PDF - Kölner Philharmonie

Werbung
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Artemis Quartett: Saison russe 1 – 2
Artemis Quartett
Elisabeth Leonskaja
Plamena Mangova
Ulrich Matthes
Freitag 25. Januar 2008 20:00
Sonntag 27. Januar 2008 20:00
Seite U1
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite U2
Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an der Garderobe Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen
Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis dafür, dass Bild- und Tonaufnahmen aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis dafür, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen
wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal
störungsfrei und ohne Verzögerung verlassen können.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 1
Artemis Quartett: Saison russe 1 – 2
Artemis Quartett
Natalia Prischepenko Violine
Gregor Sigl Violine
Friedemann Weigle Viola
Eckart Runge Violoncello
Elisabeth Leonskaja Klavier
Plamena Mangova Klavier
Ulrich Matthes Sprecher
Freitag 25. Januar 2008 20:00
Sonntag 27. Januar 2008 20:00
Vor dem Konzert am Freitag gibt Michael Struck-Schloen
um 19:00 eine Einführung in die Konzertreihe.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 2
2
Freitag 25. Januar 2008 20:00
Artemis Quartett: Saison russe 1
Artemis Quartett
Natalia Prischepenko Violine
Gregor Sigl Violine
Friedemann Weigle Viola
Eckart Runge Violoncello
Plamena Mangova Klavier
Ulrich Matthes Sprecher
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
3
Ludwig van Beethoven 1770 – 1827
Streichquartett Nr. 3 D-Dur op. 18, 3 (1798/99)
Allegro
Andante con moto
Allegro
Presto
Lew Nikolajewitsch Tolstoi 1828 – 1910
Auszüge aus »Die Kreutzersonate« (1886)
gelesen von Ulrich Matthes
Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47 (1802/03)
(»Kreutzer-Sonate«)
Adagio sostenuto – Presto – Adagio
Andante con Variazioni
Finale. Presto
Natalia Prischepenko Violine
Plamena Mangova Klavier
Pause
Peter Iljitsch Tschaikowsky 1840 – 1893
Ausgewählte Briefe
gelesen von Ulrich Matthes
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 22 (1874)
Adagio – Moderato assai
Scherzo. Allegro giusto
Andante ma non tanto
Finale. Allegro con moto
Pause gegen 21:15
Ende gegen 22:15
Seite 3
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 4
4
Sonntag 27. Januar 2008 20:00
Artemis Quartett: Saison russe 2
Artemis Quartett
Natalia Prischepenko Violine
Gregor Sigl Violine
Friedemann Weigle Viola
Eckart Runge Violoncello
Elisabeth Leonskaja Klavier
Dmitrij Schostakowitsch 1906 – 1975
Elegie. Adagio
aus: Zwei Stücke für Streichquartett (1930/31)
Sergej Prokofjew 1891 – 1953
Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 D-Dur op. 94a (1943/44)
Moderato
Presto – poco meno mosso – Tempo I
Andante
Allegro con brio – poco meno mosso – Tempo I – poco meno mosso –
Allegro con brio
Natalia Prischepenko Violine
Elisabeth Leonskaja Klavier
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
5
Dmitrij Schostakowitsch
Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 e-Moll op. 67 (1944)
Andante – Moderato. Poco più mosso
Allegro non troppo
Largo
Allegretto – Adagio
Elisabeth Leonskaja Klavier
Gregor Sigl Violine
Eckart Runge Violoncello
Pause
Sergej Prokofjew
Sarkazmy op. 17 (1912–14)
Fünf Stücke für Klavier
Tempestuoso
Allegro rubato
Allegro precipitato
Smanioso
Precipitissimo – Andantino
Elisabeth Leonskaja Klavier
Dmitrij Schostakowitsch
Klavierquintett g-Moll op. 57 (1940)
Präludium. Lento
Fuge. Adagio
Scherzo. Allegretto
Intermezzo. Lento
Finale. Allegretto
Pause gegen 21:00
Ende gegen 22:00
Seite 5
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 6
6
Zum Konzert am 25. Januar
Beethoven – Tolstoi – Tschaikowsky
Wien, 1798 – 1800
Beeindruckt von den Quartetten seiner Kollegen Mozart und
Haydn, begann der 27-jährige Ludwig van Beethoven nach langjährigem Zögern anno 1798 mit der Komposition seiner ersten, von
Fürst Joseph Maximilian von Lobkowitz in Auftrag gegebenen
Streichquartette op. 18. Überraschend spät, bedenkt man, dass diese Gattung zu seinem künstlerisch-geistigen Ausdrucksmittel par
excellence avancierte. Und doch verständlich, hatten Haydn und
Mozart in dieser kompositorisch und intellektuell anspruchsvollsten Gattung bereits einen Standard geschaffen, an dem sich Beethoven zu messen hatte.
Etwa zwei Jahre lang beschäftigten den Wahlwiener diese frühen Quartette, die er nach barocker Manier als Sechserreihe charakterlich unterschiedlicher, einander ergänzender Werke konzipierte.
Wobei die Nummerierung keineswegs der Chronologie ihrer Entstehung entspricht, das heute zu hörende dritte Opus vermutlich sogar als erstes der Reihe vollendet wurde. Umso beeindruckender,
dass Beethoven gleich mit seinem Quartett-Erstling eine Qualität
erreichte, die ohne weiteres mit den Werken seiner Vorbilder mithalten konnte.
Eine in ganzen Noten sehnsüchtig sich aufschwingende Septime, Triolenfiguren, kreiselnde Achtelketten und sforzatigeschärfte
Synkopen: Das sind die Hauptpartikel, aus denen Beethoven den
mal imitatorisch-polyphonen, mal akkordisch in sich geschlossenen – also dem zu jener Zeit angestrebten Ideal der Verquickung
von »gelehrtem« und »galantem« Stil entsprechenden – Kopfsatz
des D-Dur-Quartetts baut. Auch das vordergründig so schlichte An-
dante con moto ist mit Sonatensatzelementen angereichert, denen
der Hörer aufgrund des zwar ab und an durch herbe Einschübe gebrochenen, insgesamt aber figurativ verspielten, serenadenhaften
Tonfalls kaum gewahr wird. Wie schon die beiden ersten Sätze wirkt
auch das mit einem knappen Moll-Mittelteil versehene Scherzo, das
seinen menuettartigen Charakter noch nicht vollkommen abgestreift hat, verinnerlicht. Umso wirkungsvoller ist der Kontrast zum
temperamentvollen, vorwärtsstürmenden Finale, einem Konglomerat aus motivischer Arbeit, raffinierter Kontrapunktik, harmoni-
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 7
7
schen Überraschungseffekten und aufmerksamkeitsheischenden
Akzenten, das – als Pendant zum Kopfsatz – mit einem voll ausgebauten Sonatenhauptsatz aufwartet. Die Triole des Hauptthemas
gibt den Bewegungsimpuls für den ganzen Satz vor, der, überraschend abrupt, neckisch mit einem im Pianissimo zitierten Motivfetzen aus dem rasanten Hauptthema endet.
