editorial inhalt Helfen Sie uns bitte! Würstelstand statt Opernübertragung? Es ist uns durch die großzügige Unterstützung zweier Persönlichkeiten, die an der Spitze bedeutender Unternehmen stehen – EPAMedia und GEWISTA – gelungen, die Finanzierung der Übertragung aller Vorstellungen aus der Wiener Oper auf den Karajanplatz zu gewährleisten. Noch dazu in bester Sichtqualität, da drei ferngesteuerte Filmkameras in der Oper eine nahezu ideale optische Übersetzung möglich machen. Obwohl der Wiener Bürgermeister Michael Häupl seine Unterstützung zu diesem Vorhaben zugesagt hat und auch unsere Ressortministerin, Dr. Claudia Schmied, die Übertragung der Staatsopernvorstellungen am Karajanplatz lobenswert und unterstützungswürdig fand, stocken nun die Behördenverhandlungen seit nahezu einem Jahr. Nun hört man, soll endlich das, den gesamten Karajanplatz verschandelnde Kartensalettl abgerissen werden. Und dort, wo dieses jetzt steht, wäre natürlich der ideale Platz für einen LED-Screen für unsere Opernübertragungen. Doch dorthin soll – nicht zu glauben, aber leider durchaus ernst gemeint – ein Würstelstand hinkommen! Ein Würstelstand also am Karajanplatz vor der Staatsoper statt der einmaligen Chance, die Kultur- und Musikstadt Wien zu positionieren. Unser, mein Einfluss ist, wie ich befürchte, schwächer als jener der Personen, welche für den neuen Würstelstand sind. Die Zeit vergeht und mein Bestreben, allen Wienerinnen und Wienern sowie Wienbesuchern das, was wir im Haus spielen auch am Platz vor der Oper zu zeigen, könnte durchs Auf-die-lange-Bank-Schieben gefährdet werden. Der nächstmögliche Termin wäre ohnehin nur der Beginn der nächsten Spielzeit. Bitte, verehrte Opernfreunde, helfen Sie uns, indem Sie sich mit Ihrem Wunsch und Ihrer Meinung an uns und die Medien wenden! Ich denke, es wäre eine sicherlich nur gute und begrüßenswerte Sache, wenn wir am Platz vor der Oper die Möglichkeit hätten, jenen Menschen, welche nicht im Zuschauerraum sind, unsere Vorstellungen zu zeigen. Es wäre doch wirklich jammerschade, wenn jetzt, vor der endgültigen Realisierung, der Plan verworfen würde und statt Opernübertragungen ein Würstelstand käme! Für Ihre hoffentlich erfolgende Hilfe dankt, Ihr Ioan Holender Im Dialog mit dem Publikum Camilla Nylund singt die Elsa in Lohengrin 2 Ovationen fürs Wiener Ensemble Die Staatsoper wurde in Japan bejubelt 4 Camilla Nylund Der neue Ring: 3. Tag In wenigen Wochen folgt die nächste Premiere 5 Wenn’s nicht klappt, sinkt das Schiff Andris Nelsons dirigiert Madama Butterfly 6 Wiederaufnahme eines Erfolges Wagners Nibelungenring für Kinder 8 Gut verknüpft 8 Ton-Sprache Teodora Gheorghiu im Porträt 9 Ballett in Serie Die Bajadere – Mayerling – Onegin Andrian Fadeyev 10 Repertoire Die Opernaufführungen im November 2008 12 Ballettrepertoire 14 Diverses 15 Rückblick 16 Ausblick 17 Hausdebüts, Rollendebüts 18 Das Publikum überzeugen Vorgestellt: Florin Ormenisan 19 CDs, DVDs und Bücher 20 Staatsoper historisch Das Jahr 1924 21 Abos, Kartenverkauf, Führungen 22 Spielplan 23 Andris Nelsons Teodora Gheorghiu www.wiener-staatsoper.at Zuschriften bitte an: [email protected] oder Direktion Wiener Staatsoper, Opernring 2, 1010 Wien Donatoren der Wiener Staatsoper Bank Austria AG • Casinos Austria AG • CHEETAH GROUP holding ag CONSTANTIA PRIVATBANK AG • Deko-logistik sevice gmbh • Deutsche Bank ag DIEHL stiftung & co.kg • dmt technology gmbh • GEBAUER & GRILLER GESMBH HELM AG • Henkel CEE • Immofinanz ag • Interwetten AG prof. dr. karl jurka Politik- und marketingberatung gmbh Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH • DDr. Peter Löw Magna INTERNATIONAL • MAUTNER MARKHOF AG • novomatic ag oppenheimer investment • porsche austria gmbh & co • Qazzar GmbH Raiffeisen Zentralbank Österreich AG • SC ASTRA Asigurari sa norbert schaller gesmbh • Siemens Österreich AG • Telekom Austria AG tupack verpackungen ges.m.b.h. • Uniqa Versicherungen AG UPC Telekabel • verbund • Voest alpine AG • volksbank AG Wirtschaftskammer Wien • christian zeller privatstiftung IMPRE S S UM : Wiener Staatsoper – Direktion Ioan Holender Saison 2008/2009, pro:log November 2008 • Erscheinungsweise monatlich Redaktionsschluss 20. Oktober 2008 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher (Ballett) Telefon: +43 (1) /51444-2311 • E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: www.hvkw.at • Layout/Produktion: Franz Reichmann Coverfotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach/Wien, Kreuzbrunn 19 N° 123 1 Camilla Nylund in der der Titelrolle von Ariadne auf Naxos … … und von Salome Im Dialog mit dem Publikum Camilla Nylund singt drei Mal die Elsa in Lohengrin A n der Wiener Staatsoper war die umjubelte Sopranistin Camilla Nylund bislang in zwei Strauss-Partien zu hören: Als postpubertäre, verzogene und sich nach Liebe sehnende Salome sowie in der Titelpartie der komödienhaften Ariadne auf Naxos. Ihre gestalterische Vielseitigkeit kann die Sängerin in den nächsten Monaten im Haus am Ring mit zwei weiteren unterschiedlichen Hauptpartien unter Beweis stellen: im November als tief romantische Elsa in Wagners Lohengrin und im April als klug-liebende Marschallin im Rosenkavalier. Anlässlich der drei November-Auftritte führte sie mit Andreas Láng das nachfolgende Gespräch. pro:log: Sie haben in den letzten Monaten in kurzer Zeit viele Rollendebüts absolviert. Wie schafft man es, so viele Partien zu lernen, trotz der zahlreichen übrigen Auftritte? Camilla Nylund: (lacht) Irgendwie schafft man das immer. Man sollte halt so früh wie möglich beginnen, eine Partie zu lernen. Ich muss aber dazu sagen: Jeder Sänger, der bei ei- 2 N° 123 ner Neuinszenierung mitwirken darf, wie ich etwa in Rusalka im vergangenen Sommer in Salzburg, hat dadurch auch die Möglichkeit, während der doch mehrwöchigen Probenzeit die Rolle intensiv zu erarbeiten, ohne in Zeitdruck zu geraten. Wenn man in eine bestehende Produktion einsteigt und ein Rollendebüt gibt, ist es natürlich ungleich schwerer ... p: Die Ariadne hier im September sangen sie auch zum ersten Mal? CN: Ja, szenisch zumindest. Konzertant habe ich die Partie allerdings schon früher einmal aufgeführt. p: Wenn man einen Vertrag für einen Auftritt unterschreibt, der erst in zwei, drei Jahren stattfindet, woher weiß man, wie sich die Stimme bis dahin entwickeln wird? CN: Das ist manchmal wirklich eine heikle Angelegenheit. Ich persönlich lasse mich diesbezüglich oft von Leuten beraten, die meine Stimme gut kennen. Also etwa von meiner Gesangslehrerin oder von jenem Pianisten, mit dem ich auch die meisten Rollen schon bisher einstudiert habe. Selbstverständlich denke ich auch selber darüber nach, analysiere meine Stimme und ihren Zustand. Aber irgendwann kommt der Moment, an dem die Entscheidung fallen muss und die Unterschrift unter den Vertrag gesetzt wird – oder eben auch nicht. Diesen letzten Schritt nimmt einem keiner ab. Bisher hatte ich allerdings immer Glück, schon in meiner ersten Zeit in Hannover und später in Dresden, wo ich einige Jahre lang Ensemblemitglied war, bekam ich immer nur Partien angeboten, die gut für meine Stimme waren beziehungsweise meiner damaligen Entwicklungsstufe entsprachen. © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger p: Es fällt auf, dass ihr Repertoire sehr viele Partien des deutschen Faches enthält. CN: Das hat sich fast natürlich ergeben: Ich habe in Salzburg studiert, habe meine ersten Engagements in Deutschland bekommen, die Stimme eignet sich für diese Rollen. Außerdem denken sich manche Verantwortlichen vielleicht auch, dass eine in Nordeuropa geborene wie ich, für dieses Fach prädestiniert sein muss (lacht). p: Wenn eine neue Rolle zu lernen ist, fängt man da mit den Highlights an? CN: Nein. Zumindest ich nicht. Ich beginne beim ersten Ton und arbeite mich vor. So wie bei einem Buch, das man zum ersten Mal liest – auch da fängt man normalerweise von vorne an. p: Gehören Sie eher zu jenen Sängern, die sich vor Vorstellungen zurückziehen, die auch nach den Auftritten über die Rolle meditieren? CN: Das hängt natürlich von der jeweiligen Partie ab. Bei einer besonders schwierigen Rolle, die ich noch nicht so häufig gesungen habe, ziehe ich mich eher zurück. Aber grundsätzlich gehöre ich nicht zu jenen, die sich Stunden vorher in der Garderobe verbarrikadieren müssen. Mir reichen im Allgemeinen jene paar Minuten, in denen ich geschminkt werde. Da kann ich abschalten, fange sogar an zu gähnen, weil ich mich so sehr entspanne und bin schließlich auftrittsbereit. Das ist so eine Prozedur, die jede Aufführung begleitet. Auch im Privatleben bin ich nicht die Primadonna, die nur für ihren nächsten Auftritt existiert. Das ginge nicht, selbst wenn ich es wollte: Für mich als verheiratete Frau mit zwei kleinen Kindern gibt es außerhalb des Opernhauses andere Prioritäten. p: Sie haben am Salzburger Mozarteum studiert. Was hat Sie damals aus Finnland hierher geführt? CN: Ich war zwei Sommer lang bei einer Sommerakademie in Salzburg und da es hat mir so gut gefallen, dass ich mich fragte: warum probiere ich es eigentlich nicht hier einen Studienplatz zu bekommen? Glücklicherweise gelang die Aufnahmeprüfung – und so kam ich nach Österreich. Während der Ausbildungszeit fuhr ich gelegentlich sogar nach Wien, um an der Staatsoper ein paar Aufführungen am Stehplatz miterleben zu können. Unter anderem sah ich die Salome. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich in diesem Stück, an diesem Haus genau in dieser Inszenierung einst als Salome debütieren würde. p: Und wieso kam es überhaupt zur Entscheidung Gesang zu studieren? CN: Ich habe immer gerne gesungen – so wie jeder in unserer Familie. Und mit der Zeit bestätigten mir alle die mich hörten, dass ich eine gute Stimme hätte, die aber in einem Studium noch geschliffen und poliert werden müsste. Bevor es allerdings zur endgültigen Entscheidung kam, aus meiner Stimme eine Profession zu machen, dachte ich selbstverständlich auch über Alternativen nach: Der Beruf einer Tierärztin schien mir einige Monate lang besonders verlockend zu sein, eine kurze Zeit lang stand auch die Möglichkeit Polizistin zu werden im Raum. Aber zuletzt, ein Jahr vor der Matura, behielt der Wunsch als Sängerin zu wirken, die Oberhand. p: Spielen und singen Sie auf der Bühne ohne an das Publikum zu denken – oder beziehen Sie es in die Vorstellung mit ein? CN: Also ich denke natürlich daran, dass ein Publikum da ist. Es handelt sich ja letztlich um einen Dialog – auch wenn die Zuschauer während einer Vorstellung nicht so aktiv sein können, wie die Partner auf der Bühne. Man sieht ja als Sänger außerdem zumeist auch die Gesichter der Zuseher während der Vorstellung und kontrolliert gelegentlich, wie die Reaktionen so ausfallen. Man unterliegt während der gesamten Zeit einer ganz bestimmten Spannung, deren Auflösung nur durch Applaus erreicht wird. Dann weiß man, dass man gefallen hat. Und egal wie lang die jeweilige Aufführung dauert – drei Stunden, zwei Stunden – man erwartet am Ende eine Reaktion des Publikums. Ich muss gestehen, dass ich mich manchmal während meiner Auftritte geistig sogar selbst in einen Zuschauer hineinversetze und mich frage: Was für eine sängerische, schauspielerische Interpretation würde ich jetzt von der Interpretin auf der Bühne erwarten? p: Wie oft muss man eine Partie singen um sich relativ sicher zu fühlen? CN: Das ist eine schwierige Frage: Es gibt Rollen, da reichen ein paar Vorstellungen, und es gibt solche, da muss man sich vor dem Auftritt immer wieder die Noten hernehmen und wichtige Stellen durchgehen. Wenn man eine Partie im Zuge einer Neuinszenierung erlernt, sitzt sie, wie schon vorhin erwähnt, entsprechend besser. p: Sie singen an der Wiener Staatsoper nun erstmals die Elsa. Haben Sie diese Rolle schon anderswo interpretiert? CN: Ja, ich habe sie schon in Köln und an der Semperoper in Dresden verkörpert. p: Wo liegen für Sie die besonderen Herausforderungen dieser Partie? CN: Als Elsa ist man ja – mit Unterbrechungen zwar, aber doch – die ganze Zeit auf der Bühne. Man muss die Entwicklung dieser Figur aufzeigen. Die meisten Komponisten bauen ja Partien glücklicherweise so auf, dass man sie stimmlich gut bewältigen kann. Zumeist sind große Rollen am Beginn lyrischer und werden gegen Ende dramatischer. Bei der Elsa ist dies ebenso: Der erste Akt ist nicht sehr dramatisch, dann kommt das Duett mit der Ortrud im zweiten Akt und es wird sukzessive dramatischer. Bis hin zum Schluss. Umgekehrt wäre es vom Stimmlichen her kaum zu schaffen. p: Wenn Sie einen Blick in die Zukunft wagen: welche Rollen würden Sie besonders interessieren? CN: In erster Linie Werke von Richard Strauss und Richard Wagner. Aber auch einiges aus dem slawischen Fach: Durch meine Erfahrung mit Rusalka habe ich jetzt Blut geleckt. Vor allem Janáček und seine durch und durch interessanten Frauenrollen sprechen mich besonders an. Kurz gefasst Camilla Nylund stammt aus Vaasa (Finnland) und studierte u. a. am Salzburger Mozarteum Gesang. Ihre Laufbahn als Sängerin begann sie 1995 an der Niedersächsischen Staatsoper. Inzwischen ist die Sopranistin eine der gefragtsten Sängerinnen ihres Faches. Zuletzt feierte sie einen großen Erfolg als Rusalka bei den Salzburger Festspielen. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 2005 als Salome. Zum Saisonbeginn sang sie im Haus am Ring erstmals die Titelpartie in Ariadne auf Naxos. Auftritte 2008/2009: Elsa / Lohengrin 16., 19., 23. November 2008 Marschallin / Der Rosenkavalier 17., 20., 23. April 2009 N° 123 3 © Foto: Kiyonori Hasegawa Gastspielauftakt mit Così fan tutte in Tokio Ovationen fürs Wiener Ensemble publikation Die Wiener Staatsoper wurde in Japan erneut bejubelt I nsgesamt 293 Personen aus 25 Nationen sind im Zuge des aktuellen Gastspiels der Wiener Staatsoper, das vom 12. Oktober bis 9. November dauert, in Japan zu Gast. Dazu zählen namhafte Solistinnen und Solisten, Orchester, Chor, Mitarbeiter des szenischen Dienstes, der Direktion, der Maske und Garderobe sowie technisches Personal. Und schon der Auftakt – Mozarts Così fan tutte unter der musikalischen Leitung von Maestro Riccardo Muti – wurde in Tokio zum umjubelten Ereignis. Nicht anders die folgenden Abende. Sowohl die Fidelio-Vorstellungen in Yokohama als auch die weiteren Così-Vorstellungen in Tokio rissen das Publikum zu standing ovations hin. Kein Wunder bei dieser Besetzung: In Così fan tutte waren Barbara Frittoli, KS Angelika Kirchschlager, Ildebrando D’Arcangelo, KS Michael Schade, Laura Tatulescu und Natale De Carolis zu erleben, in den von Seiji Ozawa geleiteten Fidelio-Aufführungen u. a. Robert Dean Smith, Deborah Voigt, Albert Dohmen, KS Ildikó Raimondi und KS Walter Fink. In den konzertanten Vorstellungen von Roberto Devereux Ende Oktober / Anfang November singen u. a. KS Edita Gruberova, Roberto Frontali, Nadia Krasteva und José Bros. Bemerkenswert ist alleine schon die Gesamtzahl der bisherigen Vorstellungen. Im Rah- 4 N° 123 men dieses Gastspiels wurde am 26. Oktober mit Ludwig van Beethovens Fidelio die 100. Vorstellung der Wiener Staatsoper in Japan gefeiert, nach Abschluss der Tournee werden es in Summe 106 sein. Keineswegs eine Selbstverständlichkeit in knapp drei Jahrzehnten, zumal die szenische Gastspieltätigkeit in den letzten Jahren – unter anderem aufgrund immer komplexer werdender Anforderungen an die Bühnentechnik und einer verstärkten Kooperation zwischen einzelnen Theatern – weltweit abgenommen hat. Umso stolzer ist die Wiener Staatsoper auf ihre zahlreichen Japan-Tourneen – alleine in den bisherigen Direktionsjahren Ioan Holenders war die Oper in den Jahren 1994, 2000, 2004 und 2008 zu Gast – und die guten Beziehungen zwischen Österreich und Japan. „Nirgends in der Welt – außer natürlich zuhause in Wien – war die Wiener Staatsoper so oft anwesend wie in Japan“, meinte etwa Direktor Holender. Und der Direktor der Japan Performing Arts Foundation, Tadatsugu Sasaki beschreibt in einem Interview die Hochachtung vor der Staatsoper mit den Worten: „Der Begriff Wien ist für Japaner gleichbedeutend mit musikalischer Welthauptstadt.“ Eine gedankliche Verbindung, die beim aktuellen Gastspiel wohl bei vielen Besuchern erneut bestätigt worden ist … In der Edition Wiener Staatsoper ist eine Dokumentation der Gastspieltätigkeit des Hauses in Japan erschienen. Auf 104 reich bebilderten Seiten wird in dem Band auf die nunmehr sieben Japan-Tourneen zurückgeblickt und ein Abriss der Gastspielgeschichte gegeben. Ein umfangreicher Statistikteil dokumentiert alle 106 Vorstellungen samt kompletter Besetzung. Interviews mit Staatsoperndirektor Ioan Holender, Musikdirektor Seiji Ozawa und dem Direktor der Japan Performing Arts Foundation, Tadatsugu Sasaki, runden den repräsentativen Band ab. The Vienna State OperA in Japan The Japan-Tours from 1980 to 2008 zusammengestellt von Andreas Láng und Oliver Láng Erhältlich um € 7,- bei den Billeteuren, bei Arcadia sowie im e-Shop der Wiener Staatoper unter www.wiener-staatsoper.at © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Sven-Eric Bechtolf beim Konzeptionsgespräch Franz Welser-Möst Der neue Ring: 3. Tag In wenigen Wochen folgt die nächste Premiere Ring-Matineen 23. November 2008, 11 Uhr Sven-Eric Bechtolf liest Wagners Ring 3. Tag: Götterdämmerung W ährend das Haus am Ring das siebente Gastspiel in Japan absolviert, an der Wiener Staatsoper parallel dazu Vorstellungen von Mozarts Nozze di Figaro, Rossinis Barbier von Sevilla, Gounods Faust sowie die BallettNeuproduktion Mayerling über die Bühne gehen, läuft bereits die spannende Probenphase zur nächsten großen Premiere – zu Richard Wagners Götterdämmerung. Die ersten zwei Tage des neuen Wiener Ring (Die Walküre, Siegfried) wurden schon in der vergangenen Spielzeit präsentiert, nun folgen in der aktuellen Saison die noch ausstehenden beiden Teile – wiederum unter der Leitung des designierten Generalmusikdirektors Franz Welser-Möst und in der Regie Sven-Eric Bechtolfs. Am 20. Oktober, also am Beginn der rund sechswöchigen Probenzeit, wurde im Orgelsaal des Hauses in einem Konzeptionsgespräch allen Mitwirkenden Inszenierung und Ausstattung des 3. Tags der Tetralogie vorgestellt, die wie schon die letzten Male über einen szenischen Realismus sowie das rein Narrative hinausgehen. Als Besetzung stehen dem Leading-Team unter anderem Stephen Gould als Siegfried, Eva Johansson als Brünnhilde sowie Eric Halfvarson als Hagen zur Verfügung. Interessierten Besuchern bietet die Wiener Staatsoper quasi als Einstimmung nicht weniger als drei unterschiedliche Matineen an: Am Sonntag den 23. November setzt Sven-Eric Bechtolf seine beliebte Ring-Lesung fort und trägt an einem Vormittag die komplette Götterdämmerung vor. Eine Woche später, am 30. November, wird Christoph Wagner-Trenkwitz eine Einführung zur Neuproduktion gestalten. Am 7. Dezember, einen Tag vor der Premiere, diskutieren der österreichische Philosoph Prof. Konrad Paul Liessmann sowie Sven-Eric Bechtolf über die Philosophie des Untergangs. Interviews, Überlegungen, Kommentare und Biographien des Leading-Teams sowie mitwirkender Sängerinnen und Sänger rund um den neuen Wiener Ring des Nibelungen, weiters Bühnenbild-Eindrücke der bisherigen, bereits fertigen beiden Teile sowie alle Aufführungstermine sind auf der produktionsbezogenen Website unter www.derneuering.at zu finden. 30. November 2008, 11 Uhr Einführungsmatinee zu Wagners Götterdämmerung mit Christoph Wagner-Trenkwitz und Mitwirkenden der Premiere 7. Dezember 2008, 11 Uhr Die Philosophie des Untergangs Prof. Konrad Paul Liessmann und Sven-Eric Bechtolf Karten jeweils zu E 6,- und E 10,- Ringbroschüre Anlässlich des neuen Ring des Nibelungen präsentiert die Wiener Staatsoper eine Produktions-Broschüre mit Besetzungen, Terminen, Interviews (mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf) sowie einem Abriss der Wiener Aufführungsgeschichte. Die Broschüre ist um E 3,50 bei den Billeteuren erhältlich. N° 123 5 Wenn's nicht klappt, sinkt das Schiff Der junge Dirigent Andris Nelsons dirigiert Madama Butterfly S ein kurzfristiges Einspringen für den erkrankten Musikdirektor der Wiener Staatsoper, Seiji Ozawa, bescherte ihm ein spontanes und vorgezogenes Debüt im Haus am Ring – und einen großen Erfolg. Andris Nelsons dirigierte im Juni 2008 drei bejubelte Vorstellungen der noch jungen Pique Dame-Produktion und war mit einem Schlag in aller Munde. „Junger Maestro macht Alltag zur Premiere“ notierte etwa Karl Löbl tags darauf in Österreich. Nun kehrt Andris Nelsons wieder zurück an die Wiener Staatsoper und leitet im November zwei mit Spannung erwartete Vorstellungen von Puccinis Madama Butterfly. Oliver A. Láng sprach mit dem euphorischen Dirigenten über Motivationen, Kultureinflüsse und menschliche Aufopferung. pro:log: Sie kommen aus Riga, entstammen einer Musikerfamilie. Wieweit ist heute in Lettland der Einfluss der russischen (Musik-)Kultur präsent? Andris Nelsons: Es gibt natürlich einen sehr großen historischen Einfluss der russischen Kultur auf Lettland. Gleichzeitig aber – und das finde ich besonders interessant – gibt es auch andere Einflüsse, etwa aus Deutschland. Schließlich war ja Richard Wagner Kapellmeister der Nationaloper in Riga. Ich würde also sagen, es handelt sich um eine Kombination aus russischen und deutschen, westeuropäischen Einflüssen. Schaut man in die nähere Vergangenheit, so muss man natürlich feststellen, dass die Sowjet-Zeit große Schwierigkeiten und Notlagen für Lettland gebracht hat. Als Musiker – hier spreche ich ganz egoistisch – hat es insofern seine positiven Auswirkungen gehabt, als wir die russische Sprache lernten und so näher an die russische Literatur und Musik kamen. Aber, wie gesagt, das betrifft nicht die politische Seite. p: Betraf dieser Einfluss auch einzelne Elemente wie etwa den Dirigierstil? Dominiert in Lettland die russische Schule, oder gibt es eine eigenständige Tradition? AN: Das ist eine sehr komplexe Fragestellung, weil man sich in diesem Zusammenhang auch fragen müsste: Was ist Dirigieren? Worauf kommt es an? Auf die Schlagtechnik? Oder auf die Inspiration? Jedenfalls ist es hier ganz ähnlich, wie mit dem oben angesprochenen Kultureinfluss. Unsere DirigierTradition kommt auch aus dem Russischen; der Einfluss des großen St. Petersburger Dirigenten-Pädagogen Ilja Musin reichte bis nach Lettland. Aber uns beeinflussten eben auch andere, westeuropäische Schulen. Generell bin ich jedoch sehr vorsichtig mit solchen Zuordnungen. Ich könnte von mir nicht einfach behaupten: Ich bin ein Dirigent dieser oder jener Schule. Denn auch innerhalb dieser Schulen gibt es ganz große Unterschiede. p: Ihr ganz großer Mentor war bzw. ist Ihr Landsmann Mariss Jansons. AN: Ich würde sagen: Er ist Lette und ich bin Lette – da gibt es etwas in unserer Mentalität, was uns verbindet, was ähnlich ist. Für mich ist er ein fantastischer Dirigent, nicht nur, was das Ergebnis bei den Vorstellungen anbelangt, sondern auch, was seine Probentätigkeit betrifft. Dirigieren ist ja vor allem auch ein Kommunizieren mit Menschen, es ist Psychologie, es betrifft die Fantasie. Und wie Mariss Jansons mit den Musikern probt, ist einfach fantastisch. Und er schaut hinter die Noten, erkennt das, was in der Musik steckt. Allerdings muss man als junger Dirigent versuchen, sich selbst zu entwickeln. Für mich ist jedenfalls wichtig: Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg für einen Dirigenten, man kann nicht sagen: ein Dirigent muss so oder so sein. Jeder soll so sein, wie er ist ... p: Ohne sie kopieren zu wollen: gibt es für Sie große Vorbilder, aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart? AN: So viele! Sowohl vergangene Größen wie auch heutige! Wer genau, ist sehr schwierig zu beantworten, weil es so viele unterschiedliche Dirigenten sind. Ich nenne nur einige, wobei diese Namen stellvertretend für andere stehen: natürlich Carlos Kleiber, Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Jewgeni Mrawinski, Christian Thielemann, Riccardo Muti, Daniel Barenboim... Aber auch Dirigenten der jungen Generation, wie etwa Daniel Harding. Ich würde einfach sa- p: Sie studierten unter anderem Trompete, waren auch als Orchestermusiker in Riga tätig. Stellen sich diese Erfahrungen im Rückblick als hilfreich dar? AN: Auf alle Fälle. Es gibt zwar keine allgemeingültige Regel, dass ein guter Dirigent Orchestermusiker gewesen sein muss, doch man lernt natürlich eine wichtige Sicht kennen. Wenn man weiß, wie ein Konzert, eine Opernaufführung aus dem Blickwinkel eines Musikers ausschaut, dann bringt das in der Zusammenarbeit sehr viel. Schließlich kommt es – gerade in diesem Sektor – sehr stark auf ein gutes Teamwork an. Dirigent und Orchester müssen an einem Strang ziehen, und nur wenn ein Orchester auch für einen Dirigenten spielen will und dieser die Musiker zu inspirieren versteht, kommt etwas Gutes heraus. Agiert ein Dirigent diktatorisch: dann wird es nicht gehen. Will das Orchester nicht aus sich herausgehen: dann wird es auch nicht funktionieren. Ich vergleiche es mit einem Schiff: Es gibt unterschiedliche Positionen und Funktionen, und nur wenn jeder seinen Job macht, gibt es Sicherheit. Natürlich braucht man einen Kapitän, der die Richtung vorgibt und den Überblick hat, aber letztendendes sitzen alle in einem Boot. Wenn's aber nicht klappt, sinkt das Schiff. p: Noch einmal dieselbe Frage, nun aber Ihr ebenfalls