Bildungsdepartement Berufs- und Studienberatung Studienberatung Huobstrasse 9 8808 Pfäffikon Telefon 055 417 88 99 Telefax 055 417 88 98 www.sz.ch/berufsberatung [email protected] Wirtschaft, Tourismus und Kommunikation Insiders live! Infos zu Studium und Beruf aus erster Hand Organisiert von Sabina Peterka und moderiert von Nicole Pietrowski, Studienberatung Kanton Schwyz. Am 25. Februar 2016 fand an der Kantonsschule Ausserschwyz in Pfäffikon SZ eine Insiders live!-Veranstaltung zum Thema „Wirtschaft, Tourismus und Kommunikation“ statt. Die Referierenden berichteten von ihren Erfahrungen aus dem Studium und von ihrem vielseitigen Berufsalltag. Lea Furrer ist Wirtschaftsstudentin im 2. Semester des Masterstudiums an der Uni Zürich. Nach Maturaabschluss legte Lea ein Zwischenjahr ein und ging in die Westschweiz. Während ihrem Zwischenjahr gab sie Nachhilfeunterricht in Wirtschaft an Mittelschülerinnen und Mittelschüler, was ihr Interesse an diesem Fach weckte. Zu Informationen zum Studium kam sie durch Schnuppern bei Wirtschaftsvorlesungen, wobei sie auch die Unterschiede von Mittelschule zu Uni sehen konnte. Ausserdem lieferte ihr die Homepage www.uniboard.ch Informationen für ihre Entscheidung zum Wirtschaftsstudium. Das Bachelor-Studium ist aufgebaut in ein Assessmentjahr und zwei Jahre Aufbaustudium. Der anschliessende Master dauert 2 Jahre. Ab dem Herbst 2016 kann neu an der Uni Zürich im Rahmen von 30 ECTS ein Nebenfach gewählt werden. Nach dem Stundenplan gefragt erzählt Lea Furrer, dass es v.a. während dem BachelorStudium viele Vorlesungen als Podcasts gibt. Sie schätzt die Präsenzzeit auf 20 Stunden und die individuelle Lernzeit ebenfalls auf 20 Stunden pro Woche ein. Im Vergleich der Mittelschule zur Uni findet sie, dass man viel freier ist, da keine Präsenzpflicht besteht. An der Uni sei es viel anonymer, da über 3000 Studierende bei den Wirtschaftswissenschaften an der Uni Zürich eingeschrieben sind. So ist man lediglich eine Nummer und die Professoren kennen die Studierenden nicht persönlich. Ausserdem ist der Stundeplan viel flexibler, ausser im Assessmentjahr, wo es z.T. Pflichtfächer gibt. Lea Furrer arbeitet seit Studienbeginn nebenher 50% und gestaltet ihren Stundenplan dementsprechend. Die Vorlesungszeit ist sehr intensiv, da sie lediglich 14 Wochen dauert. Danach finden die Prüfungen statt. Als Highlights aus ihrem Studium sieht Lea Furrer die Befriedigung und Erleichterung nach bestandenen Prüfungen und ein Seminar mit dem Thema „Verhandlung und Praxis“, das auf dem Flumserberg stattfand. Ausserdem hat sie durch ihre Tätigkeit im Nebenjob die Möglichkeit, Theorie und Praxis zu vergleichen. Zum Erfolg im Studium trägt ihrer Meinung nach Selbstdisziplin und Durchhaltewille bei. Ausserdem sollte das Interesse am Fach ein wichtiger Motivator sein, nicht die Jobaussichten nach dem Studium. Krisen habe sie jeweils am Ende des Semesters, wenn die Prüfungen 1 anstehen, jedoch sei es gut machbar. Hier ist der Durchhaltewille und eine gute Organisation gefragt. Als wichtige Voraussetzungen zählt Lea Furrer Mathematik, logisches Denken und Englisch auf. Auf die Frage nach ihren beruflichen Wünschen antwortet Lea Furrer, dass sie gerne in die Unternehmensberatung einsteigen möchte. Sie kann sich aber ebenfalls vorstellen im Projektmanagement wie bei ihrer jetzigen Tätigkeit im Nebenjob zu bleiben. Rahel Vonlanthen hat Tourismus an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Chur studiert. Sie absolvierte vor 1.5 Jahren ihr Bachelorstudium und arbeitet aktuell beim Produktmanagement von Kuoni Reisen. Zu ihrer Entscheidung zum Studium haben folgende Faktoren beigetragen: Fachhochschulstudium, das Praxis und Theorie vereint, viele Projekte während des Studiums, verschiedene Kulturen kennlernen, die Möglichkeit des Reisens, Anwendung der Fremdsprachenkenntnisse, ein wirtschaftliches Studium, kollegiale Atmosphäre und die Stadt Chur. Ihr Bachelorstudium war ebenfalls in sechs Semester aufgeteilt und auch hier fanden nach jedem Semester jeweils die Prüfungen statt. Nach dem Tourismus-Studium an der HTW kann man auch in die Eventbranche einsteigen; sie bevorzugte jedoch die Reisebranche. In ihrer Tätigkeit ist Rahel Vonlanthen für eine bestimmte Destination verantwortlich und wählt Hotels und Dienstleistungen, um sie den Kunden anzubieten. Somit ist sie immer in Kontakt mit Hotels und Anbietern und bereist auch diese Destinationen. Zu ihren Aufgaben gehört z.B. auch die Preisverhandlung mit Airlines. Als Sonnenseiten ihrer Tätigkeit sieht sie die Eigenverantwortung, den Einblick in die Reisebranche und die Reisemöglichkeiten. Die Schattenseiten sind v.a. die Einflüsse von aussen, die schwer einzuschätzen sind. So können die politische Situation oder Naturkatastrophen die Arbeit im