Wien, 1803
Fasziniert von den Geigenkünsten des seinerzeit berühmten Violinvirtuosen George Augustus Polgreen Bridgetower, der im Mai 1803
in Wien gastierte, komponierte Beethoven in kurzer Zeit die ganz
auf dessen Virtuosität zugeschnittene, vorletzte seiner insgesamt
zehn Sonaten für Klavier und Violine. Zusammen mit Bridgetower
präsentierte Beethoven, quasi tintenfrisch, die als »Kreutzer-Sonate« bekannt gewordene A-Dur-Sonate op. 47 dem Publikum im Wiener Augarten. Doch was heute als Meisterwerk der Violinliteratur
gilt, als Inbegriff für ausgewogenes Musizieren und imponierende
Virtuosität, wurde von Beethovens Zeitgenossen als »willkürlich«, ja
ärger noch, als ›artistischer Terrorismus‹ abgetan. Der Komponist
habe nichts anderes im Sinn, als »vor allen Dingen nur immer ganz
anders zu sein wie andere Leute«, kommentierte die Allgemeine
musikalische Zeitung , und als Zuhörer könne man nur dann »vollen,
reichen Genuss davon haben«, wenn »man auch das Groteskeste
genießen kann und mag«.
Kein Zweifel: Hier herrscht nicht mehr die intime Atmosphäre
einer Aufführung im privaten Ambiente, sondern vielmehr die des
Konzertsaals, in der diese so radikal von der Tradition und den damaligen Hörerwartungen abweichende Sonate fast wie ein Doppelkonzert ohne Orchester anmutete. Was wohl auch Beethoven klar
war, betitelte er doch den Erstdruck der Komposition als Sonata
scritta in un stilo molto concertante, quasi come d’un Concerto (Sonate, geschrieben in einem sehr konzertanten Stil, gewissermaßen
wie ein Konzert).
Das Hauptgewicht der Sonate liegt auf dem ungeheuerlichen
Kopfsatz. Und schon bei seinem außergewöhnlichen Anfang mö-
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 8
8
gen Beethovens Zuhörer gestutzt haben: Die Geige beginnt mit einer Adagio-sostenuto-Einleitung, die wie eine vorweggenommene
Solokadenz wirkt und mit ihren empfindlichen Doppelgriffen wahrscheinlich nahezu jedem Geiger den Angstschweiß ins Gesicht
treibt. Ruhe vor dem Sturm – denn anschließend braust der Satz,
getragen von drei Themen, in brillanter Manier dahin. Auch der darauf folgende Variationensatz mit seinen stetig wiederkehrenden
Sforzati und seiner ungewohnt expressiven Stimmung dürfte die an
der »Gesellschaftsmusik« des Rokoko geschulten Ohren der Wiener
Aristokratie empfindlich gestört haben. Fehlt noch der Schlusssatz,
und da die Zeit drängte, fügte Beethoven kurzerhand sein ursprünglich für die Sonate op. 30,1 geschriebenes spritziges Tarantella-Finale an.
Und der Anteil des französischen Violinvirtuosen Rudolphe
Kreutzer an der Sonate? Nun: Ihm blieb es vorbehalten, nach dem
Zerwürfnis Beethovens mit Bridgetower zum Widmungsträger der
Sonate zu avancieren und – welch Ironie des Schicksals – das Werk,
wohl ohne es je öffentlich gespielt zu haben, mit seinem Namen
weltweit populär zu machen.
Zentralrussland, 1887 – 89
Voller Abscheu gegen die Unmoral und die Institutionen der bürgerlichen Gesellschaft im Allgemeinen und die Ehe im Besonderen
begann Lew N. Tolstoi seine Novelle Die Kreutzersonate . Die Geschichte weist durchaus autobiografische Züge auf: Nach zügellosen Junggesellenjahren beschließt der adlige Grundbesitzer
Posdnyschew zu heiraten. Doch bald schlägt die Liebe zu seiner
Frau in Gleichgültigkeit und Hass um, gepaart mit einem, wie er
meint, »tierischen« Verlangen nach ihr: »Der Geschlechtstrieb ist
ein Übel, ein schreckliches Übel, das man bekämpfen [...] soll.« Als
die Frau schließlich einen jungen Musiker kennenlernt und der eifersüchtige Ehemann die beiden Beethovens dramatisch-leidenschaftliche »Kreutzersonate« spielen hört, spitzt sich der Konflikt
derart zu, dass der in seiner Ehre gekränkte, rachsüchtige Posdnyschew die vermeintliche Ehebrecherin ermordet.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 9
9
1889 war Tolstois Opus vollendet und nach neunmaliger Umarbeitung endlich druckreif. Doch die russische Zensur kritisierte das
Werk harsch und verbot eine Veröffentlichung. Trotzdem kursierten
verschiedene Abschriften der Kreutzersonate . Die Reaktionen der
erhitzten Leser auf den provozierenden Inhalt reichten von heftiger
Zustimmung bis zu entrüsteter Ablehnung. Doch Tolstoi gab sich
nicht damit zufrieden, durch seine Novelle die Ehe an den Pranger
zu stellen. Er hatte für »das gesellschaftliche Problem« auch Lösungen parat: die Reform des Zusammenlebens der Geschlechter – entweder durch Abschaffung der Ehe oder aber durch deren Umwandlung in eine Funktionsgemeinschaft mit dem alleinigen Ziel, Nachkommen hervorzubringen und aufzuziehen. Oder besser noch: Verzicht auf jegliche Mann-Frau-Beziehung und sexuelle Enthaltsamkeit.
Moskau, 1874 – 76
Zu Tränen gerührt von dem Andante cantabile aus dem ersten
Streichquartett Peter Iljitsch Tschaikowskys, das er in einem Konzert gehört hatte, schrieb Tolstoi im Jahr 1876 in einem Brief an seinen Landsmann: »Ich habe noch nie eine für mich so wertvolle Belohnung für meine literarischen Arbeiten erhalten wie diesen wunderbaren Abend.« Worauf Tschaikowsky antwortete: »Sie gehören
zu jenen Schriftstellern, die man nicht nur aufgrund ihrer Werke,
sondern die man ihrer selbst willen lieben muss. [...] Ich kann Ihnen
gar nicht sagen, wie glücklich und stolz ich war, als ich sah, dass
meine Musik Sie zu rühren und zu begeistern vermochte.« Diesem
ersten Briefwechsel der beiden Künstler sollten viele weitere folgen.
Überhaupt war Tschaikowsky ein passionierter Schreiber. Wie
viele Briefe er verfasst hat, ist nicht genau bekannt; man schätzt
etwa 5000. Allein an Nadeshda von Meck, seine langjährige Freundin und Gönnerin, schrieb er um die 1200, an manchen Tagen zwei
oder sogar drei. Zudem führte er eine lebhafte Korrespondenz mit
seiner Schwester Alexandra, seinen Brüdern Anatol und Modest
sowie mit Verlegern und Kollegen. Dazu kommen Tagebücher, zahl-
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 10
10
reiche Artikel für Fachzeitschriften und Musikkritiken. Auch über
Beet hoven, dessen »Kreutzer-Sonate« Tschaikowsky in seiner Studienzeit am Konservatorium in Sankt Petersburg instrumentiert hatte, schrieb er. Nicht wie über sein Idol Mozart schwärmend und voller Begeisterung. Mehr mit großem Respekt. Er hob vor allem die
schöpferische Fantasie dieses »Riesen im Reich der Musik« hervor
sowie dessen meisterliche Beherrschung aller Mittel der Themenverarbeitung, die organische Geschlossenheit seiner Werke und die
Mannigfaltigkeit im Einheitlichen. Über Beethovens späte Streichquartette äußerte sich Tschaikowsky ob ihrer Komplexität eher
skeptisch. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, während der Arbeit
an seinen eigenen Quartetten, drei an der Zahl, Beethovens Streichquartett-Partituren zu studieren und sich dessen Kniffe der motivisch-thematischen Entwicklung sowie der durchbrochenen Arbeit,
bei der die Melodielinie auf verschiedene Instrumente verteilt ist,
zu eigen zu machen.
