Physikalische Chemie LD Handblätter Chemie Elektrochemie Elektrochemische Potentiale C4.4.4.7a Aufnahme von Kennlinien eines Daniell-Elements mit dem Demogerät Elektrochemie Zeitbedarf: 30 min Versuchsziele Ein galvanisches Element aufbauen. Mit Hilfe eines variablen Widerstands eine Belastungskennlinie aufnehmen Aus der Belastungskennlinie die Leistungskennlinie berechnen. Reale Spannungsquellen Grundlagen Die reale Spannungsquelle beschreibt eine Spannungsquelle, bei welcher die Ausgangspannung sich mit zunehmende Belastungsstrom verringert. Der Spannungsverlust entsteht durch Widerstände und den Aufbau der Spannungsquelle. Häufig wird auch von Innerwiderstand gesprochen. In der Elektrotechnik kann man mindestens zwei Arten von Spannungsquellen unterschieden. Ideale Spannungsquellen Die ideale Spannungsquelle beschreibt eine Spannungsquelle, bei welcher die Ausgangsspannung sich nicht verringert, gleichgültig wie groß der austretende Strom wird. Theoretisch könnte dadurch ein unendlich hoher Strom gewonnen werden. Die Ausgangspannung bei idealen Spannungsquellen wird häufig auch Konstantspannungsquelle bezeichnet. Die ideale Spannungsquelle ist lediglich ein Modell, da der Innenwiderstand bei solchen Quellen gleich null ist. Bei einem galvanischen Element handelt es sich um eine reale Spannungsquelle. Grund hierfür ist der in Versuch C4.4.4.5 besprochene Innenwiderstand einer galvanischen Zelle. Dieser kann durch Verringerung des Elektrodenabstands minimiert werden, jedoch nicht gleich null werden. Belastungskennlinien und Leistungskurven zeigen charakteristische Eigenschaften für galvanische Elemente und andere stromerzeugende Elementen wie Brennstoffzellen oder Solarzellen. Eine Belastungskennlinie oder Spannungskennlinie beschreibt den funktionalen Zusammenhang zwischen der Spannung und den sogenannten Laststrom. Die Leistungskurve beschreibt die erbrachte Leistung eines Systems bei Entnahme eines elektrischen Stroms. In diesem Versuch werden Belastungskennlinie und Leistungskurve eines Daniell-Elements aufgenommen. Gefährdungsbeurteilung ACHTUNG: Zinksulfat ist augenschädigend. Stets mit Schutzkittel und Schutzbrille arbeiten. Hautkontakt vermeiden. Kupfer- und Zinksulfatlösungen nicht im Ausguss entsorgen. Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l Gefahrenhinweise: H318 Verursacht schwere Augenschäden H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Sicherheitshinweise: P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. AA-2016-06 P280 Augenschutz tragen Signalwort: Gefahr Abb.1: Versuchsaufbau und Verschaltung. 1 P305+351+338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P313 Ärztlichen Rat einholen. C4.4.4.7a LD Handblätter Chemie Am Demonstrationsgerät Umschalter (6) auf externe Stromquelle umstellen. Umschalter (8) an der Anzeige auf Gleichstrom DC umstellen. Umschalter (15) an die Messung anpassen (siehe Abb. 3). Kupfersulfat-Lösung, 1 mol/l Gefahrenhinweise H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Mit Hilfe von zwei Experimentierkabeln mit Abgreifklemmen die beiden Elektroden der Zelle mit dem Eingang (12) des Voltmeters verbinden. Zusätzlich über die Anschlüsse (7) am Amperemeter verbinden. Umschalter (11) anpassen (200 mA genügen). Die Kupfer-Elektrode wie in Abbildung 3 mit dem Belastungselement (Widerstandsmodul) verbinden. Das Belastungselement wird über Anschluss (7) mit dem Amperemeter verbunden (siehe Abb. 3 und 4). Sicherheitshinweise P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Signalwort: Achtung M Geräte und Chemikalien 1 1 1 1 1 1 2 2 4 6 1 1 1 1 1 1 1 1 Demonstrationsgerät Elektrochemie, CPS..... 664 4071 Profilrahmen C50, zweizeilig CPS ................. 