Ziel des Praktikumsversuchs

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Praktikum
Elektrische
Mobilität
Labor Elektrische Mobilität
HTW Dresden
Untersuchungen
am Elektro-PKW
µC
V2
Ziel des Praktikumsversuchs
In diesem Praktikumsversuch soll das Antriebssystem eines Elektrofahrzeugs insb. PKW
untersucht werden. Als Versuchsfahrzeug steht ein auf Elektroantrieb umgerüsteter Smart
ForTwo von der Firma E-Car-Tech zur Verfügung.
Der Aufbau und die Funktion des gesamten Antriebssystems sowie das Zusammenspiel
der Komponenten Batterie, Hochvoltverteilung, Elektroheizung, Antriebsmotor und Bordnetzversorgung sollen in den Versuchen vermittelt werden.
Inhalt
Ziel des Praktikumsversuchs ....................................................................................................... 1
Teil 1: Vergleich passives und aktives Batteriemanagementsystem (BMS) .................................. 2
Teil 2: Energieverbrauchsmessung im Elektrofahrzeug ............................................................... 3
Vorbereitungsaufgaben ............................................................................................................... 4
Funktionsprinzip eines Elektroautos und seiner Komponenten .................................................... 5
E-Smart – Gesamtübersicht inkl. Komponenten .......................................................................... 9
E-Smart – Blockschaltbild aktives Batteriemanagementsystem ................................................. 10
E-Smart – Blockschaltbild Slave Knoten ................................................................................... 10
Methoden des Zellspannungsausgleichs .................................................................................... 11
Passives Balancing .................................................................................................................... 12
Fester Shuntwiderstand ......................................................................................................... 12
Gesteuerter Shuntwiderstand ................................................................................................. 13
Aktives Balancing ..................................................................................................................... 14
Single Kondensator ............................................................................................................... 14
Multi Kondensatoren ............................................................................................................. 15
Single Induktivität ................................................................................................................. 15
Multi Induktivität .................................................................................................................. 16
Single Winding Transformator .............................................................................................. 17
Multi Winding Transformator................................................................................................ 18
Multiple Transformator ......................................................................................................... 18
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Teil 1: Vergleich passives und aktives Batteriemanagementsystem (BMS)
Zu Beginn liegt das Augenmerk auf dem elektro-chemischen Energieträger, der Traktionsbatterie. Von ihr hängen mitunter die Leistungsfähigkeit des Antriebs und die Reichweite
des Fahrzeugs ab. Eine Batterie besteht aus mehreren Akkumulatorzellen, die als Batterie seriell und/oder parallel verschaltet werden. Aufgrund der zulässigen Spannungsbereiche der Akkumulatoren ist ein sogenanntes Batteriemanagementsystem (BMS) notwendig.
Das BMS erkennt, wenn die Spannung einer Zelle vom Mittelwert abweicht, was gleichbedeutend mit eine Abweichung der Ladung zusammenhängt. Um die Zellen auf die gleiche
Spannungs- und damit Ladungsebene auszugleichen, gibt es zwei prinzipielle Möglichkeiten. Ein passives System entlädt die Zelle mit zu hoher Spannung über einen Leistungswiderstand. Dabei wird die Energie in Wärme umgewandelt und ist nicht mehr für den Antrieb nutzbar. Das aktive Managementsystem entlädt die Zelle mit erhöhter Spannung und
lädt mit dieser Energie die gesamte Batterie. Dadurch entsteht weniger Energieverlust
beim Ausgleich und der Gesamtwirkungsgrad steigt.
In der Praxis gibt unterschiedliche Wege ein aktives Batteriemanagementsystem aufzubauen. Die verschiedenen Ausführungen werden in einer Übersicht im Anhang dieser Anleitung erläutert. Im Praktikumsversuch soll ein passives BMS einem aktiven BMS gegenübergestellt werden. Das aktive BMS im Praktikum ist als Multi-Winding-TransformatorSystem ausgeführt.
Diese Aufgaben sind im Vorfeld zu bearbeiten:
1 Erarbeiten Sie das Grundfunktionsprinzip eines aktiven Batteriemanagementsystems am Bespiel eines Multi-Winding-Transformators.
