Leitfaden Dachlandschaften

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12| 2009
L e i t fa d e n
Dachlandschaften
P ro j e k t i e r u n g s h i l f e f ü r B a u t en im Dachbereich
Herausgeberin:
Stadt Zürich
Hochbaudepartement (HBD)
Amt für Städtebau (AfS)
Inhalt/Redaktion:
Barbara Bühler, Amt für Städtebau (AfS)
Regula Iseli, Amt für Städtebau (AfS)
Tatiana Lori, Amt für Städtebau (AfS)
Projektteam:
Heinrich Gugerli, Amt für Hochbauten (AHB)
Yvonne Fürer, Amt für Hochbauten (AHB)
Toni Püntener, Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ)
Gian Carle, Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz)
Jürg Marti, Marti Energietechnik
Bettina Tschander, Grün Stadt Zürich (GSZ)
Christoph Hegnauer, Amt für Baubewilligungen (AfB)
Fabio Corrà, Amt für Baubewilligungen (AfB)
Markus Strub, Departementssekretariat (DS)
Jan Capol, Amt für Städtebau (AfS)
Urs Baur, Amt für Städtebau (AfS)
Fotos:
Aus dem Bestand der architektonischen Beratung
und der praktischen Denkmalpflege
Amt für Städtebau (AfS)
Theodor Stalder (S. 32, 33 oben, 43 unten)
Gestaltungskonzept:
blink design, Zürich
Layout:
Karin Weisener, Amt für Städtebau (AfS)
Druck:
GeoprintShop, Zürich
Bezugsquelle:
Stadt Zürich
Amt für Städtebau
Lindenhofstrasse 19
8021 Zürich
Telefon: 044 412 26 83
[email protected]
Im Internet als pdf herunterzuladen unter
www.stadt-zuerich.ch/hochbau
Bewilligung und Beratung > Beratung
Zürich, Dezember 2009
i n haltsverzeichnis
1
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2
Gesetzliche Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3Dachaufbau, Dacheinschnitt . . . . . . . . . . . . . . 10
4Terrasse, Zinne, Balkon . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
5Aufstockung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
6Dachflächenfenster, Dachverglasung . . . . . . . . 26
7Solaranlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
8Dachbegrünung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
9Technikaufbau, Liftanlage, Kamin,
Lüftungskanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
10Mobilfunkantenne, Satellitenanlage . . . . . . . . . 56
1Ei n l e i tu n g
Die Dachfläche bildet die fünfte Fassade des Gebäudes. In ihrer
Gesamtheit prägen die Dächer das Orts- und Strassenbild. Jedes
Quartier besitzt neben seinen Eigenschaften auch eine spezifische
Dachlandschaft: die Altstadt, die City, die Blockrandgebiete, die
Wohngebiete des Zürich- und Hönggerbergs, die zeilenförmigen
Siedlungen am Friesenberg oder in Schwamendingen, die Industrieund Gewerbeareale. Die Dachlandschaft akzentuiert die unterschiedlichen Charaktere der Quartiere. Der Erhalt und die Weiterentwicklung dieser differenzierten Quartier-Charaktere sind für die räumliche
Qualität der Stadt von Bedeutung. Sie sind Teil der Quartieridentität.
Die Revision des Planungs- und Baugesetzes (PBG) des Kantons
Zürich von 1990 förderte das Wohnen im Dach. Die dort realisierte
Ausnützung ist seither bis zu einem gewissen Mass von der Anrechenbarkeit befreit. Die Bau- und Zonenordnung (BZO) der Stadt
Zürich erlaubt den Ausbau von mindestens einem Dachgeschoss in
allen Zonen. Ein Hauptgrund für diese Änderung ist der raumplanerische Grundsatz der Siedlungsentwicklung nach innen. Die Umsetzung dieses sinnvollen Grundsatzes schafft im Dachbereich aus
städtebaulicher und architektonischer Sicht einige Herausforderungen.
Unabhängig von den neuen Wohnnutzungen steigen die Ansprüche
und die Anforderungen an die technische Ausrüstung der Gebäude.
Liftüberfahrten, Anlagen zur Wärmerückgewinnung, Kamine, Abluftrohre und Mobilfunkantennen sind zusätzlich auf den Dächern
anzuordnen.
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
3
Die Zürcher Bevölkerung hat am 30. November 2008 dem Weg zur
2000-Watt-Gesellschaft mit grossem Mehr zugestimmt. Das verpflichtet die Stadt, den Energieverbrauch zu senken, den CO 2 -Ausstoss zu reduzieren und die erneuerbaren Energien zu unterstützen.
Da auch Solaranlagen auf den Dächern installiert werden, erhöht
sich der Nutzungsdruck.
Die heutigen Wohnansprüche im Dachgeschoss, die sich meistens
am Normalgeschoss messen und die entsprechend sinnvollen
technischen Anlagen, können zu neuen Gestaltungsformen führen.
Häuser mit Flachdächern können viele Ansprüche mit einem Attikageschoss relativ einfach lösen. Bei Schrägdächern kommt eine
Konvention und wichtige Symbolik hinzu: Das Dach bildet den
Abschluss. Es wirkt als «Hut», der mit seiner Krempe (Dachvorsprung) das Haus schützt. Dieser soll – um im optischen Ausdruck
glaubwürdig zu bleiben – nicht verändert werden. Das verlangt einen
äusserst sorgfältigen Umgang mit Dachöffnungen und Dachaufbauten. Anzahl, Grösse, Form und Detailausbildung sind entscheidend.
Wichtig dabei ist zum Beispiel die durchgehende Traufe als klare
Begrenzung zur Fassade.
Kombination und Anzahl der verschiedenen Interventionen auf
demselben Dach ergeben leider oft gestalterisch unbefriedigende
Lösungen. Nicht alles Machbare kann deshalb auch gebaut werden.
Der vorliegende Leitfaden formuliert Grundsätze, wie die Interventionen im Dach zu befriedigenden und guten Lösungen führen. Er
dient als Grundlage für eine nachvollziehbare und transparente
Bewilligungspraxis in der Stadt Zürich. Die einzelfallbezogene
Beurteilung im Baubewilligungsverfahren ersetzt er jedoch in keiner
Weise.
Das Prinzip für das Bauen im Dach lässt sich in vier Punkten zusammenfassen:
–
–
–
–
4
Die Dachflächen sind sorgfältig zu gestalten
Die Anzahl unterschiedlicher Elemente und die Summe der Interventionen sind so knapp wie möglich zu halten
Der Kontext muss in dieser Reihenfolge beachtet werden: Dach, Quartier, Strassenseite, Hofseite
Es gilt gestalterisch gute Lösungen zu finden, die ganz selbstver-
ständlich die neuen Anforderungen erfüllen.
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Die bestehende Dachlandschaft und die künftigen Neugestaltungen
sollen zusammen ein ausgewogenes Stadtbild ergeben. Der vorliegende Leitfaden dient als Grundlage. Er wird laufend überprüft und
nach Bedarf angepasst.
