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BIO270 Entwicklungsbiologie Kursübersicht

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BIO270
Entwicklungsbiologie
Organisatorisches
Prof. Rüdiger Simon
[email protected]
Institut für Entwicklungsgenetik
Sommersemester 2025
https://hhu.webex.com/meet/rsimon
hhu.de
Termine der Vorlesungen und Übungen Bio270:
Datum
11.04.2025
18.04.2025
25.04.2025
02.05.2025
09.05.2025
16.05.2025
23.05.2025
30.05.2025
06.06.2025
13.06.2025
20.06.2025
27.06.2025
04.07.2025
11.07.2025
18.07.2025
Bio270 Vorlesung SoSe 2025,
freitags 08:30-10:00
Hörsaal 5C (25.11)
Übung zur VL,
freitags 11:30 –
12:30
Hörsaal 5L (25.31)
VL Simon 1: Einleitung, Musterbildung, Modellsysteme (S)
Karfreitag
VL Simon 2: Achsenspezifikation bei Wirbeltieren (S) Huhn
VL Burkart 3: Blütenbildung und homöotische Gene (B)
VL Burkart 4: Pflanzliche Meristeme (B)
VL Burkart 5: Pflanzliche Organogenese und Polarität (B)
VL Simon 6: Induktion von Mesoderm und Neuralplatte bei
Frosch, Huhn, Maus (S)
VL Simon 7: Somitogenese, HOX-Code (S)
VL Simon 8: Vergleichende Betrachtungen (S)
VL Simon 9: Gliedmaßenentwicklung, Neurogenese (S)
VL Schmidt 10: Geschlechtsentwicklung, Wachstum (Sch)
VL Bachmann 11: Invertebraten I (Ba)
VL Klein 12: Invertebraten II (K)
VL Klein 13: Invertebraten III (K)
Reserve / Vorlesungsende
hhu.de
Termine der Praktika Bio270:
Die Praktika finden immer montags von 8:30-12:00 und 12:3016:00 und dienstags von 8:30-12:00, 12:30-16:00 parallel in
den Praktikumsräumen 26.11.U1.12/14 statt (s.u.).
05. – 06.05.2025
12. – 13.05.2025
19. – 20.05.2025
26. – 27.05.2025
Kurstag 1:
Kurstag 2:
Kurstag 3:
Kurstag 4:
Arabidopsis
Huhn
Maus (nur online)
Invertebraten
Montag
Für die Präsenzkurstage mitbringen:
Zwei spitze Pinzetten (z.B. Dumont No.5) und eine
kleine, spitze Schere (oder Nagelschere), weiße
Blätter, Bleistifte, Radiergummis!
Dienstag
8.30 - 12.00
8.30 - 12.00
8.30 - 12.00
8.30 - 12.00
Gr. 9 + 10
Gr. 3 + 4
Gr. 5 + 6
Gr. 11 + 12
12.30 - 16
12.30 - 16
12.30 - 16
Gr. 1 + 2
Gr. 7 + 8
Bc. 17 + 18
hhu.de
Ablauf der Praktika Bio270:
•
Vor allen Präsenzpraktika müssen Sie sich die online Vorbesprechungen zu den jeweiligen
Kurstagen im ILIAS anschauen und im Anschluss den zugehörigen ILIAS online Test durchführen und
bestehen (Durchführung beliebig oft wiederholbar und verfügbar bis Semesterende). Dies ist
Voraussetzung zur Teilnahme an den Präsenzkursen.
à alle Praktika sind ab 15.4.2025 verfügbar im ILIAS Ordner Praktikum Entwicklungsbiologie für
Biologen, Naturwissenschaftler oder Biochemiker.
•
•
Im Präsenzkurs gibt es dann nur noch eine kurze Vorbesprechung, die Aufgabenverteilung und mehr
Zeit für die praktischen Durchführungen und Zeichnungen. Am Ende des Kurses werden die
angefertigten Zeichnungen durch die Kursbetreuer abgezeichnet (= Teilnahmebestätigung
Präsenzkurse).
Auch für alle online Kurse müssen die ILIAS Tests bestanden werden (verfügbar bis Ende
SoSe2024).
Höchstens ein Fehltag mit Attest!
