Physikalische Chemie LD Handblätter Chemie Elektrochemie Elektrochemische Potentiale C4.4.4.6 Reihen- und Parallelschaltung von Elementen Zeitbedarf: 20-30 min Versuchsziele Ein galvanisches Element aufbauen. Zwei galvanische Elemente miteinander verschalten. Aufbau einer Reihen- und Parallelschaltung Einfluss der Schaltung auf den Strom und die Spannung. Batterien und Akkumulatoren im Alltag. Grundlagen bestimmt. Die Spannung U wird durch das Elektrodenmaterial vorgegeben. Jede Batterie ist ein galvanisches Element, in dem chemische Energie in elektrische umgewandelt wird. Eine solche elektrochemische Zelle besteht aus zwei Halbzellen. Jede Halbzelle beinhaltet eine Elektrode, welche in einer Elektrolytlösung taucht (vgl. Abb. 1 + 2). Um Strom oder Spannung zu erhöhen, werden mehrere galvanische Elemente miteinander in Reihe oder Parallel verschalten. Schaltet man galvanische Zellen in Reihe, so erhält man höhere Spannungen U, da die Einzelspannungen U0 der Zellen mit einander addiert werden (vgl. Kirchhoff’sche Maschenregel). Schaltet man diese hingegen Parallel, so erhöht sich die Stromstärke I (vgl. Kirchhoff’sche Knotenregel). Abb. 2: Schema eines Daniell-Elements. AA-2016-06 Abbildung 2 zeigt schematisch eine galvanische Zelle. Die einzelnen Halbzellen werden durch ein Diaphragma voneinander getrennt. So kann die Diffusion der Elektrolytlösungen nicht stattfinden. Der Stromfluss kann hingegen durch das Diaphragma erfolgen. Die Elektroden sind über einen Verbraucher oder einem Messgerät mit einander verbunden. Batterien sind verschaltete galvanische Elemente. Handelsüblich sind Alkali-Mangan Zellen (früher Zink-Kohle), die parallel verschaltet sind. Solche Batterien werden als Primärzellen bezeichnet, da diese nur einen Entladezyklus verrichten können. Abb.1: Versuchsaufbau und Verschaltung. Sekundärzellen sind sogenannte Akkumulatoren. Nach einem Entladezyklus kann in einer Elektrolyse der Ausgangzustand beinahe regeneriert werden, sodass die Zelle nun wieder entladen werden kann. Die verbreiteste Sekundärzelle ist der Lithium-Ionen-Akku. Im Laufe der Reaktion zersetzt sich eine Elektrode unter Abgabe von Elektronen (Anodische Oxidation) während die andere Elektrode diese Elektronen aufnehmen kann (Kathodische Reduktion). Kommt die Reaktion zum Erliegen, weil einer der Teilnehmer aufgebraucht ist, so ist das galvanische Element entleert. Für die meisten Anwendungen liefern galvanische Elemente zu wenig Strom I oder Spannung U und damit Leistung P. Der Strom I wird durch die Elektrolytkonzentration In diesem Versuch werden zwei galvanische Elemente miteinander verschaltet, um die Stromstärke bzw. die Spannung zu variieren. 1 C4.4.4.6 LD Handblätter Chemie ACHTUNG: Zinksulfat ist augenschädigend. Stets mit Schutzkittel und Schutzbrille arbeiten. Hautkontakt vermeiden. und die beiden Halbzellen fest mit den Schrauben verschließen. Der Zelltrog sollte nun dicht sein. In die äußersten Nuten jeweils eine Elektrode einsetzen. Analog für die anderen beiden Halbzellen (vgl. Abb. 1). Kupfer- und Zinksulfatlösungen nicht im Ausguss entsorgen. Versuchsvorbereitung Gefährdungsbeurteilung Ansetzen der Lösungen: Es werden jeweils Lösungen mit der Konzentration 0,1 mol/l benötigt. Für jede Halbzelle werden 80 ml Lösung benötigt. Kupfersulfat-Lösung, 1 mol/l Gefahrenhinweise