Analog zur Mediennutzung entwickelt sich auch der Werbemarkt äußerst dynamisch. Die Branche ist im ständigen Umbruch. Bestehende Strukturen und Silos werden neu überdacht und aufgebrochen. So verändert sich zum Beispiel, wie wir innerhalb der Agentur, aber auch mit anderen Agenturen und unseren Kunden zusammenarbeiten: In der heutigen Zeit sind kurze statt lange Planungszyklen, flexible statt starre Strukturen, kleine Experimente statt große Projekte und funktionsübergreifende statt siloorientierte Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg. Wir planen immer mehr Devices und neue Technologien: Beacon, Wearables wie die Apple Watch oder reichweitenstarke Optionen wie Digital OOH und Smart TV. Es gibt immer mehr Vernetzungsmöglichkeiten zwischen verschiedenen digitalen Devices sowie zwischen digitalen und klassischen Medien. „Alles ist digital. Und mobil. Die Menge an digitalen und vernetzten Devices nimmt stetig zu, die Anzahl an Content auch. Die Mediennutzung ist hochindividualisiert und viel mobiler als früher. Aufmerksamkeit wird ein immer wertvolleres Gut, Relevanz wird zu ihrer Währung. Kommunikation und Werbung müssen über alle Kanäle und Marketing-Abteilungen hinweg Verbraucher-zentrisch ausgerichtet sein, um zu wirken.“ CEO Initiative Die zunehmende Vernetzung von Media und anderen Bereichen der Kommunikation bewirkt Umbrüche in der Branche: Während wir früher Werbeplätze für unsere Kunden buchten, entwerfen wir nun auch Kommunikationskonzepte auf Basis einer bestehenden kreativen Kampagnenidee. Dies ist insbesondere bei solchen Kampagnen essentiell, die auch über Kanäle wie Social, Influencer Marketing oder SEA/SEO ihre Zielgruppen erreichen. Diese Veränderungen sind längerfristige und kontinuierliche Prozesse, die die Media-Branche noch über Jahre hinweg beschäftigen werden. Für die nächsten Monate kristallisieren sich jedoch Trends heraus, die Teil des Wandels sind, durch die stetige Transformation ausgelöst wurden und/oder sie weiter vorantreiben. Dazu zählen wir den Ausbau von Customer www.initiative-media.de Intelligence, insbesondere in den Bereichen Programmatic, Digital OOH und Addressable TV, sowie Moment Marketing, Conversational Commerce und neue Entwicklungen in den Mixed Reality Bereichen (AR und VR). „Wenngleich wir als Agentur kritisch das Für und Wider einzelner Trends diskutieren: Wir leben und arbeiten in sehr spannenden Zeiten, in denen wir alle die Chance haben, neue Wege im Marketing und in der Kommunikation zu gehen und so den Konsumenten für unsere Marken zu begeistern.“ COO Initiative 29.439 +0,3% 29.526 +2,3% 30.210 31.249 +3,4% 14,7% 1,2% 10,3% 0,4% 8,7% 5,5% 44,1% 45,4% 17,1% 15,6% 1,4% 12,7% 0,3% 8,4% 5,0% 1,4% 12,1% 0,4% 9,7% 5,2% 1,3% 11,8% 0,3% 10,0% 5,3% 15,2% 1,3% 11,3% 0,4% 9,8% 5,2% 38,4% 39,1% 40,8% 42,5% Kino 33.451 14,7% 1,3% 10,9% 0,5% 9,5% 5,2% 18,3% Online +4,1% 9,3% 4,4% 11,3% 3,7% Radio 32.144 9,7% 4,2% 11,3% 3,7% TV +2,9% 10,2% 4,1% 10,9% 4,0% PZ FZ TZ Plakat DM Quelle: Nielsen Media Research – brutto / Die Angaben beziehen sich auf Veränderungen in %-Punkten. Die Spendings für die vergangenen Jahre zeigen ein kontinuierliches Wachstum des Gesamtwerbemarkts. Bemerkenswert ist der kontinuierlich wachsende prozentuale Anteil von TV. Vor allem die Printmedien haben innerhalb der letzten fünf Jahre Marktanteile verloren: PZ mussten einen Verlust von 2,3pp hinnehmen, TZ von 3,6pp und Direkt Mailings von 2,1pp. Online konnte über die vergangenen fünf Jahre zwar nur um 0,4pp wachsen und hat seit 2013 sogar leicht rückläufige Anteile. Die gesunkenen Zahlen im Online hängen mit einer Verschiebung von Budgets zu programmatisch eingekauften Werbemitteln, Search und Social Media zusammen. Diese werden nicht an Nielsen gemeldet und sind folglich hier nicht ausweisbar. 