absolviertes Gesangsstudium betreffend ... AN: Das Gesangsstudium ist ganz besonders wichtig gewesen, weil jede Musik immer mit Atmung, richtiger Atmung, natürlicher At- p: Etwas später, aber immer noch in sehr jungen Jahren, waren Sie Musikdirektor an der Oper in Riga. Die nächste wichtige Lehrstunde. AN: Ich lernte nicht nur das Repertoire kennen, sondern auch das Interagieren mit Orchestermusikern, mit Sängern. Wie man seine Ideen durchbringt, wie man mit anderen richtig kommuniziert. Es war für mich eine sehr wichtige Zeit, meine erste Entwicklung. p: In der aktuellen Spielzeit dirigieren Sie hier gleich zwei Werke. Madama Butterfly im November und Tosca im Jänner. Zweimal Puccini – ist das Zufall? p: Nun sind Sie seit kurzem der Music Director des renommierten City of Birmingham Symphony Orchestras. Fühlen Sie sich nun mehr als Konzert- oder Operndirigent? AN: In erster Linie fühle ich meine Liebe zur Musik. Ich versuche Oper und Konzert möglichst in gleichen Teilen zu behandeln und möchte keines der beiden vermissen. Mehr noch: ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, nur eines der beiden zu machen. p: Ihr Dirigat zeichnet sich durch eine große Energie, durch Kraft und Ausdruck aus. Woher schöpft Andris Nelsons diese Energie? AN: Es ist ein Prozess, der aus mehreren Teilen besteht. Zuerst geht Energie von den Komponisten und ihren Werken aus, diese nimmt der Dirigent auf und sendet einen Impuls an das Orchester und die Sänger. Von diesen kommt die Kraft wieder zum Dirigenten zurück – und zum Publikum. Ich würde also sagen, dass es drei Energiewellen gibt, die im Idealfall zusammenkommen. Das ist ja auch das Wunderbare am Wiener Staatsopernorchester: es kann einem so viel geben, zurückgeben! p: Mit Ihrem Dirigat von Tschaikowskis Pique Dame im Juni debütierten Sie hier an der Wie- Kurz gefasst 1978 in Riga geboren, studierte Andris Nelsons Gesang, Trompete und Dirigieren. 2003 – 2007 war er Chefdirigent der Lettischen Nationaloper in Riga. Seit Beginn der Spielzeit 2008/2009 ist er Music Director des City of Birmingham Symphony Orchestras. Wichtige Stationen in der aktuellen Spielzeit sind seine Auftritte mit dem Concertgebouw-Orkest, dem Cleveland Orchestra, dem RSO-Wien. An der Wiener Staatsoper debütierte er im Juni ner Staatsoper. Ein nachträglich beschreibbares Gefühl? AN: Ein ganz besonderer Moment und eine Spannung, die ich noch länger gespürt habe! Ein Haus mit einer solchen Tradition, einer solchen Atmosphäre – da kann man nur dankbar sein. mung zu tun hat. Auch bei Instrumentalisten. Dazu kommt für mich als Dirigent freilich noch, dass ich die Sänger verstehen will, dass ich versuche, mit ihnen gemeinsam zu atmen. Also: eine ungemein wichtige Erfahrung! 2008, in der Saison 2009/2010 dirigiert er erstmals am Royal Opera House Covent Garden, im Sommer 2010 erstmals bei den Bayreuther Festspielen. Dirigate 2008/2009: Madama Butterfly 13., 15. November 2008 Tosca 16., 20. Jänner 2009 © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger gen, jeder Dirigent, der mit offenem Herzen an die Kunst herangeht, jeder, der der Musik den Vortritt lässt, jeder, der Musik respektiert, die Musiker respektiert, ist bewundernswert. Ein objektives Urteil, wer der beste oder schlechteste ist, kann man nicht abgeben. Da kommt es darauf an, was jeder persönlich bevorzugt. AN: Puccini gehört zu meinen absoluten Lieblingen – natürlich neben anderen wie Verdi, Wagner, Strauss. Einmal ganz abgesehen davon, dass seine Musik sehr, sehr stark und bewegend, seine Instrumentation bewunderswert ist, hat er eine Besonderheit: Vieles wirkt bei ihm simpel, manchmal fast naiv. Aber gerade in dieser Einfachheit, dieser Naivität stecken eine große Ernsthaftigkeit und eine Wahrheit! Manchmal ist es ja leichter, von den bedeutenden Problemen der Welt, von den brenndenden globalen Fragen der menschlichen Existenz zu reden als von den kleinen Dingen, den scheinbar einfachen Momenten – wie etwa von der Liebe. Es geht in Puccinis Opern sehr oft um diese Liebe, oft um eine Aufopferung für einen anderen. Sich aber für einen anderen aufzuopfern ist der stärkste, der tiefste menschliche Akt, der überhaupt möglich ist. N° 123 7 Wiederaufnahme eines Erfolges Wagners NibelungenrinG für Kinder November 2008 bis Jänner 2009 29. 11. 2008, 15.00 Uhr 23. 12. 2008, 15.00 Uhr 25. 12. 2008, 15.00 Uhr 26. 12. 2008, 11.00 Uhr 2. 1. 2009, 11.00 Uhr 4. 1. 2009, 11.00 Uhr 11. 1. 2009, 11.00 Uhr sowie weitere Schulvorstellungen. Das von Matthias von Stegmann konzipierte, geschriebene und inszenierte Werk Wagners Nibelungenring für Kinder gehört zu den besten Würfen des Kinderopern-Genres. Mit ungemein leichter Hand hat Stegmann die komplexe Geschichte des Ringes umgestellt, gekürzt und angepasst – und keine Verkleinerung des Originals, sondern eine gänzlich neue Geschichte geschaffen. Dazu goss Hirofumi Misawa Wagners Klangwelt in eine neue Form und Instrumentation, griff dabei aber ausschließlich auf das bestehende Kompositionsmaterial zurück. Entstanden ist ein unterhaltsamer und spannender, vor allem aber sehr bunter Bilderbogen, der seit der Uraufführung der deutschsprachigen Fassung im Jahr 2007 in zahlreichen restlos ausverkauften Vorstellungen im mobilkom austria Kinderopernzelt stürmisch gefeiert wurde. Und auch wenn das Zielpublikum natürlich Kinder sind – Erwachsene und bekennende Wagnerianer sind von der amüsanten und trotzdem stets seriösen Behandlung des Stoffes ebenso hingerissen. Nun kehrt der Hit am 29. November wieder ins Kinder­ openzelt auf der Dachterrasse der Wiener Der Vorverkauf für alle Vorstellungen im November, Dezember und Jänner beginnt am 29. Oktober, 8 Uhr, an allen Vorverkaufsstellen der Bundestheater. Informationen sowie Restkarten für Vorstellungen für Schulklassen: (+43/1) 514 44/2019. Diese Produktion wird ermöglicht mit Unterstützung von Martin Schlaff Mit besonderem Dank für die Adaption des Zeltes an Staatsoper zurück. Erneut sind bewährte Ensemblemitglieder des Hauses in den gut gezeichneten Rollen zu erleben, die Nachfrage nach den Karten ist ungebrochen. Gut verknüpft Cenerentola in Bukarest Es war im April 2004, als das Staatssekretariat für Kunst und Medien der Republik Österreich gemeinsam mit der Deutschen Bank und der Wiener Staatsoper den Verein CEE Musiktheater ins Leben rief. Die Aufgabe des Vereins: Die Förderung des bestehenden Musiktheaters im zentral- und osteuropäischen Raum. Inzwischen wurden zahlreiche Projekte durchgeführt, eine ver- 8 N° 123 stärkte Zusammenarbeit der Opernhäuser der Region ist geglückt. Und eine Reihe von jungen Stipendiaten erhielten in den letzten Jahren eine wertvolle Förderung, vor allem auch künstlerischer Natur. So kennt das Publikum der Wiener Staatsoper die Namen Gergely Németi und Ana Durlowski – beide ehemalige Sänger-Stipendiaten des Vereins. Im Juni feierte eine von CEE-Musiktheater unterstützte Neuproduktion von Rossinis La cenerentola an der Nationaloper Bukarest Premiere. Für die Organisatoren ein Idealbeispiel eines vernetzten Projekts: der Dirigent Adrian Morar stammt aus Rumänien, der Regisseur Peter Pawlik aus Österreich, Bühnenbildner Vesna Rezic und Kostümbildnerin Barbara Bourek aus Kroatien. Dazu ein junges Sängerteam, das von Publikum und der Presse hoch geschätzt wurde. Cenerentola in Bukarest Die nächste gemeinsame CEE-Produktion ist Richard Strauss’ Salome und wird im Juni in Sofia gezeigt – übrigens die erste szenische Salome in der Geschichte Bulgariens. Denn bisher stand die Oper nur ein einziges Mal in einer konzertanten Aufführung der Wiener Staatsoper in Bukarest auf dem Spielplan. www.cee-musiktheater.at © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Ton-Sprache Die Sopranistin Teodora Gheorghiu ist als Königin der Nacht zu erleben A uf die richtige Mischung kommt es an. Auf der Bühne eben noch die Koloraturengirlanden der Königin der Nacht, oder – zukünftig – der Fiakermilli, daheim am Nachtkastl bereits erwartungsvoll Marcel Prousts mächtiges Erinnerungstraktat Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Literatur, Musik, Malerei, Theater, Film: Keine dieser Aspekte kann für die Sopranistin Teodora Gheorghiu alleine stehen, keiner alleine ist erfüllend genug für ihr Bedürfnis nach Kunst. Vielmehr greift eines in das andere, ergänzt sich. „All das ist wichtig, aus all dem nimmt man Ideen und Anregungen für die eigene Entwicklung. Wenn man sich mit diesen Künsten beschäftigt, wird man reicher. Jeder Aspekt hilft der spirituellen Förderung eines Künstlers.“ Selbst nach Auftritten ist dieses Bedürfnis nach Kunst nicht gestillt. „Vielleicht will ich nach einer Opern-Vorstellung keine Musik mehr hören, aber ein Buch lesen, ein Gemälde-Album durchblättern – das geht immer. Ich brauche es wie Luft zum Atmen!“ Ja, auch die Philosophie findet da ihren Platz, das Nachdenken über die Welt und die Kunst ist Teil dieser Weltanschauung. Und es verwundert demnach nicht, dass Teodora Gheorghiu als Vorbild gerade einen nennt, dessen Gedanken über Musik bis heute faszinieren: Sergiu Celibidache. „Er hatte ein persönliches Verhältniss zur Zeit und ich habe den Eindruck, dass er es geschafft hat die Zeit zu zähmen. Für mich war er mehr als ein Dirigent, als ein Musiker – er war Philosoph. Im Grunde sind aber alle Musiker Philosophen, aber wir sprechen nicht durch Worte, sondern durch Töne …“ Und auch, dass sie die sakrale Musik, der sie sich in ihren frühen Jahren als Sängerin intensiv widmete, als ihre erste Liebe bezeichnet, passt in das Persönlichkeitsbild einer Künstlerin, der es um mehr als nur schöne Noten geht. Angefangen hat alles, wie in vielen anderen Fällen, in einem Kinderchor. Beim Singen fand Gheorghiu ihren natürlichen Zugang zur Musik, fühlte sich heimisch. „Zunächst lernte ich Flöte, aber der Dirigent des Chores legte mir mit Nachdruck nahe, es mit einem Gesangsstudium zu versuchen. Ich entschloss mich dafür, weil sich das Singen so gut anfühlte. Die Flöte blieb für mich immer nur ein Instrument, der Gesang aber stand mir viel näher, kam viel mehr aus meinem Inneren. Beim letzten Konzert des Chores, bei dem ich sang, entschied ich mich schließlich für diesen Berufsweg.“ Es folgte ein Studium an der Gheorghe Dima-Musikakademie in Cluj sowie Meisterklassen, ihr Debüt an der Nationaloper in Cluj als Königin der Nacht im Jahr 2002, der Weg durch die Wettbewerbe. Beim Enescu-Bewerb, bei dem Teodora Gheorghiu den zweiten Platz belegte, wurde sie schließlich von Staatsopern-Direktor Ioan Holender entdeckt und nach Wien geholt, wo sie in der Spielzeit 2003/2004 als Karajan-Stipendiaten im Haus am Ring engagiert wurde. „Damals fühlte ich jedoch – das klingt vielleicht ungewöhnlich –, dass es noch ein wenig zu früh wäre und ich noch lernen müsste. Also ging ich für ein Jahr nach Belgien und anschließend für zwei Jahre nach Luzern.“ Doch dann war die Zeit reif. Es kam zu einem Vorsingen an der Wiener Staatsoper und seither gehört Teodora Gheorghiu zum Ensemble des Hauses, wo sie in Rollen wie Papagena, Adele oder Adina zu erleben war. Spannend ist für sie natürlich besonders die Königin der Nacht. „Das Schwierige an der Rolle der Königin der Nacht ist einerseits die hohe technische Anforderung, andererseits aber ebenso ihre Kürze. Man muss sofort voll da sein und ein Maximum bringen, die ganze negative Energie in einen kurzen Moment packen.“ Auch die Rollen der aktuellen Saison bieten reiche Abwechslung: Die Nannetta in Falstaff, die Fiakermilli in Arabella, die Woglinde in der Götterdämmerung und im Rheingold … Besonders angetan hat es der Sopranistin der Belcanto. „Ich liebe den Fluss der Melodie, die Art, wie die Kompositionen für die Stimme geschrieben sind. So gehört die Amina in Bellinis La sonnambula zu meinen absoluten Traumrollen!“ Wobei sich diese Begeisterung bei Teodora Gheorghiu immer zunächst an den musikalischen Inhalten und erst in zweiter Linie an der Bühnenfigur entzündet. „Wenn ich eine Rolle singen möchte, dann immer aufgrund der Musik, die in ihr steckt!