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"Pascal M. Estermann" <[email protected]>
1. Einleitung
1.1 Das Allokationsproblem
Wir haben es mit einem Allokationsproblem zu tun, da die Produktionsfaktoren knapp sind,
demgegenüber aber unbeschränkte Bedürfnisse entgegenstehen.
⇒ Es müssen also Entscheidungen getroffen werden.
1.2 Allokationsmechanismen
verschiedene Möglichkeiten sind vorhanden:
- behördliche Zuteilung von oben
- Auslosung / Zufall
- Faustrecht / Anarchie
- Markt
In Bezug auf die Gesamtwirtschaft wird zwischen Plan- und Marktwirtschaft unterschieden.
1.3 Begriff “Mikroökonomie”
Es handelt sich um eine Analyse des Marktes im Detail.
Wir betrachten einen Haushalt, einen Konsumenten in Bezug auf das Nachfrageverhalten.
Wir betrachten ein Unternehmen in Bezug auf das Angebotsverhalten.
Wir betrachten einen Markt, auf dem sich Anbieter und Nachfrager begegnen.
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2. Das Phänomen des Marktes
Der klassische Markt ist ein räumliches Zusammentreffen von Anbietern und Nachfragern..
Der Markt ist ein Zusammentreffen von Anbietern und Nachfragern über einen bestimmten Zeitraum.
Es gibt nicht nur Gütermärkte (Finanzmärkte).
Man spricht auch vom Markt der Produktionsfaktoren.
- Arbeitsmarkt
Preis ist der Lohn.
- Kapitalmarkt
Preis ist der Zins.
- Bodenmarkt
Wenn die Marktkräfte spielen legen Anbieter und Nachfrager einen Preis fest. Man spricht also auch
vom Preismechanismus.
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3. Das Modell der vollkommenen Konkurrenz
3.1 Weshalb ein Modell?
Ein Modell ist eine Abstraktion der Realität.
3.2 Die Modellannahmen
Um die Marktmechanismen analysieren zu können, treffen wir 7 Annahmen, damit wir sehen können,
dass der Preis tatsächlich durch den Markt zustande kommt:
1. Es hat unzählig viele Anbieter und Nachfrager. Der einzelne Marktteilnehmer ist also unbedeutend
klein und hat keinen Einfluss auf die Preisgestaltung.
2. Es gibt keinerlei Preisabsprachen.
3. Es gibt keinerlei Vorzüge für einzelne Marktteilnehmer – alle sind gleichbedeutend klein.
4. Jeder Marktteilnehmer verhält sich als “homo oeconomicus”. Alle Marktteilnehmer verhalten sich
rational und sind auf Gewinn- und/oder Nutzenmaximierung aus.
5. Es besteht eine vollkommene Markttransparenz. Jeder kennt jeden Markt und die Preise.
6. Güter sind homogen. Ein Markt ⇒ ein Preis!
7. Anpassungen an Veränderungen erfolgen sofort und ohne jegliche Verzögerungen!
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4. Die Nachfragekurve
Es geht darum, den Konsumenten zu erfassen und zu beschreiben.
Auch hier gehen wir davon aus, dass sich der “homo oeconomicus” stets rein rational verhält. Er wägt
also stets ab und will einen maximalen Nutzen. Allerdings haben wir es hier mit einem recht ärmlichen
Menschenbild zu tun. Wir minimieren den Menschen und sehen hier auch, dass das Modell Grenzen
hat.
⇒ Die Grundverhaltensweise gilt aber für die meisten Menschen und Fälle. Das Grundverhalten des
Menschen orientiert sich am Maximumprinzip.
Um das Ganze erklären zu können, brauchen wir das Konzept des Nutzens. Der Nutzen ist eine
subjektiv wahrnehmbare Grösse und widerspiegelt persönliche Neigungen und Interessen. Nutzen ist
nicht messbar und nicht “absolut”. Jeder Mensch oder Haushalt wägt Nutzen aber ab und macht
automatisch eine Hierarchie der Nutzen.