Im Gegensatz zum bisweilen fast übertrieben selbstkritischen
Beethoven, der seine frühen Quartette zum Teil mehrfach überarbeitete, war Tschaikowsky mit seinem im Januar 1874 – nach seiner
zweiten Sinfonie op. 17 und vor seinem berühmten Klavierkonzert
in b-Moll op. 23 – entstandenen zweiten Streichquartett in F-Dur
op. 22 offensichtlich sehr zufrieden: »Ich halte es für mein bestes
Werk. Keine andere meiner Sachen strömt so leicht und einfach dahin.« Eine Äußerung, die den Hörer des Quartetts leicht auf eine falsche Fährte führen und ihn ob der so herrlichen, wenngleich überwiegend elegischen Melodien überhören lassen könnte, dass es
sich hier um ein kompositionstechnisch höchst komplexes Werk
handelt.
Schon der harmonisch kühne Beginn des Kopfsatzes hat es in
sich: Überraschend eröffnen Chromatik und Sekundreibungen die
Adagio -Introduktion, bevor ein gleichermaßen wehmütiges wie
elegantes Hauptthema, ein zweites Thema ähnlichen Charakters
und ein folkloristisch geprägter dritter Gedanke den weiteren Verlauf des insgesamt eher unruhigen, aufgewühlt leidenschaftlichen
Satzes prägen, dessen bewegte melodische Linien immer wieder
von kurzen, unvermittelt einsetzenden, kraftvollen Abschnitten
flankiert werden. Im Scherzo, das sich im Gegensatz zur Position im
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 11
11
Beethoven-Quartett op. 18, 3 an die zweite Stelle geschoben hat,
präsentiert sich Tschaikowsky dann als Meister der an Volksmelodien geschulten metrischen Raffinesse. Jeweils drei Takte bilden eine Phrase, bei der auf zwei 6 / 8 -Takte ein 9 / 8 -Takt folgt, was den Eindruck eines steten Schwebens hervorruft. Im Trio des Satzes verabschiedet sich Tschaikowsky vom irregulären Rhythmus und stimmt
einen Walzer im Dreiertakt an. Mit dem dritten Satz folgt das emotionale Herzstück des Quartetts, ein Klagegesang, dessen intimer, ja
bekennerischer Tonfall allen langsamen Quartettsätzen Tschaikowskys eigen ist. Ein punktiertes, fallendes Quartmotiv beherrscht
weite Teile dieses expressiven Andante ma non tanto in freier Rondo-Form, das sich in seinem rhapsodisch-expansiven und synkopengeschwängerten Mittelteil in höchste Lagen und bis zum dreifachen Forte aufschwingt. Dem punktierten Motiv ist, im dreifachen
Pianissimo, auch das »letzte Wort« des Satzes vorbehalten. Stärker
noch als beim Beethoven-Quartett wirkt das sich anschließende
rondoartige Finale mit seiner tänzerisch-spielerischen Beschwingtheit und den mächtigen Entladungen geradezu befreiend. Nach
einer komplexen Durchführung gestaltet Tschaikowsky das kapriziöse Hauptthema als virtuoses Fugato, während das hymnenartige
zweite Thema auf weite Strecken im grandios auftrumpfenden Fortissimo erklingt. Gleichsam vorausstolpernd geht, »più mosso«, das
Quartett dann atemlos seinem Ende entgegen.
Ulrike Heckenmüller
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 12
12
Zum Konzert am 27. Januar
Prokofjew – Schostakowitsch
Musik im Schatten der Politik
Zwei Weltkriege, nationale Konflikte, Revolutionen und damit einhergehend die radikale Veränderung tradierter Gesellschaftsordnungen: Das 20. Jahrhundert war eine der politisch erschütternds ten Epochen der europäischen Geschichte. Wie alle kulturellen
Erscheinungen ist die Musik der Spiegel dieser sozial-politischen
Kämpfe und Entwicklungen. Denn bewusst oder unbewusst schafft
jeder Künstler für die Gesellschaft seiner Zeit, ob er sie nun in ihren
Erwartungen bestätigt oder gegen sie rebelliert. Besonders deutlich wird der Einfluss der Politik auf die Kultur, wenn ein Regime
durch Steuerung und Zensur in künstlerische Prozesse eingreift.
Eindringliches Beispiel: die Sowjetunion. Vor allem zwei russische
Komponisten, deren Leben und Wirken unmittelbar mit den politischen Bedingungen ihres Landes, mit Willkür und Restriktion, verknüpft war, rücken hier in den Fokus: Dmitrij Schostakowitsch und
Sergej Prokofjew.
Zwei Stücke für Streichquartett: Schostakowitschs Elegie und Polka
Für seine ideologischen, mit schmissigen Märschen und triumphierenden Fanfaren gespickten volkstümlich-heroischen Werke von
der sowjetischen Terror-Diktatur Stalins hofiert und als Nationalkomponist verehrt – ob seiner »ultra-individualistischen« Weltsicht
und der avantgardistischen Kompositionen mit ihren Dissonanzen,
atonalen Techniken und Jazzklängen von selbigem Regime als
»pervers und primitiv« verleumdet: Das war das Spannungsfeld, in
dem sich das Schaffen des 1906 in St. Petersburg geborenen und
1975 in Moskau verstorbenen Schostakowitsch bewegte.
Vom einen wie vom anderen noch unbehelligt, entstanden in
den Jahren 1930/31 die beiden von Schostakowitsch für Streichquartett transkribierten Stücke Elegie und Polka , die der Komponist
unter dem Titel Zwei Stücke für Streichquartett zusammenfasste.
Die Elegie geht auf die Arie der Katerina aus dem dritten Bild der La-
dy Macbeth von Mzensk op. 29 zurück, der zweiten Oper des Komponisten, die im Januar 1934 in Leningrad uraufgeführt wurde. 83-
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 13
13
mal war die Inszenierung in den folgenden beiden Jahren dort auf
dem Programm, in Moskau sogar 97-mal. Und auch außerhalb Russlands, beispielsweise in London, New York, Buenos Aires, Prag, Zürich und Stockholm, wurde sie mit großem Erfolg aufgeführt. Sie
festigte das internationale Ansehen des Komponisten, für das er
mit seiner ersten Sinfonie und seinem ersten Klavierkonzert den
Grundstein gelegt hatte. Die lyrische, von Trauer, Schwermut und
Melancholie geprägte Elegie – deren erste Violinstimme eins zu
eins dem Gesangspart der Oper entspricht – spiegelt die Stimmung
der von ihrem Mann vernachlässigten, vereinsamten und unter der
Ignoranz ihrer Umgebung leidenden Protagonistin der Oper wider.
Zunächst von der gedämpften ersten Violine intoniert, entwickelt
sich das Thema zu einem eindringlichen Espressivo im Cello, wird
immer leidenschaftlicher und dramatischer und steigert sich bis ins
dreifache Forte, um sich dann wieder zu beruhigen und, von Triolen
sanft umspielt, im Pianissimo zu verklingen.