9% 8% 7% 5% 5% 4% 1% 5% 5% 0% -1% -2% -5% -5% 2015 vs 2016 Forecast 2017 Quelle: Nielsen Media Research Werbetrend, 2015 vs 2016 Der deutsche Werbemarkt hat sich auch 2016 positiv entwickelt. Von dem Aufwärtstrend profitieren fast alle Gattungen bis auf Online und PZ. Der Rücklauf in den von Nielsen dokumentierten Online-Investments zeigt nur einen Teil der Gattungsentwicklung. Die Investitionen via Google, Facebook, etc. sind nicht berücksichtigt. Zudem gibt es Verschiebungen von Desktop Werbung hin zu Mobile. Mobile ist das Medium mit der stärksten Wachstumsrate in 2016 (+72 % im Vergleich zu 2015) allerdings auf einem noch bescheidenen absoluten Niveau von 0,5 Milliarden Euro Werbeausgaben. TV, Radio und OOH konnten deutlich zulegen. Der positive Gesamt-Trend lässt sich durch die steigenden Spendings im Bereich Handel und schnelldrehender Konsumgüter erklären, die in ihrer Strategie diese Gattungen zur Kaufaktivierung nutzen. Ein EM- bzw. Olympia-Effekt insbesondere auf die TV-Ausgaben zeigt sich nicht. Sogar Zeitungen stehen in der Bruttostatistik mit einem deutlichen Plus – möglicherweise schon erste Erfolge neuer nationaler Vermarktungsansätze. Dagegen zeigen sich im Bereich PZ weiterhin sinkende Investments. 8% 7% 5% 3% 2% 1% -1% 2% 2% 0% 3% 1% -3% -6% Brutto-Preis-Inflation Netto-Preis-Inflation Quelle: AgF / GfK Daten Jan – 27.06.2016, E 14+, MA Presse, MA Radio, eigene Erhebungen Obwohl alle TV-Sender weiterhin Bruttopreiserhöhungen durchsetzen können, sind die Kundenkosten nicht im gleichen Maße gestiegen. Der Konkurrenzdruck insbesondere im Bereich Spartensender ist weiterhin groß. Zusätzlich haben die großen Sender durch ihre Venture-Angebote dazu beigetragen, dass sich die Brutto-Netto-Schere weiter geöffnet hat. Im PZ-Bereich stellen wir weiterhin großen Verhandlungsspielraum fest. Fast alle Anbieter gewähren schon bei geringen Investments Konditionen deutlich über der tariflichen Staffel oder schaffen diese gleich ganz ab, so dass eigentlich jede Buchung preislich individuell verhandelt wird. Wie sich der TZ-Bereich hinsichtlich von Tarifdaten und Konditionengefüge entwickelt, bleibt abzuwarten vor dem Hintergrund von Score, dem neuen nationalen TZVermarkter. Es sind jedoch im Vergleich zum PZ-Bereich weniger gravierende Tendenzen zu vermerken. Auch im Bereich Radio entwickelt sich der Trend für unsere Kunden positiv, es zeichnen sich größere Verhandlungsspielräume ab – zumal auch mit Online Audio eine weitere Gattung im Wettbewerb um Audio Investments mitmischt. Im Online-Segment sehen wir eine starke Brutto-Preissteigerung bei Premiumwerbemitteln und -platzierungen im Bewegtbildbereich. Diese konnten nur bedingt durch Verhandlungen kompensiert werden. Programmatic Buying entwickelt sich dynamisch, was aber nicht immer zu niedrigeren Preisen führt. Durch die steigende Nachfrage oder fehleingeschätzte, zu hohe Gebote kann es durchaus auch zu höheren eTKPs kommen. Trotz Trends wie Digitalisierung, soziale Vernetzung und Mobile ist der Otto-NormalVerbraucher auch weiterhin über klassische Medien erreichbar und wird es auch noch lange sein. Allerdings haben diese Entwicklungen die Mediennutzung stark verändert. Besonders bei First Movern in Großstädten nimmt die individuelle Nutzung von Medien deutlich zu. Smartphones und Tablets sind heute fest in den Alltag vieler Zielgruppen integriert. Dies ermöglicht eine besonders personalisierte Ansprache, bringt aber gleichzeitig neue Aufgaben mit: Webseiten, die mobile-optimiert sind und ein solides, mobiles Suchmaschinenmarketing sind zu Hygienefaktoren für solide Online-Auftritte geworden. 