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KNOW-HOW Test Trockennahrung
Test Trockennahrung KNOW-HOW
Outdoor-Food: fix, leicht und lecker
SCHNELLE KÜCHE UNTER STERNEN
Egal ob im Mondschein am Achttausender oder auf einer Trekking-Tour durch
Schwedens Wildnis – die Wahl des richtigen Essens ist ein wichtiger Schritt, wenn
es darum geht, sein Ziel zu erreichen. Das OUTDOOR GUIDE-Test-Team hat einen
Blick in die Tüte geworfen und kam dabei auf den Expeditions-Geschmack.
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FOTO LKatadyn
FOTO Lars Schneider/outdoor-visions.com
«Leber und Verdauungsorgane von Ratten können oft
Parasiten enthalten, deshalb sollte man beim Ausnehmen darauf achten, diese Innereien nicht zu verletzen.
Danach kann das Fleisch des Nagetiers über dem Feuer
gegrillt werden.» Was sich für den Laien nach einem kulinarischen Horrorfilm anhört, ist für Extrem-Outdoorer
Johannes Vogel nur eine von vielen Möglichkeiten, fernab der Zivilisation in und mit der Wildnis zu überleben. Der Diplom-Biologe hat sich von Kindesbeinen an
mit Essbarem aus der Natur beschäftigt und konnte auf
Expeditionen zu den Ureinwohnern Australiens, Asiens
oder Afrikas lernen, wie aussereuropäische Kulturen
mit Pflanzen und Tieren als nährstoffreiche «Zutaten»
umgehen. Für Johannes Vogel, der als Survival-Experte
Extreme zu seinem Beruf gemacht hat, ist die kulinarische Neuentdeckung Alltag. Für Menschen ohne Fachwissen und Erfahrung kann ein derartiger Speiseplan
allerdings zu einer delikaten Angelegenheit werden.
«Das Ganze ist nicht gefährlich – sofern man ein paar
Regeln beachtet«, mein Vogel. Ausserhalb dieser »Spielregeln« zu experimentieren sei vor allem dann kritisch,
wenn notwendiges Grundwissen fehle, um einschätzen
zu können, was ungeniessbar oder gar giftig sei.
Dabei könnte diese Form der Ernährung grundsätzlich eine wunderbare Grundlage für sportliche Extremsituationen und Herausforderungen auf Expeditionen
bieten. Nagetiere enthalten nämlich grosse Mengen an
Ölen und damit sehr viel Energie. Einfache Rohrkolben –
weltweit verbreitete Pflanzen – enthalten Stärke und
dienen als Kohlenhydratlieferanten. Und Larven in allen
erdenklichen Formen und Grössen sind wunderbare Eiweiss-Speicher für den kleinen Hunger zwischendurch.
Doch glücklicherweise ist Mutter Natur kein «Drive-in»
in Form eines amerikanischen Fast-Food-Restaurants,
sondern fordert von ihren «Kunden» Geduld, Wissen
und Genügsamkeit. Einmal «Menü 2» mit der extra gros­
sen Raupenbeilage bleibt wohl eher Menschen wie Johannes Vogel vorbehalten: «Wir sind schon verwundert,
wenn Essig auf die Pommes frites geschüttet wird, da
ist es nachvollziehbar, dass uns auch das Verständnis
für die Entomophagie, wie der Verzehr von Insekten genannt wird, fehlt.»
Hier stehen wir also nun, ohne Verständnis für Larven oder chitinhaltige Chips. Redakteur, Kongressorganisatorin, Philosoph, Verlegerin, Landwirt, Ärztin und
Koch. Eines haben wir gemeinsam: Heisshunger auf
Natur, Berge und gutes Essen, aber keine Ahnung von
Überlebenstricks. Was sollen wir auf Trekking-Touren
und Reisen also zu uns nehmen, ohne uns ausgiebig mit
extremer Naturkost zu beschäftigen wie Johannes Vogel? Wir treffen eine Entscheidung: Wir brauchen eine
Alternative zur Ratte. Vorerst.