•
Bei ALLEN organisatorischen Problemen bitte E-Mail NUR an: [email protected]
•
hhu.de
Vorlesung Bio270 Entwicklungsbiologie
• Vorlesungsunterlagen in ILIAS
• Materialien für die Tutorien im selben Ordner
Prof. Rüdiger Simon
Institut für Entwicklungsgenetik
[email protected]
https://hhu.webex.com/meet/rsimon
Lehrbuchempfehlung:
Principles of Development
Lewis Wolpert et al., Oxford University Press
ca. 56 €
in der Lehrbuchsammlung gibt es 80 Stück
Nothing in biology makes sense except in the light of evolution
T. Dobzhansky
There are many ways to Rome, but Rome is not what it used to be
Karl Niklas, American Journal of Botany 2014
Evolutionäre Aspekte
Multizellularität ist während der Evolution
immer wieder unabhängig entstanden –
gibt es trotzdem gemeinsame Prinzipien?
fcw future cell wall
adh adhesion
diff diffusion
pol polarity
Karl Niklas, American Journal of Botany 2014
Was verstehen wir unter Entwicklung?
Ontogenie: Entwicklung des individuellen Lebens, in der Regel ab der Zygote
Phylogenie: Stammesentwicklung, Entwicklung im Bezug auf Evolution
Entwicklungsbiologie: Die Summe der Prozesse von der Befruchtung bis zum Tod
Warum ist es denn überhaupt wichtig, Entwicklungsprozesse zu verstehen?
Geschichte der Entwicklungsbiologie:
Matthias Schleiden, Botaniker
(geb. 1804 in Hamburg, gest. 1881 in Frankfurt)
Theodor Schwann, Anatom,
(geb. 1810 in Neuss, gest. 1882 in Köln):
Zelltheorie, 1838
Entwicklung beginnt mit der Verschmelzung von
zwei Keimzellen
August Weismann, Evolutionstheoretiker
(geb. 1834 in Frankfurt, gest. 1914 in Freiburg)
Keimbahntheorie, 1883
Hühnerei
(Marcello Malpighi, 1673)
Homunculus
(N. Harspeler, 1694)
Keimbahntheorie
1885: August Weismann
„Differenzierung beruht auf der Verteilung von Kerndeterminanten“
„Mosaikentwicklung“
1880: Wilhelm Roux („Ru“) (geb. 1850 in Jena, gest. 1924 in Halle)
„Mosaik-Entwicklung des Froschembryos,
Zellschicksale werden bei der Zellteilung festgelegt“
....aber:
Hans Driesch (geb. 1867 in Kreuznach, gest. 1941 in Leipzig):
„Entwicklung ist regulativ“
1962: John Gurdon (geb. 1933 in Dippenhall, England)
genomische Äquivalenz der Kerne!
Wenn Entwicklung also meist regulativ erfolgt, müssen Zellen kommunizieren....
Hilde Mangold (geb. 1898, Dr. Mangold 1923, gest. 1924)
und Hans Spemann (geb. 1869, Nobelpreis 1935, gest. 1941)
Induktion einer neuen
Körperachse nach Transplantation der dorsalen
Urmundlippe
Organisator
à
Genetik und Entwicklung
Erst ca 1930 wurde ein Zusammenhang aufgezeigt
Genotyp = genetische Ausstattung eines Organismus
Phänotyp = Erscheinungsbild, Realisierung des Genotyps in der Umwelt
Gleiche Genotypen müssen nicht zum gleichen Phänotyp führen
Eineiige Zwillinge
Entwicklung kann in fünf Prozesse eingeteilt werden:
1. Zellteilung
2. Musterbildung
3. Formänderung (Beispiel: Gastrulation bei Tieren)
4. Differenzierung
5. Wachstum
1. Zellteilung
Bei Tieren direkt nach der Befruchtung:
Furchungsteilung
Die Zellzahl nimmt rasch zu ohne Wachstum des
Embryos
Furchungsteilungen bei Xenopus
2. Musterbildung
Festlegung der Körperachsen, positionsrichtiges
Verhalten der Zellen
Definition der Körperachsen
bei Tieren:
anterior – posterior (Kopf – Schwanz)
dorsal – ventral (Rücken – Bauch)
links - rechts
3. Formänderungen / Morphogenese
bei Tieren: Gastrulation
It´s not birth, marriage or death, but
gastrulation
which is truely the most important time in
your life.
Lewis Wolpert, 1986
Gastrulation ist die Voraussetzung für die
Entstehung der Keimblätter und Achsen
Gastrulationsschema
Urafter
U rd
a rm
Urdarm
Urmund
Protostomia:
Deuterostomia:
Urmund
Der Urmund wird zum Mund
Der Urmund wird zum After, ein Mund ensteht an neuer Stelle
Deutero (griechisch) = zweitens
Gastrulation beim Seeigel
Proto- oder Deuterostomia?
