müssen mit den Überschriften der Abschnitte im Text übereinstimmen und deren
Inhalt knapp, aber genau kennzeichnen.
Zur Klassifikation der Gliederungspunkte stehen das "dekadische" oder das
"gemischte" System zur Verfügung.
(a) Beispiel für das "dekadische System":
(aus Hansen, U.; Leitherer, E.: Produktpolitik, 2. Aufl., Stuttgart 1984, S. VII)
1. Einführender Teil
1.1 Begründung und Methode
1.2 Produkt als Gegenstand dieser Untersuchung
1.3 Problemstellung des Aktionsbereichs in der
wirtschaftswissenschaftlichen Literatur
1.3.1 Gesamtwirtschaftliche Sicht
1.3.2 Einzelwirtschaftliche Sicht
1.3.2.1 Gesamtbetriebliche Orientierung
1.3.2.2 Absatzwirtschaftliche Orientierung
1.4 Teilbereiche der Produktpolitik
2. Aktionsrahmen der Produktpolitik
usw.
1
1
4
4
5
5
6
6
8
11
(b) Beispiel für das "gemischte System":
(Umwandlung des obigen Beispiels):
I. Einführender Teil
A. Produkt als Gegenstand dieser Untersuchung
B. Problemstellung des Aktionsbereichs in der
wirtschaftswissenschaftlichen Literatur
1. Gesamtwirtschaftliche Sicht
2. Einzelwirtschaftliche Sicht
- 29 -
1
4
4
5
5
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
a) Gesamtbetriebliche Orientierung
b) Absatzwirtschaftliche Orientierung
C. Teilbereiche der Produktpolitik
II. Aktionsrahmen der Produktpolitik
usw.
6
6
8
11
Bei der gemischten Klassifikation ist die Folge der Symbole nicht starr festgelegt,
doch ist die oben gewählte Reihenfolge meist zweckmäßig.
Die Tiefe der Gliederung hängt von Art und Länge der Arbeit ab. Aus der
Gliederung soll die Gewichtung der einzelnen Teile der Arbeit bereits
hervorgehen. So muss der Hauptteil der Abhandlung stärker untergliedert
werden und hat räumlich mehr Platz einzunehmen als dies z.B. bei dem
Grundlagenteil der Fall ist. Generell sollte ein Gliederungspunkt nicht kürzer als
eine ½ Seite sein. Im Text kann es darüber hinaus sinnvoll sein, zwischen einem
Oberpunkt (z.B. 3.1) und dem nachgeordneten Unterpunkt (z.B. 3.1.1)
verbindende und strukturierende Sätze einzufügen.
Das Inhaltsverzeichnis enthält nach der Gliederung auch Hinweise auf das
Literaturverzeichnis und ggf. den Anhang (mit Seitenangaben), das
Anhangsverzeichnis etc. (zu den einzelnen inhaltlichen Teilen einer Diplom- bzw.
Hausarbeit und ihrer Reihenfolge vgl. Punkt 2.2 bzw. 2.3). Diese Positionen sind
aber nicht Teil der Gliederung und werden nicht hierarchisch durchnummeriert.
Abkürzungen, die nicht im allgemeinen Sprachgebrauch verwurzelt sind
(Maßstab ist hier der Duden), müssen im Anschluss an die Gliederung in einem
Abkürzungsverzeichnis erklärt werden. Anerkannt sind neben den im
allgemeinen Sprachgebrauch verwurzelten Abkürzungen nur im Fachgebiet
gebräuchliche Abkürzungen für Fachtermini (z. B. "TQM" für "Total Quality
Management") oder z. B. auch für wissenschaftliche Zeitschriften (z. B. "JoM"
für "Journal of Marketing"). Nicht erlaubt sind Abkürzungen aus Bequemlichkeit
(etwa "Market.instr." für "Marketinginstrumente").
Enthält die Arbeit eine größere Anzahl von Abbildungen und/oder Tabellen,
empfiehlt es sich, ein Abbildungsverzeichnis bzw. ein Tabellenverzeichnis zu
erstellen.
- 30 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Umfangreicheres Material wie größere tabellarische Darstellungen, Fotokopien,
Ausdrucke statistischer Analyseverfahren bei empirischen Arbeiten etc. werden
meist sinnvollerweise in einem Anhang der Arbeit nachgestellt. Dem Anhang
sollte ein Anhangsverzeichnis vorangestellt werden. Die einzelnen Bestandteile
des Anhangs sind bezüglich Inhalt und Quelle deutlich zu kennzeichnen. Im
laufenden Text ist an den entsprechenden Stellen auf den Anhang zu verweisen.
Nicht in den Anhang gehören hingegen Tabellen oder Abbildungen, die eng mit
der im Haupttext geschilderten Thematik verbunden sind: Der Anhang ist kein
Auffangbecken für allgemeine Dinge, die in der Arbeit selbst zu viel Platz
wegnehmen, sondern erfüllt eine spezielle Funktion!
Ein Vorwort mit ausschließlich persönlichen Bemerkungen des Verfassers sollte
einer Arbeit nur in dem Ausnahmefall vorangestellt werden, dass eine
Danksagung für Hilfen (z. B. bei einer empirischen Arbeit) notwendig ist.
Bedenken Sie, dass Haus- und Diplomarbeiten grundsätzlich keine
Öffentlichkeitswirkung besitzen!