H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Den Peleusball auf die Messpipette stecken und zunächst 8 ml Kupfersulfat (1 mol/l) aufziehen. Diese werden in einen 150 ml Becherglas übergeführt. Nun zu dieser Kupfersulfat-Lösung 72 ml Wasser zugeben und mit einem Glasstab verrühren. Das Becherglas beschriften. Vorgang wiederholen. Analoges Verfahren, um die Zinksulfat-Lösungen herzustellen, hier aber eine zweite Messpipette verwenden. Die Lösungen vor dem Überführen mit einem Glasrührstab verrühren. Sicherheitshinweise P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Signalwort: Achtung Schaltung des Versuchs: Am Demonstrationsgerät Umschalter (6) auf externe Stromquelle umstellen. Umschalter (8) an der Anzeige auf Gleichstrom DC umstellen. Umschalter (15) an die Messung anpassen (siehe Abb. 3). Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l Gefahrenhinweise: H318 Verursacht schwere Augenschäden H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Sicherheitshinweise: P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Augenschutz tragen Signalwort: Gefahr P305+351+338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. P313 Ärztlichen Rat einholen. Geräte und Chemikalien 1 1 1 1 2 2 4 4 7 2 2 1 4 1 2 2 1 1 1 1 1 Demonstrationsgerät Elektrochemie, CPS..... 664 4071 Profilrahmen C50, zweizeilig CPS ................. 666 425 Tisch zur Elektrochemie, CPS ....................... 666 472 Elektrochemie Zubehör-Set ........................... 664 401 Zelltrog ........................................................... aus 664 401 Auffangschale ................................................ aus 664 401 Papierdiaphragma.......................................... aus 664 401 Abgreifklemmen ............................................. aus 664 401 Experimentierkabel ........................................ aus 664 401 Zink-Elektrode ................................................ aus 664 401 Kupferelektrode.............................................. aus 664 401 Messzylinder, 100 ml ..................................... 665 754 Becherglas, 150 ml ........................................ 602 023 Becherglas, 600 ml ........................................ 664 132 Glasrührstab, aus Satz 10 .......................... 665 212ET10 Messpipette, 10 ml ......................................... 665 997 Peleusball ...................................................... 666 003 Wasser, rein, 1l .............................................. 675 3400 Kupfersulfatlösung, ca. 1 mol/l ....................... 672 9660 Zinksulfat-Lösung, 1 mol/l .............................. 675 5510 Natronlauge, 0,1 mol/l .................................... 673 8411 Abb. 3: Skizze Demonstrationsgerät. Mit Hilfe von zwei Experimentierkabeln mit Abgreifklemmen die beiden Elektroden der Zelle mit dem Eingang (12) des Voltmeters verbinden. Zusätzlich über die Anschlüsse (7) am Amperemeter verbinden. Umschalter (11) anpassen (200 mA genügen). Den Motor wie in Abbildung 3 und 4a gezeigt, über die Buchsen (17) verbinden. Für eine Reihenschaltung wird die eine Zelle mit der benachbarten Zelle verbunden. Dabei wird eine Kupfer-Elektrode mit einer Zink-Elektrode verbunden (vgl. Abb. 4a). M V A N - + Versuchsaufbau und -vorbereitung Versuchsaufbau Die Auffangschalen mittig auf den Tisch zur Elektrochemie stellen. Die beiden Halbzellblöcke mit den Schrauben fixieren, sodass ein etwa 0,5 cm breiter Spalt offen bleibt. In diesen Spalt nun zwei übereinandergelegte Papierdiaphragmen legen Zink||Kupfer Zink||Kupfer Abb. 4a: Reihenschaltung des Versuchs. 