Deuterostomia: Chordata (Mensch), Hemichordata und Echinodermata
4. Zelldifferenzierung
Gastrulation: Keimblattbildung, Zellwanderungen
5. Wachstum
Größenwachstum und Änderung der Proportionen
Voraussetzung für diese 5 Entwicklungsprozesse sind
Änderungen im Zellverhalten
• differenzielle Genexpression
• Signalübertragung zwischen Zellen
• Änderungen der Zellform
• Migration
• Proliferation
• kontrollierter Zelltod
Differenzielle Genexpression bewirkt
Änderungen im Zellverhalten
Genexpression wird auf
vielen Ebenen reguliert
Haushaltsgene
Entwicklungsgene
Transkriptionsfaktoren
Entwicklung ist progressiv
Genetische Netzwerke entstehen durch Rückkopplung
Progressive Entwicklung:
Das Schicksal einer Zelle entscheidet sich zu verschiedenen Zeitpunkten
Begriffe:
• Determination
• Spezifikation
Zellschicksale: Spezifikation und Determination
Spezifikation:
Zellen folgen ihrem Schicksal, solange es keine neuen Umgebungssignale gibt.
Determination:
Zellen folgen ihrem Schicksal, selbst wenn es neue Umgebungssignale gibt.
Wie können wir feststellen, ob eine Zelle
bereits determiniert ist?
Transplantationsexperiment
Sind die Zellen noch nicht determiniert,
dann entwickeln sie sich
ortsgemäß
Sind die Zellen bereits determiniert,
dann entwickeln sie sich
herkunftsgemäß
Das Entwicklungspotenzial einer Zelle oder Anlage nimmt mit der Zeit ab.
Wie werden Zellschicksale beeinflußt?
Induktion:
Signale aus der Umgebung oder von benachbarten Zellgruppen
bestimmen das Schicksal
Kompetenz: die Fähigkeit, auf diese Signale zu reagieren
interzelluläre Signale
parakrine Signale, z.B. frei diffundierende Moleküle
juxtakrine Signale, bei direktem Kontakt
Gap Junction und Plasmodesmata
intrazelluläre Signale
Mechanismen der Musterbildung
Das French-Flag Modell
Lewis Wolpert, Alan Turing
Wie können komplexe Muster generiert werden?
à Zellen interpretieren Positionsinformationen
Beispiel 1
Morphogen(-quelle)
Schwellenwert
Positionsinformation
à Positionswert
à Identität
Alan Turing
1912 - 1954
Musterbildung: Aktivator-Inhibitor Modelle
A
I
Kondo and Miura, Science, 2010
Komplexe Muster entstehen durch
Positionsinformation
Beispiel 2
laterale Inhibition
Beispiel 3
Asymmetrische Verteilung von zytoplasmatischen
Determinanten (meistens RNA oder Protein)
Asymmetrische Zellteilung
Entscheidend ist jetzt nicht die Umgebung,
sondern die Herkunft einer Zelle
Das Aussortieren aufgrund unterschiedlicher Affinitäten führt zur Musterbildung
A
B
Modellorganismen
der Entwicklungsbiologie
Der Lebenszyklus von Arabidopsis thaliana
Modellsysteme der
Vertebraten
phylotypisches
Stadium
Xenopus laevis
(Krallenfrosch)
Gastrulationsstadien von Xenopus laevis
Gastrulationsstadien bei Amphibien
Neurulation bei Amphibien
Zebrafisch
(Danio rerio)
Frühentwicklung beim Zebrafisch
meroblastisch
Frühentwicklung beim Zebrafisch
meroblastisch
Frühentwicklung beim Krallenfrosch
holoblastisch
Zebrafisch
Epibolie und Gastrulation beim Zebrafisch
Mesendoderm
Haushuhn
(Gallus gallus)
Aufbau des Hühnereis
Furchung und Bildung des Epiblast
discoidal, meroblastisch
subgerminaler Spalt
Area pellucida ist transparent
halbmondförmige Rinne
Kollersche Sichel
Bildung des Primitivstreifens
Gastrulation beim Hühnerembryo: Einwanderung von Mesoderm und Endoderm
Regression des Hensenschen Knotens
Entwicklung von Neuralrohr und
Mesoderm des Hühnerembryos
Seitenansicht der Gastrulation beim Huhn
Notochord = chorda dorsalis
Huhn
Amnioten
Säuger:
Hausmaus
Mus musculus
Furchung beim Mausembryo
Implantationsstadien und Gastrulation
Gastrulation
Maus
Gastrulation und Neurulation
Embryonale und extraembryonale Strukturen
parietal = zur Wand eines Organs oder Gefäßes gehörend; seitlich
visceral = viszeral, die Eingeweide betreffend
Invertebraten
Drosophila melanogaster
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