208 220 173 83 23 23 19 22 24 187 107 2015 2010 35 Gesamt 2015: 566 Minuten Gesamt 2010: 581 Minuten 6 6 6 5 43% 33% 44% 80% 86% 74% 79% 73% 2015 2010 18% 21% 16% 25% 6% 11% 4% 4% Quelle: ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation 2010/2015 Trotz einer Vervielfachung des Online-Angebots nahm die Reichweite der traditionellen Medien TV, Radio und Print bis 2015 nur leicht ab. Die Reichweite des Internets stieg innerhalb der letzten 5 Jahre exponentiell von 43% auf 73%. Die tägliche Internetnutzung intensiviert sich, die traditionellen Medien werden hingegen weniger genutzt. Insgesamt ist trotz steigenden Medienangebots die tägliche Mediennutzung rückläufig (566 Minuten in 2015 vs. 581 Minuten in 2010). Jedoch wurde die mobile Internetnutzung in den aktuellen Zahlen von ARD/ZDF nicht explizit mitabgefragt. Bei Berücksichtigung dieser würden wir aufgrund der steigenden Verbreitung von Smartphones und des mobilen Internets für das Jahr 2015 ein deutlich anderes Bild erwarten. Die knapp 10 Stunden Mediennutzung am Tag sind nur durch eine parallele Verwendung zu erklären. Ein derartiges Nutzungsverhalten dokumentiert auch unsere aktuelle Studie MyScreens: 71% der TV- und Internetnutzer im Alter von 14-59 Jahren verwenden während des Fernsehens auch ein Smartphone, Tablet, Laptop oder PC. 240 181 183 187 144 137 191 268 TV 173 123 95 9 14 28 43 27 Radio Tageszeitung Internet Quelle: ARD Studie Massenkommunikation 2010/ 2015 Bei jungen Zielgruppen hat das Internet TV bereits überholt, verliert allerdings bei älteren Personengruppen zu Gunsten von TV. Radio erfreut sich einer treuen Hörerschaft jenseits der 30 Jahre. Tageszeitungen haben es zunehmend schwer, sich in den Alltag junger Zielgruppen zu integrieren. Je jünger die Zielgruppe der Kampagne, desto radikaler empfehlen wir die Verlagerung zu neuen Kommunikationsansätzen in digitalen Kanälen. Im Folgenden gehen wir vor allem auf die Kanäle ein, in denen wir die relevantesten Entwicklungen sehen. „Ich arbeite seit 18 Jahren in der TV-Planung und nüchtern betrachtet ist nichts so konstant wie der Druck und die Geschwindigkeit, mit der sich Agenturen anpassen müssen. Das ist die Normalität. Ein verändertes Nutzungsverhalten oder die Frage wie programmatisch die Zukunft von statten geht, sind daher nichts, was uns beunruhigen sollte. Die Frage ist immer, was der richtige Weg für unsere Kunden ist. Heute führen wird TV und Online zu einer konvergenten TV Planung zusammen. Wenn morgen das Portfolio der TV Planung um DOOH erweitert wird oder wenn Amazon und Google wirklich die Zukunft des Fernsehens sind, dann passen wir uns dem an.“ Director TV Department Eine der größten Herausforderung für TV-Sender ist längst nicht mehr nur die Fragmentierung der Senderlandschaft, sondern eine seit Jahren zunehmende Verlagerung des Bewegtbildkonsums ins Internet. Aktuell bewegen sich die Umsätze aus Abonnements von Streaming-Diensten jedoch noch auf einem deutlich anderen Level als TV Werbespendings. 449 Zum Vergleich: TV-Spendings in Deutschland 2015: 14,2 Mrd. € 357 Verteilung in % 287 124 163 237 200 S-VoD DtO 78 T-VoD Quelle: Werte für Deutschland / ab 2014 Prognose / Goldmedia S-VoD = Streaming: Netflix, snap, Watchever etc; DtO = Demand to Order = Kauf der Datei: itunes, Amazon etc.; T-VoD = Transaktions VoD = Mieten eines einzelnen Films: Videoload, Maxdome, iTunes etc. 72 50 42 21 15 3 53 45 23 18 3 Online-Video (netto) gesamt TV-Sendungen zeitversetzt TV-Sendungen auf Facebook Video-Streamingdienste (z.B. Netflix) Videos auf Facebook 57 47 28 21 20 9 5 65 59 50 28 25 20 8 10 59 48 6 29 24 24 12 12 37 34 32 29 18 17 7 Live Fernsehen im Internet Mediatheken der TV-Sender Videoportale (z.B. Youtube, MyVideo, Clipfish) Videopodcasts Quelle: Media Perspektiven 9/2015, ARD/ZDF-Onlinestudie 2016. Basis bis 2009: deutsche Onlinenutzer ab 14 Jahren, ab 2010: deutschsprachige Onlinenutzer ab 14 Jahren Bewegtbildkonsum ist bei den Nutzern sehr beliebt geworden und Medienanbieter folgen diesem Trend mit der Schaffung neuer Angeboten auch jenseits von YouTube. Entsprechend verlagert sich der