Institutsgruppe Orientalistik Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Herzlich Willkommen! Inforeader Arabistik/Islamwissenschaft Mosque of Sultan Hassan. Cairo. David Roberts R.A. - L. Haghe, lith. WS 06/07 Die Graphiken im Reader sind Tonlithographien nach den Zeichnungen in den Reisetagebüchern von David Roberts (1838/39), ausgearbeitet von H. Haghe und herausgegeben von E.G. Moon, London 1842-1849. Im Internet zu finden unter: https://ssl.kundenserver.de/maps-n-views.com/kuenstler/roberts/roberts_01.htm (Kunstantiquariat Monika Schmidt, München; Stand: 03.10.06). Inhaltsverzeichnis IG Orient - wer wir sind und was wir wollen Herzlich WillkomTina Wiesner ......................... 2 men, liebe ErstseVeranstaltungskalender für das Wintersemester 2006/07 ................. 3 mester! Der vorliegende "Mini-ReaEin wenig über die Orientwissenschaften in der" ist der erste Versuch unserer frisch gegründeten Halle Christoph Carmesin ...... 4 Institutsgruppe, euch das Wer bestimmt, was "orientalisch" ist? Tina Einleben ins Unidasein Wiesner ............................ 4 leichter zu machen. Ihr findet hierin Fachbüchertipps, Kurze Einführung in die Hochschulpolitik Infos zur Hochschulpolitik, die studentische Selbstverwaltung Carsten Tipps und Tricks von schon Schreinert weiter fortgeschrittenen ........................................................... 5 "Studierenden" (im Sinne von nach Wissen eifernden Buchtipps und wichtige Einsteiger-Links Personen) und vieles mehr. .......................................... 6 Wir haben bewusst darauf Tipps und Tricks von welchen, die's schon verzichtet, eine BA/MA-Eingeschafft haben: Steckbrief Prof. Dr. Jürgen führung zu geben, da wir Paul die Verwirrung nicht noch ......................................................... 7 vergrößern wollen. Wir sind aber gern bereit, euch beEine Institution, die Wissenschaft verbinratend oder aber vermitdet: die Graduate School Asia and Africa telnd (in Richtung Dozen(GSAA) Sarah Schmitz ten) zur Seite zu stehen. ................................... 8 Steckbrief Dr. Hanne Schönig ...................................... 9 A propos Syrien ... Tina Wiesner ........................................................ 9 Steckbrief Dr. Nader Purnaqcheband ............................................. 10 Was vor 1200 Jahren wirklich geschah ... Berenike Aschoff ................. 11 Falls euch etwas Wichtiges fehlt oder ihr selbst beim nächsten Mal an der Erstellung des Readers mitarbeiten wollt, meldet euch! Die Kontaktdaten findet ihr auf der folgenden Seite. Nun erstmal: Einen fulminanten Start ins Studium! Die Redaktion "Macher" des Readers: Berenike Aschoff, Christoph Carmesin, Sarah Schmitz, Carsten Schreinert, Tina Wiesner; Layout: Tina Wiesner © Halle/S., Oktober 2006 1 IG Orient - wer wir sind und was wir wollen Die Institutsgruppe Orientalistik ist brandneu. Erst im Sommer diesen Jahres haben wir uns zusammengefunden, um gemeinsam für mehr Kommunikation unter denjenigen zu sorgen, die Tag für Tag – oder zumindest das eine oder andere Mal pro Woche – in der Villa auf dem Mühlweg ein und aus gehen. „Kommunikation“ umfasst dabei vieles: zum einen wollen wir vor allem euch, den „Versuchskaninchen“ der BachelorMaster-Studienordnung, aber auch den übrigen Studierenden Ansprechpartner und Vermittler bei Problemen studienbezogener Art sein, zum anderen planen wir verschiedene Veranstaltungen wie Filmabende, Diskussionsrunden, Lesungen, uvm. Angedacht sind außerdem gemütliche Treffen zum Austausch über Auslandserfahrungen, also zum Ideensammeln für all diejenigen, die einen