2 Erläutern Sie den Funktionsunterschied zwischen Top- und Bottom-Ballancing.
Im Praktikum sind folgende Punkte abzuhandeln:
1 Aufbau und Inbetriebnahme des Tischversuchstandes incl. Monitoringsystem (CANoe-Tool) nach Anleitung des Betreuers.
2 Vergleichsmessung beider Systeme ausführen (Betrachtung Wirkungsgrad).
3 Definieren Sie eine Spannungsdifferenz zwischen Zelle Nr.:= und den restlichen
Zellen.
4 Starten Sie den Balancing-Vorgang mithilfe des CANoe-Tools.
5 Erfassen Sie folgende Parameter: Zeit, Spannung, Strom, Energie
Die Versuchsauswertung beinhaltet:
1. Stellen Sie die Energiebilanz von dem untersuchten passiven und aktiven BMS auf.
2. Berechnung der Zeit und des Endladezustands eines vollständigen Zellausgleichs
mit einem Wirkungsgrad von 97 % bei einer Ladung von 100 % SOC einer Zelle bei
zehn in Reihe geschalteten 120-Ah-Zellen mit sonst 99 % SOC mit den im Praktikum verwendeten Verfahren und Parametern.
3. Vergleichen Sie anschließend die zwei Systeme anhand des Wirkungsgrads, der
Systemkosten und nennen Sie sinnvolle Einsatzgebiete der Systeme (Begründung).
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Teil 2: Energieverbrauchsmessung im Elektrofahrzeug
Im zweiten Teil des Praktikums werden die elektrischen Komponenten eines Elektroautos
und deren Zusammenspiel vermittelt. Der auf Elektroantrieb umgerüstete Smart ForTwo
soll analysiert werden.
Im Vorfeld sollte die Vorbereitungsaufgabe mithilfe der Funktionsbeschreibung der
Teilkomponenten (s. Anhang) gelöst werden.
Dadurch wird ein Grundverständnis des Antriebssystems erlangt. Dies wird benötigt, um
die Versuche im Praktikum durchzuführen und auch zu verstehen.
Das Praktikum beinhalten im Wesentlichen folgende Punkte:
1. Zu Beginn werden mithilfe der Gesamtübersicht des E-Smarts die Komponenten
identifiziert und deren Funktion erarbeitet.
2. Definieren Sie die Messpunkte zur Verbrauchsmessung unter Berücksichtigung des
Bordnetzes und der Heizung (s. Auswertung). Was, wo und wie muss gemessen
werden? Es bietet sich das Blockschaltbild des gesamten Fahrzeugs an, in dem die
Messpunkte markiert werden können (s. Anhang).
3. In einer Diskussion sollen die notwendigen Fahrmanöver und alle Ausgangsbedingungen definiert werden.
4. Nehmen Sie anschließend das Datenloggermesssystem in Betrieb und schließen
Sie die Messwandler an.
5. Anschließend werden die Messwerte bei definierten Fahrmanövern aufgezeichnet.
6. Zum Abschluss wird der Ladevorgang ausgewertet und die Steckerstandards und
Lademodi nach SAE J1772 diskutiert.
Folgende Auswertungen sind zu betrachten und die Ergebnisse zu interpretieren:
1. Gesamtenergieumsatz in kWh pro 100 km auf Basis der durchgeführten Messfahrten. Geben Sie die einzelnen Verbräuche von Heizung, Bordnetz, Antrieb ohne
Rekuperation und mit Rekuperation an sowie den Rekuperationswirkungsgrad.
2. Wie hoch sind die max. elektrische Antriebsleistung und die max. elektrische Rekuperationsleistung?
3. Erstellen Sie eine Wirkungsgradkette soweit möglich anhand der gemessenen Werte. Bevorzugte Darstellung ist ein Blockschaltbild.
4. Ergänzen Sie ihre Darstellung um den Wirkungsgrad des Ladegeräts anhand der
erfassten Messwerte. Warum ist dieser Wert nicht repräsentativ?
5. Visualisierung der gefahrenen Strecke (Fahrprofil) anhand der GPS-Koordinaten
und hinsichtlich des Energieumsatzes (Leistungsprofil) mit Bestimmung der signifikanten Traktions- und Rekuperationsstrecken.
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Vorbereitungsaufgaben
Unterschied zwischen einem reinen Elektrofahrzeug (BEV) und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Benennen Sie die verdeckten Komponenten der Grafik. Nutzen Sie auch die Dokumente im Anhang über die Funktionsprinzipien eines Elektrofahrzeugs.