Wir gehen von den folgenden 2 Annahmen aus:
1.
Der einzelne Konsument kann die verschiedenen Nutzgrade rangieren.
2.
Relativ zu einem anderen Gut, kann der Nutzen eines Gutes gemessen werden.
4.1 Grenznutzen und Gesamtnutzen
Der Gesamtnutzen:
Ich habe 10 Paar Hosen.
Alles, was ich letzten Winter fürs Skifahren ausgegeben habe.
Alles, was ich für Trinken ausgebe.
⇒ Den Nutzen, den ich aus einem Gut herausnehme. (Nutzen meiner 10
Paar Schuhe zusammen)
Der Grenznutzen
“Grenz” heisst in der VWL immer das “Zusätzliche”. Ich habe 5 Paar
Schuhe und kaufe ein sechstes Paar, so ist der Nutzen des 6. Paares der
Grenznutzen.
⇒ Nutzen, den ich aus einem zusätzlichen Gut herausnehme. (Nutzen
des 11. Paars Schuhe)
4.2 Die Gossen’schen Gesetze
Hans Heinrich Gossen war ein Statistiker und Ökonom des 19. Jahrhunderts.
Das 1. Gossen’sche Gesetz
Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens:
Der Grenznutzen eines Gutes nimmt mit zunehmender Menge ab.
⇒ Der Hunger nimmt ab.
⇒ Der Hunger nimmt im Vgl. zu Brötchen
1 weniger ab.
Beim 20. Brötchen muss ich kotzen – der Grenznutzen wird also negativ!”
Ich habe Hunger und esse ein Brötchen
Ich esse ein weiteres Brötchen
Ich habe keine Schuhe, kaufe ein Paar.
Ich kaufe ein zweites Paar Schuhe.
⇒ Habe enormen Nutzen davon.
⇒ Nutzen des 2. Paare ist geringer.
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Das 2. Gossen’sche Gesetz
Güter erhalten ihren Preis dadurch, indem sie auf andere Güter bezug nehmen. Man spricht also auch
von relativen Preisen. Der homo oeconomicus will seinen Nutzen und somit auch den Grenznutzen
stets maximieren. Das Nutzenmaximum ist dann erreicht, wenn der Grenznutzen pro Geldeinheit in
allen Verwendungsrichtungen gleich gross ist.
Das Gesetz vom Ausgleich der Grenznutzen
GN1
----GN2
P1
=
P2
GN = Grenznutzen
---P = Preis
Beispiel:
Gut 1 = Käse
Gut 2 = Brot;
Preis 1 = 3.-Preis 2 = 1.—
Völlig willkürlich gehen wir nun davon aus, dass GN1/GN2 = 2 ist.
Die Haushalte müssen also ihre Einkommen zwischen Käse und Brot aufteilen.
In diesem Falle hier ist Käse 3 x so teuer wie Brot, bringt aber nur den 2-fachen Nutzen, der Haushalt
kauft also eine Einheit Käse weniger.
Da der Haushalt nun weniger Käse konsumiert, steigt GN für Käse, der GN des Brotes sinkt dagegen.
Steigt der Preis für Käse, wird Brot relativ billiger.
Also: Das Verhältnis des Grenznutzens zum Preis muss bei jedem Gut optimal sein. Wenn ein
Gut 3-fachen Nutzen bringt, darf es auch höchstens das 3-fache kosten.
4.3 Ableitung der Nachfragekurve
Die Gestalt der Nachfragekurve ergibt sich aus den beiden Gossen’schen Gesetzen:
1. Gesetz führt zur negativen Neigung
2. Gesetz führt zu den konkreten Punkten auf der Kurve
Jeder Punkt auf der Kurve stellt ein Nutzenmaximum dar.
Die Nachfragekurve drückt aus, wie sich die Nachfrager verhalten, wenn sich ein Preis ändert.