Auslandsaufenthalt planen. den. Sprechzeiten Wir haben leider keinen Raum zur eigenen Verfügung, das Institut für Orientalistik ist voll besetzt. Um euch trotzdem eine Anlaufstelle bieten zu können, haben wir das Angebot bekommen, im Büro einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Instituts ein paar Stunden pro Woche arbeiten zu können. Das werden wir nutzen und eine ausführliche Sprechzeit für euch einrichten. Wann und wo das sein wird, wird noch bekanntgegeben. Noch Fragen? Wir sind gern bereit, euch per Email ([email protected]) oder auch persönllich Rede und Antwort zu stehen. Wir würden uns auch sehr freuen, euch bei einem der nächsten Treffen der IG Orient zu treffen! Wer sind "wir"? „Wir“, das sind etwa zehn Studierende der Arabistik und Islamwissenschaft, die sich in unterschiedlichen Abschnitten ihres Studiums befinden. In einer der ersten SitInstitutsgruppe zungen wurden zwei SprecherinOrientalistik nen, Maren Brumshagen und Mühlweg 15, Tina Wiesner, sowie zwei Fi- 06114 Halle nanzbeauftragte – Christina Tur- [email protected] zer und Berenike Aschoff – bestimmt, die sich, sobald es nötig wird, mit Bitten um Finanzmittel an den Fachschaftsrat Kunst-, Orient- und Altertumswissenschaften wenden wer- 2 Tina Wiesner 3 Unsere Pläne für euer erstes Semester. Zeiten und Orte werden, soweit noch nicht angeführt, rechtzeitig bekannt gegeben. Für weitere Ideen und Vorschläge sind wir immer offen! Mosque of Sultan Hassan. Cairo. David Roberts R.A. L. Haghe, lith. Veranstaltungskalender für das Wintersemester 2006/07 Ein wenig über die Orientwissenschaften in Halle ... Wie überall in Deutschland gingen auch in Halle die (vorder-)orientalischen Studien aus der Theologie hervor, für die sie lange Zeit als Hilfswissenschaften herhalten mussten. Von großer Bedeutung für die deutsche Orientalistik war 1845 die Gründung der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG), der wissenschaftlichen Vereinigung (nicht nur) deutscher Orientalisten. Den maßgeblichen Anteil an ihrer Gründung hatten Leipziger und Hallenser Wissenschaftler. Die DMG gibt unter anderem Bücher und Zeitschriften heraus, unterhält Forschungsinstitute im Ausland und veranstaltet alle vier Jahre den Orientalistentag, der zuletzt 2004 in Halle stattfand. Ihre Bücher- und Handschriftenbestände ma- chen einen beachtlichen Teil der Zweigbibliothek Vorderer Orient aus, die in unserem Institutsgebäude untergebracht ist. Das Gebäude selbst war früher einmal das Gästehaus der Uni und ist seit einigen Jahren der Standort für das Institut für Orientalistik und die Bibliothek Vorderer Orient/Ethnologie. Unter den Orient - Wissenschaftlern, die in Halle wirkten, sind zum Beispiel Wilhelm Gesenius (1786-1842) und Carl Brockelmann (1868-1956). Brockelmanns "Geschichte der arabischen Litteratur" ist bis heute ein Standard-Nachschlagewerk. Christoph Carmesin Wer bestimmt, was "orientalisch" ist? Zwei der drei Dozenten, die unseren die Fragebogen ausgefüllt haben, haben Edward Saids "Orientalism", erschienen im Jahr 1978, als eines der drei Bücher, die man als Studierende der Arabistik bzw. Islamwissenschaft auf jeden Fall gelesen haben sollte, bezeichnet. Der Autor wirft darin einen kritischen Blick auf die scheinbare Objektivität westlicher Wissenschaftler bei der Betrachtung des Orients. Seine zentrale These ist, dass die ehemaligen westlichen Kolonialmächte nicht nur die politische Herrschaft über den Osten hatten, sondern auch 4 Interpretationshoheit darüber, was orientalische Kultur eigentlich sei, für sich beanspruchten. Ein nach wie vor aktuelles Werk. Tina Wiesner Kurze Einführung