Buchvorstellung: Wegweiser Solidarische Ökonomie Macht, Krieg und Mineralien in Afrika am Beispiel von Kongo und Ruanda Vor 60 Jahren sind die meisten Länder Afrikas völkerrechtlich unabhängig geworden. Faktisch sind diese Länder aber weiterhin abhängig, weil sie von außen von einer „unsichtbaren Hand“ gesteuert werden, so der Referent. Er zeigt exemplarisch anhand der Geschichte von drei Dekaden der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda, wie westliche Staaten Konflikte schüren, um Macht auszüben und ökonomische Vorteile zu gewinnen. Dabei nutzen sie eine kleine Elitengruppe um Kagame, Museveni und Kabila, um ihre Interessen durchzusetzen. Unter diesen Umständen ist Widerstand schwer zu organisieren, aber trotzdem gibt es Gruppen, die versuchen auf friedliche Weise ein demokratisches System aufzubauen. 07.08.2016, 19.00 Uhr Vortrag von Jonas L. zu „Rätesystem von Spanien bis Rojava.“ Ort: Litfass, Clubstraße 5, 49808 Lingen 14.08.2016, 19.00 Uhr: Politischer Stammtisch 21.08.2016, 19.00 Uhr Vortrag von Bernd Langer zu „Die Revolution ist keine Partei!“ Ort: Kanucamp Lingen, Nordlohner Str. 10, 49808 Lingen 31.08.2016, 19.00 Uhr: Politischer Stammtisch 04.09.2016, 19.30 Uhr Vortrag von Ralf Czogalla zu „Ein fast vergessener Streik“ Ort: Litfass, Clubstraße 5, 49808 Lingen Vortragsreihe: Politische Kämpfe damals und heute 24.09.2016, 19.00 Uhr Buchvorstellung von Alexander Neupert-Doppler zu „Utopie Vom Roman zur Denkfigur.“ Ort: Kanucamp Lingen, Nordlohnerstraße 10, 49808 Lingen 29.09.2016, 19.30 Uhr Vortrag von Leo Mayer zu „Sind bewegungslinke Bündisse in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung zur Notwendigkeit geworden?“ Ort: Gasthof Klaas, Frerener Str. 37, 49809 Lingen 02.10.2016, 19.00 Uhr: Politischer Stammtisch 22.10.2016, 19.00 Uhr Buchvorstellung von Elisabeth Voß zu „Wegweiser Solidarische Ökonomie. !Anders Wirtschaften ist möglich!“ Ort: Kanucamp Lingen, Nordlohnerstraße, 10 49808 Lingen 06.11.2016, 19.00 Uhr: Politischer Stammtisch 13.11.2016, 19.00 Uhr Vortrag von Jean Marie Minani zu „Macht, Krieg und Mineralien in Afrika am Beispiel von Kongo und Ruanda.“ Ort: Hotel Kolpinghaus, Burgstraße 25, 49808 Lingen 04.12.2016, 19.00 Uhr: Politischer Stammtisch Politischer Stammtisch Veranstalter: Grenzenlos- Antirassistisches Engagement e.V. und marxistische linke e.V. - Regionalgruppe Emsland Programm von August bis Dezember 2016 Solidarische Ökonomie hat viele Gesichter. Sie umfasst Ideen und Konzepte einer Wirtschaft, die nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist, sondern menschliche Bedürfnisse erfüllt. Der Wegweiser gibt Einblicke in verschiedene aktuelle Ansätze wie Genossenschaften, Soziale Ökonomie, Social Business, Commons, Feministische Ökonomie und Care, Degrowth und andere. Dabei kommen auch kritische Perspektiven nicht zu kurz. Potentiale und Grenzen werden ebenso benannt, wie Vereinnahmungen ideeller Ziele zu kommerziellen oder politisch fragwürdigen Zwecken. Zusätzlich werden Praxisbeispiele aus verschiedenen Lebensbereichen vorgestellt. Bei allen Unterschieden dieser Ansätze und Praxen haben sie gemeinsam, dass die Menschen und ihre sozialen Beziehungen die Basis dieses solidarischen Wirtschaftens sind. Termine ssss Politischer Stammtisch Haben Sie sich schon mal gefragt, … WARUM das Haushaltseinkommen immer häufiger nicht zum Leben ausreicht? WAS damit Niedriglöhne, Arbeitslosigkeit und Hartz 4 zu tun haben und welche Rolle der Kapitalismus spielt? WIESO Krieg und Gewalt die Weltpolitik beherrschen, die zudem Menschen zur Flucht treiben? WESHALB immer weniger Menschen zur Wahl gehen? WELCHE Alternativen bestehen und was man als Einzelner oder als Gruppe tun kann? Wenn Sie über solche Fragen diskutieren wollen, dann kommen Sie zu den aufgelisteten Terminen ins Litfass (Clubstraße 5, 49808 Lingen). Rätesystem von Spanien bis Rojava. Wir schreiben das Jahr 1936, den 17. Juli. Es kommt in Spanien zu einem Putsch von Faschisten unter Francisco Franco gegen die Spanische Republik. Doch es regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Die Regierung gibt widerwillig am 19. Juli die Bewaffnung des Volkes heraus. Hiermit beginnt aber nicht nur der Widerstand gegen den Faschismus, sondern es ist auch eine soziale Umwälzung der Gesellschaft in den Gebieten der Spanischen Republik. 