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5. Die Angebotskurve
Wenn wir vom gewinnmaximierenden Verhalten sprechen, so reden wir eigentlich von der Differenz
zwischen Erlös und Kosten.
5.1 Die Kostenfunktion
5.1.1 Gesamtkosten
Am unteren und oberen Ende der Kurve sind die
Gesamtkosten nicht optimiert, die Wahrheit liegt
irgendwo in der Mitte der Kurve.
5.1.2 Grenzkosten
Es handelt sich hier um die Kosten, die bei der
Produktion einer weiteren Einheit entstehen.
Bis zum Wendepunkt nehmen die Grenzkosten zu,
nach dem Wendepunkt nehmen sie ab. Am
Wendepunkt ist die Kurve am flachsten.
5.1.3 Durchschnittskosten
Die Durchschnittskosten ergeben sich aus:
Kosten / Anzahl produzierte Einheiten.
Die Durchschnittskosten sind im Minimum, wo die Verbindung Nullpunkt – Kurventangente liegt.
Anschliessend nehmen die Durchschnittskosten wieder zu.
In diesem Minimum schneiden sich auch die Durchschnittskostenkurve und die Grenzkostenkurve.
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5.2 Das Gewinnmaximum
Gewinn = Erlös – Kosten
Erlös ist eine Gerade, da er vom Markt
gegeben ist.
Das Gewinnmaximum ist dort, wo
Gesamtkosten minimal sind (Origo –
Kurventangente - Verbindung).
Wenn die Tangente parallel zur E – Kurve
ist, so haben wir die
Gewinnmaximierungsbedingung.
⇒ P = GK ⇒ Gewinnmaximierung
Merke: Die Angebotskurve ergibt sich aus
der Grenzkostenkurve, welche aussagt,
wieviel ich bei Preis X anbiete, wenn ich
mich gewinnmaximierend verhalte!
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6. Die Preisbildung
6.1 Der Gleichgewichtspreis
Merke:
Jeder Punkt auf der Angebotskurve ist ein Gewinnmaximum
Jeder Punkt auf der Nachfragekurve ist ein Nutzenmaximum.
Der Schnittpunkt auf der Grafik entspricht dem Gleichgewichtspreis. Hier entspricht das Angebot der
nachgefragten Menge. Der Markt ist also im Gleichgewicht. Der Preis wird sich auf einem freien Markt
automatisch auf den Gleichgewichtspreis hinbegeben, dies nennt man den Marktmechanismus.
N
A
6.2 Der Marktmechanismus
Der Markt als Allokationsinstrument ist effizient. Jetzt lässt sich dies verdeutlichen. Wenn in jedem
Markt das Gewinnmaximum dem Nutzenmaximum entspricht, so ist die Allokation geglückt. Der Markt
ist also die optimale Lösung des Allokationsproblems. Im Gleichgewicht wird nicht nur der Markt
geräumt, hier sind auch Anbieter und Nachfrager vollends befriedigt.
Wir müssen uns klar sein, wie sich die Kurven bei Veränderungen bewegen werden:
N ist abhängig von EINKOMMEN, PREIS und ERWARTUNGEN.
Wenn sich der Preis ändert, wandern wir auf der Kurve.
Wenn sich N aus anderen Gründen ändert, verschiebt sich die Kurve.
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7. Eingriffe in den Marktmechanisums
7.1 Mindestpreise
Dieser Eingriff macht nur Sinn, wenn der Mindestpreis über dem Gleicggewichtspreis zu liegen
kommt.
Beispiele: Milchpreis oder Mindestlöhne.
Bei der Festlegung eines Mindestpreises
kommt es unweigerlich zu einem
Überschussangebot. Der Staat wird dieses
übernehmen und verwerten. Nun will die
Schweiz diesen Überschuss exportieren,
Mindestpreis
aber: das Ausland hat dieselben Probleme
und muss zu Spottpreisen exportieren. Den
Bund kostet dies über 1 Mrd.. Der Bürger
bezahlt zweimal zuviel: Als Konsument und
als Steuerzahler.