in die Hochschulpolitik - die studentische Selbstverwaltung Mit diesem Begriff ist hier nicht etwa die persönliche Organisation des eigenen Studentenlebens gemeint, sondern er umfasst die studentischen Gremien, die sich für die Belange der Studierendenschaft einsetzen. Die Studierendenschaft ist die Solidargemeinschaft derjenigen Studenten, die zusammen mit ihrem Semesterbeitrag rund 6 Euro für die studentische Selbstverwaltung gezahlt haben. Studienanfänger sind quasi Zwangsmitglieder dieser Gemeinschaft, können aber nach dem ersten Semester daraus austreten – manche Studenten nutzen sogar diese Möglichkeit. (AK, AG), darunter jeweils ein Fotound ein Filmclub, der AK Protest, der sich mit der Hochschulpolitik befasst und wie der Name schon sagt, sich gegen massive Einschnitte an der Universität und gegen eventuell kommende Gebührenerhöhungen wehrt. Dann gibt es auch noch das Alternative Vorlesungsverzeichnis (ALV) und den antifaschistischen AK. Aber am bekanntesten ist der StuRa wohl für seine Studentenpartys. Umstrukturierung der Fachbereiche Weitere Gremien der studentischen Selbstverwaltung finden sich auf der Ebene der Fachbereiche – die Fachschaftsräte (FaRa). Für die Studierenden an unserem Institut ist gegenwärtig noch der FaRa Kunst-, Orientund Altertumswissenschaften (KOA) verantwortlich. Allerdings wird der infolge der Umstrukturierung der Fakultäten voraussichtlich zur nächsten Wahlperiode mit dem FaRa der Geschichts-, Politik- und Sozialwissenschaften verschmolzen. Apropos Wahl: gewählt werden die Vertreter des Stura und der FaRä jedes Jahr im Mai. Kopf der Verwaltung: der "Stura" An erster Stelle der studentischen Selbstverwaltung steht der Studierendenrat (kurz StuRa), in dem Studenten aus allen Fakultäten vertreten sind. Der StuRa verwaltet das Geld der Studierendenschaft, das aus den Beiträgen der Studenten und Zuschüssen des Landes stammt. Er finanziert damit diverse Projekte und Angebote, wie etwa eine Rechtsberatung (es gibt auch die Möglichkeit eine vergünstigte Rechtsschutzversicherung abzuschliessen) und einen Sozialfond, aus dem man in einer finanziellen Notlage einen zinslosen Kredit beantragen kann. Auch am Zustandekommen des Semestertickets war der StuRa zusammen mit dem halleschen Studentenwerk beteiligt. Ausserdem unterhält der StuRa noch diverse Arbeitskreise und -gruppen Bezugspunkt der Räte: Studierende Ebenso wie alle anderen Gremien der studentischen Selbstverwaltung sind die FaRä den Interessen und Anliegen der Studierendenschaft verpflichtet. Die größte Aufmerksamkeit erregen die FaRä sicherlich auch mit 5 cher angesiedelt sind und somit an der Basis arbeiten. Anders als bei dem Stura oder den FaRä werden die Mitglieder nicht gewählt – jeder der will, kann hier mitmachen und sich einbringen. Die Wahlen des Studierendenrates Wählen oder nicht wählen? und der Fachbereichsräte finden jährAls letztes sind auch die Instituts- lich statt, im Sommersemester. gruppen (IG) zu nennen, die wie der Nähere Infos: http://www.stura.uniName schon sagt auf der Ebene von halle.de Instituten bzw. spezieller StudienfäCarsten Schreinert diversen Studentenpartys zum Semesteranfang bzw. -ende oder sonstiger Anlässe. Die Aktivitäten der FaRä gehen aber abhängig von dem persönlichen Engagement der Mitglieder darüber hinaus. Büchertipps und wichtige Einsteiger-Links Die Zahl der Bücher über den Islam und alles, was damit zusammenhängt, ist Legion. Die unten aufgeführten Exemplare dienen zur Einführung und weiteren Orientierung. gart wissenschaftlich-korrekt: Rudi Paret Arabisch-Wörterbücher Langenscheidt Taschenwörterbuch