Theater St.Gallen Alcina Oper von Georg Friedrich Händel Material zur Vor Voror-/Nachbereitung Nachbereitung des Theaterbe Theaterbesuchs mit der Schulklasse Spielzeit 2010/11 Theater St.Gallen, 21. März 2011 Liebe Lehrerinnen und Lehrer Mit der vorliegenden Materialsammlung Materialsammlung zu „Alcina“ möchten wir Ihnen einen Überblick über Musikwerk und Leitgedanken der Inszenierung geben. Sie beinhaltet Texte und Themen, die sich für eine mögliche Vor- und Nachbereitung des Schulklassenbesuchs anbieten. Selbstverständlich verstehen wir die Materialien als Vorschlagssammelsurium: Dem Einen mögen einzelne Texte als Vorlage für eine Unterrichtseinheit nützlich sein, dem Anderen Ideen für eine ganz andere Form der Vorbereitung geben. Verschaffen Sie sich auf den folgenden Seiten einen Eindruck und picken Sie einfach das heraus, was Sie für die spezielle Vor- und/oder Nachbereitung mit Ihrer Klasse für sinnvoll halten. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Klasse viel Freude beim Vorbereiten und einen spannenden Theaterbesuch! Auf schriftliche Feedbacks freuen wir uns sehr. Freundliche Grüsse Nina Stazol & Mario Franchi Für Fragen und Anregungen sind wir für Sie da! Nina Stazol Mario Franchi Dramaturgin Kinder- und Jugendtheater Theaterpädagoge [email protected] [email protected] 071 242 05 18 071 242 05 71 weitere Infos: www.theatersg.ch > Mitmachen Kartenreservationen bitte direkt bei der Theaterkasse: [email protected] oder 071 242 06 06 Spezialpreise für Schulklassen: www.theatersg.ch > Mitmachen > Schulangebote Materialsammlung „Alcina“ Theater St.Gallen HINTERGRUND GRUNDL GRUNDLA AGEN ÜBERSICHT Eckdaten Eckdaten Barocke Oper trifft auf zeitgenössi zeitgenössischen Tanz Inhalt der Oper Alcinas Reich in der St.Galler Inszenierung Figurenporträ Figurenporträts porträts Erkämpfen Sie sich Ihre Liebe mit dem Schwert? Oder schmachten Sie im Stillen? Der Bühnentanz in den Opern Georg Friedrich Friedrich Händels ANHANG Musiktheater – zum Beispiel „Alcina „Alcina“ Alcina“ Biografie: Georg Friedrich Händel Alcina weint – Programmhefttext von Werner Wunderlich 3 Materialsammlung „Alcina“ Theater St.Gallen Alcina Oper von Georg Friedrich Händel Musik: Georg Friedrich Händel — Libretto: Antonio Fanzaglia — Literarische Vorlage: nach Ariost Uraufführung: Uraufführung: 1735 in London Premiere: Premiere: Samstag, 26. März 2011, 19.30 Uhr, Grosses Haus Dauer: ca. 3 Stunden, eine Pause im zweiten Akt In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Leitungsteam Musikalische Leitung — Jeremy Carnall Inszenierung und Choreografie — Marco Santi Bühne — Katrin Hieronimus Kostüme — Katharina Beth Videodesign — Kristian Breitenbach Besetzung Alcina, eine morgenländische Zauberin (Sopran) – Netta Or Morgana, Alcinas Schwester (Sopran) – Andrea Lang Ruggiero, ein junger Held (Mezzosopran-Kastrat) – Antigone Papoulkas Bradamante, Ruggieros Braut (Alt) – Delphine Galou Oronte, Feldhauptmann Alcinas (Tenor) – Arthur Espiritu Melisso, der Begleiter Bradamantes (Bass) – Wade Kernot Tänzer als Ritter, Krieger, Geister, Volk, Chor – Tanzkompagnie des Theaters St.Gallen: St.Gallen Yannick Badier, Zaida Ballesteros Parejo, Exequiel Barreras, Kristian Breitenbach, Sebastian Gibas, Jasmin Hauck, Hella Immler, Andrea María Méndez Torres, Robin Rohrmann, David Schwindling, Emma Skyllbäck, Tobias Spori, Claudia Voigt, Cecilia Wretemark Sinfonierorchester St.Gallen Kurzfassung Handlung Die Zauberin Alcina, mit magischen Mächten im Bunde, verführt einen christlichen Ritter (Ruggiero), der über seiner Liebe zur Zauberin das Gedächtnis verliert und seine ritterlichen Pflichten wie auch seine frühere Verlobte (Bradamante) vergisst. Nachdem er vom Trug befreit ist, verlässt er die Zauberin und widmet sich wieder seinen ritterlichen Aufgaben. Alcina geht unter. 