Physikalische Chemie LD Handblätter Chemie Elektrochemie Galvanische Elemente C4.4.4.4 Einfluss der Elektrolytkonzentration auf das Daniell-Element Zeitbedarf: 20-30 min Versuchsziele Ein galvanisches Element aufbauen. Messbare Spannung mit wässrigen Lösungen erzeugen. Der Einfluss der Elektrolytkonzentration auf das Daniell-Element. Einen Motor mit einem Daniell-Element antreiben. Grundlagen Der Begriff galvanisches Element beschreibt einen Aufbau zur Umwandlung von chemischer in elektrischer Energie. Eine solche elektrochemische Zelle besteht aus zwei Halbzellen. Jede Halbzelle beinhaltet eine Elektrode, die in eine Elektrolytlösung taucht (vgl. Abb. 1). Das Paradebeispiel des galvanischen Elementes ist das Daniell-Element. Hier taucht eine Zink-Elektrode in eine Zinksulfat-Lösung und eine Kupfer-Elektrode in eine Kupfersulfat-Lösung (vgl. auch Versuch C4.4.4.1). In Abbildung 1 ist der schematische Aufbau dieses Daniell-Elementes dargestellt. AA-2016-06 Abb. 1: Schema eines Daniell-Elements. Damit sich die Lösungen nicht mischen, sind beide Halbzellen durch ein Papierdiaphragma getrennt. Wie kommen Spannung und Stromstärke eines galvanischen Elementes zustande? Die Potentialdifferenz, also die gemessene Spannung, einer Zelle ist vom Elektrodenmaterial abhängig. Je verschiedener der Charakter beider Elektroden ist, desto größer ist die Potentialdifferenz. Der Charakter eines Stoffs wird durch seine Lösungs- bzw. Abscheidungstendenz definiert, d.h. dadurch, wie gut er in einer Redox-Reaktion Elektronen an einen Reaktionspartner abgibt. In der elektrochemischen Spannungsreihe sind Stoffe nach ihren Charakter aufgelistet. Oben stehen die edlen Stoffe und nach unten hin werden die Stoffe immer unedler. Abb. 2: Versuchsaufbau und Verschaltung. In diesem Versuch werden Daniell-Elemente mit unterschiedlichen Konzentrationen der Metallsalzlösungen aufgebaut. Der Einfluss auf Spannung und Stromstärke des Daniell-Elements wird untersucht. Gefährdungsbeurteilung ACHTUNG: Zinksulfat ist augenschädigend. Stets mit Schutzkittel und Schutzbrille arbeiten. Hautkontakt vermeiden. Die Stromstärke eines galvanischen Elements, also die Menge an Elektronen, die durch den Leiter wandern können, hängt von der Menge an bereitgestellten Ionen ab. Je mehr Ionen zur Verfügung stehen, desto größer ist auch die Stromstärke. Kupfer- und Zinksulfatlösungen nicht im Ausguss entsorgen. 1 C4.4.4.4 LD Handblätter Chemie Versuchsvorbereitung Kupfersulfat-Lösung, 1 mol/l Ansetzen der Lösungen: Es werden jeweils Lösungen mit der Konzentration 0,1 mol/l und mit 0,01 mol/l benötigt. Für jede Halbzelle werden 80 ml Lösung benötigt. Gefahrenhinweise H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Den Peleusball auf die Messpipette stecken und zunächst 9 ml Kupfersulfat (1 mol/l) aufziehen. Diese werden in einen Becherglas übergeführt. Nun 81 ml Wasser zu der KupfersulfatLösung geben und mit einem Glasstab verrühren. Das Becherglas beschriften. Für die 0,01 mol/l Lösung von dieser hergestellten 0,1 mol/l Lösung 8 ml mit der Messpipette entnehmen und in einen zweiten Becherglas überführen. Hierzu nun 72 ml Wasser zugeben und mit einem Glasstab verrühren. Becherglas beschriften. Sicherheitshinweise P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Signalwort: Achtung Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l Gefahrenhinweise: H318 Verursacht schwere Augenschäden Analoges Verfahren, um die Zinksulfat-Lösungen herzustellen. Hier eine saubere Messpipette verwenden. Die Lösungen vor dem Überführen mit einem Glasrührstab verrühren. H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Schaltung des Versuches: Am Demonstrationsgerät Umschalter (6) auf externe Stromquelle umstellen (siehe Abb. 4). Umschalter (8) an der Anzeige auf Gleichstrom DC umstellen. Umschalter (15) an die Messung anpassen. Sicherheitshinweise: P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Augenschutz tragen Signalwort: Gefahr Mit Hilfe von zwei Experimentierkabeln mit Abgreifklemmen die beiden Elektroden der Zelle mit dem Eingang (12) des Voltmeters verbinden. Zusätzlich über die Anschlüsse (7) am Amperemeter verbinden. Umschalter (11) anpassen (200 mA genügen). Den Motor wie in Abbildungen 3 und 4 gezeigt über die Buchsen (17) verbinden. P305+351+338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P313 Ärztlichen Rat einholen. M Geräte und Chemikalien 1 1 1 1 1 1 2 2 5 1 1 1 4 1 1 2 1 1 1 1 1 Demonstrationsgerät Elektrochemie, CPS..... 664 4071 Profilrahmen C50, zweizeiig CPS .................. 666 425 Tisch zur Elektrochemie, CPS ....................... 666 472 Elektrochemie Zubehör-Set ........................... 664 401 Zelltrog ........................................................... aus 664 401 Auffangschale ................................................ aus 664 401 Papierdiaphragma.......................................... aus 664 401 Abgreifklemmen ............................................. aus 664 401 Experimentierkabel ........................................ aus 664 401 Zink-Elektrode ................................................ aus 664 401 Kupfer-Elektrode ............................................ aus 664 401 Messzylinder, 100 ml ..................................... 665 754 Becherglas, 150 ml ........................................ 602 023 Becherglas, 600 ml ........................................ 664 11566 Glasrührstab, aus Satz 10 .......................... 665 212ET10 Messpipette, 10 ml ......................................... 665 997 Pipettierball (Peleusball) ................................ 666 003 Wasser, rein, 1l .............................................. 675 3400 Kupfersulfatlösung, ca. 1 mol/l ....................... 672 9660 Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l .............................. 675 5510 Natronlauge, 0,1 mol/l .................................... 673 8411 V A N + Zink||Kupfer Abb. 3: Schaltung des Versuchs. Versuchsaufbau und -vorbereitung Versuchsaufbau Die Auffangschale mittig auf den Tisch zur Elektrochemie stellen. Die beiden Halbzellblöcke mit den Schrauben fixieren, sodass ein etwa 0,5 cm breiter Spalt offen bleibt. In diesen Spalt nun zwei übereinandergelegte Papierdiaphragmen legen und die beiden Halbzellen fest mit den Schrauben verschließen. Der Zelltrog sollte nun dicht sein. In die äußersten Nuten jeweils eine Zink- und eine Kupfer-Elektrode einsetzen (vgl. Abb. 2). Abb. 4: Skizze Demonstrationsgerät. 2 C4.4.4.4 LD Handblätter Chemie Versuchsdurchführung Ergebnis In die Zink-Halbzelle die Zinksulfat-Lösung (0,01 mol/l) einfüllen. Direkt die Kupfersulfat-Lösung (0,01 mol/l) in die KupferHalbzelle einfüllen. Messanzeigen beobachten und Messwerte notieren. Nun den Motor anschließen und Messwerte notieren. Im Weiteren die Kurzschlussspannung und Kurzschlussstrom messen. Hierbei den Motor wieder abstecken. Zink mit den negativen Buchsen (12) und (7) und Kupfer mit den positiven Buchsen (12) und (7) verbinden. Spannung und Strom notieren. Beide Zellen weisen gleiche Spannungen auf, trotz unterschiedlicher Konzentration. Daraus resultiert, dass die Potentialdifferenz nicht von der Konzentration abhängt. Die Zellen in einem Becherglase (mind. 500 ml) entleeren und den Zelltrog gründlich ausspülen. Bei Bedarf auch die Diaphragmen austauschen. Zelltrog mit Wasser nochmals ausspülen und nun die gleichen Messungen mit der konzentrierten (0,1 mol/l) Elektrolytlösungen durchführen. Die Spannung bricht beim Anschluss eines Verbrauchers, hier der Motor, ein. Dieser Prozess ist typisch für galvanische Elemente. Im Ruhezustand weist die Halbzelle eine Spannung von 1,09 V bzw. 1,01 V auf. (Eine handelsübliche Batterie weißt etwa 1,5 – 1,8 V auf). Beobachtung Weiteres Der Motor dreht sich nur bei den Elektrolyten mit 0,1 mol/l Konzentration. Beim schwarzen Niederschlag handelt es sich um fein verteiltes Kupfer. Einige Cu-II-Ionen konnten durch das Diaphragma diffundieren und wurden in der Zink-Halbzelle zu elementarem Kupfer reduziert. Als Nachweis kann man den schwarzen Niederschlag in konz. Salpetersäure lösen und zu einer Ammoniak-Lösung geben. Es bildet sich schlagartig eine tiefblaue Lösung. Dies deutet auf den stabileren Kupfertetrammin-Komplex. In den Lösungen ist eine Stoffumsetzung zu vermuten. In der Zink-Halbzelle ist ein dunkler Niederschlag zu beobachten (gilt für beide Konzentrationen). Auswertung Nachfolgende Tabelle enthält die experimentell beobachteten Werte. Tab.1: Gemessene Werte und Beobachtung des Elektromotors. Die Stromstärke ist unterscheidet sich bei beiden Zellen. Die Stromstärke hängt von der Konzentration der Elektrolytlösung, also von der Menge der zur Verfügung stehenden Elektronen ab. Der Motor läuft nur bei höheren Konzentrationen, da eine gewisse Menge an Elektronen zur Verfügung stehen muss, um die benötigte Stromstärke zu erreichen. Reaktion: Cu° + HNO3 → CuII(NO3)2 + 6 NH3 → CuII(NH3)4 + 2 NO3- Messgröße 0,01 mol/l 0,1 mol/l Spannung U 1001 mV 1090 mV Motor Läuft nicht Läuft Spannung mit Motorbelastung 55 mV 380 mV Stromstärke mit Motorbelastung 1,7 mA 8,5 mA Kurzschlussspannung 0,5 mV 26 mV Lösungen in einem Becherglas, 600 ml, sammeln und mit verdünnter NaOH-Lösung versetzen. Es fällt ein schwarzer Feststoff aus, welcher unlöslich scheint. Diesen über einen Faltenfilter abfiltrieren und die Mutterlauge nochmals mit NaOH versetzen. Fällt kein schwarzer Niederschlag mehr aus, kann die Mutterlauge in den Ausguss entsorgt werden. Den Filter im Abzug trocknen lassen und kann dann in den anorganischen Feststoffabfall entsorgt werden. Kurzschlussstrom 1,66 mA 12,1 mA Zn2+/Cu2+ + NaOH → Zn(OH)2 + Cu(OH)2 + Na+ Reinigung und Entsorgung © by LD DIDACTIC GmbH · Leyboldstr. 1 · D-50354 Hürth · Telefon: +49-2233-604-0 · Fax: +49-2233-604-222 · E-Mail: [email protected] www.ld-didactic.com Technische Änderungen vorbehalten