666 425 Tisch zur Elektrochemie, CPS ....................... 666 472 Elektrochemie Zubehör-Set ........................... 664 401 Widerstandsmoduls auf Blendschirm ............. 458 120 Zelltrog ........................................................... aus 664 401 Auffangschale ................................................ aus 664 401 Papierdiaphragma.......................................... aus 664 401 Abgreifklemmen ............................................. aus 664 401 Experimentierkabel ........................................ aus 664 401 Zink-Elektrode ................................................ aus 664 401 Kupferelektrode.............................................. aus 664 401 Messzylinder, 100 ml ..................................... 665 754 Becherglas, 600 ml ........................................ 664 132 Wasser, rein, 1l .............................................. 675 3400 Kupfersulfatlösung, ca. 1 mol/l ....................... 672 9660 Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l .............................. 675 5510 Natronlauge, 0,1 mol/l .................................... 673 8411 V A N + Zink||Kupfer Abb. 4: Schaltung des Versuchs. Versuchsdurchführung In die Zink-Halbzelle die Zinksulfat-Lösung einfüllen. Direkt die Kupfersulfat-Lösung in die Kupfer-Halbzelle einfüllen. Messanzeigen beobachten und Messwerte notieren. Das Belastungselement wird nur während der Messzeit angeschlossen, um die galvanische Zelle nicht zu überlasten. Zunächst wird die Spannung des unbelasteten Elements abgelesen und notiert. Dann wird die Verbindung vom Belastungselement zum Amperemeter hergestellt und die beiden Regler (Grob- und Feineinstellung) auf maximalen Widerstand eingestellt, sodass nur minimaler Strom fließt. Die Werte werden notiert. Versuchsaufbau und -vorbereitung Versuchsaufbau Die Auffangschale mittig auf den Tisch zur Elektrochemie stellen. Die beiden Halbzellblöcke mit den Schrauben fixieren, sodass ein etwa 0,5 cm breiter Spalt offen bleibt. In diesen Spalt nun zwei übereinandergelegte Papierdiaphragmen legen und die beiden Halbzellen feste mit den Schrauben verschließen. Der Zelltrog sollte nun dicht sein. In einem Abstand von 3 cm jeweils eine Zink- und eine Kupfer-Elektrode einsetzen (vgl. Abb. 2). Durch Verändern des Widerstandes (zunächst mit Hilfe der Grobregelung, später mit Feinregelung) wird der Stromfluss um jeweils 5 mA erhöht und wieder die Spannung und Stromstärke notiert. Wenn sich die Stromstärke nicht mehr erhöhen lässt, wird die Messung beendet. Die Zellen in einem Becherglas (mind. 500 ml) entleeren und den Zelltrog gründlich ausspülen. Versuchsvorbereitung Beobachtung Es werden jeweils Lösungen mit der Konzentration 1 mol/l benötigt. Für jede Halbzelle werden ca. 80 ml Lösung benötigt. Mit abnehmender Belastung erhöht sich die Stromstärke. In der Zink-Halbzelle ist ein dunkler Niederschlag zu erkennen. Auswertung Tabelle 1 enthält die experimentell beobachteten Werte. Die erhaltenen Spannungswerte werden in Abhängigkeit von der Stromstärke in ein Koordinatensystem eingetragen (siehe Abb. 5). Zusätzlich kann die Leistung P mit I 𝑃 =𝑈⋅𝐼 berechnet und ebenfalls in die Grafik eingefügt werden (siehe Abb. 5). Abb. 3: Skizze Demonstrationsgerät. 