“ Oliver Láng Kurz gefasst Die junge Sopranistin Teodora Gheorghiu studierte zunächst Flöte und absolvierte ihr Gesangsstudium an der Gheorghe Dima-Musikakademie in Cluj. 2003 war sie Preisträgerin des Enescu-Wettbewerbs, 2004 des Reine Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 2004 und sang seither u. a. Adele, Adina und Papagena. Wichtige Auftritte 2008/2009: Königin der Nacht / Die Zauberflöte 21., 25. November; 12., 15., 17., 20. Dezember 2008; 24. Juni 2009 Adele / Die Fledermaus 1., 6. Jänner 2009 Nannetta / Falstaff 11., 15., 18., 20. März 2009 Fiakermilli / Arabella 27., 30. März, 2., 7. April 2009 Woglinde / Ring des Nibelungen 2., 5., 10., 16., 21. Mai; 6., 11. Juni 2009 N° 123 9 Mayerling: Irina Tsymbal, Robert Tewsley Ballett in Serie Die Bajadere – Mayerling – Onegin D er November steht im Haus am Ring im Zeichen einer außergewöhnlichen Konstellation: Zu Monatsbeginn offeriert das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper acht Vorstellungen innerhalb von zehn Tagen, dazu kommen noch vier weitere Ballettaufführungen in der zweiten Monatshälfte. Das attraktive Programm vereint drei verschiedene Genres des abendfüllenden Handlungsballetts: Mit Die Bajadere (1877) in der Fassung von Vladimir Malakhov wird demonstriert wie die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts exotische Stoffe präsentierte. Nicht Authentizität war dabei gefragt, sondern die kunstvolle Überblendung durch die eigene, westliche (Ballett-)Kultur stand im Vordergrund. Im Gegensatz dazu steht das rund 100 Jahre später entstandene Ballettdrama Mayerling von Kenneth MacMillan, das an historische Begebenheiten anknüpft und zum Ziel hat, diese getreu 10 N° 123 den tatsächlichen Ereignissen auf die Bühne zu bringen. Schließlich als drittes Beispiel für ein großes Handlungsballett John Crankos Onegin, das, wenige Jahre vor Mayerling entstanden, jenes Ballettgenre vor Augen führt, das Weltliteratur zum Ausgangspunkt seines Librettos heranzieht. In diesem Fall Alexander Puschkins Versroman Eugen Onegin, ein Stoff, der sich ganz besonders zur Adaptierung für die Ballettbühne eignet. Neben hauseigenen Größen wie Aliya Tanikpaeva, Irina Tsymbal, Maria Yakovleva, Gregor Hatala, Roman Lazik und Vladimir Shishov tritt in diesem Monat eine ganze Reihe von Gaststars in Erscheinung: Vom Mariinski Theater St. Petersburg Viktoria Tereshkina, Yekaterina Osmolkina und Andrian Fadeyev, vom Londoner Royal Ballet Ivan Putrov, aus Budapest Tamás Solymosi sowie Robert Tewsley, ein Gast­ solist auf internationalen Bühnen. oz Hausdebüts Viktoria Tereshkina Nikia in Die Bajadere am 1. November 2008 Geboren in Krasnojarsk (Russland). Die mit dem Titel „Verdiente Künstlerin Russlands“ ausgezeichnete Ballerina studierte an der St. Petersburger Waganowa Akademie des Russischen Balletts und trat 2001 in das Ballett des © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger © Foto: Natasha Razina Die Bajadere: Viktoria Tereshkina Grigorowitschs Die Legende von der Liebe, Lescauts Geliebte in Kenneth MacMillans Manon sowie Hauptpartien in Balletten von George Balanchine, Harald Lander, William Forsythe, Alexei Ratmansky und Kirill Simonov. Ihr Wien-Debüt feierte sie 2008 im Rahmen des Gastspiels des Mariinski Theaters in der Volksoper Wien. Auszeichnungen: Preisträgerin beim Waganowa Wettbewerb in St. Petersburg (1998) und beim Internationalen Ballettwettbewerb in Seoul (2004). © Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Ivan Putrov Onegin: Tamás Solymosi, Irina Tsymbal Mariinski Theaters ein, zu dessen Ersten Solotänzerinnen sie heute zählt. Ihr Repertoire im romantischen und klassischen Repertoire umfasst die Titelrolle in La Sylphide, Myrtha in Giselle, Medora in Le Corsaire, Kitri in Don Quixote, Nikia in La Bayadère, Odette/Odile in Schwanensee, Prinzessin Aurora in Dornröschen und die Titelrolle in Raymonda. Zu ihren weiteren wichtigen Partien zählen Mechmene Banu in Juri Grigorowitschs Die Legende von der Liebe und Hauptrollen in Balletten von George Balanchine, Harald Lander, Pierre Lacotte, Alexei Ratmansky, Kirill Simonov, Alexei Miroschnitschenko und Peter Quanz. Ihr Wien-Debüt feierte sie 2008 als Odette/Odile im Rahmen des Gastspiels des Mariinski Theaters in der Volksoper Wien. Auszeichnungen: Goldmedaille beim Internationalen Ballettwettbewerb in Perm (2006), Goldene Soffitte (2005 und 2006), „Spirit of Dance“-Preis der Zeitschrift Balet (2006). Yekaterina Osmolkina Hamsatti in Die Bajadere am 1. November 2008 Geboren in Chisinau (Moldawien). Die Absolventin der Waganowa Akademie des Russischen Balletts wurde 1999 in das Ballett des Mariinski Theaters engagiert, zu dessen Solotänzerinnen sie heute zählt. Zu ihrem Repertoire im romantischen und klassischen Fach zählen die Titelrollen in La Sylphide und Giselle, Gulnare in Le Corsaire, Kitri in Don Quixote, Hamsatti in La Bayadère, Prinzessin Aurora in Dornröschen, Flore in Le Reveil de Flore, Giannina in Pierre Lacottes Ondine, weiters tanzt sie Maria in Rostislaw Sacharows Die Fontäne von Bachtschissarai, Julia in Leonid Lawrowskis Romeo und Julia, Schirin in Juri Lenski in Onegin am 8. November 2008 Geboren in Kiew (Ukraine). Ausgebildet in seiner Heimatstadt und an der Londoner Royal Ballet School, wurde er 1998 Mitglied des Royal Ballet und avancierte 2002 zum Principal Dancer. Er tanzt die Hauptpartien des klassischen Repertoires wie James, Herzog Albrecht, Basil, Solor, Franz, Prinz Siegfried, Prinz Désiré, Prinz Nussknacker, Colas und Romeo sowie Hauptrollen in Balletten von Michail Fokin, George Balanchine, Frederick Ashton, Antony Tudor, John Cranko, Kenneth MacMillan, Jerome Robbins, Jiří Kylián, Nacho Duato und Wayne McGregor. Zu seinen Gastspielen zählen Auftritte mit dem Ballett der Ukrainischen Staatsoper Kiew und dem Unga- rischen Nationalballett. Auszeichnungen: Gewinner des Prix de Lausanne und des Internationalen Serge Lifar Wettbewerbs, Goldmedaille beim Nijinsky Festival, Ernennung zum „Outstanding Young Male Dancer“ (Critic’s Circle National Dance Awards) sowie eine hohe ukrainische Auszeichnung. N° 123 11 repertoire > 2. November im November 2008 Le nozze di Figaro Es ist tatsächlich ein toller Tag: Le nozze di Figaro, Wolfgang Amadeus Mozarts unbestrittene Meisteroper aus dem Jahr 1786, die er auf das Libretto des kongenialen und vielbeschäftigten Dichters Lorenzo da Ponte schrieb, basiert auf Der tolle Tag, dem einstigen Skandalstück von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais. Erzählt werden in der überaus prominenten (und in Wien uraufgeführten) Oper die vielfältigen Verwicklungen rund um die Eheschließung Figaros mit seiner Susanna, die durch die zahlreichen Vereitlungsversuche des untreuen Grafen Almaviva sowie durch den flatterhaften und liebestollen Cherubino ausgelöst werden. Es singen im November: Adrian Eröd (Graf ), Krassimira Stoyanova (Gräfin), Alexandra Reinprecht (Susanna), Erwin Schrott (Figaro), Michaela Selinger (Cherubino). Es dirigiert Ulf Schirmer. > 9. November Il barbiere di Siviglia Gioachino Rossinis Meisterwerk Il barbiere di Siviglia ist – seit seiner Uraufführung im Jahr 1816 in Rom – eines der unterhaltsamsten Werke des Musiktheaters überhaupt: Das Werben des jungen Grafen Almaviva um Rosina, die entsprechenden Vereitlungsversuche ihres alten Vormundes Bartolo und natürlich Figaros pfiffiges und raffiniertes Ränkewerk sorgen stets für allerbeste Stimmung und Unterhaltung im Zuschauerraum. Nicht zuletzt, da die Wiener Staatsoper mit Günther Rennerts unvergänglicher Inszenierung über einen weit mehr als bewährten Regieklassiker verfügt. Auch im November steht das beliebte Werk einmal auf dem Spielplan des Hauses am Ring: Unter der musikalischen Leitung von Karel Mark Chichon sind unter anderem Michaela Selinger (Rosina), Javier Camarena (Almaviva), Adrian Eröd (Figaro, Bild) und Carlos Chausson (Bartolo) zu hören. > 11., 14., 18., 22. November Otello „Der Traum ist Wahrheit geworden!“ schrieb Giuseppe Verdi 1886 anlässlich der Fertigstellung des Otello an seinen Librettisten Arrigo Boito. Lange hatte sich der Komponist keinem neuen Opernstoff mehr genähert, dreizehn Jahre lag seine letzte Musiktheater-Uraufführung – Aida – zurück. Das Publikum jedoch zögerte nicht lange und nahm das Werk an: schon bei der Uraufführung an der Mailänder Scala feierte man den Komponisten. Die Handlung basiert (wie so oft bei Verdi) auf einem Stück von William Shakespeare. Der erfolgreiche Feldherr Otello wird von Jago in ein Netz von Intrigen verwickelt und fatal in die Irre geführt. Bis er seine geliebte Desdemona zu Unrecht der Untreue verdächtigt und sie tötet. In der Inszenierung von Christine Mielitz sind KS Johan Botha als Otello und Krassimira Stoyanova als Desdemona (Bild) und KS Franz Grundheber als Jago zu erleben. Dirigent: Adam Fischer > 13., 15. November Madama Butterfly Puccini selbst hielt Madama Butterfly nicht nur für eines seiner besten, sondern auch für sein modernstes Werk. Letzteres mag überraschen, denn die klangsinnliche Melodik, der diese Oper ihre Popularität verdankt, würde man heute wohl kaum mit der Moderne in Verbindung bringen. Sieht man sich aber Puccinis Partitur genauer an, dann zeigt sich manche musikalische Umsetzung in der Tat ihrer Zeit voraus. Nicht modern, sondern zeitlos ist die Geschichte, die Madama Butterfly erzählt: Der amerikanische Offizier Pinkerton geht in Japan eine Ehe mit der blutjungen Cio-Cio-San ein. Ihr ist es ernst, ihm dient der junge „Schmetterling“ aber nur als Zeitvertreib. Als sie dies nach langem Warten begreift, ist die Tragödie besiegelt. Es singen unter anderem Hui He (Cio-Cio-San, Bild), Marian Talaba (Pinkerton) und Boaz Daniel (Sharpless). Dirigent: Andris Nelsons. 12 N° 123 > 16., 19., 23. November Lohengrin Richard Wagners Lohengrin erzählt die Geschichte des geheimnisvollen und strahlenden Gralsritters, der bei einem Gottesgericht der unschuldig verfolgten und des Brudermordes angeklagten Elsa von Brabant beisteht. Auch als Gatte steht Lohengrin Elsa zur Seite – doch darf sie ihn niemals nach seiner Herkunft und nach seinem Namen fragen. Allerdings stachelt Ortrud, die intrigante Gegenspielerin, nicht nur ihren Gatten Friedrich von Telramund, sondern auch Elsa auf und weckt in ihr Zweifel über Lohengrin. Bis Elsa Lohengrin schließlich die verbotene Frage stellt … In vorzüglicher Besetzung steht die Oper auch im November auf dem Spielplan des Hauses am Ring: Robert Dean Smith singt den Ritter Lohengrin, Camilla Nylund die Elsa, KS Falk Struckmann den Telramund (Bild), Janina Baechle die Ortrud, Ain Anger den Heinrich. Es dirigiert Leif Segerstam. > 21., 25. November Die Zauberflöte Freimaureroper oder Märchenspiel? Antike Weisheit oder Wiener Vorstadtdenken? Mozarts Zauberflöte lässt viele Deutungen zu, erlaubt zahlreiche Wege der Interpretation. Die Suche Taminos nach Pamina, aber auch nach geistiger Erleuchtung steht im Kontrast zu jener des Papageno, der sich weitaus weniger hehre Ziele steckt. Mozart und sein Librettist Schikaneder haben jedenfalls ein Werk geschaffen, das von Beginn an vom Publikum angenommen, von den Künstler geschätzt wurde. An der Staatsoper wird die Inszenierung Marco Arturo Marellis sowohl der ästhetischen, der intellektuellen, aber auch der unterhaltsamen Ebene des Werkes gerecht. In der Rolle des Tamino gibt der Tenor Tiberius Simu sein Hausdebüt, als Pamina ist Alexandra Reinprecht zu erleben. Weiters: Hans Peter Kammerer (Papageno), Walter Fink (Sarastro) und Teodora Gheorghiu (Königin der Nacht). > 24., 27., 30. November Salome Basierend auf der biblischen Geschichte von der Ermordung von Johannes dem Täufer und Oscar Wildes gleichnamigem Drama verfasste Richard Strauss eines der unmittelbar packendsten Werke des Musiktheaters: Salome. Es gelang ihm dabei nicht nur, zu einer stringenten Erzählweise zu finden, sondern auch eine Atmosphäre der übersteigerten Sinnlichkeit und Dekadenz zu entwerfen. Salome, die für ihren Tanz vom schwachen König Herodes den Kopf des von ihr begehrten Propheten Jochanaan fordert (und erhält), schwebt stets in der Spannung von menschlicher Einsamkeit und Grausamkeit. In den November-Vorstellungen dieser Oper singt Deborah Voigt erstmals im Haus am Ring die Titelpartie, Wolfgang Koch gibt den Jochanaan, Gerhard A. Siegel den Herodes und KS Margareta Hintermeier die Herodias. Für die musikalische Leitung des Abends zeichnet Leif Segerstam verantwortlich. > 29. November Tosca Rom, im Jahr 1800: Der ehemalige republikanische Konsul Angelotti ist auf der Flucht. In der Kirche San Andrea della Valle trifft er auf den Maler Cavaradossi, einem seiner Anhänger, der ihn versteckt. Als der blutrünstige Polizeichef Scarpia den Maler verhaftet, foltert und schließlich zum Tode verurteilt, steht dessen Geliebte, Floria Tosca, vor der grausamen Wahl. Nur wenn sie sich dem lüsternen Baron Scarpia hingibt, lässt er Cavaradossi am Leben. Zum Schein geht sie auf den Handel ein – und tötet den Polizeichef. Doch er hat sie betrogen: Cavaradossi wird hingerichtet, Tosca stürzt sich verzweifelt von den Zinnen der Engelsburg. Puccinis veristische Oper, die zu den berühmtesten Werken der Musikgeschichte gehört, kommt im November einmal unter der musikalischen Leitung von Michael Hálasz zur Aufführung: mit José Cura als Cavaradossi, Michèle Crider als Tosca und Samuel Ramey als Scarpia. N° 123 13 Ballettrepertoire Rollendebüts © Foto: Volksoper Wien GmbH / Dimo Dimov Viktoria Tereshkina (Nikia; Rollendebüt an der Wiener Staatsoper), Yekaterina Osmolkina (Hamsatti; Rollendebüt an der Wiener Staatsoper), Andrian Fadeyev (Solor; Rollendebüt an der Wiener Staatsoper) Kiyoka Hashimoto (Manu-Tanz), Alena Klochkova (Solo-Schatten) in Die Bajdere am 1. November 2008 Volksoper Wien: Max und Moritz – Der Nussknacker Am 16. November tanzt das Ballett der Wiener Staatsoper im Haus am Währinger Gürtel wieder seine Erfolgsproduktion Max und Moritz. Die Titelhelden sind Alexej Khludov und Dumitru Taran (Bild oben). Ehe Gyula Harangozós Der Nussknacker „rund um Weihnachten“ wieder im Haus am Ring zu sehen ist, bringt die Volksoper Wien diese Fassung als Übernahme aus der Wiener Staatsoper heraus. Premiere: 23. November. Die Hauptpartien tanzen Olga Esina, Vladimir Shishov und Kirill Kourlaev. Ehrungen Im Budapester Várszinház fand am 30. Oktober eine Jubiläumsgala für Gyula Harangozó sen. statt, bei der neben seinem Sohn, Ballettdirektor Gyula Harangozó, die Träger des „Harangozó-Preises“ – zu diesen zählen im Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Angéla Kövessy und András Lukács – anwesend waren. Eno Peci, aus Albanien stammend, wird am 10. November in Tirana für seine künstlerischen Verdienste zum „Ehrenbotschafter“ ernannt. Simona Noja, ehemalige 1. Solotänzerin des Wiener Staatsopernballetts und Gastsolistin des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper, wird am 18. November für ihre Verdienste um die Ballettkunst das Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse überreicht. Laudator ist Prof. Karl Musil. Nina Poláková erhält am 25. November in der Residenz des Slowakischen Botschafters den Förderpreis des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper. 14 N° 123 Bühnenabschiede Aus dem Kreis der Halbsolistinnen und Halbsolisten sind zwei langjährige Mitglieder des Ensembles ausgeschieden: Der gebürtige Wiener Rudolf Wächter, ein Absolvent der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater, trat per 30. September in den Ruhestand. Er wurde 1992 an das Wiener Staatsopernballett engagiert, von 2002 an tanzte er im Rang eines Halbsolisten. Seine größten Erfolge in letzter Zeit feierte er als Alain in La Fille mal gardée, Coppélius in Coppélia und Mäzen in Platzkonzert. Michela Centin, aus Italien stammend, hat ihr Dienstverhältnis mit Ende der vergangenen Saison beendet. Sie war Solistin des Birmingham Royal Ballet, ehe sie 1995 dem Wiener Staatsopernballett beitrat. 1996 zur Halbsolistin ernannt, tanzte sie wichtige Partien in Klassikern sowie in Balletten von Josef Hassreiter, George Balanchine, Kenneth MacMillan, John Neumeier, Jiří Kylián, Renato Zanella und Vladimir Malakhov. Marat Davletshin (Mahdawaja), Ketevan Papava (Solo-Schatten) in Die Bajadere am 4. November 2008 Juliette Mars (Katharina Schratt) in Mayerling am 6. November 2008 Ivan Putrov (Lenski; Rollendebüt an der Wiener Staatsoper) in Onegin am 8. November 2008 Guillermo García Calvo (Dirigent) in Mayerling am 17. November 2008 Ensemble Olga Esina und Vladimir Shishov tanzten am 31. Oktober in ihrer Heimatstadt St. Petersburg in einer Gala russischer Solisten, deren Karriere außerhalb ihres Heimatlandes verläuft. BALLETT-BONUS Auch in der Saison 2008/2009 gibt es die Möglichkeit, um € 25,- die bundestheater.at-CARD um die Zusatzfunktion BALLETT-BONUS zu erweitern. Ihre Vorteile auf einen Blick: •15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen. •2 Karten pro Vorstellung (aus allen verfügbaren Kategorien) •Karten können im Vorverkauf und an der Abendkasse erworben werden. Erhältlich ab sofort an allen Bundestheaterkassen und gültig für Ballettvorstellungen bis Juni 2009. Das Wiener Staatsopernmagazin auf Ö1 Für Opernfreude gehört der Termin an jedem letzten Sonntag im Monat zu den regelmäßigen Fixpunkten im bewegten Wiener Opernalltag: Das Wiener StaatsopernmaMichael Blees gazin. In der Sendung, die von Ö1-Opernchef Michael Blees gestaltet wird, sind Ein- und Ausblicke in und auf das künstlerische Geschehen des Hauses am Ring ebenso zu erleben wie Gespräche mit Stars und geschätzten Ensemblemitgliedern der Oper. So waren in den letzten Spielzeiten unter anderem KS Adrianne Pieczonka, KS Kurt Rydl, KS Michael Schade, Diana Damrau, KS Ferruccio Furlanetto, Peter Seiffert, KS Bo Skovhus, Jane Archibald, Camilla Nylund, Elisabeth Kulman, Alexandra Reinprecht und viele andere zu Gast. Doch im Staatsopernmagazin wird noch mehr geboten: Porträts einzelner Sänger (wie etwa von Rolando Villazón oder KS Agnes Baltsa), Gespräche mit Regisseuren und Dirigenten, mit künstlerischen Staatsopern-Mitarbeitern wie Chordirektor Thomas Lang ... Und: Ein regelmäßiger Gast ist natürlich Staatsoperndirektor Ioan Holender. In der kommenden Ausgabe des RadioMagazins am 30. 11. um 15.06 Uhr präsentiert Michael Blees Angela Gheorghiu – die Marguerite der vergangenen FaustPremiere – und WolfAngela Gheorghiu gang Bankl, der in der letzten Capriccio-Serie die Partie des Theaterdirektor La Roche übernahm. Geburtstage / Verstorben Roberto Frontali feiert am 11. November seinen 50. Geburtstag. In der aktuellen Saison singt er auf der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper den Herzog von Nottingham in Donizettis Roberto Devereux. Pet Halmen wird am 14. November 65 Jahre alt. Zuletzt war er an der Wiener Staatsoper 2004 als Ausstatter der Neuproduktion von Richard Strauss’ Daphne zu erleben. Silvester-Fledermaus Der Vorverkauf für Die Fledermaus am 31. Dezember 2008 sowie am 1. Jänner 2009 beginnt am 24. November 2008 (ab 8 Uhr) in der Kassenhalle der Bundestheater (Operngasse 2, 1010 Wien) 2. Publikumsgespräch Am 6. Dezember findet um 11.00 Uhr das zweite Publikumsgespräch der Wiener Staatsoper mit Direktor Ioan Holender und demkaufmännischen Geschäftsführer Thomas Platzer statt. Kostenlose Zählkarten sind ab 6. November am Schalter 1 sowie bei der Information in der Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, erhältlich. Termine Opernfreunde Freunde der Wiener Staatsoper 6. 11. 2008, 18.00 Uhr Vortrag KS Birgit Nilsson Haus der Musik Seilerstätte 30, 1010 Wien Der technische Direktor der Wiener Staatsoper, Peter Kozak, vollendet am 21. November sein 50. Lebensjahr. 16. 11. 2008, 11.00 Uhr Künstlergespräch KS Franz Grundheber Moderation: Karl Korinek Wiener Staatsoper, Gustav Mahler-Saal Der Bassist Bengt Rundgren verstarb am 28. September 2008 77-jährig. An der Wiener Staatsoper sang er zwischen 1971 und 1986 u. a. Großinquisitor, Osmin, Daland, Sarastro, Fafner, Hunding, König Marke. 22. 11. 2008, 15.00 Uhr Künstlergespräch Camilla Nylund Moderation: Oliver und Andreas Láng Wiener Staatsoper, Gustav Mahler-Saal Staatsopernmuseum Bei der ORF-Lange Nacht der Museen war auch heuer ein besonderes Interesse am Museum der Wiener Staatsooper zu verzeichnen: über 2.000 Besucherinnen und Besucher wurden am 4. Oktober gezählt. Karten und Informationen: Tel.: 01 / 512 01 71 www.opernfreunde.at Förderer der Wiener Staatsoper Die Wiener Staatsoper freut sich, den Förderern der Spielzeit 2008/2009 auch an dieser Stelle für ihre Unterstützung herzlich zu danken: Baustoffimportkontor GmbH • BAWAG P.S.K. Gruppe • Civitas International Conwert Immobilien Invest SE • Cordt & Partner GmbH Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG Fides Alfa Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Fides Delta Immobilien- und Beteiligungsholding GmbH IB Interbilanz Wien Wirtschaftstreuhand Ges.m.b.H. • Kremslehner Hotels Wien Oesterreichische Nationalbank • Robert Placzek AG • Porr AG • Die Presse Nadezda Prokusheva, Kraus GmbH • RHI AG • Schoellerbank • Shell Austria AG Univ.-Prof. Dr. Walter Stackl • Mag. Dr. Susanne Steindling Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group Hanuschgasse 3 / Goethegasse 1 1010 Wien Öffnungszeiten: ganzjährig Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr 24. Dezember u. Karfreitag geschlossen N° 123 15 Rückblick Premiere: Faust Kwangchul Youn als Méphistophélès © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Roberto Alagna, Angela Gheorghiu als Faust und Marguerite Die Faust-Neuproduktion im vergangenen Oktober schien unter keinem guten Stern zu stehen. Zunächst verstarb unerwartet der Ausstatter Andreas Reinhardt, danach erkrankte Regisseur Nicolas Joel, sodass sein enger Mitarbeiter, Stéphane Roche, das Inszenierungskonzept umsetzen musste. Die musikalische Realisation, die vom Publikum mit Jubel und von der Presse im Wesentlichen mit viel Zustimmung bedacht wurde, half jedoch über diese Schwierigkeiten hinweg. So las man über den Dirigenten der Produktion, Bertrand de Billy, in der Presse: „Bertrand de Billy dechiffriert Gounods Faust-Musik fernab jeglicher kitschiger Klassiker-Verballhornung … sein Engagement zaubert Farbenvielfalt und beredte Klangbilder aus dem Orchester wie dem … Staatsopernchor.“ Und Ljubiša Tošić schrieb im Standard: „Das Orchester unter dem kundigen Bertrand de Billy, der es unsentimental-prägnant mag … klang tatsächlich wunderbar interessiert und farbig.“ Über Angela Gheorghiu urteilte Karlheinz Roschitz in der Kronen-Zeitung: „Im Mittelpunkt des bejubelten Ensembles steht die Gheorghiu: ein fabelhaft aussehender Star, der kultiviert sein hell leuchtendes, in der Höhe strahlendes Sopranmaterial einsetzt. Eine Marguerite mit gut geführter Stimme, kühlem Charme, starker Bühnenpräsenz.“ Ähnliches bemerkt Ernst Naredi- 16 N° 123 Rainer in der Kleinen Zeitung über Roberto Alagnas Faust-Interpretation: „Gheoghius Ehemann Roberto Alagna stattet den Faust mit jugendlichem Temperament aus … singt ihn mit tenoralem Glanz, effektvollem hohen C, mit Emphase und dramatischer Attacke, bleibt der Rolle aber auch Charme und Eleganz, Innigkeit und vokales Raffinement nicht schuldig.“ Vom Staatsopernchor war unter anderem auch Christoph Irrgeher von der Wiener Zeitung beeindruckt: „Eine mittlere Sensation liefert daneben der Staatsopernchor (Thomas Lang): So perfekt mit dem Orchester synchronisiert, so fein skaliert in Schall- und Ausdruck werken Vokal-Kollektive nur selten auf der Bühne.“ Stellvertretend für die guten Besprechungen der sängerischen wie schauspielerischen Leistungen von Adrian Eröd als Valentin, sei hier Gert Korentschnig vom Kurier zitiert: „Adrian Eröd, Einspringer als Valentin bewältigt die Tücken dieser Partie, die enormen Höhen, scheinbar mühelos und sang ein grandioses Gebet.“ Und über Kwangchul Youns Méphistophélès hieß es in der Presse: „Dass man mit Kwangchul Youn einen Mephisto von ungewöhnlich belkanteskem Zuschnitt gefunden hat, der statt des üblichen Dauerfortissimos mit leisen, ungemein differenzierten Tönen zu behexen weiß … das erklärt sich aus dem orchestralen Reichtum.“ Alexandra Reinprecht als Marguerite Übrigens: In der dritten Vorstellung konnte Alexandra Reinprecht als Retterin in der Not ein weiteres Mal reüssieren: Am 17. Oktober sang sie statt der kurzfristig erkrankten Angela Gheorghiu eine hinreißende Marguerite und hat somit innerhalb kürzester Zeit nach der Manon und der Juliette mit einer weiteren Partie des französischen Repertoires einen berechtigten Jubel des Publikums errungen. Weitere Aufführungen von Faust in dieser Spielzeit: 13., 16., 20., 23. Juni 2009 Ausblick Gastspiel / Rollendebüt Deborah Voigt Der erste Auftritt Deborah Voigts in der aktuellen Spielzeit für die Wiener Staatsoper findet nicht im Haus am Ring, sondern in Japan statt: dort steht die US-amerikanische Sopranistin beim großen Gastspiel dreimal als Leonore in Ludwig van Beethovens Fidelio auf der Bühne der Kenmin Hall in Yokohama. Spannend für Wiener Opernfreunde wird ihr Salome-Hausdebüt im November 2008: ebenfalls dreimal singt Deborah Voigt die Partie der antiken Prinzessin, die in ihrer enttäuschten Liebe zu Jochanaan den Kopf des Propheten fordert. Mit dem Haus am Ring verbindet sie freilich eine längere Auftrittsgeschichte. So war sie hier erstmals am 6. Mai 1996 in der Rolle der Senta in Wagners Der fliegende Holländer zu hören. Weitere Partien: 1997 sang sie dreimal die Aida, zwischen 1996 und 2007 neunmal die Titelpartie in Richard Strauss’ Ariadne auf Naxos, weiters erlebte das heimische Publikum sie als Kaiserin in Die Frau ohne Schatten, als Sieglinde in Die Walküre, als Feldmarschallin im Rosenkavalier, als Tosca in Puccinis gleichnamiger Oper und – ihre hier meistgesungene Partie – elfmal als Isolde in Wagners Tristan und Isolde. Auftritte 2008/2009: Leonore / Fidelio (Japan-Gastspiel) 26., 29. Oktober; 1. November 2008 Salome / Salome 24., 27., 30. November 2008 Vielbeschäftigt Die kommende Zeit dürfte für den vielbeschäftigten Dirigenten Adam Fischer eine besonders arbeitsame werden. Als musikalischer Angelpunkt des alljährlichen HaydnFestivals in Eisenstadt steht ihm mit den kommenden Jubiläumsfeierlichkeiten eine entsprechend intensive Zeit bevor, als künstlerischer Leiter der Budapester Staatsoper sowie als Dirigent im neuen ungarischen Palast Adam Fischer der Künste – an dem er einen kompletten Ring des Nibelungen herausbringt – ebenso. An der Wiener Staatsoper ist der ungarische Dirigent in der aktuellen Spielzeit gleich mit drei unterschiedlichen Opern zu erleben. Im November leitet er vier Vorstellungen von Verdis Otello (u. a. mit KS Johan Botha, Krassimira Stoyanova und KS Falk Struckmann), im Jänner zweimal den Rosenkavalier, im April/Mai viermal Beethovens Fidelio. Dirigate 2008/2009: Otello 11., 14., 18. 