Lieder, die das Leben schreibt

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 interview
Lieder, die das Leben
fotos: helmut hirner
Charly Klug, austropopSinger-Songwriter
im momag-Gespräch über
Schicksalsschläge, Casting,
Vorbilder und die Produktion
seines aktuellen Albums
„Anfang und Ende“.
„Anfang und Ende“, so der Titel
deiner CD. Wie bzw. wann begann
deine musikalische „SingerSongwriter-Geschichte“?
Die begann Mitte des Jahres 2000. Meine
Mutter ist im Juni plötzlich verstorben.
Einige Wochen später bin ich im Proberaum gesessen und hab mit der Gitarre
einfach ein wenig herumgespielt. Auf
einmal war der Titel „Mama“ geboren –
die Melodie, der Text, einfach da. Ich hab
nichts erfinden und auch nicht großartig
nachdenken müssen sondern musste einfach nur alles niederschreiben und der
Song war in 10 Minuten fertig. Ich hab
dann noch Texte von 1997/98 gefunden,
aber das waren keine Songtexte in dem
Sinn sondern einfach Versuche. Heute
werden es konkrete Stories und Songs.
Einfach jeder, der sich bemüht und mit
Respekt anderen Menschen gegenübertritt. Es gibt keine Person, die ich
herausheben möchte, aber jeder der
sich reinhängt, ein Ziel verfolgt, nicht
aufgibt und hart dran arbeitet ist für
mich ein Vorbild.
Über welchen Zeitraum
entstanden seine Songs?
Das erstreckt sich von 2000 bis 2012,
mand ein Tonstudio kennt, wo man sehr
gute Playbacks machen lassen kann.
Plötzlich drehen sich drei Leute um und
sagen fast gleichzeitig: „Geh zum Andy
Prinz nach Seitenstetten, der macht was
G‘scheits!“.
Ab wann hast du während der
Produktion gedacht: „Yes, that‘s it“?
Mir war von Anfang an nicht wirklich klar,
ob‘s Schlager wird oder Austropop. Zwei
Songs auf dem Album sind ja Schlager.
»Wenn du auf der Bühne stehst und mit der
Gitarre alleine den Song performst und es kommt
dennoch gut an – dann hat das was.«
Also Lieder, die das Leben schreibt?
Genau, das ist mein Stil. Ich erfinde selten Geschichten, sondern schreibe das
nieder, was mich bewegt oder ich bzw.
Familie oder Freunde erleben.
also eine ziemlich lange Zeit. Wobei es
oft eine Zeit gab, wo‘s gar keine neuen
Songs gegeben hat. Dann schrieb ich
in einem Jahr wieder drei oder vier. Ab
2008 gab‘s dann regelmäßig neue Songs.
Heute würde ich keinen Song mehr in
diese Richtung produzieren. Ich wollte
Austropop und nach und nach hat sich
das auch beim Album durchgesetzt. Andy
hat allerbeste Arbeit geleistet.
Welcher Song ist dein
emotionales Highlight?
Und irgendwann hast du gesagt
„jetzt gibt’s eine CD“?
Heißt das, dass die Zusammenarbeit
mit Andy Prinz weitergeht?
Das ist und wird immer „Mama“ bleiben.
Das Erlebnis und der Song haben viel
in meinem Leben verändert, mich am
meisten geprägt.
Wer ist dein musikalisches Vorbild?
Ich bin 1970 geboren. Für mich waren
Ambros, Fendrich, Danzer usw. sehr
prägend. Natürlich hab ich auch alles
gehört, was in den Hitparaden auf und
ab gespielt wurde. Doch bewusst selbst
zum Konsum gewählt hab ich Austropop
– bis heute ist das so. Ich bin mit den eigenen Songs zu Andreas Prinz ins Tonstudio gegangen und hab gesagt, dass die
Songs komplett auf Austropop gemacht
werden. Das war mir besonders wichtig.
Ob es 100%ig gelungen ist, das weiß ich
bis heute nicht (lacht). Aber es ist meine
Musik, mein Stil und macht mich aus –
tja, und das ist gut so.
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Und dein menschliches Vorbild?
| mostviertel magazin
Nein, das war eigentlich gar kein Ziel
und nie so richtig klar. Erst durch die
Teilnahme bei einem Wettbewerb bzw.
Internet-Casting. Da bin ich ins Finale
gekommen und habe dort „Mama“ mit
einer Hobby-Aufnahme vor 1.700 Leuten
präsentiert. Erst durch das Feedback der
Leute ist mir klar geworden, dass es einen
Versuch wert ist, etwas Professionelles
daraus zu machen. Schließlich ist Song
für Song bei Andy im Studio entstanden
und Anfang 2012 waren wir soweit fertig
für ein Album.
Davon gehe ich auf jeden Fall aus. Ich
bin voll auf den Zug aufgesprungen und
völlig begeistert, wenn ich sehe, wie die
CD-Verkäufe ohne großartige Werbung
in der kurzen Zeit laufen. Meine Frau und
meine Familie stehen voll dahinter, was
anfangs auch noch nicht so klar war. Da
sind ja auch noch die Produktionskosten!
Charly Klug und andreas Prinz
beim letzten Feinschliff 
Produziert wurde die CD in
Seitenstetten bei Prinz-Records.
Wie kam dieser Kontakt ins
wunderschöne Mostviertel zustande?
Das war besonders lustig. Ich bin ins
nächste Musikhaus gegangen und hab
im Verkaufsraum einfach gefragt, ob jemomag 309 | märz 2013
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