Patrick Gmür
Direktor Amt für Städtebau
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
5
2
G ESETZLICHE G R U ND LAG EN
Allgemeine Gestaltungsregel
§ 238 PBG 1
1 Bauten, Anlagen und Umschwung sind für sich und in ihrem
Zusammenhang mit der baulichen und landschaftlichen Umgebung im ganzen und in ihren einzelnen Teilen so zu gestalten,
dass eine befriedigende Gesamtwirkung erreicht wird; diese
Anforderungen gilt auch für Materialien und Farben.
2 Auf Objekte des Natur- und Heimatschutzes ist besondere
Rücksicht zu nehmen; sie dürfen auch durch Nutzungsänderungen und Unterhaltsarbeiten nicht beeinträchtigt werden, für
die keine baurechtliche Bewilligung nötig ist.
Dachaufbauten
§ 292 PBG
Wo nichts anderes bestimmt ist, dürfen Dachaufbauten, ausgenommen Kamine, Anlagen zur Nutzung von Sonnenenergie und kleinere
technisch bedingte Aufbauten, insgesamt nicht breiter als ein Drittel
der betreffenden Fassadenlänge sein, sofern sie
a) bei Schrägdächern über die tatsächliche Dachebene hinausragen;
b) b ei Flachdächern die für ein entsprechendes Schrägdach zulässigen Ebenen durchstossen.
Fensterflächen
§ 302 PBG
1 Die Räume müssen genügend belichtet und lüftbar sein.
2 Wohn- und Schlafräume sind mit Fenstern zu versehen, die über
dem Erdreich liegen, ins Freie führen und in ausreichendem
Masse geöffnet werden können; die Fensterfläche hat wenigstens
einen Zehntel der Bodenfläche zu betragen.
3 Abweichungen sind bei besonderen Verhältnissen zulässig, insbe sondere zum Schutz vor übermässigen Einwirkungen öffentlicher
Bauten und Anlagen, sowie bei einschränkenden Schutzbestim mungen für die Dachgestaltungen bei geschützten Einzelobjekten
oder in Kernzonen.
Zentrumszonen
Art. 18b BZO 2 Dachgestaltung
1 Dacheinschnitte und Dachaufbauten sind nur im ersten Dachgeschoss zulässig.
2 Im zweiten Dachgeschoss sind nur Dachflächenfenster sowie
Kamine, Anlagen zur Nutzung von Sonnenenergie und kleinere
technisch bedingte Aufbauten erlaubt. Die gesamte Fensterfläche
darf höchstens einen Zehntel der Bodenfläche des zugehörigen
Raumes betragen.
6
1
PBG: Planungs- und Baugesetz des Kantons Zürich
2
BZO: Bau- und Zonenordnung der Stadt Zürich
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Art. 24d BZO Dachgestaltung
1 Dachaufbauten, Dacheinschnitte und Dachflächenfenster sind nur
gestattet, wenn sie sich gut in die Dachlandschaft einfügen.
2 Dacheinschnitte und Dachaufbauten sind nur im ersten Dachgeschoss zulässig.
3 Im zweiten Dachgeschoss sind nur Dachflächenfenster sowie
Kamine, Anlagen zur Nutzung von Sonnenergie und kleinere technisch bedingte Aufbauten erlaubt. Die gesamte Fensterfläche darf
höchstens einen Zehntel der Bodenfläche des zugehörigen
Raumes betragen.
4 Herrschen Mansardendächer und ähnliche steile Dachformen vor
und erreicht die Mehrzahl der Gebäude mit ihrer Traufe die
erlaubte Gebäudehöhe, darf die für das Schrägdach zulässige
Dachebene durchstossen werden.
Quartiererhaltungszonen
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
7
Kernzone
8
Art. 39 BZO Dachgestaltung
1 Dachaufbauten, Dacheinschnitte und Dachflächenfenster sind nur
gestattet, wenn sie sich gut in die Dachlandschaft einfügen.
2 Dacheinschnitte und Dachaufbauten sind nur im ersten Dachgeschoss zulässig.
3Im zweiten Dachgeschoss sind nur Dachflächenfenster sowie
Kamine, Anlagen zur Nutzung von Sonnenergie und kleinere technisch bedingte Aufbauten erlaubt. Die gesamte Fensterfläche darf
höchstens einen Zehntel der Bodenfläche des zugehörigen
Raumes betragen.
4 Wo Mansardendächer, Zinnendächer und ähnliche steile Dachformen vorherrschen und die Mehrzahl der Gebäude mit ihrer
Traufe die erlaubte Gebäudehöhe erreicht, ist eine Durchstossung
der für das Schrägdach zulässigen Dachebene gestattet.
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Art. 43 BZO Allgemeine Gestaltungsvorschrift
1 B auten, Anlagen und Umschwung sind im ganzen und in ihren
einzelnen Teilen so zu gestalten, dass der typische Gebiets-
charakter gewahrt bleibt und eine gute Gesamtwirkung erzielt
wird.
Kernzonen
2E
nergetische Massnahmen und Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien müssen für sich allein dem typischen Gebietscharakter nicht entsprechen; sie sind aber so zu gestalten und in die
bauliche und landschaftliche Umgebung einzuordnen, dass der
typische Gebietscharakter insgesamt nicht beeinträchtigt und eine
gute Gesamtwirkung erreicht wird.
Art. 18a RPG 3
In Bau- und Landwirtschaftszonen sind sorgfältig in Dach- und
Fassadenflächen integrierte Solaranlagen zu bewilligen, sofern keine
Kultur- und Naturdenkmäler von kantonaler oder nationaler Bedeutung beeinträchtigt werden.
Solaranlagen
§ 1 BVV 4
Keiner baurechtlichen Bewilligung bedürfen:
i) Empfangsantennen, die in keiner Richtung 0.8 m überschreiten.
Empfangsantenne
k)Anlagen zur Nutzung von Sonnenenergie auf Dächern in
Bauzonen, soweit sie 35 m 2 nicht überschreiten und eine zusammenhängende, die übrige Dachfläche um höchstens 10 cm
überragende Fläche bilden; solche Anlagen sind jedoch be-
willigungspflichtig in Kernzonen sowie im Geltungsbereich einer
anderen Schutzanordnung oder eines Ortsbild- oder Denkmalschutzinventars.
Solaranlagen
§2 Abs. 2 BVV
Die Befreiung von der Bewilligungspflicht entbindet nicht von der
Pflicht, die Vorschriften des materiellen Rechts einzuhalten.
Art. 11 BZO Begrünung
1 Flachdächer sind, soweit sie nicht als Terrassen genutzt werden,
in allen Zonen zu begrünen, wenn dies zweckmässig sowie
technisch und wirtschaftlich zumutbar ist.
3
RPG: Raumplanungsgesetz des Bundes
4
BVV: Bauverfahrensverordnung des Kantons Zürich
Dachbegrünung
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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3 D a cha ufb a u, Dacheinschnitt
Dufourstrasse
Das Dach wird als fünfte Fassade wahrgenommen. Seiner Gestaltung soll die gleiche Sorgfalt zu Grunde liegen wie den restlichen
Fassaden des Gebäudes. Insbesondere bei bestehenden Gebäuden
in einer gewachsenen Dachlandschaft ist auf diesen Bestand Rücksicht zu nehmen.