4 Materialsammlung „Alcina“ Theater St.Gallen Barocke Oper Oper trifft auf zeitgenössi zeitgenössischen Tanz Die Zauberin Alcina, mit magischen Mächten im Bunde, verführt den Ritter Ruggiero, der im Reich der Magierin seine Pfl ichten sowie seine frühere Verlobte vergisst. Händels berühmte Oper über den Untergang der Zauberin Alcina wird von einem exquisiten Sängerensemble zusammen mit der Tanzkompagnie des Theaters St.Gallen auf die Bühne gebracht. Marco Santi entwirft mit seinem erprobten Team (Bühne: Katrin Hieronimus, Kostüme: Katharina Beth) eine Inszenierung, die das Zeitalter des Barock mit heutigen Mitteln nachempfindet. In der Rolle der Alcina debütiert Netta Or. Ihr Geliebter Ruggiero wird von Antigone Papoulkas dargestellt, und Andrea Lang verkörpert Alcinas Schwester Morgana. Die halsbrecherischen Koloraturen von Bradamante singt Delphine Galou. Aus dem Ensemble des Theaters St.Gallen treten Arthur Espiritu als Feldherr Oronte sowieo Wade Kernot als Melisso auf. In seiner Version des Opernstoffs spürte Händel hinter der Parabel von Pflicht und Unmoral die menschliche Tragödie einer Frau auf, die ihren Liebhaber trotz all ihrer Zauberkünste nicht zu halten vermag. Mit einer die Grenzen der Gattung nahezu sprengenden emotionalen Intensität und einem weit in die Zukunft weisenden psychologischen Einfühlungsvermögen zeichnet der Komponist die Entwicklung Alcinas von einer selbstbewussten Gebieterin bis in die totale Hoffnungslosigkeit musikalisch nach. In den dreissiger Jahren des 18. Jahrhunderts bekämpften sich die zwei führenden Operninstitutionen Londons aufs Unerbittlichste. Händel versuchte, das Publikum mit Stoffen aus der fantastischen Welt der Ritterepik zu gewinnen. Als das Konkurrenzunternehmen, die Opera of the Nobility, mit dem Engagement des skandalumwitterten Kastraten Farinelli grosse Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, holte Händel zum Gegenschlag aus und engagierte für die Produktion Alcina die berühmte Tänzerin Marie Sallé. Die Französin war bekannt für ihren ausdrucksstarken Tanz in fast transparenten Musselingewändern und sorgte mit Auftritten im spärlichen Knabenkostüm des Cupido für Furore. In der Oper Alcina setzte sie mit ihren Balletteinlagen publikumswirksame Glanzpunkte. Das oft vernächlässigte tänzerische Element in Alcina gibt Marco Santi Gelegenheit, mit der Tanzkompagnie des Theaters St.Gallen eine sehr lebendige und an Nuancen reiche Inszenierung zu erarbeiten, die eine barocke Welt mit zeitgenössischen Elementen entstehen lässt. Die Lust an der Verwandlung, an der erotischen Spannung und am Spiel mit den Irrungen und Wirrungen der sich im Liebeschaos befindenden Figuren gewinnen in seiner Erzählweise eine besondere Eindringlichkeit, weil er Händels unsterbliche Melodien in optische Chiffren umzusetzen vermag. Wer sich nach Alcina nicht auch auf ihre Zauberinsel sehnt, dem ist in dieser Welt nicht mehr zu helfen. Text: Serge Honegger «Nichts, Undankbarer, bedeute dir das Mitleid mit meinen Tränen, nichts die Erinnerung an die süsse Liebe vergangener Tage. Vergiss alles!» (Alcina, 3. Akt) 5