Schatulle - Papst-Johannes

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Altenzentrum
Foto: Fotolia; Photo SD
Papst-Johannes-Stift
Schatulle
Ausgabe April, Mai und Juni 2017
Apotheke am
Steffensplatz
Acnos Apotheken OHG
Adalbertsteinweg 16
52070 Aachen
Tel. 0241 543 121
Fax 0241 536 061
Apotheke am
Steffensplatz
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Steffensplatz
Acnos Apotheken OHG
Acnos Apotheken OHG
Adalbertsteinweg 16
52070 Aachen
Apotheke
am
Tel. 0241 543
121
Fax 0241 536 061
Steffensplatz
Acnos Apotheken OHG
Adalbertsteinweg 16
52070 Aachen
Foto: Fotolia; Photo SD
April, Mai, Juni 2017
Inhalt
 Vorwort Seite 4
Schatulle
 Weihnachtsüberraschungen
Seite 6
 Silvester 2016Seite 8
 Karnevals-FeierSeite 10
 Besuch bei der Alt-Aachener Bühne Seite 13
 Seniorenkarneval im Eurogress Seite 15
 Termine April bis Juni 2017 Seite 17
 Märchenprinz Luc I. im PJS
Seite 18
 Vorstellung Bärbel KrügerSeite 20
 Stadtbummel: Riga Seite 21
 Humor Seite 25
 Auf ein Wort... Walter Löhrer
Seite 26
 Der FastenbriefSeite 30
 Die Welt ist allezeit schön
Seite 34
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Liebe Leserinnen und Leser,
die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hauses arbeiten jeden Tag für Ihr Wohlergehen, sei es in der Pflege, der
Begleitung, Verwaltung, Hauswirtschaft oder Küche, Haustechnik und sozialem Dienst. Dabei sind zahlreiche Professionen und Qualifikationen erforderlich.Viele unterschiedliche
Zahnräder müssen jeden Tag ineinander greifen, um eine gute,
ganzheitliche Versorgung zu ermöglichen. Daran sind über
hundert hauptamtliche und über 30 ehrenamtliche Kräfte beteiligt. Nicht mitgerechnet sind externe Dienstleister und Zulieferer, die Teile der Versorgung übernehmen. Hinzu kommt,
dass sich die individuellen Anforderungen täglich ändern.
Immer wieder kann es dabei vorkommen, dass Fehler passieren, Abstimmungen nicht funktionieren oder Missverständnisse auftreten. Als Menschen arbeiten wir für Menschen, und
die sind bekanntlich nicht vollkommen.
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Wichtig ist uns, dass wir Fehler erkennen, um die Situation
für Sie zu verbessern. Dabei können Sie mithelfen, indem Sie
uns darauf hinweisen. Ihr Wort wird benötigt, um eine hohe
pflegerische und fachliche Qualität im Papst-Johannes-Stift anzubieten und flexibel auf Ihre Wünsche einzugehen.Vielleicht
zögern manche Menschen, sich zu beschweren, weil man niemanden in Verlegenheit bringen will, oder weil man denkt, es
ändert sowieso nichts. Wir verstehen uns als lernende Organisation und nutzen die Beschwerden als Verbesserungspotenzial. Die Fehler und die damit geäußerten Beschwerden
sind Punkte, die uns zeigen, ob wir auf dem richtigen Weg sind.
Deshalb möchte ich Sie auffordern, uns über die Dinge, die
nach Ihrer Meinung nicht gut laufen, zu informieren. Es wird
keinen negativen Einfluss haben auf die Mitarbeiter, niemand
wird etwas befürchten müssen. Ganz im Gegenteil, wir sind
froh und ein wenig stolz, solche engagierten Mitarbeiter zu
haben, die an praktischen Lösungen mitwirken. Neben dem
Beirat im Papst-Johannes-Stift, der sich der Sorgen und Nöte
der Bewohner annimmt, gibt es einige Ansprechstellen, die
ein offenes Ohr haben: die Mitarbeiter des Sozialdienstes, die
Leitungskräfte der einzelnen Bereiche und letztlich ich als
Einrichtungsleiter, der Ihnen zur Verfügung steht.