Historisches Vorbild der Dachaufbauten sind die Lukarnen. Sie
beziehen sich auf ihre Umgebung, nehmen den Kontext als Massstab und ordnen sich dem Hauptvolumen unter.
Die Detaillierung der Ausführung, das Material und die Farbigkeit
sind entscheidend. Mit wenigen Gestaltungselementen kann eine
gute Integration erreicht werden.
10
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Grundsätze Dachaufbau und Dacheinschnitt
1Dachaufbauten müssen zum gebauten Kontext (Quartier,
Strassen- bzw. Hofseite) Bezug nehmen: Proportion,
Gliederung, Materialisierung und Farbigkeit. Konkret
bedeutet dies, dass sich Dachaufbauten entsprechend der
Dachform, Dachgeometrie, Lage und dem Material einzuordnen haben.
Gubelstrasse
2Dachaufbauten haben sich dem Hauptbau unterzuordnen.
3Die Dachfläche muss zusammenhängend lesbar bleiben.
4Eine klare Anordnung der Dachaufbauten im Bezug zum
Gebäudekontext muss erkennbar sein (Symmetrie, Serie,
Achsenbezug). Eine Kumulation oder eine Konkurrenz mit
weiteren Elementen ist zu vermeiden.
5Die klare Trennung von Fassade und Dach und die Zugehörigkeit der Aufbauten zum Dach soll ersichtlich sein.
Ankerstrasse
6 D ie Traufe ist ein wichtiges Gestaltungselement und soll in
der Regel nicht unterbrochen werden.
Anwandstrasse, hofseitig
Streulistrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Beispiele Dachaufbauten
Die Aufbauten nehmen Bezug zur
Fassadenanordnung und deren Gliederung. Formate, Materialien und Farbigkeit
haben auf den Bestand Rücksicht zu
nehmen und sich auf diesen zu beziehen.
Goldbrunnenstrasse
Auf die Grösse des Bauvolumens ist
Rücksicht zu nehmen. Das Verhältnis
Hauptbau Dachaufbau muss stimmen.
Hierarchien sollen erhalten bleiben, das
heisst, der Dachaufbau ordnet sich dem
Hauptbau unter. Das bedeutet auch, dass
klare Trennungen gezogen und Zugehörigkeiten definiert werden. Die Traufe als
zeichnendes Fassaden- und Dachelement
soll erhalten bleiben. Zudem sind Mass
und Anzahl der Elemente zu beschränken.
Das Dach soll dominieren und als Dach
lesbar bleiben.
Brunaustrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Wichtig sind auch die Umgebung, die
Nachbarschaft und die prägenden Elemente eines Strassenzuges. Die Massstäblichkeit und das Grössenverhältnis
zur Dachfläche sind zu überprüfen. Der
Bezug zu den bestehenden Elementen ist
herzustellen. Es ist Rücksicht auf Vorhandenes und vorherrschende Proportionen
zu nehmen. Die gute Gesamtwirkung der
Lukarnen wird durch die serielle Anordnung und die Beschränkung auf ein
Element erzielt.
Stauffacherstrasse, hofseitig
Die Lukarnen beziehen sich auf die
Fassade und nehmen deren Gliederung
auf. Die Fenster der Lukarnen haben die
gleiche Öffnungsart und übernehmen die
Proportionen der Fenster des Hauptbaus.
Mit der auf den Bestand abgestimmten
Materialisierung und Farbigkeit gelingt
eine optimierte Integration und eine gute
Gesamtwirkung.
Bäckerstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Beispiele Dacheinschnitte
Der Einschnitt erscheint im Verhältnis zur
restlichen Dachfläche eher gross. Da es
sich um das einzige Element in dieser
Dachfläche handelt und sich in der
Farbigkeit zurückhält, ergibt dies eine
befriedigende Einordnung.
Röntgenstrasse
Dacheinschnitte können wie Löcher im
Dach wirken. Der zusätzliche Sonnenschutz wirkt hier störend. Einschnitte
dürfen First und Grate nicht tangieren
oder zerstören, da das Dach damit seine
Kontur verliert und zerfranst. Die Gesamtwirkung ist aus heutiger Sicht unbefriedigend.
Böcklinstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Offene, hohle Lukarnen als Alternative
zum Dacheinschnitt sind zwiespältig:
einerseits sind sie als Möglichkeit zu
prüfen, aber auch hier entsteht oft eine
«ausgefranste Silhouette». Besser ist, wie
auf diesem Bild, die Kombination von
gedecktem Einschnitt und Lukarne. Die
Wirkung ist befriedigend.
Scheuchzerstrasse
Die Ansammlung unterschiedlicher
Elemente ist zu vermeiden. Eine bessere
Einheit entsteht, wenn weniger Elemente
vorkommen. Im Beispiel, wo die Fassade
schon mit Rücksprüngen und Einschnitten spielt, sind die zwei mächtigen
Lukarnen zu viel. Um ein gute Gestaltung
zu erreichen wären eine oder zwei
kleinere Lukarnen angebracht.
Freiestrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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4 T errasse, Z inne, Bal kon
Zurlindenstrasse
Eine charakteristische Form des Aussenraums, vor allem in innerstädtischen Gebieten, ist das Zinnendach. Auf vielen Mansard-
dächern bildet die Zinne den Gebäudeabschluss. Die Zinne diente
traditionellerweise dem Trocknen der Wäsche und wurde lediglich
mit filigranen Wäscheleinen ausgerüstet.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Grundsätze Terrasse, Zinne, Balkon
1D ie Zinne ist eine klassische Form des Aussenraumes auf
dem Dach. Die Aufbauten auf der Zinne sind auf das Minimum zu reduzieren und filigran auszuführen.
2B alkone sind Teil der Fassade und gehören nicht ins Dach.
Die Traufe ist ein wichtiges Gestaltungselement und soll
nicht unterbrochen werden.
Bertastrasse, hofseitig
Albisriederstrasse
Haldenstrasse
Erismannstrasse, hofseitig
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Beispiele
Terrassen orientieren sich an der traditionellen Nutzung und Ausführung der Zinne:
der Ausstieg ist zu minimieren, die
Pergola filigran, als feines Gestänge, und
der Sonnenschutz als mobile Installation
auszuführen. Das Geländer und die
Konstruktion sind vom Dachrand zurückzusetzen. Eine feste Installation zur
Beschattung widerspricht dem traditionellen Zinnendach.
Stauffacherstrasse, hofseititg
Der Mittelrisalit als wichtiges Fassadengestaltungselement wird über die Traufe
hinweg ins Dach hinaufgezogen und mit
einer Terrasse bekrönt. Trotz Unter-
brechung der Traufe ist die Gesamtwirkung befriedigend da die Hierarchie
berücksichtigt und eine gute Einordnung
geschaffen wurde.
Mutschellenstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Balkone sind Teile der Fassade, des
Hauptbaukörpers und gehören zu den
Normalgeschossen und nicht ins Dach.
Die Traufe und das Gesims sind wichtige
Gestaltungselemente des Dachs und
sollen durchgehend erhalten bleiben.
Deshalb sind die Balkone, insbesondere
Balkontürme, nicht bis ins Dach zu
führen.
Rotbuchstrasse
Der Balkon dringt in die Dachebene ein,
was sehr störend wirkt. Dies ist auf jeden
Fall zu vermeiden, die Traufe soll durchgehend bleiben. Alternativen zum Balkon
sind im Dach oder auf der Zinne zu
suchen. Es müssen klare Hierarchien und
Zugehörigkeiten hergestellt werden.
Klosbachstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Die Balkone bleiben unterhalb der Traufe
und ordnen sich gut ins Fassadenbild ein.
Der Balkonkörper wird optisch durch die
Lukarnen oberhalb im Dach weitergeführt.
Über den Fenstern sitzen jeweils zwei
Dachflächenfenster. Die Ordnung der
Fassade wird im Dach weitergeführt, eine
gute Gesamtwirkung ist erreicht.
Goldbrunnenstrasse
Die Balkone und die Terrasse verbinden
sich mit dem Hausvolumen auf eine
geschickte Art. Sie beschränken sich auf
die Normalgeschosse, so dass der
Abschluss des Hauses mit der Attika
erkennbar bleibt.
Etzelstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Das steile Dach ist von Vorteil, die kleine
Terrasse passt sich in den Kontext ein.
Die Farbigkeit und die Nähe zum Dachrand könnten verbessert werden.
Götzstrasse
Das französische Fenster mit minimalem
Ausstieg vor der Lukarne liegt oberhalb
der Traufe. Dieser Aussenbezug im Dach
ist befriedigend.
Sonnenbergstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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5 Auf stoc ku ng
Carl-Spittelerstrasse
Die Aufstockung wird Thema bei Häusern, die gemäss Bau- und
Zonenordnung noch einen Spielraum in den Vollgeschossen oder im
Dachgeschoss aufweisen oder bei Häusern, deren Schrägdächer in
Attikas umgebaut werden.
Mit der Aufstockung wird die Beziehung von Bestand und Ergänzung
definiert. Zwei Strategien sind denkbar: Der neue Aufbau gleicht sich
dem Bestand an oder er bildet einen gewollten Kontrast zum Bestehenden.
Der Ersatz von Steildächern durch ein Attikageschoss kann in
einheitlichen Siedlungen kritisch werden, wenn nur ein Teil ersetzt
wird. Da sich die architektonische Gestalt einer Attika von einem
Steildach unterscheidet, stellt sich die Frage nach der Einheitlichkeit
des Ensembles.
Dachausbauten und Aufstockungen, bzw. Dachanhebungen einzelner Häuser in Zeilen sind bei gleichbleibender Dachneigung möglich.
22
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Grundsätze Aufstockung
1D ie Hierarchie des Gebäudes muss erhalten bleiben:
die Aufstockung soll dem Hauptvolumen untergeordnet
sein.
2D er Kontext ist zu berücksichtigen: bestehende Dachformen, Dachgeometrien, Traufhöhen, Materialisierung,
Farbigkeit.
Seebahnstrasse
3D ie Detaillierungen und Übergänge zu bestehenden Bauten
sind sorgfältig zu lösen.
Josefstrasse
Grüngasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Beispiele
Da die Traufe beibehalten ist und die
Materialisierung einen Kontrast bildet,
kann die Aufstockung gleichzeitig als
Dachvolumen oder als Fassadenerweiterung gelesen werden. Die Fenster liegen
in den Achsen der Fassadenfenster. Dies
ergibt ein ruhiges Gesamtbild.
Grundstrasse
Diese Aufstockung ist präzise gesetzt.
Nur leicht unterscheidet sie sich in
Material und Farbe vom Bestand. Die
architektonische Sprache wurde zurückhaltend und sorgfältig eingesetzt.
Gutes Beispiel einer Aufstockung mit
Bezug zum Bestand.
Witellikerstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Die Aufstockung übernimmt Elemente des
Hauptvolumens und ist trotzdem als
eigenständiges Element lesbar. Die Farbund Materialwahl, aber auch die Anwendung zeitgerechter Formensprache
unterscheiden sie vom Bestand. Gutes
Beispiel einer Aufstockung mit Kontrastwirkung.
Möhrlistrasse
Das Schrägdach wird mit attikaähnlichen,
grossen Aufbauten überformt. Dadurch
werden die Hierarchien des Daches
gestört. Bei einer Aufstockung ist zu
entscheiden, ob es sich um ein Schrägdach oder ein Flachdach handelt; beides
zusammen geht nicht. Die Gesamtwirkung
ist aus heutiger Sicht unbefriedigend.
Hinterbergstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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6 D ach f lächen fenster,
D achver g las u ng
Zentralstrasse
Im Gegensatz zu den Dacheinschnitten, die erst aus dem Bedürfnis
nach Aussenraum im Schrägdach entstanden sind, haben heutige
Dachflächenfenster und Dachverglasungen historische Vorbilder.
Deren Einsatz für das neuzeitliche Wohnen im Dach knüpft damit an
eine Tradition an. Die Einordnung in die Dachflächen ist gut möglich,
wenn die gestalterischen Grundsätze eingehalten sind.
26
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Grundsätze Dachflächenfenster
1 Die Dachfläche muss zusammenhängend lesbar bleiben.
2E
s muss eine klare Ordnung der Elemente auf dem Dach
erkennbar sein. Je weniger Elemente im Dach vorkommen,
desto einfacher kann eine Ordnung erstellt werden.
3W
enn mehrere und verschiedene Elemente (Lukarne, Kamin,
Dacheinschnitt, Solaranlage) aufeinander treffen, müssen
sie in eine ausgewogene Beziehung zueinander gestellt
werden oder es ist auf ein/mehrere Element/e zu verzichten.
Wissmannstrasse
4D
ie Grössenordnung der Dachflächenfenster soll in Beziehung zum Gebäude und dessen Fassade stehen. Die
Anordnung soll Bezug zum Gebäude nehmen (Symmetrien,
Achsenbezüge, Serien, etc.).
5W
enn möglich sind die Dachflächenfenster flächig einzupassen. Dies gilt im Speziellen für Dachverglasungen.
Mühlebachstrasse
Scheuchzerstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Beispiele Dachflächenfenster
Die Aufbauten und die Dachflächenfenster
bleiben vereinzelte, untergeordnete
Interventionen. Sie bilden eine Serie, die
sich im Rhythmus auf die Achsen der
Hauptfassade bezieht und sich in die
Dachfläche einordnet.
Beckhammerstrasse
Die Anordnung in Gruppen, seriell oder
rhythmisiert führt zu einer guten Gestaltung.