Arabisch-Deutsch, Deutsch-Arabisch Hans Wehr, Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart, am besten bei Ebay ersteigern, kostet sonst an die 100 €. Überblicke zur Geschichte der islamischen Welt Fischer Weltgeschichte Bd 14 Der Islam I, Bd.15 Der Islam II, Hrsg. Gudrun Krämer, Geschichte des Islam, München 2005, erhältlich unter www.bpb.de Interessante Links www.ori.unizh.ch/services.html Computertools für Umschriften, Online Vokabeltrainer u.a. www.alkutub.de - arabische Bücher und Übersetzungen; Tastaturaufkleber für arabisches Tastaturlayout ist hier erhältlich www.zvab.com - Verzeichnis antiquarischer Bücher, in dem auch Orientalisten fündig werden können http://www.urz.uni-halle.de/ - Anleitung zur Verwendung von STUD.IP Über den Islam Malise Ruthven, Der Islam. Eine kurze Einführung, 1997, dt. Übers. Stuttgart 2000 (erhältlich unter www.bpb.de) Der Islam. Ein Lesebuch, Hrsg. Maria Haarmann, München 2002 Verschiedenste Bereiche der islamischen Kultur, Religion, Geschichte usw. in kurzen, unterhaltsamen Beiträgen. Christoph, Carsten und Tina Der Koran auf Deutsch als Taschenbuch: Max Henning, Stutt6 Tipps und Tricks von welchen, die's schon geschafft haben ... te mal: Anwar Ibrahim Auf den folgenden Seiten wollen wir Dozenten zu Wort kommen lassen. Wir haben ihnen ein paar Fragen zu ihrer Person gestellt, um dann zu den praktisch relevanten zu kommen. Um das Ganze etwas abwechslungsreich zu gestalten, gibt es zwischendrin auch andere Artikel. Jetzt geht es aber erst einmal los mit Herrn Paul ... Liebste Freizeitbeschäftigung? Orientalistische Forschung "Aller guten Dinge sind drei" Die 3 wichtigsten Tipps für Erstsemester: 1. Lesen, was einem in die Finger kommt 2. Nachfragen, bis neue Fragen kommen 3. Zeit gut organisieren Steckbrief Prof.Dr. Jürgen Paul: Welche 3 Bücher sollte man als Student der Orientalistik bis zum Ende des Studiums auf jeden Fall gelesen haben? 1. Edward Said, Orientalism 2. Roy Mattahadeh, Der Mantel des Propheten 3. ?? Gedichtsammlung (Es sind natürlich mehr als drei.) Geboren am 16.08.1949 in Nordfriesland Forschungsschwerpunkt: seit Mitte der Achtzigerjahre Forschung zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte Irans und Mittelasiens Und welches Buch sollte man als Studienanfänger als erstes Lesen? Ein richtiges Fachbuch von einem führenden Wissenschaftler. Wer eine Einführung möchte: Stephen Humphreys, Islamic History Interessante Lebensstation: erste Reise nach Usbekistan und Tadschikistan 1986 Was war ihre Motivation eine orientalistische Fachrichtung einzuschlagen? Intellektuelle Herausforderung, nicht-europäische Sprachen zu lernen. Welche 3 Länder oder Städte der arabisch/islamischen Welt sollte man unbedingt besucht haben? 1. Istanbul, Kairo, Beirut... 2. Dörfer! Ganz gleich wo: Marokko, Anatolien, Iran: die arabische/islamische Welt besteht nicht nur aus Megacities Welches ist ihr Lieblingsbuch? Schwankt stark, Kandidaten sind Bücher folgender Autoren: Boris Vian, Fernando Pessoa, Puschkin, Orhan Pamuk... Musikalische Präferenzen? Jazz (fast) jeder Art, von Miles Davis und John Coltrane angefangen. Heu7 Eine Institution, die Wissenschaft verbindet: die Graduate School Asia and Africa (GSAA) und Post-Docs) eine ganze Menge von verschiedensten Bereichen: von den Anfängen der mittelalterlichen Seit einem Jahr gibt es die Graduate School Asia and Africa (zu deutsch Graduiertenzentrum Asien und Afrika), deren Zentrale im Institut für Orientalistik zu finden ist. GSAA hat es sich zur Aufgabe gemacht, besonders hoch qualifizierte Wissenschaftler/Innen zu fördern - einmal durch ein Stipendium, und zum