22. November 2008 Der Rosenkavalier 9., 12. Jänner 2009 Fidelio 21., 24., 27. April; 1. Mai 2009 Puccini / Verdi / Bizet Es war sein Debüt am Haus am Ring: Am 15. November 1996 stand José Cura zum ersten Mal auf der Bühne der Wiener Staatsoper – mit der Partie des Cavaradossi in Giacomo Puccinis Tosca (übrigens an der Seite von Maria Guleghina als Tosca und KS Bernd Weikl als Baron Scarpia). Ein erster Auftritt, der nicht nur das Publikum, sondern auch die Wiener Presse begeisterte. „Es muss nicht immer Pavarotti sein“ titelte eine Tageszeitung, um fortzufahren: „Frische Stimme, Kraft, jugendliches Spiel – er kann sich hören lassen.“ Und Karlheinz Roschitz schrieb in der Kronen Zeitung: „Der junge Argentinier erobert … mit seinem schlanken Tenor die großen Opernbühnen. Dramatische Momente gestaltet er effektvoll …“ Seither war José Cura insgesamt noch sieben Mal in der Rolle des freiheitsliebenden Malers an der Wiener Staatsoper zu hören, im José Cura Herbst 2008 und im Frühjahr 2009 folgen jeweils zwei weitere Auftritte. In der aktuellen Spielzeit gestaltet der Tenor, der in Wien zuletzt als Pollione in Norma und als Canio in Pagliacci zu erleben war, jedoch noch zwei weitere große Partien: In Giuseppe Verdis selten gespielter Oper Stiffelio ist er in der Titelpartie ebenso zu hören wie als Don José in Georges Bizets Carmen. Auftritte 2008/2009: Cavaradossi / Tosca 29. November; 2. Dezember 2008 5. März; 25. April 2009 Stiffelio / Stiffelio 7., 10., 13. Februar 2009 Don José / Carmen 25., 28. Februar; 4., 8. März 2009 N° 123 17 OPER in Radio und TV Die Wiener Staatsoper im Radio 29. 11. 2008 / 19.30 Uhr / Ö1 Richard Wagner: Lohengrin Aufgenommen am 19. / 23. 11. 2008 in der Wiener Staatsoper Chor und Orchester der Wiener Staatsoper Dirigent: Leif Segerstam Mit Ain Anger (Heinrich der Vogler), Robert Dean Smith (Lohengrin), Camilla Nylund (Elsa), Falk Struckmann (Friedrich von Telramund), Janina Baechle (Ortrud), Markus Eiche (Heerrufer) u. a. 30. 11. 2008 / 15.06 Uhr / Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Mit Michael Blees Gesamtopern auf Ö1 8. 11. 2008 / 19.30 Uhr / Ö1 Antonio Cagnoni: Don Bucefalo Aufgenommen am 20. 7. 2008 im Palazzo Ducale Slowakischer Chor Bratislava, L’Orchestra Internationale d’Italia Dirigent: Massimiliano Caldi Mit Aldo Caputo (Conte), Filippo Morace (Bucefalo), Francesca De Giorgi (Giannetta), Massimiliano Silvestri (Carlino) u. a. 15. 11. 2008 / 19.30 Uhr / Ö1 Ludwig van Beethoven: Fidelio Aufgenommen am 22. 1. 1966 in der Met Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York Dirigent: Karl Böhm Mit Birgit Nilsson (Leonore), James King (Florestan), Geraint Evans (Don Pizarro), Otto Edelmann (Rocco), Mary Ellen Pracht (Marzelline), Charles Anthony (Jaquino), Sherill Milnes (Don Fernando) u. a. Die Wiener Staatsoper im TV 1. 11. 2008 / 09.00 Uhr / ORF 1 Wagners Nibelungenring für Kinder Aufgenommen im mobikom austria Kinderopernzelt 9. 11. 2008 / 02.20 Uhr / 3sat Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni Koproduktion der Wiener Staatsoper und der Wiener Festwochen, aufgenommen 1990 Gesamtopern auf Radio Stephansdom Beginn jeweils um 20.00 Uhr 01. 11. 2008 Schmidt: Das Buch mit sieben Siegeln 04. 11. 2008Locke: Psyche 06. 11. 2008 Purcell: Dido and Aeneas 08. 11. 2008Händel: L’Allegro 11. 11. 2008 Gilbert & Sullivan: Iolanthe 13. 11. 2008 Janáček: Das schlaue Füchslein 15. 11. 2008 Britten: Peter Grimes 18. 11. 2008 Schubert: Die Zwillingsbrüder / Der vierjährige Posten 20. 11. 2008 Schubert: Alfonso und Estrella 22. 11. 2008 Scarlatti: Il martirio di Santa Cecilia 25. 11. 2008 Mercadante: Caritea, regina de Spagna 27. 11. 2008Rossini: L’inganno felice 29. 11. 2008Thomas: La Cour de Célimène 18 N° 123 Hausdebüts Tiberius Simu Tamino in Die Zauberflöte am 21. November Tiberius Simu wurde 1980 in Cluj (Rumänien) geboren und studierte Violine und Klavier und ab 1997 Gesang. Er absolvierte die Musikakademie Gheorghe Dima in seiner Heimatstadt und gewann mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben. Sein Repertoire umfasst unter anderem den Alfredo (La traviata), den Nemorino (L’elisir d’amore), den Lenski (Eugen Onegin), den Don Ottavio (Don Giovanni), den Grafen Almaviva (Il barbiere di Siviglia), den Tamino (Die Zauberflöte) sowie wichtige Konzertwerke wie das Requiem von Mozart oder die h-Moll-Messe von Bach. 2004 debütierte Tiberius Simu an der Oper in Cluj als Alfredo und Don Ottavio, 2005 trat er an der Nationaloper in Bukarest, an der Oper in Temesvar und in Holland auf. In der Saison 2005/2006 besuchte er die Akademie der Mailänder Scala und trat in Produktionen wie Il barbiere di Siviglia am Teatro degli Arcimboldi oder Ascanio in Alba an der Scala auf. 2007/2008 sang er an der Oper Leipzig Alfredo, Nemorino und Tamino, an der Opéra de Toulon Nemorino; 2008 trat er in La Belle de Cadix in Montpellier auf und wird 2009 an der Opéra Royal de Wallonie in Liège den Fenton in Verdis Falstaff singen. Gerhard Siegel Herodes in Salome am 24. November Geboren in Trostberg an der Alz in Deutschland. Bereits in jungen Jahren Unterricht an verschiedenen Instrumenten, später erste Kompositionen und zahlreiche Uraufführungen. Abschluss des Musikstudiums am Leopold Mozart-Konservatorium der Stadt Augsburg im Bereich Konzert- und Bühnengesang. Zu- nächst Engagements am Stadttheater Trier und am Anhaltischen Theater Dessau, 1997 Debüt an der Bayerischen Staatsoper und Engagement an die Städtischen Bühnen Augsburg. Ab 1999 im Ensemble des Theaters Nürnberg, wo er in letzter Zeit Parsifal, Bacchus (Ariadne auf Naxos), Herodes (Salome), Alfredo (La traviata), Laca (Jenůfa), Sergej (Lady Macbeth von Mzensk) und seinen ersten Stolzing (Meistersinger von Nürnberg) sowie die Titelpartie in Siegfried gesungen hat. Weitere Partien: Max (Freischütz) an der Komischen Oper Berlin, Florestan (Fidelio) beim Granada Festival, Mime (Rheingold, Siegfried an der New Yorker Met und bei den Bayreuther Festspielen), Mime (Siegfried) am Covent Garden und am New National Theatre Tokyo, Max (Jonny spielt auf) in Köln, Hauptmann (Wozzeck) am Teatro Real Madrid und an der Opéra Bastille in Paris, Tannhäuser in Augsburg. Rollendebüts Gergely Németi (Cassio), Florin Ormenisan* (Roderigo) in Otello am 11. November 2008 Andris Nelsons (Dirigent), Donna Ellen (Kate Pinkerton) in Madama Butterfly am 13. November 2008 Leif Segerstam (Dirigent), Robert Dean Smith (Lohengrin), Camilla Nylund (Elsa), Ain Anger (König Heinrich) in Lohengrin am 16. November 2008 Teodora Gheorghiu (Königin der Nacht), Elisabeta Marin (1. Dame), Zoltán Nagy° (2. Geharnischter) in Die Zauberflöte am 21. November 2008 Deborah Voigt (Salome), Wolfgang Koch (Jochanaan), Karl-Michael Ebner (1. Jude), Florin Ormenisan* (3. Jude), Gergely Németi (4. Jude), Alexandru Moisiuc (5. Jude) in Salome am 24. November 2008 Alexander Kaimbacher (Spoletta), Zoltán Nagy° (Sciarrone) in Tosca am 29. November 2008 * Stipendiat des Kurier ° Stipendiat von Novomatic Ich möchte das Publikum überzeugen F lorin Ormenisan gehört zu den jüngsten Ensemblemitgliedern der Wiener Staatsoper – und das ist doppelter Hinsicht: Zum einen ist er noch nicht einmal 30 Jahre alt, zum Angefangen hatte alles im seiner Geburtsstadt, im nordrumänischen Bistrita. Sonntag für Sonntag sang er bei den Gottesdiensten in seiner Heimatpfarre und machte auf di- ins Finale schaffte. Direktor Ioan Holender, der der Jury angehörte, wurde auf die Stimme des jungen Tenors aufmerksam und lud Florin Ormenisan zu einem Vorsingen nach Wien ein, das dieser mit Erfolg absolvierte. Inzwischen ist sein Debüt als Hauptmann in Verdis Simon Boccenagra ebenso zur Zufriedenheit aller über die Staatsopernbühne gegangen wie nachfolgende Auftritte als Gaston (La traviata) und Don Curzio (Le nozze di Figaro). Dem Haus selbst fühlt sich Ormenisan, der unter anderem Alfredo Kraus tief verehrt, bereits verbunden: „Ich bekam einen ganz kurzen Urlaub, damit ich nach Rumänien fahren konnte um meine Wintersachen „ Die Energie, die die Wiener © Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger Florin Ormenisan als Gaston in La traviata “ Staatsoper gibt, ist unvergleichlich. anderen erst vor wenigen Wochen in das Haus am Ring aufgenommen worden. Doch trotz seiner Jugend weist sein Lebenslauf schon jetzt den einen oder anderen interessanten, internationalen Zwischenstopp auf: Preise bei diversen Gesangswettberwerben, zahlreiche Auszeichnungen – so ist Florin Ormenisan derzeit Stipendiat der österreichischen Tageszeitung Kurier – , Auftritte am Pariser Théâtre du Châtelet, dem Opernhaus in Indiana, an der New Yorker Carnegie Hall lauten die markantesten Stufen dieser vielversprechenden Tenor-Karriere. Das Fixengagement an die Wiener Staatsoper ist selbstverständlich der bisherige Höhepunkt der künstlerischen Laufbahn, auch wenn die Partien, die er hier verkörpert vorerst natürlich noch keine Hauptrollen beinhalten: „Ich bin mir im Klaren darüber, dass es gerade in diesem Haus, an der Wiener Oper, viele gute und sehr gute Anwärter auf jede einzelne Rolle gibt“, erklärt Florin Ormenisan bescheiden. „Umso mehr will ich mich anstrengen, diese kleineren und mittleren Partien besonders gut zu präsentieren, um das Publikum, den Direktor, die Dirigenten und Kollegen zu überzeugen, dass mir eines Tages guten Gewissens auch Größeres anvertraut werden kann.“ ese Weise immer mehr Personen auf sein Stimmmaterial und seine Musikalität aufmerksam. Schließlich empfahl man ihm ein Gesangsstudium, das Florin Ormenisan dann am Bukarester Konservatorium tatsächlich aufnahm. „Schon mein Vater hatte ein wunderbare Stimme und wäre durchaus ein toller Opernsänger geworden – ein erstes Angebot der Bukarester Oper lag ebenfalls schon vor, doch dann entschied er sich anders und wurde orthodoxer Priester. Durch meinen Entschluss, Sänger zu werden, verwirkliche ich in gewissem Sinne indirekt auch seinen ursprünglichen Berufswunsch.“ Nahezu parallel zum Studienabschluss in Bukarest nahm er Gesangsstunden in Florida, wechselte für ein Semester an die Universität in Iowa und danach an die Universität von Indiana, wo sich Florin Ormenisan zuletzt ein Diplom erwarb. Erste Auftrittserfolge in Indiana als Graf Almaviva in Rossinis Barbier von Sevilla und als Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni bestätigten dem jungen Künstler, dass er auf dem richtigen Weg war. Den nächsten wichtigen Schritt nach vorne brachte seine Teilnahme an Plácido Domingos berühmten Operalia-Wettbewerb, wo er es bis zu holen. Als ich beim Bühneneingang hinausging, wurde gerade die Ouvertüre von Charles Gounods Roméo et Juliette gespielt. Ich blieb stehen und wollte gar nicht mehr nach Rumänien, sondern hinein ins Haus, um die Vorstellung, die eben angefangen hatte, miterleben zu können. Das ging dann zwar leider nicht mehr, aber um so schöner war es, als ich zwei Tage später zurückkehrte. Natürlich freute ich mich darauf, wieder einmal meine Eltern zu sehen, aber dennoch: die Energie, die Freude, die die Wiener Staatsoper, die wunderbaren Kollegen, das Publikum einem gibt, das ist unvergleichlich und wunderbar.