HIV spezifische Immunität und virale Fluchtmechanismen Der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Vorgelegt von Katja Maurer aus Nürnberg Als Dissertation genehmigt von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg Tag der mündlichen Prüfung: 01.10.2008 Vorsitzender der Promotionskommission: Prof. Dr. Eberhard Bänsch Erstberichterstatter: Prof. Dr. Thomas Winkler Zweitberichterstatter: Prof. Dr. Thomas Harrer Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 8 1.1 Pathogenese der HIV Infektion 8 1.2 Das HIV-1 Genom und der virale Replikationszyklus 9 1.3 Das Nef Protein 11 1.4 HIV-1 Tropismus 13 1.5 Faktoren die den HIV Krankheitsverlauf beeinflussen 13 1.5.1 HLA-Allele 14 1.5.2 HIV spezifische T-Zellantwort und Entwicklung von Fluchtmutanten 16 1.5.3 Chemokinrezeptordefekt Δ CCR 5 17 1.5.4 Apobec3G 18 1.5.5 Neutralisierende Antikörper 18 1.6 Antivirale Therapie 19 2 Zielsetzung 21 2.1 Analyse von Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten 21 2.2 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus 2.3 21 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M 2.4 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F 2.5 22 22 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T-Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 22 3 Material, Methoden und Patienten 24 3.1 Verbrauchsmaterial 24 3.2 Laborgeräte 25 3.3 Reagenzien und Lösungen 26 3.4 Zellkulturmedien und Zusätze 28 3.5 Kommerziell erhältliche Kits 29 3.6 Enzyme 30 3.7 Antikörper 30 III Inhaltsverzeichnis 3.8 Vektoren und Zusätze 31 3.9 Bakterien, Zellen und Zelllinien 31 3.10 Oligonukleotidprimer 32 3.11 DNA bzw. RNA Extraktion und Reverse Transkription 35 3.12 Polymerasekettenreaktion (PCR) 35 3.13 DNA-Gelelektrophorese 37 3.14 Sequenzierung 37 3.15 Klonierungsmethoden 38 3.16 RNA Herstellungsverfahren und Elektroporation 38 3.17 Zellkulturverfahren 40 3.18 Zellseparierung und Bestimmung der Zellzahl 41 3.19 HLA-Typisierung 42 3.20 Herstellung von Peptiden 42 3.21 Chrom-Freisetzungs-Versuch 42 3.21 γ-IFN-ELISPOT 43 3.22 Virusstock-Herstellungsverfahren und Infektion von Zellen 44 3.23 Durchflußzytometrie (FACS-Analyse) 46 3.24 Statistische Analyse 47 3.25 Patienten 48 4 Ergebnisse 49 4.1 Analyse von Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten 49 4.1.1 Langzeitanalyse der HLA-B8-positiven Patientin 01 49 4.1.2 Analyse der CTL Erkennung von autologen viralen Varianten der Patientin 01 53 4.1.3 Korrelation von HLA-B8 mit Mutationen innerhalb des FL8 Epitopes bei HIV-1 infizierten Patienten 4.1.4 54 Die CTL Antwort in HLA-B8-positiven Patienten auf das FL8 Wildtyp Epitop und seine jeweiligen Varianten 4.1.5 56 Korrelation zwischen CD4 Zellzahl und Viruslast mit HLA-B8 und den damit assoziierten Mutationen 4.2 58 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus 60 IV Inhaltsverzeichnis 4.2.1 Klinische Daten der Patienten U und R 4.2.2 Virologische Untersuchungen zur Detektion der HI-Viren der Patientin U 60 61 4.2.3 Sequenzvergleich auf Aminosäureebene verschiedener Regionen der HI-Viren beider Patienten 4.2.4 61 Prüfung einer Beteiligung von Apobec3G auf die Mutationsrate der Viren in der Patientin U 4.2.5 64 Prüfung auf das Vorhandensein von anderen hypermutierenden Genen in der Patientin U 4.2.6 65 Prüfung auf das Vorhandensein eines genetischen Polymorphismus in den Wirtsfaktoren Apobec3G und CCR5 der Patienten U und R 4.2.7 66 Prüfung von CD8-depletierten PBMC der Patientin U auf Infektionsfähigkeit mit verschieden tropen HIV-1 Stämmen und deren Replikationskinetik in diesen Zellen. 4.2.8 69 Prüfung der Zellkulturüberstände von PHA-Blasten der Patientin U auf antivirale Eigenschaften bei Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 4.2.9 70 Prüfung des Serums der Patientin U auf neutralisierende Eigenschaften bei Infektion mit den Laborstämmen NL4-3 und 89.6 71 4.2.10 Analyse der neutralisierenden Aktivität des Serums der Patientin U 72 4.2.11 Analyse der HIV-1 spezifischen CTL Erkennung in den Patienten U und R 74 4.2.12 Analyse der HIV-1 spezifischen CTL Antwort der Patientin U gegen das autologe HIV-1 Nef Protein 77 4.2.13 Analyse der fünf Aminosäure langen Deletion im C-terminalen Bereich von Nef mittels Klonierung und Sequenzvergleich auf Aminosäureebene 78 4.2.14 Analyse der HIV-1 spezifischen CTL Antwort der Patientin U gegen die synthetisch hergestellten Peptide, die den Bereich der fünf Aminosäure langen Deletion in Nef eingrenzen 81 4.2.15 Restriktionsanalyse der Peptide PEGEENSCLL und VTSRENSCLL für die HLA-Allele der Patientin U 82 4.2.16 Funktionelle Analysen der autologen nef Gene der Patienten U und R 4.3 84 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M V 86 Inhaltsverzeichnis 4.3.1 Klinischer Verlauf des HLA-B13-positiven Patienten M 4.3.2 Einfluss der Immunsupprimierung durch die Einnahme von Steroiden auf die Entwicklung von CTL Fluchtmutanten in dem Patienten M 4.3.3 88 Analyse der L-zu-M Mutation in dem Nef B13 restringierten Epitop RQDILDLWV auf die CTL Erkennung in dem Patienten M 4.4 86 91 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F 92 4.4.1 Klinischer Verlauf des HLA-B27-positiven Patienten F 92 4.4.2 Prüfung der Aminosäuresequenzen verschiedener Regionen in HIV-1 des Patienten F auf das Vorhandensein von Substitutionen in funktionell wichtigen Domänen 93 4.4.3 Funktionelle Analysen des autologen nef Genes des Patienten F 94 4.5 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T-Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 95 5 Diskussion 98 5.1 Analyse von Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten 98 5.2 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus 5.3 101 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M 5.4 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F 5.5 107 109 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T-Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 111 6 Zusammenfassung 112 6.1 Analyse von CTL Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten 112 6.2 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus 6.3 113 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M VI 114 Inhaltsverzeichnis 6.4 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F 6.5 115 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T-Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 115 7 Summary 117 7.1 Analyses of CTL escape mutations in HLA-B8-positive patients 117 7.2 Analyses of genetic, immunological and virological factors in a patient couple with divergent course of the HIV-1 infection despite infection with the same virus 7.3 117 Treatment with steroids led to a loss of the so far good control of HIV-1 viremia in Patient M 119 7.4 Preservation of normal CD4 counts despite high viral load in Patient F 119 7.5 Analysis of the lytic ability of TCR-RNA electroporated T-cells and the influence on the infection with lab strain NL4-3 120 8 Literaturverzeichnis 121 9 Abkürzungsverzeichnis 10 Anhang 134 11 Publikationen, Konferenzbeiträge und Auszeichnungen 136 12 Lebenslauf 138 13 Danksagung 139 131 VII Einleitung 1 Einleitung 1.1 Pathogenese der HIV Infektion Die Infektion mit dem Humanen Immundefizienzvirus (HIV) bzw. das damit assoziierte Krankheitsbild AIDS (engl.: Acquired Immuno-Deficiency Syndrom) wurde erstmals im Jahre 1981 beschrieben (Gottlieb et al., 1981). Es ist durch das Auftreten von persistierenden und rezidivierenden Infektionen mit opportunistischen Pathogenen und einer starken Abnahme der Anzahl an CD4+ T-Lymphozyten gekennzeichnet. Neben diesen Symptomen zählt das Auftreten von malignen Tumoren, wie Lymphomen oder das Karposi Sarkom, zu den Manifestationen der Krankheit AIDS. Erste Hinweise darauf, dass ein Retrovirus die Ursache der Immunschwäche sein könnte, lieferten Luc Montagnier und Mitarbeiter vom Pasteur Institut in Paris (Barre-Sinoussi et al., 1983). Das Virus wurde zunächst als Lymphadenopathi-assoziiertes Retrovirus (LAV) oder humanes T-Zell Leukämie Virus Typ III (HTLV-III) bezeichnet und konnte im Jahre 1986 eindeutig den Lentiviren zugeordnet werden. Seither wird es als humanes Immunschwächevirus Typ 1 (human immunodeficiency virus type 1), HIV-1, bezeichnet (Coffin et al., 1986). Im gleichen Jahr konnte ein weiteres Virus aus AIDS Patienten isoliert werden, das 40 % Homologie zu HIV-1 aufweist und als HIV-2 bezeichnet wird (Clavel et al., 1986; Kanki et al., 1986). HIV-2 ist in West-Afrika endemisch und inzwischen auch in Indien verbreitet. Es ruft ein AIDS-ähnliches Krankheitsbild hervor, zeigt aber im Vergleich zu HIV-1 eine abgeschwächte Virulenz. Heute unterscheidet man drei Hauptgruppen bei HIV-1 von denen weltweit vor allem die Viren der M-(major-) Gruppe des HIV-1 verbreitet sind. Die größte Bedeutung in den Industrienationen hat der Subtyp B (Holmes, 2001). In den folgenden Jahren wurden verwandte Retroviren auch bei einigen Affenspezies gefunden und analog zu HIV als Simian Immundefizienz Viren (SIV) benannt (Peeters et al., 1989; Vanden Haesevelde et al., 1996; Allan et al., 1991).Die Übertragung des Virus erfolgt sexuell, parenteral durch kontaminierte Blutprodukte oder kontaminierte Nadeln von Drogenabhängigen, und vertikal während der Schwangerschaft (Modrow & Falke, 1998). Die akute Infektion mit HIV hat eine unspezifische Symptomatik und nach dem kurzen Stadium der initialen Virämie, geht die Zahl der Viren im Blut des Infizierten zunächst wieder zurück. Die folgende Latenzzeit dauert in der Regel mehrere Jahre und wird von einem langsamen, aber steten Absinken der Anzahl der CD4+ T-Lymphozyten begleitet. 8 Einleitung Sinkt die CD4 Zahl unter einen bestimmten Schwellenwert (unter 200 Zellen/µl), kommt es meist zum Auftreten des Krankheitsbildes AIDS (Coffin et al., 1997). Die HIV Erkrankung wird nach der gängigen CDC-Klassifikation in die drei klinischen Kategorien A (asymptomatisches Stadium der Infektion), B (symptomatische Patienten ohne AIDS) und C (Patienten mit AIDS) und in die drei CD4 Zellzahlbereiche 1 (>500 CD4-Zellen/µl), 2 (200499 CD4-Zellen/µl), und 3 (<200 CD4-Zellen/µl) eingeteilt (Castro et al., 1992). 1.2 Das HIV-1 Genom und der virale Replikationszyklus Abb. 1: Aufbau und Struktur eines HI-Virons. (http://www.niaid.nih.gov). Detaillierte Beschreibung im Text. Das HIV-1 Genom liegt als etwa 9.000 Basenpaar großes, plus-orientiertes, einzelsträngiges RNA Molekül in zwei Kopien im Viruskapsid vor. Dieses Genom besteht aus neun Genen, die von langen terminalen Wiederholungen (long terminal repeats, LTRs) eingerahmt werden. Die LTRs werden für die Integration des Provirus in die DNA der Wirtszelle benötigt. HIV besitzt wie alle anderen Retroviren auch die drei Hauptgene gag, pol, env. Das gag-Gen kodiert die Strukturproteine für das Kernstück des Virus. Das pol-Gen trägt die Information für die Enzyme der Virusduplikation und –Integration. Das env Gen kodiert die Information für die Glykoproteine der Virushülle. Die übrigen sechs Gene (tat, rev, vif, vpr, vpu und nef) kodieren Proteine, die Replikation und Infektion des Virus beeinflussen. Ein zellulärer Transkriptionsfaktor, der in allen aktivierten T-Zellen vorhanden ist, stimuliert die Bildung von Viruspartikeln aus dem integrierten HIV-Provirus. Die viralen Gene tat und rev kodieren für die Proteine Tat und Rev. Tat amplifiziert die Transkription der viralen RNA. Rev erhöht den Transport viraler RNA in das Zytoplasma. 9 Einleitung Nach der Zusammensetzung der HI-Viren erfolgt die Freisetzung der Viren aus dem Zytoplasma (Übersichtsartikel Frankel & Young, 1998). Die Infektion einer Zelle beginnt mit der Adsorption eines Viruspartikels. HIV nutzt dazu in der Regel das CD4-Protein, das auf der Oberfläche von T-Helferzellen, Makrophagen und Monozyten exprimiert wird und dort mit dem T-Zellrezeptor an MHC-Klasse-II-Proteine bindet. Der virale Bindungspartner, das Gag-gp120-Protein, liegt funktionell als trimerer Komplex vor. Durch die Bindung des Viruspartikels erfolgt eine Konformationsänderung im gp120, wodurch die Wechselwirkung eines nun freigelegten Bereiches, des V3-Loops, mit einem der beiden Chemokinrezeptoren CCR5 und CXCR4 ermöglicht wird. Erst durch eine zweite Umlagerung im Env Protein, bei welcher der fusogene Bereich von Env gp41 freigelegt wird, erfolgt die Fusion von Virus- und Zellmembran. Durch die Fusion der Viren mit der Zellmembran gelangt das Viruskapsid ins Zytoplasma, wo es den Präintegrationskomplex freisetzt. Dieser Komplex besteht aus dem viralen RNA Genom, den Enzymen Reverser Transkriptase (RT) und Integrase (IN), sowie dem Matrix Protein (MA) und dem Viralen Protein Rapid (Vpr). Dieser ist für die Bildung der doppelsträngigen Provirus DNA durch reverse Transkription verantwortlich. Der Komplex wandert in den Zellkern wo die provirale DNA durch die Integrase ins Wirtsgenom eingebaut wird (Schroder et al., 2002). Bei der Expression der viralen Gene kann eine frühe und eine späte Phase unterschieden werden. Zunächst gelangen nur mehrfach gespleißte mRNAs aus dem Zellkern in das Zytoplasma, wodurch die regulatorischen Proteine Tat und Rev gebildet werden. Rev ist in der folgenden Phase für den Export von ungespleißten und einfach gespleißten mRNAs sowie der genomischen RNA zuständig. Im Zytoplasma folgt nun die Translation der Strukturproteine und der viralen Enzyme. Das Env Protein gelangt während der Translation mittels einer N-terminalen Signalsequenz in das Endoplasmatische Retikulum, wo Glykosylierung und Oligomerisierung stattfinden. Anschließend erfolgt der Transport über den Golgi-Apparat zur Zellmembran, wo sich die einzelnen Virus-Bestandteile zusammenfinden und sich unreife Partikel abschnüren. Für die Inkorporation des viralen Genoms ist eine Interaktion zwischen Verpackungssignal und Gag-Polyprotein verantwortlich. Bei der Reifung des abgeschnürten Partikels kommt es zur Spaltung des Gag- sowie des Polyproteins durch die virale Protease (Frankel und Young, 1998). 10 Einleitung 1.3 Das Nef Protein Das nef Gen von HIV-1 schließt sich an den Env-Leserahmen an und überlappt dabei zum Teil die U3-Region des 3`LTRs (Long Terminal Repeats). Da das Nef Protein N-terminal myristyliert wird, assoziiert es größtenteils mit den Membranen der Wirtszelle (Franchini et al., 1986). Im Viron kommt Nef nur in einer N-terminal verkürzten Form vor. Zwischen der Position W und L (As 57 und 589) verfügt Nef über eine Schnittstelle für die virale Protease, die Nef in eine Anker und eine Kerndomäne spaltet (Freund et al., 1994). Zahlreiche in-vivo-Studien belegen, dass das nef Gen des HI-Virus für dessen Pathogenität von entscheidender Bedeutung ist. So verursachen nef deletierte Viren in Rhesusaffen einen stark abgeschwächten Krankheitsverlauf, der mit einer verminderten Viruslast einhergeht (Kestler et al., 1991). Die Sequenzanalyse der Virusisolate langzeitüberlebender HIVPatienten (LTNP) zeigte zudem große Deletionen im nef Leserahmen (Kirchhoff et al., 1995). Zu den bislang anerkannten in-vitro Funktionen des Nef Proteins zählen die Herunterregulierung von Zelloberflächenrezeptoren (Garcia and Miller, 1991; Schwartz et al., 1996), die Modulation zellulärer Signaltransduktion (Fackler et al., 1999; Xu et al., 1999) und die Steigerung der viralen Infektiosität (Aiken and Trono, 1995; Schwartz et al., 1995). Es konnte gezeigt werden das Nef für die Herunterregulierung der Zelloberflächenrezeptoren mit entscheidenden Proteinen der Endozytosemaschinerie wie AP 1, 2 und 3, oder der Untereinheit H der vakuolaeren Membran ATPase interagiert und dadurch den Transport zur und von der Plasmamembran beeinflusst (Lu et al., 1998; Geyer et al, 2002; Jin et al., 2005). Insbesondere die effektive Präsenz von Oberflächenrezeptoren, wie CD4 oder auch MHC-I, wird hierdurch gestört. Bei der Internalisierung von MHCKlasse-I spielt das Phosphofurin Acidic Cluster Sorting Protein-1 (PACS-1), das den GolgiEndosomen-Transport kontrolliert, eine entscheidende Rolle. Durch Bindung von Nef an dieses Protein, wird letzen Endes der vesikuläre Transport von MHC-I gestört (Bauer et al., 1997; Williams et al., 2002). Auch das für die Antigenpräsentation im HLA-Klasse-II-Weg wichtige Protein CD74 (Invariante Kette der MHC-Klasse-I I), die für die T-Zellaktivierung wichtigen Oberflächenrezeptor CD28 (Rezeptor CD80), und CD3 (Co-Rezeptor des TZellrezeptor Komplexes), sowie die für die Infektion wichtigen Chemokinrezeptoren CXCR4 und CCR5, werden durch Nef moduliert (Hrecka et al., 2005; Michel et al., 2005; Schindler et al, 2003). Durch die Internalisierung dieser Immunrezeptoren kann Nef vor 11 Einleitung allem die Antigenpräsentation gegenüber CD8+ T-Zellen und natürlichen Killerzellen verhindern, die einer aufkommenden Virämie initial entgegen wirken. Die Kontrolle des programmierten Zelltodes (Apoptose) ist ein weiterer wichtiger Mechanismus von Nef, um HIV vor der zellulären Immunantwort zu schützen. Nef induziert die Expression der beiden entscheidenden Signalen Fas (CD95) und Fas Ligand (CD95L) und löst zum einen die Apoptose von CTLs aus, die mit der infizierten Zelle interagieren, und zum anderen wird die Apoptose der infizierten Zelle selbst unterbunden (Dianzani et al., 2003; Olivetta and Federico 2006;). Es konnte gezeigt werden, dass die Nef Allele der meisten Primaten Lentiviren (inklusive HIV-2), die Expression des TCR-CD3 in infizierten Zellen herunterregulieren. Die Zellen werden dadurch weniger aktiviert und somit dem durch Aktivierung induzierten Zelltod weniger ausgesetzt (Schindler et al., 2006). Die Beteiligung an der Signaltransduktion innerhalb der Zelle ist die zweite wichtige Funktion, die Nef im HIV-Replikationszyklus übernimmt. Es interagiert mit Proteinen der Signaltransduktion und aktiviert oder inhibiert dadurch nachgeschaltete Signalkaskaden in der T-Zelle (Baur et al., 1997; Schrager und Marsh, 1999; Wang et al., 2000). Der hauptsächlich davon betroffene Signalweg ist der des TCR Komplexes, der nach exogener Stimulation die T-Zelle aktiviert. Nef beeinflusst diesen Signalweg, indem es die Cterminale SH3-Domäne des Guanin Nukleotidaustauschfaktors Vav über sein PxxP-Motiv bindet und anschließend verschiedene GTPasen aktiviert (Fackler et al., 1999). Diese sind wiederum für die Aktivierung von Nef-assoziierten Kinasen wie PAK 1 / 2 wichtig, die eine Umlagerung des Cytoskeletts hervorrufen und die JNK/SAPK-Signaltransduktionskaskade induzieren (Renkema et al., 1999, Fackler et al., 1997). Diese Umlagerung ist ein Zeichen für den Übergang der Zelle in einen aktiven Zustand, der die Grundlage für eine optimale Virusreplikation bietet. Durch die angeschaltete JNK/SAPK-Kaskade wird letztendlich die Transkriptionsleistung der HIV Gene gesteigert (Aiken et al., 1995). Das „RR“ Motiv (As 105 und 106) stellt unter anderem eine essentielle Grundlage für die SignaltransduktionsFunktion von Nef dar. Ein Aminosäureaustausch zu Leuzin an diesen Positionen, verhindert die durch Nef induzierte Aktivierung von PAK (Renkema et al., 1999; Fackler et al., 2000; Review Geyer et al., 2001). Desweiteren reguliert Nef die Transkriptionsfaktoren Nuclear Factor of activated T-cells (NFAT) und Nuclear Factor κ B (NF-κB), die auch die Expression des wichtigen Zytokins Interleukin-2 (IL-2) kontrollieren (Fenard et al., 2005). Exogenes IL-2 induziert die klonale Expansion der T-Zellen und steigert damit deren Biosyntheseleistung. 12 Einleitung Die Erhöhung der viralen Infektiosität durch Nef konnte unter anderem durch Deletionsversuche im nef Gen gezeigt werden (Chowers et al., 1994). Spina et al., (1994) konnte in vivo zeigen, dass ein Defekt im nef Gen dazu führt, dass die Replikationsrate und Viruslast von HIV zurückgehen. Ein positiver Effekt von Nef auf die Freisetzung der Virionen konnte bereits 1993 von Benson gezeigt werden. Weiterhin wurde berichtet, dass Nef die Effizienz der Reversen Transkription erhöht (Schwartz et al., 1995) 1.4 Je HIV-1 Tropismus nach Tropismus der einzelnen HIV-Stämme werden unterschiedliche Chemokinrezeptoren als Liganden genutzt. Non-Syncytium-Inducing (NSI), M-tropische HIV-1 Stämme, werden vor allem durch Sexualkontakt übertragen. Sie dominieren hauptsächlich im frühen Krankheitsverlauf, infizieren primäre Makrophagen und Lymphozyten und binden an den Corezeptor CCR5. Syncytium Inducing (SI), meist parenteral übertragene T-tropische Stämme, treten in späteren Krankheitsstadien vermehrt auf, infizieren transformierte CD4+ T-Zelllinien und primäre Lymphozyten und binden an Liganden wie CXCR4, CCR 2b, CCR 3 (Moore et al., 1997; Choe et al., 1996; Zhang et al. 1997). Dual-trope Stämme besitzen die Eigenschaften von M-tropen und T-tropen HIV-1 Stämmen und können somit durch die Bindung an die verschiedenen Liganden, eine Vielzahl unterschiedlicher Zelltypen infizieren. Sie treten vorwiegend im Spätstadium der Erkrankung auf. Das Virus kann während des Krankheitsverlaufes durch geringe Mutationen in seiner Aminosäuresequenz seinen Tropismus wechseln was es ihm ermöglicht ein größeres Spektrum von Zielzellen zu befallen. In etwa einem Prozent der kaukasischen Bevölkerung konnte ein homozygot vererbter Rezeptordefekt für den Chemokinrezeptor 5 festgestellt werden (Samson et al., 1996) und circa 14 % der Kaukasier sind im Hinblick auf diesen Defekt heterozygot (Sabeti et al., 2005). 1.5 Faktoren die den HIV Krankheitsverlauf beeinflussen Verschiedene Faktoren können sowohl die Suszeptibilität und Resistenz gegen die HIV-1 Infektion, als auch die Geschwindigkeit der Krankheitsprogression beeinflussen. Zu diesen gehören sowohl die Fitness des infizierenden Virus, als auch genetische Faktoren und die Immunantwort des Wirts. Wichtige Grundlagen für die Analyse solcher Faktoren stellen unter anderem die Gruppe der Langzeit Nichtprogressoren (LTNP) dar. Diese Individuen sind mit HIV-1 infiziert und zeigen über einen Zeitraum von über 12 Jahren anhaltend keine 13 Einleitung Symptome der Krankheitsprogression. „Elite Controller“ stellen eine Subgruppe dieser Individuen dar, welche die Viruslast über einen unbestimmten Zeitraum stark (bis unter die Nachweisgrenze von 50 Kopien/ml) unterdrücken können (Walker, 2007). 1.5.1 HLA-Allele Der Haupthistokompatibiltätskomplex ("major histocompatibility complex", MHC) besteht aus einer Vielzahl von Genen und befindet sich beim Menschen auf dem kurzen Arm des Chromosom 6. Der MHC wird beim Menschen als HLA-Molekül (Humanes Leukozyten Antigen-System) bezeichnet. Innerhalb der HLA-Klasse-I-Genregion unterscheidet man Genorte, die für die sogenannten klassischen HLA-Klasse-I-Antigene A, B und C kodieren, von weiteren HLA-Klasse-I-Genorten, zu denen HLA-E, -F, -G und MICA/MICB "H" gehören. Die einzelnen HLA-Allele können serologisch (Differenzierung durch Moleküloberfläche mittels Antikörper) oder genotypisch (Differenzierung auf DNA-Ebene mittels spezifischer Primer) bestimmt werden. Sie unterscheiden sich durch die Fähigkeit, unterschiedliche Peptide durch vorgegebene Ankerpositionen an Anfang und Ende eines Peptides zu binden. Mutationen in den zu präsentierenden Peptiden, insbesondere an den entsprechenden Ankerpositionen, können die Bindung an das HLA-Molekül beeinträchtigen oder ganz verhindern. Die Bezeichnung erfolgt durch die Abkürzung HLA gefolgt von dem Buchstaben, der den Isotyp bezeichnet (z.B. B) und einer Gruppennummer, die die spezifische Antigenvariante bezeichnet (z.B. HLA-B27). Die Angabe einer zweistelligen Nummer beschreibt die Variante der Gruppe (z. B. HLA-B*1501) (Waßmuth et al., 2005). Die HLA-Klasse-I-Moleküle bestehen aus einer α-Kette und einer nicht HLA-kodierten ßKette, dem ß2-Mikroglobulin (ß2M). Sie präsentieren den CD8+ T-Zellen endogene, acht bis neun Aminosäuren lange Peptide. Die Beladung der Klasse-I-Moleküle mit Peptiden erfolgt nach der Neusynthese der beiden HLA-Klasse-I-Ketten im endoplasmatischen Retikulum. Die entsprechenden viralen Proteine werden dazu im Zytosol durch einen Proteasekomplex (LMP2 und LmP7), dem Proteasom, in Peptide gespalten. Diese Peptide werden in einem ATP-abhängigen Prozess durch ein Transportsystem (TAP1 und TAP2) ins endoplasmatische Retikulum befördert. Anschließend werden die korrekt gefalteten, mit Peptid beladenen HLA-Klasse-I-Moleküle via Golgi-Apparat an die Zelloberfläche transportiert, wo sie den CD8+ T-Lymphozyten (CTL) präsentiert werden. Diese erkennen die so präsentierten Peptide durch ihren T-Zellrezeptor (TCR). 14 Einleitung Der HLA-Klasse-II-Proteinkomplex besteht aus zwei etwa gleich großen membranverankerten α- und β-Untereinheiten und präsentiert exogene 12 bis 19 Aminosäuren lange Peptide an die CD4 + T-Zellen. Durch Endocytose werden die extrazellulären Proteine in Endosomen aufgenommen und durch Fusion mit beispielsweise einem Lysosom, angesäuert. In den Endosomen oder Lysosomen befinden sich Proteasen, die bei niedrigem pH-Wert aktiv sind. Die HLA-Klasse-II-Komplexe wandern zunächst in das Endoplasmatische Retikulum (ER). Damit sie hier nicht an eines der vielen Proteine unspezifisch binden, sind die HLA-Klasse-II-Komplexe mit einem Protein namens Invariante Kette assoziiert. Ein Teil der Invarianten Kette liegt in der Bindungstasche und verhindert so die Bindung anderer Proteine. Sie formt mit einer anderen Kette ein Homotrimer. Bis dieser stabile Zustand erreicht ist, sind die HLA-Klasse-II-Komplexe an Calnexin gebunden. Nachdem der Trimer gebunden ist, verlassen die HLA-Klasse-IIKomplexe das ER. Das intrazelluläre Kompartiment mit dem HLA-Klasse-II-Komplex fusioniert mit einem Endosom mit niedrigem pH-Wert. Durch die Proteasen wird die Invariante Kette mehrfach gespalten. Nach zwei Spaltungen bleibt nur noch ein kurzes Peptid genannt CLIP (class-II-associated invariant chain peptide), welches in der Bindungstasche liegt, zurück. Um ein Peptid aus dem Endosom binden zu können, muss das CLIP Protein abgespalten werden. Dieser Vorgang wird beim Menschen durch den HLADM Komplex katalysiert. Dieser Komplex katalysiert die Abspaltung des CLIPs, bindet an leere HLA-Klasse-II-Komplexe und stabilisiert diese. Außerdem katalysiert HLA-DM den Austausch eines schwach gebundenen Peptids, durch eines mit höherer Affinität zur Bindungsgrube (Janeway, 2001). Verschiedene HLA-Klasse-I-Allele wurden sowohl mit niedrigeren viralen Setpoints, als auch mit langsamerer Krankheitsprogression assoziiert, wie z.B. HLA-B27 und –B13 (Kaslow et al., 1996; Altfeld et al., 2006; Honeyborne et al., 2007). Neuere Studien zeigen, dass Personen, die HLA-B57 exprimieren, signifikant seltener eine symptomatische akute HIV-1 Infektion, sowie eine stärkere virus-spezifische T-Zellantwort haben und die virale Replikation nach der akuten Infektion besser kontrollieren können (Altfeld et al., 2003, Altfeld et al., 2006). Der HLA-Haplotyp HLAA1-B8-DR3 und das HLA-B35 Allele wurden hingegen mit einer schnelleren HIV-1Progression in Verbindung gebracht (Steel et al., 1988; McNeil et al., 1996; Kaslow et al., 1990; Itescu et al., 1991). 15 Einleitung Zudem konnte gezeigt werden das Patienten mit homozygoten HLA-Allelen einen deutlich schlechteren Verlauf zeigen, als Patienten mit heterozygoten HLA-Allelen (Carrington et al., 1999; Tang et al., 1999). 1.5.2 HIV spezifische T-Zellantwort und Entwicklung von Fluchtmutanten CD8+ zytotoxische T-Lymphozyten (CTL) erkennen mit ihrem T-Zellrezeptoren (TCR), die von den HLA-Klasse-I-Molekülen präsentierten viralen acht bis zehn Aminosäuren langen Peptide. Diese Erkennung bewirkt eine Aktivierung der CD8+ T-Zelle, was eine spezifische Lyse der infizierten Zelle zur Folge hat. Zudem beginnen die CTLs zu proliferieren und sezernieren darüber hinaus Zytokine und HIV-suppresive Chemokine wie Rantes und MIP1α /ß (Cocchi et al., 1995; Young et al., 1997). Durch diese Botenstoffe werden weitere CTLs sowie CD4+ T-Helferzellen, Makrophagen und dendritische Zellen an den Ort des Geschehens rekrutiert. CD4+ T-Zellen erkennen 12 bis 19 Aminosäuren lange Peptide, die aus exogen aufgenommenen Proteinen generiert und von HLA-Klasse-II-Molekülen präsentiert werden. HLA-Klasse-II-Moleküle werden von professionellen antigenpräsentierenden Zellen wie Monozyten, B-Zellen, aktivierten T-Zellen und dendritischen Zellen exprimiert. Nach Erkennung des Antigens geben CD4+ T-Zellen eine Reihe von Zytokinen, die unterschiedliche Abwehrsysteme induzieren können, ab. Hinweise für die essentielle Rolle der HIV-1 spezifischen zellulären Immunantwort für die Kontrolle der viralen Replikation und den HIV-1 Krankheitsverlauf, kommen aus zahlreichen Studien (Koup et al, 1994; Harrer et al, 1996; Musey et al, 1997). Auch für das Rhesusaffen-Model konnte anhand von CD8-Depletierungsexperimenten eine wichtige Rolle von CD8+ T-Zellen für die Kontrolle der Replikation von SIV demonstriert werden (Schmitz et al, 1999). Jedoch auch starke CTL Antworten können nicht verhindern, dass die meisten HIV-1-infizierten Patienten letztendlich die Kontrolle über die Virusreplikation verlieren und eine Progression in das Stadium AIDS (Klein et al., 1995) zeigen. Zudem konnte bereits gezeigt werden, dass die HIV spezifischen T-Zellen nicht die einzige Ursache für einen immunologischen Schutz vor der HIV-1 Infektion darstellen (Bett et al., 2001). Diskutiert werden unter anderem die Entwicklung von Mutationen in CTL Epitopen welche eine Erkennung der CTL durch die TCR verhindern oder einschränken. 