Der erste Gliederungspunkt sollte v. a. die folgenden drei Punkte beinhalten:
• Problemstellung
• Abgrenzung des Themas
• Gang der Untersuchung
Ziel der Problemstellung ist es, den Leser kurz mit der Themenstellung der
Arbeit vertraut zu machen, die Relevanz der Untersuchung aufzuzeigen, sie ggf. in
einen größeren Rahmen einzuordnen und insbesondere - hilfreich für Leser und
Verfasser - das Ziel der Arbeit explizit zu formulieren. Letzteres hat nicht zuletzt
auch für den Verfasser die wichtige Funktion, die weiteren Ausführungen
vorzustrukturieren und bei der Literaturarbeit Relevantes von Irrelevantem zu
trennen.
Insbesondere bei relativ allgemein formulierten Problemstellungen (z.B. "Die CIStrategie im Investitionsgütermarketing") kann eine explizite (sinnvolle und
begründete!) Abgrenzung des Themas von hohem Nutzen sein. Sie verdeutlicht
dem Leser, welche Teilbereiche bei der gegebenen Themenstellung prinzipiell von
Relevanz sind (Identitätsbestimmung, Identitätsgestaltung, Identitätsvermittlung)
und welche von diesen Teilbereichen in der Arbeit schwerpunktmäßig oder
- 31 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
ausschließlich behandelt werden (z. B. schwerpunktmäßig Identitätsvermittlung)
bzw. welche nicht. Die Abgrenzung ermöglicht es dem Verfasser, in der
Bearbeitung des Themas eigene Akzente zu setzen. Arbeiten, die den Anspruch
auf vollständige Abhandlung einer Problematik in allen denkbaren Schattierungen
erheben, haben es zudem bisweilen schwer, die für als "wissenschaftlich" zu
deklarierende Arbeiten gebotene inhaltliche Tiefe zu erreichen. Eine sinnvolle und
begründete Abgrenzung des Themas stellt nicht zuletzt auch ein erstes Zeugnis
der Fachkenntnis des Verfassers dar. Die Abgrenzung sollte deswegen nicht
willkürlich nach den Präferenzen des Autors erfolgen, sondern inhaltlich sinnvoll
sein, d. h. die Untersuchung sollte noch ein schlüssiges logisches Ganzes bilden.
Sie muss zudem (ggf. unter Hinweis auf entsprechende Literaturmeinungen)
stringent begründet werden (z. B. "im Bereich Identitätsvermittlung sind am
ehesten Spezifika der Investitionsgüterbranche zu erwarten"; "ist eine aktuell in
der Öffentlichkeit häufig diskutierte Problematik im Kontext des sich
verschärfenden Wettbewerbs" usw., wobei jeweils relevante Literaturstellen als
Beleg angegeben werden sollten).
Im Punkt "Gang der Untersuchung" sollte der Verfasser kurz (!) die
grundlegenden Ablaufschritte der Untersuchung erläutern, indem der Stellenwert
der einzelnen Kapitel im logischen Ablauf der Arbeit transparent gemacht wird
(z.B. welche Kapitel aufeinander aufbauen). Die Ausführungen haben das Ziel,
dem Leser (und Verfasser) die Untersuchungssystematik zu verdeutlichen und zu
begründen.
Diese einleitenden Punkte müssen nicht unbedingt „Problemstellung“,
"Abgrenzung des Themas" und "Gang der Untersuchung" heißen, sollten die
genannten Punkte inhaltlich aber abdecken. Sie haben im Hinblick auf die
Themenstellung lediglich hinführenden Charakter und sollten in der gebotenen
Kürze dargestellt werden. Sie sollten im Rahmen von Diplomarbeiten in der Regel
nicht wesentlich mehr als ca. 5 Seiten, im Rahmen von Hausarbeiten nicht
wesentlich mehr als ca. 2 Seiten in Anspruch nehmen (alle Angaben sind nur als
grobe Richtwerte zu verstehen; in Einzelfällen können Abweichungen durchaus
sinnvoll sein).
Die abschließenden Gedanken einer Arbeit sind im letzten Gliederungspunkt
festzuhalten. Dieser Punkt sollte zusammen mit der Einleitung eine logische
Klammer um die Arbeit bilden und insbesondere im Hinblick auf die eingangs
- 32 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
formulierte Zielsetzung der Arbeit die zentralen Ergebnisse der Untersuchung
knapp zusammenfassen. Der Punkt sollte mit einer Überschrift versehen werden,
die erkennen lässt, ob der Schwerpunkt des Kapitels eher in der
Zusammenfassung der Ergebnisse, einer knappen Darstellung der zentralen
Thesen des Verfassers oder einem Ausblick auf ungelöste Probleme liegt.
1.2 Die äußere Form der Arbeit
Papier: Es ist DIN A 4 Papier zu verwenden und nur einseitig zu beschreiben.
Schrift: Der Text ist in der Schriftgröße 12 Punkt zu verfassen. Gängige
Proportionalschriften (z. B. Times New Roman, Helvetica) können verwendet
werden.
Zeilenabstand: Die Arbeiten sind in 1,5-zeiligem Abstand zu schreiben
(Computerausdruck; keine Nadeldrucker). Überschriften sind im Text durch
größere Abstände herauszustellen.