Der Outdoor-Normalverzehrer
Auf Frischluft-Fans, für die Ausflüge in die Natur nicht
Überlebenstraining sind, sondern Sport und Erholung,
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KNOW-HOW Test Trockennahrung
«DAS ESSEN DRAUSSEN IST EINFACHER UND SINNLICHER, ES WIRD INTENSIV ERLEBT. MAN RIECHT DEN RAUCH DES
FEUERS, SPÜRT DEN STEIN, AUF DEM MAN MIT FREUNDEN GESELLIG ZUSAMMENSITZT.» ANDREA ZUFFELLATO, PLANOALTO
Beim Blick auf die angekündigten Höhepunkte der Togo-Speisekarte läuft uns Natur-Gourmets das Wasser im
Mund zusammen. Wir errichten das Test-Lager, setzen
Wasser auf, und bald dampft es aus den ersten Tüten. Umrühren, ziehen lassen und probieren. Über den Geschmack
lässt sich bekanntlich streiten, und die Heterogenität des
Test-Teams setzt sich auch bei den geschmacklichen Vorstellungen fort. Der Philosoph sucht den fruchtigen Geschmack, die Verlegerin den natürlichen, der Redakteur
den würzigen und der Koch das Gericht mit fester Konsistenz. Es brodelt, wir schmatzen, und alle bewerten.
Neben den unterschiedlichen Bewertungskriterien
darf bei dieser Art der Ernährung selbstverständlich der
praktische Aspekt nicht ausser Acht bleiben. Laut Her-
stellern bietet die Trockennahrung ideale Nährwerte,
viele Geschmacksvariationen und unkomplizierte Zubereitung. «Früher verpflegten sich vor allem professionelle
Expeditionen mit gefriergetrockneter Spezialnahrung.
Heute ist der Einsatzbereich viel breiter: Wochenendausflügler oder Familien mit Kindern schätzen mittlerweile das Angebot an hochwertiger Outdoor-Nahrung»,
sagt Viola Frey, die für die Vermarktung der Trek’n’Eat
Expeditionsnahrung verantwortlich ist. Auch Lyfood-Geschäftsführerin Wioletta Godek-Derejski ist sich sicher,
dass die Anforderungen an die Nahrung «to go» in den
letzten Jahren gestiegen sind. «Der gesunde Lebensstil,
verbunden mit dem Wunsch nach gesunder Ernährung,
erweitert die Horizonte für den Outdoor-Markt. Das bedeutet, dass die Menschen vermehrt ihre Freizeit aktiv
im Freien verbringen werden und sich auch dort – ähnlich wie zu Hause – gesund ernähren möchten.»
Gletschertrekking für Einsteiger
Über den längsten Gletscher der Alpen – vom Jungfraujoch
zum Grimsel- oder Furkapass.
4 oder 5 Tage; CHF 775.– oder 990.–
Kombikurs
Breithorn 4164 m
Träumen Sie von einem Viertausender?
Als Vorbereitung am ersten Tag Ausbildung und am
zweiten Tag die Gipfelbesteigung.
2 Tage; CHF 465.–
Hochtour Mittel
Sechs 4000er Monte Rosa Süd
Technisch relativ einfach, konditionell jedoch anspruchsvoll!
Hochtouren in einer unvergleichlichen alpinen Gegend.
5 Tage; CHF 1595.–
Hochtour Fortgeschrittene
Bergschule Uri | CH-6490 Andermatt | +41 (0)41 872 09 00
[email protected] | www.bergschule-uri.ch
Ex_Mountain Pro_210x146_chd_OG.pdf 1 06.03.2013 11:32:59
EXPED – EXPEDITION EQUIPMENT
EXPED RUCKSACK MOUNTAIN PRO
Zurück
Antworten
Von: Peter Eichenberger
An: [email protected]
Betreff: EXPED RUCKSACK MOUNTAIN PRO
Liebe Exped-Truppe
Der Regenwald auf Neuseelands Südinsel machte seinem Namen mal wieder alle Ehre: Es regnete in Strömen.
Nach mehreren Stunden Aufstieg durch Sumpf und über nasse Wurzeln erreichten wir die Waldgrenze und damit
alpines Gelände. Noch einmal entleerten sich die Wolken, dann endlich gönnte uns der Regen eine Verschnaufpause. Allerdings pfiff nun ein kalter Wind um unsere Ohren.