16 Einleitung Die Rolle von diesen CTL Fluchtmutanten für die Krankheitsprogression bei der HIV-1 Infektion ist jedoch immer noch stark umstritten. So gibt es eine Vielzahl von Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von CTL Fluchtmutanten und der Krankheitsprogression zeigen konnten (Price et al, 1997; Barouch et al., 2002; Friedrich et al., 2004). Auch die HIV-1 Sequenzen selbst weisen eine deutliche Prägung durch eine von CTL-vermittelten Immunselektion auf (Moore et al., 2002; Blankson et al., 2006). Andere Studien hingegen konnten keine CTL Fluchtmutationen bei Patienten mit fortgeschrittenem Krankheitsstadium finden (Brander et al., 1998; Addo et al., 2003; Draenert et al., 2004). Gründe für diese diskrepanten Erkenntnisse könnten darin liegen, dass in einem Teil der Patienten funktionelle Fluchtmechanismen (z.B. Nef vermittelte Herunterregulierung von HLA-Klasse-I-Molekülen) oder eine funktionelle Beeinträchtigung der CTLs (Liebermann et al., 2001; Trautmann et al., 2006) eine Rolle spielen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit dieser Zellen und ermöglichen so eine fortlaufende HIV-1 Replikation ohne das Auftreten von CTL Fluchtmutanten. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass nicht alle auftretenden CTLs in einem bestimmten Patienten den gleichen Druck auf den Virus ausüben. Vielmehr scheint es signifkante Unterschiede zwischen Epitopen, HLA-Klasse-IMolekülen und T-Zellrezeptoren bezüglich ihrer antiviralen Wirksamkeiten zu geben (Kiepiela et al., 2004; Dong et al., 2004). HIV-1 spezifische T-Zellen (CTL) können zudem potenziell auf die virale Fitness Einfluss nehmen. Hierbei könnte die Entwicklung von Fluchtmutanten, welche es dem Virus ermöglicht den CTLs zu entkommen, eine entscheidende Rolle spielen. Da HIV ein variabler Virus ist, führt eine starke CTL Antwort bei den meisten Patienten zum Auftreten von Fluchtmutanten. Wenn diese Epitope in funktionell wichtigen Regionen liegen, könnten dort auftretende Mutationen die virale Replikation und Virulenz beeinträchtigen. Dies hätte wiederum eine große Bedeutung für die Entwicklung von therapeutischen Impfstoffen. 1.5.3 Chemokinrezeptordefekt Δ CCR 5 Neben der Immunantwort des Wirts spielen auch genetische Faktoren eine wichtige Rolle bei der HIV-1 Pathogenese. Der bedeutendste dieser Faktoren ist eine Deletion am Gen des CCR5 (Samson 1996). Hierbei handelt es sich um eine 32 Basenpaar umfassende Deletion der Nukleinsäuren 794 bis 825 (Premack et al.1996) auf dem Rezeptor kodierenden Gen auf dem Chromosom 3p21. Die Deletion dieses 32 Basenpaar Segmentes führt zu einem nicht funktionsfähigen Rezeptor und verhindert den Eintritt von M-Tropen HI-Viren in CD4+ T17 Einleitung Zellen. Das gilt jedoch nicht für T-tropische oder dual-tropische HIV-1 Stämme. Zudem wurde berichtet, dass sowohl homo-, als auch heterozygote Merkmalsträger dieser Deletion eine eingeschränkte Infektion mit HIV-1 zeigen. Auch die Progression in das Stadium AIDS wurde in beiden Fällen als verzögert beobachtet. (Liu et al.1996; Eugen-Olsen et al., 1997). In einer hier durchgeführten Studie konnte gezeigt werden das heterozygote Merkmalsträger ein besseres Ansprechen auf die antivirale Therapie zeigen im Vergleich zu Patienten ohne diese Deletion (Kasten et al., 2000). 1.5.4 Apobec3G Im Zuge der Aufklärung der Funktionsweise des viralen Infektiositätsfaktors (Vif) von HIV-1 wurde ein zelluläres Protein identifiziert, das bei Vif-negativen HI-Viren die Bildung von infektiösen Partikeln verhindert (Sheehy et al., 2002). Solche Viren können in sogenannten permissiven T-Zelllinien replizieren, nicht aber in nicht-permissiven TZelllinien, sowie primären T-Zellen und Makrophagen. Für die Replikation in diesen Zellen benötigt HIV das Vif-Protein, um das humane Apolipoprotein B mRNA-editing catalytic polypeptide (Apobec)3G, auch CEM15 genannt, zu neutralisieren (Yu et al., 2003). Bei Apobec3G handelt es sich um eine Cytidin-Deaminase, die G-zu-A Hypermutationen im HIV Genom verursacht. Es konnte gezeigt werden, das dieser zelluläre Faktor in Abwesenheit von Vif in neu entstehende Virus Partikel verpackt wird, nicht aber in Anwesenheit von Vif. Die Interaktion mit Vif führt zum schnellen Abbau von Apobec3G (Sheehy et al., 2003). Während das humane Apobec3G durch das Vif von HIV neutralisiert wird, können die Apobec3Gs von afrikanischen Grünen Meerkatzen (AGM) und RhesusMakaken (MAC) die Replikation von HIV hemmen (Mariani et al., 2003). Es konnte bereits gezeigt werden, dass der Austausch einer einzelnen Aminosäure, nämlich Asparagin an Position 128 im humanen Apobec3G und Lysin im Apobec3G der afrikanischen grünen Meerkatze, die Fähigkeit des HIV-1 Vif-Proteins zur Bindung und Inaktivierung dieser Wirtsfaktoren, kontrolliert (Bogerd et al., 2004). 1.5.5 Neutralisierende Antikörper Neutralisierende Antikörper können die Adsorption von viralen Partikeln an ihre zellulären Rezeptoren verhindern und damit den Eintritt der Viren in die Zelle blockieren. In der Regel sind Antikörper Antworten auf HIV-1 stark und vor allem gegen strukturelle Proteine der Viren gerichtet. Innerhalb von wenigen Wochen nach der Infektion können Antikörper 18 Einleitung gegen die Env Proteine gp120 und gp41, sowie gegen die Gag-Proteine p24 und p17, im Plasma der HIV-1 positiven Patienten gefunden werden (Pilgrim et al., 1997; Richman et al., 2003). Nur ein Teil dieser Antikörper zeigt auch neutralisierende Eigenschaften (Wyatt et al., 1998). Bis heute sind nur vier neutralisierende monoklonale Antikörper mit breiter Immunantwort aus HIV-1 infizierten Patienten isoliert worden: IgG1 2G12 und IgG1 b12, binden an gp120, IgG1 2F5 und IgG1 4E10 binden an gp41 (Muster et al., 1993; Binley et al., 2004). Die Rolle von neutralisierenden Antikörpern auf die HIV-Pathogenese ist stark umstritten. Viele Studien konnten eine Assoziation zwischen hohen neutralisierenden Aktivitäten und langzeitüberlebenden HIV-Patienten (LTNP) finden (Montefiori et al., 1996; Humbert et al., 2007; Wang et al., 2008). Wiederum andere Studien konnten einen solchen Zusammenhang nicht feststellen (Harrer et al., 1996; Bailey et al., 2006). Die neutralisierende Wirkung dieser Antikörper ist unter anderem vermutlich durch die Bildung von Fluchtmutanten begrenzt. (Albert et al., 1990). Außer der Quantität, scheinen auch Qualität und Breite der neutralisierenden Antikörper wichtige Aspekte für die Kontrolle der HIV Infektion darzustellen (Hubert & Trkola Übersichtsartikel, 2007). 1.6 Antivirale Therapie Seit 1996 wird die hochaktive antiretrovirale Therapie, abgekürzt HAART, eingesetzt. HAART ist eine Medikation die sich aus der Kombination von bis zu fünf antiviralen Mitteln zusammensetzt (Yeni et al., 2006). Obwohl fast jeder einzelne Schritt im viralen Replikationszyklus ein potenzielles Ziel einer Therapie darstellt, wurden bis heute überwiegend die beiden Enzyme Reverse Transkriptase und die virale Protease inhibitorisch durch Nukleosidanaloga, Nicht-Nukleosidanaloga und Proteasehemmer attackiert (Übersichtsartikel Temesgen et al., 2006). Die nukleosidanalogen reversen TranskriptaseInhibitoren (NRTI) werden während der cDNA-Synthese in den DNA-Strang eingebaut und führen letzten Endes zum Abbruch der reversen Transkription (Übersichtsartikel Hammer et al., 2006). Nicht nukleosidanaloge reverse Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) interagieren direkt mit der reversen Transkriptase und verursachen eine Hemmung der Enzymaktivität (Übersichtsartikel De Clercq et al., 2004). Die Protease Inhibitoren (PI) binden als Peptidanaloga an das aktive Zentrum der viralen Protease und hemmen dadurch die Prozessierung viraler Proteine (Übersichtsartikel Hughes et al., 2008). Die neueste Gruppe stellen die Eintrittshemmer dar, sie unterbinden den Eintritt von HIV-1 in die Wirtszelle (Übersichtsartikel Sterjovski et al., 2006). Derzeit in der Entwicklung befinden sich 19 Einleitung Integrase Inhibitoren, die den Einbau der proviralen DNA in das Wirtszellgenom blockieren (Gordon et al., 2007). Als Therapiestandard hat sich heute die Kombination aus zwei verschiedenen NRTI-Inhibitoren und einem PI oder NNRTI etabliert (Bartlett et al., 2006). Der hohe Selektionsdruck durch mindestens drei verschiedene antiretrovirale Substanzen, verringert die Wahrscheinlichkeit der schnellen Entstehung von medikamentenresistenten HI-Viren. Durch die Nebenwirkungen und hohen Kosten der HAART ist das Interesse an therapeutischen Impfungen, welche die HIV spezifische Immunantwort stimulieren sollen, wieder angestiegen. In einer von Harrer 2005 veröffentlichten klinischen Impfstudie mit einem therapeutischen MVA (Modifizierter Vaccinia Virus Typ Ankara) Nef Impfstoff konnte das Auftreten von neuen HIV-1 T-Zellepitopen, sowie ein Ansteigen der CD4+ und CD8+ T-Zellen beobachtet werden (Harrer et al., 2005). 20 Zielsetzung 2 Zielsetzung Verschiedene Faktoren können die Suszeptibilität und Resistenz gegen die HIV-1 Infektion, aber auch die Geschwindigkeit der Krankheitsprogression beeinflussen. Zu diesen gehören sowohl die Fitness des infizierenden Virus, als auch genetische Faktoren und Immunantworten des Wirts. Um verschiedene Aspekte für die HIV Pathogenese zu untersuchen, sollten die HIV Gene, sowie genetische und immunologische Faktoren, in ausgewählten Patientengruppen untersucht werden. Die Analyse von infizierten Paaren bietet hierbei den Vorteil, dass die Infektionsquelle bekannt ist und wichtige Informationen über den viralen Stamm liefert. 2.1 Analyse von Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten Die Patientin 01 konnte über mehrere Jahre eine gute Kontrolle der HIV Infektion aufrechterhalten. Im Gegensatz dazu führte die Infektion bei ihrem Sexualpartner, Patient 02, zu einer Progression mit einem Abfall der CD4 Helferzellen auf 276 Zellen /µl. Die eindeutige Klärung wer die Infektion urspünglich übertragen hatte, sollte mittels Analyse von entsprechenden HLA-Revertierungen erfolgen. Es sollte zudem die Rolle von CTL Fluchtmutanten auf den HIV-1 Krankheitsverlauf anhand des dominanten auf HLA-B8restringierten Epitop FLKEKGGL (FL8) in HIV-1 Nef untersucht werden. Hierzu sollte die Auswirkung von CTL Fluchtmutanten in diesem Epitop mittels einer Langzeitstudie an der Patientin 01 analysiert werden. Des weiterem sollte der Zusammenhang von Mutationen in diesem Epitop mit dem HLA-B8-Allel und der HIV Progression in HLA-B8-positiven Patienten in einer Kohorte bestehend aus 56 HIV-1 infizierten Patienten ermittelt werden. 2.2 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus Die Patientin U wurde von ihrem Partner R mit HIV-1 infiziert und zeigte eine außergewöhnlich gute Kontrolle der HIV Infektion. Bei dem Patienten R führte die Infektion in einem Zeitraum von 12 Jahren zu einer Progression in das Stadium AIDS. Es sollten 21 Zielsetzung wesentliche Faktoren die von der Patientin selbst oder dem HI-Virus ausgehen und zu dem extrem guten Verlauf beitragen könnten, analysiert werden. So sollten unter anderem eine potenzielle Abschwächung der Viren und mögliche Zusammenhänge mit den HLA-Allelen der beiden Patienten mittels Sequenzanalyse untersucht werden. Ebenso sollte ein genetischer Hintergrund sowie die Immunantwort der Patientin im Hinblick auf CTLs, neutralisierende Antikörper und antivirale Zytokine, in die Analyse mit einbezogen werden. Eine funktionelle Abschwächung der HI-Viren der Patientin U aufgrund von einer detektierten fünf Aminosäuren langen Deletion im Nef Protein ihrer HI-Viren sollte in Kooperation mit Frank Kirchhoff in Ulm überprüft werden. 2.3 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M Nach Behandlung mit Steroiden aufgrund einer orthopädischen Erkrankung kam es bei dem Patienten M zu einem Verlust der bisher guten Kontrolle der HIV Infektion. Es sollte ein potenzieller Einfluss einer Immunsupprimierung als Folge der Steroid Einnahme auf die Entwicklung von CTL FLuchtmutationen bei dem Patienten M untersucht werden. 2.4 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F Der Patient F zeigte trotz hoher Viruslast normale CD4+ T-Zellen. Es sollten Mutationen in funktionell wichtigen Regionen gesucht werden, welche zu einer potenziellen Abschwächung der HI-Viren bei dem Patienten F führen könnten. Die dabei detektierte ungewöhnliche Doppelmutation in der PAK Bindungsregion von Nef, sollte in Kooperation mit Frank Kirchhoff in Ulm auf eine postulierte Abschwächung der HI-Viren überprüft werden. 2.5 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T- Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 Es sollten für die Kooperation mit der Arbeitsgruppe um Jan Dörrie und Niels Schaft (Dermatologie, Erlangen) CD8+ T-Zellen, welche mit mRNA elektroporiert wurden, die einen HIV-1 RT spezifischen TCR enkodiert, auf eine spezifische Lyse von Targetzellen in einem hier durchgeführten Chrom-Freisetzungs-Versuch überprüft werden. Zudem sollte 22 Zielsetzung der Einfluss dieser TCR-reprogrammierten CD8+ T-Zellen auf die Infektion, von mit dem Laborstamm NL4-3 infizierten, CD8-depletierten T-Zellen, untersucht werden. 23 Material 3 Material, Methoden und Patienten 3.1 Verbrauchsmaterial Tab. 1: Verwendete Verbrauchsmaterialien Material Hersteller, Stadt Einmal-Spritzen, 2,5/5/ 10 ml BD, Heidelberg Elektroporationsküvetten, 4mm (Zellkultur) PeqLab, Erlangen Nitrozellulose-Membranfilter-Mikrotiterplatten, 96-Well Millipore, München Polystyrol, Rundboden-Röhrchen, 5 ml BD, Heidelberg Gewebekulturplatten, 96-Well Rundboden, steril BD, Heidelberg Gewebekulturplatten, 96-/48-/24-Well Flachboden, BD, Heidelberg steril Eppendorf, Hamburg Küvetten Kryoröhrchen Greiner, Frickenhausen PCR-Reaktionsgefäße Biozym, Oldendorf Pipettenspitzen Safe Seal Tips, steril 10 µl Biozyme, Oldendorf Pipettenspitzen, steril 20, 100, 1000 µl Greiner, Frickenhausen Pipetten, 25 ml Sarstedt, Nümbrecht Pipetten, 2/5/10 ml Greiner, Frickenhausen Reaktionsgefäße, 1,5/ 2 ml Eppendorf, Hamburg Röhrchen, 15/50 ml, konisch , steril BD, Heidelberg Separationsmagnet (EasySep ) StemCell Technology, Filterpapier (Spot-On Filtermat) Perkin Elmer, Rodgau- + Jürgesheim Sterile Einweghandschuhe Paul Hartmann AG, Heidenheim Sterilfilter, 0,2 µm Schleicher & Schüll, Dassel Zellkulturflaschen, 50/250 ml Greiner, Frickenhausen 24 Material 3.2 Laborgeräte Tab. 2: Verwendete Laborgeräte Gerät Hersteller, Stadt AID ELISPOT Reader Autoimmun Diagnostika GmbH, Strassberg Betastrahlenzähler (Liquid Scintillation counter, 1205 Perkin Elmer, Rodgau-Jürgesheim Betaplate) CO2-Brutschrank Heraeus, Hanau Durchflusszytometer (EPICS XL-MCL) Beckman Coulter, Krefeld Elektroporationsapparatur (Gene Pulser Xcell) BioRad, München Feinwaage Mettler/Spoerhase, Gießen Flüssigstickstoff-Anlage Cryoson, Schöllkrippen Röntgenröhre, 2mm Aluminium 120 kV GE, München (Isovolt Titan) Gel Kammer (GNA 200) Pharmacia, LKB, Freiburg Grobwaage Sartorius, Göttingen Klicker Eppendorf, Hamburg Kühleinrichtung Kühlschrank (+4°C) Liebherr, Ochsenhausen Gefrierschrank (-20°C) AEG, Nürnberg Gefrierschrank (-80°C) National Lab, Mölln Luminometer (Orion I Microplate Luminometer) Berthold Detection Systems, Pforzheim Mikroskop, Auflicht Zeiss, Oberkochen pH-Meter WTW, Weilheim Photometer Eppendorf, Hamburg Pipetus INTEGRA Biosciences, Fernwald Wasseraufbereitungsanlage (PureAqua) TM Sequenzer (ABI PRISM Millipore, Schwalbach 310 Genetic Analyzer) Applied Biosystems (Foster City, CA, USA) Sterilbank (Laminin Air HB 2472) Heraeus, Hanau Thermocycler Uno Biometra, Göttingen TQ-PrepWorkstation Beckman Coulter, Krefeld UV-Tisch (MultiImageTM Ligth Cabinet) Biozym, Oldendorf Vortexer IKA® Werke GmbH & Co. KG, Staufen Wasserbad Köttermann, Uetze-Hänigsen Zentrifuge Biofuge 28RS Heraeus, Hanau Rotixa/RP Hettich, Tuttlingen 25 Material 3.3 Reagenzien und Lösungen Tab. 3: Verwendete Reagenzien und Lösungen Reagenzien, Lösungen und Puffer Herstellung Hersteller, Stadt Reagenzien, Lösungen AEC Substrat (3-Amino-9- Sigma-Aldrich, Steinheim Ethylcarbazol) Agar BD, Heidelberg Ampicillin Sigma, München Agarose Roth, Mannheim Avidin/Peroxidase Löung Vector Laboratories, CA USA BSA Biolabs, Frankfurt Chlorophorm Sigma-Aldrich, Steinheim DEPC Roth, Karlsruhe Dimethylsulfoxid Roth, Karlsruhe DMSO Merck, Darmstadt dNTP, 100 mM je 25 mM dATP, dCTP, PAN Biotec GmbH, Aidenbach dGTP, dTTP, DNA Ladder, 100 bp NE BioLabs, Frankfurt DNA Ladder, 1 kb BioLabs, Frankfurt DTT Sigma-Aldrich, Schnelldorf Ethanol, absolut Apotheke des Klinikums, Erlangen Ethidiumbromid Merck, Darmstadt Foetales Kälberserum (FKS) Inaktivierung 56°C 30 Gibco, Eckenstein Min Glycerin Merck, Darmstadt Hanks Klinische Universitätsanstalten, Erlangen HEPES Sigma-Aldrich, Schnelldorf H20DEPC 0,1% DEPC, Aqua dest, über Nacht. 37°C, autoklavieren H 2O 2 Humanes AB Serum Merck, Darmstadt Sigma-Aldrich, Schnelldorf IL-2 Biosource, Hamburg Isopropanol Roth, Karlsruhe TM Reagenziensystem (ImmunoPrep ) Beckman Coulter, Krefeld KAc Merck, Darmstadt 26 Material Reagenzien, Lösungen LB Agar Gibco, Eckenstein LB Broth Base Gibco, Eckenstein Lymhozytentrennmedium Biotest, Dreieich (Lymphoflot) MgCl, 50 mM Roche, Mannheim Na-MOPS Merck, Darmstadt Natriumazid Merck, Darmstadt Penicillin/ Streptomycin Gibco, Eckenstein PFA Merck, Darmstadt PHA Sigma-Aldrich, Schnelldorf Phosphat-gepufferte Saline (PBS) Gibco, Eckenstein Random Hexamer Promega, Mannheim Reinstwasser, Aqua ad iniectabilia DeltaSelect GmbH, Dreieich DeltaSelect RNase Inhibitor Promega, Mannheim RNA.Ladder NEB, Frankfurt Saponin Roth, Karlsruhe Scintillationslösung (Betaplate Scint) Perkin Elmer, Rodgau-Jürgesheim Steriles RNase freies Wasser Sigma-Aldrich, Steinheim Streptomycin Gibco, Eckenstein Triton X-100 Sigma-Aldrich, Steinheim Tris Roth, Karlsruhe Trypanblau Serva, Heidelberg Tween 20 Merck, Darmstadt Puffer FACS-Puffer PBS, 1% BSA Permeabilisierungspuffer PBS, 1% BSA, 0.3% Saponin MOPS-Puffer 10x 200 mM MOPS, 50 mM Na-Acetat, 10 mM EDTA gelöst in RNase freiem Aqua dest, pH 7 NaHCO3, 10x 42 g NaHCO3, 500 ml Aqua dest., pH 8,5 BioLabs, Frankfurt NEB-Puffer, 10x 27 Material Puffer PBS/T 0.05% PBS, 0,05% Tween, pH 7,2 PBS/T 0.1% PBS , 0,1% Tween, pH 7,2 PCR-BC-Puffer Invitrogen, Karlsruhe PCR-BD-Puffer Invitrogen, Karlsruhe PCR-Puffer, 10x Roche, Mannheim TBS, 10x 150 mM NaCl, 10 mM Tris-HCl, pH 7,5 TBE-Puffer 90 mM Tris-Base, 90 mM Borsäure, 2 mM EDTA, pH 8.0 T4 DNA-Ligase Puffer Invitrogen, Karlsruhe 5xTM-Verdünnungspuffer Applied Biosystems, Darmstadt TROPIX-Puffer, 10x 24,3 g Tris Base, 1M MgCl2, aufüllen mit Aqua dest, pH 9,8 3.4 Zellkulturmedien und Zusätze Tab. 4: Benutzte Zellkulturmedien und Zusätze Medium Herstellung Hersteller, Stadt LB-Medium LB-Broth Base, 20 mg in 1 L Aqua dest, LB-Agarplatten 1,5 % Agar in LB-Medium gelöst, autoklaviert OptiMEM Invitrogen, Karlsruhe RPMI 1640 Gibco, Karlsruhe R5AB RPMI 1640 mit 5% humanem AB Serum, 2 mM Glutamin, 40 mM Streptomycin und 170 mM Penicillin SOC-Broth Sigma-Aldrich, Steinheim 28 Material Medium Herstellung Hersteller, Stadt R10 RPMI 1640 mit 10 % inaktiviertes FKS, 2 mM Glutamin, 40 mM Streptomycin und 170 mM Penicillin R10 IL2 R10 mit 20 U/ml IL2 R20 RPMI 1640 mit 20 % inaktiviertes FKS, 2 mM Glutamin, 40 mM Streptomycin und 170 mM Penicillin SOC-Broth Sigma-Aldrich, Steinheim 3.5 Kommerziell erhältliche Kits Tab. 5: Benutzte Kits Kommerzieller Kit Hersteller, Stadt AT ALLELE SEQR HLA-Cw Abbott GmBH & Co. KG, Wiesbaden Big-Dye-Sequenzier-Kit ABI, Weiterstadt Message Max TM T7 Capped Message Transcription Kit Biozym, Oldendorf PureLinkTM Viral RNA/DNA Mini Kit Invitrogen, Karlsruhe QIAGEN PCR cloning Kit Quiagen, Hilden QIAmp DNA Blood Mini Kit Quiagen, Hilden QIAquick Gel Extractions Kit Quiagen, Hilden QIAprep Miniprep Kit Quiagen, Hilden QIAmp Plasmid Maxi Kit Quiagen, Hilden QIAquick PCR Purification Kit Quiagen, Hilden QIAmp Viral RNA Mini Kit Quiagen, Hilden Vectastain ABC-Kit Linaris, Wertheim TM Zellseparation, magnetisch (EasySep ) StemCell Technologies, Meylan 29 Material 3.6 Enzyme Tab. 6: Verwendete Enzyme Enzyme Hersteller, Stadt BamHI BioLabs, Frankfurt DNase-freie RNaseH Quiagen, Hilden EcoRI BioLabs, Frankfurt Expand Polymerase Roche, Mannheim Proteinase K Roth, Karlsruhe RNAse A Quiagen, Hilden RT-SuperscriptIII (Reverse Transkriptase) Invitrogen, Karlsruhe SpeI BioLabs, Frankfurt Taq Polymerase, 5 U/µl Roche, Mannheim T4 DNA-Ligase Invitrogen, Karlsruhe 3.7 Antikörper Tab. 7: Benutzte Antikörper Antikörper Hersteller, Stadt Anti-human CD8 BD Bioscience, Heidelberg Anti- IFN (1-D1K) Mabtech AB, Hamburg Anti-human CCR5 PE BD Bioscience, Anti-human CD4 (SM3019AS) Acris GMBH, Hiddenhausen Anti-HIV p24 gag Aalto Bio reagents, Irland Anti (IgG1)-FLAG-FITC Sigma-Aldrich, Schnelldorf CD8-FITC Beckmann Coulter, Marseille CD4-FITC Beckmann Coulter, Marseille IgG1 (Mouse)-FITC Beckman Coulter, Marseille IgG1 (Mouse)-PE Beckman Coulter, Marseille mAb7-B6-1-Biotin Mabtech AB, Hamburg 30 Material 3.8 Vektoren und Zusätze Tab. 8: Verwendete Vektoren Vektor Herkunft pDrive Cloning Vector Quiagen, Hilden pGEM-ZA64 Dermatologie, Erlangen pNL43 Virologie, Erlangen 3.9 Bakterien, Zellen und Zelllinien Tab. 9: Benutzte Bakterien, Zellen, Zelllinien und Virenstocks Bakterien, Zellen bzw. Zelllinien Beschreibung Herkunft Bakterien E.Coli XL2 blue recA1 endA1 gyrA96 thi-1 hsdR17 Stratagene, La Jolla, supE44 relA1 lac [F' proABlaclqZ USA Δ(lacZ)M15 Tn10 (Tetr)] PBMC EBV-immortalisierte B-Zellen Periphere mononukleäre Blutzellen HIV-positive/-negative Spender isoliert aus Citrat-Blut Blutlymphozyten, welche mit 10µl HIV-positive/-negative Cyclosporin A und 1 ml B95-8 Spender Überstand inkubiert wurden Virenstocks Beschreibung Herkunft vSC8 Rekombinantes Vaccinia Virus des NIH AIDS Research and HIV Stamm der ß-Galactosidase unter Reference Reagent der Kontrolle des P11 Promotor Programm, Rockville, exprimiert vAbT204 Maryland Rekombinantes Vaccinia Virus, des das „ Polymerase Protein von HIV Stamm BH10 unter der Kontrolle des 7.5K Vaccinia Promotor exprimiert. VcF21 Rekombinantes Vaccinia Virus, des Polymerase Protein von HIV Stamm IIIB unter der Kontrolle des P11 Promotor exprimiert. 31 „ Material Virenstocks Beschreibung Herkunft 89.6 Dual-Troper HIV-1 Laborstamm PD. Dr. Karin Metzner, Virologie, Erlangen NL43 M-Troper HIV-1 Laborstamm „ YU-2 T-Troper HIV-1 Laborstamm „ 3.10 Oligonukleotidprimer Tab. 10: Verwendete Oligonukleotidprimer Bezeichnung Sequenz (5’-3’) Verwendung Apobec-5-i CCTTAGAGACTGAGGCCCATCCTTC Amplifikation, Sequenzierung Apobec-3-i AAGGATGAAGCCTCACTTCAG Amplifikation, Sequenzierung Apobec-5-a CCTTAGAGACTGAGGCCCATCCTTC Amplifikation Apobec-3-a GGGACTAGCCGGCCAAGGATG Amplifikation Apobec-3-753 CCGTGTTTATGTGGAGCCTG Sequenzierung Apobec-5 625 GAACCTTGGGTCAGAGGAC Sequenzierung CCR5-5 760 CTGCAGCTCTCATTT TCC Amplifikation CCR5-5 982 TCAGGAGAAGGACAATGTTG Amplifikation Sp6-5 GATTTAGGTGACACTATAG Sequenzierung T7-3 TAATACGACTCACTATAGGG Sequenzierung Gag-5 764 GACTAGCGGAGGCTAGAAG Amplifikation Gag-5 790 ATGGGTGCGAGAGCGTC Amplifikation Gag-5 880 TRAAACATYTAGTATGGGCAAGCAG Sequenzierung Gag-3 1095 GTCTAARGCTTCYTTGGTGTC Sequenzierung Gag-5 1198 GTCAGCCAAAATTATCCTATAGT Sequenzierung Gag-5 1406 ATGAGGAAGCTGCAGAATGGG Sequenzierung Gag-3 1484 GTTCCTGCTATGTCACTTCC Sequenzierung Gag-5 1819 GAAGAAATGATGACAGCATGTCAGGG Amplifikation Gag-5 1980 TTGTGGCAAAGAAGGGCACAT Amplifikation, Sequenzierung Gag-3 2045 CATTCTTTCATTTGRTGTCCTTC RT-PCR, Amplifikation Gag-5 2045 GGAAGGACACCAAATGAAAGATG 32 Sequenzierung Material Gag-3 2352 CTAATACTGTATCATCTGCTCCTG RT-PCR, Amplifikation Bezeichnung Sequenz (5’-3’) Verwendung Gag-5 Hind3 CGAAGCTTGATGGGTGCGAGAGCGTC Amplifikation Gag-3 Hind3 CGAAGCTTTGCCCCCCTATCTTTATTGTG Amplifikation PR-3 2352 CTAATACTGTATCATCTGCTCCTG Sequenzierung PR-5 2373 ARATGGAAACCAAAAATRAT Sequenzierung PR-5 2508 GGAAGAAATCTGTTGACTCAG Sequenzierung PR-3 2607 TGGGCCATCCATTCCTGGCTT Sequenzierung Pol-5 Hind3 ATGTTTTTTAGGGAARATCTGGCC Amplifikation Pol-3 SpeI CACTAGTTTACTTATCTATTCCATCTAAAAATAG Amplifikation RT-3 2616 CAATGGCCATTGACAGAAG Sequenzierung RTa-3 2735 GGCAAATACTGGAGTATTGTATGG RT-PCR, Amplifikation RT-3 3001 CATCCCTGTGGAAGCACATT Sequenzierung RT-5 3012 GGATCACCAGCAATATTCCA Sequenzierung RT-3 3532 TTCTGCTATTAAGTCTTTTGATGGGTCA RT-PCR, Amplifikation RT-5 4028 AAAYATAGTAACAGACTCACA Sequenzierung Int-5 4201 TAATTTATCTACTTGTTCATTTCCTCCAAT Sequenzierung Int-3 4470 CACTRGCYACATGAACTGCTACCA RT-PCR, Amplifikation Int-5 4903 TTTATTACAGGGACAGCAG Amplifikation Vif-5 5037 GAAAAGCAAAGATCATTAGG Amplifikation, Sequenzierung Vif-5 5290 GGAGTATCCATAGAATGGA Sequenzierung Vif-3 5455 GTCCTGCTTGATATTCACA Sequenzierung Vpu-5 6207 GAGCAGGGCGGAGTGGCAATGARAGYGA Sequenzierung Vpu-3 6584 TACACATGGYTTTAGGCTTT RT-PCR, Amplifikation, Sequenzierung Vpr-5 5769 CATTTCAGAATTGGGTGYCRACA Sequenzierung Vpr-5 5855A GAGCCCTGGAAYCACCCGGGAAGTCAGCC Sequenzierung Nef-3 8675 GCAGTAGCTGAGGGGACAGATAGG Amplifikation Nef-5 8736 GCCACATACCTRBAAGAATAAGACAGG Amplifikation, Sequenzierung 33 Material Bezeichnung Sequenz (5’-3’) Verwendung Nef-5 8960 GTCCCTGGCTRGAAGCACAAGA Sequenzierung Nef-3 9035 GTCATTGGTCTCAAAGGTACCTGYGG Sequenzierung Nef-3 9133 TCAGGGAARTAGCCTTGTGTGT Sequenzierung NL43 CGGGATCCCATGGGTGGCAAGTGGTCAAAAAG Amplifikation, Klonierung Nef-3 BamHI FUNef-5-Flag- CGAATTCTAACTTGTCGTCATCGTCTTTGTAGTCGC Amplifikation, EcoRI AGTCTTTGTAGTATTCCGGATGCAGCTC Klonierung LTR-3 9439 CCACGCCTCCCTGGAAAGTCCC Amplifikation, Sequenzierung LTR-3 9524 TGGTCTAACCAGAGAGACCCAGTAC RT-PCR, Amplifikation 34 Methoden 3.11 DNA bzw. RNA Extraktion und Reverse Transkription Genomische DNA und Plasmid DNA Die Isolierung von genomischer DNA erfolgte mit dem Reagenziensystem QIAamp DNA Blood und die Aufreinigung von Plasmid DNA erfolgte mit dem Reagenziensystem Qiagen Plasmid Kit Mini (3 ml LB) bzw. Maxi (500 ml LB) nach Herstellervorschrift (Qiagen, Hilden). Produkte aus PCR oder Restriktionsverdau Die Aufreinigung von PCR-Produkten erfolgte mit dem Reagenziensystem QIAquick PCR Purification Kit und die Aufreinigung für Produkte aus PCR oder Restriktionsverdau mit dem QIAquick Gel Extraction Kit nach Herstellervorschrift (Quiagen, Hilden). Virale und zelluläre RNA Die Extraktion von viraler RNA aus Plasma erfolgte mit dem Reagenziensystem QIAamp Viral RNA Kit (Quiagen, Hilden) und die Extraktion aus Zellkulturüberständen mit dem Reagenziensystem Pure LinkTM Micro to Midi total RNA Purification System (Invitrogen, Mannheim) jeweils nach Herstellervorschrift. Reverse Transkription Die Umschreibung der extrahierten RNA in cDNA erfolgte mit dem Reagenziensystem RT Superscript III (Invitrogen). Je nach Art und Länge des RNA Fragmentes wurden eine Dauer von 30 Min oder 60 Min bei 42°C, 50°C oder 55°C verwendet. Für die Umschreibung wurden Random Hexamere oder ein entsprechender 3’Primer der nachfolgenden Nestec PCR eingesetzt. 3.12 Polymerasekettenreaktion (PCR) Amplifikation des Chemokin Rezeptor 5 (CCR5) zur Überprüfung der 32 bp Deletion Der Einzelmix je Probe enthielt immer 25 µl Volumen, bestehend aus 2 µl DNA-Template (von circa 30.000 Zellen) und 23 µl Mix. Dieser Mix wurde nach folgendem Schema pipettiert: 35 Methoden 2 µl DNA, 2,5 µl 10 x Puffer, 1 µl 10 mM NTP, 1,5 µl 25 mM MgCl2, je 1 µl CCR5 Primer CCR5-5 760 (5’-CTG CAG CTC TCA TTT TCC-3’) und CCR5-3 982 (5’-TCA GGA GAA GGA CAA TGT TG-3’), 0,2 µl Taq (hitzestabiles Enzym aus Thermophilus aquaticus), und 15,8 µl doppelt destilliertes Wasser. Zur Kontrolle wurden bei jeder PCR immer eine Positivkontrolle und ein Leerwert mitgeführt. Die DNA Proben wurden nach kurzer Denaturierung bei 94 °C in 40 Zyklen zu je drei Phasen (1. Denaturierung bei 94 °C für 40 Sekunden, 2. Annealing bei 56 °C für 50 Sekunden, 3. Prolongation bei 72 °C für 60 Sekunden) amplifiziert. Durch Auftrennung der Reaktionsprodukte (8 µl) auf einem 3 %igem Agarose-Gel mit 0,04 µg/ml Ethidiumbromid konnte die 32 Basenpaar-Deletion sichtbar gemacht und anhand eines Längenmarkers genau bestimmt werden. Amplifikation von cDNA bzw. genomischer DNA-Sequenzen Hierzu wurden Standardansatz und Standard Reaktionsbedingungen modifiziert, um optimale Amplifikationsbedingungen zu erhalten. Der Einzelmix je Probe enthielt immer 50 µl Volumen. Der Standardansatz wurde nach folgendem Schema pipettiert: 5µl 10x Puffer (entsprechend der verwendeten Polymerase unterschiedlich); 10 mM NTP’s; 3 mM MgCl2, je 100 pmol Primer; 1 U Taq bzw. Expand Polymerase (Roche, Hildesheim); 5-8 µl cDNA des RT Ansatzes oder entsprechend ca. 20 ng genomische DNA, auf 50 µl aufgefüllt mit doppelt destilliertem Wasser. Die DNA-Proben wurden nach kurzer Denaturierung bei 95°C in 30 Zyklen zu je drei Phasen (1. Denaturierung bei 95°C für 30 Sekunden, 2. Annealing bei 60°C für 30 Sekunden, 3. Prolongation bei 72°C für 60 Sekunden) und abschließend 72°C 10 Min amplifiziert. Die Temperaturen, die Dauer der Reaktionsschritte, deren Anzahl, als auch die Magnesiumkonzentration musste in vielen Fällen optimiert werden. So wurden bei der Etablierung einer PCR für die unterschiedlichen Bereiche des Virus- oder Menschengenoms mögliche Primerkombinationen mit Hilfe des VektorNTI Programmes ausgewählt und mit der HIV-Datenbank abgeglichen um möglichst viele HIV-Quasispezien amplifizieren zu können. Alle Primer wurden von der biomer. net GmbH bezogen. Bei der Etablierung einer PCR wurde zunächst eine Primerkombination bei 1.5 mM und 3.0 mM MgCl2 bei 60°C Annealing Temperatur versucht. Ausgehend von diesem Ergebnis wurde im Folgenden die Temperatur und Reaktionszeit optimiert. Zur Vermeidung von Kontaminationen wurde für die PCR ein separater Pipettensatz verwendet. Zu jeder PCR- 36 Methoden Reaktion wurden mindestens eine Negativkontrolle ohne DNA, als auch eine Positivkontrolle mitgeführt. 