Gessnerallee
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Die Dachflächenfenster werden in Zweiergruppen zusammengefasst und in die
Fensterachsen der Fassade gesetzt.
Dies erzeugt eine ruhige und gute
Gesamtwirkung.
Kasernenstrasse
Die Dachflächenfenster werden in Kombination mit einer Solaranlage eingebaut.
Störend sind hier die Grösse und Vielzahl
der Elemente: Lukarne, Ausstieg, Kamin,
Dachflächenfenster und Solaranlage. Dies
ergibt aus heutiger Sicht eine unbefriedigende Gesamtwirkung.
Susenbergstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Die geltende Praxis der Stadt Zürich sieht Dachflächenfenster in
der Grösse von 80/120 cm stehend angeordnet vor. Bei kleinen,
kleinteiligen und inventarisierten Dächern sowie bei Dächern mit
bestehenden Aufbauten gilt ebenfalls 80/120 cm oder kleiner
in den Kernzonen.
Grosse, ruhige, unbebaute Dachflächen lassen bei flacher Dachneigung 80/140 cm zu, dafür weniger an der Zahl.
Die Dachform bildet in erster Linie den massgebenden Kontext.
In zweiter Linie wird das unmittelbare Umfeld wie Quartier, Strassenoder Hofseite, Teil eines Ensembles oder Siedlung in die Beurteilung
miteinbezogen. Konkret bedeutet dies, dass sich Dachfenster
entsprechend der Dachform, der Dachgeometrie, der Lage und der
Materialisierung einzuordnen haben.
Nüschelerstrasse
Limmatquai
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Beispiele Dachverglasung
Verglichen mit den Dachfenstern bilden
die Dachverglasungen eine eigene Kategorie. Sie sind als Einzel- oder Sonderfälle zu behandeln und im Kontext (Nachbarschaft, Umgebung) zu beurteilen.
Die Verglasung kann in die Dachfläche
eingesetzt werden, wobei die Dachhaut
dominierend bleibt. Wichtig sind Detaillierung, Materialisierung und Farbigkeit.
Hier knapp befriedigende Einordnung
wegen der groben Ausführung.
Niederdorfstrasse
Die Dachverglasung ersetzt die Dachhaut
vollständig. Dies ist bei untergeordneten
Dächern z.B. in Hofsituationen möglich.
Wichtig sind Detaillierung, Materialisierung und Farbigkeit. Befriedigende
Einordnung.
Wilfriedstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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7 S olaranla g e
Margrit Rainer-Strasse, Schulhaus im Birch (rechts im Bild) – Fotovoltaikanlage
Die Nutzung der Sonnenenergie auf Gebäuden sowohl für die
Bereitstellung von Wärme als auch für die Stromproduktion hat auf
dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft eine grosse Bedeutung.
Potenzialabschätzungen zeigen, dass auf den Gebäuden der Stadt
ein erheblicher Anteil des Energiebedarfs für die Wassererwärmung
und den Strombedarf gewonnen werden kann. Um diese Potentiale
auszuschöpfen, ermutigt die Stadt die Bauherrschaften ausdrücklich
Solaranlagen zu erstellen und berät sie dabei aktiv. Bereits seit den
1990er Jahren unterstützt der städtische Stromsparfonds die
Erstellung von Solaranlagen mit finanziellen Beiträgen.
Bei der Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien
sind auch die gestalterischen Anliegen und die Konsequenzen auf
das Stadtbild, insbesondere die Veränderungen der Dachlandschaften zu berücksichtigen. Erforderlich ist ein innovativer Umgang
mit der Solartechnik. Prototypische Lösungen sind gesucht, die zu
gestalterisch überzeugenden Lösungen führen. Zu beachten sind
Farbigkeit und Reflexion der Anlagen. Bei Neubauten können die
Solaranlagen in das Gesamtkonzept einbezogen, die technischen
und gestalterischen Anliegen miteinander verbunden werden. Die
kompakte Anlage auf dem Flachdach des Schulhaus im Birch ist ein
Beispiel für eine gute Lösung.
32
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Zwei Anwendungen sind zu unterscheiden:
Kollektoren, thermische Nutzung, Wärmegewinnung
Die Solarstrahlung wird in Wärme umgewandelt und an einen
Speicher abgegeben. Die Anlagen dienen der Wassererwärmung und
der teilweisen Beheizung des Gebäudes und sind standortgebunden. Der ideale Standort ist in der Regel das Dach. Der ideale
Neigungswinkel ist 30 – 45° (minimal 20°). Bei vertikaler Montage
(Fassade) ist ein Minderertrag von 40% und mehr in Kauf
zu nehmen.
Fotovoltaik, Erzeugung von Solarstrom
Die Solarstrahlung wird mittels Solarzelle in elektrischen Strom
umgewandelt und meistens ins Stromnetz eingespiesen. Anlagen,
bei welchen der Solarstrom verkauft wird (Solarstrombörse des
Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, ewz), sind bedingt ortsunabhängig. Wird die Anlage für Stromeigenverbrauch verwendet, ist sie
standortgebunden. Der ideale Standort ist in der Regel das Dach.
Schattenwurf auf Paneele (Bepflanzung, Kamine, etc.) und Eigenbeschattung sind zu vermeiden.
Vulkanstrasse, Kollektoren
HB Zürich, Fotovoltaikanlage auf
Perrondächer
Die Anordnung von Solaranlagen auf Dächern und deren
gestalterische Einordnung werden auf den folgenden Seiten
in fünf Kategorien beschrieben:
A K ollektor- und Fotovoltaikanlage auf Flachdach
Einfache Ausgangslage, gut möglich
BK
ollektoranlage auf Steildach
Anspruchsvollere Ausgangslage als auf dem Flachdach: sorgfältig
integrierte Anlagen sind gut möglich
CF
otovoltaikanlage auf Steildach
Anspruchsvollere Ausgangslage als auf dem Flachdach: sorgfältig
integrierte Anlagen sind möglich
DK
ollektor- und Fotovoltaikanlage auf Flachdach von Inventarobjekt
Erhöhte Gestaltungsanforderung, in der Regel möglich
EK
ollektor- und Fotovoltaikanlage auf Steildach von Inventarobjekt
Sehr hohe Gestaltungsanforderungen, objektspezifischer Entscheid aufgrund des konkreten Entwurfs
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
33
A Grundsätze Kollektor- und Fotovoltaikanlage auf Flachdach
Einfache Ausgangslage, gut möglich
1 Flachdächer und flach geneigte Dächer sind grundsätzlich
für die Nutzung der Sonnenenergie geeignet.
2 Die Solaranlagen sind als selbständige Installationen
erkennbar. Sie können ein Gestaltungselement sein.
