Herzlich Willkommen! - Orientalisches Institut - Martin

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Institutsgruppe Orientalistik
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Herzlich
Willkommen!
Inforeader Arabistik/Islamwissenschaft
Mosque of Sultan Hassan. Cairo. David Roberts R.A. - L. Haghe, lith.
WS 06/07
Die Graphiken im Reader sind Tonlithographien nach den Zeichnungen in den Reisetagebüchern von David Roberts (1838/39), ausgearbeitet von H. Haghe und herausgegeben von E.G. Moon, London 1842-1849. Im Internet zu finden unter:
https://ssl.kundenserver.de/maps-n-views.com/kuenstler/roberts/roberts_01.htm
(Kunstantiquariat Monika Schmidt, München; Stand: 03.10.06).
Inhaltsverzeichnis
IG Orient - wer wir sind und was wir wollen Herzlich WillkomTina Wiesner ......................... 2
men, liebe ErstseVeranstaltungskalender für das Wintersemester 2006/07 ................. 3
mester!
Der vorliegende "Mini-ReaEin wenig über die Orientwissenschaften in der" ist der erste Versuch
unserer frisch gegründeten
Halle Christoph Carmesin ...... 4
Institutsgruppe, euch das
Wer bestimmt, was "orientalisch" ist? Tina Einleben ins Unidasein
Wiesner ............................ 4
leichter zu machen. Ihr findet hierin Fachbüchertipps,
Kurze Einführung in die Hochschulpolitik Infos zur Hochschulpolitik,
die studentische Selbstverwaltung Carsten
Tipps und Tricks von schon
Schreinert
weiter
fortgeschrittenen
........................................................... 5
"Studierenden" (im Sinne
von nach Wissen eifernden
Buchtipps und wichtige Einsteiger-Links
Personen) und vieles mehr.
.......................................... 6
Wir haben bewusst darauf
Tipps und Tricks von welchen, die's schon verzichtet, eine BA/MA-Eingeschafft haben: Steckbrief Prof. Dr. Jürgen führung zu geben, da wir
Paul
die Verwirrung nicht noch
......................................................... 7
vergrößern wollen. Wir sind
aber gern bereit, euch beEine Institution, die Wissenschaft verbinratend oder aber vermitdet: die Graduate School Asia and Africa
telnd (in Richtung Dozen(GSAA) Sarah Schmitz
ten) zur Seite zu stehen.
................................... 8
Steckbrief Dr. Hanne Schönig
...................................... 9
A propos Syrien ... Tina Wiesner
........................................................ 9
Steckbrief Dr. Nader Purnaqcheband
............................................. 10
Was vor 1200 Jahren wirklich geschah ...
Berenike Aschoff ................. 11
Falls euch etwas Wichtiges
fehlt oder ihr selbst beim
nächsten Mal an der Erstellung des Readers mitarbeiten wollt, meldet euch! Die
Kontaktdaten findet ihr auf
der folgenden Seite.
Nun erstmal: Einen fulminanten Start ins Studium!
Die Redaktion
"Macher" des Readers: Berenike Aschoff, Christoph Carmesin, Sarah Schmitz, Carsten
Schreinert, Tina Wiesner; Layout: Tina Wiesner
© Halle/S., Oktober 2006
1
IG Orient - wer wir sind und was wir wollen
Die Institutsgruppe Orientalistik ist
brandneu. Erst im Sommer diesen
Jahres haben wir uns zusammengefunden, um gemeinsam für mehr
Kommunikation unter denjenigen zu
sorgen, die Tag für Tag – oder zumindest das eine oder andere Mal pro
Woche – in der Villa auf dem Mühlweg ein und aus gehen. „Kommunikation“ umfasst dabei vieles: zum einen wollen wir vor allem euch, den
„Versuchskaninchen“ der BachelorMaster-Studienordnung, aber auch
den übrigen Studierenden Ansprechpartner und Vermittler bei Problemen
studienbezogener Art sein, zum anderen planen wir verschiedene Veranstaltungen wie Filmabende, Diskussionsrunden, Lesungen, uvm. Angedacht sind außerdem gemütliche
Treffen zum Austausch über Auslandserfahrungen, also zum Ideensammeln für all diejenigen, die einen
Auslandsaufenthalt planen.
den.