3.13 DNA-Gelelektrophorese Die Aufreinigung sowie Größen- und Mengenbestimmung von DNA-Fragmenten erfolgte elektrophoretisch in horizontalen 1.5 bis 2.0 %igen Agarosegelen, unter Zusatz von 1 µg/ml Ethidiumbromid. Zur Markierung der Lauffront und zur Fixierung der Proben im Gel wurde den zu analysierenden Proben 1 x Ladefarbstoff zugesetzt. Als Fragment-Längenstandard diente der 1 kb bzw. 100 bp-Marker (Gene Ruler 1 kb bzw. 100 bp ladder). Die Elektrophorese erfolgte bei einer konstanten Spannung von 90 bis 120 V. Aufgrund der Eigenschaft von Nukleinsäure, fluoreszierendes Ethidiumbromid zu interkalieren, werden aufgetrennte DNA-Fragmente unter UV-Fluoreszenz bei einer Wellenlänge von 312 nm sichtbar. Die fotografische Dokumentation erfolgte mittels einer CCD-Kamera. 3.14 Sequenzierung Alle DNA-Sequenzierungen erfolgten in dem Sequenziergerät ABI PRISM 3100 (Applied Biosystems). Die Technik beruht auf der Kettenabbruch-Methode nach Sanger. In einem Endvolumen von 20 µl wurden 100 ng PCR-Produkt/500 Nukleotide mit 20 pmol Oligonukleotid als Startmolekül, 3 µl BigDye Kit und 1 x TM-Verdünnungspuffer in einem Thermoblock (Mastercycler gradient, Eppendorf) unter folgenden Bedingungen amplifiziert: initiale Denaturierung für 3 Min bei 94°C, Amplifikation in 30 Zyklen (Denaturierung für 10 sec bei 94°C/ Anlagerung bei 50°C für 30 sec/ Polymerisierungsreaktion für 1 Min 30 sec bei 60°C) sowie Abbruchreaktion für 5 Min bei 60 °C. Die amplifizierte DNA wurde mit Hilfe des Programms Sequencing Analysis 3.7 (Applied Biosystem) sequenziert. Die Sequenzen wurden anschließend mit dem Programm Vector NTI Advance 10 (Invitrogen) ausgewertet und mit der jeweiligen Referenzsequenz verglichen. 37 Methoden 3.15 Klonierungsmethoden Verdau des PCR-Produktes Die Verdauansätze wurden nach dem folgenden Schema durchgeführt: 1,8 µg DNA aus PCR-Aufreinigung bzw. Klonierungsvektor, 2 µl NEB-Puffer(10 x), 0,5 µl BSA (10 x), je 1 µl Restriktionsenzym EcoRI (10000 U/ml) und BamHI (10000 U/ml), auf 10 µl mit RNasefreiem Wasser aufgefüllt. Die PCR-Produkte wurden 3 Stunden bei 37°C verdaut. Ligation von DNA-Fragmenten Die Ligationsansätze wurden nach dem folgendem Schema durchgeführt: Insert und Vektor im ungefähren molekularen Verhältnis 5:1, 2 µl Ligase Puffer (10 x), 2 µl, T4-Ligase 1 µl, aufgefüllt auf ein Gesamtvolumen von 10 µl. Klonierung in den pDRIVE cloning Vektor Die HIV nef Gene wurden mittels PCR-Technik mit spezifischen Primern amplifiziert. Die amplifizierten Produkte wurden mit dem QIAquick PCR Purification Kit (Herstellerprotokoll) aufgereinigt und die Inserts in den pDRIVE cloning Vektor über die Poly A Überhänge einligiert (Herstellerprotokoll: QIAGEN PCR cloning Kit). Transformation von thermokompetenten Bakterien 10 µl auf Eis aufgetaute thermokompetente Bakterien wurden mit 1-2 µl Ligationsansatz versetzt. Nach einer Inkubationszeit von 30 Min auf Eis folgte ein Hitzeschock bei 42 °C für 30 Sekunden. Auf diesen folgten weitere 2 Min auf Eis. Nach Zugabe von 250 µl SOCMedium wurden die Bakterien für eine Stunde bei 37°C inkubiert und anschließend auf LBAmp-Platten ausplattiert. Die Platten wurden über Nacht bei 37°C im Brutschrank inkubiert. 3.16 RNA Herstellungsverfahren und Elektroporation In-vitro-Transkription Zehn µg eines RNA-Produktionsplasmids wurden durch das Enzym SpeI (1 µl SpeI bei 10 U/µl), bei 37°C über Nacht verdaut und dadurch linearisiert. Eine Phenol-Chloroform- 38 Methoden Isoamylalkohol-Mischung (PCI) (Verhältnis 15:14:1) wurde zu dem SpeI verdauten Plasmid in einem 1:1 Verhältnis gegeben. Diese Emulsion wurde nach dem vortexen (ca. 1 Min) für 2 Min bei 14.000 U/Min zentrifugiert. Die obere Phase wurde vorsichtig abgenommen und mit 1 Volumen eines Chloroform:Isoamylalkohol (Verhältnis 24:1) gemischt. Dieses Gemisch wurde ca. 1 Min gevortext bevor es 2 Min bei 14.000 U/Min zentrifugiert wurde. Die obere Phase wurde abgenommen und 1/10 des Volumens mit 3 M Kaliumacetat (pH 5,6) sowie 2,5 fachem Volumen 100% Ethanol vermischt. Die DNA wurde durch DNAPräzipitation mit der Kaliumacetat-Ethanolfällung erhalten. Hierzu wurde der DNA-Lösung 1/10 Volumen einer 3 M Kaliumacetatlösung (pH 5,6) sowie 2,5 faches Volumen von 100 % Ethanol zugegeben. Nach kurzem Vortexen des Gemisches fand die Fällung bei -20 °C für 1,5 Stunden statt. Im Anschluss folgte ein Zentrifugationsschritt bei 14.000 U/Min für 30 Min bei 4 °C. Das Pellet wurde zweimal mit 500 µl 70 % Ethanol und einmal mit 500 µl 100 % Ethanol gewaschen. Nach jedem Waschschritt folgte eine Zentrifugation bei 14.000 U/Min für 15 Min bei 4 °C. Das Pellets wurde an der Luft getrocknet und in RNase freiem Wasser aufgenommen. Die so gewonnene DNA wurde als Matrix verwendet. Die in-vitroTranskription erfolgte durch eine T7-RNA-Polymerase nach Herstellerangaben (Biozym / Ambion). Die RNA wurde mit dem Rneasy Mini Kit von Qiagen nach Herstellerprotokoll extrahiert. Die RNA-Qualität wurde in einer RNA-Agarose-Gel-Elektrophorese überprüft. Die RNA-Konzentration wurde durch ein Photometer bestimmt. Die RNA wurde bei -20°C gelagert. RNA-Gel Zur Größen- und Reinheitsbestimmung von RNA-Fragmenten wurde die RNA mit RNAAuftragspuffer (Loading Dye) und RNase-freiem Wasser vermischt und nach einer Inkubationsphase von 2 Min auf Eis 3 Min bei 95°C gefolgt von weiteren 2 Min auf Eis auf ein 1 %-iges Agarosegel (mit Ethidiumbromid) aufgetragen. Die Gelektrophorese zur Auftrennung der Fragmente erfolgte in horizontalen Laufkammern bei 80 V in MOPSLaufpuffer. Als Größenstandard (bestehend aus 50 % RNA-Ladder und 50 % RNA-Sample Puffer) wurde ein ssRNA-Leiter (New England Biolabs) benutzt. 39 Methoden RNA-Elektroporation von PBMC PBMC wurden aus den Gewebekulturflaschen durch mehrfaches Spülen mit RPMI (RT) geerntet und zentrifugiert. Anschließend wurden die Zellen in RPMI (RT) resuspendiert, gezählt und erneut zentrifugiert. Es erfolgte dann die Aufnahme in OptiMEM nach einem weiteren Zentrifugationsschritt, um die Zellen schließlich auf 5 x106 Zellen einzustellen. Die RNA wurde mit gestopften Pipettenspitzen in die Küvetten (4 mm) vorgelegt, bevor die Zellen in einem Volumen von 100-600 µl zugegeben wurden. Nach 3 Min Inkubationszeit erfolgte die Elektroporation der Zellen mit dem Programm square-wave-pulse bei 500 V und 5 ms. Im Anschluss wurden die Zellen zügig in eine Gewebekulturflasche mit R10 Medium überführt. Nach einer Inkubationszeit von 4 Stunden konnte mit den Zellen weitergearbeitet werden. 3.17 Zellkulturverfahren Kultivierung eukaryotischer Zellllinien Alle Zellen wurden im Brutschrank bei 37°C, 7% CO2-Gehalt und 80% relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert. Suspensionszellen und PBMC wurden in Zellkulturflaschen (Nunc, Wiesbaden) in R10 Medium (PBMC) bzw. R20 Medium (EBV-immortalisierte BZellen) kultiviert. Das Medium wurde in der Regel alle 2-5 Tage ausgetauscht. Generierung von PHA-Blasten 5x106 PBMC wurden in einer Dichte von 1 x 106/ml in R10IL2-Medium unter Zugabe von 0,5 µg/ml PHA (T-Zell Mitogen) für drei Tage kultiviert. Die so gezüchteten PHA-Blasten bestehen aus aktivierten T-Zellen, die durch Zugabe von IL-2 verstärkt proliferieren. Anlegen von CTL-Kulturen 5x106 PBMC wurden mit 5 µg des entsprechenden HIV-Peptids versetzt und in 1 ml R10 Medium mit 20 U/ml IL2 inkubiert. In zweiwöchigem Abstand wurden die CTL-Linien restimuliert. Hierzu wurden autologen EBV-immortalisierten B-Zellen 1 Stunde mit dem entsprechendem Peptid inkubiert und bei 90 GY bestrahlt. Die so behandelten EBVimmortalisierten B-Zellen wurden dann in einem Verhältnis 1:1 mit der CTL-Linie 40 Methoden gemischt und mit 10x106, bei 30 GY bestrahlten, PBMC eines beliebigen Spenders, versetzt. Kryokonservierung von Zellen Die Kryokonservierung dient der Langzeitlagerung von eukaryotischen Zelllinien. Sie erfolgte in Kryo-Einfrierröhrchen bei -80°C. Hierzu wurden ca. 1-10 x 106 Zellen in 500 µl R10 Medium aufgenommen und mit der gleichen Menge kaltem Einfriermedium (10% DMSO in fötalem Kälberserum) versetzt. Die so behandelten Zellen wurden wärmeisoliert verpackt und so allmählich bei -80°C eingefroren. Anschließend wurden die Röhrchen in die Gasphase eines Stickstofftanks überführt. Zur Reaktivierung wurden die Zellen direkt in kaltem R10 Medium aufgenommen, dreimal in je 5 -10 ml kaltem R10 Medium gewaschen und entsprechend in Kultur genommen. 3.18 Zellseparierung und Bestimmung der Zellzahl Zellseparierung Peripherem Blut wurde bei der Entnahme 10 I.E./ml Natrium Heparin zur Gerinnungshemmung zugegeben. Anschließend wurde durch Zentrifugation (10 Min bei 1500 Umdrehungen/Min) das Blutplasma vom Blut abgetrennt und im Verhältnis 1:1 mit Hanks-Lösung vermengt. Dieses Gemisch wurde mit 15 ml Ficoll (Lymphozytentrennmedium) überschichtet und für 20 Min bei 1920 Umdrehungen /Min und 20°C zentrifugiert. Der entstandene Lymphozytenring wurde mit einer Pipette abgezogen und dreimal mit Hanks-Lösung gewaschen. Magnetische Zellseparation Mit Hilfe der magnetischen Zellseparation (EasySepTM, StemCell Technologie, UK) können spezifische Zellpopulationen in hoher Reinheit aus komplexen Zellgemischen gewonnen werden. Die Zellpopulation wird hierzu in einer Konzentration von 1x108 Zellen/ml in einem gepuffertem Zellmedium (PBS versetzt mit 2% FCS und 1mM EDTA) aufgenommen und in ein 5 ml Polystyrol Rundboden-Röhrchen überführt. Durch Zugabe von, mit Dextran beschichteten magnetischen Nanopartikel (EasySepTM Selection Cocktail, 100 µl/ml) werden sowohl Dextran als auch die spezifischen Antigene auf der Zelloberfläche gebunden. 41 Methoden Nach einer Inkubationszeit von 15 Min erfolgt die Zugabe von magnetischen Nanopartikeln (EasySepTM Magnetic Nanoparticles, 50 µg/ml) und einer weiteren Inkubationszeit von 10 Min. Die Trennung der entsprechende Zellpopulation (CD8- bzw. CD4-positive T-Zellen) erfolgte laut Herstellerprotokoll (EasySepTM, StemCell Technologie, UK) mittels eines magnetischen Feldes. Bestimmung der Zellkonzentration aus peripherem Blut Zur Zellzahlbestimmung wurden 10 µl der Zellsuspension mit 90 µl 0,1%-igem Trypanblau vermischt, davon 10 µl in eine Neubauer-Zählkammer gegeben und unter dem Lichtmikroskop (Zeiss, Jena) ausgezählt. Anschließend konnte die Konzentration und die Gesamtzellzahl der gewonnenen PBMC (Peripher Blood Mononuclear Cells) berechnet werden (Bachmann O). 3.19 HLA-Typisierung Die HLA-Typisierung wurde mit standardisierten serologischen Techniken (Biotest AG, Dreieich) oder genotypischen Analysen (Abbott GmBH&Co.KG, Wiesbaden), durchgeführt. 3.20 Herstellung von Peptiden Alle Peptide wurden synthetisch als C-terminale Carboxsamide von der Firma EMC microcollections, Tübingen hergestellt. 3.21 Chrom-Freisetzungs-Versuch Die Zytotoxizität von Effektorzellen (reprogrammierte CD8+ T-Zellen bzw. CTL-Linien) wurden in einem 51 Cr-Freisetzungs-Versuch getestet. Jeweils eine Millionen EBV- immortalisierte B-Zellen (Zielzellen) wurden in einem 15 ml Falkon Röhrchen in einem Endvolumen von 2 ml aufgenommen, bei 1.600 rpm 10 Min zentrifugiert und mit den entsprechenden Vaccinia Viren (MOI 3) für 1,5 Stunden bei 37 °C und 7% CO2 inkubiert. Nach einem Waschschritt wurden die so infizierten Zellen in 1 ml R10 aufgenommen, in 42 Methoden 24-Well-Platten überführt, mit jeweils 500 µCi Chrom versetzt und über Nacht bei 37 °C, 7% CO2 inkubiert. Im Anschluss folgten drei Waschschritte mit R10 (1.600 U/Min für 10 Min) und die Aufnahme des Zellpellets in 1ml R10. Für die Bestimmung der spezifischen Lyse von, mit Peptid beladenen EBV-immortalisierte B-Zellen, wurden Zielzellen welche mit einem Kontroll Vaccinia Virus (Vsc8) infiziert wurden, für 1 Stunde mit dem zu analysierenden Peptid inkubiert (Endkonzentration 20 µg/ml). Die Effektorzellen und Zielzellen wurden in einem 30:1 Verhältnis auf einer 96-Well-Rundbodenplatte für 5 Stunden in einem Gesamtvolumen von 100 µl koinkubiert (37 °C, 7% CO2). Im Anschluss wurden jeweils 25 µl der Überstände auf ein Filterpapier (Spot-on Filtermat) übertragen und Übernacht bei 60 °C im Inkubator getrocknet. Das getrocknete Filterpapier wurde in Folie eingeschweißt, mit 10 ml Scintillationslösung (Betaplate Scint) versetzt und mit einem Betastrahlenzähler (Liquid Scintillation Counter) gemessen. Die Quantifizierung erfolgte unter Anwendung der folgenden Formeln: Spontanwert in % = spontane Lyse (Mittelwert) /Maximum Lyse (Mittelwert) Spezifischer Wert in % = (spezifische Lyse (Mittelwert)- Spontanwert)/ (Maximum Lyse (Mittelwert)-Spontanwert) Spontane Lyse: Targetzellen ohne Effektoren; Maximum Lyse: Targetzellen mit Lysispuffer, Spezifische Lyse: Targetzellen mit spezifischen Peptid bzw. Vaccinia Virus infizierten Effektoren 3.21 γ-IFN-ELISPOT 96-Well-Nitrozellulose-Membranfilter Mikrotiterplatten wurden mit 50 µl des γ-IFN Antikörpers (Klon 1-D1K) in einer Konzentration von 10 µg/ml beschichtet. Nach vier Waschschritten mit PBS und der Blockierung mit R5AB wurden zwischen 2x104 bis 2x105 PBMC in 100 µl R5AB zu den beschichteten Wells in Dublikaten gegeben. Anschließend erfolgte die Zugabe der entsprechenden Peptide in Konzentrationen zwischen 0.01 und 20 µg/ml. Die Platten wurden dann für mindestens 16 Stunden bei 37°C und 7 % CO2 inkubiert. Nach sechs Waschritten mit PBS/T 0.05% erfolgte die Zugabe von 100 µl eines gegen γ-IFN gerichteten mit Biotin gekoppelten Antikörpers (mAb7-B6-1-Biotin). Die Inkubation erfolgte bei einer Endkonzentration von 2 µg/ml für 2 Stunden bei 37 C° und 7% 43 Methoden CO2. Nach einem Waschschritt mit PBS/T0.05%, wurden 100 µl einer Avidin/Peroxidase Löung zu jedem Well gegeben. Nach einer weiteren Incubation von 1 Stunde bei Raumtemperatur gefolgt von drei Waschritten mit 0.05% PBS/T und drei Waschschritten mit PBS, erfolgte die Zugabe des Chromogens in Form von 100 µl AEC Substrat, versetzt mit 0.01 % H2O2. Die Spots wurden innerhalb von 4 Min entwickelt und die Farbreaktion wurde durch einen zusätzlichen Waschschritt mit destilliertem Wasser gestoppt. Die Platten wurden bei Raumtemperatur luftgetrocknet und die Spots wurden mit dem AID ELISPOT Reader quantifiziert. 3.22 Virusstock- Herstellungsverfahren und Infektion von Zellen Generierung von PHA-Blasten Die einfachste in vitro Amplifikation von HIV ist die Generierung von PHA-Blasten aus HIV infizierten PBMC. Aus dem Zellüberstand, wurden dann virale RNA und aus den Zellen DNA für spätere Sequenzanalysen extrahiert. Herstellung von Kokultivierungen (abgewandeltes Protokoll der AIDS Clinical Trail Group) Drei Tage vor Kokultivierung wurden aus 107 frisch isolierten PBMC eines gesunden Spenders die CD8+ T-Zellen mittels magnetischer Zellseparation depletiert und in 10 ml R10IL2 Medium aufgenommen. Die Stimulation erfolgte mit 5 µg/ml PHA. Die so gewonnenen CD8-depletierten PHA-Blasten wurden am dritten Tag in einem 1:1 Verhältnis mit frisch isolierten CD8-depletierten PBMC des entsprechenden HIV-1 Patienten in R10IL2 (106 Zellen/ml) kultiviert. Jeden zweiten Tag wurden 5 ml des Zellkuturüberstandes entnommen und ebensoviel wieder zugegeben. Alle sieben Tage, über einen Zeitraum von 21 Tagen, wurden erneut CD8-depletierte PHA-Blasten eines gesunden Spenders hergestellt und in einem 1:1 Verhältnis zu der Kokultivierung gegeben. Zusätzlich wurden die so behandelten Kokultivierungen noch mit 10x106, bei 30 GY bestrahlten, PBMC eines beliebigen Spenders gefüttert. Die virale Konzentration im Kokultivierungsüberstand wurde ab der zweiten Woche im p24 Elisa bestimmt. 44 Methoden Herstellung von Virenstocks Für die Generierung von infektiösen und hochtitrigen Virensstocks wurden CEM (für R4trope Laborstämme) und U937 (für X4/R5- und R5-trope Laborstämme) Zelllinien verwendet. Infektion von Zellen mit HIV-1 Die zu infizierenden Zellen wurden in einem möglichst geringen Volumen mit verschiedenen HIV-1 Laborstämmen inkubiert und 2 Stunden bei 1.200 g und einer Temperatur von 25 °C zentrifugiert (Infektion durch spinoculation beschrieben von O’Doherty et al., 2000). Anschließend wurden die Zellen 2 x mit PBS gewaschen, in die entsprechenden Zellkulturgefäße überführt, mit frischem Medium versetzt und kultiviert. Die verwendete Zellzahl und der Titer der infektiösen Viren ausgedrückt in TCID50 (tissue culture infectious dose 50% ) richtete sich dabei nach dem jeweiligen Experiment. Direkter HIV-1 p24-ELISA Der HIV-1 p24-ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent Assay) erlaubt die Quantifizierung des HIV-1 Proteins p24 (McKeating et al., 1991). Dazu wurden die Vertiefungen einer Mikrotiterplate mit polyklonalen anti-p24-Antikörpern des Schafes beschichtet. Das zellfreie Probenmaterial wurde zunächst durch die Zugabe von 0,01 Volumen Empigen (v/v) 1 Stunde lang inaktiviert. Die Mikrotiterplatten wurden zweimal mit 1 x TBS gewaschen. Pro Vertiefung wurden 100 ml einer Lösung mit Phosphatase-gekoppeltem monoklonalen p24-Antikörpern (anti-HIV-1-p24 gag; 1 : 8.000 in 20 % Schaf-Serum, 1x TBS, 0,05 % Tween) hinzu gegeben und 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die Vertiefungen wurden viermal mit 0,1 % Tween in PBS und zweimal mit 1 x TROPIXPuffer verdünntem CDP-StarTM/Saphire IITM gewaschen. Dieses luminogene Enzymsubstrat regt die Aktivität der Phosphatase an, wobei das generierte Licht direkt proportional zur p24-Menge ist. Nach einer Inkubation von 45 Min bei Raumtemperatur wurden die Proben im Luminometer (Orion I Microplate Luminometer) photometrisch analysiert. Die Auswertung erfolgte mit dem Programm Simplicity 4.02. Als Standard dienten mitgeführte Verdünnungen aus rekombinantem HIV-1 p24 definierter Konzentrationen von 0,008 bis 32 ng p24/ml. Sie bildeten die Grundlage für die Erstellung einer Korrelationsgeraden und 45 Methoden ermöglichten die Umrechnung der optischen Dichte des Probenmaterials in die HIV-1 p24Antigene Konzentration. Standardproben und unbekannte Proben wurden in Doppelansätzen analysiert. Bestimmung der Infektiosität Die quantitative Bestimmung der Infektiösität eines virushaltigen Zellkulturüberstandes wurde mit einer Endpunkt-Verdünnung gemessen. Dabei wird die TCID50 bestimmt (definiert als Virusverdünnung, die 50 % der eingesetzten Zellkulturen infiziert). In jede Vertiefung einer 96-Well Platte wurden 1 x 106 PBMC in 100 µl Medium ausgesät. Der zu untersuchende Virusstock wurde in 11 aufeinander folgenden Stufen mit dem Faktor drei verdünnt. Anschließend wurden 50 µl pro Verdünnung in vier Replikaten auf die Zellkulturplatte übertragen, wobei die letzte Kultur einer 12er Reihe nicht infiziert wurde. Nach einer Inkubationszeit von 7 Tagen bei 37 °C wurden die zellfreien Kulturüberstände mittels HIV-1 p24-Antigen-ELISA analysiert. Die Bestimmung des Titers an infektiösen Viren erfolgte unter Ermittlung der Konzentration der infektiösen Einheiten gemessen in TCID50, die mit der Kärber Formel errechnet wurde (Kärber, 1931): ...................TCID50/ml= (ds(P/R+0,5))/(1/d0 x ds x V/1000) d0 = erste Verdünnungsstufe; ds = Verdünnungsfaktor; P= Anzahl der infizierten Zellkulturen; R = Replikate; V = Endvolumen/Vertiefung 3.23 Durchflußzytometrie (FACS-Analyse) Direkte extrazelluläre Immunfluoreszenzfärbung 1-5x105 PBMC, CD8-depletierte PBMC oder EBV-immortalisierte B-Zellen wurden in 5 ml Polystyrol Rundboden-Röhrchen überführt. Nach einem Waschschritt in PBS (1.500 rpm) wurden die Zellen mit dem entsprechenden direkt mit PE oder FITC gekoppelten Antikörper in 50 µl FACS-Puffer (5 µg/ml) für 30 Min bei 4 °C im Dunkeln inkubiert. Im Anschluss wurden die Zellen zweimal in je 500 µl FACS-Puffer gewaschen und in der TQPrepWorkstation laut Herstellerprotokoll mit dem zugehörigen Reagenziensystem fixiert (TQ-PrepWorkstation und ImmunoPrepTM Reagenziensystem). Die Durchflußzytometrie erfolgte am EPICS. 46 Methoden Direkte intrazelluläre Immunfluoreszenzfärbung 5x105 CD8-depletierte PBMC wurden in 5 ml Polystyrol Rundboden-Röhrchen überführt. Nach einem Waschschritt in PBS (1.500 rpm) erfolgte die Fixierung der Zellen entsprechend der im Abschnitt „extrazellulärer Immunfluoreszenzfärbung“ beschriebenen Methode. Nach einem Waschschritt in PBS wurden die Zellen durch einen Permeabilisierungspuffer (0,3 % Saponin, 1% BSA in PBS), permeabilisiert. Nach einem Zentrifugationsschritt bei 2.000 rpm für 2 Min wurden die Zellen in 50 µl Permeabilisierungspuffer mit 5 µg/ml Anti-FLAG direkt gekoppelten FITC Antikörper für 30 Min bei 4 °C im Dunkeln inkubiert. Im Anschluss wurden die Zellen zweimal in je 500 µl FACS-Puffer gewaschen und in 500 µl PBS mit 1 % PFA aufgenommen. Die Durchflußzytometrie erfolgte am EPICS. 3.24 Statistische Analyse Die statistische Auswertung erfolgte anhand des Mann-Whitney-U-Tests und des Fisher’s Exact Tests mit Hilfe des PC-Programmes SPSS 14.0. 47 Patienten 3.25 Patienten An den hier durchgeführten Untersuchungen nahmen insgesamt 62 Patienten die in der Ambulanz der Medizinischen Klinik III des Universitätskrankenhauses in Erlangen behandelt werden teil. Für die Analyse von Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten, wurde in einer Langzeitstudie die Patientin 01 (HLA-A1,-A2, -B8, -B49, -Cw7, Cw7) sowie ihr Sexualpartner Patient 02 (HLA-A3, -A25, -B7, -B18, -Cw7, -Cw12) untersucht. Die hierfür durchgeführte Querschnittsstudie erfolgte mit 23 HLA-B8-positven und 33 HLA-B8-negativen HIV-1 infizierte Patienten. Für die zweite Analyse wurde das heterosexuelle Paar, die Patientin U (HLA-A2, -A3, -B7,- B60(40), Cw0304, Cw0702) und ihr Sexualpartner, der Patient R (HLA-A24, -A26, -B51, -B38(16), -Cw7, -Cw14) untersucht. Beide Patienten zeigten trotz der Infektion mit dem gleichen Virus extrem unterschiedliche Krankheitsverläufe. In einem weiteren Fall wurde der Patient M (HLA-A2, -A24, B13, -B18, Cw6, -Cw7) untersucht. Die Behandlung mit Steroiden führte bei diesem zu einem Verlust der bisher guten Kontrolle der HIV Infektion. Der vierte Fall untersuchte den Patienten F (HLA-A24(9), -A11, -B51(5), -B27, -Cw2, -Cw15), welcher eine normale Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast aufrechterhalten konnte. Die Studien wurden durch die Ethik Kommission der Medizinischen Fakultät der Universität ErlangenNürnberg überprüft und die Teilnehmer gaben ihre Einverständniserklärung. Die Viruslasten wurden unter Verwendung des Versant HIV-1 RNA Assays (Bayer Diagnostik, Leverkusen, Deutschland) mit einer Detektionsgrenze von unter entweder 500 Kopien/ml Plasma (Version 2.0, bis Juli 1998) oder 50 Kopien/ml Plasma (Version 3.0, seit Juli 1998) bestimmt. 48 Ergebnisse 4 Ergebnisse 4.1 Analyse von Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten Bei der Patientin 01 und ihrem Partner 02 wurde 1998 eine HIV-1 Infektion diagnostiziert. Es war unklar, wer von beiden Patienten die Infektion auf seinen Partner übertragen hatte. Patient 01 zeigte über mehrere Jahre eine gute Kontrolle der HIV Infektion. Im Gegensatz dazu hatte sich bei ihrem Partner, Patient 02, bereits bei Erstvorstellung eine mäßige Erniedrigung der CD4 Helferzellen auf 321 Zellen/µl und eine Viruslast von 25.000 Kopien/ml gezeigt, weshalb eine ART eingeleitet wurde. 4.1.1 Langzeitanalyse der HLA-B8-positiven Patientin 01 Die HIV Infektion der Patientin 01 wurde 1998 erstmals festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sie eine niedrige Viruslast (<500 Kopien/ml) und im Normbereich liegende CD4 Zellzahlen (820 Zellen/µl). Anhand von ELISPOT-Analysen, durchgeführt zu verschiedenen Zeitpunkten seit ihrer HIV-Erstdiagnose, konnten bei der Patientin 01 HIV spezifische zytotoxische T-Zellen (CTL) gegen das konservierte auf HLA-B8 restringierte Epitop FLKEKGGL (FL8, As 90-97) gefunden werden (Abb. 2 A). Im Gegensatz zu der dauerhaften Erkennung des FL8 Epitopes, wurde ein ebenfalls dominantes und HLA-B8restringiertes Epitop in Gag EIYKRWII, As 260-267 (Goulder et al., 1997) in drei ELISPOT-Analysen, welche 1998 und 1999 mit frisch isolierten PBMC der Patientin durchgeführt wurden, nicht erkannt. Über einen Zeitraum von sechs Jahren konnte sie eine gute Kontrolle der HI-Viren mit einem nur mäßigen Anstieg der Viruslast auf 7.200 Kopien/ml im März 2004, trotz einer Abnahme ihrer CD4 Zellzahlen, aufrechterhalten. Im November 2004 kam es dann, trotz der anhaltend guten FL8-spezifischen CTL Antwort, zu einem starken Anstieg der Virämie auf 65.000 Kopien/ml und einem Abfall ihrer CD4 Zellen auf 201 Zellen/µl (Abb.2 A). Eine antiretrovirale Therapie (ART), welche im Dezember 2004 eingeleitet wurde, führte zu einer raschen Unterdrückung der HIV-1 Virämie. 49 Ergebnisse Therapie 180 70000 160 SFU VL 140 120 60000 50000 100 40000 80 30000 60 20000 40 10000 20 0 No 99 bFe rz -0 3 0 98 v- M 98 nJu VL Kopien/ml SFU/100000 Zellen A J 4 -0 an No 04 v- 05 bFe 05 nJu B ohne Peptid FLKEKGGL V1: --R----V2: --RD---V3: ----R--V4: ----Q--Mrz-03 Jun-05 Mar-06 V5: ----M--V6: ----N--V7: ----T--0 50 100 150 200 250 SFU/150000 Zellen C ohne Peptid Mrz-06 WPTVRERM V1: --AI---V2: --AI-A-0 10 20 30 40 50 60 70 SFU/200000 Zellen Abb. 2: γ-IFN-ELISPOT-Analyse der FL8 (FLKEKGGL) oder WM8 (WPTVRERM) Erkennung und ihrer jeweiligen Varianten unter Verwendung von PBMC der Patientin 01 zu verschiedenen Zeitpunkten. (A) Langzeitanalyse der FL8-spezifischen T-Zellen (weiße Balken) in Korrelation mit der entsprechenden Viruslast (VL). Für die ELISPOT-Analysen wurden für jeden Zeitpunkt, bis auf März 2003 (1.5x105), PBMC/Well, 105 PBMC/Well eingesetzt. Die experimentell ermittelten Spot Forming Units (SFU) von März 2003 wurden auf SFU/105 PBMC/Well berrechnet. (B) Erkennung der FL8 und FL8-Varianten durch PBMC von verschiedenen Zeitpunkten. PBMC von März 2003 (Mrz-03) und Juni 2005 (Jun-05) wurden nur auf die Erkennung von FL8 und FL8-V4 getestet, PBMC von März 2006 (Mrz-06) auf die Erkennung von FL8 und FL8-Varianten V1-V7. (C) Erkennung der WM8-Varianten durch PBMC im März 2006 (Mrz-06): WM8V1 entspricht der autologen WM8-Sequenz der Patientin 01 bis Januar 2004, WM8-V2 entspricht der autologen WM8-Seuqenz der Patientin 01 welche im November 2004 erstmals aufkam (siehe Abb. 3). 50 Ergebnisse Um die Rolle von CTL Fluchtmutationen für den Progress der Krankheit zu untersuchen, wurden nef Gene der HI-Viren der Patientin 01 aus Plasma Proben von verschiedenen Zeitpunkten, vor und während der ansteigenden Plasma Virämie, sequenziert. Zusätzlich um mittels Sequenzvergleich der entsprechenden HLA-Epitope beider Patienten, zu klären wer die Infektion ursprünglich übertragen hatte, wurden die nef Gene der HI-Viren ihres Sexualpartners Patient 02 sequenziert. Der Sequenzvergleich auf Aminosäureebene der Nef Proteine beider Patienten zeigte eine starke Homologie: Die Nef-Sequenz der Patientin 01, isoliert aus einer Plasma Probe im Juli 2000, unterschied sich nur in vier Aminosäuren von den Nef Aminosäuren des Patienten 02, welche aus einer Plasma Probe von April 2002 erhalten wurde (Abb. 3). Innerhalb von vier Jahren, von Juli 2000 bis November 2004, fanden 14 zusätzliche Aminosäure-Substitutionen statt und es entwickelte sich eine fünf Aminosäuren lange Insertion im Nef Protein der Patientin 01 (Abb. 3). Diese Mutationen beinhalteten die Reversion von zwei Austauschen welche nur in den HI-Viren des Patienten 02, im Vergleich mit dem Referenzstamm HXB2 (HIV-Datenbank, 2007), zu finden waren (As: 76, 85). Dies spricht für die Übertragung der Infektion von dem Patienten 02 auf die Patientin 01. Sechs Aminosäure-Austausche fanden in bereits bekannten CTL Epitopen statt, welche durch die HLA-Allele der Patienten präsentiert werden konnten. Die Mutationen innerhalb des immunologisch dominanten B8-restringierten Epitop FL8 (Price et al., 1997; HIV-Datenbank, 2007) und dem ebenfalls B8-restringierten Nef Epitop WPAIRERM (WM8-V1) (Kiepiela et al., 2004; HIV-Datenbank, 2007) traten im November 2004 zum ersten Mal auf und gingen mit dem starken Anstieg der Viruslast einher (Abb. 3: As: 18 und 94). Das stark konservierte FL8 Epitop (HIV-Datenbank, 2007) zeigte eine K-zu-Q Substitution an Position fünf und das WM8 Epitop eine E-zu-A Substitution an Position sechs. Innerhalb des auf HLA-A2 begrenzten CTL Epitopes VLEWRFDSRL (HIVDatenbank, 2007) trat im November 2004 eine E-zu-K und eine R-zu-K Mutation auf. Das auf HLA-A2 restringierte CTL Epitop AFHHVAREL (HIV-Datenbank, 2007) zeigte eine Hzu-R Mutation im Januar 2004, welche im November 2004, einhergehend mit dem Auftreten einer V-zu-M-Substitution, revertierte. 51 Ergebnisse A Pat: Datum: VL: 01 Jan.04 9600 -----------------H---------------------------I---01 Nov.04 65000 -----------------H---------------------------I---Gag HIV 1 HXB2 DIAGTTSTLQEQIGWMTNNPPIPVGEIYKRWIILGLNKIVRMYSPTSILD 284 B Pat: Datum: VL: 02 01 01 01 Apr.02 120000 ----------V---AI------T-----G---------R----------Jul.00 1400 ----------V---AI------------G---------R----------Jan.04 9600 ----------V---AI------------G---------R----------Nov.04 65000 --S-------V---AI-A----T-----G---------R----------Nef HIV 1 HXB2 MGGKWSKSSVIGWPTVRERMRRAEPAADRVGAASRDLEKHGAITSSNTAA 50 Pat: Datum: VL: 02 01 01 01 Apr.02 120000 N--D----A------E-----K----V------G-L-------------Jul.00 1400 N--D----A------E-----K----V------G-L-------------Jan.04 9600 N--D----A------E-----R----V------G-L-------------Nov-04 65000 N--D----A------E-----R-----------G----------Q----Nef HIV 1 HXB2 TNAACAWLEAQEEEE.VGFPVTPQVPLRPMTYKAAVDLSHFLKEKGGLEG 99 Pat: Datum: VL: 02 01 01 01 Apr.02 120000 -----Q----------N-------w------------I-----F-----Jul.00 1400 -----Q--------V-N-------w------------I-----F-----Jan.04 9600 --Y--Q--------V-N-------w------------I-----F-----Nov.04 65000 --Y--Q--------V-N-------w------------I-----F-----Nef HIV 1 HXB2 LIHSQRRQDILDLWIYHTQGYFPD*QNYTPGPGVRYPLTFGWCYKLVPVE 149 Pat: Datum: VL: 02 01 01 01 Apr.02 120000 -.....E--E---NR----M--N--E-------Q---------------Jul.00 1400 -.....E--E---N-----M--N--E-----------------------Jan.04 9600 -.....E--E---N-----M--N--E-----------------R-----Nov.04 65000 -EDE-PE-SE---N-----R--N--E-------K-K---------M---Nef HIV 1 HXB2 PDKIE.EANKGENTSLLHPVSLHGMDDPEREVLEWRFDSRLAFHHVAREL 198 Pat: Datum: VL: 02 01 01 01 Apr.02 120000 ----Y--Jul.00 1400 ----Y--Jan.04 9600 ----Y--Nov.04 65000 ----Y--Nef HIV 1 HXB2 HPEYFKNC* 207 Abb. 3: Sequenzvergleich auf Aminosäureebene der Nef Proteine der HI-Viren der Patienten 01, 02 und des p24 Proteins der HI-Viren von Patientin 01. (A) Sequenzvergleich von einem Teil des p24 Proteins der HI-Viren der Patientin 01 zu verschiedenen Zeitpunkten. (B) Sequenzvergleich der Nef Proteine der HI-Viren des Paares zu verschiedenen Zeitpunkten. Aminosäure-Austausche im Vergleich zu HIV-1 HXB2 sind als Buchstaben angegeben. Das Gag Epitop EI8 ebenso wie das Nef FL8 und WM8 Epitop sind fett gedruckt dargestellt. Viruslast (VL) und dazugehöriges Datum sind den viralen Aminosäuresequenzen der Patienten (Pat) zugeordnet. * bedeutet stop codons, - bedeutet Aminosäure entspricht der von HXB2, . bedeutet Lücke. HXB2: Nef bzw. Gag Sequenz abgeleitet von dem HIV-1 HXB2 Stamm mit durchnummerierten Aminosäuren. Apr: April; Jul: Juli; Jan: Januar; Nov: November. Die Sequenzanalyse des gag Genes der HI-Viren der Patientin 01, isoliert aus einer Plasma Probe von Januar 2004 und November 2004, ergab keine Mutationen innerhalb des auf HLAB8 restringierten Gag Epitopes EIYKRWII (Abb. 3). Dieses Epitop wird häufig von HLAB8-positiven Patienten erkannt (Goulder et al., 1997). Frühere ELISPOT-Analysen von Dr. Ellen Harrer ergaben jedoch keine Erkennung dieses Epitopes durch CTLs der Patientin 01 aus einem Zeitraum zwischen 1998 und 1999. Eine CTL Antwort auf dieses Epitop wurde somit während der Krankheitsprogression nicht getestet. 