anderen (und das ist vielleicht sogar noch wichtiger) durch einen Austausch zwischen „fachfremden“ Wissenschaftsbereichen. Das heißt, hier treffen Japanologen auf Islamwissenschaftler, Philosophen auf Ethnologen usw. Je nach Forschungsschwerpunkt arbeiten sie in vier verschiedenen Sektionen, die sich einem bestimmten Themenkomplex verschrieben haben. Vier mal im Semester treffen sich dann alle Mitglieder bei den sogenannten „study days“, um gemeinsam und aus der Sicht ihrer jeweiligen fachspezifischen Herkunft über bestimmte Themen zu diskutieren. Daneben werden sie auch durch verschiedene Workshops, Seminare etc. in wissenschaftlichen Techniken gefördert. hadith-Literatur bis hin zu technischen Innovationen im japanischen Informations- und Kommunikationssektor. Sicherlich treffen da Welten aufeinander und die Zusammenarbeit ist dementsprechend auch nicht immer einfach. Angesichts der Globalisierung und der damit einhergehenden Internationalisierung von wissenschaftlichen Diskursen ist es aber notwenig geworden, in einem bestimmten Rahmen aufeinander einzugehen, sich gegenseitig kennen- und im Idealfall auch verstehen zu lernen. Das kann natürlich nur Schrittweise erfolgen. Die Graduate School will und wird dazu aber sicherlich einen Beitrag leisten. Warum das Ganze? Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit möchte die GSAA zur stetig wachsenden Internationalisierung des wissenschaftlichen Diskurses beitragen. Sie hat sich auf Asien und Afrika fokussiert und berührt mit den verschiedenen Forschungsgegenständen der Mitglieder (Promovierende Für weitere Informationen: www.gsaa.uni-halle.de Sarah Schmitz 8 Jelloun: „L’enfant de sable“; ArabischGrammatik von Fischer (ja wirklich!) Steckbrief von Dr. Hanne Schönig Musikalische Präferenzen Geboren am 24.12.53 Mönchenglad- (Latin-)Rock/Pop (Stones, Pink Floyd, bach Deep Purple, Santana), arabische Interessante Lebensstationen: Musik, vor allem “Klassiker” wie AbStudium Romanistik (M.A. 1979); Is- dalhalim Hafiz, Feiruz lamwiss., Islam. Philologie, Semitistik Liebste Freizeitbeschäftigung? (Promotion 1984) in Mainz; 1980Reisen, Lesen, Gartenarbeit 1995 Jahre Lehrtätigkeit (Arabisch, Türkisch, Islamwiss.) in Mainz und „Aller guten Dinge sind drei“ Würzburg. 1995-1999 Referentin am Die 3 wichtigsten Tipps für ErstOrient-Institut der DMG in Beirut. Seit semester: Ende 1999 wiss. Mitarbeiterin am Ori1. viel Eigeninitiative entwickeln entwissenschaftlichen Zentrum 2. Sprachkurse im Ausland wahrneh(OWZ). Seit Ende 80er Jahre Reiseleimen tungen: Jemen, Oman, algerische Sa3. die Grundlagen der „klassischen hara, Pakistan. Orientalistik“ erwerben Forschungsschwerpunkt AlltagsWelche 3 Bücher sollte man als kultur im Jemen. Student der Orientalistik bis zum Was war ihre Motivation eine Ende des Studiums auf jeden Fall orientalistische Fachrichtung gelesen haben? einzuschlagen? 1. Edward Said: Orientalism Als Sprachenfan hat mich das „orien- 2. Ibn Khaldun: Muqaddima talische Sprachengewirr“ im StudenWelche 3 Länder oder Städte der tenheim, in dem ich während des Roarabisch/islamischen Welt sollte manistikstudiums wohnte, herausgeman unbedingt besucht haben? fordert. 1. Marokko Welches ist ihr Lieblingsbuch? 2. Jemen T.C. Boyle, „Wassermusik“; Tahar Ben 3. Syrien A propos Syrien ... Kennt ihr eigentlich Rafik Schami? Syrischstämmiger deutscher Schriftsteller, der Kinderbücher, Kurzgeschichten und Romane rund um Syrien schreibt? Nicht?! Das sollte sich ändern. "Das große Ra- fik Schami Buch" war die erste Kurzgeschichtensammlung, die ich zu lesen bekommen habe. Sehr gut geeignet, um sich ein Bild von Schamis Stil zu machen. Erfrischend. Blumig. Schön. Tina Wiesner 9 Steckbrief Dr. Nader Purnaqcheband Geboren in Kiel, 16.10.1972 Was war ihre Motivation eine orientalistische Fachrichtung einzuschlagen? Die Lektüre von „Der Mantel des Propheten“ (Roy Mottahadeh) vor dem Abitur Welches ist ihr Lieblingsbuch? „Die Festung“ - Lothar Günther Buchheim 1. Erwerb eines möglichst breiten Wissens. 