Randbreite: Der obere Rand sollte ca. 2,5 cm betragen, der untere Rand ca. 2
cm. Auf der linken Seite ist ein Korrekturrand von mindestens 4 cm frei zu lassen,
der rechte Rand sollte dann ca. 2 cm betragen. Im Sinne einer Vergleichbarkeit der
Arbeiten muss eine Gesamtrandbreite (linker plus rechter Rand) von 6 cm
eingehalten werden.
1.3 Zitate
Die Verwendung von fremdem geistigen Eigentum, sowohl das wörtliche Zitat
wie auch die sinngemäße Übernahme, ist eindeutig kenntlich zu machen. Jedes
Zitat muss nachprüfbar sein. Einwandfreies Zitieren ist Ausdruck
wissenschaftlicher Sorgfalt! Die Kenntlichmachung erfolgt durch eine
hochgestellte Zahl am Ende des Zitates bzw. der Übernahme, die Quellenangabe
in einer entsprechend gekennzeichneten Fußnote auf der betreffenden Seite (vgl.
auch den Abschnitt 1.4.1.). Wörtliche Zitate werden ohne "vgl.", sinngemäße
Ent- oder Anlehnungen werden durch ein vorangestelltes "vgl." zitiert.
Seitenlange wörtliche oder sinngemäße Übernahmen sind grundsätzlich zu
vermeiden. Zulässig sind grundsätzlich auch Zitate mit Nennung des Verfassers
innerhalb des Textes in Klammern (sog. Harvard-System). Für Diplom- und
- 33 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Hausarbeiten am Institut für Marketing und Management (M2) ist das
Harvard-System anzuwenden.
Wörtliche (direkte) Zitate werden in Anführungszeichen gesetzt. Zitate und
Quellenangaben erfordern grundsätzlich buchstäbliche Genauigkeit, auch bei
veralteten und falschen Schreibweisen oder Zeichensetzungen.
Änderungen des Quellentextes sind dabei kenntlich zu machen:
• eigene Ergänzungen werden in Klammern gesetzt und mit dem Hinweis
[Anm. d. Verf.] “ verdeutlicht,
„
• Hervorhebungen im zitierten Text sollten grundsätzlich übernommen
werden; eigene Hervorhebungen sind mit einem Zusatz („Herv. durch d.
Verf.“) zu kennzeichnen,
• die Auslassung eines Wortes (mehrerer Worte) wird durch zwei (drei)
Punkte (...) gekennzeichnet. Dies gilt auch, wenn ein Zitat mitten in einem
Satz beginnt oder aufhört.
Wörtliche Zitate sollten kurz sein und eigene Formulierungen nicht ersetzen. Es
ist zu beachten, dass nur wirklich zitatwürdige Passagen zitiert werden und nicht
Allgemeinwissen. Jedes Zitat muss außerdem daraufhin überprüft werden, ob es
nicht - aus dem Zusammenhang gerissen - einen anderen als den ihm vom Autor
gegebenen Sinn erhält. Längere Zitate sind nur angebracht, wenn es auf die
Demonstration der im Zitat gewählten Formulierung ankommt. Es ist in diesem
Fall zu empfehlen, längere Zitate im Text einzurücken und im einzeiligen Abstand
zu schreiben.
Ein sinngemäßes (indirektes) Zitat liegt vor bei einer nicht wörtlichen
Übernahme von Gedanken. Die Kennzeichnung dieser Ent- und Anlehnungen
hat so zu erfolgen, dass der Umfang der jeweiligen Übernahme in eindeutiger
Weise ersichtlich wird. Bei einem Zitat über 2 Seiten (z. B. S. 23 und 24) ist
anzugeben: "S. 23f." oder "S. 23-24." Sofern sich die Ent- oder Anlehnungen auf
mehrere aufeinander folgende Seiten des zitierten Werkes beziehen, ist eine
exakte Angabe der betreffenden Seitenzahlen in der Form „S. 123-130“
notwendig! Nicht zulässig ist eine Angabe in Gestalt von „S. 123ff.“
- 34 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Manchmal kann es auch sinnvoll sein, einer Textpassage zur Kennzeichnung der
Übernahme einen einleitenden Satz voranzustellen, wie z. B.: "Die folgende
Darstellung der Verpackungspolitik lehnt sich an Hansen/Leitherer an."
Bei Tabellen, Abbildungen sowie Zahlenangaben im Text
Quellenhinweis mit: "Quelle:" Mit einem Quellenhinweis sind
Zahlen- und Sachangaben zu versehen, die nicht der Literatur
sondern z. B. durch persönliche Befragung in Erfahrung gebracht
("Quelle: Eigene Untersuchung" o. ä.)
beginnt der
auch solche
entnommen,
worden sind
Zitate innerhalb eines Zitates werden am Anfang und am Ende mit einem
Apostroph ('...') versehen.
Bei wörtlichen Fremdsprachenzitaten müssen Übernahmen aus englischen
Quellen nicht übersetzt werden. Wörtliche Zitate aus anderen Fremdsprachen
sollten in einer Fußnote in ihrer Übersetzung angegeben werden. Bei jeder
Übersetzung ist der Übersetzer anzugeben.
Grundsätzlich ist die Originalquelle zu zitieren, Sekundärzitate sind nur in
Ausnahmefällen zulässig: Nur wenn das Originalwerk nicht zugänglich ist, kann
nach einer Quellenangabe in der Sekundärliteratur zitiert werden. In diesem Fall
ist in der Fußnote die Originalquelle vollständig zu nennen, außerdem ist mit dem
Vermerk 'zitiert nach' auch die Sekundärquelle anzugeben.
