Hinweis Bei dieser Datei handelt es sich um ein Protokoll, das einen Vortrag im Rahmen des Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besseren Durchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter das eingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, die Texterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichen Dateien mit Fehlern behaftet. Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seite http://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.html eingesehen und heruntergeladen werden. Zudem stehen auf der Seite www.chids.de weitere Versuche, Lernzirkel und Staatsexamensarbeiten bereit. Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007 Experimentalvortrag I Gerhard Beber: Nov. 81 Alkohol 1. Einführung: Ausgehend vom Trinkalkohol - der im Mittelpunkt des VorI I trages steht- soll dem SchUler ~rkenntnisse über eine neue St1flfgrUppe, den Alkoholen, vermittelt weDden. 2. Die alkoholische Gärung: Die Weinrebe war bei den Ägyptern bereits seit 3500 v , ehr. bekannt und kam über die Römer nach Deutsch1and~ lAus der Frucht gewann man einen Saft, der berauschend wirkte. Der Trauben zucker wird unter Abbau durch Enzymen in Abwesenheit von Sauerstoff I zu einem Alkohol mit der Summenformel C2H60 zerlegt. (s. Anhan~ 1) Eine ane robe Apfelgärung (ca, 3Wochen alt) wird herumgereicht Der Alkohol wird mittels Geruchprobe bestätigt. V 1: Vorbereitung zur Apfelgärung: Äpfel werden durch ein Leinentuch gepresst und der Saft anschließend in einerFlasche, die durch ein Gärröhrchen verschlossen wird, gelagert. Die in Anhang 1 aufgeführte Kurzgleichung des GärpPzesses wir~ den CO 2 Nachweis überprüft. I I V 2: In das Gärröhrchen wird ein Tropfen Ba(OH}2- Lsg hineingetropft. Es fällt weißes Bariumcarbonat aus. (Anhang 1) I I Ist die Summenformel des Alkohols bekannt, so sind 2 isomere Strukturformeln möglich a) CH I I I J__ I I I jUrCh I 3-o-CH3 b) CH -oH. 3-CH2 3. Strukturformelbestlmmung: Nach der Strukturformel (a) sind alle Wasserstoffreste gleich gebunden, in (b) unterscheidet eich jedoch ein I I Wasserstoffrest von den anderen fünf. Bei einer Reaktion, bei d~r Wasser stoff frei wird, läßt sich an Hand der entstandenen Wasserstoffmenge auf die Struktur zurückschließen I V ~: In ein mit Stickstoff (als Inertgas) gefülltes Reagenzgl~s mit seitlichen Ansatz wird 1 g gereinigtes Natrium gelegt und verschlossen. Der seitliche Absatz wird an einer GaSSpritze! angeschlossen. ~ia~iner Spritze wird O,33ml Alkoholaufgezogen und in das Reagen~durch den Gummystopfen gespritzt. Es setztl a s entwicklung ein. Am Ende der Reaktion wird noch mit dem Bffsen brenner ein wenig erhitzt und auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Gasvolumen wird an der Gasspritze abgelesen. r Chemie in der Schule: www.chids.de Versuchsaufbau: Die gemessene Gasmenge erlaubt es, auf die Struktur der Verbindung zu schließen (s. Anhang 2). Die Struktur entspricht (b). Alkohole sind somit Verbindungen der aliphat. oder aromatisch~~ Reihe, in denen ein oder mehrere Wasserstoffatome durch ein oder mehrere Hydroxyl-Gruppen ersetzt sind. 111 Nomenklatur nach IUPAC: Die Nomenklatur wird angeschni tten (8_ ihang3) Physikalische Eigenschaften: V ~: An einer Reihe von Reagenzglasversuchen wird die Löslichkeit von verschiedenen Alkoholen in ddv , Solventien untersucht (s.1 jAnhang4). Das Löslichke1tsverhalten sowie die Änderung des Sdp. (e.Anhang 4) wird durch die Struktur der Alkohole