3 Die Anordnung der Paneele ist bewusst zu gestalten:
rechteckige Anordnung, in Felder oder Gruppen zusam menfassen und möglichst parallel zur Hausgeometrie
ausrichten. Vom Dachrand zurücksetzen, freie Randzonen
oder einen Dachrand ausbilden (Silhouette Dachabschluss
beachten). Beschränkung der Konstruktionshöhe.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
A. Beispiele
Auf Flachdächern ist die Anordnung von
Solaranlagen gut möglich. Die Bauherrschaft soll hier die Erstellung von Solaranlagen grundsätzlich immer prüfen. Die
Anlagen werden als technische Installationen wahrgenommen. Sie sollen aber
in die Architektur des Hauses integriert
werden. Es besteht ein Spielraum bezüglich Ausrichtung und Neigung der Anlagen; ideale Ausrichtung SO bis SW.
Bubenbergstrasse, Fotovoltaik
Die Beispiele zeigen, dass die Kombination von Begrünung und Solaranlagen
möglich ist. Diese Möglichkeit soll generell von der Bauherrschaft bei Neubauten
geprüft werden. Bei bestehenden Bauten
ist sowohl die gestalterische wie auch die
statische Machbarkeit zu prüfen.
Letzigrundstadion, Fotovoltaik
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
35
BG rundsätze Kollektoranlage auf Steildach
Anspruchsvollere Ausgangslage als auf dem Flachdach:
sorgfältig integrierte Anlagen sind gut möglich
1Steildächer sind geeignet für das Anbringen von Solaranlagen, sofern die Ausrichtung stimmt und sich die Anlagen in
die Dachlandschaft und in das einzelne Dach einordnen.
2Bei Kollektoren (Warmwasseranlagen) gilt: Das Dach muss
in seiner Erscheinung lesbar sein. Normalerweise erscheint
die sichtbare Dachfläche im Verhältnis zur Solaranlage
grösser.
3 Zusammenhängende, einfache Formen in Gruppen oder
Serien zusammengefasst führen zu einer befriedigenden
Gesamtwirkung.
4 Die Farbigkeit der Kollektoren und ihrer Unterkonstruktion
ist dem Dachmaterial soweit möglich anzupassen. Die
Leitungsführung ist in der Regel im Dach zu integrieren.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
B. Beispiele
Zeppelinstrasse, Kollektoren
Das Dach ist eines der wichtigen Architekturelemente, die das Gebäude in
seiner Erscheinung bestimmen. Sekundäre Elemente wie z. B. Kamine können
sich unterordnen. Bei grossflächigen
Eingriffen wie Dachverglasungen, Einschnitten, Solaranlagen kommt es aus
gestalterischer Hinsicht zu einer Konkurrenzsituation. Die Einheit und Homogenität des Daches wird durch den Materialwechsel aufgehoben. Das Dach muss in
seiner Erscheinung lesbar bleiben; das
heisst die sichtbare Dachfläche muss
grösser sein als die Fläche der Solaranlage. Sinnvollerweise werden alle baulichen
Eingriffe, wie Aufbauten, Dachflächenfenster Kamine in der Planung berücksichtigt. Befriedigende Einordnung.
Die Solaranlage wurde zwischen die
Brandmauern ins Dach integriert und mit
Dachflächenfenstern kombiniert. Die
präzise Setzung der Paneele und der
Dachflächenfenster im Bezug zu den
bestehenden Dachaufbauten und der
Fassade ergeben eine gute Einordnung.
Die dunkle Färbung der Paneele, die
passgenaue Grösse und die sorgfältige
Detaillierung erzeugen eine gute Gesamtwirkung.
Bremgartnerstrasse, Kollektoren
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Die Paneele wurden in zwei gleichgrosse
Felder zusammengefasst und im oberen
Drittel des Daches platziert. Der Abstand
zum First ist genügend, die Anlage
farblich angepasst. Die zusammenhängende Fläche der Ziegel ist im Verhältnis
zur Solaranlage vorherrschend. Die Felder
liegen oberhalb der Balkone, es entsteht
eine erkennbare Ordnung. Die Gesamtwirkung ist befriedigend.
Bullingerstrasse, Kollektoren
Die Paneele werden zu einer Gruppe
zusammengefasst, liegen im oberen
Dachbereich und haben seitlich vom Grat
genügend Abstand. Es ist wünschenswert, dass genügend Abstand zu den
Lukarnen besteht. Insgesamt ist die
Anordnung der Solaranlage befriedigend.
Feldstrasse, Kollektoren
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Die Lage für Sonnenkollektoren ist zwar
ideal und die Eingriffe im Dach sind
gestalterisch diszipliniert bearbeitet, doch
zerschneidet die durchgängige Anordnung der Solarpaneele optisch die Dachfläche. Das lange Band vermag nicht alle
zu überzeugen.
Eichbühlstrasse, Kollektoren
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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CF
otovoltaikanlage auf Steildach
Anspruchsvollere Ausgangslage als auf dem Flachdach: sorgfältig integrierte Anlagen sind möglich
1S teildächer sind geeignet für das Anbringen von Foto voltaikanlagen, sofern die Ausrichtung stimmt und sich die
Anlagen in die Dachlandschaft und in das einzelne Dach
einordnen.
2B ei Fotovoltaik (Stromerzeugung) gilt: vollflächige Anlagen
sind möglich, vorausgesetzt es handelt sich um eine einfache Form und es finden keine weiteren Eingriffe statt.
3D ie Farbigkeit der Solarzellen ist dem Dachmaterial soweit
möglich anzupassen.
4Vorbehalt: Einheitliche Siedlungen, schützenswerte Gebäude und sensible Ortsbilder sind im Einzelfall zu prüfen.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
C. Beispiele
Das Beispiel der realisierten Fotovoltaikanlage auf dem Schrägdach des Waidspitals zeigt einen gangbaren Lösungsansatz. Die einzelnen Paneele weisen
durch ihre Verlegeart Ähnlichkeit zum
Ziegel- oder Schieferdach auf.
Waidspital, Fotovoltaik
Die Fotovoltaikanlage ist im Verhältnis zur
Dachfläche unbefriedigend, First und
Traufe sind tangiert und kaum lesbar.
Bläulich schimmernde Module sind in
Kombination mit Ziegeln nicht geeignet.
Im Grundsatz ist das Farbspektrum von
dunkelbraun bis anthrazit vorzuziehen
und auf die bestehenden Ziegel abzustimmen. Diese Anlage ergibt aus heutiger
Sicht eine unbefriedigende Einordnung.
Baslerstrasse, Fotovoltaik
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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DK
ollektor- und Fotovoltaikanlage auf Flachdach
von Inventarobjekt
Erhöhte Gestaltungsanforderung, in der Regel möglich
1Für die Beurteilung der Solaranlagen nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten gelten für Inventarobjekte, übergeordnete Ortsbilder und Kernzonen strengere Massstäbe.
2Solaranlagen auf Flachdächern von inventarisierten Gebäuden sind in der Regel bewilligbar, wenn sie als additive,
untergeordnete, den Bau in seiner Wirkung nicht beeinträchtigende Elemente ablesbar bleiben.
3Die Konstruktion der Anlage, die Materialisierung und die
Farbigkeit sind besonders sorgfältig auszuführen.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
D. Beispiele
Um die grosse Dachfläche nicht zu
beeinträchtigen, wurden die Kollektoren
(Vakuumröhren) auf das flache Dach der
Lukarne gesetzt. Gute Lösung und
Gesamtwirkung. Allerdings verursacht
diese Lösung höhere Erstellungskosten.