Logisch ist, dass die Bauern versuchen,
möglichst viel zu produzieren, da sie eh
einen Abnehmer finden. Womit klar wird,
dass die Bauern noch belohnt werden, wenn
sie zuviel produzieren. Arbeit und überdüngter Boden werden völlig falsch alloziert. Die Bauern
erhalten völlig falsche Anreize.
Überschussangebot
Den Entscheid zu fällen, haben aber nicht die Ökonomen, sondern die Gesellschaft. Sie muss sagen,
ob sie sich den Erhalt der Landwirtschaft soviel kosten lassen will. Die Ökonomen können nur
Vorschläge machen. Ein solcher wäre, dass man Direktzahlungen vergibt, zzgl. Zum Milch- und
Fleischerlös der Bauern.
Ein anderes Beispiel wäre die Einführung eines Mindestlohnes. Diese führen zu Arbeitslosigkeit. Wie
z.B. in Frankreich (Mindestlöhne für Jugendliche) oder in den USA unter Präsident Carter.
Mindestlöhne führen dazu, dass ein Teil der Arbeitnehmer zwar profitiert, ein anderer Teil allerdings
verliert den Job. Auch hier könnte man durch Direktzahlungen (Sozialausgleichszahlungen) eine
marktkonforme Lösung herbeiführen.
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7.2 Höchstpreise
Es kommt zu einem Nachfrageüberschuss und
somit zu einem Schwarzmarkt.
Der Schwarzmarkt allerdings orientiert sich an den
Gesetzen des freien Marktes. Der
Schwarzmarktpreis liegt stets über demjenigen des
staatlich festgelegten Preises (Risikoprämie für die
Schwarzhändler).
Als Beispiel kann man die Maximalmieten für
Altbauwohnungen nehmen. Der Vermieter kann
den Mietpreis nur dann erhöhen, wenn er höhere
Kosten nachweisen kann. Dies führt dazu, dass es
zu einem “Angebot unter der Hand” kommen wird
und somit auch zu einer Art Korruption. Ziel dieser
Gesetzesregelung war es, Leuten mit tieferen Einkommen, günstigen Wohnraum zu ermöglichen, da
die Wohnungen aber unter der Hand weggehen, erscheinen diese billigen Wohnungen gar nicht auf
dem Markt. Die Familien haben also gar nichts von dieser Gesetzesregelung. Die übrigen Mieten
steigen weiterhin. ⇒ Fehlallokation.
Wenn man das Ganze dem freien Markt überlassen hätte, wären die Mieten zwar höher, wären aber
auf dem freien Markt noch erhältlich.
Ein weiteres Beispiel ist die politische Aussage: “Die Hypothekarzinsen sind zu hoch”. Die
Hypothekarzinsen sind dem Preisüberwachungsgesetz unterstellt (PüG). Wenn der Hypothekarzins
sich nur bis zu einem festgelegten Höchstniveau bewegen könnte, gäben die Banken, bei teuren
Refinanzierungssätzen gar kein Geld mehr raus, da sie ja ihre Kosten kaum noch decken kann. Es
kommt zu einer Verknappung des Wohnraums und somit zu einer weiteren Verteuerung desselben.
Das Gegenteil würde erreicht.
Sinn machen Höchstpreise zum Beispiel in Entwicklungsländern, wenn Grundnahrungsmittel vom
Staat einen Höchstpreis erhalten. Hier erreichen Höchstpreise einen echten sozialen Zweck.
Wenn man wirklich marktkonform sozial vorgehen will, sollte man dies mit marktkonformen Methoden
angehen, z.B. durch Anpassung der Steuergesetzgebung.
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8. Verschiebungen von Angebots- und Nachfragekurve
8.1 Einkommensänderungen
Einkommen steigen ⇒ Nachfragekurve
verschiebt sich nach rechts.
Die Anbieter werden sich den neuen Umständen
anpassen ⇒ Preis steigt.