Sprechzeiten
Wir haben leider keinen Raum zur eigenen Verfügung, das Institut für Orientalistik ist voll besetzt. Um euch
trotzdem eine Anlaufstelle bieten zu
können, haben wir das Angebot bekommen, im Büro einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Instituts ein
paar Stunden pro Woche arbeiten zu
können. Das werden wir nutzen und
eine ausführliche Sprechzeit für euch
einrichten. Wann und wo das sein
wird, wird noch bekanntgegeben.
Noch Fragen? Wir sind gern bereit,
euch per Email ([email protected])
oder auch persönllich Rede und Antwort zu stehen.
Wir würden uns auch sehr freuen,
euch bei einem der nächsten Treffen
der IG Orient zu treffen!
Wer sind "wir"?
„Wir“, das sind etwa zehn Studierende der Arabistik und Islamwissenschaft, die sich in unterschiedlichen
Abschnitten ihres Studiums befinden. In einer der ersten SitInstitutsgruppe
zungen wurden zwei SprecherinOrientalistik
nen, Maren Brumshagen und Mühlweg 15,
Tina Wiesner, sowie zwei Fi- 06114 Halle
nanzbeauftragte – Christina Tur- [email protected]
zer und Berenike Aschoff – bestimmt, die sich, sobald es nötig wird,
mit Bitten um Finanzmittel an den
Fachschaftsrat Kunst-, Orient- und Altertumswissenschaften wenden wer-
2
Tina Wiesner
3
Unsere Pläne für euer erstes Semester. Zeiten und Orte werden, soweit noch nicht angeführt, rechtzeitig bekannt gegeben. Für weitere Ideen und Vorschläge sind wir immer offen!
Mosque of Sultan Hassan.
Cairo. David Roberts R.A. L. Haghe, lith.
Veranstaltungskalender für das Wintersemester 2006/07
Ein wenig über die Orientwissenschaften in Halle ...
Wie überall in Deutschland gingen
auch in Halle die (vorder-)orientalischen Studien aus der Theologie hervor, für die sie lange Zeit als Hilfswissenschaften herhalten mussten.
Von großer Bedeutung für die deutsche Orientalistik war 1845 die Gründung der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG), der wissenschaftlichen Vereinigung (nicht
nur) deutscher Orientalisten. Den
maßgeblichen Anteil an ihrer Gründung hatten Leipziger und Hallenser
Wissenschaftler. Die DMG gibt unter
anderem Bücher und Zeitschriften
heraus, unterhält Forschungsinstitute
im Ausland und veranstaltet alle vier
Jahre den Orientalistentag, der zuletzt 2004 in Halle stattfand. Ihre Bücher- und Handschriftenbestände ma-
chen einen beachtlichen Teil der
Zweigbibliothek Vorderer Orient aus,
die in unserem Institutsgebäude untergebracht ist.
Das Gebäude selbst war früher einmal das Gästehaus der Uni und ist
seit einigen Jahren der Standort für
das Institut für Orientalistik und die
Bibliothek Vorderer Orient/Ethnologie.
Unter den Orient - Wissenschaftlern,
die in Halle wirkten, sind zum Beispiel
Wilhelm Gesenius (1786-1842) und
Carl
Brockelmann
(1868-1956).
Brockelmanns "Geschichte der arabischen Litteratur" ist bis heute ein
Standard-Nachschlagewerk.
Christoph Carmesin
Wer bestimmt, was "orientalisch" ist?
Zwei der drei Dozenten, die unseren die
Fragebogen ausgefüllt haben, haben
Edward Saids "Orientalism", erschienen im Jahr 1978, als eines der drei
Bücher, die man als Studierende der
Arabistik bzw. Islamwissenschaft auf
jeden Fall gelesen haben sollte, bezeichnet. Der Autor wirft darin einen
kritischen Blick auf die scheinbare
Objektivität westlicher Wissenschaftler bei der Betrachtung des Orients.
Seine zentrale These ist, dass die
ehemaligen westlichen Kolonialmächte nicht nur die politische Herrschaft
über den Osten hatten, sondern auch
4
Interpretationshoheit darüber,
was orientalische Kultur
eigentlich
sei, für sich
beanspruchten. Ein nach
wie vor aktuelles Werk.
Tina
Wiesner
Kurze Einführung in die Hochschulpolitik - die studentische Selbstverwaltung
Mit diesem Begriff ist hier nicht etwa
die persönliche Organisation des eigenen Studentenlebens gemeint,
sondern er umfasst die studentischen
Gremien, die sich für die Belange der
Studierendenschaft einsetzen. Die
Studierendenschaft ist die Solidargemeinschaft derjenigen Studenten, die
zusammen mit ihrem Semesterbeitrag rund 6 Euro für die studentische
Selbstverwaltung gezahlt haben. Studienanfänger sind quasi Zwangsmitglieder dieser Gemeinschaft, können
aber nach dem ersten Semester daraus austreten – manche Studenten
nutzen sogar diese Möglichkeit.