Lieto fine: Schostakowitschs Klavierquintett op. 57
Fünf Jahre nach der Komposition der Elegie sah Schostakowitschs
zuvor so verheißungsvolle und von beruflichen Erfolgen bestimmte Welt bereits ganz anders aus: Unter dem Titel Chaos statt
Musik hatte die Tageszeitung Prawda , Parteiorgan der KPdSU,
einen Verriss der einst hochgelobten Oper Lady Macbeth von
Mzensk veröffentlicht und dies als »Gepolter, Geprassel und Gekreisch« abgetan. Zum ersten – jedoch keineswegs letzten – Mal
traf Schostakowitsch der Bannstrahl der öffentlichen Verunglimpfung. Das Regime prangerte den Komponisten als Feind des Volkes
an, diffamierte ihn als »grob, pervers und vulgär« und machte ihn
für eine Weile mundtot.
Doch nach dem Prinzip »Zuckerbrot und Peitsche« ernannte
das Leningrader Konservatorium den 1936 Gemaßregelten bereits
im Frühjahr 1937 zum Professor für Komposition. Und 1941 erhielt
der verschlossene, stark kurzsichtige Schostakowitsch – man höre
und staune – den Stalin-Preis Erster Klasse für das beste Kammermusikwerk des Jahres.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 14
14
Bei dem von höchster Stelle ausgezeichneten Werk handelte es
sich um das im September 1940 komponierte Klavierquintett g-Moll
op. 57, das auf Wunsch des mit Schostakowitsch befreundeten Beethoven-Quartetts entstand und dessen Klavierpart der Komponist
bei der Uraufführung in Moskau persönlich übernahm. Das Publikum war begeistert. Vor allem vom vitalen, als Perpetuum mobile
angelegten Scherzo mit seinen simplen Themen und dem hispanisierenden Mittelteil. Die übrigen Sätze – das Finale einmal ausgenommen – sind dagegen gedämpfter, bisweilen düster. Auf das Len-
to überschriebene Präludium , das vom Klavier eröffnet wird und
nach Einsatz des Streichquartetts einen fast romantisch-pathetischen Gestus annimmt, folgt mit der Adagio -Fuge der umfangreichste Satz des Quintetts. Nachdem die Streicher nacheinander
das melodisch ausgreifende Thema intoniert haben, tritt – erst spät
und zunächst solistisch – das Klavier hinzu. Worauf sich, in einem äußerst expressiven Moment, alle Instrumente quasi umarmen, dann
ihre Farbe wechseln und in Schmerz und Verzweiflung geraten.
Trostlos, mit lang gehaltenen Tönen in den Streichern und verzögerndem Klavier, endet das Adagio . Der vierte Satz, ein Intermezzo ,
nimmt den Trauergestus erneut auf. In einem gleichermaßen nachdenklichen wie leidenschaftlichen Lento-Gesang entfalten sich –
zweimal von extrovertierten Episoden unterbrochen – über ostinaten Bassfiguren frei schwingend die Oberstimmen. Mit dem letzten
Satz knüpft Schostakowitsch an die lichte Stimmung des Scherzos
an. Keine barockisierende Polyphonie mehr, keine Grübeleien und
trüben Gedanken. Stattdessen südländisches Flair und rhythmischer
Frohsinn. Für Momente wird zwar auch im Finale die Musik noch einmal bedrohlich, doch siegt schließlich das Lichte: »lieto fine«. Der
russische Pianist Heinrich Neuhaus (1888 – 1964), ein glühender Bewunderer des Klavierquintetts, konnte sich denn auch »bei aller Fülle der Details dieser Komposition keine vollkommenere Form vorstellen, in der trotz Episoden tiefsten Schmerzes so viel Witz und
Hintersinn, so viel Musik von der ›Straße‹ zu finden ist«.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 15
15
Lachen unter Tränen: Schostakowitschs Trio op. 67
Durch die Auszeichnung mit dem Stalin-Preis für eine Weile reha bilitiert, begann Schostakowitsch in den folgenden drei Jahren
– nach dem deutschen Angriff auf Russland im Juni 1941 bis zum
März 1943 in der Wolga-Stadt Kuibyschew, wohin das Regime viele
Künstler evakuiert hatte – mit der Komposition der siebten und
achten Sinfonie, seiner zweiten Klaviersonate und einer weiteren
Oper. Erschüttert über den Tod seines jüdischen Schülers Benjamin
Fleischmann, der während der deutschen Belagerung Leningrads
gefallen war, komponierte Schostakowitsch 1944 zudem ein Trio
für Klavier, Violine und Violoncello. Mitten in der Arbeit an dieser
Komposition – der zweiten ihrer Art nach dem Studentenwerk
Opus 8 des 17-Jährigen – erreichte ihn die Nachricht vom plötzlichen Tod des Sprach- und Musikwissenschaftlers Iwan Sollertinski,
mit dem er seit 1927 eng befreundet war. Ihm hatte Schostakowitsch die Beschäftigung mit Partituren von Hindemith, Krenek,
der Zweiten Wiener Schule, vor allem aber mit den Sinfonien Mahlers zu verdanken, die seinem Schaffen entscheidende Impulse gegeben hatten. Im Gedenken an Sollertinski und Fleischmann
schloss Schostakowitsch sein Opus 67 ab, dessen Uraufführung
noch im Entstehungsjahr mit dem Komponisten am Klavier und
zwei Mitgliedern des Beethoven-Quartetts im zerstörten, aber befreiten Leningrad stattfand.
So ist denn das e-Moll-Trio op. 67 als eine in ein strenges Formgerüst gegossene viersätzige Elegie zu hören, die – wie im Fiebertraum taumelnd und dabei fast irre werdend – trauert, mal bedrohlich aufschreit, für Momente melancholisch singt, abermals Energie
sammelt, um sich dann erneut und existenzialistisch der Trauer hinzugeben. Das entrückte Fugato des Andante beginnt mit einer fahlen Flageolett-Melodie des Violoncellos, der sich nacheinander die
gedämpfte, tiefer als das Cello einsetzende – also das angestammte Verhältnis umkehrende – Violine und das Klavier anschließen.
Eindringlicher noch als im Kopfsatz offenbart sich der LamentoCharakter dann in der Passacaglia des Largo , deren strenges, in
schwer lastenden Klavierakkorden sich manifestierendes Thema,
über dem sich die klagenden Linien der beiden Sreicher entwickeln,
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 16
16
harmonisch mehrfach zu entgleiten droht. Wie eng Trauer und Verzweiflung aneinander gekoppelt sind, das eine unmittelbar ins andere umkippen kann, zeigen sowohl die derb überzeichneten Tanzgesten des Moderato im ersten Satz als auch das den klassischen
Scherzo-Charakter überspitzende, aggressive Allegro con brio . Ambivalente Gefühle bestimmen auch das ob seiner Intensität beeindruckende Finale, in dem sich Tanzweisen der chassidischen Volksmusik derart steigern, dass die Musik zu zerbrechen scheint. Die jüdische Volksmusik habe ihn deshalb so stark beeindruckt, weil sie
»fröhlich erscheinen und in Wirklichkeit tief tragisch sein kann«, so
Schostakowitsch in seinen Memoiren. »Fast immer ist es ein Lachen
unter Tränen. Diese Eigenschaft [...] kommt meiner Vorstellung von
Musik sehr nahe. Die Musik muss immer zwei Schichten enthalten.