52 Ergebnisse 4.1.2 Analyse der CTL Erkennung von autologen viralen Varianten der Patientin 01 Um den Einfluss der neu aufgetretenen Mutationen auf die CTL Erkennung zu untersuchen, wurden ELISPOT-Analysen mit PBMC der Patientin 01 durchgeführt. Hierzu verwendeten wir verschiedene Peptid-Varianten, welche die neu beobachteten Aminosäure-Substitutionen oder weitere Mutationen, aufgetreten in anderen Patienten, enthielten. Die Erkennung der FL8 Varianten wurde anhand von aufgetauten PBMC von März 2003 und Juni 2005, ebenso wie unter Verwendung von frisch isolierten PBMC von März 2006, getestet. Mit Ausnahme der Peptidvariante FLRDKGGL (FL8-V2), wurden alle anderen FL8 Varianten zwar erkannt, jedoch in allen Fällen weniger stark als das FL8 Wildtyp-Peptid (Abb. 2 B). Die Peptid-Sensitisierungskapapzität des Wildtyp-Peptides FL8 und der Variante FLKEQGGL (FL8-V4) wurden mittels Peptid-Verdünnungsreihen unter Verwendung von CTL-Linien ermittelt. Diese Zelllinien wurden durch die Stimulation von PBMC der Patientin 01 mit den Peptiden FL8 oder FL8-V4 hergestellt. Die Peptid-Sensitisierungskapapzität des FL8 Peptides war zweifach höher als die der autologen Variante FLKEQGGL (FL8-V4) welche im November 2004 erstmals in Erscheinung trat (siehe auch Abb. 3). Diese Beobachtung war unabhängig davon, ob für das Titrationsexperiment FL8 oder FL8-V4 stimulierte CTLLinien eingesetzt wurden. Zusätzlich wurde von mir die CTL Antwort gegen das ebenfalls HLA-B8-restringierte Nef-Epitop WM8 untersucht. Hierzu wurden PBMC von einem Zeitpunkt nach Anstieg der Virämie und folgende Peptide verwendet: WPAIRERM (WM8V1) entsprechend dem originalen autologen Virus, WPAIRARM (WM8-V2) entsprechend dem ursprünglichen autologen Virus vom November 2004 und WPTVRERM (Wildtyp) entsprechend der HIV-1 HXB2 Sequenz (HIV-Datenbank, 2007). Die ELISPOT-Analysen ergaben eine gute CD8+ T-Zell Reaktion gegen die ursprüngliche autologe Sequenz WPAIRERM und eine stark abgeschwächte CTL Antwort gegen die Variante mit dem E-zuA Austausch im Peptid WM8-V2 (siehe auch Abb. 3). Dies deutet stark darauf hin, dass die E-zu-A Substitution eine CTL Fluchtmutante darstellt (Abb. 2 C). Interessanterweise wurde das Peptid WPTVRERM, welches der HIV-1 HXB2 Sequenz entspricht, nur schwach erkannt. Das erklärt das CTLs der Patientin 01 gegen dieses Epitop in früheren Studien unentdeckt blieben, nachdem bei diesen Experimenten Nef-Peptide, entsprechend der HIV-1 HXB2, Sequenz verwendet wurden. ELISPOT-Analysen die mit frisch isolierten PBMC aus dem Jahr 2006 durchgeführt wurden, zeigten keine T-Zellantwort gegen die HLA-A2 restringierten CTL Epitope VLEWRFDSRL (autologe Variante bis Januar 2004), 53 Ergebnisse AFHHVAREL (autologe Variante bis Juli 2000), (HIV-Datenbank, 2007) und die Variante AFHHMAREL (autologe Variante im November 2004). 4.1.3 Korrelation von HLA-B8 mit Mutationen innerhalb des FL8 Epitopes bei HIV-1 infizierten Patienten Um die Prägung von HLA-B8 auf die Sequenz des FL8 Epitopes zu untersuchen, wurden die nef Gene der HI-Viren von insgesamt 56 HLA-Klasse-I typisierte HIV-1 infizierte Patienten ausgewertet. Die entsprechende virale RNA bzw. provirale DNA wurde aus Plasma oder PBMC isoliert. Die Untersuchungen zu den jeweiligen Nef Aminosäuren in 23 HLA-B8 und 33 nicht-B8 Patienten ergab, dass 57 % (13/23) der B8-positiven Patienten Viren mit Mutationen im FL8 Epitop aufwiesen, wohingegen in nur 24 % (8/33) der B8-negativen Patienten Viren mit Substitutionen in diesem Bereich zu finden waren (P = 0.024, Fisher Exact Test). Bei 48 % der B8-positiven Patienten konnten Aminosäure-Austausche an Position 5 gefunden werden, während nur 6 % der nicht-B8 Patienten an dieser Position Mutationen zeigten (P = 0.001, Fisher Exact Test). Weder in den Viren der B8-positiven, noch in denen der B8-negativen Patienten, konnten Substitutionen an den Positionen 2, 6, 7 und 8 innerhalb des FL8 Epitopes gefunden werden (Tab. 11). Ebenso konnte kein signifikanter Unterschied in Bezug auf auftretende Mutationen an den Positionen 1, 3 und 4 zwischen den HLA-B8-positiven und B8-negativen Patienten festgestellt werden. 54 Ergebnisse Tab. 11: Sequenzvariationen innerhalb des B8-restringierten FL8-Epitopes. HLA-B8-positive Patienten (n = 23) HLA-B8-negative Patienten (n = 33) Mutationen innerhalb FL8 n1 = Mutationen innerhalb FL8 FLKEQGGL 4 FLREKGGL FLKENGGL 3 FLRKEGGL FLKEMGGL 1 FLRKKGGL FLKETGGL 1 FLQEQGGL FLKEEGGL 1 FLIAKGGL FLREKGGL 1 LLKEKGGL FLRDKGGL 1 FLRKEGGL 1 CD4 /µl bei Sequenzierung VL bei Sequenzierung 3302 14.000 CD4 /µl vor ART4 (10-1.703) 3 (50-350.300) 170 VL vor ART4 368 3800 (2-1.609) 307 64.500 (1.500-500.000) 13250 n1 = 3 1 1 1 1 1 (78-818) P = n.s. (500-310300) P = n.s. (10-697) P = n.s. (500-270000) P = n.s. Häufigkeit der Variationen an verschiedenen Positionen innerhalb des FL8-Epitopes in % n= F L K E K* G G L B8: 23 0 0 13 9 48 0 0 0 nicht-B8: 33 3 0 21 9 6 0 0 0 Mutationen sind fett gedruckt. * P = 0.001, Fischer’s Exact Test; n1: Anzahl der Patienten mit der entsprechenden Mutation; 2 Median, 3 Schwankungsbreite, n.s.: nicht signifikant, VL: Viruslast in Kopien/ml. 4 Werte gemessen vor ART-Beginn in behandelten Patienten oder zum Zeitpunkt der Sequenzierung in unbehandelten Patienten. 55 Ergebnisse 4.1.4 Die CTL Antwort in HLA-B8-positiven Patienten auf das FL8 Wildtyp Epitop und seine jeweiligen Varianten Das Epitop FLKEKGGL (FL8) ist konserviert und in HLA-B8-positiven Patienten ist es ein immunologisch dominantes CTL Epitop. Auch in unserer Kohorte erkannten 14 aus 16 getesteten HLA-B8-positiven Patienten in ELISPOT-Analysen die FL8-Sequenz. Hierzu wurden entweder frisch isolierte PBMC (n = 12) oder T-Zelllinien, hergestellt aus mit Peptid stimulierten PBMC (n = 4), verwendet. Mit Ausnahme der Patientin 01, wurden die PBMC der Patienten auf eine FL8 Erkennung, in einer mittleren Zeitspanne von 1,5 Jahren (Schwankungsbereich 0-9 Jahre) nach Sammlung der für die Sequenzierung der autologen Viren verwendeten Plasma oder PBMC Proben, getestet. Um den Effekt von Mutationen an den Positionen 5 und 3 auf die CTL Erkennung zu ermitteln, wurden PBMC von acht HIV-1 infizierten HLA-B8-positiven Patienten (Patienten 01, 04, 07, 13, 16, 19, 20 und 23) mit FLKEKGGL (FL8) und varianten Peptiden, mit den entsprechenden autologen Mutationen in FL8 (Patienten 01, 07, 19, 20 und 23), stimuliert. In einem Standard γ-IFN-ELISPOT-Assay wurden PBMC und CTL-Linien auf die Erkennung von FLKEKGGL (FL8) und bis zu sieben FL8 Peptid-Varianten (FL8-V1 bis -V7) mit Peptid-Verdünnungsreihen, getestet (Abb. 4, Tab. 12). In allen Fällen zeigte das FL8 Wildtyp Epitop, im Vergleich zu den FL8 Varianten, die stärkste CTL Antwort. Alle Mutationen beeinträchtigten die CTL Erkennung, in unterschiedlichen Ausmaßen, abhängig von der individuellen CTL-Linie. In allen Patienten führten die zweifachen Mutationen an Position 3 und 4, KE-zu-RD (wie in FL8V2) zur schlechtesten CTL Erkennung. Zwei der Patienten wiesen in ihren HI-Viren eine Kzu-Q Mutation an Position fünf auf und je ein Patient zeigte eine K-zu-T, eine K-zu-N oder eine K-zu-M Mutation. Alle acht Patienten erkannten ihre autologen Varianten, jedoch in jedem Fall schwächer als die FL8-Sequenz (Abb. 4). 56 Ergebnisse A1 Patient 01 autologe virale Sequenz: FLKEQGGL A2 Patient 01 autologe virale Sequenz: FLKEQGGL F 600 400 200 300 500 FL8-V4-stimulierte CTL 400 300 200 100 20 1 0.1 0.01 0 Patient 20 autologe virale Sequenz: FLKETGGL B2 300 200 0,01 100 20 0 1 0.1 0.01 0 Pept. Konz. (µg/ml) Patient 20 autologe virale Sequenz: FLKETGGL G Patient 04 autologe virale Sequenz: FLKEKGGL 600 500 FL8-V7-stimulierte CTL 100 50 100 FL8-stimulierte CTL 400 300 200 100 0 0 20 1 0.1 0.01 Pept. Konz. (µg/ml) 0 20 C2 Patient 23 autologe virale Sequenz: FLKEQGGL 500 1 0.1 0.01 Pept. Konz. (µg/ml) 20 0 H Patient 23 autologe virale Sequenz: FLKEQGGL FL8-stimulierte CTL 300 200 150 90 60 30 0 0 20 1 0,1 0,01 pept. conc. (µg/ml) D2 100 0.01 0 Patient 13 autologe virale Sequenz: FLKEKGGL 80 FL8-stimulierte CTL 60 40 20 0 20 0 Patient 19 autologe virale Sequenz: FLKENGGL FL8-V4-stimulierte CTL 120 100 0.1 100 SFU/50 000 Zellen 400 1 Pept. Konz. (µg/ml) 180 SFU/50 000 Zellen SFU/50 000 Zellen 0,1 SFU/30 000 Zellen S FU/100 000 P BMC SFU/100 000 Zellen FL8-stimulierte CTL 0 1 0.1 0.01 pept. conc. (µg/ml) 0 20 1 0.1 0.01 Pept. Konz. (µg/ml) 0 Patient 19 autologe virale Sequenz: FLKENGGL 60 FL8-stimulierte CTL SFU/20 000 Zellen SFU/20 000 Zellen 1 150 400 50 0 FL8-V6-stimulierte CTL 40 1 0,1 0,01 V3: FLKER GGL V6: FLKEN GGL 0 20 Pept. Konz. (µg/ml) 1 0,1 0,01 0 Pept. Konz. (µg/ml) Patient 07 autologe virale Sequenz: FLKEMGGL E2 70 FL8: FLKEKGGL 20 0 20 E1 150 Pept. Konz. (µg/ml) 500 D1 200 0 20 Pept. Konz. (µg/ml) C1 FL8-stimulierte CTL 250 50 0 0 B1 SFU/100 000 Ze llen FL8-stimulierte CTL SFU/100 000 Zellen SFU/100 000 Zellen 800 Patient 16 autologe virale Sequenz: FLKEKGGL 350 600 Patient 07 autologe virale Sequenz: FLKEMGGL V1: FL REKGGL V4: FLKEQ GGL V7: FLKET GGL 30 FL8-stimulierte CTL 50 SF U/25 000 Zellen SF U/25 000 Zellen 60 40 30 20 FL8-V5-stimulierte CTL 20 V2: FL RD KGGL V5: FLKEM GGL 10 10 0 0 20 1 0,1 Pept. Konz. (µg/ml) 0,01 0 20 1 0,1 0,01 0 Pept. Konz. (µg/ml) Abb. 4: Anlayse der Peptid-Sensibilisierungskapazität von FL8 und den entsprechenden PeptidVarianten in standardisierten γ-IFN-ELISPOT-Analysen in acht HLA-B8-positiven Spendern. FL8 stimulierte CTL-Linien (A1 bis E1, F bis H), CTL-Linien stimuliert mit den entsprechenden Peptiden die der autologen Virensequenz entsprachen (A2, C2 bis E2), und PBMC (B2) wurden auf die Erkennung von FL8 und FL8 Varianten in Peptid-Verdünnungsreihen, getestet. Ergebnisse sind als SFU/1 x 105 (Patienten 01, 16, 20), 0.5 x 105 (Patienten 13, 23), 0.2 x 105 (Patient 19), 0.25 x 105 (Patient 07) und 1.3 x 105 (Patient 04), angegeben. Jede Peptid-spezifische CTL-Linie wurde auf die Erkennung von FL8 und FL8 Varianten V1-V7, getestet. Ausgenommen folgende Patienten: Patient 13 (FL8-spezifische CTL-Linie): FL8-V1 bis -V4 und Wildtyp FL8; Patient 01 (FL8-V4 spezifische CTL-Linie): FL8-V4 und Wildtyp FL8; Patient 19 (FL8 und FL8-V6 spezifische CTL-Linie): FL8-V4 bis -V7 und Wildtyp FL8. PBMC des Patienten 20 wurde auf die 57 Ergebnisse Erkennung FL8 und FL8-V7, getestet. 4.1.5 Korrelation zwischen CD4 Zellzahl und Viruslast mit HLA-B8 und den damit assoziierten Mutationen Obwohl die HLA-B8-positiven Patienten, sowohl bei Therapiebeginn als auch zum Zeitpunkt der Nef-Sequenzierungen, im Median höhere Viruslasten und niedrigere CD4 Zellzahlen aufwiesen als die B8-negativen Patienten, waren diese Unterschiede nicht signifikant (siehe Tab. 11). Die Tabelle 12 fasst die Patientenmerkmale in Bezug auf die ermittelten CTL Antworten gegen das FL8 Wildtyp Epitop und der Entwicklung von Mutationen innerhalb der HLA-B8-positiven Patientengruppe, zusammen. Zum Zeitpunkt der Nef Sequenzierungen waren drei der insgesamt 23 HLA-B8-positiven Patienten ohne Therapie, fünf hatten die ART aus unterschiedlichen Gründen unterbrochen und 15 waren unter ART. Trotzdem zeigten 9 dieser Patienten eine signifikante Plasma Virämie, entweder auf Grund einer vorhandenen Medikamenten-Resistenz oder sie nahmen die Medikamente nicht ein. Die Sequenzierungen der nef Gene der Patienten 03 und 04 erfolgten zu Zeitpunkten nach Unterbrechung der ART, bei Neuanstieg der Virämie auf einen Höchstwert. Zum Zeitpunkt der Nef-Sequenzanalyse, konnte eine signifikant niedrigere CD4 Zellzahl (Median CD4: 164 Zellen/µl, Schwankungsbereich 10-537) bei den HLA-B8positiven Patienten mit Mutationen in den FL8 Epitopen festgestellt werden, als in Patienten ohne Mutationen im FL8 Epitop (Median CD4: 467 Zellen/µl, Schwankungsbreite 12-1703; Mann-Whitney U-Test: P = 0.0131). Die Viruslasten zu den Zeitpunkten der NefSequenzierungen waren höher in Patienten mit Viren die Mutationen im FL8 Epitop aufwiesen, als in Patienten mit Viren ohne FL8 Mutationen. Diese Unterschiede waren nur dann signifikant wenn lediglich die Patienten mit detektierbaren Viruslasten für die Auswertungen herangezogen wurden (mit Mutation Median: 89.500, Schwankungsbereich 9.800-350.300; ohne Mutation Median: 10.000, Schwankungsbereich 3.000-160.000, P = 0.0404) oder wenn die historischen Viruslasten vor ART für die Berechnungen in den Patienten mit unterdrückten Viruslasten mit ART, herangezogen wurden (mit Mutation Median: 92.000, ohne Mutation Median 12.000, P = 0,0063). Bei acht der 13 Patienten (62 %) mit Mutationen und nur bei zwei von 10 Patienten (20 %) ohne Mutationen wurde das Stadium AIDS, CDC Kategorie C, diagnostiziert (P = 0.0903, Fisher Exact Test). 58 Ergebnisse Tab. 12: Merkmale der HLA-B8-positiven Patienten, die assoziiert sind mit der Erkennung und Sequenzvariation innerhalb von FL8. Pat. 18 03 20 09 21 01 23 22 10 19 08 11 07 Erkennung Mutationen innerhalb FL8 Mutation Epitope FL8 N Y Y n.d. n.d. Y Y Y n.d. Y n.d. n.d. Y n.d. R R1 n.d. n.d. R1 R1 n.d. n.d. R1 n.d. n.d. R1 F F F F F F F F F F F F F L L L L L L L L L L L L L R R K K K K K K K K K R K K D E E E E E E E E E E E E K T N E Q Q N Q N Q K M G G G G G G G G G G G G G G G G G G G G G G G G G G Letzter Zeitpunkt Zeitpunkt der Sequenzierung vor ART5 Viruslast CD4 Viruslast CD4 (Kopien/ml) (Zellen/µl) (Kopien/ml) (Zellen/µl) 349 150.000 590 11.000 170 92.000 97 64.000 39 n.d. unbehandelt 112 500.000 7 63.000 30 n.d. 26 193.000 449 n.d. 24 n.d. 104 n.d. L L L§ L L L L§ L§ L L L L L 537 455 426 339 279 201 164 133 75 53 18 11 10 61.0002 11.00002 <503 9.8003 33.0003 65.000 <503 <503 35.03003 69.0003 26.55003 32.50003 18.80003 15 N WT 1.609 240.0004 1.703 160.0002 04 Y WT 414 239.4004 700 140.0002 06 Y WT unbehandelt 575 3.700 § 189 10.000 513 <5003 05 n.d. WT § 490 28.000 488 <503 16 Y WT 24 Y WT unbehandelt 445 4300 14 Y WT§ 19 32.000 433 <503 § 13 Y WT 162 500.000 330 3.0003 § 17 Y WT 282 1.500 297 14.0002 § 12 n.d. WT 2 70.000 12 10.0003 Patienten (Pat.)mit einer CDC Kategorie C Diagnose sind fett gedruckt dargestellt. Y: Erkennung von FL8 in ELISPOT-Analysen; N: keine Erkennung; R: zwei bis 12-fach reduzierte Peptid-Sensitisierungskapazität der autologen viralen Sequenz; n.d.: nicht durchgeführt. Aufgetretene Mutationen in FL8 sind fett gedruckt dargestellt. Virale Sequenzen wurden aus Plasma erhalten, nur Proben mit der folgenden Kennzeichnung § wurden aus PBMC gewonnen. 1: ELISPOT Ergebnisse für die so markierten Patienten sind in Abb. 4.1.3 dargestellt. 2: Nef-Sequenzierungen durchgeführt während einer Unterbrechung der antiviralen Therapie (ART); 3: Viruslast gemessen während der ART; 4: hohe Viruslast vermutlich wegen einer primären HIV-1 Infektion. 5: letzte Messwerte vor dem Beginn der ART bei behandelten Patienten. Anzahl der CD4 Zellen zum Zeitpunkt der Sequenzierung waren höher in Patienten ohne Mutationen (Median: 467 Zellen/µl) als bei Patienten mit Mutationen (Median: 164 Zellen/µl, Mann-Whitney U-Test P = 0.0131). Wenn die Patienten mit unterdrückter Viruslast zum Zeitpunkt der Sequenzierung nicht berücksichtigt wurden, zeigten Patienten mit Mutationen und detektierbaren Viruslasten, höhere Viruslasten in Gegenwart von Mutationen (Median: 89.500 Kopien/ml) als Patienten ohne Mutationen (Median: 10.000, P = 0.0404, Mann-Whitney U-Test). Der Unterschied der Viruslasten zum Zeitpunkt der Sequenzierung war ebenfalls signifikant (P = 0.0063), wenn die Viruslasten vor ART von den Patienten mit nicht detektierbaren Viruslasten für die Signifikanzberechnung herangezogen wurden (mit Mutation Median: 92.000 Kopien/ml, ohne Mutation Median: 12.000 Kopien/ml). 59 Ergebnisse 4.2 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus Die Patientin U wurde von ihrem Partner R mit HIV-1 infiziert. Während der Patient R in einem Zeitraum von 12 Jahren eine Progression in das Stadium AIDS zeigte, ist es der Patientin U möglich, die Infektion außergewöhnlich gut zu kontrollieren. 4.2.1 Klinische Daten der Patienten U und R Die symptomlose HIV Infektion der Patientin U wurde im Mai 2006 erstmals festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sie eine Viruslast unter der Nachweisgrenze (<50 Kopien/ml) und im Normbereich liegende CD4 Zellzahlen (623 Zellen/µl) mit einem normalen CD4-zuCD8-Verhältnis (CD4/CD8: 1,3). Auch zwei Jahre nach Erstdiagnose konnte sie die extrem gute Kontrolle der Virämie (260 Kopien/ml, Mai 2008) und normale CD4 Zellzahlen (625 Zellen/µl, Mai 2008) aufrechterhalten. Die Tabelle 13 stellt die Patientenmerkmale des Paares in Bezug auf Erstdiagnose, angenommenen tatsächlichen Zeitraum der Infektion sowie den klinischen Parametern der HIV Infektion (Krankheitssymptome, Viruslast, CD4 Zellzahlen, CD4-zu-CD8-Verhältnis), gegenüber. Tab. 13: Patientenmerkmale und klinische Parameter der HIV Infektion Patient: Erstdiagnose Infektionszeitraum Klinische Symptome CD4 (Zellen/µl) U ( weiblich) R (männlich) Mai 2006* April 2006* Zwischen 1993 und 2006 wahrscheinlich 1993 keine 623 (Mai 2008: 625) 26 1,3 0,1 <50 (Mai 2008: 260) 240000 CD4/CD8 Viruslast (Kopien/ml) Panzytopenie, BK-Virus induzier Blasenentzündung * keine Therapie 60 Ergebnisse 4.2.2 Virologische Untersuchungen zur Detektion der HI-Viren der Patientin U Um die in extrem geringer Anzahl vorhandenen HI-Viren der Patientin U nachzuweisen, wurde provirale DNA aus zuvor angelegten PHA-Blasten von einem Zeitpunkt im Mai 2006 isoliert und die nef Gene amplifiziert (siehe Abb. 5). Um zudem die Replikations- und Infektionsfähigkeit der HI-Viren der Patientin zu überprüfen, wurden Kokultivierungen aus CD8-depletierten PBMC der Patientin U (Dezember 2007) und des Patienten R (Dezember 2007), mit nicht-infizierten, ebenfalls CD8-depletierten PHA-Blasten (gesunde Spender), angelegt (siehe Methoden, abgewandeltes Protokoll der AIDS Clinical Trail Group). 14 Tage nach Infektion wurden im Überstand die p24-Konzentrationen für die Patientin U, 3.500 pg/ml und für den Patienten R, 1.029 pg/ml gemessen. Zudem konnten die so gewonnenen Zellkulturüberstände für die Infektion von PBMC von zwei weiteren gesunden Spendern verwendet werden. Die quantitative Bestimmung der Infektiosität wurde nach 22 Tagen in den Zellkulturüberständen der so infizierten PBMC mittels Endpunkt-Verdünnung im p24ELISA, bestimmt. Die hieraus errechneten MOI (Vielfachheit der Infektion) ergaben bei Infektion mit Virenüberständen der Patientin U für den Spender A eine MOI von 0.001 und für den Spender B 0.0004. Bei Infektion mit Virenüberständen des Patienten R ergaben sich für beide Spender eine MOI von 0.001. Dies zeigte dass die Viren beider Patienten vergleichbar infektiös waren und replizierten. 4.2.3 Sequenzvergleich auf Aminosäureebene verschiedener Regionen der HI-Viren beider Patienten Um eine potenzielle Abschwächung der HI-Viren der Patientin U aufgrund von Mutationen in funktionell wichtigen Bereichen zu untersuchen und um einen möglichen Zusammenhang mit den auf die HLA-Allele der Patienten bezogenen Epitope zu sehen, wurden verschiedene Regionen des HIV Genoms beider Patientenviren sequenziert. Bis auf die Aminosäuresequenz der Pol Region (As: 1 bis 450) wurden die Sequenzen der Gag, Vif, Vpu, Vpr und Nef Proteine in vollständiger Länge mittels etablierter PCR-Technik und spezifischen Primern, erhalten (siehe Abb. 5). Aufgrund der geringen Plasmavirämie wurde zur Analyse der viralen Sequenz der Patientin U eine Sequenzierung von proviraler HIV-1DNA aus PHA-Blasten durchgeführt. Diese PHA-Blasten wurden aus PHA-stimulierten PBMC der Patienten im Dezember 2006 bzw. Dezember 2007 (Nef), angelegt. Weiterhin 61 Ergebnisse wurden virale Sequenzinformation für Pol, Gag, Vif, Vpu, Vpr und Nef aus den bereits beschriebenen Zellkulturüberständen von einem Zeitpunkt im Dezember 2007 durch Reverse Transkription und Sequenzierung viraler RNA erhalten. RNA der HI-Viren des Patienten R wurden aus Plasma von einem Zeitpunkt im Mai 2006 extrahiert. Der Sequenzvergleich auf Aminosäureebene beider Patientenviren ergab zum Teil starke Aminosäureabweichungen. Vor allem im Nef Protein zeigten sich 21,2 % Unterschiede (45 Austausche bei insgesamt 212 As) mit einer ungewöhnlichen fünf Aminosäuren langen Deletion in der C-terminalen Region (As 161 bis 165). Im Vergleich dazu zeigten sich in Gag nur 6,3 %, (32 von 503 As), in Pol 6,4 %, (29 von 450 As) und zusammengenommen in Vif, Vpu und Vpr 8,7 % (37 von 422 As) Austausche. In Nef konnten Aminosäure-Substitutionen in drei funktionell wichtigen Bereichen gefunden werden: Die beiden Aminosäuren welche die Schnittstelle für die HIV-1 Protease in Nef eingrenzen (As 55 und 58) mit A-zu-V (As 56) und E-zu-D (As 59) Austausch (Freund et al., 1994, Review Geyer et al., 2000), die erste Aminosäure (As 62) der Interaktionsstelle für Nef mit dem humanen Protein PACS-1 mit E-zu-Q Mutation (Piguet et al., 2000) und die erste Aminosäure (As 174) der Interaktionsstelle für die humane vakuoläre ATPase (V1H) mit D-zu-G Mutation (Lu et al., 1998). Einige Mutationen konnten in den HIV Sequenzen beider Patienten beobachtet werden. Viele davon befanden sich in bereits bekannten CTL Epitopen, welche durch die HLA-Allele des Patienten R präsentiert werden könnten: Pol HLA-B51 Epitop TAFTIPSI (Sipsus et al., 1997; Sabbaj et al., 2003) mit I-zu-T Mutation, Vpr HLA-B51 Epitop EAVRHFPRI (Lia et al., 2006; Frahm et al., 2007) mit I-zu-P Mutation, Nef HLA-A24 Epitope NYTPGPGVPY (HIV-Datenbank, 2007; Choppin et al., 2001) mit V-zu-I Mutation, Nef HLA-A24 Epitop RYPLTFGWCY (HIVDatenbank; Choppin et al., 2001) mit F-zu-L Mutation und HLA-B51 Epitop DSRLAFHHVA (Connan et al., 1994; HIV-Datenbank, 2007) mit R-zu-S und V-zu-R Mutation (siehe Abb.5). Dies deutet stark auf eine Selektion der entsprechenden Epitopvarianten durch CTLs des Patienten R hin und spricht für eine Übertragung dieser bereits durch seine HLA-Allele genomisch geprägten, HI-Viren auf die Patientin U. 62 Ergebnisse Gag Pat: date: VL: Pol Pat: date: R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- - -I - -- -Q - -- - -- - -- -- - -- - -- R- - -L - -- - -- -- - -- - -- S U. De z -0 7 22 0 - - -- - -I -- - -Q - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -Ga g HI V- 1 H X B2 MG AR A SV L SG GE L DR W EK I RL RP G GK K KY KL K HI V WA S RE LE R FA V NP G L 50 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- D -- - -- -T - -- - -X X -- -- - -K - -F -- - -- - -- - -- -- - -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - -- D -- -- - -A - -- -- - -- - -- - -K -- F -- - -- -- - -- - K- - VS -- - -Ga g HI V- 1 H X B2 LE TS E GC R QI LG Q LQ P SL Q TG SE E LR S LY NT V AT L YC V HQ RI E IK D TK E A 100 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 E -- - -- - -- -- - -T Q QA A -- -- - -N - S- -- - -- - -- - -M -- - -- - -P L U. De z -0 7 22 0 E -- - -- -- - -- - .. .N V -- - -- - -N -S - -- - -- -- - -- L -- - -- -- - -Ga g H IV -1 H X B2 LD KI E EE Q NK SK K K. . AQ Q AA AD T GH S NQ VS Q NY P IV Q NI QG Q MV H QA I S 148 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - T- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -Ga g H IV -1 H X B2 PR TL N AW V KV VE E KA F SP E VI PM F SA L SE GA T PQ D LN T ML NT V GG H QA A M 198 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- - -- - -- -- - -- - L- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - -- - -- -- - -- - -- -L - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -Ga g H IV -1 H X B2 QM LK E TI N EE AA E WD R VH P VH AG P IA P GQ MR E PR G SD I AG TT S TL Q EQ I G 248 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- K -- -- - -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - K- - -- - -- -- - -Ga g H IV -1 H X B2 WM TN N PP I PV GE I YK R WI I LG LN K IV R MY SP T SI L DI R QG PK E PF R DY V D 298 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - S- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - -- - -- -- - -T - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -Ga g H I V- 1 H X B2 RF YK T LR A EQ AS Q EV K NW M TE TL L VQ N AN PD C KT I LK A LG PA A TL E EM M T 348 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -T A -- -- - -- - K- - -- X- - -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - L- - PT A- - -- - -- -K - -- - T- - -- -- - -Ga g H I V- 1 H X B2 AC QG V GG P GH KA R VL A EA M SQ VT N SA T IM MQ R GN F RN Q RK IV K CF N CG K E 398 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- I- - -- - -- -- X -- - -- - -- -- - -- E -- -- - -- - -- - -- -- H -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - I- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- P -- -- - -Ga g H I V- 1 H X B2 GH TA R NC R AP RK K GC W KC G KE GH Q MK D CT ER Q AN F LG K IW PS Y KG R PG N F 448 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -- -- - -- S -- -- - -- - F- E -- -- - -Q - -D -- - -- - -- - A- -K - -- - -- - U. De z -0 7 22 0 - - -- - -- -- - -- - -- -F - .- V -- - SQ -- D -- - -- -- - -- - -K - -- -- - -Ga g H I V- 1 H X B2 LQ SR P EP T AP PE E SF R SG V ET TT P PQ K QE PI D KE L YP L TS LR S LF G ND P S 498 R. Ma i -0 6 2 40 0 00 -U. De z -0 7 22 0 - G a g H IV -1 H X B2 SQ * 50 1 Vif Pat: date: Nef Pat: date: VL: R . M ai -0 6 2 4 00 00 -- - -- - -- -- - -- - -- - -N -- - -- - -Y -- - R- R -- G K- -- - -- - -- T- - K U . D ez -0 7 2 20 -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- Y -- -R - R- - GK - -- -- - -- - T- -K V i f HI V -1 HX B2 ME N RW Q VM IV W QV D RM R IR TW K SL V KH HM Y VS G KA R GW FY R HH Y ES PH P R 50 R . M ai -0 6 2 4 00 00 -- - -- - -- -- E -K - -V - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - V- -- - -K - -- -- - U . 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DQ E EL S NL - -- -- Y -- - -- N- V pu HI V -1 HX B2 ED S GN E SE GE I SA L VE M GV EM G HH A PW DV D DL * 63 VL: R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- - -- -P - -- - -- -- - -- - -- I -- -- - -- - -- -G - -- - -- - T- S- - -U. D e z- 0 7 22 0 - - -- - -- -P - -- - -K -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -. S -- - L- - -- S- - -P ol HI V -1 HX B2 F F RE D LA FL Q GK A RE FS S EQ T RA N SP TR R EL Q VW GR D NN S PS E AG AD R QG 50 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -L S L- -I - -- - -- -- A -- V -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- N -- -- - -U. D e z- 0 7 22 0 - - -- - -- -I - -- - -- -- A -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- N -- -- - -P ol HI V -1 HX B2 T V SF N FP QV T LW Q RP LV T IK I GG Q LK EA L LD T GA DD T VL E EM S LP GR W KP 1 00 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- V P- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - LU. D e z- 0 7 22 0 - L -- - -- -- - -- - -- -- V P- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - LP ol HI V -1 HX B2 K M IG G IG GF I KV R QY DQ I LI E IC G HK AI G TV L VG PT P VN I IG R NL LT Q IG 1 50 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- I -- - -- -- - -U. D e z- 0 7 22 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- I -- - -- -- - -P ol HI V -1 HX B2 C T LN F PI SP I ET V PV KL K PG M DG P KV KQ W PL T EE KI K AL V EI C TE ME K EG 2 00 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -U. D e z- 0 7 22 0 - - -- X -- -X - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - K- - -- - -- -- - -P ol HI V -1 HX B2 K I SK I GP EN P YN T PV FA I KK K DS T KW RK L VD F RE LN K RT Q DF W EV QL G IP 2 50 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- - Q- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- T -- K -- -- - -U. D e z- 0 7 22 0 - - -- - Q- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- K- - -- - -- -- - -- T X- - -- -- - -P ol HI V -1 HX B2 H P AG L KK KK S VT V LD VG D AY F SV P LD ED F RK Y TA FT I PS I NN E TP GI R YQ 3 00 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- - -- -- - -- - -- -C - -- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -U. D e z- 0 7 22 0 - - -- - -- -- - -- - -- -C - -- - -- - -C -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -P ol HI V -1 HX B2 Y N VL P QG WK G SP A IF QS S MT K IL E PF RK Q NP D IV IY Q YM D DL Y VG SD L EI 3 50 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- A -V -- - -- - -- G- - F- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -U. D e z- 0 7 22 0 - - -- A -- -- - -- - -- E- - F- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -P ol HI V -1 HX B2 G Q HR T KI EE L RQ H LL RW G LT T PD K KH QK E PP F LW MG Y EL H PD K WT VQ P IV 4 00 R. M a i- 0 6 2 40 00 0 - - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - -- - -- -- - -- K -- -- - I- - -- - -- -- V -U. D e z- 0 7 22 0 - - -X - -- -- - -- - -X -- - -- - -- - -X A- T -- K -- R- - -- - A- - -- -- X -P ol HI V -1 HX B2 L P EK D SW TV N DI Q KL VG K LN W AS Q IY PG I KV R QL CK L LR G TK A LT EV I PL 4 50 VL: R . M ai - 06 24 00 0 0 U . D ez - 06 <50 U . D ez - 07 220 U . D ez - 07 220 N ef H IV - 1 HX B 2 R . M ai - 06 24 00 0 0 U . D ez - 06 <50 U . D ez - 07 220 U . D ez - 07 220 N ef H IV - 1 HX B 2 R . M ai - 06 24 00 0 0 U . D ez - 06 <50 U . D ez - 07 220 U . D ez - 07 220 N ef H I V- 1 HX B 2 R . M ai - 06 24 00 0 0 U . D ez - 06 <50 U . D ez - 07 220 U . D ez - 07 220 N ef H IV - 1 HX B 2 R . M ai - 06 24 00 0 0 U . D ez - 06 <50 U . D ez - 07 220 U . D ez - 07 220 N ef H IV - 1 HX B 2 - -- -- - -R - LP - -S TI - -- - -- T PP T- - -- - VG -- - V- - -- - -- -- - -- - -- -- - -- - LV - -- AI - -- - K- . .. .T - -- - -G -- - V- Q -- D -- -- - -- - -- -- - -- - LV - -- AI - -- - K- . .. .T - -- - -G -- - V- Q -- D -- -- - -- -- - -- - -- -L V -- - AI - -- -K - .. . .T -- - -- G -- - V- Q- - D- - -- -- - M GG KW S KS S VI G WP TV R ER M RR . .. .A E PA A DR VG A AS R DL E KH GA I TS S 46 - -- -N - -D - -- V -- -- - K- - -- - -- R- - -- - -- -- - -- - L- - -- -- - -- - -- S. . -X - V- - D- -Q - .