(AK, AG), darunter jeweils ein Fotound ein Filmclub, der AK Protest, der
sich mit der Hochschulpolitik befasst
und wie der Name schon sagt, sich
gegen massive Einschnitte an der
Universität und gegen eventuell kommende Gebührenerhöhungen wehrt.
Dann gibt es auch noch das Alternative Vorlesungsverzeichnis (ALV) und
den antifaschistischen AK. Aber am
bekanntesten ist der StuRa wohl für
seine Studentenpartys.
Umstrukturierung der Fachbereiche
Weitere Gremien der studentischen
Selbstverwaltung finden sich auf der
Ebene der Fachbereiche – die Fachschaftsräte (FaRa). Für die Studierenden an unserem Institut ist gegenwärtig noch der FaRa Kunst-, Orientund Altertumswissenschaften (KOA)
verantwortlich. Allerdings wird der infolge der Umstrukturierung der Fakultäten voraussichtlich zur nächsten
Wahlperiode mit dem FaRa der Geschichts-, Politik- und Sozialwissenschaften
verschmolzen.
Apropos
Wahl: gewählt werden die Vertreter
des Stura und der FaRä jedes Jahr im
Mai.
Kopf der Verwaltung: der "Stura"
An erster Stelle der studentischen
Selbstverwaltung steht der Studierendenrat (kurz StuRa), in dem Studenten aus allen Fakultäten vertreten
sind. Der StuRa verwaltet das Geld
der Studierendenschaft, das aus den
Beiträgen der Studenten und Zuschüssen des Landes stammt. Er finanziert damit diverse Projekte und
Angebote, wie etwa eine Rechtsberatung (es gibt auch die Möglichkeit
eine vergünstigte Rechtsschutzversicherung abzuschliessen) und einen
Sozialfond, aus dem man in einer finanziellen Notlage einen zinslosen
Kredit beantragen kann. Auch am Zustandekommen des Semestertickets
war der StuRa zusammen mit dem
halleschen Studentenwerk beteiligt.
Ausserdem unterhält der StuRa noch
diverse Arbeitskreise und -gruppen
Bezugspunkt der Räte: Studierende
Ebenso wie alle anderen Gremien
der studentischen Selbstverwaltung
sind die FaRä den Interessen und Anliegen der Studierendenschaft verpflichtet. Die größte Aufmerksamkeit
erregen die FaRä sicherlich auch mit
5
cher angesiedelt sind und somit an
der Basis arbeiten. Anders als bei
dem Stura oder den FaRä werden die
Mitglieder nicht gewählt – jeder der
will, kann hier mitmachen und sich
einbringen.
Die Wahlen des Studierendenrates
Wählen oder nicht wählen?
und der Fachbereichsräte finden jährAls letztes sind auch die Instituts- lich statt, im Sommersemester.
gruppen (IG) zu nennen, die wie der Nähere Infos: http://www.stura.uniName schon sagt auf der Ebene von halle.de
Instituten bzw. spezieller StudienfäCarsten Schreinert
diversen Studentenpartys zum Semesteranfang bzw. -ende oder sonstiger Anlässe. Die Aktivitäten der
FaRä gehen aber abhängig von dem
persönlichen Engagement der Mitglieder darüber hinaus.
Büchertipps und wichtige Einsteiger-Links
Die Zahl der Bücher über den Islam
und alles, was damit zusammenhängt, ist Legion. Die unten aufgeführten Exemplare dienen zur Einführung und weiteren Orientierung.
gart
wissenschaftlich-korrekt: Rudi Paret
Arabisch-Wörterbücher
Langenscheidt Taschenwörterbuch
Arabisch-Deutsch, Deutsch-Arabisch
Hans Wehr, Arabisches Wörterbuch
für die Schriftsprache der Gegenwart,
am besten bei Ebay ersteigern, kostet
sonst an die 100 €.
Überblicke zur Geschichte der islamischen Welt
Fischer Weltgeschichte Bd 14 Der Islam I, Bd.15 Der Islam II, Hrsg.
