Der Energieberater - Ausgabe 2 08/2008 Energiesparen unsere beste Energiequelle Die Bundesregierung hat ihr Klimapaket geschnürt. Das soll zur Pflichtsache werden- und dem Bundesbürger mittelfristig Geld ins Portemonnaie bringen. Geld, das jedoch erst investiert werden muss und das den wenigsten zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung steht. monatlichen Belastungen lassen einem großen Teil der Bundesbürger kaum die Möglichkeit, einen weiteren Kredit, auch wenn dieser aus Fördermitteln durch die Kfw- Bank günstig finanziert wird, abzuzahlen. Preissteigerungen in allen Lebensbereichen, ob Nahrungsmittel, Benzin, Öl, Gas, Strom und Versicherungen. Die Mehrbelastungen finden sich in allen Bereichen des täglichen Lebens. Man kann nur das ausgeben, was einem am Ende des Monats noch zur Verfügung steht. Wer hat schon die Möglichkeit einf so 50.000,00 € und mehr für die Sanierungsarbeiten bzw. Modernisierungsmaßnahmen an seinem Gebäude aufzubringen. Mit solch einer Summe muss man rechnen, man die Außenwände dämmt, Fenster erneuert, Dämmmaßnahmen am Dach und an der Kellerdecke ausführt und die Heiztechnik austauscht. Die Bundesregierung sollte jedoch nicht überrascht sein. Anfang der 70er- Jahre hat die Organisation der Erdölexportierenden Länder (OPEC) die Produktion und den Export von Erdöl um 5 Prozent reduziert (Nahostkrieg). Von 1973- 1974 stieg der Preis für eine Tonne Rohöl um 172,2 Pr (von 82,00 DM auf 223,87 DM). Die damaligen Folgen sind mit den heutigen vergleichbar: stagnierendes Bruttosozialprodukt, steigende Inflationsrate und, wenn alle Einflüsse Greifen, steigende Arbeitslosenzahlen. Die Reaktion der Bundesregierung mit Sonntagsfahrverbot und Geschwindigkeitsbegrenzung kann aus heutiger Sicht nur belächelt werden. Man hat leider die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Der Nahe Osten erwies sich im laufe der Jahre immer wieder als wandelndes Pulverfass. Hätte man damals schon die Konsequenzen aus der Unzuverlässigkeit der Erdölanbieter gezogen und die Weichen für eine Reduzierung der fossilen Brennstoffe schrittweise eingeleitet, könnten wir uns heute entspannt zurücklehnen. So müssen wir zeitversetzt die Zeche bezahlen, nur trifft sie uns mit einer viel stärkeren Wucht. Deshalb ist es wichtig, dass sich jeder individuell für seine Bedürfnisse eine Check- Liste erstellt, in der Möglichkeiten Energie einzusparen und Kosten zu senken erörtert werden. Energie sparen tut m Motto: spar Wasser, dusch zu zweit, kann man oftmals das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Auch für einen schmalen Geldbeutel lassen sich einfache Lösungen finden, um das Energiebedarfsniveau um mehr als 20 Prozent zu senken. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick und dem Mut zur Nachbarschaftshilfe, wie es früher üblich war, können umfangreiche Dämmmaßnahmen an der Kellerdecke, den Heizleitungen im Heizraum (nicht gedämmte Heizleitungen sind vergleichbar mit einem Heizkörper, der das ganze auf höchster Stufe Wärme abgibt) und an der Dachgeschossdecke mit einem Kostenaufwand für Material von ca. 2500,00 € umgesetzt werden.. Das sind Investitionen, die sich je nach Verbrauch innerhalb von 2-3 Jahren amortisiert haben. Energiesparmaßnahmen sind sinnvoll und besonders wirts wenn sie zusammen mit ohnehin an einem Bauteil oder einer Heizanlage anstehenden Erneuerungen ausgeführt werden. Bei schrittweise Vorgehen ist darauf zu achten, dass jeweils alle Vorbereitungen für die spätere Erneuerung des angrenzenden Bauteils getroffen werden. Auch eine noch so kleine Energiemenge, die jeder einzelne einspart, entlastet den Haushalt, schont wertvollen Ressourcen und vermindert die Umweltbelastung. Gemeinsam entlasten wir unsere Umwelt. Nachfolgend noch einige Anregungen für die Check- Liste. Die Dichtungen an Fenstern und Haustür erneuern sowie die Fensterlaibungen neu versiegeln, Heizkörpernischen von innen dämmen, damit die Wärme reflektiert wird. Hydraulischer Abgleich der Heizkörper, Zirkulationspumpen mit selbsttätiger Abschaltung. Die Raumtemperatur um 1Grad senken ergibt eine Ersparnis des Heizwärmebedarfs von 6 Prozent. Ein enormes Einsparpotenzial liegt in der effektiven Ausnutzung der Strom und Wasserversorgung. Allein der Austausch von handelsüblichen Glühbirnen durch Energiesparleuchten (eine 60 Watt Glühbirne benötigt 3-4 Prozent für die Leuchtkraft, der Rest der Leistung wird als Wärme an die Umwelt abgegeben), Stand by Modus von Elektrogeräten (unerklärlich warum die Politik nicht reagiert, wenn man weis, dass man ohne weiteres 1,5 Atomkraftwerke abschalten könnte, wenn man den Stromfressenden Modus verbieten würde) und der Kauf von Geräten mit der Energieeffizienzklasse A+++ reduzieren den Stromverbrauch um ein Vielfaches. Es gibt viele Maßnahmen mit denen man wirtschaftlich Energie sparen Es gibt keine Alternativen zum Energiesparen. Daraus ergibt sich automatisch die Notwendigkeit zum Handeln. Die Verbraucher müssen ihre Marktmacht einsetzten. Die anstehenden Probleme können nur gemeinsam gelöst werden, offen und ohne Tabu. Ihr Peter Hensel, Energieberater