- - -- - -- K- - -- - -- -- - -G - L- - -- -- - -- - -- S. . -T - V- - D- -Q - .- - -- - -- K- - -- - -- -- - -G - L- - -- -- - -- -- - S. . -T -V - -D - -Q - .- -- - -- - K- -- - -- - -- - -G -L - -- - -- -- - N TA AT N AA C AW L EA QE E .E E VG F PV TP Q VP L RP MT Y KA A VD L SH FL K EK G 95 - -- -- - Y- - -- - -- -- - -- - N- - -- -- - W- - -- -- - -I - -- - -L -- - -- - -- -- - Y- P K- - E- -- - -V - -- - -- -- - W- - -- -- - -I - F- - -L -- - F- - -- -- - Y- P K- - E- -- - -V - -- - -- -- - W- - -- -- - -I - F- - -L -- - F- -- - -- - Y- PK - -E - -- - -V -- - -- - -- -W - -- - -- - -I -- - -- L -- -F - G LE GL I HS Q RR Q DI LD L WI Y HT Q GY FP D xQ N YT PG P GV R YP L TF GW C YK L 14 5 - -- D- - -V - -V T SR -- S C- - -- I -Q -- - -- - -K -- - M- K -- - S- -- - -R - -- -- P EG - -. . .. .- S C- - -- M N- -- T X- - -- -- - M- K -- - S- -- - -R - -- -- P EG - -. . .. .- S C- - -- M N- -- T G- - -- -- - M- K -- - S- -- - -R -- - -- P EG -- . .. . .- S C- -- - MN - -- TG - -- - -- - M- K- - -S - -- -- R V PV EP D KI E EA N KG EN T SL L HP V SL HG M DD P ER EV L EW R FD S RL AF H HV A 19 5 - -- -- - -- - xx - -- -- - -Y - D- -- -- - -Y - D-- - -- - -Y -D R EL HP E YF K NC * 20 7 Ergebnisse Abb. 5: Sequenzvergleich auf Aminosäureebene der Gag, Pol, Vif, Vpu, Vpr und Nef Proteine der HIViren der Patienten U und R. Bis auf die Aminosäuresequenz der Pol Region (Protease und Teil der Reversen Transkriptase) sind die jeweiligen Proteine in vollständiger Länge dargestellt. Abweichungen der Aminosäuren im Vergleich zu HXB2 sind als Buchstaben gekennzeichnet. Die entsprechenden Viruslasten sind den entsprechenden Zeitpunkten der jeweiligen Virensequenzen zugeordnet. Virensequenzen des Patienten R wurden unter Verwendung von Plasma aus RNA erhalten. Virensequenzen der Patientin U wurden unter Verwendung von PHA-Blasten aus proviraler DNA erhalten. -RNA aus Virus-haltigem Kulturüberstand, welcher durch Kokultivierung von CD8-depletierten PBMC von Dez-07 der Patientin U am Tag 22 gewonnen wurde; . bedeutet: Deletion; X bedeutet: Sequenz nicht detektierbar; * bedeutet: Stopcodon; x bedeutet: vorläufiges Stopcodon in HXB2; HXB2: Durchnummerierte Aminosäuresequenz von HIV-1 Stamm HXB2. Dez.: Dezember. 4.2.4 Prüfung einer Beteiligung von Apobec3G auf die Mutationsrate der Viren in der Patientin U Da sich das Nef Protein der HI-Viren der Patientin U als stark mutiert zeigte, stellte sich die Frage, ob diese Mutationen durch das humane Apobec3G-Molekül induziert wurden. Da Apobec3G eine G-zu-A Hypermutation (Sheehy et al., 2002) bewirkt, wurde ein spezielles Analyseprogramm, Hypermut2.0 (www.hiv.lanl.gov/content/hiv-db/HYPERMUT/hypermut. html) angewendet. Die Kalkulationen ergaben keine Apobec3G induzierten Hypermutationen. Zusätzlich um dieses Ergebnis zu bestätigen und um einen eventuellen Trend der vorhandenen Nukleotid-Austausche zu erkennen, ermittelten wir die Anzahl der jeweils erfolgten Nukleotid-Substitutionen im Nef Protein der HI-Viren der Patientin U im Vergleich zu denen des Patienten R mittels eines Sequenzvergleichs auf Nukleotidebene (Abb. 6). Die Häufigkeit der Austausche eines jeweiligen Nukleotides zu einem anderen ergab ein eher gleichmäßiges Verteilungsmuster ohne erkennbare, Bevorzugung einer Austauschrichtung (Substitutionshäufigkeiten: 13 A-zu-G, 11 G-zu-A, 8 A-zu-C, je 6 C-zu-T und T-zu-C, je 4 A-zu-T und G-zu-C, 3 T-zu-G, je 2 C-zu-G und T-zu-A und 1 G-zu-T). Somit zeigte sich kein Hinweis für G-zu-A Hypermutationen, was eine relevante Beteiligung von Apobec3G an den Mutationen unwahrscheinlich macht. 64 Ergebnisse Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 Pat: Datum: R Mai-06 U Dez-06 HIV-1 HXB2 4.2.5 ---------------------C-----C-CCC-------T-----A-----------------------------CT-AG-----------G--A---ATGGGTGGCAAGTGGTCAAAAAGTAGTGTGATTGGATGGCCTACTGTAAG 50 ----------------A--CCACCAACAGCT-------------T-G-------------A----A--............---------------G--GGAAAGAATGAGACGAGCT............GAGCCAGCAGCAGATAGGG 100 ---------T------------------------G-----------------------------A---------C-----------------------TGGGAGCAGCATCTCGAGACCTGGAAAAACATGGAGCAATCACAAGTAGC 150 -------------A------K-A----------G------------------------......-G----M------T---------C------C---AATACAGCAGCTACCAATGCTGCTTGTGCCTGGCTAGAAGCACAAGAGGA 200 -R----A-AAG----Y----------G----------------------------A-...-A-------------A----------------------GGAGGAGG...TGGGTTTTCCAGTCACACCTCAGGTACCTTTAAGACCAA 250 ----------A------T-------------------------------------------G----C-C-----------------------------TGACTTACAAGGCAGCTGTAGATCTTAGCCACTTTTTAAAAGAAAAGGGG 300 ------------------T----------------------------C-T ------------------T------C--A---------G----------GGACTGGAAGGGCTAATTCACTCCCAAAGAAGACAAGATATCCTTGATCT 350 ----------A----A-----A-------------------------------G----------G---------------------------------GTGGATCTACCACACACAAGGCTACTTCCCTGATTAGCAGAACTACACAC 400 -----------A----------C--------A----------------------------A------T----------C------------T----T-G CAGGGCCAGGGGTCAGATATCCACTGACCTTTGGATGGTGCTACAAGCTA 450 -----------T--------AG---------TT-C-TC-A---------G ---------------CC......-----G.........--A--------G GTACCAGTTGAGCCAGATAAGATAGAAGAGGCCAATAAAGGAGAGAACAC 500 -T--------------A-A----AA--Y-------------------A--T--------------A---A-----------CA-R-G-----------CAGCTTGTTACACCCTGTGAGCCTGCATGGGATGGATGACCCGGAGAGAG 550 --------AT-----A----------A-----------------AGA----------AT-----A----------A-----------------AGA--AAGTGTTAGAGTGGAGGTTTGACAGCCGCCTAGCATTTCATCACGTGGCC 600 --------------------------A********* -----------------A----A---AG-------CGAGAGCTGCATCCGGAGTACTTCAAGAACTGCTGA 636 Abb. 6: Sequenzvergleich auf Nukleotidebene des nef Genes der HIViren der Patienten U und R. Abweichungen der Nukleotidsequenzen im Vergleich zu HXB2 sind als Buchstaben gekennzeichnet. Die entsprechenden Zeitpunkte der jeweiligen Virensequenzen sind den Patienten zugeordnet. Virensequenzen des Patienten R wurden unter Verwendung von Plasma aus RNA erhalten. Virensequenzen der Patientin U wurden unter Verwendung von PHABlasten aus proviraler DNA erhalten. . bedeutet: Deletion; * bedeutet: Stopcodon; HXB2: Durchnummerierte Nukleotidsequenz von HIV-1 Stamm HXB2. Prüfung auf das Vorhandensein von anderen hypermutierenden Genen in der Patientin U Um mögliche Effekte anderer humaner Apobec3G-ähnlicher Proteine, welche ebenfalls zu einer Hypermutation der HI-Viren in der Patientin U führen könnten, zu detektieren, wurden CD8-depletierte PBMC der Patientin mit dem Laborstamm NL4-3 infiziert. Zellkulturüberstände wurden an den Tagen 0, 5 und 9 entnommen, um RNA für die Sequenzanalyse mittels PCR-Technik zu isolieren (Abb. 6). Um die Infektion und Replikation zu bestätigen, wurde zudem der p24-Gehalt in den Überständen an den Tagen 0 (2.177 pg/ml), 9 (11.695 pg/ml) und 12 (5.850 pg/ml) gemessen. Es konnte kein Anstieg der Mutationsrate, nach Passage des definierten NL4-3 Laborstammes in CD8-depletierten PBMC der Patientin U, festgestellt werden (Abb. 7). Dies spricht gegen einen Effekt anderer, ebenfalls Hypermutationen erzeugender Genprodukte in dieser Patientin. 65 Ergebnisse NL43 Nef Tag: 0 ATGGGTGGCAAGTGGTCAAAAAGTAGTGTGATTGGATGGCCTGCTGTAAG 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 50 0 GGAAAGAATGAGACGAGCTGAGCCAGCAGCAGATGGGGTGGGAGCAGTAT 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 100 0 CTCGAGACCTAGAAAAACATGGAGCAATCACAAGTAGCAATACAGCAGCT 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 150 0 AACAATGCTGCTTGTGCCTGGCTAGAAGCACAAGAGGAGGAAGAGGTGGG 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 200 0 TTTTCCAGTCACACCTCAGGTACCTTTAAGACCAATGACTTACAAGGCAG 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Ner Tag: 250 0 CTGTAGATCTTAGCCACTTTTTAAAAGAAAAGGGGGGACTGGAAGGGCTA 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 300 0 ATTCACTCCCAAAGAAGACAAGATATCCTTGATCTGTGGATCTACCACAC 5 -------------------------------------------------9 ----------------------R--------------------------NL43 Nef Tag: 350 0 ACAAGGCTACTTCCCTGATTGGCAGAACTACACACCAGGGCCAGGGGTCA 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 400 0 GATATCCACTGACCTTTGGATGGTGCTACAAGCTAGTACCAGTTGAGCCA 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 450 0 GATAAGGTAGAAGAGGCCAATAAAGGAGAGAACACCAGCTTGTTACACCC 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 500 0 TGTGAGCCTGCATGGAATGGATGACCCTGAGAGAGAAGTGTTAGAGTGGA 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 550 0 GGTTTGACAGCCGCCTAGCATTTCATCACGTGGCCCGAGAGCTGCATCCG 5 -------------------------------------------------9 -------------------------------------------------NL43 Nef Tag: 600 0 GAGTACTTCAAGAACTGCTGA 5 --------------------9 --------------------621 Abb. 7: Sequenzvergleich auf Nukleotidebene des nef Genes des Laborstammes NL4-3 an den Tagen 0, 5 und 9 nach Passage in CD8-depletierten PBMC der Patientin U. Abweichungen der Nukleotidsequenzen im Vergleich zu der NL4-3 Sequenz erhalten am Tag 0 sind als Buchstaben gekennzeichnet. Die entsprechenden Tage sind den jeweiligen Virensequenzen zugeordnet. NL4-3: Durchnummerierte Nukleotidsequenz von HIV-1 Laborstamm NL4-3. 4.2.6 Prüfung auf das Vorhandensein eines genetischen Polymorphismus in den Wirtsfaktoren Apobec3G und CCR5 der Patienten U und R Genetische Polymorphismen die zu einem besseren Langzeitverlauf im Hinblick auf die HIV-1 Infektion führen, wurden schon mehrfach beobachtet. So konnte bereits gezeigt werden, dass der Austausch einer einzelnen Aminosäure, nämlich Asparagin an Position 128 im humanen Apobec3G und Lysin im Apobec3G der afrikanischen grünen Meerkatze, die Fähigkeit des HIV-1 Vif Proteins zur Bindung und Inaktivierung dieser Wirtsfaktoren kontrolliert (Bogerd et al., 2004). Um einen solchen genetischen Hintergrund für den extrem guten Verlauf der HIV-1 Infektion in der Patientin U zu prüfen, wurden zunächst die 66 Ergebnisse apobec3g Gene beider Patienten sequenziert. Hierzu wurde RNA aus PBMC der Patienten isoliert und die nach reverser Transkription (unter Verwendung eines spezifischen antisense Primers) erhaltene cDNA mittles eines spezifischen Primerpaares und etablierter PCR Methode, amplifiziert. Der Sequenzvergleich auf Aminosäureebene beider Patienten mit einer Apobec3G Referenzsequenz (www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez Zugangsnummer: AAF182420), zeigte einen einzigen heterozygoten Q-zu-E Austausch an Position 275 (siehe Abb. 8). Diese Mutation wurde bereits von Do et al., 2005 und Valcke et al., 2006 beschrieben. In beiden Fällen konnte kein Einfluss auf den Infektionsverlauf mit HIV-1 gefunden werden. Pat. R Pat. U APOBEC3G Pat. R Pat. U APOBRC3G Pat. R Pat. U APOBEC3G Pat. R Pat. U APOBEC3G Pat. R Pat. U APOBEC3G Pat. R Pat. U APOBEC3G Pat. R Pat. U APOBEC3G Pat. R Pat. U APOBEC3G --------------------------------------------------------------------------------------------------MKPHFRNTVERMYRDTFSYNFYNRPILSRRNTVWLCYEVKTKGPSRPPLD 50 --------------------------------------------------------------------------------------------------AKIFRGQVYSELKYHPEMRFFHWFSKWRKLHRDQEYEVTWYISWSPCTKC 100 --------------------------------------------------------------------------------------------------TRDMATFLAEDPKVTLTIFVARLYYFWDPDYQEALRSLCQKRDGPRATMK 150 --------------------------------------------------------------------------------------------------IMNYDEFQHCWSKFVYSQRELFEPWNNLPKYYILLHIMLGEILRHSMDPP 200 --------------------------------------------------------------------------------------------------TFTFNFNNEPWVRGRHETYLCYEVERMHNDTWVLLNQRRGFLCNQAPHKH 250 -------------------------------------------------------------------------X------------------------GFLEGRHAELCFLDVIPFWKLDLDQDYRVTCFTSWSPCFSCAQEMAKFIS 275 300 --------------------------------------------------------------------------------------------------KNKHVSLCIFTARIYDDQGRCQEGLRTLAEAGAKISIMTYSEFKHCWDTF 350 ------------------------------------------------------------------VDHQGCPFQPWDGLDEHSQDLSGRLRAILQNQEN 384 Abb. 8: Sequenzvergleich auf Aminosäureebene des humanen Apobec3G Leserahmen der Patienten U und R mit einer Apobec3G Referenzsequenz. Die Aminosäuresequenzen wurden nach Extraktion von mRNA (aus PBMC der Patienten), Reverser Transkription und Amplifikation der cDNA erhalten. X: bedeutet heterozygote Q-zu-E Abweichung (heterozygoter Nukleotidaustausch C-zu-G) der Aminosäure im Vergleich zu der Referenz Apobec3G Sequenz (www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez Zugangsnummer: AAF182420). Ebenfalls konnte gezeigt werden, dass eine 32 Basendeletion in CCR5, einem wichtigen 67 Ergebnisse Korezeptor für HIV-1, homozygote Merkmalsträgern vor einer Infektion mit CCR5-tropen HIV-1-Varianten schützt. Heterozygote Träger des d32CCR5-Allels zeigen eine verzögerte Progression, in das Stadium AIDS (Liu et al. 1996; Eugen-Olsen et al., 1997). Aus diesem Grund wurde das CCR5 Gen beider Patienten aus PBMC in Form von genomischer DNA extrahiert und mit einem spezifischen Primerpaar amplifiziert. Die Abb. 9 zeigt die amplifizierten PCR Produkte der CCR5 Gene beider Patienten. Der Vergleich mit den amplifizierten CCR5 Allelen eines homozygoten Spenders ohne 32 Basendeletion und den ebenfalls amplifizierten CCR5 Allelen eines heterozygoten Merkmalsträgers dieser 500 Abb. 9: Agarosegel zur Detektion einer Homobzw. Heterozygoten 32 Basendeletion des CCR5 Alleles. Die PCR Produkte der CCR5 Gene der Patienten U und R wurden zusammen mit den angegebenen Kontrollen in einem 4 % Agarosegel aufgetrennt. Homozygot: bedeutet PCR Produkt des CCR5 Genes eines Spenders mit homozygoten CCR5 Allelen ohne 32 Basendeletion; Heterozygot: bedeutet PCR Produkt des CCR5 Genes eines bekannten heterozygoten Merkmalsträger der 32 Basendeletion. ga t Ne Bp iv ko H nt e te ro ll e ro z Ho yg o t m oz e yg Pa ot t ie e nt Pa U ti e nt R Deletion, ergab keine Deletion in den CCR5 Genen beider Patienten (Abb. 9). 400 300 200 100 Zusätzlich sollte eine eingeschränkte Infektiosität der Zellen der Patientin U aufgrund von mangelhafter CCR5 Expression ausgeschlossen werden. Hierfür wurde die Expression von CCR5 auf EBV-immortalisierten B-Zellen und CD8-depletierten PBMC der Patientin U mittels CCR5-Färbung und FACS Analyse mit denen des Patienten R und verschiedenen Spendern verglichen. Die Abb. 10 zeigt die prozentuale Expression der CCR5 Rezeptoren auf den EBV-immortalisierten B-Zellen der Patienten U und R. 68 Ergebnisse B-Zellen Pat.R B-Zellen Pat.U 10 CCR5 10 10 10 10 4 10 3 15,10 % 10 2 10 1 10 84,90 % 0 0 256 512 768 1024 10 4 3 16,59 % 2 1 83,41 % 0 0 256 512 768 1024 Größe Abb. 10: FACS Analyse der CCR5 Expression auf EBV-immortalisierten B-Zellen der Patienten U und R. EBV-immortalisierte B-Zellen der Patienten (Pat) U und R wurden mit dem Anti-human CCR5 Antikörper, direkt gekoppelte mit dem Farbstoff PE (Phycoerythrin), gefärbt. In den Dot-Blots der FACS-Analyse ist auf der X-Achse die Größe und auf der Y-Achse die Fluoreszenzintensität von PE dargestellt. Die CCR5 Expressionen auf EBV-immortalisierten B-Zellen lag für beide Patienten (Patientin U: 15,1 % und Patient R: 16,59 %) im gleichen Bereich. Der Expressionsnachweis von CCR5 auf CD8-depletierten PBMC erfolgte in jedem Fall zwei Tage nach Stimulation mit PHA. Auch hier war die Expression für die Zellen der Patientin U (1.92 %) mit der des Patienten R (1,84 %) und der mittlere Expression von 6 verschiedenen Spendern (Mittelwert: 1,94 %, rangierend: 0,32 % - 4%), vergleichbar. 4.2.7 Prüfung von CD8-depletierten PBMC der Patientin U auf Infektionsfähigkeit mit verschieden tropen HIV-1 Stämmen und deren Replikationskinetik in diesen Zellen. Um zu überprüfen ob die Zellen der Patientin U mit HIV-1 Stämmen mit unterschiedlichen Tropismen für CCR5 und CXCR4 infizierbar sind, wurden CD8-depletierte PBMC der Patientin U mit PHA zwei Tage vor Infektion stimuliert. Die so erhaltenen PHA-Blasten wurden dann mit dem T-tropen NL4-3, M-tropen YU2 und dem Dual-tropen 89.6 HIV-1 Stamm infiziert (MOI 0,001). Die Infektion mit den Viren und deren Replikation wurde jeden zweiten Tag anhand der p24-Produktion in den Zellkulturüberständen über einen Zeitraum von 16 Tagen im ELISA gemessen. Die HIV-1 Virenstocks sowie der p24-ELISA wurden von Karin Metzner bereitgestellt. Die CD8-depletierten PBMC der Patientin konnten mit HIV-1 Virenstämmen mit unterschiedlichen Korezeptortropismen infiziert 69 Ergebnisse werden und die Viren zeigten über einen Zeitraum von 16 Tagen eine vergleichbare Replikationskinetik (Abb. 11). 200000 p24 [pg/m l] 150000 Negativkontrolle 100000 NL4-3 CXCR4 89,6 dual-trop 50000 YU-2 CXCR5 0 0 -50000 2 4 6 8 10 12 14 16 Tage nach Infektion Abb. 11: Infektionsfähigkeit von CD8-depletierten PBMC der Patientin U mit verschieden tropen HIV-1 Stämmen und deren Replikationskinetik. CD8depletierte PBMC der Patientin U wurden zwei Tage nach PHA Stimulation mit verschieden tropen HIV-1 Laborstämmen (T-trop: NL4-3, M-trop: YU-2 und Dualtrop: 89.6) bei einer MOI von 0.001, infiziert. An jeden zweiten Tag (Beginn Tag 0), über einen Zeitraum von 16 Tagen wurde der Zellkulturüberstand mittels ELISA auf den p24-Gehalt untersucht. Negativkontrolle: bedeutet CD8-depletierte Zellen wurden nicht mit HI-Viren infiziert. 4.2.8 Prüfung der Zellkulturüberstände von PHA-Blasten der Patientin U auf antivirale Eigenschaften bei Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 Um das Vorhandensein von antiviralen Zytokinen in Zellkulturüberständen der Patientin U zu untersuchen, wurden PBMC der Patientin U und die eines gesunden Spenders, mit PHA stimuliert. Drei Tage nach Stimulation wurden die jeweiligen Zellkulturüberstände entnommen und für die Infektionsanalysen im p24-ELISA, verwendet. Hierzu wurden CD8depletierte PHA-Blasten eines gesunden Spenders (K2) mit dem Laborstamm NL4-3 bei MOI 0.001 und MOI 0.0002 in einem 1:1 Verdünnungsverhältnis mit den jeweiligen Überständen durch Spinokulation (siehe Methoden), infiziert. Jeden zweiten Tag wurden Zellkulturüberstände der so infizierten Zellen entnommen und erneut mit Medium und den entsprechenden Überständen der Patientin U oder des gesunden Spenders K1, im Verhältnis 1:1, versetzt. Der p24-Gehalt wurde jeden zweiten Tag in den Zellkulturüberständen, über einen Zeitraum von 15 Tagen, im ELISA gemessen. Die Überstände der Patientin U und die des Spenders K1, zeigten keinen Einfluss auf die Infektion und Replikation mit NL4-3. Dies spricht gegen das Vorhandensein von antiviralen Zytokinen im Zellkulturüberstand der Patientin U (Abb. 12). 70 Ergebnisse 35000 30000 gesunder Spender K2: Überstand K1 (1:1) 30000 /ml 15000 20000 15000 10000 5000 10000 5000 0 -5000 gesunder Spender K2: Überstand Pat. U (1:1) 25000 20000 24 p 24 [p g/m l] 25000 35000 0 0 3 5 7 9 11 13 15 -5000 Tage nach Infektion. Negativkontrolle 0 3 5 7 9 11 13 15 Tage nach Infektion. NL4-3: MOI 0.001 NL4-3: MOI 0.0002 Abb. 12: Einfluß des Zellkulturüberstandes von PHA-Blasten der Patientin U auf die Infektion mit NL4-3. Zellkulturüberstände von PBMC der Patientin U und eines gesunden Spenders K1 wurden drei Tage nach Stimulation mit PHA entnommen und für die Infektion von CD8-depletierten PBMC des gesunden Spenders K2 (MOI 0.001 bzw. MOI 0,0002) im Verhältnis 1:1 mittels Spinokulation, verwendet. An jedem zweiten Tag (Beginn Tag 0), über einen Zeitraum von 15 Tagen, wurde der Zellkulturüberstand der so infizierten Zellen mittels ELISA auf den p24Gehalt untersucht. Negativkontrolle: bedeutet CD8-depletierte Zellen wurden nicht mit NL4-3 infiziert. Pat.: Patient 4.2.9 Prüfung des Serums der Patientin U auf neutralisierende Eigenschaften bei Infektion mit den Laborstämmen NL4-3 und 89.6 Es wurde das Serum der Patientin U auf neutralisierende Antikörper überprüft. Hierzu wurde die Infektion mit verschieden tropen HIV-1 Laborstämmen in Anwesenheit des Serums der Patientin U im p24-ELISA, quantifiziert. Als Kontrollserum diente das Serum von einem gesunden Spender K1. Für die Infektion mit den Laborstämmen NL4-3 (MOI 0.001 und 0.0002) und 89.6 (MOI 0.001) wurden CD8-depletierte PBMC eines weiteren gesunden Spenders (K2) mit PHA stimuliert und mittels Spinokulation im Verhältnis 1:1 mit Serum der Patientin U oder entsprechend mit dem des gesunden Spenders K2, infiziert. Die Zellkulturüberstände der so infizierten Zellen wurden jeden zweiten Tag entnommen und die infizierten Zellen mit Medium und den entsprechenden Seren der Patientin U oder des gesunden Spenders K1, im Verhältnis 1:1, versetzt. Mittels ELISA wurde der p24Gehalt in den so gewonnenen Überständen über einen Zeitraum von 15 Tagen (NL4-3) bzw. 12 Tagen (89.6), ermittelt. Das Serum der Patientin U zeigte bei einer 1:1 Verdünnung eine vollständige Hemmung der Infektion mit NL4-3 bei MOI 0.0002 und MOI 0.001 (Abb.13 A) und für 89.6 bei MOI 0.001 (Abb. 13 B). Im Gegensatz dazu hatte das Serum des 71 Ergebnisse gesunden Spenders K1 keinen Einfluss auf die Infektion mit NL4-3 oder 89.6. Dies spricht für das Vorhandensein von neutralisierenden Antikörpern im Serum der Patientin U. A gesunder Spender K2: Serum K1 (1:1) 35000 30000 30000 25000 25000 p24 [pg/m l] p24 [p g /m l] 35000 20000 15000 10000 gesunder Spender K2: Serum Pat.U (1:1) Negativkontrolle NL4-3 MOI 0.001 NL4-3 MOI 0.0002 20000 15000 10000 5000 5000 0 0 0 -5000 3 7 9 11 13 15 -5000 Tage nach Infektion B 80000 5 0 3 5 7 9 11 13 15 Tage nach Infektion HIV-1 89.6 dual-trop p 24 [p g /m l] 70000 60000 50000 Negativkontrolle 40000 gesunder Spender K1 30000 gesunder Spender K1/Serum gesunder Spender K2 gesunder Spender K1/Serum Pat. U 20000 10000 0 0 2 4 6 8 10 12 Tage nach Infektion Abb. 13: Neutralisierende Aktivität des Serums der Patientin U auf die Infektion mit NL4-3 und 89.6. Serum der Patientin U und eines gesunden Spenders K1 wurden für die Infektion von CD8-depletierten PBMC des gesunden Spenders K2, mit A) NL4-3 (MOI 0.001 bzw. MOI 0.0002) und B) 89.6 (MOI 0.001), im Verhältnis 1:1 mittels Spinokulation, verwendet. An jeden zweiten Tag (Beginn Tag 0), über einen Zeitraum von 15 Tagen (NL4-3, A), bzw. 12 Tagen (89.6, B), wurde der Zellkulturüberstand der so infizierten Zellen mittels ELISA auf die p24-Konzentration, untersucht. Negativkontrolle: bedeutet CD8-depletierte Zellen wurden nicht mit NL4-3 infiziert. Pat.: Patient 4.2.10 Analyse der neutralisierenden Aktivität des Serums der Patientin U Es wurde zunächst eine Dosis-abhängige Hemmung der Infektion mit dem Laborstammm NL4-3 durch verschiedene Serumkonzentrationen der Patientin U, untersucht. Hierzu wurden PHA stimulierte, CD8-depletierte PBMC der gesunden Spender K1 und K2 mittels Spinokulation bei unterschiedlichen Verdünnungsstufen des Serums der Patientin U, infiziert (MOI 0.001). Die Zellkulturüberstände der so infizierten Zellen wurden jeden zweiten Tag entnommen und die infizierten Zellen mit Medium und den entsprechend verdünnten Seren der Patientin U, versetzt. Als Kontrolle wurde das Serum des gesunden 72 Ergebnisse Spenders K2 in einer 1:1 Verdünnung mitgeführt. Mittels ELISA wurde der p24-Gehalt in den so gewonnenen Überständen über einen Zeitraum von 12 Tagen ermittelt (Abb. 14). Die mitgeführte Serum Negativkontrolle des gesunden Spenders K2 zeigte wie erwartet bei einer 1:1 Verdünnung keine inhibierende Wirkung auf die Infektion mit NL4-3. Das Serum der Patientin U ergab für beide Spenderzellen eine Dosis-abhängige Hemmung der Infektion mit NL4-3. Die 1:10 Verdünnung des Serums führte noch zu einer fast vollständigen, die 1:100 Verdünnung zu einer 50 %-igen Inhibition der Infektion beider Spenderzellen. Die Verdünnungsstufen 1:1.000 und 1:10.000 zeigten keine Hemmung der Infektion mehr. p24 (pg/ml) 80000 gesunder Spender K1 80000 70000 70000 60000 60000 50000 50000 40000 40000 30000 30000 20000 20000 10000 10000 0 gesunder Spender K2 Negativekontrolle NL4-3 NL4-3: Serum K2 1:1 NL4-3: Serum Pat. U 1:1 NL4-3: Serum Pat. U 1:10 NL4-3: Serum Pat. U 1:100 NL4-3: Serum Pat. U 1:1000 NL4-3: Serum Pat. U 1:10000 0 0 2 4 6 8 10 12 0 2 Tage nach Infektion 4 6 8 Tage nach Infektion 10 12 Abb. 14: Dosis-abhängige Hemmung der Infektion mit NL4-3 durch unterschiedliche Serumverdünnungen der Patientin U. Serum der Patientin U wurde für die Infektion von CD8depletierten PBMC der gesunden Spender K1 und K2 mit NL4-3 (MOI 0.001) in einer Verdünnungsreihe mittels Spinokulation, eingesetzt. Als Serum Negativkontrolle wurde das Serum des gesunden Spenders K2 in einer 1:1 Verdünnung mitgeführt. An jedem zweiten Tag (Beginn Tag 0), über einen Zeitraum von 12 Tagen, wurde der Zellkulturüberstand der so infizierten Zellen mittels ELISA auf die p24-Konzentration untersucht. Negativkontrolle: bedeutet CD8-depletierte Zellen wurden nicht mit NL4-3 infiziert. Pat.: Patient Um den neutralisierenden Effekt von Antikörpern der Patientin U in Bezug auf seine Inaktivierungsbreite und Stärke bei Infektion mit verschieden-tropen HI-Viren zu untersuchen, wurde eine Plasmaprobe der Patientin an unsere Kooperationspartner im Biomedizinischen Forschungszentrum in Frankfurt, versand. Die Probe wurde für 30 Minuten bei 56 Grad Celsius wärmebehandelt, um Patientenviren zu inaktivieren. Die Analyse dieses Plasmas mittels eines dort etablierten Antikörper Neutralisationsassays wurde von Sascha Antoni aus der Arbeitsgruppe um Frau Dr. rer. nat. Ursula Dietrich durchgeführt (siehe Anhang Abb. 25). Hierzu wurden verschiedene rekombinante Reporterviren mit unterschiedlichen Plasmaverdünnungen der Patientin U eine Stunde 73 Ergebnisse präinkubiert und danach für die Infektion von U87 CD4+ Zellen mit CCR5 (JR-CSF, D117III, 89.6) oder mit CXCR4 (NL4-3) Oberflächenrezeptoren, verwendet. Die Infektion wurde anhand der Renilla-Luziferase-Aktivität im ELISA quantifiziert. Die Neutralisation der Viren in Prozent wurde aus den jeweiligen Plasmaverdünnungen und den entsprechenden Virenkontrollen ohne Plasma, ermittelt (siehe Anhang Abb.25 und Tab. 14). Tab. 14: Vergleich der mittleren reziproken Plasmaverdünnungen von unterschiedlichen HIV-1-Patientengruppen für eine 50 % tige und 90 % tige Neutralisation der verschieden tropen HI-Viren. JR-CSF (CCR5) IC50 IC90 D117III (CCR5) IC50 IC90 89.6 (CCR5/CXCR4) IC50 IC90 NL4-3 (CXCR4) IC50 IC90 *LTNP (N=7) 160 27 2564 225 959 66 4516 674 *Progressoren (N=7) 144 13 368 46 194 43 2036 209 Patientin U 69 <10 302 32 163 66 1165 219 *: die entsprechenden reziproken Plasmaverdünnungen sind aus Humbert et al., 2007, entnommen und entsprechen den mittleren Neutralisationen für die jeweilige Patientengruppe. IC50 bzw. IC90: reziproke Plasmaverdünnungen für eine 50 %- bzw. 90 % Neutralisation. LTNP: Langzeit Nicht-Progressoren (LTNP); N: Patientenanzahl Alle getesteten HIV-1 Laborstämme wurden durch das Plasma der Patientin U neutralisiert, jedoch ohne starke Ausprägung. Die reziproken Plasmaverdünnungen der Patientin U, ausgedrückt als 50 % (IC 50) und 90 % (IC 90 %) neutralisierende Aktivitäten, wurden den bereits publizierten Ergebnissen von Humbert et al., 2007, gegenübergestellt (Tab. 14). In dieser Publikation wurden unter anderem Plasmaproben von LTNP (Patienten mit guter Virussuppression über 15 Jahren) und Progressoren (Patienten mit schlechtem Therapieverlauf) auf ihre antiviralen Aktivitäten überprüft. Der Vergleich der IC50 und IC90 Werte dieser beiden Patientengruppen mit den Werten für die Patientin U zeigte, dass die antivirale Aktivität des Plasmas der Patientin U vergleichbar mit denen aus der Progressorengruppe war. Dies deutete stark darauf hin, dass die extrem gute Kontrolle der HIV-1 Infektion in dieser Patientin nicht alleine auf die hemmende Wirkung ihres Plasmas zurückgeführt werden kann. 74 Ergebnisse 4.2.11 Analyse der HIV-1 spezifischen CTL Erkennung in den Patienten U und R Mittels ELISPOT-Analysen sollte nach potenziellen HIV-1 spezifischen CTLs in beiden Patienten gesucht werden. Hierzu wurden frisch isolierte PBMC und mit Peptid stimulierte PBMC von März und September 2007 sowie März und Juni 2008 verwendet. Insgesamt wurden 390 überlappende und optimale Peptide entsprechend der jeweiligen HLA-Allele beider Patienten untersucht. Für den Patienten R konnten in Peptid stimulierten PBMC von Juni 2008 HIV-1 spezifischen CTLs gegen das in Nef lokalisierte HLA-A24 Epitop RYPLTFGWCY (HIV-Datenbank, 2007; Choppin et al., 2001) sowie gegen seine autologe Variante mit dem F zu L Austausch an Position 6 (siehe Abb. 5) und gegen das auf HLAB51 restringierte Epitop DSRLAFHHV (Connan et al., 2001), gefunden werden. Für die Patientin U konnte eine breite CTL Antwort gegen verschiedene Regionen in HIV-1 detektiert werden (Abb. 15). Die stärkste CTL Antwort zeigte sich gegen das in p17 lokalisierte Peptid KIRLRPGGKKKYKL. Es enthält zwei HLA-A3 (HIV-Datenbank, 2007; Altfeld et al., 2001c; Walkerpercom et al., 1996) und ein HLA–B7 Epitop (HIV-Datenbank, 2007; Jin et al., 2000) und befindet sich in dem funktionell wichtigen KernlokalisationsBereich des Gag p17 Proteins. Weiterhin konnten gute CTL Erkennungen gegen Aminosäuresequenzen in folgenden HIV Proteinen gefunden werden: Gag p17 LKHIVWASRELERFA, Reverse Transkriptase KIEELRQHLLRW (enthält ein HLA-A2 Epitop, HIV-Datenbank, Haas et al., 1998 und ein HLA–B60 Epitop, Altfeld et al., 2000), Vif DCFSESAIRNAILGH und Nef RPMTYKGAL (HLA-B7 Epitop, HIV-Datenbank, 2007; Oxenius et al., 2004). Interessanterweise nahm parallel zum leichten Anstieg der Viruslast von 80 Kopien/ml im März 2007 auf 260 Kopien/ml im Mai 2008 die messbare CTL Aktivität im Blut an Stärke zu. Zudem konnten im Juni 2008 CTL Antworten gegen die beiden in Nef lokalisierten Epitope FPVRPQVPL (HLA-B7) und YPLTFGWCY (dieses überlappt mit dem A24 Epitop RYPLTFGWCY, HIV-Datenbank; Choppin et al., 2001) detektiert werden. Die jeweiligen autologen Varianten für die HI-Viren der Patientin U (FPVKPQVPL und RFPLTFGWCF) wurden im Vergleich deutlich schlechter erkannt (Abb. 15). 