Gudrun Krämer, Geschichte des Islam, München 2005, erhältlich unter
www.bpb.de
Interessante Links
www.ori.unizh.ch/services.html Computertools für Umschriften, Online Vokabeltrainer u.a.
www.alkutub.de - arabische Bücher
und Übersetzungen; Tastaturaufkleber für arabisches Tastaturlayout ist
hier erhältlich
www.zvab.com - Verzeichnis antiquarischer Bücher, in dem auch Orientalisten fündig werden können
http://www.urz.uni-halle.de/ - Anleitung zur Verwendung von STUD.IP
Über den Islam
Malise Ruthven, Der Islam. Eine kurze Einführung, 1997, dt. Übers. Stuttgart 2000 (erhältlich
unter www.bpb.de)
Der Islam. Ein Lesebuch, Hrsg. Maria
Haarmann, München 2002
Verschiedenste Bereiche der islamischen Kultur, Religion, Geschichte
usw. in kurzen, unterhaltsamen Beiträgen.
Christoph, Carsten und Tina
Der Koran auf Deutsch
als Taschenbuch: Max Henning, Stutt6
Tipps und Tricks von welchen, die's
schon geschafft haben ...
te mal: Anwar Ibrahim
Auf den folgenden Seiten wollen wir
Dozenten zu Wort kommen lassen.
Wir haben ihnen ein paar Fragen zu
ihrer Person gestellt, um dann zu den
praktisch relevanten zu kommen. Um
das Ganze etwas abwechslungsreich
zu gestalten, gibt es zwischendrin
auch andere Artikel. Jetzt geht es
aber erst einmal los mit Herrn Paul ...
Liebste Freizeitbeschäftigung?
Orientalistische Forschung
"Aller guten Dinge sind drei"
Die 3 wichtigsten Tipps für Erstsemester:
1. Lesen, was einem in die Finger
kommt
2. Nachfragen, bis neue Fragen kommen
3. Zeit gut organisieren
Steckbrief Prof.Dr. Jürgen
Paul:
Welche 3 Bücher sollte man als
Student der Orientalistik bis zum
Ende des Studiums auf jeden Fall
gelesen haben?
1. Edward Said, Orientalism
2. Roy Mattahadeh, Der Mantel des
Propheten
3. ?? Gedichtsammlung
(Es sind natürlich mehr als drei.)
Geboren am 16.08.1949 in Nordfriesland
Forschungsschwerpunkt: seit Mitte der Achtzigerjahre Forschung zur
mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte Irans und Mittelasiens
Und welches Buch sollte man als
Studienanfänger als erstes Lesen?
Ein richtiges Fachbuch von einem
führenden Wissenschaftler. Wer eine
Einführung möchte: Stephen Humphreys, Islamic History
Interessante Lebensstation: erste
Reise nach Usbekistan und Tadschikistan 1986
Was war ihre Motivation eine
orientalistische Fachrichtung
einzuschlagen? Intellektuelle Herausforderung, nicht-europäische
Sprachen zu lernen.
Welche 3 Länder oder Städte der
arabisch/islamischen Welt sollte
man unbedingt besucht haben?
1. Istanbul, Kairo, Beirut...
2. Dörfer! Ganz gleich wo: Marokko,
Anatolien, Iran: die arabische/islamische Welt besteht nicht nur aus Megacities
Welches ist ihr Lieblingsbuch?
Schwankt stark, Kandidaten sind Bücher folgender Autoren: Boris Vian,
Fernando Pessoa, Puschkin, Orhan
Pamuk...
Musikalische Präferenzen?
Jazz (fast) jeder Art, von Miles Davis
und John Coltrane angefangen. Heu7
Eine Institution, die Wissenschaft verbindet:
die Graduate School Asia and Africa (GSAA)
und Post-Docs) eine ganze Menge
von verschiedensten Bereichen: von
den Anfängen der mittelalterlichen
Seit einem Jahr gibt es die Graduate
School Asia and Africa (zu deutsch
Graduiertenzentrum Asien und Afrika), deren Zentrale im Institut für
Orientalistik zu finden ist. GSAA hat
es sich zur Aufgabe gemacht, besonders hoch qualifizierte Wissenschaftler/Innen zu fördern - einmal durch
ein Stipendium, und zum anderen
(und das ist vielleicht sogar noch
wichtiger) durch einen Austausch
zwischen „fachfremden“ Wissenschaftsbereichen. Das heißt, hier
treffen Japanologen auf Islamwissenschaftler, Philosophen auf Ethnologen
usw. Je nach Forschungsschwerpunkt
arbeiten sie in vier verschiedenen
Sektionen, die sich einem bestimmten Themenkomplex verschrieben
haben. Vier mal im Semester treffen
sich dann alle Mitglieder bei den sogenannten „study days“, um gemeinsam und aus der Sicht ihrer jeweiligen fachspezifischen Herkunft über
bestimmte Themen zu diskutieren.