erklärt. Die Hydroxylgruppe islt stark polar. Sie ist in der Lage, Wasserstoffbrückenbindungen einzuge1hrn. So lösen sich Alkohole mit relativ hohen Hydroxylanteil gut in Wasser, die WasserstoffbrUckenbindung verleiht dem MolekUl eine "pseud,o[ höhere" Molekülmasse, was besonders durch den hohen Sdp. der mehrwertigrn Alkohole verdeutlicht wird (Anhang 4,5). Bei langkettigen Alkoholen überwiegt der unpolare Kohlenwassersto~est, die Löslichkeit in polaren Solventien nimmt ab. Der Sdp. steigtl mit der Zunahme der Molmasse. Der unpolare Teil kann sich nah an andere unpolare Solventien anlagern. Die van der Waals-Kräfte können wirken. Die Löslichkeit in Fetten und Ölen nimmt zu_ Techn. Darstellung von Alkohol (s. Anhang 5) Chem. Reaktionen der Alkohole a) Spaltung der R-DH Bindung: Mittels der Lucas-Probe wird diel ~ter­ schiedliche Reaktivität verschiedener Alkohole zur Alkylhalogenidbildung gezeigt.Prim.,sek. oder tert. Alkohole lassen sich mit fieser Probe unterscheiden (bei nicht mehr als 6 C- Atome im Molekül) V 5: In eine 50 ml konz.HCl- Lösung wird unter Rühren 30--g Zn~12 bei 1II 4. 5. 1 11 ~ 6. 7. 0 ca. 0 C zugegeben (Lucas- Reagenz) Reagen:eläsern mit ,I ZU den mit jeweils ca. 20 ml aufgefülltenrprim., sek. bzw. tert. Alkohol wird je 7 ml Lucas-Reagenz gegebe~. Bei prim. Alkoholen findet keine Umsetzung statt, eine schnelle Reaktion erke t man bei den tert. Alkoholen (s. Anhang 6). I Chemie in der Schule: www.chids.de I ~ I 7. ~ Spaltung der RO-H Bindung: Amphoteres Verhalten von Alkoholen In Versuch 3 ging der Alkohol bei der Bestimmung der Strukturformel eine Redoxreaktion ein (Anhang 7). Das Anion bildet mit W~~ser wieder einen Alkohol. Bei dieser Hydrolyse handelt es sich lum eine Säure- Base-Reaktioa (nach Brönstedt) (Anhang 7). I V 6: In ein 1 1 Becherglas mit Ethanol vied ca. 1 g Na sowie 10 Tltpfen Phenolphtalein gegeben. Beim Zutropfen von H2!O färbt sich die Lösung rot (saure Form des Indikators).1 Ethanol ist also eine schwache Säure des Ethanolat-anions. -~ Metallalkoholate sind Salze schsacher . Säuren und stelli~ selbst starke Basen dar. I b2)Eeterbildung: Ester sind Verbindungen von Alkoholen mi t organ.;. 1 '. ischen - oder mineralischen Säuren. Carbonsäuren reagieren !~it dem dreiwertigen Alkohol Glycerin zu den Carbonsäureestern ode~ auch Fetten. v I I I V 7: In ein Reagenzglas wir~ca. 20 ml Acetanhydrid 20 ml E~hanol gegeben und kräftig geschüttelt.sowie leicht erwärmt. Am charakteristischen Geruch wird der entstandene ESSig1äl'ureethYI~ ester identifiziert (s. Anlage 7). I 8. Alkohol als Reduktionsmittel: Alkohol verbrennt nach dem Ent&ünden an der Luft (Demonstrationsversuch, Anlage 8). Der Alkoholtest der I Polizei (Blasröhrchentest) beruht aufder reduzierenden Wir ng vom Alkohol, wobei er selbst zum Aldehyd oxidiert wird. V 8: Aufbau: ~ I I I I I I I I I l4f ~: 1/I1t;J.,,( Glasrohr gefUllt mit einer salzsauren Lösung von Kaliumdichromat. 11 Alkoholdämpfe werden mit Hilfe der Wasserstrahlpumpe qureh ~ das Glasrohr geleitet. Dabei reduziert der Alkohol die dunkelgelbe Lösung des Cr+VI zum grUnen Cr+111 (11"'''1' I gJ. Chemie in der Schule: www.chids.de 9. literaturverzeichnis rr 1. Arndt, Halberstadt, Grundzüge der Chemie, Diesterweg Frankfurt 1974 11e , I 2.Bukatsch/ Glockner Hrsg., Experimentelle Schulchemie, Organische Chemie, Aulis Verlag Deubner & Co KG, Kölnl 974 3. Christen, Einführung in die Chemie, Diesterweg Salle, Frankfurt i974 'I 4. Christen, Grundlagen der