Physikalische Chemie LD Handblätter Chemie Elektrochemie Galvanische Elemente C4.4.4.1a Das Daniell-Element Aufbau mit dem Demogerät Elektrochemie Zeitbedarf: 20 min Versuchsziele Ein galvanisches Element aufbauen. Galvanische Elemente und speziell das Daniell-Element als Energieumwandler kennen lernen. Messbare Spannung mit Hilfe wässriger Lösungen erzeugen. Redoxreaktionen und elektrochemische Spannungsreihe oder die Ionenbrücke verhindert somit die Diffusion der Elektrolyt-Lösung, nicht aber der der Ionen. Die Elektrolyt-Lösung besteht für die Zink-Halbzelle aus Zinksulfat und analog für Kupfer aus Kupfersulfat (vgl. Abb. 2). Sie ist nach John Frederic Daniell benannt und wurde 1836 entwickelt. Grundlagen Ein Daniell-Element beschreibt eine historische Galvanische Zelle. Eine galvanische Zelle beschreibt eine Vorrichtung, die es ermöglicht aus chemischer Energie elektrische Energie zu gewinnen. Dabei werden Redoxreaktionen, also Reaktionen mit Elektronenübertragung eingesetzt. Reduktion und Oxidation der Redoxreaktion sind hier räumlich voneinander getrennt. Eine galvanische Zelle setzt sich aus zwei Halbzellen zusammen. Dabei besteht jede Halbzelle aus einer Elektrode und Elektrolytlösung. Die Spannung oder Potentialdifferenz eines galvanischen Elements wird durch unterschiedliche Elektroden definiert. Verschiedene Metalle besitzen unterschiedliche Redoxpotenziale und somit auch eine unterschiedliche Abscheidungs- bzw. Lösungstendenz, je nach Charakter des Metalls (edel/unedel). Die Redoxreaktion für das Daniell-Element sieht folgendermaßen aus. Oxidation: Zn → Zn2+ + 2e- Reduktion: Cu2+ + 2e- → Cu Redoxreaktion: Zn + Cu2+ → Zn2+ + Cu AA-2016-08 Aus der obigen Gleichung ist zu erkennen, dass elementares Zink Zn0 zu Zn2+ oxidiert wird und Cu2+ zu elementarem Kupfer Cu0 reduziert wird. Die von Zink abgegebenen Elektronen können entweder direkt zum Kupfer fließen, wodurch kein Strom gewonnen werden kann. Trennt man beide Metalle, so können Elektronen nur über einen Leiter und Verbraucher bzw. Messgerät fließen. So kann elektrische Energie aus einer chemischen Reaktion gewonnen werden. Abb.1: Versuchsaufbau und Verschaltung. Abb. 2: Schema eines Daniell-Elements. Das Daniell-Element besteht aus einer Zink- und einer Kupferhalbzelle. Beide Halbzellen werden räumliche so voneinander getrennt, dass sie sowohl elektrisch leitend durch einen Elektronenleiter, als auch ionisch leitend durch ein Diaphragma oder Ionenbrücke verbunden sind. Das Diaphragma In diesem Versuch soll das Daniell-Element mit einer Elektrolytkonzentration von 0,1 mol/l aufgebaut und untersucht werden. Um die Potentialdifferenz sichtbar zu machen, wird an die Versuchsapparatur ein Elektromotor installiert. Außerdem werden Strom und Spannung gemessen. 1 C4.4.4.1a LD Handblätter Chemie Der Zelltrog sollt nun dicht sein. In die äußersten Nuten jeweils eine Elektrode einsetzen (vgl. Abb. 2). Gefährdungsbeurteilung ACHTUNG: Zinksulfat ist augenschädigend. Stets mit Schutzkittel und Schutzbrille arbeiten. Hautkontakt vermeiden. Versuchsvorbereitung Ansetzen der Lösungen: Es werden jeweils Lösungen mit der Konzentration 0,1 mol/l benötigt. Für jede Halbzelle werden 80 ml Lösung benötigt. Kupfer- und Zinksulfatlösungen nicht im Ausguss entsorgen. Den Peleusball auf die Messpipette stecken und zunächst 8 ml Kupfersulfat (1 mol/l) aufziehen. Diese werden in ein Becherglas, 150 ml, überführt. Zusätzlich werden nun 72 ml Wasser zugegeben. Analog für die Zinksulfat-Lösung. Vor dem Überführen die Lösungen mit einem Glasrührstab verrühren. Kupfersulfat-Lösung, 1 mol/l Gefahrenhinweise H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Schaltung des Versuchs: Am Demonstrationsgerät Umschalter (6) auf externe Stromquelle umstellen. Umschalter (8) an der Anzeige auf Gleichstrom DC umstellen. Umschalter (15) an die Messung anpassen (siehe Abb. 3). Sicherheitshinweise P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Signalwort: Achtung Mit Hilfe von zwei Experimentierkabeln mit Abgreifklemmen die beiden Elektroden der Zelle mit dem Eingang (12) des Voltmeters verbinden. Zusätzlich über die Anschlüsse (7) am Amperemeter verbinden. Umschalter (11) anpassen (200 mA genügen). Den Motor, wie in Abbildung 4 gezeigt, über die Buchsen (17) verbinden. Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l Gefahrenhinweise: H318 Verursacht schwere Augenschäden H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Sicherheitshinweise: P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Augenschutz tragen Signalwort: Gefahr P305+351+338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P313 Ärztlichen Rat einholen. Geräte und Chemikalien 1 1 1 1 1 1 2 2 5 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 1 Demonstrationsgerät Elektrochemie, CPS..... 664 4071 Profilrahmen C50, zweizeilig, CPS ................ 666 425 Tisch zur Elektrochemie, CPS ....................... 