Turnhalle Sihlhölzli, kommunales Inventar, Vakuumröhrenkollektoren
Die Fotovoltaikanlage wurde in der
Neigung und dem Abstand zum Dachrand
so weit angepasst, dass sie strassenseitig kaum sichtbar ist und trotzdem eine
gute Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Gute
Lösung und Gesamtwirkung
Schule Auhof, Herzogenmühlestrasse, kommunales Inventar, Fotovoltaik
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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E Grundsätze Kollektor- und Fotovoltaikanlage auf Steildach von Inventarobjekt
Sehr hohe Gestaltungsanforderungen, objektspezifischer Entscheid aufgrund des konkreten Entwurfs
1B ei Ortsbildern von übergeordneter Bedeutung, Kernzonen,
unter Schutz stehenden und im kommunalen Inventar
aufgeführten Objekten sind Solaranlagen oft nicht verträglich mit den denkmalpflegerischen Belangen.
2In einem Entwurf (Solaranlage als architektonisches Element) muss nachgewiesen werden, dass das Objekt und
seine Umgebung in der Substanz und in der Wirkung nicht
beeinträchtigt werden.
3 Die Hülle, der Ausdruck und die Charakteristik der Gebäude
stehen meist im Widerspruch zu Material und Farbe der
Solaranlagen. Dies ist im Einzelfall zu beurteilen.
Ortsbilder von übergeordneter Bedeutung, Kernzonen, unter
Schutz stehende und im kommunalen Inventar aufgeführte
Objekte sind Identitäts- und Erinnerungsträger unserer Geschichte, Kultur und Gesellschaft. Sie können nur gepflegt
und dauernd erhalten werden, wenn eine dem Objekt adäquate Nutzung unter Berücksichtigung des heutigen Standes
der Technik möglich ist. Diese darf das Denkmal aber in
seiner Substanz und Wirkung nicht beeinträchtigen.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
E. Beispiel
Das Haus Winzerhalde 9 gehört zusammen mit den Häusern Winzerhalde 5, 6,
8, 10, und 15 zur historischen Gebäudegruppe Winzerhalde. Sie bilden ein
städtebaulich und denkmalpflegerisch
wertvolles Ensemble. Die Lage am Fluss
ist gut einsehbar. Die Winzerhalde 9 ist
ein barockes Gebäude, dessen Wurzeln
ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Zum
stattlichen Erscheinungsbild gehört das
mächtige Dach, ein für das Gebäude
wichtiges Element, das nicht durch
moderne Installationen gestört werden
darf.
Winzerhalde, kommunales Inventar
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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8 D ach b e g rün ung
Bungertstrasse
Flachdachbegrünungen haben vielfältige mikroklimatische, ökologische, aber auch ökonomische und städtebaulich-freiraumplanerische Vorteile. Substratwahl, Schichtdicke und Vegetationstyp
lassen einen grossen Gestaltungsspielraum zu. Wenig attraktive,
einsehbare Dachflächen können optisch aufgewertet werden.
Dachbegrünungen halten 40 bis 90% des Regenwassers zurück,
lassen es verzögert abfliessen und geben einen Teil über Verdunstung ab. Sie wirken temperaturausgleichend und filtern Staub und
Schadstoffe aus der Luft. Gleichzeitig verbessern sie den Wärmeund Kälteschutz und mindern so den Energiebedarf von Gebäuden.
Dachbegrünungen sind Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Solaranlagen und Dachbegrünungen ergänzen sich, indem beschattete
Bereiche die extremen Bedingungen auf dem Dach mildern und die
Begrünung über die Verdunstung eine Abkühlung der Paneele
bewirkt.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Grundsätze Dachbegrünung
1Dachbegrünungen sind ein erwünschtes Gestaltungs element und werten das Stadtbild auf.
2Dachbegrünungen sind ökologisch sinnvoll, indem sie den
Regenwasserrückhalt, das Mikroklima, die Staub- und
Schadstofffilterung und den Energieverbrauch positiv
beeinflussen und zum ökologischen Ausgleich beitragen.
Klausstrasse
3Die Kombination von Solaranlagen und Dachbegrünungen
ist möglich und wird vermehrt angestrebt.
Bucheggstrasse
Maienstrasse
Uetlibergstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
47
Qualitätskriterien für Extensivbegrünungen der stadteigenen Gebäude liegen
vor. Für private Gebäude haben sie
empfehlenden Charakter, bei Bauvorhaben mit erhöhten gestalterischen Anforderungen sind sie Teil der Auflagen.
Siehe Checkliste Dachbegrünungen
AHB / GSZ:
www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/
hochbau/nachhaltiges_bauen/vorgaben.
html
Albisriederstrasse
www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/gsz/
natur-_und_erlebnisraeume/stadtnatur/
dachbegruenungen.html
Hagenholzstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Ziel einer extensiven Dachbegrünung ist eine dauerhafte, möglichst
vielfältige Gemeinschaft einheimischer Pflanzen mit nicht wurzelaggressiven, langsam wachsenden Arten zu entwickeln.
Extensive Dachbegrünungen sind Extremstandorte, die von länger
andauernder Trockenheit, Extremtemperaturen, starken Windbewegungen, kurzzeitigen Überflutungen und fehlendem Bodenanschluss geprägt sind. Substratschicht und Begrünung müssen
auf diese Bedingungen abgestimmt sein.
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
49
9 T echni kaufb a u, l I FTANLA G E ,
K AMIN, Lü ftung skanal
Limmatstrasse
Die technischen Aufbauten treten häufiger und dominanter in Erscheinung und verändern die Dachlandschaft und die Silhouette der
Gebäude. Technikaufbauten ergeben sich direkt aus der Nutzung
bzw. Nutzungsänderung. Zu diesen Aufbauten gehören Lüftungsund Klimageräte, Wärmerückgewinnungseinrichtungen und Kondensatoren.
Die technischen Aufbauten und ihre Dimensionen werden leider oft
nach Fertigstellung des Gebäudes geplant, aufgebaut oder nachgerüstet. Eine Integration ist in solchen Fällen noch bedingt möglich.
Als Prinzip aber gilt: Die technischen Anlagen sind von Beginn an in
die Projektierung einzubinden und in das Gebäude zu integrieren.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Grundsätze Technikaufbau
1Technische Aufbauten sind Teil der Architektur, sie gehören
zur Projektierung des Gebäudes.
2Technische Aufbauten sind in die Volumetrie zu integrieren
beziehungsweise auf wenige, klare Volumen zu konzentrieren und in Gruppen zusammen zu fassen.
Strassburgstrasse
3Nachträglich erstellte Technikaufbauten müssen zum
gebauten Kontext Bezug nehmen: Proportionen, Gliederung, Materialisierung, Farbigkeit. Konkret bedeutet dies,
dass sich die technischen Aufbauten entsprechend der
Dachform, Dachgeometrie, Lage und Material einzuordnen
haben.