75 Ergebnisse Nef: FPVRPQVPL B7 Nef: FPVKPQVPL Nef: RYPLTFGWCY A24 enthält B7, A2 Viruslast: (Kopien/ml) Nef: RFPLTFGWCF Nef: KEKGGLEGL B60 Nef: RPMTYKGAL B7 Vpu: SEGDQEELSALVEMG Vpu: RIRERAEDSGNESEG Jun. 08 260 Mrz. 08 290 Sep. 07 90 Mrz. 07 80 Vpu: VVWTIVFIEYRKILR Vpu: QILAIVALV Vpr: VEAIIRILQQLLFIH enthält A2 Vpr: TWAGVEAIIRILQQL enthält A2 Vpr: SLGQHIYETYGDTWA Vpr: EWTLELLEELKSEAV Vif: KKIKPPLPSVTKLTE enthält A3, A2, B7 Vif: DCFSESAIRNAILGH RT: KIEELRQHLLRW enthält A2, B60 PR: LNFPISPIETVPVKL enthält B7, A2 PR: LWQRPLVTIKIGGQL enthält A3 p17: RLRPGGKKK A3 p17: KIRLRPGGKKKYKL A3, B7 p17: LETSEGCRQILGQLQ p17: LKHIVWASRELERFA no peptide SFU/100.000 PBMC Abb. 15: γ-IFN-ELISPOT-Analyse der CTL Erkennung in der Patientin U zu verschiedenen Zeitpunkten. Frisch isolierte PBMC der Patientin U wurden auf die Erkennung von Peptiden aus verschiedenen Regionen in HIV-1 untersucht. Die Peptidesequenzen entsprechen der von HIV-1 HXB2. Die Viruslasten sind den entsprechenden Isolationszeitpunkten der PBMC zugeordnet. Bezifferte Großbuchstaben entsprechen den Epitopen für die HLA-Allele der Patientin U, die in den entsprechenden Aminosäuresequenzen enthalten sind. Mrz.: März; Jun.: Juni; Sep.: September; RT: Reverse Transkriptase; PR: Protease 76 Ergebnisse 4.2.12 Analyse der HIV-1 spezifischen CTL Antwort der Patientin U gegen das autologe HIV-1 Nef Protein Da sich das Nef Protein der HI-Viren der Patientin U im Sequenzvergleich als stark mutiert zeigte, sollte nun die CTL Erkennung auf die autologe Nef-Sequenz untersucht werden. Das nef Gen wurde hierfür aus proviraler DNA von Dezember 2006 amplifiziert und für den Nachweis mit Epitop-spezifischen Antikörpern mit der C-terminalen FLAG Sequenz fusioniert. In dieser Form wurde es in den RNA Produktionsvektor pGEM (zur Vefügung gestellt von der Arbeitsgruppe um Niels Schaft und Jan Dörrie) kloniert und konnte so mittels reverser Transkription in mRNA umgeschrieben werden. Die so erhaltene autologe Nef mRNA sowie Wildtyp Nef mRNA, entsprechend des Laborstammes HXB2, wurde in frisch isolierte PBMC der Patientin U von Dezember 2007, elektroporiert. Die FACS Analyse mittels FLAG-Färbung zeigte bei 70 % der elektroporierten Zellen nach 4 Stunden eine Expression des autologen Nef Proteins der Patientin U. Die CTL Erkennung der so elektroporierten PBMC wurden mittels ELISPOT analysiert. Um zu sehen aus welchen Bereichen des Nef Proteins die stärksten CTL Antworten stammten, wurden zudem für die ELISPOT-Analysen nicht elektroporierte PBMC der Patientin U mit überlappenden, gepoolten Peptiden (jeweils vier Peptide mit je 20 As), versetzt. Wie aus der Abb. 16 ersichtlich, verursachten das autologe Nef Protein sowie das Wildtyp Nef Protein vergleichbar starke CTL Reaktionen. Die stärkste CTL Antwort stammte aus der mittleren Region, Aminosäuren 81 bis 130 (gepoolte Peptide 9-12). Auch in den angrenzenden Regionen, Aminosäuren 41 bis 90 (gepoolte Peptide 5-8) und Aminosäuren 121 bis 170 (gepoolte Peptide 13-16) zeigten sich gute CTL Erkennungen. Die Region welche durch die gepoolten Peptide 13-16 eingegrenzt wird, enthält auch die fünf Aminosäure lange Deletion (As 161 bis 165) im C-terminalen Bereich des autologen Nef Proteins der Patientin U (siehe auch Abb. 5). 77 Ergebnisse + Nef Pool 17-20 +Nef Pool 13-16 +Nef Pool 9-12 +Nef Pool 5-8 +Nef Pool 1-4 Elektroporiert mit autologer Nef mRNA Elektroporiert mit WT (HXB2)Nef mRNA Elektroporiert Nicht elektroporiet 0 50 100 150 200 250 Spot Forming Unit/200 000 PBMC Abb. 16: γ-IFN-ELISPOT-Analyse der CTL Antwort der Patientin U auf das autologe HIV-1 Nef Protein. PBMC der Patientin U wurden mit 15 µg autologer Nef mRNA oder Wildtyp (WT) Nef mRNA (entsprechend der HXB2 Referenzsequenz) elektroporiert und nach vier Stunden für die Analysen im ELISPOT verwendet. Zudem wurden nicht elektroporierte PBMC der Patientin U mit gepoolten Nef Peptiden (Pool: 1-4, As 1 -50; 5-8, As 41-90; 9-12, As 81-130; 13-16, As121-170; 17-20; As 161-205) versetzt. Als Negativkontrollen dienten nicht elektroporierte und ohne mRNA elektroporierte PBMC. 4.2.13 Analyse der fünf Aminosäure langen Deletion im C-terminalen Bereich von Nef mittels Klonierung und Sequenzvergleich auf Aminosäureebene Um zu sehen, ob die fünf Aminosäure lange Deletion (As 161 bis 165) im Nef Protein der HI-Viren der Patientin U nicht nur zu einer Minorität der Viren gehörte, wurde die aus PHABlasten amplifizierte Nef DNA von einem Zeitpunkt im Dezember 2006 in den pDrive Vektor (Quiagen) kloniert und die aus den Klonen erhaltene DNA sequenziert. Der Sequenzvergleich auf Aminosäureebene der aus den Klonen erhaltenen Sequenzen, mit der ursprünglich aus PHA-Blasten erhaltenen Nef-Sequenz der Patientin U, zeigte für alle 13 Klone die fünf Aminosäure lange Deletion (Abb. 17 A). Um des weiteren zu sehen ob diese Deletion bereits im Nef Protein der HI-Viren des Patienten R vorkam, was auf eine bereits im Patienten R erfolgte Selektion dieser Deletion durch seine CTLs hinweisen würde, wurde auch die von ihm aus Plasma erhaltene Nef DNA in den pDrive Vektor kloniert und sequenziert (Abb. 17 B). Der Sequenzvergleich auf Aminosäureebene der aus diesen Klonen erhaltenen DNA mit der ursprünglich aus Plasma sequenzierten Nef DNA, zeigte in keinen 78 Ergebnisse der 29 Klone die entsprechende Deletion. Dies gab einen weiteren Hinweis darauf, dass diese Deletion durch einen Selektionsdruck, ausgeübt durch die CTLs der Patientin U, und nicht durch die des Patienten R entstanden war. Für die weiteren Untersuchungen hierfür wurden verschiedene Peptide entsprechend der Abb.17 A unten, hergestellt. Es wurde jeweils eine 23 Aminosäure lange Sequenz mit entweder der autologen Sequenz des Nef Proteins der Viren des Patienten R (autologe Pat R) oder derer der Patientin U mit den fünf entsprechenden Aminosäuren für die Deletion, (autologe Pat U + Insert) synthetisiert. Zusätzlich wurde die entsprechend autologe Sequenz für die Patientin U ohne Insert (autologe Pat U) und verschiedene kürzere Peptide entsprechend ihrer autologen HI-Viren Sequenzen mit oder ohne Aminosäuren, aus dem Deletionsbereich, hergestellt. 79 Ergebnisse A) As HXB2 128 176 Pat. R. Plasma Mai. 06 DWQNYTPGPGIRYPLTLGWCYKLVPVDPDKVEEVTSRENSCLLHPISQH Pat. U. PHA-B Dez. 06 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 1 ------------C-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 2 ------------F-------F-----E-SEG--*****-------MNLKlon 3 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 4 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 5 ------------F-----M-F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 6 ------------F-----*-X-----E-PEG--*****-------MNLKlon 7 ------------F-------F-----E-P-G--*****-------MNLKlon 8 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 9 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 10 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 11 ------------F-------F-----E-SEG--*****-------MNLKlon 12 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLKlon 13 ------------F-------F-----E-PEG--*****-------MNLAutologes Nef Pat. R VDPDKVEEVTSRENSCLLHPISQ Autologes Nef Pat. U +Insert VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL GEEVTSRENS EV SCLLHPMNL EVTSRENSCL VTSRENSCLL TSRENSCLL RENSCLLHPMNL NSCLLHPMNL Autologes Nef Pat. U VEPPEGEE NSCLLHPMNL VEPPEGEE NSCLLH VEPPEGEE NSC VEPPEGEE N PEGEE NSCLL PEGEE NSCL PEGEE NSC B) As HXB2 149 175 Pat. R. Mai. 06 KLVPVDPDKVEEVTSRENSCLLHPISQ Klon 1 --------------------------Klon 2 --------------------------Klon 3 --------------------------Klon 4 ------------------N-------Klon 5 ---------A----------------Klon 6 --------------------------Klon 7 --------------------------Klon 8 ----------------GD--------Klon 9 ----------------G---------Klon 10 --------------------------Klon 11 --------------------------Klon 12 --------------------------Klon 13 --------------------------Klon 14 --------------------------Klon 15 ----------------G---------Klon 16 --------------------------Klon 17 --------------------------Klon 18 --------------P-----------Klon 19 -----G--------------------Klon 20 --------------------------Klon 21 -----------D—-T-----------Klon 22 --------------------------Klon 23 --------------------------Klon 24 --------------------------Klon 25 --------------------------Klon 26 --------------------------Klon 27 --------------------------Klon 28 --------------------------Klon 29 --------------------------- 80 Ergebnisse Abb. 17: Klonierung der nef Gene der HI-Viren beider Patienten und Sequenzanalyse auf Aminosäureebene der fünf Aminosäure langen Deletion im C-terminalen Bereich des Nef Proteins der Patientin U. Sequenzvergleich des Nef Proteins des Patienten R (erhalten aus Plasma im Mai 2006) mit dem der Patientin U (erhalten aus PHA-Blasten im Dezember 2006) und den jeweiligen Sequenzen, erhalten aus den Klonierung der nef Gene in den pDrive Vektor vom selben Zeitpunkt. Die konstruierten Peptide für die anschließenden Untersuchungen zur CTL Erkennung der fünf Aminosäure langen Deletion, sind unter dem Alignment aufgeführt A). Sequenzvergleich des Nef Proteins des Patienten R (erhalten aus Plasma im Mai 2006) mit den jeweiligen Nef-Sequenzen aus den Klonierungen der nef Gene in den pDrive Vektor vom selben Zeitpunkt B). Abweichungen der Aminosäuren (As) im Vergleich zur Nef-Sequenz der jeweils als erstes aufgeführten Sequenz im entsprechenden Alignment, sind als Buchstaben gekennzeichnet. Die Zahlen über den jeweiligen Sequenzvergleich entsprechen den Aminosäure Positionen für den Reverenzstamm HXB2. * bedeutet Deletion; X bedeutet: Sequenz nicht detektierbar; Dez.: Dezember. 4.2.14 Analyse der HIV-1 spezifischen CTL Antwort der Patientin U gegen die synthetisch hergestellten Peptide, die den Bereich der fünf Aminosäure langen Deletion in Nef eingrenzen Für den Fall, dass sich die fünf Aminosäure lange Deletion durch den Selektionsdruck der CTLs der Patientin U entwickelt hätte, würden deren CTLs eine Erkennung auf eines der synthetisch hergestellten Peptide zeigen, welches mindestens einen Teil der Aminosäuren der Deletion enthält. Deshalb wurden die entsprechenden Peptide in verschiedenen ELISPOT-Analysen auf eine CTL Antwort überprüft. Hierzu wurden frisch isolierte PBMC oder mit Peptid stimulierte PBMC der Patientin U auf eine CTL Erkennung bzw. Kreuzreaktion in mit Peptid stimulierten CTL-Linien, getestet. Die Tabelle 19 (siehe Anhang) fasst die so analysierten CTL Erkennungen der Patientin U auf die bereits beschriebenen neu synthetisierten Peptide zusammen. Mittels dieser ELISPOT-Analysen konnten CTL Erkennungen in zwei Regionen innerhalb des 23 Aminosäuren umfassenden Bereiches detektiert werden. Die mit Peptid stimulierten PBMC zeigten starke CTL Antworten gegen das autologe (VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL) Peptid und der gegen Patientin das U autologe mit dem Peptid Insert mit der entsprechenden Deletion (VEPPEGEENSCLLHPMNL) (siehe Anhang Tab. 19). Eine schwache Antwort konnte für das autologe Peptid für den Patienten R (VDPDKVEEVTSRENSCLLHPISQ) festgestellt werden. Da die CTL Erkennung dieser Peptide durch eine Präinkubation der zu testenden Zellen mit Anti-CD8-Antikörpern, nicht aber mit Anti-CD4-Antikörpern blockiert wurde, konnte eine CD4 Antwort für diese Peptide ausgeschlossen werden. Weiterhin sollte nun die optimale Epitoplänge für die erkannten Regionen gefunden VEPPEGEENSCLLHPMNL werden. (autologe Hierzu Pat wurden U) die (Abb. mit 18 den Peptiden A) und VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL (autologe Pat U + Insert) (Abb. 18 B) stimulierten CTL-Linien auf die Erkennung von jeweils kürzeren Peptidversionen untersucht. Die 81 Ergebnisse VEPPEGEENSCLLHPMNL stimulierte CTL-Linie zeigte die stärkste Reaktion mit PEGEENSCLL, die kürzere Version PEGEENSCL wurde schlechter erkannt und die Version PEGEENSC zeigte keine Erkennung mehr. Somit kann das Epitop PEGEENSCLL als das optimale Epitop definiert werden. Die VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL stimulierte CTL-Linie zeigte die stärkste Antwort gegen das zehn Aminosäuren umfassende Peptid VTSRENSCLL, welches die fünf deletierten Aminosäuren (VTSRE) enthält. Das autologe 23 Aminosäuren lange Peptid wurde schlechter erkannt und eine deutlich schlechtere CTL Antwort zeigte sich gegen das nur neun Aminosäuren umfassende Peptid TSRENSCLL. A VEPPEGEE NSCLLHPMNL stimulierte CTL Linie ohne Peptid PEGEE NSC PEGEE NSCL PEGEE NSCLL B VEPPEGEE VTSRENSCLLHPMNL stimulierte CTL Linie ohne Peptid TSRENSCLL VTSRENSCLL VEPPEGEE VEPPEGEEVTSRE NSCLLHPMNL NSCLLHPMNL 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 Spot Forming Unit / 50 000 Zellen 0 50 100 150 200 250 Spot Forming Unit / 50 000 Zellen Abb. 18 Analyse der optimalen Epitoplänge für die bereits erkannten Aminosäureabschnitte im Bereich der fünf Aminosäure langen Deletion in standardisierten γ-IFN-ELISPOT-Analysen. Die mit dem Peptid VEPPEGEENSCLLHPMNL stimulierte CTL-Linie A) und die mit dem Peptid VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL stimulierte CTL-Linie B) wurden auf die Erkennung von entsprechend kürzeren Peptiden getestet. Ergebnisse sind als SFU /0,5x105 angegeben. 4.2.15 Restriktionsanalyse der Peptide PEGEENSCLL und VTSRENSCLL für die HLAAllele der Patientin U Die Patientin U besitzt den HLA-Typ A2, A3, B7, B60(40), Cw3, Cw7. Es sollte nun untersucht werden, welche dieser HLA-Allele die von ihren CTLs erkannten Peptide PEGEENSCLL und VTSRENSCLL, präsentieren. Aus diesem Grund wurden HLARestriktionsanalysen mit EBV-immortalisierten B-Zellen von verschiedenen Spendern, welche je ein oder zwei HLA-Allele mit der Patientin U teilten, durchgeführt. Die entsprechenden EBV-immortalisierten B-Zellen, wurden mit dem jeweils auf Präsentation zu testenden Peptid, präinkubiert und nach mehreren Waschschritten in einem 1:1 Verhältnis mit den entsprechenden CTL-Linien im 96-Well Format ausgesät. Die Restriktionsanalysen 82 Ergebnisse für das Peptid mit der fünf Aminosäure langen Deletion VEPPEGEENSCLLHPMNL (autolog Pat U) wurde zunächst unter Verwendung von EBV-immortalisierten B-Zellen durchgeführt, welche mindestens ein HLA-Allel mit der Patientin U teilten (Abb. 19 A links). Hierbei konnte eine Präsentation dieses Peptides über das HLA-B60(40) Allele festgestellt werden. Für die weiterhin durchgeführte Restriktionsanalyse mit den entsprechend kürzeren Versionen dieses Peptides (PEGEENSCLL, PEGEENSCL und PEGEENSC) wurde eine BZelle verwendet, welche die HLA-Allele B60(40) und -Cw7 mit der Patientin U teilte (Abb. 19 A rechts). HLA B60(40) ist das restringierende HLA-Allel, da HLA B60(40) negative und Cw7-positive Zelllinien diese Peptide nicht präsentieren konnten. Die stärkste Reaktion wurde für das Peptid PEGEENSCLL festgestellt, das damit als das optimale Epitop definiert werden konnte. Die Restriktionsanalyse des Peptides VTSRENSCLL sowie der kürzeren Vesion TSRENSCLL erfolgte mit EBV-immortalisierten B-Zellen welche mindestens eines der Allele mit der Patientin U teilte. Die Auswertungen im ELISPOT zeigten für das Peptid VTSRENSCLL ebenfalls eine Präsentation über das HLA-B60(40) Allel (Abb. 19 B). A B-Zelle: A1, A32, B8,B60(40) , Cw4,Cw7 Peptid stimulierte CTL Linie ohne Peptid ohne Peptid VEPPEGEE Peptid stimulierte CTL Linie ohne Peptid Peptid Stimulierte CTL Linie NSCLLHPMNL HLA-A2 PEGEE NSC PEGEE NSCL PEGEE NSCLL HLA-A3 HLA-B7,-Cw7 HLA-B60(40) HLA-Cw3 HLA-Cw7 VEPPEGEE 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Spot Forming Unit /100 000 Zellen NSCLLHPMNL 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 Spot Forming Units / 100 000 Zellen B Peptid stimulierte CTL Linie ohne Peptid ohne Peptid Peptid stimulierte CTL Linie VTSRENSCLL TSRENSCLL HLA-Cw7 HLA-B60(40), -Cw7 HLA-Cw3 HLA-A2 0 100 200 300 400 500 600 700 Spot Forming Unit /100 000 Zellen Abb. 19: HLA-Restriktionsanalyse der Peptide PEGEENSCLL und VTSRENSCLL in standardisierten γ-IFN-ELISPOT. EBV-transformierte B-Zellen welche mindestens ein HLA-Allele mit der Patientin U teilten wurden mit dem Peptid VEPPEGEENSCLLHPMNL A links) oder mit den Peptiden 83 Ergebnisse VTSRENSCLL bzw. TSRENSCLL B links) präinkubiert und mit einer entsprechend Peptid stimulierten CTL-Linie im Verhältnis 1:1 im 96-Well-Format ausgesät. EBV-immortalisierte B-Zellen, welche die HLAAllele B60(40) und Cw7 mit den Allelen der Patientin U teilten wurden mit dem Peptid PEGEENSCLL und entsprechend kürzeren Versionen A rechts) präinkubiert und mit einer entsprechend Peptid stimulierten CTLLinie im Verhältnis 1:1 im 96-Well-Format, ausgesät. Ergebnisse sind als SFU/1x105 angegeben. Die mit der Patientin U geteilten HLA-Allele sind rot dargestellt. 4.2.16 Funktionelle Analysen der autologen nef Gene der Patienten U und R Um die Auswirkungen der HIV-1 nef Gene der Patienten U und R auf wichtige Nef Funktionen zu analysieren wurden die amplifizierten Nef-DNAs (provirale DNA von Dezember 2006, Patientin U und RNA von Mai 2006, Patient R) an Prof. Frank Kirchoff (Virologie, Universität Ulm), versandt. Die Analyse dieser Nef-DNA mittels eines dort etablierten Assays zur Prüfung der wichtigsten Nef Funktionen (Herunter– bzw. Heraufregulierung wichtiger Oberflächenrezeptoren wie CXCR4, CD28, MHC-Klasse-I, CD4, CD3 und CD74) wurden von Jan Schmökel durchgeführt. Hierzu wurden die Nef Allele der Patienten U und R in einen replikationskompetenten, auf HIV-1 NL4-3 basierenden, proviralen Vektor kloniert, welcher Nef und eGFP von einer bizistronischen RNA koexprimiert (siehe auch Schindler et al., 2003). Als Negativkontrolle diente ein entsprechendes HIV-1 NL4-3 Konstrukt das eGFP durch ein IRES (Interne RibosomenEintrittstelle) Element alleine exprimiert. Als Positivkontrollen dienten Reporterkonstrukte die den Wildtyplinien NL4-3 und NA7 entsprachen. Mit diesen so erhalten Reportervirenkonstrukten wurden PBMC von gesunden Spendern infiziert. Zwei Tage nach Infektion wurden die Zellen mit PHA (Phytohaemaglutine) stimuliert, um den durch Aktivierung induzierten Zelltod zu induzieren. Drei Tage nach Infektion wurde die Expression der Oberflächenrezeptoren CD4, CXCR4, MHC-Klasse I, CD28 und vier Tage danach die Expression der Rezeptoren CD3 und IL2 im FACS gemessen. Fünf Tage nach Infektion wurde die Häufigkeit der apoptotischen Zellen in Prozent mittels eines Annexin V (Anv) Apoptose Detektionskits ermittelt (BD Bioscience). Die Tabelle 15 stellt die so erhaltenen Ergebnisse für beide Patienten den Ergebnissen für die beiden Wildtyp HIV-1 Stämme gegenüber. Tab. 15: Funktionelle Analyse der autologen nef Gene der Patienten U und R. 84 Ergebnisse Herunterregulierung (n-fach): Heraufregulierung (n-fach): CD74 Expression [MFI] : Prozent [%] : CXCR4 CD28 MHC-I CD4 CD3 IL2R Apoptotische Zellen (3 dpi) (3 dpi) (3 dpi) (3 dpi) (4 dpi) (3 dpi) (4 dpi) (5 dpi) HIV-1 NA7 1,68 1,63 3,15 1,96 1,34 12,86 841,09 25,37 HIV-1 NL43 1,55 1,58 3,89 2,03 1,54 n.d. 944,07 26 Pat.U 1,95 2,03 4,47 1,65 2,73 4,78 737,25 26,64 Pat. R 1,78 2,02 3,55 2,85 1,76 8,52 872,23 20,76 Nef vermittelte n-fache Herunterregulierung von Chemokinrezeptor 4 (CXCR4), CD28, HLA-Klasse-IMolekülen (MHC-I), CD4, CD3 bzw. Heraufregulierung von CD74, wurde errechnet durch die Division der mittleren Fluoreszenz Intensität [MFA] der Zellen welche mit einem Nef-defizienten HIV-1 Virus gemessen wurde und den entsprechenden MFAs der eingesetzten HIV-Konstrukte, die Nef und eGFP durch ein IRES Element koexprimieren (HIV-1 NA7, HIV-1 NL4-3, Pat.U, Pat. R). Die entsprechenden Konstrukte basieren auf dem HIV-1 Laborstamm NL4-3 und tragen die nef Gene des jeweiligen Patienten (Pat. U, Pat. R) gefolgt von einem IRES Element und dem eGFP Gen. Die Expression des Interleukin-2 Rezeptores (IL-2 R) wurde in MFI angegeben, die von Annexin V (AnV) positiven Zellen in %. HIV-1 NA7 und HIV-1 NL4-3 entsprechen zwei HIV Wildtyp Linien. Die Messungen erfolgten 1 bis 5 Tage nach Infektion (dpi). Die für die HIV Infektion wichtigen Oberflächenrezeptoren CD4, CXCR4 sowie der für die T-Zellaktivierung wichtige Oberflächenrezeptor CD28, zeigten keine Abnahme der Herunterregulierung für beide Patienten. Ebenso waren die Expression des IL2 Rezeptors, der ein Kennzeichen der T-Zellaktivierung ist, sowie die mit der Aktivierung einhergehende Apoptose von Zellen, vergleichbar mit den Wildtypkonstrukten. Die mit dem Reportervirenkonstrukt für die Patientin U infizierten Zellen zeigten eine etwas geringere Expression von MHC-Klasse-I Molekülen (im Vergleich zu: HIV-1 NL4-3, 1,1 fach und HIV-1 NA7, 1,4 fach) und dem für die Aktivierung von T-Zellen wichtigen Oberflächenrezeptor CD3 (im Vergleich zu: HIV-1 NL4-3, 1,77 fach und HIV-1 NA7, 2 fach). Die Expression der Invarianten Kette (CD74), welche verhindert dass Proteine im endoplasmatischen Retikulum an die MHC-Klasse-II Komplexe gebunden werden, war um das 2,7 fache erniedrigt im Vergleich zu der des HIV-1 NA7 Konstruktes und 1,8 fach erniedrigt im Vergleich zu der des Reportervirenkonstrukt mit dem Nef Allel des Patienten R. 85 Ergebnisse 4.3 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M Nach Behandlung mit Steroiden aufgrund einer orthopädischen Erkrankung kam es bei dem Patienten M zu einem Verlust der bisher guten Kontrolle der HIV Infektion. 4.3.1 Klinischer Verlauf des HLA-B13-positiven Patienten M Die symptomlose HIV Infektion des Patienten M wurde im Juni 2001 erstmals festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt zeigte er trotz einer niedrigen Viruslast (5.200 Kopien/ml) erniedrigte CD4 Zellzahlen (310 Zellen/µl). Die Tabelle 16 fasst den Krankheitsverlauf von der Erstdiagnose bis September 2006 zusammen. Der Patient nahm ab Dezember 2001 an einer therapeutischen Vakzinestudie mit einem Nef-exprimierenden MVA-Vektor (MVA-nef) teil. Nach drei Immunisierungen wurde ab April 2002 eine Therapiepause durchgeführt. Tab. 16: Krankheitsverlauf des Patienten M Zeitpunkte CD4 Zellzahlen Viruslast (Zellen/µl) (Kopien/ml) Erstdiagnose und Beginn von HAART Jun. 01 310 5200 25 Wochen nach Beenden von HAART 14. Okt. 2002 440 1300 13.März 2006 503 4000 Behandlung mit Steroiden seit Apr. 2006 9. Mai 2006 186 25 000 Ende der Steroid Behandlung und Zahninfektion 22. Mai 2006 407 83 000 Patient lehnt HAART ab 7. Jun. 2006 537 43 000 17. Jul. 2006 297 16 000 18. Sept. 2006 377 6700 Apr.: April; Jun.: Juni; Jul.: Juli; Okt.: Oktober; Sept.: September 86 Ergebnisse Fünfundzwanzig Wochen nach Beendigung der HAART im Oktober 2002 zeigte er eine niedrige Viruslast mit einer normalen CD4 Zellzahl (siehe Tab. 16). Von April 2006 bis Mai 2006 wurde er aufgrund einer orthopädischen Erkrankung mit einer hohen Dosis an Steroiden behandelt. Dies führte zu einem starken Anstieg der Viruslast von im März 4.000 Kopien/ml zu 83.000 Kopien/ml im Mai. Der Patient besitzt den HLA-Typ A2, A24, B13, B18, Cw6 und Cw7. Das HLA-B13 Allele ist mit einem besseren HIV Krankheitsverlauf assoziiert (Ogg et al., 1998; Honeyborne et al., 2007). Anhand von ELISPOT-Analysen, durchgeführt zu verschiedenen Zeitpunkten seit seiner HIV-Erstdiagnose, konnten bei dem Patienten M CTLs gegen das auf HLA-B13 restringierte Epitop RQDILDLWI in Nef (Venet et al., 1993) gefunden werden. Diese CTL erkannten mit gleicher Effektivität die autologe Virusvariante RQDILDLWV mit einem I-zu-V Austausch an Position 9. (Abb. 19). Dieses Epitop wurde bereits als dominantes Epitop in HLA-B13-positiven Patienten beschrieben (Harrer et al., 2005 AIDS). Zudem konnten gute CTL Antworten gegen zwei weitere B13 restringierte Epitope RQANFLGKI (Gag p15) und RQYDQILIEI (Protease) detektiert werden. Das ebenfalls als B13 publizierte Epitop in der Reversen Transkriptase GQGQWTYQI (Honeyborne et al., 2007) zeigte keine CTL Erkennung in den PBMC vom Januar 2007 und vom April 2008. Durch Stimulation von PBMC vom März 2008 mit dem Peptid GQGQWTYQI konnten jedoch spezifische CTL gegen dieses Peptid in diesem Patienten nachgewiesen werden. Gegen das HLA-A24 Epitop RYPLTFGWC (Ikeda-Moore et al., 1997) und -B18 Epitop YPLTFGWCY (Culmann et al., 1991; Frahm et al., 2007) in Nef konnten schwache CTL-Reaktionen gefunden werden. Interessanterweise zeigte sich über den Zeitraum von Mai 2004 bis April 2008 eine Abnahme der CTL Aktivität gegen die erkannten Epitope (Abb. 20). 87 Ergebnisse Patient M: HLA-A2, -A24, -B13, -B18, -Cw6, -Cw7 *²P24: PIVQNLQGQMVHQAISPRTL enthält B13 *²P24: IAPGQMREPRGSDIAGTTST enthält B13 Apr. 08 P17: SLYNTVATL A2 Jan. 07 *P17: SLYNAVATL Mai. 04 ³ P15: RQANFLGKI B13 ³ PR: RQYDQILIEI B13 *³PR: RQYDQVSIEI *RT: GQGQWTYQI B13 *³RT: GHGQWTYQI ²RT: ILKEPVHGV A2 ²Nef: RQDILDLWI B13 ²Nef: RQDILDLWV B13 *²Nef: RQDILDMWV ²³Nef: RYPLTFGWC A24 ²³Nef: YPLTFGWCY B18 ohne Peptid 0 100 200 300 400 500 Spot Forming Unit /100 000 PBMC 600 Abb. 20: γ-IFN-ELISPOT-Analyse der CTL Erkennung des Patienten M zu verschiedenen Zeitpunkten. Für die ELISPOT-Analysen wurden frisch isolierte PBMC des Patienten M mit Peptiden aus verschiedenen Regionen in HIV-1 entsprechend seiner HLA-Allele, inkubiert. Zudem wurden entsprechende Peptid-Varianten, die den autologen Sequenzen in seinen HI-Viren entsprachen, eingesetzt. Bezifferte Großbuchstaben entsprechen den Epitopen für die HLA-Allele des Patienten M oder denen die in den entsprechenden Aminosäuresequenzen enthalten sind. * bedeutet: PBMC von Mai 04 wurden nicht getestet; ² beutet: PBMC von Apr. 08 wurden nicht getestet; ³ bedeutet PBMC von Jan. 07 wurden nicht getestet. Apr.: April; Mrz.: März; Jan.: Januar; RT: Reverse Transkriptase; PR: Protease 4.3.2 Einfluss der Immunsuprimierung durch die Einnahme von Steroiden auf die Entwicklung von CTL Fluchtmutanten in dem Patienten M Es sollte ein potenzieller Einfluss einer Immunsuprimierung als Folge der SteroidEinnahme auf die Entwicklung von CTL FLuchtmutationen in dem Patienten M untersucht werden. Hierzu wurden die gag, pol und nef Gene aus Plasma Proben von Zeitpunkten vor, während und nach der Behandlung mit Steroiden, sequenziert. Die Abb. 21 zeigt den Sequenzvergleich auf Aminosäureebene für die wichtigsten HLA-B13 Epitope. 88 Ergebnisse Gag As 135 HXB2 143 Gag As 226 236 V Q N I Q G Q M V G Q M R E P R G S D I 4000 - - - L - - - - - - - - - - - - - - - - Mai.06 VL 25000 - - - L - - - - - - - - - - - - - - - - Jul.06 VL 16000 - - - L - - - - - - - - - - - - - - - - Gag As 429 Mrz.06 VL HXB2 437 Pol As 113 122 R Q A N F L G K I R Q Y D Q I L I E I 4000 - - - - - - - - - - - - - - V S - - - Mai.06 VL 25000 - - - - - - - - - - - - - - X S - - - Jul.06 VL 16000 - - - - - - - - - - - - - - V S - - - Mrz.06 VL Pol As 488 HXB2 496 Nef As 106 114 G Q G Q W T Y Q I R Q D I L D L W V* 4000 - H - - - - - - - - - - - - - - - - Mai.06 VL 25000 - H - - - - - - - Mrz.06 VL - - - - - - X - - Jun.06 VL 43000 n.d. - - - - - - - - - Jul.06 VL 16000 n.d. - - - - - - M - - Sept.06 VL 6700 - H - - - - - - - n.d. Abb. 21: Sequenzvergleich auf Aminosäureebene der B13 Epitope zu verschiedenen Zeitpunkten aus unterschiedlichen Regionen in HIV. Die Virensequenzen wurden unter Verwendung von Plasma aus RNA erhalten. Die entsprechenden Viruslasten (VL) in Kopien/ml, sind den entsprechenden Zeitpunkten der jeweiligen Virensequenzen zugeordnet. Abweichungen von den Aminosäuren (As) im Vergleich zu HXB2 sind als Buchstaben gekennzeichnet. HXB2: Durchnummerierte As Sequenz von HIV-1 Stamm HXB2. – bedeutet: As entspricht der von HXB2; X bedeutet: Vorkommen von zwei As (HXB2 As und der entsprechenden As Substitution); n.d. bedeutet: nicht durchgeführt; * bedeutet: Sequenz entspricht der des HIV-1 Subtypen B mit As V anstelle von I an Position 114; Jun.: Juni; Jul.: Juli; Sept.: September. 