Basiswissen Translation (vgl. Aufg. 3, 4, 12) entladene tRNA wachsende Polypeptidkette Cys Cys Met Val beladene tRNA Gly Thr ATP Startcodon A C A 3‘ on ticod C An U G U A G A 22 G U G U A G U Codon für Cystein Ribosomenerkennungsstelle (bei E. Coli) G A G G A A C 5‘ A U 3‘ C G C G A U U G 5‘ A C A U U 5‘ U Wanderungsrichtung des Ribosoms G mRNA 3‘ Translation Die Translation findet an den aus einer kleineren und einer größeren Einheit bestehenden Ribosomen statt. Nachdem durch ein Erkennungstriplett die Anlagerung der mRNA gesichert wurde, wandert die kleinere Einheit des Ribosoms in Richtung 3´Ende der mRNA. Am Startcodon (AUG) beginnt die Synthese des Proteins (stets mit der Aminosäure Methionin), hier kommt die größere Einheit des Ribosoms hinzu. Als Lieferanten der Aminosäuren und Übersetzer der Nucleotidkette in die Aminosäurekette dienen aktivierte tRNA-Moleküle. Diese besitzen an einer Stelle ein spezifisches Basentriplett (Anticodon) und auf der gegenüberliegenden Seite des Moleküls eine Bindestelle für eine spezifische Aminosäure. Spezifische Enzyme des Ribosoms bewirken die Bindung des Anticodons mit dem entsprechenden Triplett der mRNA (Codon) und die Ablösung der Aminosäure von der tRNA sowie die Verknüpfung der Aminosäure mit der vorherigen Aminosäure entsprechend der Codierung auf der DNA. Die Proteinbiosynthese bei Eukaryoten unterscheidet sich im Wesentlichen von der bei Prokaryoten durch einen zusätzlichen Prozess, nämlich den des Spleißens, der zwischen der Transkription (im Zellkern) und der Translation (im Cytoplasma) an der Zellkernmembran abläuft. Genetische und entwicklungsbiologische Grundlagen von Lebensprozessen DNAMatrizenExon Intron Exon Intron strang Transkription Exon prä-mRNA 5‘ 3‘ Lasso-Struktur Spleißen cap Poly A Nucleus reife mRNA 5‘ codierende Region Kernhülle Translation Polypeptid 5‘ 3‘ Cytoplasma Ribosom 3‘ Wanderung des Ribosoms Proteinbiosynthese bei Eukaryoten Die DNA der Eukaryoten enthält für die Codierung eines Enzyms eine wesentlich längere Nucleotidkette, als sie eigentlich notwendig wäre. Die prä-mRNA enthält nicht nur die Information für die Realisierung eines Proteinmoleküls, sondern zusätzlich eine Reihe von mRNA-Abschnitten, die z. B. für Regulierungsvorgänge verwendet werden. Dann folgt der Prozess des Spleißens, bei dem die für die Translation nicht benötigten Abschnitte (Introns) durch Bildung von Schleifen herausgeschnitten werden. Folglich verlassen nur die Exons als reife mRNA den Zellkern. Weil beim Spleißen nicht immer dieselben Abschnitte herausgeschnitten werden, können bei Eukaryoten unterschiedliche Proteine vom gleichen DNA-Abschnitt gebildet werden. Dies wirft natürlich wiederum Probleme mit dem bisher benutzten Genbegriff (ein Gen – ein Polypeptid) auf, daher steht dieser zur Zeit wieder in Diskussion. Daneben ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten für die Bildung von RNA-Abschnitten, die für Regulationsprozesse verwendet werden können (vgl. epigenetische Phänomene). Mutagene und Mutationen (vgl. Aufg. 3, 4) Sprunghafte Veränderungen des Erbgutes werden Mutationen genannt. Chemische oder physikalische Faktoren, die diese Veränderungen verursachen, werden Mutagene genannt. Physikalische Faktoren, die mutagen wirken, sind z. B. radioaktive oder auch UV-Strahlen, chemische Faktoren sind z. B. agressive Stoffe wie salpetrige Säure, die mit den Nucleotiden reagieren und sie verändern. Mutationen werden unterschieden in: • Genommutationen – Veränderungen des Genoms, also der Chromosomenzahl in einer Zelle, • Chromosomenmutationen – Veränderungen des Chromosoms (seiner Länge, Form etc.), • Genmutationen – Veränderungen eines Gens. 23