Die Juden wurden so lange gequält, dass sie es gelernt haben, ihre
Verzweiflung zu verbergen. Sie drücken sie in Tanzmusik aus.«
Schließlich greift Schostakowitsch noch einmal auf Themen der vergangenen Sätze zurück: zuerst auf das Eröffnungsthema des Kopfsatzes, zuletzt auf das unerbittliche Thema der Passacaglia. Es überwiegt die Trauer.
Scherz, Lachen, Spott: Prokofjews Sarkazmy op. 17
Im Gegensatz zu Schostakowitsch, der seine Heimat selten und nur
für kurze Zeit verließ, kehrte sein um fünfzehn Jahre älterer Kollege
Sergej Prokofjew anno 1918 dem von den Nachwehen der Oktoberrevolution geschüttelten Russland gleich für mehrere Jahre den Rücken. Über Japan reiste der Kosmopolit zunächst nach Amerika und
ließ sich 1923 in Paris nieder. Doch von Heimweh geplagt, kehrte er
von 1927 an besuchsweise und 1936 endgültig nach Moskau zurück. Wie Schostakowitsch musste auch er in den späten 1940erJahren mit der zunehmend einseitigen Kulturpolitik Stalins ringen,
Spott und Schmach erdulden. Prokofjew starb fast auf die Stunde
genau mit dem Despoten.
Zwischen 1912 und 1914 – also gut vier Jahre bevor Prokofjew
in den Westen auswanderte und zu einer Zeit, da er sich sowohl als
Pianist wie als Komponist bereits seine ersten Ruhmessporen ver-
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 17
17
dient hatte – komponierte er den Klavierzyklus Sarkazmy op. 17. Ein
typisches Werk seiner »Sturm und Drang«-Jahre, das in seiner oft
wilden, unkontrollierten Art den Zustand Russlands auf der Schwelle zur Oktoberrevolution widerspiegelt, aber ebenso den virtuosen
Pianisten, der es liebte, sein Publikum zu überraschen und bisweilen auch zu schockieren. Die widersprüchlichen Reaktionen der Hörer schilderte Prokofjew in einem Brief an Nikolaj J. Mjaskowski wie
folgt: »Die Menschen fassen sich an den Kopf; die einen, um sich die
Ohren zuzuhalten, andere vor Begeisterung, noch andere, weil es
ihnen um den armen Komponisten leid ist, der einmal viel versprochen hatte.«
Jähe dynamische Wechsel vom grellen dreifachen Forte zum
unheimlichen Pianissimo, peitschende Rhythmen, eine teils bizarre
Harmonik, stampfende Ostinati und harsche Akkordrepetitionen
prägen diese fünf kurzen Stücke, in denen Raserei, impressionistische Klänge, Diabolik, gauklerische Melodien und Tragik teils abrupt aufeinanderfolgen. Das dritte Stück, Allegro precipitato
(»überstürztes Allegro«), verblüfft durch bitonale Harmonik (fisMoll in der rechten, b-Moll in der linken Hand) – eines der beliebten
Vexierspiele des Komponisten. Und noch eine Besonderheit hat
dieser Satz aufzuweisen: Auf das wüste Hämmern der Bassoktaven
und einen verzweifelt-sentimentalen Abschnitt, der mit der Anweisung »singhiozzando« (schluchzend) überschrieben ist, folgt mit
dem »Un poco largamente« auch noch ein ausdrucksvoller lyrischer
Gedanke. Eine solch sehnsüchtige Kantilene erklingt ansonsten nur
noch im Finale, dessen im Superlativ formulierte Vortragsanweisung »precipitissimo« (außerordentlich überstürzt) mit der des dritten Stücks korrespondiert. Einzig für dieses im Wechsel von 2 / 4 - und
3 / 8 -Takt
vorantreibende Finale, das mit einer kläglich ins dreifache
Piano absinkenden Linie in der linken Hand verebbt, hat Prokofjew
eine Deutung formuliert: »Manchmal machen wir uns boshaft über
jemand oder über etwas lustig und merken erst bei genauerem Hinsehen, wie erbärmlich und unglückselig der Gegenstand unseres
Spottes ist; dann wird uns unbehaglich, und das Lachen klingt uns
in den Ohren, als verlache es uns selbst.«
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 18
18
Aus eins mach zwei: Prokofjews Violinsonate op. 94a
1942/43, also sechs Jahre nach seiner Rückkehr in die Heimat,
komponierte Prokofjew die Sonate für Flöte und Klavier op. 94, der
allerdings nur geringer Erfolg beschieden war. Doch überzeugt von
der Struktur und den wunderbaren Melodien des Werks, entschied
sich der Komponist alsbald, die Sonate für Violine und Klavier zu
transkribieren. Der Aufbau blieb dabei unverändert, ebenso die
Klavierstimme. Den Violinpart passte Prokofjew zum einen den
technischen Gegebenheiten der Violine an und spickte das Werk
zudem mit virtuosen geigenspezifischen Raffinessen, beispielsweise mit Doppelgriffen. Unterstützt wurde er hierbei von seinem
Freund, dem Geiger David Oistrach, der die Sonate im Sommer
1944 mit großem Erfolg in Moskau uraufführte – ein Erfolg, der dem
Werk bis heute treu geblieben ist.
Vom aufmüpfigen »Sturm und Drang«-Stil seiner Jugendjahre
sind in der Violinsonate Nr. 2 in D-Dur op. 94a nurmehr Spuren auszumachen. Sowohl der erste als auch der dritte Satz der mit ihren
klaren Formen und transparenten Strukturen klassizistisch angelegten D-Dur-Sonate warten mit weitgespannten Melodien auf, von
denen vor allem das Hauptthema des streng der Sonatenhauptsatzform verpflichteten Kopfsatzes flugs zum Ohrwurm avanciert. Doch
während Ersterer in der Durchführung an Energie gewinnt und in
konzertant-temperamentvolle Regionen vordringt, weist der dritte
Satz ( Andante ) mit seiner triolischen Wellenbewegung im Mittelteil
beinahe impressionistische Klangqualitäten auf. Drive und eine gewisse schelmische Note bestimmen den aufgrund seiner kurzphrasigen Motive vorüberhastenden zweiten Satz, ein kapriziöses
Scherzo, das seiner Bezeichnung tatsächlich einmal alle Ehre
macht. Lediglich der vom Dreier- zum Zweiertakt wechselnde TrioMittelteil gebietet dem für kurze Zeit Einhalt. Elegant und übermütig, mit einem auftrumpfenden, von hartnäckigen Quart-Repetitionen bestimmten Tanzthema und einem unisono aufsteigenden
zweiten Gedanken, kommt die Sonate mit einem Allegro con brio
zu einem gleichermaßen furiosen wie brillanten Abschluss.