Daneben werden sie auch durch verschiedene Workshops, Seminare etc.
in wissenschaftlichen Techniken gefördert.
hadith-Literatur bis hin zu technischen Innovationen im japanischen
Informations- und Kommunikationssektor. Sicherlich treffen da Welten
aufeinander und die Zusammenarbeit
ist dementsprechend auch nicht immer einfach. Angesichts der Globalisierung und der damit einhergehenden Internationalisierung von wissenschaftlichen Diskursen ist es aber
notwenig geworden, in einem bestimmten Rahmen aufeinander einzugehen, sich gegenseitig kennen- und
im Idealfall auch verstehen zu lernen.
Das kann natürlich nur Schrittweise
erfolgen. Die Graduate School will
und wird dazu aber sicherlich einen
Beitrag leisten.
Warum das Ganze?
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit möchte die GSAA zur stetig wachsenden Internationalisierung
des wissenschaftlichen Diskurses beitragen. Sie hat sich auf Asien und
Afrika fokussiert und berührt mit den
verschiedenen Forschungsgegenständen der Mitglieder (Promovierende
Für
weitere
Informationen:
www.gsaa.uni-halle.de
Sarah Schmitz
8
Jelloun: „L’enfant de sable“; ArabischGrammatik von Fischer (ja wirklich!)
Steckbrief von Dr. Hanne
Schönig
Musikalische Präferenzen
Geboren am 24.12.53 Mönchenglad- (Latin-)Rock/Pop (Stones, Pink Floyd,
bach
Deep Purple, Santana), arabische
Interessante Lebensstationen:
Musik, vor allem “Klassiker” wie AbStudium Romanistik (M.A. 1979); Is- dalhalim Hafiz, Feiruz
lamwiss., Islam. Philologie, Semitistik
Liebste Freizeitbeschäftigung?
(Promotion 1984) in Mainz; 1980Reisen, Lesen, Gartenarbeit
1995 Jahre Lehrtätigkeit (Arabisch,
Türkisch, Islamwiss.) in Mainz und
„Aller guten Dinge sind drei“
Würzburg. 1995-1999 Referentin am
Die 3 wichtigsten Tipps für ErstOrient-Institut der DMG in Beirut. Seit
semester:
Ende 1999 wiss. Mitarbeiterin am Ori1. viel Eigeninitiative entwickeln
entwissenschaftlichen Zentrum
2. Sprachkurse im Ausland wahrneh(OWZ). Seit Ende 80er Jahre Reiseleimen
tungen: Jemen, Oman, algerische Sa3. die Grundlagen der „klassischen
hara, Pakistan.
Orientalistik“ erwerben
Forschungsschwerpunkt AlltagsWelche 3 Bücher sollte man als
kultur im Jemen.
Student der Orientalistik bis zum
Was war ihre Motivation eine
Ende des Studiums auf jeden Fall
orientalistische Fachrichtung
gelesen haben?
einzuschlagen?
1. Edward Said: Orientalism
Als Sprachenfan hat mich das „orien- 2. Ibn Khaldun: Muqaddima
talische Sprachengewirr“ im StudenWelche 3 Länder oder Städte der
tenheim, in dem ich während des Roarabisch/islamischen Welt sollte
manistikstudiums wohnte, herausgeman unbedingt besucht haben?
fordert.
1. Marokko
Welches ist ihr Lieblingsbuch?
2. Jemen
T.C. Boyle, „Wassermusik“; Tahar Ben 3. Syrien
A propos Syrien ...
Kennt ihr eigentlich Rafik Schami?
Syrischstämmiger
deutscher
Schriftsteller, der Kinderbücher,
Kurzgeschichten und Romane rund
um Syrien schreibt? Nicht?! Das
sollte sich ändern. "Das große Ra-
fik Schami Buch" war die erste
Kurzgeschichtensammlung,
die
ich zu lesen bekommen habe.
Sehr gut geeignet, um sich ein
Bild von Schamis Stil zu machen.
Erfrischend. Blumig. Schön.
Tina Wiesner
9
Steckbrief Dr. Nader
Purnaqcheband
Geboren in Kiel, 16.10.1972
Was war ihre Motivation eine
orientalistische Fachrichtung
einzuschlagen?