Gut zu wissen, dass wenigstens die Reservekleider und der Proviant im Mountain Pro trocken blieben. Wieder
einmal waren wir froh um unsere wetterfesten Rucksäcke, genau was wir hier brauchten. Gratuliere!
C
M
Herzliche Grüsse
Renate & Peter
Y
CM
MY
CY
CMY
K
Mehr über Produkte und Meinungen auf www.exped.com
Exped-Produkte sind im Fachhandel erhältlich. Die grösste Auswahl finden Sie in folgenden Geschäften:
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Elf 4000er
Die weltbekannte Spaghetti-Runde für ambitionierte
Alpinisten und Liebhaber der italienischen Küche.
6 Tage; CHF 1825.–
Getrocknet, nicht geschüttelt
Fast fertige Trekking- und Expeditions-Nahrung entspricht also offensichtlich nahezu perfekt den Anforderungen eines Outdoor-Sportlers: leicht, energetisch und
unkompliziert. Doch was genau steckt in den Packungen,
die im Sportfachhandel oder bei Outdoor-Ausrüstern anziehend an der Wand hängen?
Der Blick in die Tüte zeigt eine trockene Masse mit
Farbtupfern. Es riecht nach Essbarem, aber nur wenig
deutet darauf hin, dass aus dem bunten Staub ein leckeres Mittagessen werden könnte. Okay, dann wollen
wir mal heisses Wasser aufgiessen … Schwupp, schon
kommt Leben in die Tüte! Wie ein Hefeteig geht die
Masse auf, wächst und lässt sich nach fünf bis zehn
Minuten Ruhezeit genussvoll löffeln. Wie ist diese Verwandlung physikalisch zu erklären?
Den Gerichten aus der Tüte liegt ein mehr oder weniger einheitlicher Prozess zugrunde. Durch den Entzug
von Feuchtigkeit aus den Zutaten reduziert sich das Gewicht auf ein Minimum. Die Gefriertrocknung – auch
Lyophilisation oder Kryodesikkation genannt – wird
verwendet, um Lebensmitteln zu konservieren. «Die Gefriertrocknung ist die schonendste Methode, Lebensmittel zu trocknen», so Gisbert Pauen, der die Mitentwicklung der «Farmers Outdoor»-Produkte vorangetrieben
hat. Bereits das Volk der Inkas setzte im Andenhochland ein ähnliches Verfahren ein, um Lebensmittel
haltbar und leichter transportierbar zu machen. Dabei
nutzten die Vorfahren der heutigen Andenbewohner die
Berner Haute Route
OPINION #137
warten unzählige Optionen, sich auf vertrautere Weise
mit Energie zu versorgen. Es gibt genügend Möglichkeiten, Bergtouren, Expeditionen oder Trekking-Touren
ohne knurrenden Magen zu überstehen und ohne dabei
einen überladenen, schweren Rucksack mit sich herumzuschleppen. «Für viele Outdoor-Sportler ist das Essen
eher ein notwendiges Übel, und es gilt, das Zusatzgewicht
gezielt klein zu halten. Für diese Gruppe ist gefriergetrocknete Spezialnahrung gerade richtig», meint Andrea
Zuffellato, Outdoor-Guide und Experte fürs Teamkochen
am offenen Feuer bei Planoalto.
Die relativ einfache Lösung bieten unzählige, auf gefriergetrocknete Nahrung spezialisierte Hersteller. Sie
offerieren dem aktiven Natursportler einen abwechslungsreichen Speiseplan aus der funktionellen Tüte:
vom klassischen Chili con Carne über Poulet-Tikka
Masala, bis hin zum Scampi-Risotto. Mit beindruckenden Müslivariationen, die kaum einer im Alltag auf den
Frühstückstisch zaubert, «Rühreiwundern» und Früchte-Porridges fängt der Tag im Zelt gut an. Möge der Test
beginnen, Mahlzeit!
Wo ausschlafen schlichtweg
das Falsche wäre!