Mit den besten Wünschen,
Ihr Rainer Stroepen
Einrichtungsleiter
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Weihnachts – Überraschungen
„Dieser Krippenstall ist zu klein für unsere Figuren“, stellte
unser Hauskapellen-Team beim Aufbau der Weihnachtskrippe
vor Weihnachten des Jahres 2015 fest. „Da muss eine andere
Lösung her!“
Für das bevorstehende Weihnachtsfest war es allerdings zu
spät. Deshalb begab man sich rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest 2016 auf Herbergssuche, um für unsere schönen Figuren
der Heiligen Familie eine angemessene Behausung zu finden.
In dieser Situation bewahrheitete sich wieder einmal der
Spruch, dass es gut ist, Freunde zu haben. Den geeigneten
Freund fanden wir in der Person des pensionierten Schreinermeisters Josef Zimmermann aus Schleckheim, der sich
spontan bereit erklärte, einen Krippenstall passend zu den
vorhandenen Figuren anzufertigen.
Nachdem man sich über den Entwurf einig geworden war,
ging man zunächst auf die Suche nach Restholzbeständen
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und Material, das für den Bau des Stalles verwendet werden
konnte. Fehlendes Material wurde dazugekauft. So entstand
unter den Händen von Schreinermeister Josef Zimmermann
der neue Krippenstall, sozusagen als Maßanfertigung für die
Figuren und den zur Verfügung stehenden Platz in unserer
Hauskapelle.
Auch die schon etwas wackelig gewordenen Figuren wurden
bei dieser Aktion überprüft und in ihrer Standfestigkeit verbessert. Am Heiligabend durften die Besucher des Gottesdienstes das Ergebnis bewundern, und als Dank wurde dem
Erbauer des Krippenstalls die ehrenvolle Aufgabe übertragen,
die Figur des Jesuskindes in die Krippe zu legen. Der heilige
Josef wird sich wohl auch darüber gefreut haben, dass unser
Wohltäter nicht nur seinen Namen trug, sondern auch noch
seine Berufsbezeichnung „Zimmermann“ als Nachnamen.
Als weitere Besonderheit hatten wir dieses Mal einen großen
Weihnachtsbaum für unsere Kapelle erhalten. Den Baumschmuck aus vielen kleinen Engeln und Sternen hatten in den
vorangegangenen Adventswochen Bewohner unseres PapstJohannes-Stifts in den Bastel- und Malgruppen angefertigt.
So haben Freundschaft und Gemeinschaftssinn dem vergangenen Weihnachtsfest eine besondere Note verliehen und
damit allen eine weihnachtliche Freude geschenkt.
Reinhold Lücking
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Silvester 2016
31. Dezember 2016. Und wieder war es soweit: Wir feierten
gemeinsam Silvester!
Um 11.00 Uhr am Vormittag hatte ich angefangen, das kaltwarme Buffet herzurichten: Schweinebraten- und Roastbeef-Aufschnitt, Lachs, Austern, gefüllte Tomaten und Eier,
Schinkenröllchen, Käseigel, Schweinefilet im Blätterteig und
Fitness-Salat. Ich hoffe, jedem, der das liest, läuft das Wasser
im Munde zusammen. Es gab auch noch verschiedene Desserts und eine Neujahrsbrezel.
Nach dem Essen spielte Herr Behrendt auf seinem Akkordeon für die 17 Gäste, die mitsangen und schunkelten. Es wurde
viel erzählt von früheren Silvesterfeiern und man schwelgte in
Erinnerungen an alte Zeiten.
Dann war es soweit. Kurz vor Mitternacht wurde das Licht
gelöscht und wir konnten das Feuerwerk zum Jahreswechsel
bestaunen. Hier oben auf Wohnbereich „Kleeblatt“ hat man
von unserem schönen Wohnzimmer aus einen tollen Ausblick
über Aachen und Burtscheid.