Ulrike Heckenmüller
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 19
19
Artemis Quartett
Das in Berlin ansässige Artemis Quartett wurde 1989 an der Lübecker Musikhochschule als
studentische Formation gegründet. Wichtige Lehrer und Mentoren des Ensembles waren
Walter Levin, das Emerson String Quartet, das Juilliard String Quartet und das Alban Berg
Quartett. Seit 1994 spielt das Ensemble, das sich schnell als eine der führenden Quartett formationen unserer Zeit etablieren konnte, professionell. Mit Ersten Preisen beim ARDWettbewerb 1996 und einige Monate darauf beim Premio Borciani gelang der internationale
Durchbruch. Das Artemis Quartett verschob jedoch den sich aufdrängenden Beginn einer
schnellen Karriere zugunsten weiterer Studien: 1998 verbrachten die Musiker ein Studienjahr
mit dem Alban Berg Quartett in Wien, gefolgt von einer dreimonatigen Residenz am Berliner
Wissenschaftskolleg. 1999 gab das Quartett sein Debüt in der Berliner Philharmonie, wo es
seit 2004 eine eigene, von Publikum und Kritik begeistert aufgenommene Konzertreihe
gestaltet. Von Beginn an maß das Artemis Quartett dem Musizieren mit namhaften Kollegen
einen hohen Stellenwert bei. Zuletzt gingen sie auf Tourneen mit Juliane Banse, Truls Mørk
und Leif Ove Andsnes. Die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik spielt ebenfalls
eine wichtige Rolle in der Arbeit des Quartetts. Komponisten wie Mauricio Sotelo, Jörg
Widmann und Thomas Larcher schrieben Werke für das Ensemble. Neben ihrer regen
Konzerttätigkeit in allen großen Musikzentren in Europa, den USA, Japan, Südamerika und
Australien sowie bei internationalen Festivals widmen sich die Musiker intensiv dem
Unterrichten. So sind sie seit 2005 Professoren für Kammermusik an der Universität der
Künste Berlin und unterrichteten alternierend im Rahmen einer Gastprofessur an der Chapelle
Musicale Reine Elisabeth in Brüssel. Der Verein des Beethoven-Hauses Bonn zeichnete das
Artemis Quartett im Jahr 2003 für Verdienste um die Interpretation der Werke Beethovens
mit der Ehrenmitgliedschaft aus. 2004 erhielt das Quartett den 23. Premio Internazionale
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 20
20
Accademia Musicale Chigiana in Siena. Im Juli 2007 vollzog das Artemis Quartett einen
Umbruch: Mit Gregor Sigl und Friedemann Weigle präsentierte sich das Ensemble in neuer
Besetzung. Die erste Tournee führte das Quartett unter anderem zu den Salzburger
Festspielen, der Schubertiade Schwarzenberg, dem Rheingau Musik Festival sowie dem
Septembre Musical Montreux-Vevey. Zuletzt erschienen eine CD mit Streichquartetten von
Janáček und Dvořák sowie im September 2007 die Veröffentlichung der Klavierquintette von
Brahms und Schumann mit Leif Ove Andsnes. Die erste Aufnahme in der neuen Besetzung wird
eine Schubert-CD sein, unter anderem mit Schuberts Quintett zusammen mit dem Cellisten
Truls Mørk. Die Veröffentlichungen des Artemis Quartetts wurden vielfach mit Preisen wie dem
Deutschen Schallplattenpreis und dem Diapason d’Or ausgezeichnet. Im Oktober 2006 bekam
das Quartett für die beste Einspielung in der Kategorie »Kammermusikeinspielung des
Jahres« für ihre Interpretation der Beethoven-Quartette op. 95 und op. 59,1 den ECHOKlassik. In der Kölner Philharmonie war das Artemis Quartett zuletzt im Dezember 2006 zu
Gast, damals in einem Programm zusammen mit dem Pianisten Leif Ove Andsnes. Im März
wird das Quartett die Konzertreihe »Saison russe« bei uns fortsetzen.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 21
21
Elisabeth Leonskaja
Elisabeth Leonskaja wurde in Tiflis, Georgien, geboren. Bereits mit
elf Jahren gab sie erste öffentliche Konzerte. Noch als Studentin
des Moskauer Konservatoriums gewann sie Preise beim inter nationalen George-Enescu-Klavierwettbewerb, beim MargueriteLong-Wettbewerb und beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel.
Ihre musikalische Entwicklung wurde entscheidend von ihrer
Zusammenarbeit mit dem Pianisten Swjatoslaw Richter geprägt,
der ihr außergewöhnliches Talent schnell erkannte und sie nicht
allein durch Unterrichten und Beraten förderte, sondern auch, indem
er sie einlud, etliche Duo-Konzerte mit ihm zu spielen. Die musika lische und persönliche Freundschaft zwischen Swjatoslaw Richter und Elisabeth Leonskaja
hielt bis zum Tod Richters im Jahr 1997 an. 1978 verließ Elisabeth Leonskaja die Sowjetunion,
um Wahlwienerin zu werden. Ihr Auftritt bei den Salzburger Festspielen 1979 markierte den
Anfang ihrer Konzertkarriere im Westen. Als Solistin spielte sie mit Orchestern wie dem New
York Philharmonic, dem Los Angeles Philharmonic, dem Cleveland Orchestra, dem London
Philharmonic Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra
London, dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Berliner Philharmonikern, dem Gewandhaus orchester Leipzig, der Tschechischen Philharmonie und den Sinfonieorchestern des NDR,
WDR und BR. Dabei arbeitete sie u. a. mit den Dirigenten Kurt Masur, Sir Colin Davis, Christoph
Eschenbach, Christoph von Dohnányi, Kurt Sanderling, Mariss Jansons und Yuri Temirkanov.
Elisabeth Leonskaja ist regelmäßig zu Gast bei den bedeutenden Sommerfestivals wie den
Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und dem Lucerne Festival, dem SchleswigHolstein Musik Festival, den Schubertiaden in Schwarzenberg und Hohenems sowie bei
Klavierfestivals und -reihen in Paris, Madrid, Barcelona, London, Edinburgh, München, Zürich
und Wien. Neben ihrer solistischen Tätigkeit widmet sie sich nach wie vor intensiv der
Kammermusik. So spielt sie regelmäßig mit dem Alban Berg Quartett, dem Borodin Quartet,
dem Guarneri Quartet und dem Artemis Quartett. Zahlreiche Schallplattenaufnahmen
dokumentieren das hohe künstlerische Niveau der Pianistin und wurden mit Preisen wie dem
Caecilia-Preis für die Klaviersonaten von Brahms und dem Diapason d’Or für ihre LisztAufnahmen ausgezeichnet. Weitere wichtige Aufnahmen sind die Klavierkonzerte von
Tschaikowsky mit dem New York Philharmonic unter Kurt Masur, von Chopin mit der
Tschechischen Philharmonie und Vladimir Ashkenazy sowie Schostakowitschs Konzerte mit
dem Saint Paul Chamber Orchestra. Elisabeth Leonskaja ist Ehrenmitglied des Wiener
Konzerthauses. 2006 wurde ihr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
erster Klasse für besondere Verdienste um die Kultur des Landes verliehen, die höchste
Auszeichnung Österreichs. In der Kölner Philharmonie war sie zuletzt im Oktober 2003 zu Gast.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 22
22
Plamena Mangova
Plamena Mangova wurde 1980 in Bulgarien geboren und erhielt
ihre erste musikalische Ausbildung bei Marina Kapatsinskaya an der
staatlichen Musikakademie in Sofia. Anschließend studierte sie in
Madrid bei Dmitrij Bashkirov und in Belgien bei Abdel-Rahman El
Bacha an der Chapelle Musicale Reine Elisabeth. Zudem besuchte sie
Meisterkurse u.a. von Krystian Zimerman, Leon Fleisher, Robert
Levin, Aldo Ciccolini, András Schiff, Vadim Repin, Menahem Pressler,
Igor Oistrach, Natalia Gutman und vom Artemis Quartett. Im
vergangenen Jahr gewann sie den Zweiten Preis beim Concours
Reine Elisabeth in Brüssel. Zuvor war sie bereits Preisträgerin beim