8.2 Bedürfniswandel
Als Beispiele können Rollerblades oder Snowboards genommen werden. Die Nachfrage steigt an und
somit auch die Preise.
Die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts.
(Es werden aber weniger Skis nachgefragt, also
verschiebt sich die Skinachfrage nach links –
nimmt also ab.
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8.3 Substitutionsgüter
Es handelt sich um Güter, die dasselbe Bedürfnis
stille: Teigwaren/Reis; Margarine/Butter;
Kaffe/Tee.
Was geschieht nun auf dem Margarinemarkt,
wenn der Butterpreis reduziert wird?
⇒ Die Nachfrage nach Margarine wird
zurückgehen, da Butter erschwinglicher
geworden ist.
Wenn sich ein Preis eines Gutes verändert,
ändert sich der Preis des Substitutionsgutes in
dieselbe Richtung.
8.4 Komplementärgüter
Es handelt sich hier um Güter, die sich ergänzen: Computer/Software; Auto/Benzin;
Schuhe/Schuhcrème.
Was geschieht auf dem Automarkt, wenn der Benzinpreis auf 5.—ansteigt?
Die Nachfragekurve nach Autos wird
zurückgehen.
⇒ Wenn sich der Preis eines
Komplementärgutes verändert, verändert sich
der Preis des Komplementärgutes in die
entgegengesetzte Richtung.
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8.5 Preiserwartungen
Die Öffentlichkeit rechnet damit, dass der
Benzinpreis steigen wird. Was geschieht auf dem
Benzinmarkt?
Der Preis wird steigen, da es vorübergehend zu
“Hamsterkäufen” kommen wird. Die Prohezeiung
wird sich also bewahrheiten. (self-fullfillig
prophicees). Ein Beispiel ist die momentane
Börsensituation.
8.6 Ernteschwankungen
Vorausgeschickt werden muss, dass sich das Angebot nicht verändern kann, da eine Ernte stets eine
feste Menge Tomaten hervorbringen wird. Die Angebotsmenge ist also unveränderlich. Die gesamt
Angebotskurve wird sich also verschieben.
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8.7 Rohstoffe
Früher gab es ein Erdöl-Lieferanten-Kartell. Diesen Fall behandeln wir hier nicht.
Wenn es zu einer Verknappung von Erdöl
kommt, wird der Preis steigen und die Menge
nimmt ab.
Rohstoffe, die auf Erdöl basieren (Plastik) wird
somit auch knapper und die Anbieter können und
wollen weniger anbieten (Grenzkosten steigen,
da Rohmaterial teurer wird).
Wenn sich der Erdölpreis verändert, hat dies
Auswirkungen auf praktisch jedes Gut. Wenn der
Erdöl steigt, kommt es zu einer Inflation, da das
ganze Preisniveau steigt. Die Gesamte
Volkswirtschaft wird schrumpfen.
8.8 Technischer Fortschritt
Was geschieht bei Produktivitätssteigerungen,
also technischem Fortschritt?
Die Angebotskurve wird sich nach rechts verschieben, die Grenzkosten sinken durch den
Produktivitätsfortschritt. Die Unternehmung wird sicherlich mehr auf den Markt werfen, die Preise
sinken. Beispiele: PC, Taschenrechner
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8.9 Lohnkosten
Wir betrachten das Ganze aus der Sicht des
Anbieters, der höhere Lohnkosten hat und somit
auch mit grösseren Grenzkosten leben muss. Die
Angebotskurve wird sich nach links verschieben:
Der Preis steigt.
Es kann aber der Fall eintreten, dass die LohnMehrkosten durch gewisse
Produktivitätssteigerungen aufgefangen werden,
so werden die Einkommen steigen und die
Nachfrage sich nach rechts verschieben.
Wenn die Leute mehr verdienen und die Preise
steigen, wird sich dieser Preisanstiegseffekt
kumulieren und wird in einer inflationären Spirale
münden.
8.10 Indirekte Steuern
Wenn indirekte Steuern erhöht bzw. neulanciert werden, verschiebt sich die Angebotskurve nach
rechts.