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Auch Schwester Dragana ließ vor der Türe einige Feuerwerksraketen steigen.
Als das Spektakel eine halbe Stunde später dann zu Ende war,
wollte ich die Runde so langsam aufheben, hatte allerdings
die Rechnung ohne Frau Scheen gemacht, die nach der Mitternachtssuppe fragte. Am Abend meinten noch alle, so spät
würde niemand mehr Suppe essen wollen, aber jetzt kam
auch Herr Behrendt noch einmal extra zurück.
Also machte ich den Topf mit der Mulligatawny-Suppe warm,
und alle aßen noch einen Teller. Sogar die Neujahrsbrezel wurde noch angeschnitten.
Dann gegen 01.30 Uhr ging ein gelungenes Fest zu Ende und
das Neue Jahr 2017 war gebührend eingeläutet worden.
Dorothee Hamacher
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…einmal im Jahr ist
Karneval
Am 08. Februar war es wieder soweit:
Karnevalsfeier im Papst-JohannesStift!
Viele fleißige Hände hatten vorgesorgt und alles für den bunten Nachmittag im Veranstaltungsraum vorbereitet. Der Saal
füllte sich schnell mit erwartungsfrohen und gut gelaunten
Bewohnern, die von Frau Jäger begrüßt und mit einem kräftigen „Alaaf“ auf das närrische Beisammensein eingestimmt
wurden.
Und dann betrat der seit vielen Jahren in Aachen bekannte Stimmungssänger Hans Montag die Bühne und stimmte
die alten Lieder an, die bei einer Karnevalsfeier nun einmal
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unverzichtbar sind. Und es dauerte nicht lange, bis er sein Publikum
zum Mitsingen und Schunkeln animiert hatte.
Zwischendurch erfreute Helmi Weber die Gäste mit kleinen heiteren
Anekdoten und lustigen Geschichten, die sie teils auch in „Öcher
Platt“ vortrug.
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Und schließlich der Höhepunkt des närrischen Treibens: der Einmarsch der Kindergruppe der „Rathausgarde Öcher Duemjroefe“, die dem Papst-Johannes-Stift
in diesem Jahr einen Besuch abstatteten.
Marie Jungkeit als Kindertanzpage der
Gruppe präsentierte ihren schwungvollen Mariechen-Tanz.
Die „Duemjroefe“ haben sich als diesjähriges Mottoland
Schweden ausgesucht. Und so orientierten sich die Kostüme
der Truppe an der skandinavischen Sagenwelt der Trolle, Feen
und Hexen und boten den Gästen eine temperamentvolle
Darbietung, die mit viel Applaus bedacht wurde.
Zum Abschluss der Feier verteilte dann Hans Montag noch
musikalisch Blumen an die Feiernden: „Rot, rot, rot sind die
Rosen. Rosen, die ich an Dich verschenke…“
Hans-Josef Herbertz
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Papst-Johannes-Stift zu Besuch
bei der Alt-Aachener Bühne
Der Heimattheater-Verein „Alt-Aachener Bühne“ wurde bereits 1919 auf Initiative von acht Frauen unter dem damaligen
Namen „Caritasbühne“ gegründet. Der Verein machte es sich
zur Aufgabe, den Erlös von Veranstaltungen an Bedürftige weiterzuleiten. Zu jener Zeit wurden in den Pausen sogenannte
Tellersammlungen durchgeführt. Auch heute wird der Reinerlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten aller Veranstaltungen
an soziale Einrichtungen gespendet.
So besuchten am 29. Januar 2017 einige Bewohner des PapstJohannes-Stifts unter Leitung von Frau Hamacher die AltAachener Bühne im Einhard-Gymnasium in Burtscheid. Die
Aufführungen finden in Aachener Mundart statt, d.h. auf der
Bühne wird nur „Öcher Platt“ gesprochen.