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Funktionsprinzip eines Elektroautos und seiner Komponenten
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E-Smart – Gesamtübersicht inkl. Komponenten
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E-Smart – Blockschaltbild aktives Batteriemanagementsystem
E-Smart – Blockschaltbild Slave Knoten
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Methoden des Zellspannungsausgleichs
Das Ungleichgewicht des Ladezustandes der Akkumulatorzellen spielt für die Lebensdauer der Batterie eine sehr wichtige Rolle. Weil die einzelnen Ladezustände ohne dem
Balancing über die Zeit auseinander driften, kann eine schnelle Verringerung der Batteriekapazität die Folge sein, da einige Zellen nicht vollständig geladen, andere bei Traktion
nicht vollständig entladen werden.
Die Ursachen des Ungleichgewichts von Zellladungen werden nach internen und externen
Quellen in zwei große Kategorien geteilt. Die internen Ursachen umfassen die vom Hersteller vorgegebenen maximalen Ladeströme, unterschiedliche Eigenimpedanzen und
Selbstentladungsraten der Zellen. Externen Ursachen ist vor allem die durch Schutzschaltungen verursachte ungleichmäßig Verteilung von Ladungen oder Entladungen an verschiedenen Zellen in einem Batteriemodul. Wegen der thermischen Differenz über der
Batterie, ergeben sich unterschiedliche Selbstentladungsraten der Zellen.
Zell Balancing
Passiv
Fester ShuntWiderstand
Aktiv
Gesteuerter ShuntWiderstand
Kapazitive
Zwischenspeicherung
Single
Kondensator
Single
Induktivitätt
Multi
Induktivität
Single Winding
Transformator
Transformator/Induktive
Zwischenspeicherung
Multi
Kondensatoren
Multi Winding
Transformator
Multiple
Transformator
Abbildung 1: Passives und aktives Zell-Balancing – Topologien
Es kann grundlegend zwischen passivem und aktivem Balancing unterschieden werden.
Eine Unterteilung der Unterarten findet sich in Abbildung 1. Alle Varianten, die die überschüssigen Energien aus den vollständig geladenen Zellen in Wärme oder andere nicht
primär nutzbare Energieform umwandeln, werden als passiv bezeichnet. Im Gegensatz
dazu lädt das aktive Balancing die Energie aus voll geladenen Zellen in Zellen mit gerin11
gerem Ladezustand. Der Energiesaustausche geschieht mit Hilfe der Energiezwischenspeicherung in aktuven Bauelementen.
Prinzipiell gibt es drei verschiedene Varianten:
• kapazitive Zwischenspeicherung
• induktive Zwischenspeicherung
• erweitere induktive Zwischenspeicherung (Transformator)
Passives Balancing
Fester Shuntwiderstand
Das einfachste passive Balancingverfahren wird mit einem Shuntwiderstand realisiert, der
parallel an jede Zelle angeschlossen wird. Ein kontinuierlicher Strom von allen Zellen wird
dabei durch den Widerstand umgeleitet (bypassing) während die Batterie lädt, um die
Spannung der Zellen zu begrenzen. Oder wie in Abbildung 2 auf der rechten Seite dargestellt, kann die einzige nicht vollständige geladene Zelle B3, nicht durch Ladeschlussstrom
der anderen Zellen, sondern durch einen geringeren bypassing Strom voll geladen werden, um die Nennkapazität aller einzelnen Batteriezellen zu erreichen.
Abbildung 2: Fester Shuntwiderstand [4]
Dieses Verfahren kann nur für Blei-Akkumulator und Nickel-Cadmium/Metallhydrid- Akkumulator verwendet werden, weil diese bei Überladung nur geringen Kapazitätsverlust erleiden. Dieses Verfahren ist zwareine sehr preiswerte Variante, jedoch ist ein großer
Nachteil, dass vielVerlustwärmeenergie durch den durch die Widerstände fließenden
Strom bei allen Zellen erzeugt wird.
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Gesteuerter Shuntwiderstand
Statt der kontinuierlichen Shuntwiderstände wird nun ein Schalter in Reihe zu diesen geschaltet, um die Energie selektiv in Wärme umzuwandeln, je nachdem, welche Zelle einen
zu hohen Ladezustand besitzt (Abbildung 3). Die Steuerung geschieht über eine höhere
Logik (z.B: Mikroprozessorschaltung), die anhand von Grenzwertkriterien über das Balancing der einzelnen Zellen entscheidet. Dieses Verfahren ist effizienter als die Methode mit
festem Shuntwiderstand und ist zudem einfach, zuverlässig, selektiv und kann bei LithiumIonen-Batterien eingesetzt werden.