2 C4.4.4.7a LD Handblätter Chemie Nr. Spannung U [mV] Stromstärke I [mA] Leistung P [mW] 1 1045 0,08 0,083 2 1003 10,1 10,1 3 981 15 14,7 4 953 20 19,1 5 925 25 23,1 6 896 30 26,9 7 865 35 30,3 8 833 40 33,3 9 802 45 36,1 10 777 50 38,9 11 744 55 40,9 12 717 60 43,0 13 691 65 44,9 optimalen Arbeitswiderstand nach dem Ohm’schen-Gesetz von 𝑈 0,515 𝑉 𝑅= = = 5,15 Ω 𝐼 0,1 𝐴 Vergrößert man den Elektrodenabstand, so würde sich auch der Wert vergrößern, da der Innenwiderstand der Zelle zunimmt. Die Leistung ist dann am größten, wenn der Innenwiderstand der Stromquelle und der Widerstand des Verbrauchers in etwa gleich sind. Darüber hinaus sinkt die Leistung, da auch die Spannung linear fällt. Fällt die Spannung auf 0 ab, so handelt es sich um einen Kurzschluss. Die Funktionen wurden hier, da kein Kurzschluss erreicht werden konnte, durch eine Regression angepasst. Kennlinie und Leistungskurve 1200 60 1000 50 Spannung [mV] Tab. 1: Beobachtete und berechnete Werte. Wirkleistung P wurde wie unten gezeigt berechnet, 1 mol/l; Elektrodenabstand 3 cm. 800 14 666 70 46,6 15 639 75 47,9 16 587 85 49,9 17 563 90 50,7 18 538 95 51,1 19 515 100 51,5 0 20 489 105 51,3 -200 21 466 110 51,3 22 439 115 50,5 23 415 120 49,8 24 389 125 48,6 25 366 130 47,6 26 341 135 46,0 27 316 140 44,2 28 291 145 42,2 29 266 150 39,9 30 241 155 37,4 31 213 160 34,1 32 195 165 32,2 33 164 170 27,9 34 145 175 25,4 Reinigung und Entsorgung 35 122 180 21,9 36 93 185 17,2 37 70 190 13,3 Lösungen in einem Becherglas, 500 ml, sammeln und mit verdünnter NaOH-Lösung versetzen. Es fällt ein schwarzer Feststoff aus, welcher unlöslich scheint. Diesen über einen Faltenfilter abfiltrieren und die Mutterlauge nochmals mit NaOH versetzen. Fällt kein schwarzer Niederschlag mehr aus, kann die Mutterlauge in den Ausguss entsorgt werden. Den Filter im Abzug trocknen lassen und dann kann in den anorganischen Feststoffabfall entsorgt werden. Ergebnis Die Spannung hängt linear von der Stromstärke ab. Je höher die entnommene Stromstärke, desto geringer ist die Spannung des Daniell-Elements. 40 600 30 400 200 20 Spannung Wirkleistung 0 50 10 100 150 Stromstärke [mA] 200 0 Kurzschluss Abb. 5: Belastungskennlinie und Leistungskurve eines Daniell-Elements. Weiteres Beim schwarzen Niederschlag handelt es sich um fein verteiltes Kupfer. Einige Cu-II-Ionen konnten durch das Diaphragma diffundieren und wurden in der Zink-Halbzelle zu elementarem Kupfer reduziert. Als Nachweis kann man den schwarzen Niederschlag in konz. Salpetersäure lösen und zu einer Ammoniak-Lösung geben. Es bildet sich schlagartig eine tiefblaue Lösung. Dies deutet auf den stabileren Kupfertetrammin-Komplex. Reaktion: Cu° + HNO3 → CuII(NO3)2 + 6 NH3 → CuII(NH3)4 + 2 NO3- Zn2+/Cu2+ + NaOH Zn(OH)2 + Cu(OH)2 + Na+ Die Leistung nimmt mit zunehmender Stromstärke zu, bis ein Maximum bei etwa 100 mA erreicht ist. Dies entspricht einem © by LD DIDACTIC GmbH · Leyboldstr. 1 · D-50354 Hürth · Telefon: +49-2233-604-0 · Fax: +49-2233-604-222 · E-Mail: [email protected] www.ld-didactic.com Technische Änderungen vorbehalten