Das diesjährige Stück „Eämoel jessat blivt jesaat“ (Einmal
gesagt bleibt gesagt) handelt von zwei nicht ganz so attraktiven Jungfrauen, die vermählt werden sollen. Also müssen
zwei Junggesellen gefunden werden, die diese Jungfrauen
heiraten möchten. Das gelingt allerdings nur mit einer List.
Man gaukelt den Junggesellen vor, wenn sie nicht heiraten,
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dann müssten sie künftig 1000 Mark Steuer bezahlen. Das ist
der Ausgangspunkt für eine ziemlich turbulente und lustige
Angelegenheit.
So denke ich, haben sich die Besucher unseres Hauses sicherlich ein paar Stunden amüsieren können. Als dann so kurz vor
acht Uhr der amtierende Prinz Karneval Thomas III. mit seinem ganzen Hofstaat und der Prinzengarde die Bühne betrat,
war die Überraschung perfekt. Der Prinz und sein Gefolge
gaben dann einen Karnevalshit nach dem anderen zum Besten und heizten die Stimmung im Saal so richtig an.
Am Ende des Abends sangen die Mitglieder der Alt-Aachener
Bühne noch: „Ähn nicks Johr stönd vür at wiier heij ovve!“
(Und nächstes Jahr stehen wir wieder hier oben.) Und so
werden auch wir nächstes Jahr sicherlich wieder zu Besuch
bei der Alt-Aachener Bühne sein.
Richard Strauch
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Senioren-Karneval im
Eurogress 2017
Schon im Vorfeld wurden wir auf die Seniorensitzung im Eurogress angesprochen, die wir in diesem Jahr am 14. Februar mit fünf „Karnevals-Jecken“ besuchten. Wir wurden sehr
freundlich von der „Oecher Penn“ in Empfang genommen.
Alles war bestens durchorganisiert. Auch unsere Rollifahrer
konnten bequem an die Tische heranfahren. Dafür ein großes
„Dankeschön“.
Die Sitzung zauberte jedem Teilnehmer ein Lachen ins Gesicht und manchmal wurden sogar Tränen gelacht. Es wurde
gesungen, geschunkelt, ja sogar getanzt.
Das Programm war sehr vielseitig. Von Büttenrednern über
Showtanzgruppen und Musikkapellen war alles dabei, was das
Herz eines richtigen Karnevalisten höher schlagen lässt.
Höhepunkt des Abends war der Auftritt des diesjährigen Prinzen Thomas III., der mit seinem Hofstaat auftrat, den ganzen
Saal mitriss und die Menschen mit dem Karnevalsvirus infizierte. Man schunkelte zusammen mit den Leuten vom Nachbartisch und sang aus voller Kehle mit.
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Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Kartoffelsalat,
Würstchen und Frikadellen waren so recht nach dem Geschmack unserer Bewohner. Sogar das ein oder andere Bierchen wurde genüsslich getrunken.
Nach dem kurzweiligen vierstündigen Programm machten
wir uns froh auf den Heimweg und kamen gegen 22.30 Uhr
glücklich und voll schöner Eindrücke wieder im Papst-Johannes-Stift an.
Noch Tage danach wurde viel über dieses Erlebnis gesprochen.