Abbildung 3 Gesteuerter Shuntwiderstand
Für die zwei passiven Balancing Verfahren muss ein Shuntwiderstand so dimensioniert
werden, dass die maximalen Verlustleistungen in Wärme umgesetzt werden können. Dafür ist ggf. ein extra Kühlsystem nötig, um die Wärme an die Umgebung abzugeben.
Je nach maximal möglicher Kühlkörpergröße ist der Ladestrom entsprechend zu dimensionieren. Aufgrund der nicht nutzbaren Energiemenge sinkt der Wirkungsgrad des elektrischen Systems.
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Aktives Balancing
Single Kondensator
Ein über zwei Zellen parallel geschalteter Kondensator als Zwischenspeicher basiert auf
dem Prinzip der Ladungspumpe. Zwei Arten von Schaltungen werden auf diesem Prinzip
entwickelt. Die erste Schaltung (siehe Abbildung 4) braucht nur einen Kondensator, n+1
Schalter und zwei Doppelkontaktschalter, um n Zellen auszugleichen. Dies ist eine einfache Strategie. Wenn ein Spannungsunterschied zwischen den Zellen über einem bestimmten Schwellwert liegt, lädt der Kondensator die Energie zwischen dieser und einer
weiteren Zelle um. Dabei müssen die zum Ausgleich verwendetenZellen in der Batterienicht unmittelbar benachbart liegen. Das Balancing kann bereits mit einem geringen
Spannungsunterschied von 10 mV stattfinden. Je kleiner der Spannungsunterschied ist,
desto geringer ist die Ladungsverschiebung zwischen den Zellen pro Schaltzyklus.
Jedoch ist eine sehr sichere Steuerung bei dieser Schaltung nötig. Im Fehlerfall - zum Beispiel durch eine Fehlbedienung der Schalter - besteht ein Kurzschluss an zwei benachbarten Zellen.
Abbildung 4 Single Kondensator
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Multi Kondensatoren
Die zweite Methode basiert auch auf dem Prinzip der Ladungspumpe. Wie in Abbildung 5
dargestellt, erfordert diese n-1 Kondensatoren und 2n Schalter zum Ausgleich von n Zellen. Es wird keine intelligente Steuerung gebraucht, da alle Schalter nur gleichzeitig in
zwei Zustände schalten. Die Kondensatoren laden sich bis Zellspannungsniveau auf und
es führt zu keinem Kurzschluss bei Fehlbedienung der Schalter. Im Vergleich mit der ersten Schaltung kann der Ausgleich nur zwischen benachbarten Zellen pro Schaltzyklus
stattfinden.
Abbildung 5 Multi Kondensatoren
Der gleiche Energietransport zwischen den Batteriemodulen bei gleicher Anzahl von Zellen und gleicher Nennspannung wird mit einer Umschaltung von Kondensatoren realisiert.
Der Nachteil der Ladungspumpe ist eine relativ lange Ausgleichszeit, obwohl bei der Ladung oder Entladung fast kein Energieverlust in Form von Wärme auftritt.
Single Induktivität
Eine weitere Methode zur schnellen Energieumwandlung ist die Nutzung der Induktivität in
einer Spule oder Transformator. Durch einen großen Ausgleichsstrom bietet diese Variante eine kleine Ausgleichszeit mit geringen Schaltverlusten. Die in Abbildung 6 gezeigte
Methode nutzt eine Spule für die Energieübertragung in dem Batteriemodul. Die Steuerung hat eine integrierte Spannungsüberwachungsfunktion, diese erfasst die Spannungen
aller Zellen und wählt zwei Zellen zum Ausgleich aus. Die Zelle mit höchstem Ladezustand
gibt ihre Energie durch das Einschalten ihrer parallelen Schalter Qnb und Q(n+1)a in die
Spule zum Aufbau eines magnetischen Felds ab. Die Größe der magnetischen Feldstärke
in der Spule wird durch die Höhe des Stromes, der Abmessungen und der Windungszahl
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bestimmt. Das magnetische Feld baut sich nach dem Abschalten der Stromzufuhr ab und
gibt die Energie an die gewählte Zelle mit Zuschaltung paralleler Schalter weiter.