Bewegtbildkonsum zunehmend auf Social Media Kanäle wie YouTube oder Facebook. Die TV-Sender treiben diese Entwicklung teils selbst durch die Bereitstellung ihrer Inhalte im Netz. „Der Mix aus UKW und Online ermöglicht mit der neuen Konvergenzwährung ma Audio eine konvergente Kampagnenplanung, die die wichtigsten Anforderungen von Werbetreibenden erfüllt: maximale Reichweite und präzise Ansprache der Zielgruppe. Die digitalen Kanäle sind fester Bestandteil jeder Radioplanung und die Relevanz der OnlineAudio-Formate nimmt stetig zu. Durch die Kombination von Digitalradio und klassischem Radio können wir dem am Abend abfallenden Nutzungsgrad entgegenwirken und jüngere und onlineaffinere Zielgruppen erschließen.“ Director Geo Solutions 54 53 52 51 51 48 29 24 23 25 21 16 16 16 7 Parabol Antenne 24 23 5 Haus/Dachantenne 1414 17 5 21 1515 5 Kabelanschluss 23 15 Geräteantenne 7 15 5 5 Internet* 6 Handy/ Smartphone Quelle: Statista auf Basis VuMA, Basis: Dt. Bevölkerung ab 14 Jahren * nur bis 2015 abgefragt Die Radionutzung über UKW ist auf einem absteigenden Ast. Musik hören bleibt aber gerade bei jüngeren Zielgruppen hochrelevant und wird allenfalls substituiert. 51 51 Audio online (netto) gesamt Musik-Streamingdienste Musikdateien aus dem Internet Andere Audiodateien 54 54 64 60 Radiosendungen zeitversetzt Musikportale Audio-Podcasts Quelle: Statista auf Basis VuMA; Basis: Dt. Bevölkerung ab 14 Jahre Die Nutzung von Musik-Streamingdiensten hat sich innerhalb der letzten drei Jahre von 7% auf 19% fast verdreifacht. BADEZIMMER AUTO FRÜHSTÜCK U- & S-BAHN UNI & SPORT ZU HAUSE ARBEIT AUTO AM POS WÄHREND DES SURFENS @HOME Quelle: Media Perspektiven 9/2015, ARD/ZDF-Onlinestudie 2015 Basis bis 2009: deutsche Onlinenutzer ab 14 Jahren, ab 2010: deutschsprachige Onlinenutzer ab 14 Jahren Darstellung entsprechen nicht den Reichweiten, nur die Verteilung über den Tag ist bildlich dargestellt Digitales Radio wird anders genutzt als UKW Radio: Im digitalen Bereich verschwindet die klassische Drivetime, die Nutzungszeiten verteilen sich gleichmäßiger über den Tag. Nichtsdestotrotz erreicht Online-Audio aktuell bei Weitem nicht die Reichweiten von UKW. Als erste Gattung geht das Medium Radio mit einer Konvergenzwährung in den Markt. Dadurch können Radioreichweiten über alle On- und Offline-Empfangswege planerisch abgebildet werden. Auf dieser Basis können wir das Potential konvergenter Audiokampagnen für die Kommunikation unserer Kunden verlässlich bewerten. „ Zukünftig eröffnen sich neue Möglichkeiten der kanalübergreifenden Ansprache von Zielgruppen – und dies über verschiedene Plattformen und Wege. Mit Hilfe von Programmatic Planning können wir zum Beispiel sicherstellen, Nutzer auf allen Stationen ihrer Journey abzuholen. Zudem werden die Möglichkeiten für kanalübergreifendes Storytelling größer: Nutzer, die vor einem digitalen Plakat stehen, können beispielsweise in Echtzeit weiterführende Informationen auf ihr Smartphone erhalten und bei Interaktion nochmals zuhause auf dem SmartTV oder Tablet erinnert werden. Daher wird auch Programmatic das Zusammenwachsen aller Kanäle und dessen Digitalisierung treiben und umgekehrt.“ Director Digital Supervision Grundsätzlich sehen wir, dass die Technologien immer ausgefeilter werden. Bald wird es noch treffgenauer möglich sein, device-übergreifend zu messen und Nutzer anzusprechen, die einen TV Spot gesehen oder auch nicht gesehen haben. Über allem steht dabei das Verschmelzen der einzelnen Kanäle. Die gemeinsame Bewegtbildwährung der AGF macht aktuell große Fortschritte. Wir gehen aktuell allerdings davon aus, dass die Möglichkeit einer gemeinsamen Planung frühestens 2018 bestehen wird. Dies ändert jedoch nichts an den immer neuen Möglichkeiten der Zielgruppenaussteuerung gerade im TV Bereich: Jedes Jahr sind mehr TV-Geräte digital ansteuerbar. Damit wächst nicht nur das Potenzial, sondern auch die Attraktivität. Addressable TV, also die Verknüpfung des „großen Screens“ mit Targetingoptionen wird in 2017 große Aufmerksamkeit bekommen – ebenso wie die Zurückführung in Digital – also z.B. die Frage, welche konkreten Effekte ein TV Spot auf den Abverkauf hat. 56,3 64,4 62,1 67,1 71,9 71,6 72,4 75,8 75,7 77,9 76,3 Quelle: AGOF internet facts (WNK; 2006-2010 jew. Welle III, ab 2011 jew. Welle 11), 2010: Erweiterung der Grundgesamtheit durch deutschsprachige „Nicht Bundesbürger““. 