Beispiel: vgl. Wirz, W.: Zur Logik des Qualitätsbegriffs, in: Jahrbücher für
Nationalökonomie und Statistik, Teil I, Band 104, 1915, S. 1-11.
Zitiert nach: Brockhoff, K.: Produktpolitik, 2. Aufl., Stuttgart/New
York 1988.
Ergänzende Verweise auf eine andere Stelle in der eigenen Arbeit oder auf
Ausführungen anderer Autoren im wissenschaftlichen Schrifttum, deren
Meinung im Text nicht wiedergegeben wird, sind durch eine Erweiterung wie
"vgl. vertiefend" oder "vgl. auch" zu kennzeichnen.
- 35 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
1.4 Fußnoten
1.4.1 Allgemeines
In Fußnoten sind die Quellenangaben sowie sachliche Randbemerkungen des
Verfassers aufzunehmen. Fußnoten sind hingegen kein „Abfalleimer“ für
solche Bemerkungen, für die der Verfasser ein Mitteilungsbedürfnis besaß, die
aber nicht sachlich in den Text der Arbeit passten. Die Fußnoten sind
durchzunummerieren und in einzeiligem Abstand in Schriftgröße 10 Punkt zu
schreiben. Die Nummerierung der Fußnoten sollte durchlaufend sein, kann aber
auch auf jeder Seite wieder mit "1)" beginnen.
1.4.2 Quellenangaben
Die Quellenangabe kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen, wobei im
Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit kein Wechsel von der einen auf die
andere geschehen darf. Hier wird ein wichtiges wissenschaftliches Grundprinzip
deutlich: Zeigen Sie Kontinuität in Ihrer Vorgehensweise. Dies betrifft im
Übrigen nicht nur die Zitierweise, sondern auch das Literatuverzeichnis und alle
übrigen formalen Bereiche der Arbeit.
1. Zitieren mit dem Erscheinungsjahr des Buches
In der Fußnote werden der Autor, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahlen
zitiert.
Beispiel: Berndt, R., 1990, S. 12-16
Wird in einer Arbeit mehr als eine Veröffentlichung desselben Autors aus einem
Jahr herangezogen, so sind diese Veröffentlichungen in der Fußnote durch eine
alphabetische Erweiterung (Kleinbuchstaben) zu kennzeichnen.
Beispiel: Meffert, H., 1988a, S. 19
Meffert, H., 1988b, S. 34
Damit im Literaturverzeichnis die Literaturquelle eindeutig identifizierbar ist, ist
dort das Erscheinungsjahr des zitierten Buches wieder aufzugreifen (vgl. hierzu
den Gliederungspunkt B 1.5).
- 36 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
2. Zitieren mit dem Buchtitel oder einem daraus abgeleiteten Kurztitel
In der Fußnote werden der Autor, der Gesamttitel oder ein daraus abgeleiteter
Kurztitel und die Seitenzahlen zitiert.
Beispiel: vgl. Meffert, H., (Co-Produktion), S. 12-16
Sind mehrere Auflagen eines Werkes erschienen, so sind diese Angaben
unbedingt um das Erscheinungsjahr der verwendeten Auflage zu erweitern.
Beispiel: vgl. Nieschlag, R./Dichtl, E./Hörschgen, H., Marketing 1988, S. 608635
Die verwendeten Buchtitel bzw. Kürzel sind auch bei dieser Zitierweise im
Literaturverzeichnis wieder aufzugreifen (vgl. auch hierzu B 1.5).
Für beide Zitierweisen gilt: Wird ein Verfasser zwei- oder mehrmals unmittelbar
hintereinander zitiert, so kann in den nachfolgenden Fußnoten oder
Anmerkungen an Stelle des Verfassernamens das Wort "Derselbe" bzw.
"Ders." verwendet werden. Handelt es sich dabei auch um dieselbe
Veröffentlichung dieses Verfassers, so kann an Stelle von Verfassernamen und
Jahr bzw. Verfassernamen und (Kurz-)Titel die abgekürzte Titelangabe
"Ebenda" bzw. "Ebd." gesetzt werden. Bezieht sich das Zitat auf eine andere
Stelle innerhalb derselben Publikation, ist die entsprechende Seitenzahl zu
ergänzen (z.B. "Ebenda, S. 24")
1.5. Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis enthält sämtliche beim Verfassen der Arbeit
herangezogenen Quellen (und nur diese!). Eine Trennung nach
Monographien, Beiträgen in Sammelwerken, Zeitschriftenaufsätzen etc. ist meist
nicht zweckmäßig und sollte unterbleiben. Die Quellen sind in alphabetischer
Reihenfolge nach Verfassern anzugeben (also Nachnamen zuerst angeben, z.B.
Wimmer, Frank). Mehrere Veröffentlichungen eines Verfassers werden
entsprechend ihrem Erscheinungsjahr eingestellt (ältere Publikationen zuerst).
Sind von einem Verfasser mehrere Publikationen desselben Jahrgangs zitiert
worden, sind diese (wie bereits im Text; vgl. Kapitel 1.4.2. unter Punkt 1.) durch
das Hinzufügen eines Buchstabens (z.B. 1997a, 1997b) zu kennzeichnen.