2. Entwicklung von Interessensfeldern unabhängig von der Karriereplanung 3. Wahrnehmung des außeruniversitären Studentenlebens Welche 3 Bücher sollte man als Student der Orientalistik bis zum Ende des Studiums auf jeden Fall gelesen haben? 1. Theodor Nöldecke: Geschichte des Qorans 2. Ibn Hisham: as-sīra an-nabawiyya 3. Maulānā Rūmī: fīhi māfīh (Übers. A. Schimmel) Und welches Buch sollte man als Studienanfänger als erstes Lesen? Sidon, looking towards LEbanon. Cairo. David Roberts R.A. - L. Haghe, Nr. 1 lith. Musikalische Präferenzen Zion Train, Kraftwerk, Asian Dub Foundation Liebste Freizeitbeschäftigung? Lesen Welche 3 Länder oder Städte der arabisch/ islamischen Welt sollte man unbedingt besucht haben? 1. Marokko 2. Indien 3. Isfahan "Aller guten Dinge sind drei" Die 3 wichtigsten Tipps für Erstsemester: 10 Was vor 1200 Jahren wirklich geschah ... Bekanntlich wird in diesem Jahr die 1200jährige urkundliche Erwähnung der Saalestadt Halle gefeiert. Die Gründung im Jahre 806 geht offiziell auf Karl den Jüngeren zurück, einen Sohn Karls des Großen, der in Halle und in Magdeburg zur Grenzsicherung gegen die Sorben hölzerne Kastelle errichtete. So die offizielle Sicht der Dinge. Doch könnte es sich hierbei um einen der größten Irrtümer der Geschichte handeln! Schon die erste urkundliche Erwähnung, nämlich in der Chronik des südfranzösischen Klosters Moissac, liefert einen Hinweis:“...in orientalem partem Sala, ad locum qui vocatur Halla“. Das Jahr 806 fällt zudem genau in die Regierungszeit des ehrwürdigen Herrschers Harūn ar-Rašīd (786-809), eines bedeutenden Vertreters der abbasidischen Glanzzeit. Ihm wurde schon immer eine enge Verbundenheit mit Karl dem Großen (748-814) nachgesagt, beispielsweise durch das Schenken eines indischen Elefanten! Halle - ein zweites Bagdad? Wie würde es die Geschichtsschreibung durcheinanderwirbeln, wenn Halles Gründung auf den Wunsch eines orientalischen Herrschers zurückgeht, sozusagen als Erschaffung eines zweiten Bagdad? Die Ähnlichkeit ist offensichtlich: Halle als eine runde Stadt, von Saale, Waisenhaus-, Hanse- und Universitätsring begrenzt, inmitten das religiöse und weltliche Zentrum mit Marktkirche und Rathaus. Selbst der Name muss einem orientalisch denkenden Kopf entsprungen sein: Welcher Mitteleuropäer hätte soviel Phantasie, seine Stadt nach der Bezeichnung für den Prozess zu benennen, wenn der Neumond sich zeigt (})ه, die im II. Stamm sogar „jubeln, jauchzen“ (}} )هbedeutet! Der benannte Mond zeigt sich wiederum im Stadtwappen mit der Sonne, dem Mond und dem Stern, das bis jetzt noch nicht wirklich befriedigend erklärt werden konnte. Der beste Beweis: unser Institut All dies würde auch die intensive Forschungstätigkeit unseres Instituts im Orient, sowie andersherum Besuche aus der orientalischen Welt erklären, die einfach einmal diese kleine Schwester Bagdads kennen lernen wollen! Wenn auch nicht jedem diese These einer orientalischen Stadtgründung Halles auf Anhieb einleuchten mag ohne vorher selbst intensiv geforscht zu haben, so mag doch jeder sich Folgendes zu Herzen nehmen: Wer sich selbst und andre kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident Sind nicht mehr zu trennen. (Goethe) 11 Berenike Aschoff