2013: Erweiterung der Grundgesamtheit um 10-13-Jährige Insgesamt bleibt die Internetnutzung in 2016 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres –rund drei Viertel aller Deutschen nutzen dieses Medium. 98 98 94 88 76 78 94 72 56 56 59 30 2006 2015 2016 Quelle: AGOF internet facts (WNK; 2006-2010 jew. Welle III, ab 2011 jew. Welle 11), 2010: Erweiterung der Grundgesamtheit durch deutschsprachige „Nicht Bundesbürger“; 2013: Erweiterung der Grundgesamtheit um 10-13-Jährige Auch wenn die Älteren in der Nutzung deutlich nachziehen, bleibt das Internet strukturell ein junges Medium – mit einer annähernden Vollpenetration bei den 14-29-Jährigen. „Die Lücke zwischen den (noch) überschaubaren Ausgaben für Mobile Marketing und der Nutzung von Smartphones ist immer noch enorm, ein Schließungsprozess findet aber kontinuierlich statt. Vor allem Werbeformate, die den Nutzer nicht im Verhaltensfluss unterbrechen und einen kontextuellen Sinn ergeben, steigern die Akzeptanz. Aufdringliche Formate ohne erkennbaren Mehrwert werden auf dem wohl persönlichsten aller Kanäle, dem Smartphone, zeitnah aussterben. Zum Glück.“ Head of Mobile (DACH) 85% 77% 69% 65% 52% 43% 34% 23% 17% 11% 57% 49% 44% 37% 29% 20% 14% 25% 3% 2011 2012 2013 2014 2015 27% 20% 13% 8% 5% 2016 Quelle: Best for Planning; AWA; Basis: deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre *Handy, Smartphone oder Tablet-PC Die mobile Internetnutzung hat bei den jungen Menschen mittlerweile die stationäre Nutzung überholt. Neue mobile Technologien eröffnen neue Möglichkeiten der Kundenansprache, sei es über Mobile Video Streaming, Realtime Gaming oder Services im Bereich der Navigation im Auto. (Noch) sind Smartphones ein sehr „junges“ Phänomen: Ältere Menschen nutzen das Smartphone deutlich weniger (nur 27% der über 50-Jährigen). Die Bedeutung von Mobile zeigt sich auch in den Werbeausgaben. Die Bruttowerbeinvestitionen sind zwar noch verhältnismäßig gering, aber über alle Branchen hinweg zeigen sich hohe Wachstumsraten. In manchen Wirtschaftsbereichen stiegen die Investitionen sogar um 50%. „„Derzeit sehen wir einen starken Trend hin zu Live-Videos. Egal ob auf Facebook, Snapchat oder Instagram, jeder - egal ob Promi, Marke oder Privatperson – kann sich per Live-Video präsentieren. Dies verdeutlicht einerseits eine hohe Aktualität und transportiert gleichzeitig tagesaktuelle Mehrwerte für die Zuschauer, die auf der Suche sind nach persönlichen Mehrwerten abseits von plakativer Werbung. An einer guten Content Marketing Strategie mit spannenden Inhalten kommt also dieser Tage keine Marke mehr dran vorbei.“ Group Head Social Media 94 85 79 77 59 26 35 35 18 30 29 23 24 8 Total Täglich Quelle: UM Wave 9, 2016; Basus: Internetnutzer 16-54 Jahre YouTube, WhatsApp und Facebook sind nach wie vor die Spitzenreiter der Social Media Plattformen. Während die Reichweite von Facebook jedoch seit 2014 stagniert (-0,2%), verzeichnen andere – deutlich „jüngere“ und visuellere - Plattformen hohe Wachstumsraten: So wuchs Instagram seitdem um 18%, Snapchat um 35% und Pinterest sogar um 50%. „Suchmaschinen entwickeln sich immer mehr zu User-IntentMaschinen. Der Kontext der Suche spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der User-Ansprache: Endgerät, Uhrzeit, Standort und welche Inhalte User konsumiert haben (etc.), müssen alle in der Ansprache berücksichtigt werden. User werden zukünftig viel persönlicher angesprochen werden müssen, damit sie bereitgestellten Content entdecken und auch konsumieren wollen.