2 C4.4.4.6 LD Handblätter Chemie Für eine Parallelschaltung wird die Zink-Elektrode einer Zelle mit der Zink-Elektrode einer anderen Zelle verbunden und eine Kupfer-Elektrode mit der anderen Kupfer-Elektrode (vgl. Abb. 4b). M V A N - + Tab.1: Gemessene Werte und Beobachtung des Elektromotors. Messgröße Parallel Reihe Ruhespannung U0 1090 mV 2150 mV Motor Läuft Läuft Spannung mit Motorbelastung 340 mV 300 mV Stromstärke mit Motorbelastung 12,5 mA 8,15 mA Kurzschlussspannung 40 mV 20 mV Kurzschlussstrom 28 mA 9,8 mA Ergebnis Mit beiden Schaltungen konnte der Motor betrieben werden. Bei der Reihenschaltung hat sich die Ruhespannung verdoppelt (siehe Maschenregel). Zink||Kupfer Zink||Kupfer Abb. 4b: Parallelschaltung des Versuchs. Versuchsdurchführung Zunächst die in Reihe geschalteten Zellen untersuchen. In die Zink-Halbzellen die Zinksulfat-Lösung (0,1 mol/l) einfüllen. Direkt die Kupfersulfat-Lösung (0,1 mol/l) in die Kupfer-Halbzellen einfüllen. Messanzeigen beobachten und Messwerte notieren. Nun den Motor anschließen und Messwerte notieren. Im Weiteren die Kurzschlussspannung und Kurzschlussstrom messen. Hierbei den Motor wieder abstecken. Zink in die negative Buchsen (12) und (7) und Kupfer in die positive Buchsen (12) und (7) stecken. Spannung und Strom ebenfalls notieren. Gleiches Vorgehen auch mit den parallel geschalteten Zellen. Nach beendeter Messung die Zellen in einen Becherglas (mind. 500 ml) entleeren und den Zelltrog gründlich ausspülen. Beobachtung Der Motor dreht sich bei beiden Schaltungen. In den Lösungen ist eine Stoffumsetzung zu vermuten. In den Zink-Halbzellen ist ein dunkler Niederschlag zu beobachten. Auswertung Nachfolgende Tabelle enthält die experimentell beobachteten Werte. Es ist auch zu erkennen, dass die Stromstärke bei der Parallelschaltung größer wird (siehe Stromstärke mit Motorbelastung oder Kurzschlussstrom). Weiteres Beim schwarzen Niederschlag handelt es sich um fein verteiltes Kupfer. Einige Cu-II-Ionen konnten durch das Diaphragma diffundieren und wurden in der Zink-Halbzelle zu elementarem Kupfer reduziert. Als Nachweis kann man den schwarzen Niederschlag in konz. Salpetersäure lösen und zu einer Ammoniak-Lösung geben. Es bildet sich schlagartig eine tiefblaue Lösung. Dies deutet auf den stabileren Kupfertetrammin-Komplex. Reaktion: Cu° + HNO3 → CuII(NO3)2 + 6 NH3 → CuII(NH3)4 + 2 NO3- Reinigung und Entsorgung Lösungen in einem Becherglas 500 ml sammeln und mit verdünnter NaOH-Lösung versetzen. Es fällt ein schwarzer Feststoff aus, welcher unlöslich scheint. Diesen über einen Faltenfilter abfiltrieren und die Mutterlauge nochmals mit NaOH versetzen. Fällt kein schwarzer Niederschlag mehr aus, kann die Mutterlauge in den Ausguss entsorgt werden. Den Filter im Abzug trocknen lassen und kann dann in den anorganischen Feststoffabfall entsorgt werden. Zn2+/Cu2+ + NaOH Zn(OH)2 + Cu(OH)2 + Na+ © by LD DIDACTIC GmbH · Leyboldstr. 1 · D-50354 Hürth · Telefon: +49-2233-604-0 · Fax: +49-2233-604-222 · E-Mail: [email protected] www.ld-didactic.com Technische Änderungen vorbehalten