89 Ergebnisse Die in Gag und Pol enthaltenen HLA-B13 Epitope zeigten in dem Zeitraum von März 2004 bis Juli bzw. September 2006 keine neu entstandenen Aminosäure-Substitutionen (Abb. 21). Das Epitop GQGQWTYQI zeigte in allen Sequenzierungen (erste Sequenzierung im März 2006) eine Q-zu-H Substitution an Position 2. Die aus mit diesem Peptid stimulierten PBMC erhaltenen CTL-Linien vom März 2008 zeigten in den ELISPOT-Analysen eine Erkennung des GQGQWTYQI-Peptids, die Kreuzreaktion mit der Q-zu-H Variante zeigte keine Erkennung. Auch für die mit dieser Variante stimulierten CTL-Linien konnte keine Erkennung im ELISPOT nachgewiesen werden. Dies deutet darauf hin, dass die Q-zu-H Variante in diesem Epitop durch einen Selektionsdruck der CTLs des Patienten M schon vor der Steroidapplikation entstanden war. Die in der Protease lokalisierte Aminosäuresequenz RQYDQILIEI zeigte ebenfalls seit März 2006 einen IL-zu-VS Doppelaminosäureaustausch an den Positionen 6 und 7. Das Wildtyp-Peptid RQYDQILIEI wurde in den ELISPOTAnalysen mit PBMC von Mai 2004 gut erkannt, im Januar 2007 und April 2008 konnte keine Erkennung mehr detektiert werden (Abb. 20). PBMC von März 2008 die mit diesem Peptid und der IL-zu-VS Variante stimuliert wurden, zeigten in beiden Fällen eine CTL Erkennung. Dies deutet ebenfalls auf eine Selektion der entsprechenden Varianten schon vor der Steroid-Einnahme hin. Die Erkennung des Wildtyp Epitopes und der Variante in entsprechend stimulierten CTL-Linien weist auf eine mögliche Nachreifung eines neuen TZellrezeptors nach Entstehung dieser Mutation hin. Die Ursache der ansteigenden Viruslast nach Steroid-Applikation liegt somit sehr wahrscheinlich nicht in neu entstandene CTL Fluchtmutanten, sondern wurde durch eine funktionelle Hemmung der CTLs durch die Steroide verursacht. Das in dem Patienten M dominante B13 Epitop in Nef, RQDILDLWV, zeigte im Mai 2006 mit der Einnahme des Steroides und dem damit einhergehenden Anstieg der Viruslast auf 25.000 Kopien/ml (März 2006: 4.000 Kopien/ml), zu gleichen Teilen die Aminosäuren L und M an der Position 7. Nach Beendigung der Steroidbehandlung im Juni 2006, bei einer Viruslast von 43.000 Kopien/ml, konnte an dieser Position nur noch die dem Wildtyp entsprechende Aminosäure L festgestellt werden. Dann im Juli 2006, bei einer Viruslast von 16.000 Kopien/ml zeigte sich an der Position 7 eine L-zu-M Substitution (Abb. 20). Die CTL Antwort gegen das Wildtyp Epitop und der L-zu-M Variante wurde mit PBMC von Januar 2007 überprüft. Die ELISPOT-Analysen ergaben eine gute CD8+ T-Zell Reaktion gegen die ursprüngliche autologe Sequenz RQDILDLWV und eine stark abgeschwächte CTL Antwort gegen die Variante mit dem L-zu-M Austausch (Abb. 20). 90 Ergebnisse 4.3.3 Analyse der L-zu-M Mutation in dem Nef B13 restringierten Epitop RQDILDLWV auf die CTL Erkennung in dem Patienten M Es sollte der Effekt der Mutation an der Positionen 7 in dem dominanten HLA-B13 Epitop RQDILDLWV auf die CTL Erkennung ermittelt werden. Hierzu wurden frisch isolierte PBMC des Patienten M von Januar 2008 mit Verdünnungsreihen des Wildtyp-Peptides und der L-zu-M Variante RQDILDMWV in einem Standard γ-IFN-ELISPOT-Assay getestet (Abb. 22). Die L-zu-M Peptidvariante zeigte eine stark beeinträchtigte CTL Erkennung im SFU / 100 000 P BMC Vergleich zur Wildtyp Version dieses Peptides. 120 100 RQDILDLWV 80 RQDILDM WV 60 40 20 0 20 1 0,1 0 Pept. Konz.(µg/ml) Abb. 22: Analyse der CTL Erkennung der L-zu-M Substitution an Postition 7 in dem Nef B13 restringierten Epitop RQDILDLWV in standardisierten γ-IFN-ELISPOT-Analysen. PBMC des Patienten M von Januar 2007 wurden auf die Erkennung von RQDILDLWV und der Variante RQDILDMWV in Peptidverdünnungsreihen, getestet. Variante Aminosäure ist rot markiert. Ergebnisse sind als SFU/1x105 angegeben. Pept. Konz.: Peptid Konzentration. 91 Ergebnisse 4.4 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F Es wurde im folgendem der seit 2001 als HIV positiv diagnostizierte Patient F untersucht. Dieser zeigte trotz hoher Viruslast eine im Normbereich liegende CD4+ T-Zellanzahl. 4.4.1 Klinischer Verlauf des HLA-B27-positiven Patienten F Zum Zeitpunkt der HIV-1 Erstdiagnose im Juni 2001 konnte eine CD4 Zellzahl von 834 Zellen/µl festgestellt werden. Einen Monat später im April 2001 wurde die höchste Viruslast 89.000 vor der HAART (Juni 2001) mit Kopien/ml diagnostiziert. Interessanterweise zeigte sich trotz dieser hohen Viruslast eine normale CD4 Zellzahl von 733 Zellen/µl (Normbereich: 430 bis 1.400 Zellen/µl). Die Tabelle 17 fasst den Krankheitsverlauf von der Erstdiagnose bis zum Beginn der ersten HAART zusammen. Der Patient nahm ab Dezember 2001 an einer therapeutischen Vakzinestudie mit einem Nefexprimierenden MVA-Vektor (MVA-nef) teil. Nach drei Immunisierungen wurde ab Mai 2002 eine Therapiepause durchgeführt. Ab Mai 2003 waren keine Daten über den Patienten mehr verfügbar, bis er sich erneut im April 2007 im Vollbild von AIDS wieder vorstellte. Tab. 17: Krankheitsverlauf des Patient F CD4 Zellzahlen Viruslast (Zellen/µl) (Kopien/ml) März. 01 834 Positiv Höchste Viruslast 25. April 2001 733 89 000 Niedrigste CD4 Zellzahl 25. Mai 2001 590 79 000 Beginn HAART 21. Juni 2001 635 450 (2. Juni 2001) Zeitpunkte Erstdiagnose Positiv bedeutet es konnten HIV-1 Antikörper nachgewiesen werden. 92 Ergebnisse 4.4.2 Prüfung der Aminosäuresequenzen verschiedener Regionen in HIV-1 des Patienten F auf das Vorhandensein von Substitutionen in funktionell wichtigen Domänen Es sollten Mutationen in funktionell wichtigen Regionen untersucht werden, welche zu einer potenziellen Abschwächung der Virulenz der HI-Viren in dem Patienten F führen könnten. Hierzu wurden die gag, pol und nef Gene des Patienten F zu verschiedenen Zeitpunkten amplifiziert. Für die Zeitpunkte mit niedrigen Viruslasten (Mai 2002 und April 2007) wurde provirale DNA aus vorher angelegten PHA-Blasten für die Amplifizierung mittels etablierter PCR verwendet. Alle anderen Sequenzen wurden unter Extraktion von RNA aus Plasma nach reverser Transkription und Amplifikation der cDNA, erhalten. Das Pol Protein (provirale DNA, April 2007) zeigte keine auffälligen AminosäureSubstitutionen im Vergleich zum Referenzstamm HXB2 (Daten nicht gezeigt). Die Abb. 23 zeigt den Sequenzvergleich auf Aminosäureebene für einen Teil des Gag (A) und Nef Proteins (B). A Datum: CD4: VL: Mai 02 766 48000 Apr.07 35 80* Gag HIV 1 HXB2 B Datum: CD4: Apr.01 Mai.01 Dez.01 Jun.02 Sep.02 Apr.07 Nef -A--------------------------------------------X-------------------------------------------IGWMTNNPPIPVGEIYKRWIILGLNKIVRMYSPTSILDIRQGPKEP 246 291 VL: 733 89000 590 79000 726 <50* 896 18000 926 25000 35 80* HIV 1 HXB2 ----------Y--E-K--------N---------C------I-FS----------Y--E-K--------N---------C------I-F-----------Y--E-K------V-N---------C------I-------------Y--E-K--------N---------C------I-F-----------Y--E-K------V-N---------C------I-F-----------Y--E-K--------N---------C------I---KEKGGLEGLIHSQRRQDILDLWIYHTQGYFPDWQNYTPGPGVRYPL 92 137 Abb. 23: Sequenzvergleich auf Aminosäureebene der Gag und Nef Regionen der HI-Viren des Patienten F. Sequenzvergleich von einem Teil des p24 Proteins der HI-Viren des Patienten F zu zwei verschiedenen Zeitpunkten (A). Sequenzvergleich von einem Teil des Nef Proteins des Patienten F zu verschiedenen Zeitpunkten (B). Virensequenzen die mit * gekennzeichnet sind wurden unter Verwendung von PHA-Blasten aus proviraler DNA erhalten. Alle anderen Virensequenzen wurden unter Verwendung von Plasma aus RNA erhalten. Abweichungen der Aminosäuren im Vergleich zu HXB2 sind als Buchstaben gekennzeichnet. HLA-B27 Epitope sind als fett gedruckte Buchstaben gekennzeichnet. Das „RR“ Motiv der PAK Bindungsdomäne ist rot unterlegt. Die entsprechenden Viruslasten und CD4 Zellzahlen sind den entsprechenden Zeitpunkten der jeweiligen Virensequenzen zugeordnet. X bedeutet: Sequenz nicht detektierbar; HXB2: Durchnummerierte Aminosäuresequenz von HIV-1 Stamm HXB2. Apr.: April, Jun.: Juni; Sep.: September, Dez.: Dezember. 93 Ergebnisse Die Sequenzanalysen des von HLA-B27-positiven Patienten häufig erkannten HLA-B27restringierten Epitops KRWIILGLNK in Gag p24 zeigte weder im Mai 2001 noch fünf Jahre später im April 2007 Mutationen Abb. 23 A). Dieses Epitop ist in HLA-B27-positiven Patienten ein dominantes Epitop und seine Erkennung ist mit einer langsameren Progression der HIV-1 Infektion assoziiert (Schneidewind et al., 2007; Altfeld et al., 2006; Goulder et al., 1997). Interessanterweise konnte für den Patienten F nur eine schwache CTL Erkennungen gegen dieses Epitop (mit diesem Peptid stimulierte PBMC von Juni 2007) im ELISPOT nachgewiesen werden (Daten nicht gezeigt). In den Nef-Sequenzen seiner HIViren konnten von April 2001 bis April 2007 zwei Mutationen (As 105 R-zu-E und As 107 Q-zu-K) in der funktionell wichtigen Bindungsregion für die p24-aktivierte Kinase 1 und 2 (PAK 1/ 2) (As 106, 107) festgestellt werden (Renkema et al., 1999; Fackler et al., 2000). Beide Mutationen sind ungewöhnlich und die R-zu-E Mutation an Position 1 (As 105) ist in dem so genannten “RR” Motiv innerhalb der PAK Bindungsstelle lokalisiert. Mutationen innerhalb diesen Motivs können verschiedene Nef Funktionen beeinträchtigen (Geyer et al., 2001). Bei diesen Mutationen handelt es sich sehr wahrscheinlich um CTL FLuchtmutationen innerhalb des auf HLA-B27 restringierten Epitops RRQDILDLWI (As 106-115). In den ELISPOT-Analysen zu verschiedenen Zeitpunkten (frisch isolierte PBMC, 2002 und Peptid stimulierte PBMC von Dezember 2003 sowie Juli 2007) konnten CTL Erkennungen gegen dieses Epitop in dem Patienten F festgestellt werden (Daten nicht gezeigt). 4.4.3 Funktionelle Analysen des autologen nef Genes des Patienten F Um zu klären, ob diese Mutationen zu einer postulierten Abschwächung der HI-Viren in dem Patienten F beitrugen, wurde das amplifizierte nef Gen von Mai 2001 an Prof. Frank Kirchhoff (Virologie, Universität Ulm), versandt. Die Analyse dieser Nef DNA erfolgte analog der unter 4.2 beschriebenen Methode. Die Durchführung wurde hierbei von Jan Münch vorgenommen (siehe auch Schindler et al, 2003). Die Tabelle 18 fasst die Ergebnisse aus diesen funktionellen Analysen zusammen. 94 Ergebnisse Herunterregulierung Heraufregulierung (n-fach): Expression Prozent (n-fach): [MFI] : [%] : CXCR4 CD28 MHC-I CD4 CD3 CD74 IL2R AnV (3 dpi) (3 dpi) (3 dpi) (3 dpi) (4 dpi) (3 dpi) (4 dpi) (5 dpi) HIV-1 NA7 1,30 3,34 1,91 2,46 0,76 12,25 2.038 33 Pat.F 1,75 2,40 2,88 2,45 1,15 8,08 1.474 18 Tab. 18: Funktionelle Analyse des autologen nef Genes der HI-Viren des Patienten F Nef vermittelte n-fache Herunterregulierung der Rezeptoren CXCR4, CD28, CD4, CD3 und des Major Histokompatibiltätskomplex (MHC-I), bzw. Heraufregulierung von CD74 wurde errechnet durch die Division der mittleren Fluoreszenz Intensität [MFA] der Zellen welche mit einem Nef deletierten HIV-1 Virus gemessen wurden und den entsprechenden MFAs der eingesetzten HIV-Konstrukte die Nef und eGFP durch ein IRES Element koexprimieren (HIV-1 NA7, Pat.F). Die entsprechenden Konstrukte basieren auf dem HIV-1Laborstamm NL4-3 und tragen das nef Gen des Patienten F von Mai 2001 (Pat. F Mai. 01) gefolgt von einem IRES Element und dem eGFP Gen. Die Expression des Interleukin-2 Rezeptores (IL-2 R) wurde in MFI angegeben, die von Annexin V (AnV) positiven Zellen in %. HIV-1 NA7 entspricht der HIV Wildtyp Linie M. Die Messungen erfolgten 1 bis 5 Tage nach Infektion (dpi). Gezeigt sind die Werte aus drei unabhängigen Experimenten. Im Vergleich zu dem Wildtyp Reporterkonstrukt NA7 (Schindler et al., 2005), konnte für das nef Gen des Patienten F eine um 1,53 fach stärkere Herabregulierung des TCR-CD3, eine 1,4 fach geringere Expression des IL-2 Rezeptors (Kennzeichen der späten T-Zell Aktivierung) und 15 % weniger apoptotische Zellen festgestellt werden. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit publizierten Daten von Schindler, 2006, welche zeigten, dass die Nef Allele der meisten Primaten Lentiviren (inklusive HIV-2) die Expression des TCR-CD3 in infizierten Zellen herunterregulieren. Die Zellen werden dadurch weniger aktiviert und somit weniger dem durch Aktivierung induzierten Zelltod ausgesetzt. Zudem zeigten die MHC-Klasse-I Moleküle eine 1,5 fach stärkere Herabregulierung, was die schlechte Erkennung des in HLAB27-postitiven Patienten dominante Epitop, KRWIILGLNK erklären könnte. Bei der Invarianten Kette war eine 1,5 fach geringere Heraufregulierung feststellbar. 4.5 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T- Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 In Kooperation mit der Arbeitsgruppe um Jan Dörrie und Niels Schaft (Dermatologie, Erlangen) sollten CD8+ T-Zellen, welche mit RNA elektroporiert wurden, die einen HIV-1 95 Ergebnisse Pol spezifischen TCR enkodiert, auf eine spezifische Lyse von Targetzellen in einem hier durchgeführten 51Cr-Freisetzungs-Versuch überprüft werden. Als Targetzellen wurden HLA-A2 positive EBV-immortalisierte B-Zellen verwendet. Diese Targetzellen wurden entweder mit dem HLA-A2 restringierten, aus der Polymerase von HIV stammenden Peptid ILKEPVHGV oder mit verschiedenen rekombinanten Vaccinia Viren (Kontroll-Vaccinia Virus: Vsc8; HIV-1 Polymerase exprimierende Vaccinia Viren: vAbt204 und VcF21) inkubiert. Als Negativkontrolle dienten Targetzellen welche mit dem Vaccinia Virus Vsc8 infiziert wurden. Die Chrominkubation erfolgte über Nacht. Für den Vergleich der spezifischen Lysen wurde zudem eine ILKEPVHGV spezifische CTL-Linie mitgeführt (Abb. 24). 80 CTL Linie ILKEPVHGV 40 35 68 70 % Lyse 60 49 50 40 CTL/ Pol TCR 37 48 30 Kontroll Vaccinia Virus: Vsc8 25 Kontroll Vaccinia Virus: Vsc8 + Peptid: ILKEPVHGV 20 34 30 15 Polymerase kodierendes Vaccinia Virus: vAbT204 20 10 Polymerase kodierendes Vaccinia Virus:VcF21 10 5 0 0 E:T Ratio 30:1 A 4 5 1 E:T Ratio 30:1 B Abb. 24: Vergleich der spezifischen Lyse von TCR-RNA elektroporierten T-Zellen mit der CTL-Linie ILKEPVHGV. Als Effektoren (E) wurde die CTL-Linie ILKEPVHGV (mit diesem Peptid stimulierte PBMC) A) sowie CD8+ T-Zellen, welche mit einer RNA die den HIV Pol spezifischen TCR B) enkodiert, in einem 51Cr-Freisetzungs-Versuch 24 Stunden nach Elektroporation getestet. Als Target (T) dienten HLA-A2 positive EBV immortalisierte B-Zellen welche über Nacht mit Chrom inkubiert wurden und entweder mit dem Peptid ILKEPVHGV beladen waren oder mit folgenden Vaccinia Viren (MOI 3) 1,5 Stunden präinkubiert wurden: Vsc8 (Negativkontrolle), vAbt204 und VcFR21 (HIV Polymerase exprimierenden Vaccinia Viren). Abgebildet ist die spezifische Lyse ermittelt aus Triplikaten. Die TCR-reprogrammierten CD8+ T-Zellen und die mit Peptid stimulierte CTL-Linie zeigten eine vergleichbare Lyse der mit dem HLA-A2 restringierten Peptid beladenen Targetzellen. Targetzellen die mit den beiden, die HIV-1 Polymerase exprimierenden Vaccinia Viren, inkubierten wurden, wurden von den reprogramierten CD8+ T-Zellen nur sehr schwach lysiert (vAbT204: 4% und VcF21: 5%). Auch die ILKEPVHGV stimulierte 96 Ergebnisse CTL-Linie lysierte diese infizierten Targetzellen weniger stark als die mit dem Peptid beladenen Targetzellen (19%, vAbT204 bzw. 18%, VcF21). Weiterhin wurden von mir für dieses Kooperationsprojekt verschiedene Infektionsanalysen mittels p24-ELISA durchgeführt. Hierbei sollte der Einfluss der TCR-reprogrammierten CD8+ T-Zellen auf die Infektion, von mit dem Laborstamm NL4-3 infizierten, CD8-depletierten T-Zellen, untersucht werden. Es konnte weder für die mit Peptid stimulierte CTL-Linie noch für die reprogrammierten CD8+ T-Zellen eine Reduktion der Infektion in diesem Analysesystem beobachtet werden. 97 Diskussion 5 Diskussion 5.1 Analyse von Fluchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten Um die Bedeutung von CTL Fluchtmutanten auf den HIV-1 Krankheitsverlauf zu untersuchen, wurde in einer Kohorte von HLA-B8-postitiven Patienten der Einfluss von CTLs, die das immunologisch dominante HLA-B8-restringierte Nef Epitop FL8 erkennen, untersucht. Die Langzeitstudie an der Patientin 01, welche eine gute Kontrolle der HIV Infektion ohne HAART über einen Zeitraum von sechs Jahren aufrechterhalten konnte, ergab das Auftreten von Mutationen in zwei auf HLA-B8-restringierten CTL Epitopen in Nef. Beide Mutationen gingen mit dem starken Anstieg der Viruslast und der Krankheitsprogression einher. Die Sequenzanalyse ihres HLA-B8-negativen Sexualpartners (Patient 02) ergaben klare Hinweise darauf, dass die Mutanten in beiden HLA-B8restringierten Nef-Epitopen nicht übertragen, sondern bei der Patientin 01 selektiert wurden. Die beiden beobachteten Aminosäurereversionen von zwei Austauschen, welche nur in den Viren des Patienten 02 im Vergleich mit dem Reverenzstamm HXB2 (HIV-Datenbank, 2007) gefunden wurden, deuten zudem stark darauf hin, dass der Patient 02 die HI-Infektion auf die Patientin 01 übertragen hatte. Die für die Patientin 01 durchgeführten ELISPOTAnalysen mit PBMC von Zeitpunkten vor und nach dem Anstieg der Virämie, zeigten eine schwächere CTL Antwort auf die gegenwärtigen autologen viralen Varianten, im Vergleich zu den entsprechenden früheren, bis Januar 2004, vorherrschenden autologen Varianten FL8 und WM8-V1. Dies weist stark darauf hin, dass diese Mutationen tatsächlich CTLFluchtmutanten darstellen. Die FL8-spezifischen CTLs bei der Patientin 01, erkannten das variante Peptid mit der K-zu-Q Mutation, schon vor ihrem Auftreten im Plasma. Experimente mit Peptidverdünnungen ergaben jedoch eine zweifach niedrigere Peptidsensibilisierungkapazität für die K-zu-Q Variante im Vergleich zu dem FL8 WildtypPeptid. Dies zeigt, dass bereits ein leichter Unterschied in der Peptidsensibilisierungskapazität, einen Überlebensvorteil dem viralen Stamm mit dieser Mutation verleihen kann. Mutationen an der Position 5 innerhalb des FL8-Epitopes, wurden schon mehrfach als CTL Fluchtmutanten in HLA-B8-positiven Patienten beschrieben (Price et al., 1997; Goulder et al., 1997). Die Aminosäure an dieser Position scheint als zusätzlicher Anker zu agieren, welcher die Peptidbindung an das HLA-B8-Molekül stabilisiert. Dies wird durch Experimente (Price et al., 1997; Goulder et al., 1997) gestützt, 98 Diskussion in welchen zwar eine ähnlich starke Bindung der K-zu-Q Variante an das HLA-B8-Molekül gezeigt werden konnten, aber gleichzeitig eine schnellere Abgangsrate des mutierten Peptides, im Vergleich zu dem Wildtyp FL8-Peptid ergaben. Folglich scheinen standardisierte ELISPOT-Analysen und Experimente mit Peptidverdünnungen, die negativen Auswirkungen der CTL Erkennung durch die Mutation an Position 5 zu untermauern (Price et al., 1997; Goulder et al., 1997; da Silva et al., 2003). Zu dem Zeitpunkt als die K-zu-Q Mutation innerhalb des FL8-Epitopes bei der Patientin 01 erschien, konnte auch das Auftreten einer neuen E-zu-A Substitution (As 18) an Position 6 in dem ebenfalls auf HLA-B8-restringierten Epitop WPAIRERM (WM8) in Nef beobachtet werden (Kiepiela et al., 2004; HIV-Datenbank, 2007). Dieser Austausch führte zu einer Aufhebung der WM8-spezifischen CTL Antwort, was ebenfalls auf eine Selektion als Fluchtmutante durch WM8-spezifische CTLs hinweist. Das WM8-Epitop ist variabler als das FL8-Epitop und CTLs die gegen natürlich auftretende WM8 Varianten gerichtet sind, wurden möglicherweise bei der Analyse der CTL Antwort für die Patientin 01, unter Verwendung von Nef Peptiden entsprechend der HIV-1 HXB2, Sequenz, übersehen. Im Vergleich zu FL8, scheint das WM8-Epitop eher ein subdominantes CTL Epitop in HLAB8-positiven Patienten darzustellen (Goulder et al., 1997). Auch in der Patientin 01 kamen FL8-spezifische CTLs häufiger vor als WM8-spezifische CTLs. Trotzdem weist das gleichzeitige Auftreten von Mutationen in den beiden Epitopen FL8 und WM8 daraufhin, dass auch das subdominante WM8-Epitop zu der Hemmung der HIV-1 Replikation in diesem Individuum beigetragen hat. Diese Beobachtung steht im Einklang mit anderen Studien, die den bedeutenden Beitrag der Erkennung von subdominanten CTL Epitopen für die Kontrolle der HIV-1 Infektion in vivo beschreiben (Frahm et al., 2006 u.a.). Es konnte zudem in der ebenfalls HLA-A2-postiven Patientin 01, das Auftreten von Mutationen in zwei auf HLA-A2-restringierte CTL Epitope VLEWRFDSRL und AFHHVAREL (HIVDatenbank, 2007) beobachtet werden. Da keine spezifischen CTLs in den ELISPOTAnalysen detektieren werden konnten, kann nicht nachgewiesen werden, dass diese CTLs durch die Patientin selektioniert wurden. Im Gegensatz zu dem Auftreten von CTL FLuchtmutationen in den beiden auf HLA-B8-restringierten CTL Epitopen in Nef, entwickelten sich in der Patientin keine Mutationen in dem ebenfalls auf HLA-B8restringierten und von HLA-B8-positiven Patienten häufig erkannten p24-Epitop EIYKRWII (EI8) (Goulder et al., 1997). 99 Diskussion Da die Patientin 01 in verschiedenen ELISPOT-Analysen um 1998 und 1999 keine CTL Antwort auf dieses Epitop zeigte, kann angenommen werden dass, aufgrund eines ausgebliebenen Selektionsdruckes auf das EI8-Epitop keine Mutationen entstanden waren. Während der Krankheitsprogression wurden keine EI8-pezifischen CTLs für die Patientin 01 gemessen. Die Anwesenheit von EI8 spezifischen CTLs, die entweder keine Unterdrückung der Viruslast verursachten oder keinen Selektionsdruck auf das EI8-Epitop ausübten, kann somit nicht ausschlossen werden. Um den Einfluss von Mutationen innerhalb des FL8-Epitopes für den Krankheitsverlauf auch in einem größerem Ausmaß zu bewerten, wurden Nef-Sequenzen in einer Kohorte bestehend aus 56 HIV-1 infizierten Patienten analysiert. Die signifikante Korrelation von HLA-B8 auf Mutationen innerhalb des FL8-Epitopes, insbesondere Mutationen an der Position 5, unterstreicht den starken Selektionsdruck von CTLs auf das FL8-Epitop. Zudem weist die signifikante Assoziation zwischen Mutationen innerhalb von FL8 und HLA-B8 darauf hin, dass Substitutionen innerhalb von FL8 möglicherweise einen negativen Effekt auf die HIV-1 Replikation oder Fitness haben, weil sie anscheinend nur bei einem durch das Immunsystem ausgeübten Selektionsdruck in Erscheinung treten. Dies stützt die Vermutung, dass CTL Fluchtmutationen innerhalb von FL8 tatsächlich die Ursache für den Anstieg der Viruslast sind und spricht gegen die Möglichkeit, das Mutationen innerhalb von FL8 lediglich aus der Konsequenz einer gesteigerten Virusreplikation entstehen. Unsere Ergebnisse bestätigen frühere Berichte, welche das FL8-Epitop, als ein immunologisch dominantes und häufig erkanntes CTL Epitop in HIV-1-infizierten B8-positiven Individuen beschreiben (Oxenius et al., 2000; Altfeld et al., 2001). Die weiterhin durchgeführten ELISPOT-Analysen mit Peptidverdünnungsreihen zur Überprüfung der CTL Antworten in acht B8-positiven Spendern zeigten, dass alle beobachteten FL8-Varianten die CTL Erkennung abschwächen. Dies bestätigt vorangegangene Berichte, die eine schwächere CTL Antwort für Substitutionen an der Position 5, im Vergleich mit dem Wildtyp FL8-Peptid demonstrieren konnten (Price et al., 1997; Goulder et al., 1997; Frahm et al., 2006). Interessanterweise konnten innerhalb der Patientenkohorte erhebliche Unterschiede bezüglich der Erkennung von FL8 Varianten gefunden werden. Dies weißt auf die Verwendung von unterschiedlichen TCR der individuellen Patienten hin und steht in Übereinstimmung mit anderen Studien, die HLA-B8-positive Patienten, welche ein diverses TCR-Repertoire für die FL8-Erkennung verwenden konnten, aufzeigten (Dong et al., 2004; Meyer-Olson et al., 2006). 100 Diskussion Die Bedeutung von CTL Fluchtmutanten innerhalb des FL8-Epitopes für die Krankheitsprogression in B8-positiven Patienten wurde zudem durch die signifikante Korrelation von Mutationen innerhalb des FL8-Epitopes und einer niedrigeren CD4 Zellzahl in allen Patienten, sowie einer höheren Viruslast in einem Teil der Patienten mit detektierbaren Viruslasten, gestützt. Das Ausbleiben von Mutationen im FL8-Epitop konnte nicht durch das Fehlen von FL8-spezifischen CTLs begründet werden, da spezifische CTLs in sieben von acht analysierten Patienten ohne Mutationen gefunden wurden (Tabelle 4.1.2). Kürzlich konnte gezeigt werden, dass FL8-spezifische CTLs mit einem spezifischen TCR, wie dem Vß13.2, eine bessere Erkennung von viralen Varianten aufweisen (Dong et al., 2004), als CTLs welche andere TCR vß und vα Gensegmente verwenden. Da TCR Analysen in unserer Studie nicht durchgeführt wurden, kann lediglich darüber spekuliert werden, ob breitere kreuzreagierende TCR mit dem Fehlen von detektierten Mutationen in unserer Kohorte assoziiert waren. Zusammenfassend demonstrieren diese Daten einen starken CTL-Selektionsdruck auf das immunologisch dominante, auf HLA-B8-restringierte CTL Epitop FL8 in HIV-1 Nef. Die Assoziation von FL8 Mutationen mit einer niedrigeren CD4 Zellzahl, weist auf eine wichtige Rolle von CTL Fluchtmutanten innerhalb von FL8 für die Krankheitsprogression hin. 5.2 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus Um die Gründe für den extrem guten HIV Infektionsverlauf der Patientin U (Viruslast < 50 Kopien/ml, mit einem nur leichtem Anstieg nach 2 Jahren auf 260 Kopien/ml) zu analysieren, wurden wesentliche Faktoren wie die Infektiosität, Replikationsfähigkeit, virale Gene und eine potenzielle funktionelle Abschwächung ihrer HI-Viren, sowie genetische und immunologische Wirtsfaktoren im Hinblick auf CTLs, antivirale Zytokine, Korezeptoren, Apopec und neutralisierende Antikörper untersucht. Durch Experimente mit KoKultivierungen von CD8-depletierten PBMC der Patienten U und R mit denen von gesunden Spendern, konnte gezeigt werden, dass die Viren der Patientin infektiös waren und keinen Defekt in ihrer Replikationsfähigkeit besaßen. Der Sequenzvergleich der Gag, Pol, 101 Diskussion Vif, Vpu, Vpr and Nef-Regionen ihrer HI-Viren und derer ihres Sexualpartners (Patient R), zeigten vor allem das nef Gen ihrer Viren als klar mutiert. Ein Zusammenhang zwischen der hohen Mutationsrate und einem potenziellen Apobec3G-Effekt in der Patientin U scheint sehr unwahrscheinlich da weder die Anwendung eines speziellen Kalkulationsprogrammes zur Berechnung von Apobec3G erzeugten G-zu-A Hypermutationen (www.hiv.lanl.gov/content/hiv-db/HYPERMUT/hypermut.html), noch die exakte Analyse der Nef-Sequenzen beider Patientenviren auf Nukleotidebene einen Hinweis darauf lieferten. Hinweise auf das Vorhandensein von anderen humanen Apobec3G ähnlichen Proteinen, welche ebenfalls zu einer Hypermutation der HI-Viren in der Patientin führen könnten, wurden bei einer Passage des definierten NL4-3 Laborstammes in CD8depletierten PBMC der Patientin nicht gefunden. Einige Mutationen konnten in den HIV Sequenzen beider Patienten beobachtet werden. Viele davon befanden sich zudem in bereits bekannten CTL Epitopen, die durch die HLA-Allele des Patienten R präsentiert werden könnten. Dies spricht für eine Selektion dieser entsprechenden Epitopvarianten durch CTLs des Patienten R und einer Übertragung dieser, bereits durch seine HLA-Allele genomisch geprägten, HI-Viren auf die Patientin U. Drei für Nef funktionell wichtige Regionen, wie die Schnittstelle für die HIV-1 Protease (Freund et al., 1994, Review Geyer et al., 2000), die Interaktionsstelle für Nef mit dem humanen Protein PACS-1 (Piguet et al., 2000) und für die humane vakuoläre ATPase (V1H) (Lu et al., 1998), wiesen in den Sequenzvergleichen Mutationen auf. Zudem konnte eine ungewöhnliche fünf Aminosäure lange Deletion in der C-terminalen Region in den Viren der Patientin U, welche mit der 3’ LTR überlappt, detektiert werden. Dies gab einen ersten Hinweis darauf, dass möglicherweise auch eine funktionelle Abschwächung der HI-Viren der Patientin U, wie die Modulation von Oberflächenrezeptoren (z.B. MHC-Moleküle, CD4-Oberflächenrezeptoren und CD74) eine Ursache für den extrem guten Verlauf ihrer Infektion sein könnten. So konnte bereits mehrfach gezeigt werden, dass das nef Gen der HI-Viren eine große Bedeutung für dessen Pathogenität hat (Kestler et al, 1991; Kirchhoff et al., 1995) und wichtige Funktionen bei der Herunterregulierung von Zelloberflächenrezeptoren (Garcia and Miller, 1991; Schwartz et al., 1996) übernimmt. Nef interagiert hierfür mit entscheidenden Proteinen der Endozytosemaschinerie wie der humanen vakuoläre ATPase. Hierdurch wird der Transport zur und von der Plasmamembran beeinflusst (Lu et al., 1998; Geyer et al., 2002; Jin et al., 2005). Zudem konnte bereits gezeigt werden, dass durch Bindung von Nef an das PACS-1 102 Diskussion Protein, letzten Endes der vesikuläre Transport von MHC-I gestört wird (Bauer et al., 1997; Williams et al., 2002). Auch wurde bereits über große Deletionen im Nef Lesereahmen von LTNP berichtet (Kirchhoff et al., 1995). Ein bekannter genetischer Polymorphismus in den Wirtsfaktoren Apobec3G (Bogerd et al., 2004) und dem CCR5-Rezeptor (Liu et al. 1996; Eugen-Olson et al., 1997) als Ursache für den sehr guten Infektionsverlauf in der Patientin U konnte mittels PCR und Sequenzanalyse nicht gefunden werden. Auch eine geringere CCR5 Expression als Hintergrund für eine potenziell geringere Infektiosität der Zellen der Patientin U, konnte mittels FACS Analyse nicht beobachtet werden. Dagegen sprach zudem, dass CD8-depletierte PBMC der Patientin U mit verschieden tropen HIV-1 Stämmen infiziert werden konnten und eine vergleichbare Replikationskinetik in diesen Zellen im p24-Elisa aufwiesen. Auch für das Vorhandensein von antiviralen Zytokinen in Zellkulturüberständen der Patientin U konnte mittels Infektionsanalyse von verschieden tropen HIV-1 Stämmen im p24-Elisa kein Hinweis gefunden werden. Interessanterweise zeigte das Serum der Patientin eine Dosis-abhängige Hemmung der Infektion mit den Laborstämmen NL4-3 (R5) und 89.6 (X4/R5). So konnte bei einer 1:10 Verdünnung ihres Serums eine fast vollständige und bei einer 1:100 Verdünnung noch eine 50 % ige Inhibition beobachtet werden. Diese inhibierende Wirkung bei den entsprechenden Verdünnungen spricht für das Vorhandensein von neutralisierenden Antikörpern im Serum der Patientin. Die vertiefte Analyse ihres Serums in Kooperation mit Sascha Antoni (Biomedizinisches Forschungszentrum in Frankfurt) in Bezug auf Inaktivierungsbreite und stärke zeigten eine gute neutralisierende Wirkung auf verschieden trope HIV Laborstämme. Der Vergleich der neutralisierenden Aktivitäten des Serums der Patientin mit bereits von Humbert et al., 2007 publizierten Daten über LTNP und Progressoren ergab jedoch, dass die neutralisierende Wirkung eher mit denen aus der Progressorengruppe vergleichbar waren. Dies lässt vermuten, dass die extrem gute Kontrolle der HIV-1 Infektion bei dieser Patientin nicht alleine auf die hemmende Wirkung ihres Serums zurückgeführt werden kann. Dafür spricht auch, dass die Rolle von neutralisierenden Antikörpern bis heute stark umstritten ist (Harrer et al., 1996; Bailey et al., 2006). So scheint die neutralisierende Wirkung dieser Antikörper unter anderem durch die Bildung von Fluchtmutanten begrenzt zu werden (Albert et al., 1990). Studien die einen Zusammenhang von neutralisierenden Aktivitäten und LTNP zeigen konnten, sehen diesen oft unter anderem in Assoziation mit hohen neutralisierenden Aktivitäten (Montefiori et al., 1996; Humbert et al., 2007; Wang et al., 2008). 