Arbeitsblatt „Marktmechanismus“ Angebot und Nachfrage werden in Form von Kurven dargestellt: ­ Betrachten wir zunächst die Angebotskurve. Sie soll die Beziehung zwischen dem Preis und der Menge eines Produktes zum Ausdruck bringen, das Produzenten anzubieten bereit sind. Miteinander konkurrierende Unternehmen bringen Waren nicht auf dem Markt, weil ihnen dies Spaß macht, sondern um Gewinne zu erzielen. Daher gehören die Produktionskosten zu den wesentlichen Faktoren, welche die Angebotskurve bestimmen. Die Angebotskurve beginnt folglich nicht bei Null, sondern setzt erst bei einem kostendeckenden (und womöglich gewinnbringenden) Preis ein. Nun wird oft angenommen, dass sich der Preis auf dieser Angebotskurve bewege und so den Spielregeln des Marktes folge: großes Angebot bei steigenden Preisen, geringeres Angebot bei sinkenden Preisen. Richtig ist vielmehr, dass eine Änderung des Angebots zu einer Verlagerung der ganzen Kurve führt: Eine Vergrößerung der angebotenen Menge (etwa die bekannte Salatschwemme im Sommer) rückt die Angebotskurve nach rechts. Andererseits rückt die Angebotskurve nach links, wenn die angebotene Menge sinkt (z.B. das Kaffeeangebot nach einer Frostperiode in den Kaffeeländern). Nun zur Nachfragekurve. Sie zeigt die Beziehung zwischen der nachgefragten Menge und dem Preis, den Konsumenten und Konsumentinnen für Güter und Dienstleistungen zu zahlen bereit sind. Logischerweise verhalten sich die Konsumenten und Konsumentinnen konträr zu den Anbietern: Sie wollen beim Kauf nicht Gewinne machen, sondern sparen. Hier gilt aber ebenso, was für die Angebotskurve gesagt wurde: Der Preis bewegt sich nicht auf der Nachfragekurve nach oben, wenn die angebotene Menge sinkt, oder nach unten, wenn die angebotene Menge steigt. Hingegen verändert die ganze Kurve ihre Lage, und zwar nach rechts, wenn die Nachfrage steigt. Die Nachfragekurve rückt nach links, wenn die Nachfrage nachlässt. Arbeitsblatt zu Meridiane 5, Kapitel 5: Mensch und Wirtschaft © Ed. Hölzel, Wien