“ Director Search 2.835 2.162 141 372 231 584 792 998 1.109 2.095 1.216 Quelle: Statista (Google; Internet Live Stats (2000-2012); comScore; Statistic Brain Research Institute (2013-2015)) Die überwiegende Nutzung der Suchmaschine findet auf mobilen Endgeräten statt. Search bietet deshalb aktuell schon die Möglichkeit einzelne User anzusprechen. Zukünftig wird das Thema Voice Search einen weiteren persönlichen Aspekt hinzufügen. 40 Klicks TV-GRP 35 Klicks 25 20 15 10 5 0 Quelle: Anonymisierte, eigene Erhebung Tag TV-GRP 30 Durch SEA bietet sich die Möglichkeit, die Zielgruppe genau dann anzusprechen, wenn sie aktiv nach Produkten, Services oder Informationen sucht. SEA gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird gerne in Kombination mit anderen Medien, z.B. TV, eingesetzt. Search ist einer der ersten Kanäle, die die Response aus klassischen Medien erntet. „Endlich wird eine qualitativ zufriedenstellende Technologie bezahlbar. Wir werden in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum an digitalen OOH Flächen erleben. Das Potenzial liegt in den digitalen Screens– und optimierter Kampagnensteuerung.“ Managing Partner Sonstiges City-Light-Säule Mega-Lights Ganzstelle Allgemeinstelle City-Light-Poster Großfläche Quelle: It Works, SDAW, Januar 2017; Inklusive ML Select, sowie Leuchtsäulen welche als VI vermarktet werdenVI vermarktet werden Insgesamt wird die Anzahl der Plakatstellen 2017 leicht zurückgehen (-2,4%). Gleichzeitig beobachten wir die Aufrüstung zu hochwertigeren Werbeträgern – immer mehr Stelen werden mit Wifi und/ oder Beacons ausgestattet. Vielerorts entstehen neue digitale Flächen mit aufmerksamkeitsstarken Platzierungen. Ein hoher Verhandlungsaufwand und die rechtlichen Rahmenbedingungen verlangsamen leider seit Jahren diese Entwicklung. Außerdem wird an einer optimierten Zielgruppensteuerung gearbeitet, um Streuverluste weiter zu minimieren - z.B. in Form von Buchungen nach Tageszeiten und Einblendungen je nach Rezipient. Diese Entwicklung gewinnt eine zusätzliche Dynamik, wenn es gelingt, die Vorteile von mobilen digitalen Kommunikationskanälen und DOOH zu verbinden. Programmatic Planning etabliert sich auch im DOOH Bereich zunehmend und wird dem Markt zukünftig Wachstum beschweren. “Im Gesamt-Printmarkt sinken die Auflagen. Die Verlage bauen ihre Reichweiten auf digitalen Plattformen aus und setzen außerdem vermehrt auf Markenbildungsstrategien. So werden nicht selten aus reinen Printtiteln crossmediale, interaktive Angebote mit Line und Brand Extensions wie Events, Pop-up Stores usw. Daraus ergeben sich auch für Werbetreibende neue und spannende Möglichkeiten, u.a. für Partnerschaften und kanalübergreifende Werbeformate.” Director Client Service 1.439 1.511 1.569 108,7 108,2 104,5 1.587 1.595 100,7 97,5 3.683 12 Verkaufte Auflage (in Mio) Anzahl Publikationen 3.757 3.800 3.824 12,2 11,8 11,2 Verkaufte Auflage (in Mio) 3.893 10,9 Anzahl Publikationen 0 1.407 351 1.293 347 313 19,95 10,4 19,4 18,8 Verkaufte Auflage (in Mio) 325 16,8 324 15,3 2016 2011 92 88 Verlage als Herausgeber Quelle: Statista (IVW) & BVDA Während die verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften von Jahr zu Jahr sinkt, hält sich eine konstante bis leicht steigende Anzahl an Titeln am Markt. Fachzeitschriften sind ebenfalls leicht rückläufig in der Auflage und leicht steigend in der Anzahl der erhältlichen Publikationen. Der Grund ist aus unserer Sicht eine verstärkte Fragmentierung zu einzelnen Themenbereichen, die auch bei anderen Medien zu beobachten ist – jedem seine eigene Zeitschrift. Im Printbereich ist diese