- 37 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Im Unterschied zur Zitierweise im Text sind im Literaturverzeichnis
grundsätzlich sämtliche Verfasser eines zitierten Beitrages namentlich
aufzuführen; eine Angabe des ersten Autors und der weiteren in Form von „et al.“
ist hier nicht zulässig!
Eine verbreitete Unsitte stellt die Angabe von akademischen Titeln im
Literaturverzeichnis dar (z.B. Meffert, Heribert, Prof. Dr. h.c.): Vermeiden Sie
dieses unbedingt! Denken Sie daran: Zumindest im Literaturverzeichnis von
wissenschaftlichen Texten sind alle Menschen gleich.3
Bei allen Schriften mit mehr als drei Verfassern können an Stelle einer
vollständigen Aufzählung die auf den erstgenannten Verfasser folgenden Namen
durch den Vermerk "u.a." bzw. "et al." ersetzt werden. Fehlt die
Verfasserangabe, so ist die Bezeichnung "o.V." voranzustellen bzw. (etwa bei
Zeitungsveröffentlichungen) die jeweilige Zeitung zu nennen. Sofern das
Erscheinungsjahr oder der Erscheinungsort nicht feststellbar sind, werden die
Zusätze "o.J." (ohne Jahrgang) bzw. "o.O." (ohne Ort) beigefügt.
Beachten Sie aber immer das zentrale Prinzip der Zitierarbeit: Jede von Ihnen
verwendete Literaturstelle muss für den Leser Ihres Textes eindeutig und
ohne unnötigen Aufwand der Arbeit zuzuordnen sein, aus der sie
entnommen wurde!
1.5.1. Monographien
Bei monographischen Arbeiten sind Verfasser (Zuname und mindestens ein
ausgeschriebener Vorname), vollständiger Titel der Quelle (ggf. einschließlich
Bandzählung), Nummer der benutzten Auflage (sofern mehrere Auflagen
vorhanden sind), Verlagsort und Erscheinungsjahr anzugeben. Zusätzlich ist abhängig von der gewählten Zitierweise - der in den Fußnoten verwendete
Kurztitel oder das Erscheinungsjahr der Quelle in Klammern zu nennen. Weiter
gehende Angaben (z.B. Verlagsname) sind zulässig, aber von uns nicht
gefordert. Auf jeden Fall ist auf eine durchlaufend einheitliche Form der
3
Der Hauptgrund für diese wissenschaftliche Konvention liegt darin, dass kein Autor über vollständige
Information hinsichtlich des Bildungsstandes der von ihm zitierten Verfasser besitzt.
- 38 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Angaben innerhalb der Arbeit zu achten (nicht: Angabe des Verlages wenn
bekannt, ansonsten weglassen).
Beispiel: Freter, Hermann (Marktsegmentierung): Marktsegmentierung,
Stuttgart usw. 1983.
bzw.
Freter, Hermann (1983): Marktsegmentierung, Stuttgart usw. 1983.
1.5.2. Beiträge in Sammelwerken und Festschriften
Beiträge in Sammelwerken sind unter dem Verfassernamen des betreffenden
Aufsatzes zu zitieren. Zusätzlich ist eine genaue Seiten- („S.“) oder
Spaltenangabe („Sp.“) erforderlich.
Beispiel: Raffée, Hans (Grundfragen): Grundfragen und Ansätze des
Strategischen Marketing, in: Raffée, Hans/Wiedmann, Klaus-Peter
(Hrsg.), Strategisches Marketing, Stuttgart 1985, S. 3 - 33
bzw.
Raffée, Hans (1985): Grundfragen und Ansätze des Strategischen
Marketing, in: Raffée, Hans/Wiedmann, Klaus-Peter (Hrsg.),
Strategisches Marketing, Stuttgart 1985, S. 3 - 33
Bei Zitaten aus Festschriften sind sowohl der Herausgeber als auch die geehrten
Personen zu nennen:
Beispiel: Meyer, Paul W. (Absatzziele): Die Absatzziele der Unternehmung, in:
Der Betrieb in der Unternehmung, Festschrift für Wilhelm Rieger,
hrsg. v. Fenel, Johannes/Linhardt, Hans, Stuttgart 1963, S. 230 - 240
bzw.
Meyer, Paul W. (1963): Die Absatzziele der Unternehmung, in: Der
Betrieb in der Unternehmung, Festschrift für Wilhelm Rieger, hrsg. v.
Fenel, Johannes/Linhardt, Hans, Stuttgart 1963, S. 230 - 240
- 39 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
1.5.3. Hochschulschriften
Falls eine Hochschulschrift auch im Buchhandel erschienen ist, sollte die
Buchhandelsausgabe - soweit möglich - benutzt und wie eine „normale“
Monographie zitiert werden (siehe Kapitel 1.5.1.). Dabei ist jeweils zusätzlich
anzumerken, das und um welche Art von Hochschulschrift es sich handelt (z.B.
Dissertation oder Habilitation).
Beispiel: Tscheulin, Dieter K. (Produktgestaltung): Optimale Produktgestaltung:
Erfolgsprognose mit Analytic Hierarchy Process und Conjoint
Analyse, zugl. Diss., Wiesbaden 1992.
bzw.
Tscheulin, Dieter K. (1992): Optimale Produktgestaltung:
Erfolgsprognose mit Analytic Hierarchy Process und Conjoint
Analyse, zugl. Diss., Wiesbaden 1992.