76 Jahre später kommt es in Kobane zum Volksaufstand, welcher den Grundstein zur Revolution in Rojava legte. Manche reden von einer Revolution in der Tradition der Spanischen Revolution, aber was diese beiden Revolutionen wirklich gemeinsam, aber auch verschieden haben, möchten wir versuchen im Vortrag zu erfassen. Die Revolution ist keine Partei! Buchvorstellung: Utopie Vom Roman zur Denkfigur Während des I. Weltkrieges radikalisierten sich im Deutschen Reich politische Fraktionen aus der sozialdemokratischen Bewegung gegen den Krieg. Von Bedeutung war dabei auch der Machtantritt der Bolschewiki im Herbst 1917 in Russland, mit dem die Fackel der Weltrevolution entzündet schien. Als dann im November 1918 eine spontane Volkserhebung in Deutschland, die Monarchie hinweggefegte und den Krieg beendete, gab dies der revolutionären Bewegung weitere Hoffnung. Es begann eine unruhige, von Aufständen geprägte Zeit, in denen Organisierungen wie die Unionisten, die Revolutionären Obleute, der Rote Soldatenbund, IKD, KPD (S), KAPD, und andere eine Rolle spielten. In der Konfrontation mit der Staatsmacht scheiterten jedoch alle Versuche, einen Umsturz zu bewirken. Der Vortrag wird nicht nur die revolutionären Strömungen beschreiben sondern auch einzelne Protagonisten darstellen. Dabei wird sich die Frage nach der Tauglichkeit dieser Ansätze stellen. 1516, vor 500 Jahren, veröffentlichte Thomas Morus seinen Roman ‚Utopia‘, der eine fiktive bessere Gesellschaft behandelt. Seitdem wurde das Wort Utopie als Bezeichnung für die unterschiedlichsten Dinge verwendet: Von sogenannten utopischen Siedlungsversuchen im 19. über allerlei Romane bis zu den politischen Utopien des 20. Jahrhunderts. Die Grundidee bleibt dabei stets Hoffnung auf die mögliche Schaffung einer befreiten und solidarischen Zukunft. Gerade in Zeiten in denen die Rechte auf Angstaffekte setzt und den Mythos der besseren Vergangenheit beschwört, muss gegen die Volksgemeinschaft eine Internationale der Hoffnung stehen. Ein fast vergessener Streik. Wenn Sie hören das ein wochenlangen Streik in der Textilindustrie von Bewohnern einer Region unterstützt wurde, woran denken Sie? An Lateinamerika oder Asien? Nein, so etwas gab es in der Nachkriegsgeschichte auch schon in unserer Region. Gemeint ist damit der Streik der Textilarbeiter 1953 im Tarifgebiet Westmünsterland. Besonders intensiv wurde dieser in den Betrieben in der Stadt Nordhorn geführt. Doch wie kam es zu dem Streik und wie lief er ab ? Wie verhielten sich die Beteiligten ? Darauf wird in dem Vortrag eingegangen. Vortrag und Diskussion mit Leo Mayer Drücken die Wahlerfolge der AfD einen Rechtsruck aus oder verweisen sie auf eine gesellschaftliche Polarisierung, und damit auch auf die Chance einer Politisierung? Bei diesem Prozess der Politisierung geht es nicht um Parteien und das Sammeln von Stimmen für andere, sondern um das gemeinsame Programm und, mehr noch, um das gemeinsame Projekt eines linken gesellschaftlichen Aufbruchs. Nicht die Vielfalt der Auseinandersetzungen ist das Problem, sondern die Gefahr, im jeweils besonderen Engagement stecken zu bleiben und kein gemeinsames Projekt zu entwickeln. Wo sind die Gemeinsamkeiten, an denen für die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt angeknüpft werden kann? Eine sozial-ökologisch-demokratischen Transformation, um die es ging und weiter geht wird wird zumindest gegenwärtig und auf absehbar Zeit seine politische Vertretung nicht von einer Koalitionder rot-grün-roten Parteien finden. Ist damit auch rotrot-grün als gesellschaftliche Bewegung hinfällig? Der Referent ist der Meinung: „Unsere Zeit ist nicht mehr nur die Zeit von Bündnissen, sondern die Zeit der Bildung eines gemeinsamen Projekts und – die Zeit seiner Durchsetzung im Horizont der nächsten zehn Jahre.“