Bächli-Bergsport, Lausanne, Bern, Basel, Kriens, Zürich, Volketswil, Pfäffikon, St. Gallen; Le Globetrotter, Genève; Terres d’Aventures, Genève; Trango
Sport, Bulle; Le Nomade, Vevey; Follomi Sport, Sion; Defi Montagne, Peseux; Primal Bikes & Outdoor, Bettlach; Atlas Travel Shop, Ins & Bern; Swiss Fun Rent,
Steffisburg; Vertical Sport, Interlaken; Bordogna Bergsport, Solothurn; Von Moos Sport+Hobby, Luzern; Berge Pur, Zug; Trailshop.ch, Küssnacht a. Rigi;
Ruedi Bergsport, Zürich; Scandinavian Outdoor Shop, Bachenbülach; Sport Trend Shop, Hinwil; Aventura-Travel, Uster.
KNOW-HOW Test Trockennahrung
Test Trockennahrung KNOW-HOW
TREK’N’EAT
TRAVELLUNCH
ADVENTURE FOOD
LYO FOOD
DURCHSCHNITTLICHE ENERGIE
PRO 100 G HAUPTMAHLZEIT 1568 kJ / 387 kcal
CHARAKTERISTIK
Alle Hauptmahlzeiten orientieren sich an einem
600-Kalorienwert pro Packung. Gerichte überzeugen
durch effiziente Handhabung der Verpackung, leichte
Zubereitung und guten Geschmack.
ANGEBOT *
5 Frühstücke
22 Hauptmahlzeiten
4 Desserts
9 vegetarische Gerichte
PREIS ab CHF 5.50
WWW trekneat.com
DURCHSCHNITTLICHE ENERGIE
PRO 100 G HAUPTMAHLZEIT
1880 kJ / 448 kcal
CHARAKTERISTIK
Travellunch bietet die grösste Auswahl an Einzel- und
Doppelgerichten (2 Portionen). Vor allem die Frühstücksvariationen überzeugten die Testesser. Gewürzlich gut
präsentiert, jedoch Tendenz zur «Geschmacksverein­
heitlichung» der Hauptgerichte.
ANGEBOT *
10 Frühstücke
28 Hauptmahlzeiten
8 Desserts
8 vegetarische Gerichte
PREIS ab CHF 3.50
WWW travellunch.de
DURCHSCHNITTLICHE ENERGIE
PRO 100 G HAUPTMAHLZEIT
1703 kJ / 407 kcal
CHARAKTERISTIK
Grosse Auswahl an vegetarischen und «exotischen»
Mahlzeiten. Anleitung zur Zubereitung teilweise
kompliziert. Gerichte schmecken jedoch sehr natürlich.
ANGEBOT *
3 Frühstücke
12 Hauptmahlzeiten
3 Desserts
7 vegetarische Gerichte
PREIS ab CHF 5.00
WWW adventurefood.com/de
DURCHSCHNITTLICHE ENERGIE
PRO 100 G HAUPTMAHLZEIT
2208 kJ / 527 kcal
CHARAKTERISTIK
Als Ausnahme im Test werden die Lyo-Gerichte nicht
in der Tüte zubereitet, sondern benötigen Topf oder
Schüssel. Damit zusätzlicher Arbeits- und Abspül­
aufwand. Gewürze und Konsistenz sind jedoch sehr
überzeugend. Ebenso der Geschmack.
ANGEBOT *
Frühstück: in Entwicklung
9 Hauptmahlzeiten
6 Desserts
1 vegetarisches Gericht
PREIS ab CHF 4.50
WWW lyofood.com
* Einige Hersteller haben zu den herkömmlichen Gerichten noch energiereiche Snacks und Getränke im Angebot. Mehr Info zu den Bezugsquellen
gibt es auf den einzelnen Herstellerseiten.
extremen Temperaturschwankungen und den niedrigen
Luftdruck in den Höhenlagen von bis zu 5000 Metern.
Über Nacht – durch Einfrieren in vakuumähnlichen
Verhältnissen – konnten sie dem erntefrischen Gemüse
einen Teil der Feuchtigkeit entziehen.