Ist eine Hochschulschrift nicht im Buchhandel erschienen, ist der Hochschulort
und das Jahr der Promotion oder Habilitation wie folgt anzuführen:
Beispiel: Mustermann, Max (1997): Marketing für Tierärzte, Diss., Universität
Oldenburg, Oldenburg 1997.
1.5.4. Zeitschriftenaufsätze
Bei Zeitschriftenaufsätzen ist - sofern angegeben - auch der Jahrgang der
Zeitschriften anzuführen:
Beispiel: Oliver, Richard L.; Rust, Roland T.; Varki, Sajeev (Customer Delight):
Customer Delight: Foundations, Findings, and Managerial Insights, in:
Journal of Retailing, Vol. 73, No. 3/1997, S. 311-336.
bzw.
Oliver, Richard L.; Rust, Roland T.; Varki, Sajeev (1997): Customer
Delight: Foundations, Findings, and Managerial Insights, in: Journal
of Retailing, Vol. 73, No. 3/1997, S. 311-336.
- 40 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Der Titel der Zeitschriften und Sammelwerke kann in Form von Abkürzungen
wiedergegeben
werden,
sofern
die
Arbeit
ein
entsprechendes
Abkürzungsverzeichnis enthält.
Beispiel: Oliver, Richard L.; Rust, Roland T.; Varki, Sajeev (Customer Delight):
Customer Delight: Foundations, Findings, and Managerial Insights, in:
JoR, Vol. 73, No. 3/1997, S. 311-336.
bzw.
Oliver, Richard L.; Rust, Roland T.; Varki, Sajeev (1997): Customer
Delight: Foundations, Findings, and Managerial Insights, in: JoR, Vol.
73, No. 3/1997, S. 311-336.
1.5.5. Internet-Publikationen
Der Einbezug von Internet-Publikationen in wissenschaftliche Arbeiten stellt ein
vergleichsweise junges Themenfeld der wissenschaftlichen Arbeit dar.
Grundsätzlich können im Hinblick auf die Aufnahme von Zitaten aus InternetPublikationen die folgenden grundlegenden Vorgehensweisen unterschieden
werden:4
a) bei Aufsätzen in Internet-Zeitschriften, die über eine ISBN- bzw. ISSNNummerierung verfügen, werden analog zu anderen Aufsätzen in
Fachzeitschriften in das Literaturverzeichnis aufgenommen (vgl. die
entsprechenden Ausführungen in Kap. 1.5.4.). Zu solchen Aufsätzen zählen
etwa Beiträge, die in einer der Internet-Zeitschriften (z.B. Marketing Research
On-Line und Journal of Empirical Generalisation in Marketing Science)
veröffentlicht worden sind.
b) bei sonstigen Veröffentlichungen im Internet, z.B. Beiträge in
Diskussionsforen, Arbeitspapiere auf WWW-Seiten, gilt folgende
Zitationsweise:
4
Grundsätzlich gelten auch hier die Prinzipien der Nachvollziehbarkeit und der Einheitlichkeit. Vgl. für
alternative Vorgehensweisen bei der Zitierung von Online-Quellen den Style-of-Citation-Guide der American
Psychologist Association (APA) unter http://www.uvm.edu/~ncrane/estyles/apa.html
- 41 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
• Inhalte von WWW-Seiten (soweit ein Autor bekannt ist): Autor
(Jahreszahl): Titel des Beitrags, genaue Angabe der Internet-Adresse, Angabe
des Datums, an dem die Informationen angerufen wurden (z.B. 13.04.1996).
Beispiel: Hoffman, Donna L.; Novak, Thomas P. (1997): Marketing in
Hypermedia Computer-Mediated Environments: Conceptual
Foundations, Working Paper No. 1 des Project 2000: Research
Program on Marketing in Computer-Mediated Environments,
http://www2000.ogsm.vanderbilt.edu/cmepaper.revision.july11.1995/c
mepaper.html, abgerufen am 22.01.1998.
• Inhalte von WWW-Seiten (kein Autor bekannt): Hier stehen Sie vor der
Alternative, entweder die Institution zu nennen, auf deren Homepage die
entsprechende Seite veröffentlicht worden ist (z.B. Deutsche Bank) , oder die
Stelle als „ohne Verfasser“ auszuweisen. Die Zitation sollte also wie folgt
aussehen: Institution bzw. ohne Verfasser (Jahreszahl): Titel des Beitrags,
genaue Angabe der Internet-Adresse, Angabe des Datums, an dem die
Informationen angerufen wurden (z.B. 13.04.1996).
Beispiel: Deutsche Bank (1997): Presseinformation der Deutschen Bank
Bauspar AG, http://www.deutschebank.de/akt_mitt/bauspar/dbbs0111.htm, abgerufen am 10.11.1997.
bzw.
o.V. (1997): Presseinformation der Deutschen Bank Bauspar AG,
http://www.deutsche-bank.de/akt_mitt/bauspar/dbbs0111.htm,
abgerufen am 10.11.1997.
• Beiträge in Diskussionsforen: Autor (Jahreszahl): „Subject“ des Beitrages,
Angabe des Diskussionsforums, genaue Angabe des Datums, an dem der
Beitrag versendet worden ist.
- 42 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Beispiel: Olson, Eric M. (1998): RESPONSE - Research utilizing Balanced
Scorecard, Beitrag in der Internet-Diskussionsrunde ELMAR,
21.01.1998.
