Resolution der Vollversammlung am 16. März 2016: Beste statt billigste Lebensmittel auch für öffentliche Küchen Mit einer Novelle des Bundesbeschaffungsgesetzes wurde Ende 2015 die Verankerung des Prinzips „Best- statt Billigstbieter“ für die Vergabe von Bauprojekten, aber auch für die Beschaffung von Lebensmitteln, beschlossen. Damit können beim Lebensmitteleinkauf durch öffentliche Einrichtungen wesentliche Qualitätskriterien wie Regionalität, Frische und Nachhaltigkeit mitberücksichtigt werden. Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer OÖ fordert die Verantwortungsträger im Land, in den Sozialhilfeverbänden und in den Gemeinden auf im Interesse der Konsumenten, aber auch der Bauern, die neuen Vergabebestimmungen nun rasch und konsequent umzusetzen. Betroffen von der Neuregelung zur Lebensmittelbeschaffung sind Fleisch, Milch, Eier, Butter, Obst und Gemüse. Die Neuregelung erleichtert den direkten Bezug von Lebensmitteln bei bäuerlichen Produzenten und ermöglicht die gezielte Berücksichtigung heimischer Qualitätslebensmittel. Gerade bei Fleisch greifen öffentliche Verpflegungseinrichtungen nach wie vor noch oft zu billigeren Produkten aus dem Ausland, die nicht unter den in Österreich geltenden Tierschutzstandards produziert wurden. Ähnliche Unterschiede gibt es bei der Milch. Österreichische Milch und Butter stammen von Kühen mit garantiert GVO-freier Fütterung, das gilt jedoch nicht für Milch- und Butter aus dem Ausland. Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer OÖ fordert daher eine konsequente und rasche Änderung der Beschaffungspraxis öffentlicher Küchen in Oberösterreich. Wertschöpfung im Land halten Aufgrund des steigenden Außerhausverzehrs von Lebensmitteln geht es bei deren Beschaffung mittlerweile um ein erhebliches wirtschaftliches Volumen. Es wäre gerade in der aktuell schwierigen Marktsituation wirtschaftlich verantwortungslos, wenn die öffentliche Hand bei der Beschaffung von Lebensmitteln weiter auf ausländliche Billigangebote setzt, die zu Lasten der Qualität und zu Lasten der regionalen Wirtschaft sowie der heimischen Wertschöpfung gehen. Die Verantwortungsträger für und in den öffentlichen Küchen sind daher gefordert dem Bestbieterprinzip in der Lebensmittelbeschaffung zum Durchbruch zu verhelfen. Gleichzeitig werden die Konsumenten eingeladen von den öffentlichen Küchen und Verpflegungseinrichtungen konsequent heimische Lebensmittelqualität einzufordern. Dass dieser Weg auch wirtschaftlich machbar ist und von den Konsumenten in höchstem Maße honoriert wird zeigen bereits mehrere Beispiele öffentlicher Küchen, die schon bisher konsequent auf heimische Lebensmittel bzw. die Beschaffung von Lebensmitteln direkt bei den bäuerlichen Produzenten setzen.