Heute werden die Lebensmittel meist schockgefroren
und dann im Vakuum unter Zufuhr von Wärme getrocknet (Vakuumverdampfung). So erreicht man, dass
das gefrorene, in Lebensmitteln enthaltene Wasser nicht
schmilzt, sondern als Wasserdampf entweichen kann
und die Struktur des eingefrorenen Lebensmittels nicht
verändert wird. Während des ersten Trocknungsschrittes werden circa 95 Prozent des Wassers «entfernt». Bei
der sogenannten Sekundärtrocknung kann auch das in
Form von Proteinen und Kohlenhydraten gebundene
Wasser noch freigesetzt werden. Wioletta Godek-Derejski von Lyo Food geht davon aus, dass der Feucht-
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anteil insgesamt auf etwa zwei Prozent fällt. «Dadurch
wird die Bildung von Mikroorganismen und Enzymen
eingeschränkt.» Die gefriergetrockneten Gerichte sind
monatelang haltbar (je nach Hersteller unterschiedliche Angaben) und benötigen keine Kühlung. Ein weiterer Vorteil der Gefriertrocknung besteht den FoodEntwicklern zufolge darin, dass die Lebensmittel ihren
ursprünglichen Geschmack beibehalten und Nährstoffe
und Vitamine bei diesem Prozess kaum bis gar nicht
verloren gehen. Was jedoch auch bei gefriergetrockneten Lebensmitteln nicht vergessen werden sollte, sind
die äusserlichen Einflüsse: «Auch bei gefriergetrockneter Nahrung können durch mechanische Einflüsse –
zum Beispiel durch die Zerkleinerung der einzelnen
Nahrungsbestandteile – oder durch eine längere oder
inadäquate Lagerung Verluste auftreten. Dies betrifft
vor allem einige Vitamine, die gegenüber Sauerstoff und
Energieberater
DEFINITION: 1 kcal ist definiert als die Energiemenge,
die benötigt wird, um die Temperatur von 1 kg Wasser bei
einem Atmosphärendruck von 760 mm Hg von 14,5 auf
15,5° C zu erhöhen. In dieser Einheit misst man die Energiemenge, die in Nahrungsmitteln steckt. Zusätzlich zur
Bezeichnung „Kilokalorien“ (Abkürzung: kcal) verwendet
man heute die Einheit Joule oder Kilojoule (Abkürzung: kJ).
1 kcal entspricht 4,184 kJ.
Energiemenge der drei Hauptnährstoffe Eiweiss, Fett und
Kohlenhydrate:
1 g Eiweiss liefert 4,1 kcal (17,1 kJ).
1 g Kohlenhydrate liefert 4,1 kcal (17,1 kJ).
1 g Fett liefert 9,3 kcal (38,9 kJ).
ZUM VERGLEICH:
- ungekochte Hartweizennudeln = ~ 350 kcal/100g
- gekochte Hartweizennudeln = ~156 kcal/100g
- Big Mac = ~ 224 kcal/100g
Lichteinstrahlung empfindlich sind», gibt Lea Gründler
zu denken. Grundsätzlich gibt die Ernährungswissenschaftlerin jedoch grünes Licht für das Essen aus der
Tüte: «Über einen gewissen Zeitraum, und abhängig
von der Zusammensetzung der gefriergetrockneten
Nahrung, treten bei Ernährung aus der Packung keine
Mangelerscheinungen auf.» Reisen- und Trekkingtouren
sind also auch ohne Insekten und Nagetiere auf dem
Speiseplan möglich, ohne dabei vom Fleisch zu fallen.
Du bist, was du isst
Vor allem für Extremsportler, die auf Tour und am Berg
Höchstleistungen erbringen müssen, ist der Energiewert
der Nahrung bei der Auswahl der Produkte ausschlaggebend. Auch der Schweizer Expeditionist Stephan Siegrist
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FARMERS OUTDOOR
MOUNTAIN HOUSE
DURCHSCHNITTLICHE ENERGIE
PRO 100 G HAUPTMAHLZEIT
1497 kJ / 358 kcal
CHARAKTERISTIK
Die Verpackung und Anleitung überzeugen durch gute
Bedienbarkeit und leichte Zubereitung der Gerichte.
Durch spezielle Herstellung sind Gerichte ohne Vakuumverpackung kürzer haltbar, bieten jedoch tendenziell
frischere Zutaten.
ANGEBOT *
Circa 11 Frühstücke
27 Hauptmahlzeiten
5 Desserts
15 vegetarische Gerichte
PREIS ab CHF 6.00
WWW farmers-outdoor.net
DURCHSCHNITTLICHE ENERGIE
PRO 100 G HAUPTMAHLZEIT
2307 kJ / 554 kcal
CHARAKTERISTIK
Teilweise eher schwach gewürzt. Das liegt jedoch daran,
dass Mountain House dem «Esser» selbst überlassen
möchte, wie viel Salz oder Pfeffer an das Gericht soll.
