Quelle: "Keine weiß, was sie machen soll" Ich habe nach dem Abitur eine Ausbildung zur Werbekauffrau gemacht und bin direkt mit 20 in den Beruf eingestiegen. Heute bin ich Promotion-Managerin im Verlagswesen, mache also vor allem Marketing und Sales. Mit dem Thema Altersvorsorge hatte ich mich bis vor Kurzem noch nicht auseinandergesetzt – obwohl einem immer vorgehalten wird, dass man da etwas machen muss. Ich habe in die gesetzliche Rente eingezahlt, mehr nicht. Ich wusste lange nicht, wohin ich gehen sollte, war immer auf der Suche nach einem unabhängigen Berater. Ich weiß, dass meine gesetzliche Rente nicht ausreicht. Dieses Unsicherheitsgefühl ist bei mir schon recht ausgeprägt – ich weiß, dass ich meine Altersvorsorge selber in die Hand nehmen muss. Es ist schon ein Thema, auch unter meinen Freundinnen, aber meist überwiegt die Unsicherheit. Keine weiß wirklich, was sie machen soll, was das Beste ist. Die meisten sagen, "darum muss ich mich kümmern", belassen es aber dabei. An dem einen Tag lese ich, dass die Riester-Rente gut ist. Einen Tag später wird dann wieder davon abgeraten. Eigentlich hat keiner wirklich Ahnung. Ich will nicht übers Ohr gehauen werden, meine Altersvorsorge soll Hand und Fuß haben. Ich weiß ganz genau, dass ich nicht von meinem Partner abhängig sein will – eigentlich ist die Angst davor genau der Grund, warum ich keine Familie möchte. Meinen Job kann ich nicht in Teilzeit machen. Ich habe mit meinem Partner gesprochen. Wir haben beschlossen, jeder macht sein eigenes Ding. Wenn wir mal heiraten und einen Ehevertrag machen, kann man ja noch mal darüber reden. Ich weiß, dass viele Frauen das Thema Altersvorsorge einfach versäumt haben. Die bleiben dann vielleicht bei ihrem Mann, obwohl sie eigentlich nicht wollen. Dieses Schicksal will ich mir ersparen. Es kann ja sein, dass ich glücklich verheiratet bin, bis ich 100 bin – aber für den Fall, dass dem nicht so sein sollte, will ich vorgesorgt haben. Ich war gerade bei meinem ersten Beratungsgespräch, bei einer unabhängigen Finanzberaterin. Dabei kam heraus, dass die Riester-Rente wohl für mich ganz gut infrage kommt, bin ich doch berufstätig, in einer Beziehung und ohne Kinder. Ich habe auch noch ein Angebot für eine private Altersvorsorge zu Hause liegen, das muss ich mir jetzt anschauen. In die würde ich von heute bis zu meiner Verrentung einzahlen, jeden Monat 200 oder 300 Euro. Wirklich, es ist ein gutes Gefühl, dass ich das Thema angegangen bin. Aufgezeichnet von Nina Trentmann