Strategie aktuell leider nicht so schnell und kostengünstig umsetzbar wie im digitalen Bereich. Auch die Tageszeitungen kämpfen gegen sinkende Auflagen und Reichweiten und müssen sich mehr und mehr gegen die Konkurrenz im digitalen Markt behaupten. Crossmediale Angebote der Zeitungshäuser werden deswegen mehr, die Zeitungen positionieren sich als Medienmarke über die verschiedenen Kanäle. Die Erweiterung der Angebote von reinen Offline-Möglichkeiten hin zur Vernetzung mit Online und Mobile ist ein wichtiger und notwendiger Schritt. Jeder zweite liest Zeitung bereits digital – besonders für die jüngeren Zielgruppen ist das digitale Angebot von höchster Bedeutung. „Dass der Prospekt für den Handel weiterhin unverzichtbar ist, zeigen unsere ständigen Umsatz-/ Kassenbefragungs-Analysen. Wir sehen in den Kampagnenwochen eine starke Frequenzsteigerung und einen Anstieg des Umsatzes im Vergleich zu werbefreien Wochen. Die Herausforderung ist, durch Geo-Marketing /-Analysen das optimale Werbegebiet zu definieren und die bestmöglichen Werbeträger für jede Region und die Zielgruppenansprache auszuwählen.“ Director Geo Solutions 0,2 0,2 4,3 3,4 2011 3,5 2,8 2016 15,7 14,9 0,5 1,5 1,1 3,1 20,6 19,0 0,0 0,0 4,6 3,5 Quelle: Nielsen Media Research (brutto) Unadressierte Mailings sind mit Abstand die meist versendete Werbeform. Seit 2010 ging die Anzahl um 1,6 Mrd. zwar zurück, jedoch sind unadressierte Werbesendungen immer noch von enormer Bedeutung, vor allem für den Handel. Mit 15,5 Mrd. versendeten Exemplaren sind Prospekte die am häufigsten eingesetzte DM-Maßnahme. Am wenigsten werden Warenproben genutzt, auch wenn die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr wieder auf 320.589 steigt. Der Markt der Prospektverteilung hat sich seit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns sehr stark bereinigt. Die Angebotsvielfalt auf regionaler Ebene ist zurückgegangen. Durch den Mindestlohn (Lohnsteigerung) und die Überprüfung/ Erfassung der Laufzeiten der Austräger ist außerdem die Qualität merklich gestiegen. In der Produktion sind neben der ständigen weiteren Verknüpfung mit dem digitalen Bereich durch QR-Codes o.ä. auch höhere Druckstandards eine nennenswerte Weiterentwicklung. Dadurch können verschiedene Formate kostengünstiger produziert und in der Verarbeitung für die Verteilung zielgenauer umgesetzt werden. „Erfolgreiches Marketing darf sich nicht von der Begeisterung über die neuen technischen Möglichkeiten treiben lassen, sondern muss aus der Nutzer- und Konsumentenperspektive Relevanz und Mehrwert im Fokus behalten.“ Director Strategy Group Marken müssen sich die Aufmerksamkeit der Konsumenten mehr denn je verdienen. Mit starren Strukturen und ohne tiefgreifendes Datenwissen ist das schwer möglich. Wir müssen agiler werden. Die Herausforderung besteht darin, die Kanäle trotz unterschiedlicher Zuständigkeiten, Abteilungen und Agenturen so zu orchestrieren, dass eine relevante Geschichte entsteht. An diesem Punkt setzt agiles Marketing an, in dessen Zentrum die schnelle Reaktion auf wechselnde Anforderungen steht. Nur wer versteht, wie Konsumenten denken, fühlen und handeln und wo sie sich entlang ihrer dynamischen Customer Journey informieren und inspirieren lassen, wird mit Werbung und Kommunikation langfristig erfolgreich sein. Marketing muss agiler werden, um näher am Konsumenten zu sein. In diesem Umfeld stehen die vier wichtigsten Marketing-Trends 2017: Moment Marketing, Customer Intelligence, Conversational Commerce und Mixed Reality. Moment Marketing ist einer der Mediatrends, der die Medienbranche im nächsten Jahr beschäftigen wird. Wenn das Timing nicht stimmt, geht auch die passendste Werbebotschaft in der Informationsflut unter. Nur wenn wir dynamisch agieren, schaffen wir es, den Nutzer im richtigen Moment mit relevanten, also informativen, inspirierenden