Konsistenz und Basisgeschmack bieten eine gute Grundlage zum Würzen.
ANGEBOT *
2 Frühstücke
11 Hauptmahlzeiten
3 Desserts
4 vegetarische Gerichte
PREIS ab CHF 6.00
WWW mountainhouse.com
stellt die Energiewerte an vorderste Stelle bei der Lebensmittelwahl: «Die Nahrung sollte pro Gramm möglichst
viele Kalorien haben – und darf natürlich auch nach
etwas schmecken. Gemüseteller, Obst und frisches Brot
müssen bis zur Rückkehr nach Hause warten.» Im Gegensatz zum Alltag, wo wir oft mehr Kalorien zu uns
nehmen als wir verbrauchen, verlangt der sportlich aktive Körper auf Tour nach zusätzlicher Energie.
Lea Gründler rät Leistungssportlern zu einer vollwertigen Mischkost und der Verwendung von Lebensmitteln mit einer hohen Nährstoffdichte. Die beim Sport
zusätzlich benötigte Energie sollte vor allem durch
komplexe Kohlenhydrate gedeckt werden. «Eine zu hohe
Fettzufuhr dagegen setzt die Leistungsfähigkeit herab,
da Fette zum Beispiel durch längere Verweildauer im
Magen langsamer ‹verstoffwechselt› werden.»
Auf einer durchschnittlichen Trekkingtour verbraucht
der Körper bis zu 21.000 Kilojoule am Tag. Steigen die
Anforderungen und die sportliche Belastung, wie zum
Beispiel während einer Hochtour, erreichen Alpinisten
Durchschnittswerte von bis zu 33.500 Kilojoule am Tag.
In Notsituationen kann der Verbrauch sogar noch weiter
steigen. Expeditionsexperten gehen davon aus, dass ein
Nahrungssuchender im Überlebenskampf Schwerstarbeit leisten muss. Dabei verbrauchen Menschen je nach
Geschlecht zwischen 500 und 800 Kilojoule pro Stunde.
In kalten Regionen verbraucht der Körper mehr Energie,
um die Körpertemperatur konstant auf 37 Grad zu halten.
Nicht umsonst essen Mann und Frau sich Winterspeck
an. Um auch auf Tour ausgewogen und energiereich speisen zu können, gibt es zwei Möglichkeiten: viel Gewicht
oder viel Tüte. Ein Beispiel: Eine 160-Gramm-Packung
Expeditionsnahrung mit Sahnenudeln, Hühnchen und
Spinat wirft 427 Kalorien ab. Das heisst, auf ein Gramm
Gewicht kommen 2,7 Kilokalorien. Nach dem Auffüllen
mit heissem Wasser ergibt das sogar über ein Pfund war-
160
d Angelo Brack
KNOW-HOW Test Trockennahrung
3 Prämien
zur Auswahl!
1
Eine
Supertrail
Map nach
Wahl.
Auswahl auf
supertrail-map.com
2
Eine
Freeride
Map nach
Wahl.
3
Auswahl auf
freeride-map.com
www.outdoor-guide.ch
Eine
Icebreaker
Multisport
Lite Socke.
Mehr Infos auf
Icebreaker.com
KNOW-HOW Test Trockennahrung
Test Trockennahrung KNOW-HOW
Samensuppe und bebrütete Eier
Survival-Experte Johannes Vogel über natürliche Ernährung und lukullische Eigenheiten.
TURMAT
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TRAVELLUNCH
ADVENTURE FOOD
LYO
TURMAT
FARMERS OUTDOOR
MOUNTAIN HOUSE
Geschmack
Würze
Natürlichkeit
Nachgeschmack
Konsistenz
Handhabung
Portionsangaben
Zubereitungszeit
Verpackung
Authentizität Gericht
GESAMTBEWERTUNG
TREK'AND'EAT
DURCHSCHNITTLICHE ENERGIE
PRO 100 G HAUPTMAHLZEIT
2060 kJ / 493 kcal
CHARAKTERISTIK
Als einziger «Skandinavier» trumpft Turmat mit aussergewöhnlichen Fisch- und Fleischgerichten auf. Sehr
geschmacksintensiv und stark gewürzt.