Ingrid Houbé
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Veranstaltungen
April, Mai und Juni 2017
April 2017
05.04.2017
06.04.2017
12.04.2017
17.04.2017
19.04.2017
20.04.2017
Mai 2017
04.05.2017
10.05.2017
17.05.2017
31.05.2017
Juni 2017
01.06.2017
20.06.2017
21.06.2017
28.06.2017
Kreuzwegandacht (Kapelle)
Evangelischer Gottesdienst (Kapelle)
Bußandacht (Kapelle)
Osterfrühstück (Veranstaltungsraum)
Singen mit Herrn Koch
Ostereiersuche mit Kita Höfchensweg
Evangelischer Gottesdienst (Kapelle)
„Mode Mobil“
Singen mit Herrn Koch
Musiknachmittag mit Herrn Breuer
Evangelischer Gottesdienst (Kapelle)
„Schuhfirma Klütsch“
Singen mit Herrn Koch
Musiknachmittag mit Herrn Breuer
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Märchenprinz Luc I. zu Besuch
im Papst-Johannes-Stift
Mit großer Begeisterung wurde der diesjährige Märchenprinz
Luc I. in unserem Veranstaltungsraum von etwa 35 Personen
herzlich empfangen. Er trat mit seinem Hofstaat und der Tanzgarde auf und begeisterte die Anwesenden mit seiner offenen
und herzlichen Art. Es wurde gesungen, geschunkelt, gelacht
und viel applaudiert.
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In einem zwanzigminütigen Programm zeigte die Tanzgarde
einen super Showtanz, der Hofstaat stellte sich einzeln musikalisch vor und das Tanzpaar absolvierte einen bombastischen
Einzeltanz.
Zum Abschluss präsentierte Luc I. uns sein Prinzenlied. Mit
einem riesigen Beifall bedankten wir uns für den Besuch. Kinder erobern die Herzen unserer Bewohner immer wieder im
Sturm, was man an den entspannten und fröhlichen Gesichtern ablesen konnte.
Für das leibliche Wohl durften Knabbereien und Getränke
sowie der heiß begehrte Eierlikör nicht fehlen. Und so wurde
dann bei Alt-Aachener Karnevalsliedern weiter gefeiert.
Ingrid Houbé
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„Das Leben ist nicht immer
so, wie wir es uns vorgestellt haben. Der einzige
Weg, glücklich zu werden
ist jedoch, aus dem Leben,
so wie es ist, das Beste zu
machen.“
Liebe Bewohner
und an alle, die in diesem schönen Haus tätig sind.
Mein Name ist Bärbel Krüger. Ich wohne in Aachen und habe
zwei erwachsene Kinder, die mich schon dreimal zur Oma
gemacht haben, was ich sehr schön finde.
Seit Februar 2017 habe ich als ehrenamtliche Kraft schon in
verschiedenen Gruppen mitgeholfen. Es hat mir viel Freude
gemacht, bei verschiedenen Kursen oder Festen mit anzupacken, wo es nötig war.
Ich bin gerne hier und freue mich auf weitere Aufgaben mit
Ihnen zusammen.
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Stadtbummel
Riga
Riga, die Hauptstadt des seit 1991 wieder unabhängigen Staates Lettland, ist mit 700.000 Einwohnern die größte Stadt im
Baltikum. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten, die etwa ein Drittel des Stadtzentrums ausmachen
und sie damit zur Metropole des Jugendstils in Europa werden ließen.
Am Markplatz, dem Zentrum der Altstadt, liegt das berühmte
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Haus der Schwarzhäupter, einer Vereinigung norddeutscher
Kaufleute im Baltikum. Es wurde im Krieg zerstört, die Ruine
von den Sowjets gesprengt, aber dann 1999 wieder aufgebaut, entsprechend der in der Vergangenheit zwischen den
Schwarzhäuptern und der Stadt Riga getroffenen Vereinbarung: „Sollt‘ ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch
wieder.“
In der gut erhaltenen Altstadt findet man eine Gruppe von
benachbarten kleinen alten Handelshäusern aus verschiedenen Bauepochen, die unter dem Namen die „Drei Brüder“
bekannt geworden sind.
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Heute befinden sich dort ein Architekturmuseum sowie ein
Büro der Denkmalschutzbehörde.
Sogar die Bremer Stadtmusikanten sind hier vertreten, und
zwar als Geschenk der deutschen Partnerstadt Bremen.
Auf der Brücke über die Düna, die Alt- und Neustadt voneinander trennt, steht auf einem 19 Meter hohen Obelisken das
Freiheitsdenkmal. Dort trifft „man“ sich bei Verabredungen.