666 472 Elektrochemie Zubehör-Set ........................... 664 401 Zelltrog ........................................................... aus 664 401 Auffangschale ................................................ aus 664 401 Papierdiaphragma.......................................... aus 664 401 Abgreifklemmen ............................................. aus 664 401 Experimentierkabel ........................................ aus 664 401 Zink-Elektrode ................................................ aus 664 401 Kupferelektrode.............................................. aus 664 401 Messzylinder, 100 ml ..................................... 665 754 Becherglas, 150 ml ........................................ 602 023 Becherglas, 600 ml ........................................ 664 132 Glasrührstab ............................................... 665 212ET10 Messpipette, 10 ml ......................................... 665 997 Peleusball ...................................................... 666 003 Wasser, rein, 1l .............................................. 675 3400 Kupfersulfatlösung, ca. 1 mol/l ....................... 672 9660 Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l .............................. 675 5510 Natronlauge, 0,1 mol/l .................................... 673 8411 Abb. 3: Skizze Demonstrationsgerät. M V A N + Zink||Kupfer Versuchsaufbau und -vorbereitung Versuchsaufbau Abb. 4: Schaltung des Versuchs. Die Auffangschale mittig auf den Tisch zur Elektrochemie stellen. Die beiden Halbzellblöcke mit den Schrauben fixieren, sodass ein etwa 0,5 cm breiter Spalt offenbleibt. In diesen Spalt nun zwei übereinandergelegte Papierdiaphragmen legen und die beiden Halbzellen fest mit den Schrauben verschließen. 2 C4.4.4.1a LD Handblätter Chemie U = U (Akzeptor-Halbzelle) – U (Donator-Halbzelle) Versuchsdurchführung In die Zink-Halbzelle die Zinksulfat-Lösung einfüllen. Direkt die Kupfersulfat-Lösung in die Kupfer-Halbzelle einfüllen. Messanzeigen beobachten und Messwerte notieren. Nun den Motor anschließen und Messwerte notieren. Im Weiteren die Kurzschlussspannung und Kurzschlussstrom messen. Hierbei den Motor wieder abstecken. Zink in die negativen Buchsen (12) und (7) und Kupfer in die positiven Buchsen (12) und (7) stecken. Spannung und Strom notieren. Beobachtung Der Motor dreht sich, sobald er mit dem Daniell-Element verbunden ist. In den Lösungen ist eine Stoffumsetzung zu vermuten. In der Zink-Halbzelle ist ein dunkler Niederschlag zu beobachten. Auswertung Nachfolgende Tabelle enthält die experimentell beobachteten Werte. Tab.1: Gemessene Werte und Beobachtung des Elektromotors. Messgröße Daniell-Element Spannung U 1090 mV Motor Läuft Spannung mit Motorbelastung 380 mV Stromstärke mit Motorbelastung 8,5 mA Kurzschlussspannung 26 mV Kurzschlussstrom 12,1 mA Ergebnis Im Ruhezustand kann im galvanischen Element eine Spannung U von 1,09 V gemessen werden. Eine handelsübliche Batterie weißt etwa 1,5 – 1,8 V auf. U = U0H (Cu2+/Cu) – U0H (Zn2+/Zn) = 0,34 V – (- 0,76 V) = 1,10 V. Der gemessene Wert stimmt mit guter Näherung mit dem theoretischen Wert überein. Wie weiterhin zu erkennen ist, nimmt die Spannung bei Belastung und vor allem bei einem Kurzschluss ab. Dies ist ein typisches Verhalten. Ist kein Verbraucher angeschlossen oder der Stromkreis nicht geschlossen, kann die elektrische Energie nicht abfließen und eine Maximalspannung baut sich auf. Sobald der Stromkreis geschlossen wird, kann elektrische Energie abfließen und die Spannung bricht zusammen. Weiteres Beim schwarzen Niederschlag handelt es sich um fein verteiltes Kupfer. Einige Cu-II-Ionen konnten durch das Diaphragma diffundieren und wurden in der Zink-Halbzelle zu elementarem Kupfer reduziert. Als Nachweis kann man den schwarzen Niederschlag in konz. Salpetersäure lösen und zu einer Ammoniak-Lösung geben. Es bildet sich schlagartig eine tiefblaue Lösung. Dies deutet auf den stabileren Kupfertetrammin-Komplex. Reaktion: Cu° + HNO3 → CuII(NO3)2 + 6 NH3 → CuII(NH3)4 + 2 NO3- Reinigung und Entsorgung Lösungen in einem Becherglas 500 ml sammeln und mit verdünnter NaOH-Lösung versetzen. Es fällt ein schwarzer Feststoff aus, welcher unlöslich scheint. Diesen über einen Faltenfilter abfiltrieren und die Mutterlauge nochmals mit NaOH versetzen. Fällt kein schwarzer Niederschlag mehr aus, kann die Mutterlauge in den Ausguss entsorgt werden. Den Filter im Abzug trocknen lassen und dann in den anorganischen Feststoffabfall entsorgt werden. Zn2+/Cu2+ + NaOH → Zn(OH)2 + Cu(OH)2 + Na+ Die theoretisch mögliche Spannung kann mit Hilfe der Normalpotenziale U0H aus der elektrochemischen Spannungsreihe berechnet werden. Es gilt: © by LD DIDACTIC GmbH · Leyboldstr. 1 · D-50354 Hürth · Telefon: +49-2233-604-0 · Fax: +49-2233-604-222 · E-Mail: [email protected] www.ld-didactic.com Technische Änderungen vorbehalten