“ Andreas Láng Kurz gefasst Florin Ormenisan wurde 1980 in Rumänien geboren. Erste Auftritte führten ihn u. a. in die USA und nach Frankreich. An der Wiener Staatsoper, wo er seit Saisonbeginn Ensemblemitglied ist, debütierte er im September 2008 als Hauptmann (Simon Boccanegra). In der laufenden Spielzeit ist er überdies Stipendiat des Kurier. N° 123 19 CDs, DVDs und Bücher aktuell Ideale Interpreten Im Falle der neu herausgekommenen DVD eines Live-Mitschnitts der Traviata aus der Mailänder Scala werden viele Opernfreunde auf ihre Rechnung kommen. Nicht deshalb, weil Liliana Cavanis Inszenierung einen „konventionell-realistischen szenischen Rahmen“ bietet, wie es im Begleitheft heißt, sondern in erster Linie auf Grund der sängerischen wie schauspielerischen Leistungen der drei Hauptpartien Alfredo, Violetta und Germont alias Ramón Vargas, Angela Gheorghiu und Roberto Frontali. Vargas’ liebenswerter, ehrlich entflammter Alfredo überzeugt mit nobler Gesangskultur, Gheorghiu durch die scheinbar mühelose Bewältigung jeglicher stimmlicher Schwierigkeit sowie die intensive Darstellung der Todgeweihten. Roberto Frontali glaubt man jede Nuance – angefangen von der unerbittlichen Gegnerschaft der Verbindung Alfredo-Violetta bis hin zum reumütigen alten Mann. Lorin Maazels manchmal sehr langsame Tempi sind vielleicht gewöhnungsbedürftig, in der Gesamtdramaturgie der musikalischen Interpretation aber schlüssig. (al) Arthaus 101 343 Authentisch und ergreifend orfeo C 740 081 A Im November ist Publikumsliebling Krassimira Stoyanova in zwei Partien an der Wiener Staatsoper zu erleben: als Figaro-Gräfin und als Desdemona. Aus diesem Grund sei an die erste Arien-CD der Sopranistin erinnert: Auf dieser Einspielung stellte sie unter Friedrich Haider am Pult des Münchner Rundfunkorchesters insofern ein außergewöhnliches Programm zusammen, als es sich nicht um eine Aneinanderreihung von Wunschkonzertnummern handelt. Raritäten von Antonio Carlos Gomes sind ebenso zu hören wie Ausschnitte aus Puccinis Le villi, Massenets Hérodiade, Halévys Juive oder Verdis La battaglia di Legnano. Was die Nummern eint, ist die Qualität der Interpretation: Stoyanovas wunderschönes Timbre spricht in allen Lagen gut an, die atmosphärische Stimmung der Arien wird gleichermaßen authentisch wie ergreifend wiedergegeben. Einziger Wermutstropfen ist der übertriebene Nachhall. Man hat als Hörer das Gefühl in einer Kirche und nicht in einem Opernhaus zu sitzen. Dennoch eine wertvolle Ergänzung der privaten CD-Sammlung. (al) Schwelgen im Rückblick decca 074 3229 Es war ein Gala-Abend an der New Yorker Metropolitan Opera, kurz vor dem Karriere-Finale von Dame Joan Sutherland: 1987 aufgenommen, umfasste das Programm vier größere Ausschnitte aus drei populären Opern: La traviata (3. Akt), Lucia di Lammermoor (1. Akt, 2. Szene / 3. Akt, 3. Szene) und Rigoletto (3. Akt). Mit dabei nicht nur Joan Sutherland, sondern auch Luciano Pavarotti, den eine mehr als ein Vierteljahrhundert dauernde künstlerische Partnerschaft mit der Sängerin verband und Sutherlands Ehemann Richard Bonynge als Dirigent. Wenig spektakulär das szenische Drumherum, umso beeindruckender hingegen das sängerische: so hört man einen Leo Nucci als Rigoletto und als Germont, einen Ferruccio Furlanetto als Sparafucile. Strahlender Mittelpunkt der Szenen ist ohne Zweifel Luciano Pavarotti, der als Herzog, Alfredo oder Edgardo mit Schmelz, viriler Kraft und Timbre ins Schwärmen kommen lässt. Deutlich gereift klingt hingegen Sutherland, die jedoch einlädt, ein wenig in ihrer großen Opernvergangenheit zu schwelgen. (OL) Kurz gefasst piper / ISbn 978-3-492-05101-9 20 N° 123 Die Menge an verfasster Literatur zu Richard Wagner ist nicht zu bändigen. Allein zum Ring des Nibelungen erschienen und erscheinen Bände über Bände, heitere, wissenschaftliche, polemische, nachdenkliche Schriften. Verlag Piper hat nun ein Büchlein veröffentlicht, das sich in augenzwinkernder Kürze einen Weg quer durch das Leben des Komponisten bahnt. „Wagner für die Westentasche“ ist ein schmaler 120-Seiter, dessen kurze Kapitel sich für ebenso kurze Straßenbahnfahrten eignen. Alphabetisch geordnet liest man über Wagner-Sänger und Festspiele, über Hanslick, Kleidungsvorlieben und ideologischen Verfall, über die Antike – und das Schaffen Wagners. Natürlich keine tiefschürfenden und schon gar keine ausführlichen Erläuterungen, aber zum Durchblättern ganz amüsant und witzig. Autor Holger Noltze wendet sich mit seinem saloppen Stil sowohl an Wagner-Kenner, die schmunzeln wollen wie auch an echte Neulinge, die nach einer humorigen und flüssigen Einführung zu einzelnen Aspekten suchen. (OL) Staatsoper historisch Das Jahr 1924 Anfang November 1924 kam es an der Spitze der Wiener Oper zu einem folgenschweren Personalerdbeben: Richard Strauss trat als künstlerischer Direktor des Hauses zurück und machte auf diese Weise den bis dahin als Co-Direktor fungierenden Dirigenten Franz Schalk zum alleinigen Leiter. Mit diesem Schritt beendete Richard Strauss die seit Monaten schwelenden Konflikte um seine häufigen und langen Auslandsaufenthalte. Liest man den damaligen entsprechenden Kommentar in der Neuen Freien Presse, wird man den Eindruck nicht los, dass Strauss’ Demission von den meisten begrüßt worden war: „Ein Direktor, der viele Monate von Wien entfernt ist, muss in die Gefahr kommen, die Fühlung zu verlieren.“ Franz Schalk, der fortan die nächsten fünf Jahre die Geschicke der Wiener Oper in den Händen hielt, gelang es, die hohe Qualität der Aufführungen weiterhin zu garantieren: Er brachte die Wiener Erstaufführung von Intermezzo sowie die Uraufführung der Wiener Fassung der Ägyptischen Helena heraus und begann einen neuen Ring des Nibelungen (mit Furtwängler am Pult). Puccinis Turandot, Giordanos Andrea Chénier und Mussorgskis Boris Godunow standen ebenso auf dem Premierenplan, wie Korngolds Wunder der Heliane, Verdis Macht des Schicksals in der Fassung von Franz Werfel, Hindemiths Cardillac und Kreneks Jonny spielt auf. Als allerdings der Generaldirektor der Österreichischen Bundestheater, der ehemalige Hutmacher Franz Schneiderhahn, von Franz Schalk die Popularisierung des Repertoires verlangte, zog dieser die Konsequenzen und trat 1929 zurück. Bis dahin hatte Franz Schalk dem Wiener Publikum jedoch nicht nur einen abwechslungsreichen Spielplan geboten, sondern darüber hinaus viele neue Publikumslieblinge fix ans Haus gebunden: wie Titelmeldung in der Neuen Freien Presse, 3. November 1924 Vera Schwarz, Kolomán von Pataky, Maria Németh, Enid Szántho, Jan Kiepura oder Josef Kalenberg. Andreas Láng Was 1924 sonst noch geschah … Jänner: Luigi Nono wird am 29. Jänner in Venedig geboren. April: Das spätere Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, Murray Dickie, wird am 3. April in der Nähe von Glasgow geboren. Juli: Carlo Bergonzi wird am 13. Juli geboren. Ferruccio Busoni stirbt am 27. Juli in Berlin. Zwischen 22. und 29. Juli werden erstmals nach dem 1. Weltkrieg wieder Festspiele in Bayreuth abgehalten. August: Georges Prêtre wird am 24. August geboren. Oktober: Uraufführung von Schönbergs Die glückliche Hand an der Wiener Volksoper. Am 17. Oktober wird Rolando Panerai geboren. Nach Ende der Doppeldirektion Franz Schalk – Richard Strauss übernimmt Schalk die alleinige Leitung der Wiener Staatsoper November: Uraufführung von Janáčeks Schlauem Füchslein am 6. November in Brünn. Pietro Mascagni dirigiert am 7. November ein Orchesterkonzert im Wiener Konzerthaus. Giacomo Puccini stirbt am 29. November an den Folgen eines Kehlkopfkrebses in Brüssel. N° 123 21 abos & Zyklen auf einen Blick Abo 1 4. November 2008, 19.30 Uhr Die Bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Abo 3 11. November 2008, 19.00 Uhr Otello (Verdi) Abo 5 28. November 2008, 20.00 Uhr onegin (Cranko – Tschaikowski, Stolze) Abo 9 26. November 2008, 19.30 Uhr Onegin (Cranko – Tschaikowski, Stolze) Abo 12 19. November 2008, 18.00 Uhr Lohengrin (Wagner) Abo 13 24. November 2008, 20.00 Uhr salome (Strauss) Abo 15 3. November 2008, 19.30 Uhr Die Bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Abo 16 17. November 2008, 19.30 Uhr Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Abo 18 6. November 2008, 19.30 Uhr Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Abo 19 13. November 2008, 19.30 Uhr Madama Butterfly (Puccini) Abo 20 20. November 2008, 19.30 Uhr Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Abo 21 2. November 2008, 19.00 Uhr Le nozze di figaro (Mozart) Abo 23 9. November 2008, 19.00 Uhr il barbiere di siviglia (Rossini) Abo 24 23. November 2008, 17.00 Uhr Lohengrin (Wagner) zyklus Ballettklassiker 5. November 2008, 19.00 Uhr Die Bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) zyklus Historische Stoffe 7. November 2008, 19.30 Uhr Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Stadt-abo 14. November 2008, 19.00 Uhr otello (Verdi) puccini-geburtstags-Zyklus 15. November 2008, 20.00 Uhr Madama Butterfly (Puccini) Wagner-Zyklus 16. November 2008, 17.00 Uhr Lohengrin (Wagner) Verdi-Zyklus 18. November 2008, 19.30 Uhr Otello (Verdi) Jeunesse 21. November 2008, 19.00 Uhr die Zauberflöte (Mozart) Märchen-Zyklus 25. November 2008, 19.00 Uhr die Zauberflöte (Mozart) strauss-Zyklus 27. November 2008, 20.00 Uhr salome (Strauss) sonntag-nachmittag-zyklus 30. November 2008, 17.00 Uhr salome (Strauss) 22 N° 123 Tageskassen: Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Volks­ oper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr. An jedem 1. Samstag im Monat sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Info unter den Arkaden im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Kartenvorverkauf: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie (z. B. bei Preisen A Karten zu € 192,- und € 169,-) für alle Vorstellungen der Saison sind bereits ab 1. Juni 2008 an den Tageskassen erhältlich. Der Kartenvorverkauf für alle anderen Preiskategorien beginnt weiterhin in der Regel jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 10., am 30. 9. für 30. 10. und 31. 10.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. Juni verkauft. Bitte beachten Sie, daß bei Abonnement- und Zyklusvorstellungen das Platzangebot in einzelnen Preiskategorien reduziert sein kann. Der Kartenvorverkauf für den 31. Dezember sowie für besonders gefragte Veranstaltungen wird gesondert bekanntgegeben. Telefonischer Kartenvorverkauf für Inhaber von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) ab einem Tag nach Beginn des Vorverkaufes unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr. Schriftliche Kartenbestellungen aus den Bundesländern und aus dem Ausland können ab sofort, spätestens jedoch bis drei Wochen vor dem Vorstellungstag an den Kartenvertrieb der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, gerichtet werden. Fax (+43/1) 51444/2969 Kartenverkauf via Internet: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie ab 1. Juni 2008, 8 Uhr; StandbyTickets (Warteliste); Vorverkauf der übrigen Preiskategorien jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag ab 10 Uhr. Tickets unter: www.wiener-staatsoper.at sowie www.culturall.com Kinderermäßigung: Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung, ausgenommen Premieren sowie am 31. Dezember, ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Diese Karten können mit Beginn des Vorverkaufes der jeweiligen Vorstellung an den Tageskassen erworben werden. Ebenso werden schriftliche Anfragen aus den Bundesländern und aus dem Ausland entgegengenommen. ACHTUNG: Bei Erwerb einer Kinderkarte für Opernvorstellungen erhalten Sie im Vorverkauf eine Kaufbestätigung. Bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes muß diese Kaufbestätigung bis spätestens 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn ausschließ- lich an der Abendkasse gegen die eigentliche Eintrittskarte eingetauscht werden. Karten für Kurzentschlossene: Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater. at-CARD Besitzer exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 40,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag von 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wieviele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekanntgegeben. Stehplätze werden nur an der Abendkasse verkauft. Die Abendkasse ist 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Stehplatzberechtigungskarte: Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2008/2009 zum Preis von € 70,- ab 1. Juni 2008 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenvorverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Stehplatzschecks für Balkon und Galerie: Zum Preis von € 80,- ist ab 1. Juni 2008 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkonund Galeriestehplätze für die Saison 2008/2009, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar. bundestheater.at-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte – einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer; mit Einzugsermächtigung zusätzlich telefonischer Kartenkauf bei Zahlung mit der bundestheater.at-CARD bereits ab dem ersten Vorverkaufstag unter Tel.: (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 21 Uhr), Vergünstigungen für Inhaber eines Staatsopern-Abonnements. Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um € 25,- pro Saison erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (maximal 2 Karten pro Vorstellung). Der „BallettBonus“ für die Saison 2008/2009 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. Informationen unter Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 • Internet: www.wiener-staatsoper.at • ORF-Teletext: Seite 630 • Ganzjährig Führungen in der Wiener Staatsoper: Tel. (+43/1) 51444/2606, 2421 Führungen Jährlich (auch im Juli und August) bietet die Wiener Staatsoper 40-minütige Rundgänge in zehn Sprachen durch das Haus. Bei den Führungen durch die Wiener Staatsoper ist ein Besuch des Staatsopernmuseums außer montags integriert. Die Führungszeiten können den Plakaten beim Führungseingang (Operngasse / Opernring) sowie der Website www.wiener-staatsoper.at entnommen werden. (Anmeldungen sind nur für Gruppen erforderlich: Tel. (+43/1) 51444/2614, 2421, Fax: (+43/1) 51444/2624) Staatsopernführungen im November 2008 01. 11. 13.00 02. 11.10.00* 11.00 12.00 13.00 03. 11. 04. 11. 05. 11. 07. 11. 9.00 09. 11. 1 0.00* 13.00 10. 11. 11. 11. 13.00 14. 11. 18. 11. 19. 11. 20. 11. 14.00 14.00 14.30 14.30 14.30 15.00 15.00 15.15 15.15 15.15 14.00 14.30 14.00 14.00 14.00 14.00 14.30 15.00 15.15 15.00 15.00 15.00 15.00 15.15 21. 11. 24. 11. 25. 11. 26. 11. 27. 11. 28. 11. 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 9.00 Uhr Führungen nur nach tel. Vor­anmeldung: Tel. 51444/2614 bzw. 2421, Fax: 51444/2624 * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) mit garantierter Besichtigung der Bühne und des mobilkom austria Kinderopernzeltes. (Bei Gruppen: bitte um telefonische Voranmeldung) Spielplan November 2008 15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Das Traumfresserchen (Wilfried Hiller) 1 Sa 19.30-22.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper So 3 Mo 4 Di Presser • Tereshkina, Osmolkina; Fadeyev, Ackermann 19.00-22.30 / Abo 21 / Preise B Mi 6 Do 7 Fr 18 17 Mo Do le nozze di figaro (Wolfgang Amadeus Mozart) Schirmer • Stoyanova, Reinprecht, Selinger, Kushpler, T. Gheorghiu; Eröd, Schrott, Roider, Ormenisan, Monarcha, Unterreiner 19.30-22.15 / Abo 15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper die bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Presser • Tereshkina, Osmolkina; Fadeyev, Ackermann 18 Di 19 19.30-22.15 / Abo 1 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Mi Presser • Tanikpaeva, Golibina; Shishov, Ackermann 20 die bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Gastspiel Japan / Tokio, konzertant: Roberto Devereux (Gaetano Donizetti); Haider • KS Gruberova, Krasteva; Frontali, Bros, Jelosits, Kai 5 So die bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Gastspiel Japan / Yokohama: Fidelio (Ludwig van Beethoven); Ozawa • Voigt, I. Raimondi; Smith, Dohmen, Fink, Moisiuc, Jelosits 2 16 19.00-21.45 / Zyklus Ballettklassiker / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper die bajadere (Malakhov, Petipa – Minkus) Presser • Tanikpaeva, Golibina; Shishov, Ackermann 19.30-22.30 / Abo 18 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Déri • Yakovleva, Kusch, Golibina, Sarkissova, D’Lyse, Mars; Hatala, Cherevychko 19.30-22.30 / Zyklus Historische Stoffe / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Déri • Yakovleva, Kusch, Golibina, Sarkissova, D’Lyse, Marilley; Hatala, Cherevychko Do 21 Fr 22 Sa 23 So Sa 20.00-22.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Onegin (Cranko – Tschaikowski, Stolze) 9 So 11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Das Traumfresserchen (Wilfried Hiller) Mo 11 Di 12 Mi 13 Do 14 Fr 15 Sa Mo 25 Di 19.00-21.45 / Abo 23 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini) Chichon • Selinger, Ivan; Camarena, Chausson, Eröd, Anger, Kammerer 10 24 Déri • Tsymbal, Poláková; Solymosi, Putrov, Grascher Gastspiel Japan / Tokio, konzertant: Roberto Devereux (Gaetano Donizetti); Haider • KS Gruberova, Krasteva; Frontali, Bros, Jelosits, Kai 20.00-22.15 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Onegin (Cranko – Tschaikowski, Stolze) Déri • Tsymbal, Poláková; Solymosi, Putrov, Grascher 19.00-22.00 / Abo 3 / Preise B 26 Mi 27 Do otello (Giuseppe Verdi) Fischer • Stoyanova, Kushpler; Botha, Grundheber, Németi, Ormenisan, Dumitrescu, Kammerer keine vorstellung 19.30-22.00 / Abo 19 / Preise B madama butterfly (Giacomo Puccini) Nelsons • He, Twarowska, Ellen; Talaba, Daniel, Kobel, Jelosits, Moisiuc, Pelz 28 Fr 29 Sa 19.00-22.00 / Stadtabo / Preise B 20.00-22.30 / Puccini-Geburtstags-Zyklus / Preise B madama butterfly (Giacomo Puccini) Nelsons • He, Twarowska, Ellen; Talaba, Daniel, Kobel, Jelosits, Moisiuc, Pelz Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 20. Oktober 2008 Segerstam • Nylund, Baechle; Anger, Smith, Struckmann, Eiche 19.30-22.30 / Abo 16 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) García Calvo • Tsymbal, Kicevska, Saleh, Papava, Sarkissova, Mars; Tewsley, Sosnovschi 19.30-22.30 / Verdi-Zyklus / Preise B Otello (Giuseppe Verdi) Fischer • Stoyanova, Kushpler; Botha, Grundheber, Németi, Ormenisan, Dumitrescu, Kammerer 18.00-22.30 / Abo 12 / Preise B Lohengrin (Richard Wagner) Segerstam • Nylund, Baechle; Anger, Smith, Struckmann, Eiche 19.30-22.30 / Abo 20 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) García Calvo • Tsymbal, Kicevska, Saleh, Papava, Sarkissova, Marilley; Tewsley, Sosnovschi 19.00-22.00 / Jeunesse / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Halász • T. Gheorghiu, Reinprecht, Marin, Constantinescu, Krasteva, Tatulescu; Fink, Simu, Larsen, Jelosits, Kammerer, Kobel, Roider, Nagy 19.30-22.30 / Preise B Otello (Giuseppe Verdi) Fischer • Stoyanova, Kushpler; Botha, Grundheber, Németi, Ormenisan, Dumitrescu, Kammerer 11.00 / Karten zu E 6,- und E 10,Matinee: Sven-Eric Bechtolf liest Wagners Ring, 3. Tag: götterdämmerung 17.00-21.30 / Abo 24 / Preise B Lohengrin (Richard Wagner) 20.00-21.45 / Abo 13 / Preise B salome (Richard Strauss) Segerstam • Hintermeier, Voigt, Constantinescu; Siegel, Koch, Talaba, Ebner, Jelosits, Ormenisan, Németi, Moisiuc, Monarcha, Pelz, Šramek, Simić 19.00-22.00 / Märchen-Zyklus / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Halász • T. Gheorghiu, Reinprecht, Marin, Constantinescu, Krasteva, Tatulescu; Fink, Simu, Larsen, Jelosits, Kammerer, Kobel, Roider, Nagy 19.30-21.45 / Abo 9 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Onegin (Cranko – Tschaikowski, Stolze) Déri • Tanikpaeva, Poláková; Lazik, N. N., Oberegger 20.00-21.45 / Strauss-Zyklus / Preise B salome (Richard Strauss) Segerstam • Hintermeier, Voigt, Constantinescu; Siegel, Koch, Talaba, Ebner, Jelosits, Ormenisan, Németi, Moisiuc, Monarcha, Pelz, Šramek, Simić 20.00-22.15 / Abo 5 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Onegin (Cranko – Tschaikowski, Stolze) Déri • Tanikpaeva, Poláková; Lazik, N. N., Oberegger 15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wiederaufnahme: Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 19.30-22.15 / Preise A Tosca (Giacomo Puccini) Halász • Crider; Cura, Ramey, Kai, Šramek, Kaimbacher, Nagy, Simić otello (Giuseppe Verdi) Fischer • Stoyanova, Kushpler; Botha, Grundheber, Németi, Ormenisan, Dumitrescu, Kammerer Lohengrin (Richard Wagner) Segerstam • Nylund, Baechle; Anger, Smith, Struckmann, Eiche 15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Das Traumfresserchen (Wilfried Hiller) 8 17.00-21.30 / Wagner-Zyklus / Preise B 30 So 11.00 / Karten zu E 6,- und E 10,- / Matinee zu Richard Wagners Götterdämmerung Mitwirkende der Premiere; Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz 17.00-18.45 / Sonntag-Nachmittag-Zyklus / Preise B salome (Richard Strauss) Segerstam • Hintermeier, Voigt, Constantinescu; Siegel, Koch, Talaba, Ebner, Jelosits, Ormenisan, Németi, Moisiuc, Monarcha, Pelz, Šramek, Simić Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von N° 123 23 Vorschau Dezember 2008 1 Mo 19.00-21.15 / Abo 14 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Giselle (Tschernischova, Coralli, Perrot, Petipa – Adam) Déri • Yakovleva, D’Lyse; Hatala, Kourlaev 16 Di 2 Di 3 Mi 4 Do 5 Fr 6 Sa Tosca (Giacomo Puccini) Halász • Crider; Cura, Ramey keine vorstellung 18.30-20.45 / Abo 17 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Giselle (Tschernischova, Coralli, Perrot, Petipa – Adam) Déri • Yakovleva, D’Lyse; Hatala, Kourlaev Soltesz • Kurzak; von Bothmer, Šramek, Yang, Monarcha 18 19.30-22.00 / Preise A Do 19 Fr 20 Sa Palumbo • Fantini, Krasteva; Salminen, Botha, Petean 21 So 22 So 11.00 / Karten zu E 6,- und E 10,- / Matinee mit Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann und Sven-Eric Bechtolf Die Philosophie des Untergangs 19.30-21.45 / Abo 22 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Giselle (Tschernischova, Coralli, Perrot, Petipa – Adam) Déri • Tanikpaeva, Golibina; Fadeyev, Lukács 8 Mo 9 Di 10 Mi 17.00-22.30 / Preise P Premiere: Götterdämmerung (Richard Wagner) Welser-Möst • Bechtolf, R. Glittenberg, M. Glittenberg • Johansson; Gould, Halfvarson 19.30-21.45 / Abo 3 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Giselle (Tschernischova, Coralli, Perrot, Petipa – Adam) Déri • Tanikpaeva, Golibina; Fadeyev, Lukács 23 Di Palumbo • Fantini, Krasteva; Salminen, Botha, Petean 24 Mi 25 Do 26 Do Welser-Möst • Johansson; Gould, Halfvarson 27 Sa 12 Fr 13 Sa 14 So 15 Mo 19.00-22.00 / Abo 7 / Preise A Die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Halász • T. Gheorghiu, I. Raimondi; Fink, Klink, Bankl 19.00-22.30 / Preise A Don Carlo (Giuseppe Verdi) in italienischer Sprache Palumbo • Fantini, Krasteva; Furlanetto, Botha, Petean 28 So 29 Mo 11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / Matinee Opernschule für kinder 17.00-22.30 / Preise A Götterdämmerung (Richard Wagner) Welser-Möst • Johansson; Gould, Halfvarson 19.00-22.00 / Abo 15 / Preise A Die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Halász • T. Gheorghiu, I. Raimondi; Fink, Klink, Bankl 17.00-22.30 / Abo 8 / Preise A Götterdämmerung (Richard Wagner) Welser-Möst • Johansson; Gould, Halfvarson 19.00-22.00 / Preise A Die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Halász • T. Gheorghiu, I. Raimondi; Fink, Klink, Bankl 19.00-21.15 / Abo 23 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Giselle (Tschernischova, Coralli, Perrot, Petipa – Adam) anlässlich des 150. Geburtstages von Giacomo Puccini 19.30-22.00 / Preise A la Boheme (Giacomo Puccini) Carydis • Briban, Tatulescu; Villazón, Daniel 15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 19.00-21.00 / Abo 4 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper der nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) geschlossen 15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 19.00-21.00 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper der nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) 11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wagners Nibelungenring für Kinder (Hirofumi Misawa nach Wagner) 16.00-18.30 / Feiertag-Nachmittag-Zyklus / Preise A la Boheme (Giacomo Puccini) Carydis • Briban, Tatulescu; Chung, Daniel 17.00-22.30 / Preise A Götterdämmerung (Richard Wagner) Carydis • Briban, Tatulescu; Villazón, Daniel García Calvo • Esina; Shishov, Kourlaev Fr 11 la Boheme (Giacomo Puccini) García Calvo • Tanikpaeva; Fadeyev, Peci 19.00-22.30 / Abo 10 / Preise A Don Carlo (Giuseppe Verdi) in italienischer Sprache Halász • T. Gheorghiu, I. Raimondi; Fink, Klink, Bankl Déri • N. N., Papava; Malakhov, Lukács Mo 7 Die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) 11.00: Matinee ballettschule der wiener staatsoper 19.00-22.30 / Preise A Don Carlo (Giuseppe Verdi) in italienischer Sprache Palumbo • Fantini, Krasteva; Furlanetto, Botha, Petean 19.00-22.00 / Preise A 20.00-22.45 / Abo 6 / Preise B il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini) Don Carlo (Giuseppe Verdi) in italienischer Sprache 17 18 Mi Do 20.00-22.45 / Puccini-Geburtstags-Zyklus / Preise A 19.00-22.30 / Preise A 30 Di 31 Mi 19.00-21.00 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper der nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) García Calvo • Esina; Shishov, Kourlaev 17.00-22.30 / Preise A Götterdämmerung (Richard Wagner) Welser-Möst • Johansson; Gould, Halfvarson 19.00-21.00 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper der nussknacker (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski) García Calvo • Tanikpaeva; Fadeyev, Peci 19.30-22.15 / Abo 2 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini) Soltesz • Garanča; Lopera, Šramek, Eröd, Monarcha 19.00-22.30 / Preise P Die fledermaus (Johann Strauß) de Billy • Dussmann, Kulman, Tonca; Skovhus, Eiche, Obonya Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 20. Oktober 2008 24 N° 123 Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von