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Markus findet vor dem Elternhaus einen Hundert-Euro-Schein
und steckt ihn kurzerhand ein. Meint ein Passant: „Den musst
du doch im Fundbüro abgeben!“ – „Nein, der gehört meiner
Mutti!“- „Und woher willst du das wissen?“ – „Weil Papa sagt,
dass Mutti immer das Geld zum Fenster rauswirft!“
*
Ein Mann kommt zum Zirkusdirektor. „Ich kann einen Vogel
imitieren.“ Der Direktor ist nicht interessiert. „Na schön“,
resigniert der Mann und fliegt aus dem Fenster.
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Bewohner erzählen aus ihrem Leben
Auf ein Wort...
Mein Name ist Walter Löhrer. Geboren wurde ich am 08.
Oktober 1929 in Aachen, und zwar im Burtscheider Rathaus,
das im Krieg durch Bomben zerstört wurde. Wir waren zu
Hause insgesamt neun Kinder.
1943/44 wurden wir nach Saarburg im Landkreis Trier evakuiert. Da allerdings die anrückenden Truppen der amerikanischen Armee immer näher kamen, flüchteten wir weiter nach
Koblenz und wohnten dort zunächst im Kloster der „Schwestern vom guten Hirten“, in dem meine Tante die Oberin war.
Zur Schule ging ich dort nicht, aber ich lernte backen und
kochen, was mir viel Freude bereitete.
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Auf Dauer konnten wir in dem Kloster nicht bleiben und
zogen schließlich nach Bielefeld, wo wir bei einem Bauern
einquartiert wurden.
Nach Ende des Krieges fuhr unser Vater als erster zurück
nach Aachen, fand eine Wohnung für uns in der Benediktinerstraße im Hause eines Bäckers und so konnten meine Mutter
und wir Kinder nachkommen. Leider war die Wohnung nicht
ganz wasserdicht, so dass die Räume nicht sonderlich heimelig waren.
Ich sollte nun eigentlich wieder in die Schule gehen, was ich
aber zunächst absolut nicht wollte. Später besuchte ich am
Verteilerkreis, dem heutigen Europaplatz, die Handelsschule.
In Aachen sah ich dann auch zum ersten Mal in meinem Leben einen dunkelhäutigen Menschen.
Wir engagierten uns in der Folgezeit zunehmend stärker am
Gemeindeleben der Pfarre St. Johann in Burtscheid. Die Kirche war im Krieg erheblich zerstört worden. Nach notdürftiger Reparatur nahmen wir am sonntäglichen Gottesdienst
teil.
Im Jahre 1947 wurde in St. Johann die erste Theateraufführung nach dem Kriege geboten. Um mitspielen zu können,
musste ich beim Regisseur des Stückes vorsprechen. Er hielt
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mich für geeignet, und ich bekam die Rolle des Teufels in dem
Theaterstück „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal.
Von nun an wuchs mein Interesse am Theaterspielen stetig,
jedoch zum Missfallen meiner Mutter. Ich nahm Unterricht an
der VHS bei Erich Walter, einem ehemaligen Schauspieler am
Wiener Burgtheater.
Um eine Rolle am Stadttheater Aachen zu erhalten, musste
ich mich vor einem Komitee von fünf Leuten einer Eignungsprüfung unterziehen, die ich auch bestand. Schon zehn Tage
später erhielt ich die Zusage für eine Rolle in der Uraufführung des Stückes „Das Gespenst“ von Wilhelm Michael Mund.
Mir wurde gleich die Hauptrolle zugeteilt, und so spielte ich
das Gespenst.
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In der Folgezeit wirkte ich dann noch in dem Theaterstück
„Pension Schöller“, einem Luststück, mit und u.a. in dem Drama „Feuersturm“. Da ich bereits als sechsjähriger Knirps
Klavierunterricht erhalten hatte, kam mir dies bei manchen
Aufführungen zugute. Bedauerlicherweise erkrankte ich nach
einigen schönen Jahren am Theater an meinen Stimmbändern,
sodass ich mit der Schauspielerei aufhören musste. Das war
ein schwerer Schlag für mich, jedoch musste ich mich damit
abfinden.