Tourismus beeinflussen. Um erfolgreich zu sein, braucht es in ihrem Beruf Sozialkompetenz, strategisches Denken sowie ein Flair für Zahlen. Alternativ könne man nach dem Studium auch in den Marketing- oder Sales-Bereich einsteigen, da es auch ein wirtschaftliches Studium ist. Bestandteile des Studiums sind BWL, VWL, Mathematik, Flugwesen, Nachhaltigkeit im Tourismus, Marketing, Destinationsmanagement. Ein wichtiger Teil sind auch die Sprachen. Es ist ein wirtschaftliches Studium, das mit Tourismus verbunden wird. Es sei nicht schwierig, direkt nach dem Bachelor ins Berufsleben einzusteigen. Aus ihrem Absolventenjahrgang hätten wenige gleich den Master begonnen. Seraina Kalchofner studiert Publizistik- und Kommunikationswissenschaften (PUK) an der Uni Zürich im 6. Semester des Bachelorstudiums. Im Nebenfach belegt sie BWL und Politik. Ihre Nebenjobs sind zu 20% in einem Büro und zu 20% beim SRF. In ihrem Zwischenjahr war sie in Australien und absolvierte ein Praktikum bei Radio Argovia. Dadurch sammelte sie viel Motivation und Kraft für ihr Studium. Voraussetzung für dieses Studium ist ein grosses Interesse an den Medien. Sie interessiert sich für Journalismus und andere Medienthemen. Sie weist jedoch eindringlich darauf hin, dass das PUK-Studium keine Ausbildung zum Journalismus ist! Das Studium beinhaltet Mediengeschichte, Öffentlichkeitstheorien, Medienpolitik, Medienrecht, etc. Das Studium ist aufgeteilt in ein Assessmentjahr und zwei Jahre Aufbaustudium. Während des Assessmentjahres sind die meisten Fächer vorgegeben, was Biss und 2 Durchhaltewillen braucht. im Aufbaustudium kann man zwischen drei Schwerpunkten wählen. Diese sind „Medien, Öffentlichkeit, Gesellschaft„, “Kommunikation, Prozesse, Inhalte“ sowie „Nutzung, Rezeption, Wirkung“. Der Stundenplan lässt ihr viele Freiheiten, so kann sie 40% nebenher arbeiten: Jedoch sei das eher das obere Limit. Sie empfiehlt, während des ersten Semesters noch nicht zu arbeiten, um zu sehen, wie viel Lernzeit man braucht. Jedoch sei ein Nebenjob v.a. im Medienbereich nützlich für das Studium. Bei PUK beginnen nur ca. 10% ein Masterstudium nach dem Bachelor. Für den Berufseinstieg nach dem Bachelor sind die Möglichkeiten sehr gut. Dieser findet oft über ein Praktikum statt. Seraina Kalchofners berufliche Ziele sind in der Werbung oder in der politischen Kommunikation. Vanessa Heini studierte Wirtschaftswissenschaften an der Uni Zürich und hat vor 3 Jahren ihren Master abgeschlossen. Sie arbeitet heute als Specialist HR Marketing bei KPMG. Die KPMG bietet Beratungen für Unternehmen an und führt Wirtschaftsprüfungen durch. Sie umfasst 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz wovon viele Studierende sind. Viele Personen kennen KPMFG nicht. Deshalb ist es ihr Job, die KPMG an Studierende zu vermarkten. Sie ist für Events wie Absolventenmessen, Workshops oder Career Dinner verantwortlich. Ausserdem trägt sie die Verantwortung für Social Media-Kanäle. Sie berät Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wo die besten Studierenden sind und wie sie an diese herankommen. Momentan bereitet sie die KPMG Quiz Show vor, einer der grössten Events, die sie organisiert. Jede Woche sieht bei Vanessa Heini anders aus. V.a. während den Semestern ist sie viel an den Universitäten unterwegs. Während den Semesterferien und der Prüfungszeit ist es auch bei ihr ruhiger und sie hat Zeit, um Konzepte zu erarbeiten. Nach der Matura legte sie ein Zwischenjahr ein und ging nach Kanada und Hawaii, um Englisch zu lernen. Als sie zurück in der Schweiz war, wusste sie noch nicht was sie studieren möchte und begleitete eine Freundin während einem Tag bei Vorlesungen zu Wirtschaftswissenschaften. Es gefiel ihr, da man nicht zu Beginn des Studiums gleich entscheiden musste, in welche Richtung es gehen soll. Während einem 8-monatigen Praktikum beim Lehrstellenmarketing der CS fand sie heraus, dass ihr HR Marketing gefiel. Während dem Master konnte sie weiterhin bei der CS arbeiten. Sie entschied sich für den anschliessenden Master, um sich von der Masse abzuheben, da sie wusste, dass viele nach einem BWL-Bachelor ins Marketing einsteigen möchten. Während dem Master machte sie ein Austauschjahr in Norwegen, wobei sie gleich ihr Englisch verbessern konnte. Bereits vor dem Abschluss suchte sie aktiv den Kontakt zu den Unternehmen, die für sie in Frage kamen. Sie baute sich ein Netzwerk und meldete sich bei XING (Social Networking für BusinessKontakte) an. Über diese Online-Plattform bewarb sie sich schliesslich für ihre aktuelle Stelle. Sie empfiehlt, ein Studium, das Spass macht, zu wählen und dieses wenn möglich mit BWL zu verbinden, da es viele Türen öffnen kann. Für den Berufseinstieg gibt sie den Rat, möglichst Netzwerke aufzubauen und v.a. dranzubleiben. 3