oder unterhaltenden Inhalten anzusprechen. Auch wenn dieser Ansatz aktueller denn je ist, so ist das Besetzen tagesaktueller Trendthemen kein grundlegend neues Phänomen. Die größte Herausforderung des Moment Marketings liegt zweifellos darin, aktuelle Trendthemen zu erkennen und auf diese innerhalb kürzester Zeit zu reagieren. Agiles Marketing erfordert die enge Zusammenarbeit aller Agenturen und Entscheider, kurze Entscheidungswege und flexible Budgets. Einen echten Nutzen können Unternehmen aus Daten wie Nutzerverhalten, Interessen, Werbeaussteuerung, demografische Merkmale, CRM-Daten etc. nur ziehen, wenn sie die richtigen Informationen herausfiltern und intelligent kombinieren. Um Abweichungen zwischen Prognosen und tatsächlich eintretendem Verhalten zu minimieren, die richtigen Nutzer anzusprechen und deren zukünftiges Verhalten treffsicher zu antizipieren, sind kontinuierlich neue Entwicklungen gefragt. Die drei wichtigsten sind Programmatic Advertising, Digital Out-of-Home und Addressable TV. Maschinen und neue Technologien optimieren aber lediglich vorhandene Daten. Letztlich sind es Menschen, die diese Daten interpretieren und passende Kommunikations- und Werbemittel gestalten. Hier gilt es, die eigene Kreativität und die Möglichkeiten programmatischer Werbung mutig zusammenzuführen und jede Silodenke zu überwinden. Digitale Echtzeitkommunikation mit Hilfe künstlicher Intelligenz rückt 2017 in den Mittelpunkt der Kundeninteraktion. Treiber dieser dialogorientierten Kommunikation zwischen Unternehmen und Konsumenten sind vor allem smarte Assistenten und Chatbots. Ein Beispiel für ersteres ist Alexa, Amazons smarter Assistent, der seit einigen Monaten auf dem deutschen Markt erhältlich ist. Auch die Integration von Chatbots in die Werbung ist als ergänzender Kanal innerhalb der Customer Journey zunehmend möglich. Chatbots sind ein klarer Trend im Marketing und wie gehen davon aus, dass sich smarte Assistenten und Chatbots langfristig etablieren werden. Allerdings gilt es abzuwarten, wie sehr Datenschutz- und Privatsphäre-Bedenken der deutschen Konsumenten die Verbreitung in den nächsten Monaten hemmen werden. Darüber hinaus werden Chatbots sicher nicht den persönlichen Service ersetzen können, da die Technologie noch nicht so weit ist und es immer Kunden geben wird, die den menschlichen Ansprechpartner bevorzugen. 2017 wollen Konsumenten das Beste aus allen Welten. Sie erwarten, dass Marken ihnen die Vorzüge der physischen und virtuellen Welt ebenso bieten, wie Benefits der Vergangenheit und Zukunft. In noch nie dagewesener Weise wird Technologie durch Künstliche Intelligenz (KI), Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) die Interaktion mit Kunden in neue, unvorstellbare Dimensionen katapultieren und digitale und physische Darstellungsebenen verschmelzen. 2017 wird (noch) ein Jahr des Ausprobierens. Marken experimentieren, wie sie AR nutzen können, um ihren Kunden eine ähnlich „immersive“ und „engaging“ Erfahrung bieten zu können wie Pokémon Go es getan hat. Vor allem die Reisebranche könnte sich die Technik zunutze machen. Wichtig ist hier, den Mehrwert für die Nutzer im Auge zu behalten. Auch hinsichtlich Virtual Reality sind rasante Entwicklungen zu beobachten. Ähnlich wie AR, ist auch VR insbesondere für Marken aus der Reise- und Konsumgüterbranche interessant: Neue Orte können virtuell erkundet werden, Produkte erlebt werden, Kleidung angezogen werden. Doch VR wird nicht nur diese Bereiche prägen. Auch im Gesundheitswesen, in der Produktion, der Bildung und sogar der Justiz wird VR genutzt, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Effizienz zu steigern. Wir sind im IPG Mediabrands Netzwerk hervorragend für die zukünftigen Entwicklungen aufgestellt und freuen uns darauf, den Markt weiter mit Ihnen gemeinsam zu gestalten.