Da mein Leben weiterging, und ich von etwas leben musste,
machte ich eine Ausbildung zum Drogisten mit dem Abschluss
einer staatlichen Prüfung.
Den überwiegenden Teil meiner Tätigkeit als Drogist habe ich
im Labor verbracht. Ich arbeitete in Ludwigshafen am Rhein
und dreißig Jahre in einem Labor bei der Firma Hoffman La
Roche in der Schweiz.
Rentner wurde ich mit fünfundsechzig Jahren. Danach lebte
ich noch eine Zeit in Basel in der Schweiz. Ich kam dann letztlich wieder zurück nach Aachen und wohne nunmehr seit
November 2015 im Papst-Johannes-Stift.
Das Gespräch führte Richard Strauch
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Der Fastenbrief
An Verwandte und Freunde
Ich grüße euch zur Fastenzeit!
Ich hoffe, dass ihr seid bereit,
die nächsten Wochen gut zu nutzen,
und das zielt nicht nur auf das Putzen
der Fenster, Türen, aller Zimmer,
was wöchentlich ihr macht doch immer!?
Selbst Garten und Balkon, die lachen,
wenn ihr sie frühlingsfit tut machen.
Den Rasen kalken, Bäume schneiden,
um kranke Hölzer zu vermeiden.
Wenn kalkentwöhnt der Rasen leidet,
und ihr per Streuen es vermeidet,
dann dankt er es mit sattem Grün,
lässt auch Marienblümchen blüh’n.
Passt auf jedoch bei Bäumen, Hecken.
Ihr solltet zwar ihr Wachsen wecken,
indem ihr altes Holz entfernt,
jedoch die Bäume nicht entkernt.
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Ich hoffe, dass ihr diese Spur
verfolgt mit Eifer, denn Natur,
die ihr im Frühjahr lasset sprießen,
lässt euch ein frohes Jahr genießen.
Es grünt und blüht, und Obst gibt’s auch.
Ist gut für Augen und für Bauch.
Hier lasse ich Naturkund enden,
möcht mich an euch persönlich wenden.
Was ich als Schlagwort häufig lese,
ist für die Fastenzeit „Askese“!
Das solltet ihr durchaus bedenken
und dahin eure Schritte lenken.
Askese, Zucht, Enthaltsamkeit,
das macht fürs Osterfest bereit.
Kein Bier, kein Schnaps und auch kein Wein,
so stimmt ihr euch auf Ostern ein.
Trinkt täglich Wasser, warm und kalt,
fünf Liter, ohne Vorbehalt!
Helmut Theißen
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Die Welt ist allezeit schön
Im Frühling prangt die schöne Welt
in einem fast smaragdnen Schein.
Im Sommer glänzt das reife Feld
und scheint dem Golde gleich zu sein.
Im Herbste sieht man als Opalen
der Bäume bunte Blätter strahlen.
Im Winter schmückt ein Schein, wie Diamant
und reines Silber, Flut und Land.
Ja kurz, wenn wir die Welt aufmerksam sehn,
ist sie zu allen Zeiten schön.
Barthold Heinrich Brockes
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Impressum
Herausgeber:
Papst-Johannes-Stift, Trautnerstraße 4
52066 Aachen
Telefon:0241-60839-0
Auflage:
150 Exemplare
Druck:
Druckerei Vahsen & Malchus, Alsdorf
Preis:1,50 €
Für die Bewohner des Papst-Johannes-Stifts
und deren Angehörige kostenlos!
Redaktion:
Richard Strauch, Rainer Stroepen, Anrea Ruffert, Michèle Podkowa, Hans-Josef Herbertz,
Verena Richter
Seite 28
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