ANGEBOT *
2 Frühstücke
14 Hauptmahlzeiten
- Dessert
2 vegetarische Gerichte
PREIS ab CHF 7.00
WWW drytech.no
4
3,8
3,7
3,6
4,3
4
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4,5
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3,2
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3,2
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3,5
3,4
3,8
4
4
3,5
3,5
3,7
Würde man Sie mit Messer, Topf und Feuerzeug in den
Bergen der Zentralschweiz aussetzen, könnten Sie auf
Anhieb ein Drei-Gänge-MenÜ auftischen? Wenn ja, was
wäre das?
Die Ernährung aus der Natur mit vollwertigen Bestandteilen ist nahezu weltweit ohne grosse Schwierigkeiten
möglich. Tatsächlich ist das auch in den Bergen der
Fall. In karger Umgebung wie im Gebirge ist das Menü
natürlich nicht so abwechslungsreich wie in Tälern oder
im Dschungel. Als Basis in den Bergen würden verschiedene robuste Fuchsschwanzarten dienen. Deren Blätter,
Samen und Knollen lassen sich zu einer Suppe kochen.
Dazu gereicht werden können geröstete Insektenlarven,
die sich in morschem Holz und unter Steinen finden. Je
nach gesetzlicher Vorgabe (also etwa im Notfall) lassen
sich auch verschiedene Vögel einfach fangen. Was man
genau vor Ort findet, variiert sehr. Je mehr unterschiedliche essbare Pflanzen und Tiere man jedoch kennt, desto
sicherer wird man auch genügend finden.
Was war das Aussergewöhnlichste, das Sie jemals
gegessen haben?
Schwer zu sagen, weil ich eigentlich wirklich alles esse.
Ich zerteile in Gedanken ungewöhnliche Nahrung in ihre
Bestandteile: Fett, Eiweiss, Kohlenhydrate etc. Damit ist
es »im Kopf« nichts anderes als ein gegrilltes Steak. Von
Balut (das sind bebrütete Eier kurz vor dem Schlüpfen),
über jegliche Arten von Insekten, Larven und Weichtieren
bis hin zu Meerschweinchen oder Würmern ist da alles
dabei. Ekel empfinde ich bei keinem von alledem. Der
schwedische »Gammelfisch« Surströming ist auf meiner
Skala also deutlich im Bereich »lecker« angesiedelt.
Was möchten Sie Menschen ans Herz legen, die sich noch
nie auf die «Naturküche» eingelassen haben? Was ist
das Besondere daran, in und mit der Natur zu kochen?
Meine Prämisse ist immer: Experimentieren, aber mit
Köpfchen. Man sollte schon wissen, um welche Pflanze es
sich handelt, die man gerade probiert, und welche Krankheiten von Ratten, Mäusen oder Vögeln ausgehen können,
wenn man sie nicht korrekt zubereitet oder tötet. Natürlich
gilt immer, dass man sich an geltende Gesetze hält und
– was mir besonders wichtig ist – ein getötetes Tier oder
eine herausgerissene Pflanze nicht ohne Verwertung einfach wegwirft, weil man es sich dann doch anders überlegt
hat. Die Entscheidung dazu sollte vorher getroffen werden.
mes Essen. Würden wir dagegen 200 Gramm Nudeln, ein
wenig Sahne und Gemüse einpacken, hätten wir alleine
dadurch wahrscheinlich pro Gericht ein Gewicht von 500
Gramm im Rucksack. Einfach gesagt: doppeltes Gewicht
für einen ähnlichen Energie-Output. Wem es lediglich
um die Energie geht, der kann relativ einfach nachhelfen
und sein Essen noch ein wenig aufmotzen. «Wir ‹pimpen› die Expeditionsnahrung mit Olivenöl noch etwas
auf. Das gibt einerseits mehr Kalorien pro Mahlzeit und
zweitens einen besseren Geschmack», plaudert der Profi
Stephan Siegrist aus der Expeditionsküche.
