Zusammenfassung Gäste-Erwartungen 2025 Moderation: Mag. Klaus Grabler, MANOVA Expertenbeitrag: Dr. Michael Scheuch, Österreich Werbung Für die Teilnehmer des „Gäste-Erwartungen 2025“ Workshops, unter der Moderation von Mag. Klaus Grabler, steht außer Zweifel fest, dass der gesellschaftliche Wandel großen Einfluss auf den Tourismus haben wird. Als besonders wichtig wurden dabei der demographische Wandel, die Urbanisierung, die Konnektivität und die Sinnstiftung identifiziert. Einflussfaktoren auf den Tourismus Der demographische Wandel verschont auch Österreich nicht und die Menschen altern mit enormer Geschwindigkeit. Die geburtenstarken Jahrgänge (Babyboomer) gehen ab 2020 in Pension und doch werden sie weiterhin aktiv sein, da ihr Gesundheitszustand weiterhin sehr hoch ist. Das klassische Familienbild mit Vater, Mutter und Kind verschwimmt zunehmend und die Familien werden zu Patchwork-Gemeinschaften. Die Urbanisierung schreitet voran, im Jahr 2025 werden 60% der weltweiten Bevölkerung in Städten wohnen, in den Industrieländern sogar 80% der Menschen. Die Technologie wird ein stetiger mobiler Begleiter sein, doch im Gegensatz zu heute muss sie zukünftig vor allem einfach konzipiert sein. Wir sind am Weg zur Informationsgesellschaft und so soll der Gast schon vor Anreise die wichtigsten Reisedetails erhalten und ihm bei Stau alternative Routen vorgeschlagen werden. In Zukunft ist der Gast ständig „connected“ und „always on“. In Folge verschwinden die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend. „Share“ statt „own“ ist der neue Leitsatz und es entwickelt sich hier eine ganz neue Dynamik, die viele Gästeschichten durchläuft. Erwartungen der Gäste Naturräume und Regionalität werden vom Gast als Gegenwelten verstärkt gesucht, da die meisten in den Städten wohnen. Der Urlaub soll authentisch sein und dabei spielt die richtige Inszenierung eine große Rolle, welche mit Gerüchen verstärkt werden kann. Die klassischen Zielgruppengrenzen verfließen und das Hotel muss sich spezialisieren um weiterhin erfolgreich zu sein. Sie müssen dabei auch die für sie passenden Gäste ansprechen, denn die Gäste werden immer unterschiedlicher und stellen unterschiedliche Anforderungen. Die Positionierung soll über Werte und Sinn stattfinden, die in das Hotelkonzept miteinfließen und nicht mehr über die Hardware, wie Ausstattung des Hotels. Trotzdem wird ein hoher Standard erwartet, denn der Gast will auf bestimmte Annehmlichkeiten und Architektur nicht verzichten. Persönlicher und individueller Urlaub Während des gesamten Urlaubs soll ein die Gäste gut erkennbarer „roter Faden“ durchgezogen werden. Sie suchen ganzheitliche Entfaltungsangebote für Körper, Geist und Seele, da Wohlbefinden und Gesundheit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Im Sinne des „Share“-Ansatz sollen Kooperationen zwischen den Betrieben und den Destinationen angestrebt werden. So können die Kräfte gebündelt werden und der Markt mit großer Stärke bearbeitet werden. Das Marketing wird den Meinungen der Teilnehmer hauptsächlich über die sozialen Medien stattfinden. Der Gast will während des Urlaubs nicht mehr passiv vor Ort sein, sondern aktiv in die Urlaubsgestaltung einbezogen werden. Die persönliche und individuelle Betreuung rückt in den Vordergrund. Das Management kann dabei die Guidelines zur Gästebetreuung vorgeben und die Mitarbeiter können diese nach den Wünschen des Gastes umsetzen. Dem Mitarbeiter sollen dabei bewusst und klar definierte Freiräume gegeben werden. Aus diesem Grund nimmt die Bedeutung des HR-Managements zu, weil auch proportional die Anforderungen der Gäste an die Mitarbeiter steigen. Um diese hohe Qualität zu erreichen, müssen Schulungen für die Mitarbeiter angeboten werden, die auf die Bedürfnisse der Kunden perfekt zugeschnitten sind. Die Sozialkompetenzen der Mitarbeiter sollen gefordert und gefördert werden. „Mass Customization“ ist hier das passende Schlagwort, da die Dienstleistung individuell nach den Kundenwünschen mit der Effizienz einer Massenproduktion erstellt werden soll. Um den Trend des wachsenden Vertrauensverlusts entgegenzuwirken, muss das Angebot klar und transparent beworben werden. Ausblick Durch die Umsetzung der genannten Punkte hat man die Chance sich ein Alleinstellungsmerkmal zu erarbeiten und so aus dem Preiswettbewerb auszusteigen. Österreich als Tourismusland hat sich mit seinen gewachsenen Stärken über die Jahre gute Kompetenzen angeeignet und unsere Mentalität und Gastgeberqualität werden dabei helfen die Gäste-Erwartungen 2025 zu erfüllen.