Die Lektüre von „Der Mantel des Propheten“ (Roy Mottahadeh) vor dem
Abitur
Welches ist ihr Lieblingsbuch?
„Die Festung“ - Lothar Günther Buchheim
1. Erwerb eines möglichst breiten
Wissens.
2. Entwicklung von Interessensfeldern unabhängig von der Karriereplanung
3. Wahrnehmung des außeruniversitären Studentenlebens
Welche 3 Bücher sollte man als
Student der Orientalistik bis zum
Ende des Studiums auf jeden Fall
gelesen haben?
1. Theodor Nöldecke: Geschichte des
Qorans
2. Ibn Hisham: as-sīra
an-nabawiyya
3. Maulānā
Rūmī: fīhi
māfīh
(Übers. A.
Schimmel)
Und welches Buch
sollte man
als Studienanfänger
als erstes
Lesen?
Sidon, looking towards LEbanon. Cairo. David Roberts R.A. - L. Haghe, Nr. 1
lith.
Musikalische Präferenzen
Zion Train, Kraftwerk, Asian Dub
Foundation
Liebste Freizeitbeschäftigung?
Lesen
Welche 3
Länder oder Städte der arabisch/
islamischen Welt sollte man unbedingt besucht haben?
1. Marokko
2. Indien
3. Isfahan
"Aller guten Dinge sind drei"
Die 3 wichtigsten Tipps für Erstsemester:
10
Was vor 1200 Jahren wirklich geschah ...
Bekanntlich wird in diesem Jahr die
1200jährige urkundliche Erwähnung
der Saalestadt Halle gefeiert. Die
Gründung im Jahre 806 geht offiziell
auf Karl den Jüngeren zurück, einen
Sohn Karls des Großen, der in Halle
und in Magdeburg zur Grenzsicherung gegen die Sorben hölzerne Kastelle errichtete.
So die offizielle Sicht der Dinge. Doch
könnte es sich hierbei um einen der
größten Irrtümer der Geschichte handeln! Schon die erste urkundliche Erwähnung, nämlich in der Chronik des
südfranzösischen Klosters Moissac,
liefert einen Hinweis:“...in orientalem
partem Sala, ad locum qui vocatur
Halla“. Das Jahr 806 fällt zudem genau in die Regierungszeit des ehrwürdigen Herrschers Harūn ar-Rašīd
(786-809), eines bedeutenden Vertreters der abbasidischen Glanzzeit. Ihm
wurde schon immer eine enge Verbundenheit mit Karl dem Großen
(748-814) nachgesagt, beispielsweise
durch das Schenken eines indischen
Elefanten!
Halle - ein zweites Bagdad?
Wie würde es die Geschichtsschreibung durcheinanderwirbeln, wenn
Halles Gründung auf den Wunsch eines orientalischen Herrschers zurückgeht, sozusagen als Erschaffung eines zweiten Bagdad? Die Ähnlichkeit
ist offensichtlich: Halle als eine runde
Stadt, von Saale, Waisenhaus-, Hanse- und Universitätsring begrenzt, inmitten das religiöse und weltliche
Zentrum mit Marktkirche und Rathaus. Selbst der Name muss einem
orientalisch denkenden Kopf entsprungen sein: Welcher Mitteleuropäer hätte soviel Phantasie, seine Stadt
nach der Bezeichnung für den Prozess zu benennen, wenn der Neumond sich zeigt
(}‫)ه‬, die im II.
Stamm sogar
„jubeln, jauchzen“ (}}‫ )ه‬bedeutet! Der benannte
Mond
zeigt sich wiederum
im
Stadtwappen
mit der Sonne,
dem Mond und
dem Stern, das
bis jetzt noch nicht wirklich befriedigend erklärt werden konnte.
Der beste Beweis: unser Institut
All dies würde auch die intensive Forschungstätigkeit unseres Instituts im
Orient, sowie andersherum Besuche
aus der orientalischen Welt erklären,
die einfach einmal diese kleine
Schwester Bagdads kennen lernen
wollen!
Wenn auch nicht jedem diese These
einer orientalischen Stadtgründung
Halles auf Anhieb einleuchten mag
ohne vorher selbst intensiv geforscht
zu haben, so mag doch jeder sich
Folgendes zu Herzen nehmen:
Wer sich selbst und andre kennt,
wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
(Goethe)
11
Berenike Aschoff
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