Zusätzlich zu den Lebensmitteln fliesst auch das Gewicht der Brennstoffe in diese Rechnung mit ein. Während bei der Expeditionsnahrung nur Wasser erhitzt
wird, müssen bei herkömmlichen Gerichten die Zutaten
komplett gekocht werden. Das dauert meistes doppelt so
lang und bedeutet damit den doppelten Brennstoffverbrauch, der natürlich in Form von Gas oder Benzin mitgetragen werden muss. Und nur selten hilft ein Esel, Yak,
Pferd oder starker Ehepartner beim Tragen. Und noch
einen Vorteil hat das Essen aus der Tüte: Unter Zelt-Kum-
Kostprobe –
so hat Outdoor Guide getestet
15 Grad, Nebelschwaden und das Rauschen des Flusses.
Das OUTDOOR GUIDE-Test-Team nahm Gaskocher, Isomatten und Zelte in die Hand und errichtete in den Isarauen eine Teststation. Über mehrere Stunden brodelte
das Wasser auf den Gaskochern, und die konzentrierten
Gesichter im fahlen Zeltlicht erinnerten an ein Zusammentreffen erfahrener Sommeliers bei der Weinprobe.
Dabei wurde jedes einzelne Gericht von jedem Tester zubereitet und auf die verschiedenen Kriterien hin getestet
und anschliessend bewertet. Von jedem Hersteller wurden mehrere Hauptmahlzeiten, Frühstücke und Desserts
dem Test unterzogen und aus den einzelnen Bewertungen
ein durchschnittliches Gesamturteil erstellt. Nicht nur
der Geschmack spielte beim Ergebnis eine Rolle. Auch die
Zubereitung und Handhabung der Verpackung flossen in
die Bewertung mit ein.
Sämtliche getestete Gerichte sind für «Draussen-Situationen» konzipiert und hergestellt – daher war es dem
OUTDOOR GUIDE-Test-Team wichtig, das Test-Umfeld authentisch aufzubauen.
panen wird selten ein «Abspülkonflikt» entbrennen, da
lediglich die Tüte und ein Löffel zum Einsatz kommen.
Essen gut, alles gut
Der Vorteil der Expeditionsnahrung liegt auf der Hand und
in der Tüte: geringes Gewicht, energieeffiziente Zusammenstellung der Nährstoffe und eine einfache Zubereitung.
«Die Herausforderung liegt darin, aus einer limitierten
Anzahl gefriergetrockneter Zutaten und ohne die Zugabe
von künstlichen Geschmacks- und Zusatzstoffen verschiedenste Gerichte herzustellen und immer wieder neue Geschmackserlebnisse zu bieten», weiss Trek’n’Eat-Sprecherin
Viola Frey. «Während es vor einigen Jahren noch in erster
Linie darum ging, satt zu werden, wird heute viel stärker
auf die Inhaltsstoffe einer Mahlzeit geachtet.»
Und das nicht zuletzt wegen des Anstiegs von Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten, die auch
die Outdoor-Lebensmittelindustrie vor neue Herausforderungen stellt. So bieten mittlerweile fast alle vom
OUTDOOR GUIDE-Team getesteten Hersteller glutenund lactosefreie Gerichte. Ebenso stehen ausgereifte vegetarische und vegane Essen auf dem Speiseplan.
Nach dem Testen von 20 Hauptmahlzeiten sind unsere
Mägen voll, die anfänglichen Gewürz- und Konsistenzdiskussionen abgeflaut und die Gedanken schwer. Jeder
sehnt sich nach dem warmen Schlafsack. Doch wird sind
uns einig: Dem Outdoor-Sportler stehen alle Tüten offen!
Geschmack scheint zumindest in der Wildnis reine Eigendefinitionssache zu sein. Ganz ist das Raupenmenü
noch nicht aus unseren Köpfen verschwunden. Dafür
müssen wir uns jedoch erst einen Schritt auf der Karriereleiter der Outdoor-Köche nach oben arbeiten. Nächstes Ziel: Überlebenskampf für Einsteiger. Welches Mitglied des Test-Teams dann die Ratte ausnehmen muss,
entfacht neue Diskussionen im Gaskocher-Kreis: Philosoph, Redakteur, Kongressorganisatorin, Ärztin, Landwirt, Verlegerin oder Koch? Fortsetzung folgt. ✸
TEXT
Barbara Meixner
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