2. Besondere Hinweise zur Erstellung von Diplomarbeiten
2.1. Anfertigungszeitraum
Der Bearbeitungszeitraum einer Diplomarbeit beträgt in der Regel 3 Monate.
Erfordert dies die Aufgabenstellung - meist v.a. bei empirischen Arbeiten der
Fall -, ist bei der Anmeldung die Beantragung einer längeren Bearbeitungsfrist
(max. 6 Monate) grundsätzlich möglich. In Ausnahmefällen kann die
Diplomarbeit auch als freie wissenschaftliche Arbeit gemäß §19 Absatz 6 DPO
mit einer Bearbeitungszeit von 6 bis 12 Monaten angefertigt werden. Eine
Fristverlängerung nach Beginn der Bearbeitung ist nur in Ausnahmefällen und
aus zwingenden Gründen möglich und muss rechtzeitig beantragt werden.
2.2. Die Beratung
Während der Anfertigung der Diplomarbeit werden die Bearbeiter i.d.R. vom
Institutsinhaber und einem Assistenten betreut. Das Beratungsprogramm des
betreuenden Instituts besteht aus folgenden Teilen:
1. Im Rahmen der endgültigen Themenformulierung haben die Bearbeiter die
Möglichkeit, die Interpretation und Problemstellung des Themas sowie
eventuell notwendige Abgrenzungen mit dem betreuenden Assistenten und
ggf. dem Institutsinhaber zu diskutieren.
2. Die Bearbeiter haben einige Wochen nach Anmeldung der Diplomarbeit einen
ersten Entwurf der Feingliederung der Arbeit sowie der Einleitung
(enthält Problemstellung des Themas, notwendige Abgrenzungen und einen
begründeten Gang der Untersuchung) bei dem beratenden Assistenten
einzureichen. Gliederung und Papier werden von dem Assistenten begutachtet
und mit den Bearbeitern diskutiert.
- 43 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
3. Eine überarbeitete Fassung von Gliederung und Einleitung kann nochmals
dem Assistenten vorgelegt werden. Auch diese zweite Fassung wird von
diesem kritisch geprüft und mit Anmerkungen versehen. Anschließend
werden Gliederung und Einleitung dem Institutsinhaber zur Begutachtung
vorgelegt.
4. Die laufende Betreuung dient dazu, mit dem betreuenden Assistenten im
Laufe der Bearbeitung auftretende Probleme zu diskutieren. Allerdings sollte
die Hilfestellung des Assistenten nur in einem der Themenstellung
angemessenen Ausmaß in Anspruch genommen werden, da es ansonsten zu
Schwierigkeiten bei der Beurteilung der wissenschaftlichen Eigenständigkeit
des Kandidaten kommen kann.
5. Den Bearbeitern wird als weitere Hilfestellung bei der Abfassung der Arbeit
ein Diplomandenkolloquium angeboten. Die Studenten erhalten dort die
Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Bearbeitern von Diplomarbeitern, dem
betreuenden Assistenten und dem Institutsinhaber Probleme und inhaltliche
Aspekte der Arbeit im Plenum zu diskutieren.
Bei Inanspruchnahme der Beratung durch das Institut bitten wir die
Bearbeiter von Diplomarbeiten um Beachtung folgender Punkte:
• Die erste Fassung von Feingliederung und Einleitung sollte spätestens 4
Wochen, die zweite Fassung spätestens 6 Wochen nach Beginn der
Bearbeitung vorliegen. Wenn diese Richtwerte überschritten werden, wird es
in der Regel kaum mehr möglich sein, die Arbeit in der vorgegebenen Frist
von drei Monaten fertig zu stellen. Ansonsten ist auf konkretisierende
Informationen der Lehrstühle zu achten (Aushänge an den Institutsbrettern).
• Um den Beratern ausreichend Zeit zur Einarbeitung in die Gedankengänge
der Bearbeiter zu geben, sind die vorgelegten Fassungen von Gliederung und
Einleitung mindestens zwei Tage vor der Sprechstunde des zuständigen
Betreuers, die der Bearbeiter bei dem Institutsinhaber besuchen will, im
Sekretariat abzugeben.
• Die Begutachtung von Gliederung und Einleitung durch das Institut bedeutet
weder, dass sie in der vorgelegten Fassung für die Bearbeiter verbindlich sind,
noch dass sie vom Institut vorbehaltlos akzeptiert werden. Die Beratung durch
- 44 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
das Institut hat nur den Charakter einer Hilfestellung. Sie entlässt die
Bearbeiter nicht aus der Verantwortung für die von ihnen gewählte
Konzeption der Diplomarbeit.
• Die eingereichten Gliederungen und Einleitungen (erste und zweite Fassung)
müssen den üblichen Formvorschriften wissenschaftlicher Arbeiten
entsprechen.
2.3. Technische Anforderungen
Anzahl der Exemplare: Diplomarbeiten sind in doppelter Ausführung
anzufertigen und beim Prüfungsausschuss der Fakultät Wirtschaftswissenschaften
abzugeben.
Einband: Diplomarbeiten sollen gebunden und mit einem festen Einband
versehen werden
Umfang: Der Umfang der Diplomarbeiten soll bei Verwendung gängiger
Proportionalschriften ca. 70 Seiten [+- 10 Seiten] betragen (inklusive
Abbildungen und Tabellen, ohne Verzeichnisse). Von dieser Spannbreite darf nur
im Ausnahmefall nach Rücksprache abgewichen werden.