organischen Chemie, SauerländerDiesterweg Balle, Frankfurt 1977 I 5. M. Just, A. Hradetzky, Chemische Schulexperimente, Verlag Barri Deutsch, Thun Frankfurt Main 1978 6. Keune/ Kuhnert, Chemische S.ChUlverSUChe Teil 4, VOlkrrd I I I Wissen, Volkseigener Verlag,Berlin 1972 11 I 7. LUtje, Gall, Reuber, Lehrbuch der Chemie, Diesterweg ralle, Frankfurt 1973 I 8. Morrison/ Bo~, I Lehrbuch der Organischen Chemie, Verlag Chemie, Weinheim 1974 9. Ernst otto, Organische Chemie in Kurzversuchen Bd. 17, IFraxis Schriftenreihe Chemie, Aulis Verlag Deubner , Co KG,Köln 1975 10. Stpf/ Hradetzky, Chemische Schulversuche Bd. 3, Organische Chemie, Verlag Harr! Deuts~h Thun,Frankfurt 1975 I & Chemie in der Schule: www.chids.de 11 - 1 Glukose I 1'- I ~ )rq"lce HOlt" ose 661_1< 10 s( Tr-C/ Je S e '0 Yt l( os~" «, /(~l06) (HO (OOH I -o s -~~ ~~O l - ~ ~H-Ofl (0011 (H -(C.) l I (/f'l. -'0 11 H G'rl.b-,',.,,- LH 3 Be.. ~ I"..~~~,,- J.au,.~ sa ore LUz. ... 0/1 ... I 1(. 1{3 c.ef- " alde~r' ,------------- !..?jj I 1((1. I (~O H,O " L A ktJ'"Z.: H:: - 2' kl.I!MtJ! C, H1 1. 0, -:> 2 " c, H, 0 11 -I- 2. (02 1 C (j -. "'- 11/i;.J.. c, tl ~/ .:~ i r .5 BQ 1.1.,. 2 Co IJ -I- (0.l -I-1I1. 0 -.;> Bo (~"" (3 IVlI.; Chemie in der Schule: www.chids.de I- H< 0 1/1: 8(2 s li "'" "'7 v"'); d e... SIrv ,{-Iv#" f r: /ko ~6 15 d e. s V.~J"b~: I( (2.. H, 0 O,.;~ J/""/ O,-J.I E ::;> o U -t J flt ko ~.; h ' . ~~J e." si. {fe tl/fe =:> 4 =) MD! (~II-, 0 r;;'~'t ... in! I t 11V"j fJ tI"D ~ . 1 H./ ei"~$ - Q" • Fr,.''';~ : -: V~"S." I,st~''''5 - Chemie in der Schule: www.chids.de (O:SES E I If C~II,O 0,33 ....1 I litt ~q~,.,(: Y b, u ~ ,..e.J"t!.,~" ::> 3 Hel ~ _":> Z2," 1. !i;, 1't... ' ( 1111<.(,/ IV- 4~O Z ... /IM ~i , I/It~ 2~3 I( '1(0 To~,. .1...) Chemie in der Schule: www.chids.de ... Phy !/kQ(i~Gt. e. E1e",~c4tt/"Ie"t L;c/'-c(t,:{/ftI.·,tf" ..k,;f _ Bc.~ "'.".';';/1 Partl"'·... ~1 S,lJp [-(1 M .1N.ut ...:"#la.D S..... t .. I.'../ t-tll.f"" "",.,., """_'''''' 1 ,,- P~tI" «" IT~~ .... p".."., 0 ( +- ~ ". 8.,1",\.( J:.. • 100~ -I + + + f + f -- ~ .. ,. "',... f . 2 Chemie in der Schule: www.chids.de C( Viii - f f + ""/DI- .,. + + + ... . - :.J UI!c,,,"_ ",,~ Wir" S : Z. S,.,(e-'\. - Ret!l(!tlll) '" g" 7 6:> H u-c.;c..- f 1141'H 1. t.kkl.olf.J.;t" ,11 '" ~ Chemie in der Schule: www.chids.de e " fIt.. S H tIt f!Jt' '" 1{."IcD ~h; ktlw' P.~ f• .,. $ ,., 11 " ~I/-C- (-1-1 -f. #1. 0/ H ~ I c.""~~;"",, I., (ft..1 ~>st!.l<>f" e e e, .R e" Ic f i (J ~.. f d~,.. {/I k:~ 40fe Sf'tl(~~ OH L",t!lts - P#'tlht2.. f~;~ 11, -f-:> 11.. - ) ~;;I, I ~,,~ ...( ~ PI.~I'~ I . +t../- g. -> IVI,/, t 2 Pt. *J~ It I 1« k Utf1t'.Je#>"~J~"" "2.8.. ~"3 (1/3 -c - Io~i ft..,f.. u. sek-, f!1,,1t()/t, r. va 2""2 . 3 1tt.1It.,11. ~ht~,,( 2 M~I-"rll /1,{tl (;, "-~Itt '5 ".,. (J S .!y -1 1, R-ow 2. . ,"!e.y!~~I(J#>,·tI ~~ ~ uX ;;: R7;'1f -I- 1- X 1',.1-. 111k.4.( D~ J I f!.OI/.~ ~ 41 <;. @0 C> CI!.J - ) CJl4 ®® cf',. ,I{ -c ..... c -c~ ~ " T (i:I""e... ,'~",. - r.t2,. 0 I.", 3. R~ .-/- x e ---::> RX ' ~ (j)./' P Sä""f . *';.:: 1~ ( ,~: Ef4.""I#I) . Chemie in der Schule: www.chids.de ~ _~ ~ 8"o~stecf 4'\" l4PJ~~ ~ rl. 11 R--0/ + HX -.::::= R-1J.'H 8«s( {/hlf.l.lf)t'. ~.i~ r:.! 9vh.ge", R. ~ .'~' Je. q(Jv,!~ 1.. s~h~;ff: H ' Stiel,' rl -v6: - J) Chemie in der Schule: www.chids.de R!~:CJ~('( al s f2JV/(fc·u,.,s ,a) ~vc"..b"'e,,"v"J vo", H\..to l-~ H_ «r U-Cl4/ U C"Ö _ \ H Chemie in der Schule: www.chids.de fI/ko4,,! .i 0 1.1t 4j N Z ..lt ..q w -1-3 0. --;>JH~O L 1- ~ ( ~