Was geschieht genau?
Die Angebotskurve wird sich nach rechts verlagern, da die Grenzkosten steigen. Der Produzent wird
allerdings nicht die gesamte Preiserhöhung an den
Kunden weiterbelasten, sondern wird einen Teil
selber berappen, um die Nachfrage nicht allzu stark
zu belasten. Wenn er voll überwälzen würd, befände
sich der Produzent in keinem Gewinnmaximum, was
sicherlich nicht seine Absicht sein kann. Je nach
Gestalt der Nachfragekurve wird der Produzent mehr
oder weniger überwälzen. Je steiler dest überwälz.
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9. Elastizität
Es ist lediglich ein mathematisches Konzept, ist aber wertvoll für die Dskussion volkswirtschaftlicher
Probleme.
Die Elastizität sagt aus, wie stark die eine Variable auf eine andere Variable reagiert. Wenn sie stark
reagiert spricht man von elastischem Verhalten (flache Kurven).
Wenn sie schwach reagiert spricht man von unelastischem Verhalten (steile Kurven)
9.1 Nachfrageelastizität
Wie stark/schwach reagiert sie Nachfrage auf Preisänderungen?
N ist elastisch ⇒
N ist unelastisch
e grösser 1
⇒
e kleiner 1
(Suchtgüter, Benzin, Strom nicht substituierbar, indirekte Steuern
erheben!!!)
⇒
E = 1 deutet auf proportionales Verhalten hin.
E ist immer negativ, da N-Kurve negativ geneigt ist. Beim Resultat der Formel ist nur der Betrag zu
berücksichtigen.
9.3 Angebotselastizität
Spielt eine geringere Rolle.
Die Steilheit hängt von den Grenzkosten ab ⇒ Elastizität ist also eine reine Kostenfrage.
E ist positiv, da A-Kurve positiv ist.
9.4 Kreuzpreiselastizität
Das ist eigentlich überhaupt nicht relevant.
Es bezieht sich auf Substitutions- und Komplementärgüter. Man fragt sich hier, wie stark die
Nachfrage eines Gutes auf die Nachfrage des anderen Gutes reagiert. Für die VWL sind diese Fragen
irrelevant.
9.5 Einkommenselastizität
Bezieht sich auf 8.1. Wenn das Einkommen um 10 % steigt, um wieviel steigt dann die Nachfrage für
Gut X, oder die gesamte Nachfrage eines Haushaltes?
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10. Monopol
10.1 Hintergründe
Man unterscheidet Angebots- und Nachfragemonopole. Normalerweise redet man nur von den
Angebotsmonopolen, also von einem Anbieter, der zahlreichen Nachfragern gegenübersteht.
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Staatsmonopole
(SBB, Post, Strom, Wasser, Autobahn)
Natürliche Monopole
(Thearmalquellen einer Region, Matterhorn, Gold)
Herstellmonopole (Patentierte Güter)
Verdrängungswettbewerb kann zu Monopolen führen
Hohe Entwicklungskosten können zu Monopolen führen (Raumfahrt, Kraftwerke)
Kartelle verhalten sich so, als ob sie ein Anbieter wären.
10.2 Preisbildung im Monopol
Da es keine Konkurrenz gibt, kann nicht der Marktmechanismus den Preis bestimmen. Es gibt auch
keine Angebotskurve, da die Menge ja durch den Monopolisten festgelegt wird.
Zur Preisbestimmung muss der Monopolist die Nachfrage im Auge behalten, da er so in Erfahrung
bringen kann, wie er zum Gewinnmaximum kommen kann; es muss also festgestellt werden, bei
welcher Preis/Mengen – Kombination ein Gewinnmaximum erzielt werden kann. Es kommt prinzipiell
jeder Punkt auf der Nachfragekurve in Frage.
Gewinnmaximum = Grenzerlös = Grenzkosten
Wir sehen, dass der Monopolpreis höher liegt als der Marktpreis.
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