2.4. Ordnungsschema
Die Inhalte einer Diplomarbeit sollten grundsätzlich
grundlegenden Ordnungsschema angeordnet werden:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
nach
folgendem
Leeres Deckblatt
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
(Abbildungsverzeichnis) [für den Fall, dass Abbildungen verwendet werden]
(Tabellenverzeichnis) [für den Fall, dass Tabellen verwendet werden]
Abkürzungsverzeichnis
Haupttext
Literaturverzeichnis
(Anhangsverzeichnis)
(Anhang)
- 45 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
• ehrenwörtliche Erklärung
• leeres Blatt
Die Arbeit muss nicht zwangsläufig alle aufgeführten Teile enthalten. Ob die in
Klammer gesetzten bzw. mit Anmerkungen versehenen Inhalte notwendig sind,
hängt vom Einzelfall ab. Außer den leeren Deckblättern und dem Titelblatt sind
sämtliche Blätter zu nummerieren.
2.5. Titelblatt
Das Titelblatt der Diplomarbeit soll enthalten (vgl. auch das beiliegende Muster):
• den wortgenauen Titel der Arbeit
• den Text „Diplomarbeit zur Erlangung des Grades einer Diplom-Ökonomin
[bzw.: eines Diplom-Ökonomen] der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
der Leibniz Universität Hannover“
• darunter den Text „vorgelegt von“
• Vorname und Nachname
• Geburtsdatum und -ort („geb. am 23. Oktober 1973 in Lüneburg“)
• die Angabe des betreuenden Professors (z.B.: „Referentin: Prof. Dr. Ursula
Hansen“)
• das Datum der Abgabe der Arbeit
2.6. Die ehrenwörtliche Erklärung
Am Ende der Arbeit ist eine persönlich unterschriebene Erklärung mit
folgendem Wortlaut anzufügen:
„Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst
und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe,
dass alle Stellen der Arbeit, die wörtlich oder sinngemäß aus anderen Quellen
übernommen wurden, als solche kenntlich gemacht sind und dass die Arbeit in
gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt
wurde.“
[Ort, Datum]
- 46 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Die Erklärung ist eigenhändig zu unterzeichnen.
3. Besondere Hinweise zur Erstellung von Hausarbeiten
3.1. Anfertigungszeitraum
Der genaue Bearbeitungszeitraum der Hausarbeit ist den Anschlägen an den
jeweiligen Institutsbrettern zu entnehmen. Die Prüfungsleistung besteht neben
der Anfertigung der schriftlichen Arbeit i.d.R. auch in einer kurzen Präsentation
der Ergebnisse in der zugehörigen Veranstaltung.
3.2. Technische Anforderungen
Anzahl der Exemplare: Hausarbeiten sind in doppelter Ausführung anzufertigen
und im Sekretariat des betreuenden Instituts abzugeben.
Einband: Hausarbeiten sollen in gehefteter Form abgegeben werden.
Umfang: Der Umfang der Hausarbeiten soll bei Verwendung gängiger
Proportionalschriften 14-15 Seiten betragen einschließlich aller Abbildungen und
Tabellen, jedoch ohne Inhalts- und Literaturverzeichnisse.
3.3. Ordnungsschema
Die Inhalte einer Hausarbeit sollten grundsätzlich nach folgendem grundlegenden
Ordnungsschema angeordnet werden:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
(Abbildungsverzeichnis) [für den Fall, dass Abbildungen verwendet werden]
(Tabellenverzeichnis) [für den Fall, dass Tabellen verwendet werden]
(Abkürzungsverzeichnis)
Haupttext
Literaturverzeichnis
(Anhangsverzeichnis)
(Anhang)
- 47 -
Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Die Arbeit muss nicht zwangsläufig alle aufgeführten Teile enthalten. Ob die in
Klammer gesetzten Inhalte notwendig sind, hängt vom Einzelfall ab. Außer dem
Titelblatt sind sämtliche Blätter zu nummerieren.
3.4. Titelblatt
Das Titelblatt von Hausarbeiten soll enthalten (vgl. auch das beiliegende
Muster):
•
•
•
•
Die Bezeichnung des Betreuers und des entsprechenden Instituts (oben links)
Den Titel der Veranstaltung, in welcher die Hausarbeit angefertigt wird
Den Titel der Hausarbeit
Den Namen des Verfassers der Arbeit inkl. Matrikel-Nummer und
Abgabedatum (links unten).
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Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Der Beitrag des Beschwerdemanagement zum Aufbau
stabiler Geschäftsbeziehungen zwischen
Konsumenten und Herstellern
Diplomarbeit
zur Erlangung des Grades eines Diplom-Ökonom der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Leibniz Universität Hannover
vorgelegt von:
Torsten Mustermann
geb. am 13. März 1972
Referentin: Prof. Dr. Ursula Hansen
Gifhorn, den 13. Januar 1997
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Die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
Leibniz Universität Hannover
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Marketing und Management
Prof. Dr. Klaus-Peter Wiedmann
Betreuer: Dipl.-Kfm. Alexander Klee
Übung Beziehungscontrolling
Die Kausalanalyse als multivariates Verfahren im Marketing Darstellung und Einsatzmöglichkeiten
Verfasser:
Torsten Mustermann
Ahornweg 21
30880 Laatzen
Matr. Nr. 15343115
4. August 1996
- 50 -
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