Abbildung 6 Ausgleichsschaltung mit Single Induktivität
Die beiden für einen Ausgleich zufällig ausgewählten Zellen können sich in einem Batteriemodul befinden. Deshalb braucht die Steuerung für ein mit n Zellen bestehendes Batteriemodul genau 2n separate Steuersignale. Eine komplizierte Schaltung mit vielen ICs und
Bauelementen muss vorgesehen werden. Aufgrund von Softwareausfall, der Qualität von
ICs und der Bauelementen besteht ein großes Sicherheitsrisiko.
Multi Induktivität
Abbildung 7 zeigt einen grundsätzlichen Aufbau mit mehreren Spulen. Somit benötigen n
Zellen n-1 Spulen, um ihre Ladungsniveaus auszugleichen. Bei dieser Schaltung kann
eine Zelle ihre Energie nur an die benachbarte Zelle weitergeben. Es dauert deshalb eine
lange Zeit bis sich ein einheitliches Spannungsniveau in einem Modul einstellt. Dies ist
dann der Fall, wenn die Spannungsdifferenz zwischen der ersten und der letzten Zelle
ausgeglichen ist. Weil es nicht möglich ist die Energie auf direktem Wege in eine entfernte
Zelle zu transportieren, senkt sich der Wirkungsgrad dieses Anwendungsfalls.
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Abbildung 7 Ausgleichsschaltung mit Multi Induktivität [12]
Single Winding Transformator
Die Ausgleichsschaltungen mittels Transformator beruhen auf dem Prinzip des Sperrwandlers. Die Primärseite des Transformators wird mit dem gesamten Batteriemodul gekoppelt und setzt auf Sekundärseite die Spannung der Zelle mit der auszugleichenden
Ladung um. Aus dem englischen Begriff nennt sich ein solcher Transformator „switches
transformer“ (siehe Abbildung 8). Der Strom der Primärseite des Transformators baut sich
eine bestimmte Zeit linear auf, solange der Schalter auf der Primärseite geschlossen ist.
Nach der Sperrung der Primärseite kommt der Sekundärseitige Strom zustande. Bevor
das Balancing beginnt, wird eine Zuschaltung an der Sekundärseite und der am wenigsten
geladenen Zelle von der Steuerung durchgeführt. Sodass die schwächste Zelle sich somit
von der Gesamtspannung lädt. Dieser Vorgang wird zyklisch wiederholt, bis alle Zellen
eine Mindestspannungsdifferenz zu der Durchschnittsspannung erreicht haben.
Abbildung 8 Ausgleichsschaltung mit Single Winding Transformator
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Multi Winding Transformator
Die zweite Methode mit Transformator ist die sogenannte Multi Winding Transformator
Variante. Jede Zelle erhält eine eigene sekundärseitige Wicklung wie in Abbildung 9 zu
sehen. Wenn eine erhöhte Spannungsdifferenz detektiert wird, schaltet sich der an der
Zelle mit höchster Spannung verbundene Schalter ein, womit der Speicherkern des Transformators aus einer Zelle geladen wird. Bei Abgabe der gespeicherten Energie fliest der
primärseitige Strom durch die Freilaufdiode in die gesamte Batterie zurück. Der materielle
Aufwand dieser Variante für n Zellen beträgt jeweils n sekundärseitige Windungen und n
Schaltelemente. Die Schwierigkeit zeigt sich im Aufbau, weil der Transformator eine Sonderanfertigung darstellt.
Abbildung 9 Ausgleichsschaltung mit Multi Winding Transformator [8]
Multiple Transformator
Die letzte Methode des Zellausgleichs mit Transformator wird in Abbildung 10 gezeigt. Jede Zelle erhält in diesem Fall nicht nur eine sekundärseitige Wickelung sondern einen eigenen Speicherkern. Zum Vergleich mit Multi Winding Transformator ist diese Methode
besser für den modularen Aufbau geeignet, da es bei einer Erweiterung eines Batteriemoduls keine Änderungen am Transformator (z.B.: Kernstärke, Anzahl der Wickelung)
braucht. Obwohl die Anzahl der Schaltelemente sich reduzieren und der Transformator in
normaler Bauform gewickelt werden kann, sind die Baukosten sehr hoch.
Abbildung 10 Ausgleichsschaltung mit Multiple Transformator
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