Festival Juventus, beim Klavierwettbewerb in Santander sowie beim internationalen
Kammermusikwettbewerb »Vittorio Gui« in Florenz. Seit ihrem Debüt am Théâtre du Châtelet
in Paris im Jahr 2000 feiert sie mit ihrem Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik
Erfolge in Häusern wie dem Amsterdamer Concertgebouw, dem Mozarteum Salzburg, dem
Théâtre Royal de La Monnaie/De Munt in Brüssel und dem Louvre in Paris. Als Solistin spielte
sie u. a. mit dem UBS Verbier Festival Orchestra, dem Orchestre National de Belgique, der
Dresdner Philharmonie, der Northern Sinfonia, dem Orchestre Royal de Chambre de Wallonie
und dem bulgarischen Radiosinfonieorchester. Im Bereich der Kammermusik arbeitete sie
bisher u.a. mit Augustin Dumay, dem Quator Ysaÿe, mit Mihaela Martin, Bruno Canino,
Christian Ivaldi, Pascal Moraguès, Marc Coppey, Gabor Boldoczki, Ronald van Spaendonck und
Graf Mourja. Ihre CD-Einspielungen, von denen gleich die erste mit dem Diapason d’Or
ausgezeichnet wurde, umfassen Klavierwerke von Schostakowitsch sowie Aufnahmen mit der
russischen Sopranistin Tetyana Melnychenko, mit Natalia Prischepenko vom Artemis Quartett
und mit dem Cellisten Sebastian Klinger. In der Kölner Philharmonie ist Plamena Mangova
heute zum ersten Mal zu hören.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 23
23
Ulrich Matthes
Ulrich Matthes wurde in Berlin geboren. Nach dem Schauspiel unterricht ging er in sein erstes festes Engagement an die
Städtischen Bühnen Krefeld. Günther Beelitz holte ihn an das
Düsseldorfer Schauspielhaus für die Uraufführung von Tankred
Dorsts Heinrich oder Die Schmerzen der Phantasie. Mit Günther
Beelitz ging er an das Bayerische Staatsschauspiel München und
anschließend zu Dieter Dorn an die Münchner Kammerspiele, bevor
er 1992 an die Berliner Schaubühne am Lehniner Platz wechselte.
Mit seinem Kleist-Abend Die Geschichte einer Seele begeisterte er
an fast allen wichtigen Theatern im deutschsprachigen Raum Presse
und Publikum. Seit 2004 ist er nach einigen Jahren als freischaffender Künstler festes Mitglied
am Deutschen Theater Berlin. Mehrfach arbeitete er mit Jürgen Gosch ( Wer hat Angst vor
Virginia Woolf?, Onkel Wanja), mit Barbara Frey (Der Kirschgarten, Minna von Barnhelm) und
Michael Thalheimer (Die Fledermaus). Seit vielen Jahren arbeitet Ulrich Matthes auch für Film
und Fernsehen. Wichtige Fernsehspiele waren Der Mörder und sein Kind , die Zweiteiler
Nikolaikirche und Das Todesspiel sowie Mörderherz . Im Kino war er in Tom Tykwers
Winterschläfer und in Nina Grosses Feuerreiter zu sehen, für den er 1999 den Bayerischen
Filmpreis erhielt. 2005 spielte er unter der Regie von Oliver Hirschbiegel Joseph Goebbels im
Oscar-nominierten Film Der Untergang und in Der neunte Tag unter der Regie von Volker
Schlöndorff, wofür er sowohl für den deutschen als auch für den europäischen Filmpreis als
bester Hauptdarsteller nominiert wurde. Darüber hinaus erhielt er u. a. den O.-E.-HassePreis und Förderpreise der Städte Düsseldorf und Berlin, den Gertrud-Eysoldt-Ring und die
Auszeichnung als »Schauspieler des Jahres 2005« von Theater heute. 2007 erhielt er den
renommierten Berliner Theaterpreis. Für Pnin von Nabokov bekam er 2002 den Preis für das
Hörbuch des Jahres sowie 2003 den Deutschen Hörbuchpreis. Zurzeit spielt er am Deutschen
Theater Berlin den Tellheim in Lessings Minna von Barnhelm , in Albees Klassiker Wer hat
Angst vor Virginia Woolf? den George, außerdem die Uraufführung von Yasmina Rezas Im
Schlitten Arthur Schopenhauers , den Hamm in Becketts Endspiel und die Titelrolle in Onkel
Wanja. Ulrich Matthes ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Auf dem Podium der
Kölner Philharmonie war er zuletzt im März 2007 zu Gast.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 24
24
Die nächsten Konzerte der Reihe »Artemis Quartett: Saison russe«
Donnerstag 27.03.2008 20:00
Samstag 29.03.2008 20:00
Artemis Quartett: Saison russe 3
Artemis Quartett: Saison russe 4
Fiete Felsch Saxophon
Jacques Ammon Klavier
Lera Auerbach Klavier
Alliage Quartett
Daniel Gauthier Sopransaxophon
Lutz Koppetsch Altsaxophon
Koryun Asatryan Tenorsaxophon
Sebastian Pottmeier Baritonsaxophon
Artemis Quartett
Natalia Prischepenko Violine
Gregor Sigl Violine
Friedemann Weigle Viola
Eckart Runge Violoncello
Igor Strawinsky
Drei Stücke
für Streichquartett
Alexander Glasunow
Saxophonquartett B-Dur op.109
Nikolai Kapustin
Streichquartett op. 88
Dmitrij Schostakowitsch
Streichquartett Nr. 9 Es-Dur op. 117
Nikolai Kapustin
Drei Stücke für Violoncello und Klavier op. 96 – 98
Duett für Saxophon und Violoncello op. 99
u. a.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Artemis Quartett
Natalia Prischepenko Violine
Gregor Sigl Violine
Friedemann Weigle Viola
Eckart Runge Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart
Bearbeitungen von Präludien und Fugen
Johann Sebastian Bachs
Lera Auerbach
Choral, Fuge und Postludium für Klavier op. 31
Neufassung (2007)
Uraufführung
24 Präludien für Klavier op. 41 (1999)
(Auswahl)
24 Präludien für Violine und Klavier
op. 46 (1999)
(Auswahl)
24 Präludien für Violoncello und Klavier
op. 47 (1999)
(Auswahl)
Postscriptum für Klaviertrio
Kompositionsauftrag von KölnMusik
Uraufführung
Ludwig van Beethoven
Streichquartett Nr. 8 e-Moll op. 59, 2
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
19:00, Einführung in das Konzert mit
Michael Struck-Schloen und Lera Auerbach
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 25
25
Ihr nächstes Konzert im Abonnement »Philharmonie für Einsteiger«
Sonntag 02.03.2008 20:00
Philharmonie für Einsteiger 4
Fokus Finnland
Barbara Hannigan Sopran
Stephan Loges Bariton
Jelka Weber Flöte
Marie-Pierre Langlamet Harfe
Scharoun Ensemble Berlin
Alexander Bader Klarinette
Stefan de Leval Jezierski Horn
Markus Weidmann Fagott
Wolfram Brandl Violine
Christoph Streuli Violine
Micha Afkham Viola
Richard Duven Violoncello
Peter Riegelbauer Kontrabass
Maurice Ravel
Introduktion und Allegro
für Harfe, Streichquartett, Flöte und Klarinette
Kaija Saariaho
The Tempest Songbook
Fünf Lieder für Sopran, Bariton und Ensemble
Ariel’s Hall
Miranda’s Lament
Prospero’s Vision
Ferdinand’s Comfort
Ludwig van Beethoven
Septett für Violine, Viola, Klarinette, Horn,
Fagott, Violoncello und Kontrabass Es-Dur op. 20
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 26
26
KölnMusik-Vorschau
Montag 28.01.2008 20:00
Freitag 08.02.2008 20:00 Filmforum
Operette und … 3
Helge Schneider
Jazzclub – der frühe Vogel fängt den Wurm
(Komödie D 2004)
Wien grüßt Berlin –
Musik von der Donau bis an die Spree
Nataliya Kovalova Sopran
Andrej Dunaev Tenor
Carry Sass Gesang
Deutsche Staatsphilharmonie
Rheinland-Pfalz
Peter Falk Dirigent
Michael Quast Moderation
Musik von Johann Strauß (Sohn), Franz Lehár,
Robert Stolz, Carl Michael Ziehrer, Erich
Wolfgang Korngold, Siegfried Translateur,
Fred Raymond, Walter Kollo, Paul Lincke,
Eduard Künneke, John Kander
Freitag 01.02.2008 20:00
Samstag 02.02.2008 20:00
Sonntag 03.02.2008 20:00
Karnevalsshow – Akopalüze nau
Helge Schneider
Pete York dr
Rudi Olbrich b
Sandro Giampietro git
Bodo Oesterling perc
Sergeij Gleithmann perc, dance
Mit Helge Schneider, Jimmy Woode, Pete York,
Tana Schanzara u. a.