Grundsätze Liftanlage
Neugasse
1 Die Integration in die Gebäudestruktur ist gestalterisch die
beste Lösung.
2Liftanbauten und -aufbauten müssen zum gebauten
Kontext Bezug nehmen: Proportionen, Gliederung,
Materialisierung, Farbigkeit.
3Eine klare Ordnung der Elemente muss erkennbar sein.
Eine Kumulation oder eine Konkurrenz mit weiteren
Elementen ist zu vermeiden.
Triemlistrasse
4Die Traufe ist ein wichtiges Gestaltungselement und soll in
der Regel nicht unterbrochen werden.
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
51
Beispiele Technikaufbauten
Die Rückkühlelemente wurden in einer
Reihe aufgestellt, stehen aber zu nahe am
Dachrand. Dies erzeugt die Wirkung einer
zweiten Attika. Diese Staffelung über dem
Hauptvolumen ist unbefriedigend. Technische Geräte sind vom Dachrand zurückzusetzen.
Sihlstrasse
Die technischen Aufbauten heben sich
deutlich von der Fassade und dem Hauptvolumen ab. Sie sind als solche auch in
der Materialisierung wahrnehmbar und
erkennbar. Wenn eine Konzentration der
technischen Aufbauten nicht möglich ist,
muss eine Anordnung gefunden werden,
die in einem befriedigenden Verhältnis
zum Hauptvolumen steht. Z.B. wenige
und klare Volumen, keine Rücksprünge
oder Einschnitte.
Gladbachstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Liftanlage
Der Liftanbau bezieht sich auf das Gebäude und tangiert das Dach nicht. Diese
Zuordnung führt zu einer befriedigenden
Einordnung. Die Materialisierung sollte
sorgfältiger und mit mehr Rücksicht auf
den Bestand gewählt werden.
Hohlstrasse
Die Einordnung des hier an sich gut
gestalteten Liftes und der Liftüberfahrt ist
im Dachgeschoss auf Schrägdächern
schwierig lösbar. Durch das Zerschneiden
der Traufe verliert das Dach einen wichtigen Abschluss. Die Hierarchie vom
Gebäude zum Dach wird durch die
Überhöhe des Liftkörpers beeinträchtigt.
Wengistrasse, hofseitig
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Kamine
Kamine sind Teil einer sekundären
Schicht, es sind bekannte und sich
wiederholende Teile einer Dachlandschaft.
Durch die rückwärtige, hofseitige Anordnung der Kamine und Entlüftungen treten
diese strassenseitig auf den Satteldächern
nicht in Erscheinung. Das Strassenbild
wird somit nicht tangiert. Die serielle
Anordnung gleicher Elemente ergibt ein
befriedigendes Gesamtbild.
Schneeglöggliweg, Hofseite
Die Cheminée-Öfen sind nicht an der
Aussenwand sondern im Inneren des
Gebäudes zu platzieren, damit der
Kaminzug nahe beim First oder in der
Mitte des Daches austritt. Aussenliegende
Kamine sind im Querschnitt zu minimieren
und farblich an die Fassade und das
Dach anzupassen. Wo immer möglich
sind sie ins Innere des Hauses zu
verlegen.
Luisenstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Technikaufbauten auf Inventarobjekten
Technikanlagen auf Inventarobjekten
unterliegen erhöhten Anforderungen an
Gestaltung, Farb- und Materialwahl.
Oft sind die Anforderungen des Umweltund Gesundheitsschutzes Zürich (UGZ)
und die Anliegen der Denkmalpflege
widersprüchlich. Es ist von Vorteil, die
Abklärungen frühzeitig und gemeinsam
mit beiden Ämtern zu führen, damit eine
für alle Beteiligten zufrieden stellende
Lösung angestrebt werden kann.
Morgartenstrasse, kommunales Inventar
Technikaufbauten auf Hochhäusern
Technikaufbauten auf Hochhäusern
stellen meist ein Problem dar. Bei nachträglichen Aufbauten ist darauf zu achten,
dass sie in geordneter Form aus dem
Dach ragen, da sie als Abschluss des
Hochhauses wahrgenommen werden und
meist grosse Dimensionen erreichen.
Auch die Fassadenreinigungslifte gehören
zur Architektur und sind gemeinsam mit
dem Dach und der Fassade zu projektieren. Im gezeigten Beispiel sind alle
technischen Aufbauten als Teil des
Gebäudes konzipiert; dies ergibt eine
gute Gesamterscheinung.
Vulkanstrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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1 0 M o b il fu nk antenne,
S atellitenanla g e
Hammerstrasse
Die Mobilfunkantennen und Satellitenanlagen repräsentieren eine
neuere Technologie. Parallel werden in der Schweiz drei Mobilfunknetzwerke laufend ausgebaut. Es ist denkbar, dass diese
Technik in Zukunft von einer weiteren Technologie abgelöst wird.
Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EDK) hat
2002 ein Grundsatzpapier zum Anbringen von Mobilfunkantennen
veröffentlicht. Darin werden Kriterien zur Beurteilung von Gesuchen
am Bau von Mobilfunkantennen an In-ventarobjekten festgehalten.
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Grundsätze Mobilfunkantenne
1Mobilfunkantennen bilden unter sich ein Netz und sind
bedingt standortunabhängig.
2Die Höhe der Anlage muss im Bezug zum Gebäude eine
befriedigende Proportion ergeben.
3Eine prominente Anordnung in Sichtachsen und Strassen räumen ist zu vermeiden.
Schanzengraben
4Die technischen Geräte und das Zubehör sind in das
Gebäude zu integrieren.
Florastrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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Beispiele
In der gewerblich geprägten Hofsituation
kann sich eine Mobilfunkantenne meistens einfügen. Die Höhe dieser Antenne
steht in einem Missverhältnis zum Dachvolumen; unbefriedigende Gesamtwirkung.
Zurlindenstrasse, Hofseite
Die Mobilfunkantenne ergibt in diesem
Beispiel im Bezug zum Gebäude und
seiner Umgebung eine befriedigende
Proportion.
Seefeldstrasse
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Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
Die abgebildete Antenne wurde in diesem
Fall verkleidet. Diese Gestaltung ist
unbefriedigend. Die Proportionen, Material und Farbigkeit stimmen nicht mit dem
Bestand überein. Tarnungen und Verkleidungen werden in der Stadt Zürich in der
Regel nicht mehr bewilligt.
Schimmelstrasse
Satellitenanlagen mit einem Durchmesser
von weniger als 80 cm benötigen keine
Baubewilligung. Meist bilden sie Gruppen
und werden Teil der sekundären Schicht
der Dachlandschaft. Sie werden als
zusätzliche, eigenständige Anlagen
wahrgenommen und stehen nicht in
Konkurrenz zur Architektur. Die Einordnung dieser Kleinanlagen ist meist befriedigend.
Weststrasse
Dachlandschaften | Projektierungshilfe für Bauten im Dachbereich
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