Ein Jazz-Musiker in Mülheim/Ruhr schlägt sich
als Zeitungsausträger und Fischverkäufer durchs
Leben. Obwohl er für seine Kunst keine Anerkennung findet, bleibt er optimistisch. Ein skurriler
Film mit grotesken Gags, exzellenter Jazz-Musik
und bemerkenswert ernsthaften, aber humoristisch gebrochenen Schlaglichtern auf die Tris tesse einer auswechselbaren mittelgroßen deutschen Stadt, die eher zufällig Mülheim an der
Ruhr heißt.
KölnMusik gemeinsam mit
der Kino Gesellschaft Köln
Sonntag 10.02.2008 18:00
Kölner Sonntagskonzerte 3
Emmanuel Pahud Flöte
Scottish Chamber Orchestra
Paul Meyer Klarinette und Leitung
Francis Poulenc
Sinfonietta op. 141
KölnMusik gemeinsam mit
meine SUPERMAUS GmbH i. Gr.
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Flöte und Orchester Nr. 1
G-Dur KV 313 (285c)
Donnerstag 07.02.2008 12:30
Carl Maria von Weber
Concertino für Klarinette und Orchester
Es-Dur op. 26
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester Köln
Stanisław Skrowaczewski Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit
dem Gürzenich-Orchester Köln
Wolfgang Amadeus Mozart
Zwischenaktmusiken zum heroischen Drama
»Thamos, König in Ägypten« KV 345 (336a)
Donnerstag 14.02.2008 12:30
PhilharmonieLunch
Kinder- und Jugendprojekt zum Konzert von
Kimmo Pohjonen, Samuli Kosminen und dem
Proton String Quartet (15.02.2008, 20:00)
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 27
27
Donnerstag 14.02.2008 18:00
Samstag 16.02.2008 20:00
Die tanzen, die Finnen
Die Kunst des Liedes 4
GGS Honschaftsstraße, Klasse 4a
GGS Geilenkircherstraße, Klasse 4
Gesamtschule Rodenkirchen, Klasse 6
Gymnasium Frechen, Klasse 7
Gesamtschule Köln Raderthal/Europa-Schule
Köln, Klasse 8
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Leverkusen,
Tanz AG
Bernarda Fink Mezzosopran
Oleg Maisenberg Klavier
Lina Do Carmo, Sonia Franken, André Jolles &
Benedetta Reuter Choreographie
André Adamczyck Akkordeon
Christine Schäfer Violine
Tassilo Rinecker Violine
Marie Zernack Viola
Henriette Terpe Violoncello
David Zernack Leitung, Komposition,
Arrangement
Sechs Schulklassen tanzen zu arrangierter Musik
nach Kompositionen von Kimmo Pohjonen.
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.
Anmeldung zum Projekt erbeten unter [email protected]
Edvard Grieg
Sechs Lieder op. 4
Sechs Lieder op. 48
Johannes Brahms
Liebestreu
aus: Sechs Gesänge op. 3
Anklänge
aus: Sechs Gesänge op. 7
Die Mainacht
aus: Vier Gesänge op. 43
Verzagen
aus: Fünf Gesänge op. 72
Auf dem Kirchhofe
aus: Fünf Lieder op. 105
u. a.
Sonntag 17.02.2008 16:00
Sonntags um vier 3
Freitag 15.02.2008 20:00
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker
Fokus Finnland – UNIKO
Angel Dances / The Dance of the World
Kimmo Pohjonen Akkordeon, Stimme
Juuso Hannukainen Akkordeon-, Streicher-,
und Stimm-Samples
Auf den Spuren himmlischer Geschöpfe:
Geistliche Werke von Johann Sebastian Bach
bis Astor Piazolla
Proton String Quartet
Heikki Iso-Ahola Sound Design
Mikki Kunttu Licht- und Video-Design
Mit Live-Loops und Sampler-Effekten mischen
Kimmo Pohjonen und seine Musiker gewöhnliche
Klänge von Akkordeon und Streichquartett zu
spektakulären, durch Lichteffekte verstärkten
Klangbildern! Ein unwiderstehliches Ereignis!
Präsentiert von choices
Zu diesem Konzert findet in Schulen ein Jugendprojekt der KölnMusik statt. Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.
Mittwoch 20.02.2008 20:00
Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 1
Wiener Philharmoniker
Valery Gergiev Dirigent
Giuseppe Verdi
Ouvertüre aus: La forza del destino
Franz Liszt
Les Préludes S 97
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen
Konzertdirektion Köln – Kölner Konzert Kontor
Heinersdorff
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
23.01.2008
15:08 Uhr
Seite 28
Philharmonie Hotline +49.221.280280
www.koelner-philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie und
Geschäftsführer der KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
www.koelner-philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Textnachweis: Die Texte von Ulrike Heckenmüller
sind Originalbeiträge für dieses Heft.
Fotonachweise: CMIREB-IMKEB/Raph Thienpont
S. 22; Thomas Rabsch S. 19
Corporate Design: Rottke Werbung
Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
23.01.2008
15:08 Uhr
Foto: Keith Pattison
8407_KM_25+27-01-08_c:07/08
Freitag 29. Februar 2008 20:00
Zehetmair-Quartett
Franz Schubert
Streichquartett Es-Dur op. post. 125, 1 D 87
Roncalliplatz
50667 Köln
Philharmonie
Hotline
0221/280 280
Heinz Holliger
Streichquartett Nr. 2
Auftragswerk der KölnMusik
Uraufführung
www.koelner-philharmonie.de
in der Mayerschen
Buchhandlung
Neumarkt-Galerie
50667 Köln
Robert Schumann
Streichquartett A-Dur op. 41, 3
€ 25,– zzgl. VVK-Gebühr
Seite U4
Herunterladen