103 Diskussion Die ELISPOT-Analysen zur Detektion von HIV-1 spezifischen CTLs bei beiden Patienten ergaben für die Patientin U eine breite CTL Antwort gegen verschiedene Regionen in HIV1. Die stärkste CTL Antwort konnte hierbei gegen das in p17 lokalisierte Peptid KIRLRPGGKKKYKL festgestellt werden. Die sehr gute Erkennung kann durch die zwei in diesem Peptid enthaltenen HLA-A3 Epitopen (HIV-Datenbank, 2007; Altfeld et al., 2001c; Walkerpercom et al., 1996) und dem HLA–B7 Epitop (HIV-Datenbank, 2007; Jin et al., 2000) erklärt werden. Trotz dieser sehr guten Erkennung wies dieses Epitop keine Mutationen zum Zeitpunkt der Sequenzierung im Dezember 2007 auf. Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass diese Region in dem funktionell wichtigen KernlokalisationsBereich des Gag p17 Proteins liegt und Mutationen in dieser Region einen potenziellen Nachteil für das Virus haben könnten. Weiterhin konnten gute CTL Erkennungen gegen Aminosäuresequenzen, welche mit den HLA-Allelen der Patientin assoziiert sind, in den HIV Proteinen Gag p17, Reverse Transkriptase, Nef und Vif gefunden werden. Dies lässt vermuten, dass bei der Analyse von weiteren autologen Sequenzen für verschiedene Regionen in HIV noch mehr spezifische CTLs für die Patientin U gefunden werden könnten. Damit scheint die breite und auch starke CTL Antwort gegen verschiedene Regionen in HIV-1 entscheidend zu dem bislang extrem guten Verlauf in der Patientin beigetragen zu haben. Dies steht im Einklang mit anderen Studien, welche eine essentielle Rolle von HIV-1 spezifischen CTLs für die Kontrolle der viralen Replikation und dem HIV1 Krankheitsverlauf beschreiben (Koup et al., 1994; Harrer et al., 1996; Musey et al., 1997). Die im Juni 2008 für die Patientin U durchgeführten ELISPOT-Analysen zeigten zudem eine gute CTL Antwort auf die in Nef lokalisierten Epitope FPVRPQVPL (HLA-B7) und RYPLTFGWCY (ein HLA-A24-Epitop, das auch ein B7-Epitop enthält, HIV-Datenbank; Choppin et al., 2001). Ihre gegenwärtigen autologen Varianten FPVKPQVPL und RFPLTFGWCF, wurden im Vergleich zu diesen, deutlich schlechter erkannt. Dies weißt stark darauf hin, dass diese Mutationen CTL Fluchtmutanten darstellen. Interessanterweise konnten parallel für den Patienten R in mit Peptid stimulierten PBMC von Juni 2008 erhaltene CTL-Linien HIV-1 spezifischen CTLs gegen das genannte HLA-A24-Epitop RYPLTFGWCY sowie gegen seine autologe Variante mit dem F-zu-L Austausch an Position 6, gefunden werden. Somit scheint diese autologe Variante durch einen Selektionsdruck, ausgeübt durch HLA-A24-restringierte CTLs, in dem Patienten R entstanden zu sein. Diese Variante wurden dann vermutlich auf die Patientin U übertragen und erneut aufgrund von einem Selektionsdruck, diesmal ausgeübt durch HLA-B7104 Diskussion restringierte HIV spezifische CTLs der Patientin U, mutiert. Dies weist darauf hin, dass die HI-Viren der Patientin U zu einem früheren Zeitpunkt eine gute Replikation zeigten und erklärt somit auch die Vielzahl von Mutationen, vor allem in dem Nef Protein ihrer HIViren. Für den Patienten R konnten bisher nur insgesamt zwei CTL-Spezifitäten detektiert werden. Gründe hierfür liegen entweder in einer mit AIDS assoziierten Iummendefizienz oder einer Deaktivierung der CTL Antwort durch eine effiziente HAART. Da das nef Gen der Patientin U sich als klar mutiert zeigte und zudem die bereits erwähnte fünf Aminsäure lange Deletion in der C-terminalen Region enthielt, wurde die CTL Erkennung der Patientin U auch auf ihre autologe Nef-Sequenz hin überprüft. Die Analysen im ELISPOT unter Verwendung von überlappenden Nef Peptiden und ihres autologen Nef Proteins (durch Elektroporation ihrer autologen Nef mRNA) zeigten eine starke Immunantwort gegen ihr autologes Nef Protein. Die überlappenden Peptide ergaben zudem, dass die stärkste CTL Antwort hierbei in der mittleren Region innerhalb von Nef lokalisiert ist (As 81 bis 130). Aber auch gegen die Region, welche die fünf Aminosäuren lange Deletion enthielt, konnte eine starke CTL Reaktion festgestellt werden. Dies gab einen ersten Hinweis darauf, dass diese Deletion möglicherweise durch einen Selektionsdruck, ausgehend von ihren CTLs, entwickelt wurde. Anhand der Sequenzanalyse von 13 klonierten nef Genen der HI-Viren der Patientin und der Sequenzanalyse eines zweiten Zeitpunktes, konnte ausgeschlossen werden, dass die fünf Aminosäure umfassende Deletion nur eine Minorität der Viren in der Patientin darstellten. Zudem konnte in keinen der 29 klonierte nef Gene der HI-Viren ihres Partners, die entsprechende Deletion detektiert werden. Dies lieferte somit einen weiteren Hinweis darauf, dass diese Deletion durch einen Selektionsdruck, ausgeübt durch die CTLs der Patientin U, und nicht durch die des Patienten R, entstanden war. Falls diese Annahme stimmt, müsste sie eine CTL Antwort gegen ein Peptid zeigen, welches zumindest einen Teil der deletierten Aminosäuren enthält. Die Klärung dieser Hypothese erfolgte mit bis zu 23 Aminosäuren umfassenden synthetischen Peptiden, die entweder den autologen Sequenzen der HI-Viren der Patientin U oder derer ihres Partners entsprachen und die Region der deletierten Aminosäuren enthielten. In den für die Patientin U hierzu durchgeführten ELISPOT-Analysen konnten schwache CTL Antworten gegen das autologe Peptid für den Patienten R, sowie starke CTL Antworten gegen das autologe Peptid der Patientin U mit dem Insert (VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL) und gegen das autologe Peptid mit der entsprechenden Deletion (VEPPEGEENSCLLHPMNL), detektiert werden. Die Erkennung des autologen Peptides für die HI-Viren des Patienten R weist darauf hin, 105 Diskussion dass die Sequenz in dieser Form tatsächlich auf die Patientin U übertragen wurde. Die starke Erkennung der beiden autologen Sequenzen für die Patientin U mit und ohne inserierten Aminosäuren, gaben einen ersten Anhaltspunkt darauf, dass möglicherweise zwei Epitope in dieser Region von den CTLs der Patientin U erkannt wurden. Durch die Blockierung der T-Zellantwort bei Zugabe von anti-CD8-Antikörpern, nicht aber durch anti-CD4-Antikörper konnte eine CD4-Antwort gegen diese Peptide ausgeschlossen werden. Für die Suche nach den optimalen Epitoplängen der bereits erkannten Regionen, wurden CTL-Linien, welche mit den autologen Peptid ohne (autologe Pat. U: VEPPEGEENSCLLHPMNL) bzw. mit inserierten Aminosäuren (autologe Pat U + Insert: VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL) stimuliert wurden, auf die Erkennung jeweils kürzerer Peptidversionen untersucht. Es konnten hierbei die zwei zehn Aminosäuren umfassenden Peptide VTSRENSCLL und PEGEENSCLL ausfindig gemacht werden. Das VTSRENSCLL Peptid enthielt auch die fünf deletierten Aminosäuren und verstärkte dadurch die Annahme, dass die Sequenz auf die Patientin U übertragen wurde und durch einen Selektionsdruck, ausgehend von ihren CTLs, entstanden war. Die durchgeführten Restriktionsanalysen um eine Präsentation der entsprechenden Peptide über die HLA-Allele der Patientin zu analysieren, zeigten für beide Peptide eine Präsentation über HLA-B60(40). Die Funktionsanalysen der jeweiligen Nef DNAs der HI-Viren beider Patienten, durchgeführt in Kooperation mit der Virologie in Ulm, ergaben keine Unterschiede hinsichtlich einer Modulation der Oberflächenrezeptoren CD4, CXCR4 und CD28. Auch die Expression des IL2 Rezeptors, der ein Kennzeichen der späten T-Zellaktivierung ist, sowie die mit der Aktivierung einhergehende Apoptose von Zellen, waren vergleichbar mit den Wildtypkonstrukten. Eine etwas geringere Expression von MHC-Klasse-I-Molekülen und dem für die Aktivierung von T-Zellen wichtigen Oberflächenrezeptor CD3, konnte für die Zellen, welche mit den Reportervirenkonstrukt für die Patientin U, infizierten wurden festgestellt werden. Da in den ELISPOT-Analysen eine gute und breite CD8+ T-Zellantwort für die Patientin U ermittelte wurde, scheint eine funktionelle Bedeutung dieses Expressionsunterschiedes auf den MHC-Klasse-I-Weg eher unwahrscheinlich. Ein deutlicher Unterschied fand sich bezüglich einer niedrigeren Hochregulation der Invarianten Kette (CD74), welche verhindert dass Proteine im endoplasmatischen Retikulum an die MHC-Klasse-II-Komplexe gebunden werden (um das 2,7 fach niedriger im Vergleich zu der des HIV-1 NA7 Konstruktes und 1,8 fach niedriger im Vergleich zu der des Reportervirenkonstrukt mit dem Nef Allel des Patienten R), 106 Diskussion detektiert werden. Die Bedeutung dieser Invarianten Kette für die Regulation der MHCKlasse-II-Antigenpräsentation, konnte schon mehrfach gezeigt werden (Bertolino et al., 1996; Stumptner-Cuvelette et al., 2002). So wurde bereits berichtet, dass diese für die Antigenpäsentation wichtige, Invariante Kette der MHC-Klasse-II (CD74 Rezeptor), durch Nef heraufreguliert wird (Schindler et al., 2003). Die stabile Oberflächenpräsentation der Invarianten Kette verhindert die Peptidpräsentation (Roche et al., 1992). Das könnte bedeuten, dass eine verringerte Hochregulierung dieser Invarianten Kette, verursacht durch eine beeinträchtigte Nef Funktion der HI-Viren der Patientin U, zu einer verstärkte CD4+ TZellantwort in der Patientin U führen würde. Auch diese Möglichkeit könnte unter anderem zu der extrem gute Kontrolle der Virämie beigetragen haben. Diese Vermutung steht auch im Einklang mit der Publikation von Schindler et al., 2003, in welcher in zwei von vier untersuchten HIV-1 LNTP keine Hochregulierung der Invarianten Kette gefunden werden konnte. Im Vergleich dazu zeigten die Nef Allele von zehn Progressoren eine Hochregulierung. Zudem konnten starke und dauerhafte CD4+ T-Helferzellen in HIV-1 infizierten LTNP beobachtet werden (Rosenberg et al., 1997). Zusammenfassend zeigen die umfassenden Analysen für die Patientin U, dass die Ursachen für den extrem guten HIV-1 Infektionsverlauf, sehr wahrscheinlich in ihrer breiten und guten CTL Antwort, aber auch dem Vorhandensein von neutralisierenden Antikörpern gegen ihre HI-Viren liegen. Zudem weisen die Analysen bezüglich der fünf Aminosäuren langen Deletion in Nef stark darauf hin, dass diese durch einen Selektionsdruck, ausgeübt durch spezifische CTLs der Patientin U, entstanden ist. Eine möglicherweise hieraus oder durch weitere Substitutionen entstandene funktionelle Einschränkung des Nef Proteins ihrer HI-Viren in Bezug auf die Heraufregulierung des CD74 Rezeptors, könnte somit einen positiven Einfluss auf die CD4+ T-Zellantwort in der Patientin U haben. 5.3 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M Nach der Einnahme von Steroiden, konnten bei dem Patienten M eine starke Zunahme der Viruslast und ein Abfall der CD4+ T-Zellen beobachtet werden. Die ELISPOT-Analysen, durchgeführt zu verschiedenen Zeitpunkten vor und nach der Steroidbehandlung, zeigten, dass seine dominanten CTL Antworten vor allem gegen B13-Epitope gerichtet waren und die stärkste Antwort gegen das in Nef lokalisierte Epitop RQDILDLWV festgestellt werden 107 Diskussion konnte. Auch in anderen Studien wurde dieses Epitop bereits als dominantes Epitop bei HLA-B13-positiven Patienten beschrieben (Venet et al., 1993; Harrer et al., 2005). Aus den ELISPOT-Analysen konnte zudem eine Abnahme seiner CTL Aktivität gegen seine dominanten Epitope in Nef, Gag und der Pol Region von Mai 2004 bis April 2008 beobachtet werden. Dies gab einen ersten Hinweis darauf, dass die Einnahme von Steroiden zu einer verminderten Aktivität seiner CTLs geführt haben könnte, was den Anstieg der Viruslast von 4.000 Kopien/ml (März 2006) auf 83.000 Kopien/ml (Mai 2006) erklären würde. Die Sequenzanalyse in seinen dominanten HLA-B13-Epitopen in Gag und Pol ergaben in einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten nach der Steroideeinnahme, keine neu entstandenen Aminosäure-Substitutionen. Das in der Polymerase lokalisierte Epitop GQGQWTYQI zeigte schon vor der Steroidbehandlung eine Q-zu-H Substitution an Position 2. In den ELISPOT-Analysen von mit dem Wildtyp und der Q-zu-H Variante stimulierten CTL-Linien, konnte eine Erkennung für das Wildtyp-Peptid und keine Erkennung für die Variante detektiert werden. Die mit dem Wildtyp-Peptid stimulierten CTL-Linien konnten die Q-zu-H Variante nicht erkennen. Dies spricht für eine Entstehung der Q-zu-H Variante in diesem Epitop durch einen Selektionsdruck der CTLs des Patienten M, schon vor der Steroidapplikation. Die in der Polymerase lokalisierte Aminosäuresequenz RQYDQILIEI zeigte ebenfalls schon vor der Steroidbehandlung eine Doppelmutation an den Positionen 6 und 7 (IL-zu-VS). In diesem Fall konnte sowohl für das Wildtyp-Peptid als auch für die Variante (mit den Peptiden stimulierte PBMS) eine CTL Erkennung detektiert werden. Dies deutet ebenfalls auf eine Selektion der entsprechenden Varianten, schon vor der Steroideinnahme hin. Die Erkennung des Wildtyp Epitopes und der Variante in entsprechend stimulierten CTL-Linien weist auf eine mögliche Nachreifung der CTLAntwort durch Generierung eines neuen T-Zellrezeptors nach Entstehung dieser Doppelmutation hin. Die Ursache der ansteigenden Viruslast nach Steroidapplikation lag somit zunächst sehr wahrscheinlich nicht in neu entstandene CTL Fluchtmutanten, sondern wurde durch eine funktionelle Hemmung der CTLs verursacht. Das in dem Patienten M dominante B13-Epitop in Nef, RQDILDLWV, zeigte im Mai 2006 mit der Einnahme des Steroides und dem damit einhergehenden Anstieg der Viruslast zu gleichen Teilen die Aminosäuren L und M an der Position 7. Im Juni 2006, nach Beendigung der Steroid Behandlung, bei einer Viruslast von 43.000 Kopien/ml, konnte an dieser Position nur noch die dem Wildtyp entsprechende Aminosäure L festgestellt werden. Dann im Juli 2006, bei einer Viruslast von 16.000 Kopien/ml zeigte sich an der Position 7 eine L-zu-M 108 Diskussion Substitution. Das wechselnde Auftreten der Aminosäuren L und M an dieser Position weist darauf hin, dass die Mutation an dieser Stelle möglicherweise für den Virus eine ungünstige Auswirkung auf seine Fitness oder Virulenz haben könnte. Die ELISPOT-Analysen, durchgeführt mit frisch isolierten PBMC und Peptidverdünnungsreihen des WildtypPeptides und der Varianten Version, ließ eine starke Abnahme der CTL Erkennung für das mutierte Peptid erkennen. Dies zeigte, dass es sich bei dieser Mutation um eine CTL Fluchtmutante handelte. So scheint der Anstieg der Viruslast durch die Immunsuppression als Folge der Steroideinnahme ausgelöst worden zu sein. Eine erhöhte Virusreplikation steigert über eine Zunahme von Mutationen das Risiko für die Entstehung von Fluchtmutation. Da nur das dominanteste Epitop in dem Patienten M eine Fluchtmutation nach Anstieg der Viruslast zeigte, kann vermutet werden, dass die anderen, ebenfalls von dem Patienten erkannten Epitope, nicht den gleichen Druck auf den Virus ausüben. So wurden auch in anderen Studien Hinweise darauf gefunden, dass nicht alle auftretenden CTLs in einem bestimmten Patienten den gleichen Druck auf den Virus ausüben, sondern dass es signifikante Unterschiede zwischen den Epitopen, HLA-Klasse-I-Allelen und TZellrezeptoren bezüglich ihrer antiviralen Wirksamkeit gibt (Kiepiela et al., 2004; Dong et al., 2004). Der Anstieg der Viruslast von 4.000 Kopien/ml (März) auf 83.000 Kopien/ml (Juli 2006) scheint die Folge der Immunsuppression durch die Steroideinnahme zu sein. Der Viruslastanstieg von 4.000 Kopien/ml auf letzten Endes 16.000 Kopien/ml (Juli 2006) scheint die Konsequenz aus der entstandenen Fluchtmutation in dem dominanten B13Epitop darzustellen. Zusammenfassend zeigen die durchgeführten Analysen, dass die Behandlung mit Steroiden sehr wahrscheinlich zu einer Hemmung der Immunantwort geführt hatte. Die Konsequenz daraus war dann eine verstärkte Virusreplikation, welche zu einem erhöhten Risiko für die Bildung von Fluchtmutationen vor allem in den Epitopen mit starkem Druck auf den HI-Virus führte. Eine immunsupressive Therapie sollte daher von einer antiviralen Therapie, die von diesem Patienten abgelehnt worden war, begleitet werden, um einen Anstieg der Virusreplikation und das Entstehen von Fluchtmutationen zu verhindern. 5.4 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F: Die Analyse der HIV-1 Sequenzen in dem Patienten F, welcher trotz hoher Viruslast eine im Normbereich liegende CD4 Zellzahl aufwies, zeigte zwei Mutationen in der funktionell 109 Diskussion wichtigen Bindungsregion für die p24-aktivierte Kinase 1 und 2 (PAK 1/ 2) in Nef (Renkema et al., 1999; Fackler et al., 2000). In verschiedenen ELISPOT-Analysen mit entweder frisch isolierten PBMC oder mit Peptid stimulierten PBMC (Dezember 2002 bzw. 2003 und Juli 2007), konnten CTL Erkennungen gegen das auf HLA-B27-restringierte Epitop RRQDILDLWI für den HLA-B27-positiven Patienten festgestellt werden. Da eine Erkennung auf die entsprechende autologe Variante von uns nicht getestet wurde, kann nur vermutet werden, dass es sich bei beiden Mutationen um CTL Fluchtmutanten innerhalb diesen Epitopes handelt. Beide Mutationen sind ungewöhnlich und die R-zu-E Mutation an der Position 1 ist in dem so genannten „RR“-Motiv innerhalb der PAK-Bindungsstelle lokalisiert. Da das „RR“-Motiv unter anderem eine essentielle Grundlage für die Signaltransduktionsfunktion von Nef darstellt, gab dies einen ersten Hinweis darauf, dass diese Mutationen einen Einfluss auf die Nef Funktion dieser HI-Viren haben könnte. So konnte bereits gezeigt werden, dass an diesen Positionen ein Aminosäureaustausch zu Leuzin, eine durch Nef induzierte Aktivierung von PAK verhindert (Renkema et al., 1999; Fackler et al., 2000; Review Geyer et al., 2001). Die funktionellen Analysen des nef Gens der HI-Viren des Patienten F in Kooperation mit Jan Münch aus der Arbeitsgruppe um Frank Kirchhoff sollten deshalb eine potenzielle Abschwächung der HI-Viren in diesem Patienten aufgrund der ungewöhnlichen Mutationen klären. Es konnte hierbei für das nef Gen des Patienten F eine stärkere Herabregulierung des TCR-CD3 sowie eine geringere Expression des IL-2 Rezeptores und eine geringere Apoptose-Inzidenz festgestellt werden. Diese Ergebnisse stehen in Einklang mit den publizierten Daten von Schindler 2006, welche zeigen, dass die Nef Allele der meisten Primaten Lentiviren (inklusive HIV-2) die Expression des TCR-CD3-Komplexes in infizierten Zellen herunterregulieren. Die Zellen werden dadurch weniger aktiviert und somit weniger dem durch Aktivierung induzierten Zelltod ausgesetzt. Im Gegensatz dazu ist es den Nef Proteinen von HIV-1 und seinen nächsten SIV Verwandten nicht möglich, den CD3-TCR herunterzurregulieren und somit den durch Aktivierung induzierten Zelltod zu verhindern (AICD). Interessanterweise konnte zudem eine stärkere Herabregulierung der MHC-Klasse-I-Moleküle für den Patienten F festgestellt werden. Diese verminderte Expression könnte die schlechte Erkennung des in HLA-B27positiven Patienten dominanten Epitop KRWIILGLNK erklären. Hiefür spricht auch, dass weder 2002 noch fünf Jahre später, 2007 in den Aminosäuresequenzen dieses häufig von HLA-B27-positiven Patienten frequentierten Epitopes, Mutationen für die HI-Viren des 110 Diskussion Patienten F gefunden werden konnten. Dies lässt vermuten, dass in dem Patienten F kein immunologischer Druck auf diesem Epitop lag. Die Entstehung von Fluchtmutationen in diesem Epitop wurde bereits mit einer Progression in das Stadium AIDS assoziiert (Goulder et al., 1997; Altfeld et al., 2006; Schneidewind et al., 2007). Zusammenfassend zeigen die Analysen für die HI-Viren des Patienten F eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit des Nef Proteins, die letzten Endes zu einer Abschwächung der Apoptose führt. Dies könnte zu der im Normbereich liegende CD4 Zellzahl, trotz der hohen Viruslast in dem Patienten F, beigetragen haben. 5.5 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T- Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 Die hierzu durchgeführten Analysen erfolgten in Kooperation mit der Arbeitsgruppe um Jan Dörrie und Niels Schaft (Dermatologie, Erlangen) und sollten zur Klärung der Funktionsfähigkeit von virusspezifische T-Zellen, welche durch Elektroporation von einer virenspezifischen TCR mRNA generiert wurden, beitragen. Für diese Untersuchungen wurde ein TCR verwendet, der das auf HLA-A2-restringierte Peptid in der Reversen Transkriptase, ILKEPVHGV erkennt. Die Fähigkeit zur spezifischen Lyse von entsprechend beladenen Targetzellen konnte für die mit dieser spezifischen TCR mRNA elektroporierten CD8+ TZellen, gezeigt werden. Die Lyse der Targetzellen durch eine mit diesem Peptid stimulierten CTL-Linie, lag in einem vergleichbaren Bereich. Die weiterhin durchgeführten Infektionsanalysen mittels p24-Elisa, ergaben keine Reduktion der Infektion mit NL4-3 bei Zugabe von TCR-reprogrammierten CD8+ T-Zellen. Jedoch auch die mit dem auf A2restringierten RT Peptid stimulierte CTL-Linie zeigte kaum einen hemmenden Einfluss auf die HIV-Replikation. Gründe hierfür könnten in einer geringen Expression des auf HLA-A2restingierten Peptides, welches in der Reversen Transkriptase lokalisiert ist, liegen. So wurde bereits von Jacks et al., 1988 eine 10 bis 20-fach geringere Expression der HIV-1 Reversen Transkriptase im Vergleich zu HIV-1 Gag beschrieben, welche zu einer geringeren Präsentation des RT-Peptids im Vergleich zu p17-Peptiden führt (Tsomides et al, 1994). 111 Zusammenfassung 6 Zusammenfassung Verschiedene Faktoren können die Suzeptibilität und Resistenz gegen die HIV-1 Infektion, aber auch die Geschwindigkeit der Krankheitsprogression beeinflussen. Um verschiedene Aspekte für die HIV Pathogenese zu untersuchen, wurden die HIV Gene, sowie genetische und immunologische Faktoren, in ausgewählten Patientengruppen untersucht. Die Analyse von infizierten Paaren bietet hierbei den Vorteil, dass die Infektionsquelle bekannt ist und wichtige Informationen über den viralen Stamm liefert. 6.1 Analyse von CTL FLuchtmutationen in HLA-B8-positiven Patienten Ein Schwerpunkt war die sorgfältige Analyse der Patientin 01, die seit 1998 eine gute Kontrolle der HIV Infektion aufrechterhalten konnte. Es konnte ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung von CTL Fluchtmutationen in Nef mit dem Verlust der Kontrolle über die HI-Viren gezeigt werden. Die Langzeitanalyse der Patientin demonstrierte das Auftreten von CTL Fluchtmutanten in den beiden B8-restringierten Epitopen FLKEKGGL (FL8) und WPAIRERM (WM8). Die detaillierte Analyse der Variantenerkennung zeigte eine abgeschwächte Erkennung für die beobachteten WM8 und FL8 Varianten. Um die Bedeutung von Mutationen innerhalb des immunologisch dominanten FL8-Epitopes zu untersuchen, wurden die Nef-Sequenzen in einer Kohorte von 23 HLA-B8-positiven und 33 B8-negativen HIV-1 infizierten Patienten analysiert. Eine signifikante Korrelation konnte für das Auftreten von Mutationen in dem FL8-Epitop und HLA-B8 beobachtet werden. Die ELISPOT-Analysen ergaben, dass Mutationen innerhalb des FL8-Epitopes die CTL Erkennung in den B8-positiven Patienten beeinträchtigten. Zudem konnten innerhalb der Patientenkohorte erhebliche Unterschiede bezüglich der Erkennung von den verschiedenen Varianten beobachtet werden. Die Daten zeigen einen starken CTL-Selektionsdruck auf das immunologisch dominante, HLA-B8-restringierte CTL Epitop FL8 in Nef. Die Assoziation von FL8 Mutationen mit einer niedrigeren CD4 Zellzahl, weist auf eine wichtige Rolle von CTL Fluchtmutanten innerhalb von FL8 für die Krankheitsprogression hin. 112 Zusammenfassung 6.2 Analyse von genetischen, immunologischen und virologischen Faktoren bei einem Patientenpaar mit divergentem Krankheitsverlauf trotz Infektion durch das gleiche Virus Bei dem heterosexuellen Paar wurde die Patientin U von ihrem Partner, Patient R infiziert. Während der Patient R in einem Zeitraum von 12 Jahren eine Progression in das Stadium AIDS zeigte, ist es der Patientin U möglich, die Infektion außergewöhnlich gut zu kontrollieren. Es konnten eine Vielzahl von Mutationen in den viralen Genen der Patientin U vor allem in Nef gefunden werden. Hinweise für einen funktionell aktiven genetischen Polymorphismus in Apobec3G bzw. für eine Aktivität anderer hypermutierender Gene konnten nicht gefunden werden. Es zeigte sich eine normale CCR5 Expresssion auf Zellen beider Patienten und PCR-Analysen konnten die d32-Basenpaardeletion von CCR5 ausschließen, welche zu einer verringerten Expression von CCR5 führt. Die durchgeführten Infektionsanalysen in Kooperation mit PD Dr. Karin Metzner ergaben, dass die CD4+ TZellen der Patientin U mit verschiedenen HIV-1 Laborstämmen mit unterschiedlichen Chemokinrezeptortropismen infiziert werden konnten, dass Zellkulturüberstand von PHAstimulierten PBMC der Patientin keinen Einfluss auf die Replikation von verschiedenen HIV-1 Laborstämmen zeigte und, dass das Serum der Patientin eine dosisabhängige Hemmung auf die Infektion mit verschieden tropen HIV-1 Laborstämmen hatte. Die vertieften Analysen zu der neutralisierenden Aktivität des Serums der Patientin in Kooperation mit Sascha Antoni (Biomedizinisches Forschungszentrum, Frankfurt) wiesen stark darauf hin, dass die extrem gute Kontrolle der HIV-1 Infektion bei dieser Patientin, nicht alleine auf das Vorhandensein von neutralisierenden Antikörpern zurückgeführt werden konnte. In den ELISPOT-Analysen konnte zudem eine starke und breite CTL Antwort für die Patientin U detektiert werden. Die nef Gene der HI-Viren der Patientin U waren stark mutiert und wiesen eine ungewöhnliche fünf Aminosäure langen Deletion innerhalb der C-terminalen Region auf. Sowohl mittels direkter PCR-basierter Sequenzierung als auch mittels Sequenzanalysen von klonierten nef Genen der HI-Viren der Patientin konnten keine Viren in der Patientin entdeckt werden, welche die fünfAminosäuren-Deletion nicht enthielten. Bei ihrem Partner fanden sich dagegen keine Nef Gene mit Deletionen. Um zu prüfen, ob die Mutationen und die Deletion in Nef durch CTL induziert wurden, wurde die Immunantwort der Patientin unter Verwendung von überlappenden Nef Peptiden und mit Hilfe transfizierter autologer Nef RNA untersucht. 113 Zusammenfassung Es konnte eine starke Nef-spezifische Immunantwort mit Erkennung von mindestens vier Epitopen gezeigt werden. Der Nachweis von CTL in der Patientin, welche ein Epitop erkannten, das die fünf Aminosäuren aus der Deletion enthielt, ist ein starker Beleg dafür, dass die Deletion durch CTL der Patientin selektioniert wurden. Die Funktionsanalysen zur Klärung ob diese Deletion zu einer potenziellen Abschwächung der HI-Viren in der Patientin U beitrugen, wurden in Kooperation mit Prof. Frank Kirchhoff (Virologie, Ulm) durchgeführt und zeigten insbesondere eine geringere Heraufregulierung der Invarianten Kette durch Nef. Da die Nef-bedingte Hochregulierung der Invarianten Kette über die damit verbundene Hemmung der Antigenpräsentation im HLA-Klasse-II-Weg einen wichtigen Fluchtmechanismus darstellt könnte vermutet werden, dass eine Abschwächung dieser NefFunktion an dem guten Verlauf der Patientin beteiligt ist. Insgesamt lassen die Daten darauf schließen, dass die Ursachen für den extrem guten HIV Infektionsverlauf in der Patientin U sehr wahrscheinlich auf ihre breite und starke CTL Antwort, aber auch auf das Vorhandensein von neutralisierenden Antikörpern zurückgeführt werden kann. Zudem weisen die Analysen der Nef-Mutationen und der fünf Aminosäuren langen Deletion in Nef stark darauf hin, dass diese durch einen Selektionsdruck, ausgeübt durch spezifische CTLs der Patientin U entstanden sind. Diese Mutationen und die Deletion führten zu einer verminderten Heraufregulierung der Invarianten Kette des MHC-Klasse-IIWeges durch Nef, was dann zu einer potentiell verstärkten CD4+ T-Zellantwort geführt haben könnte. 6.3 Verlust einer bisher guten Kontrolle der HIV Infektion durch eine immunsuppressive Therapie mit Steroiden bei Patient M: Weiterhin wurden virale Sequenzanalysen bei einem Patienten durchgeführt, der bisher eine gute Kontrolle der HIV-1 Infektion zeigte. Nach der Behandlung mit Steroiden aufgrund einer orthopädischen Erkrankung kam es bei diesem zu einem starken Anstieg der Viruslast und einem Absinken der CD4+ T-Zellen. Es konnte eine Abnahme der CTL Aktivität gegen seine dominanten Epitope in Nef, Gag und Pol beobachtet werden. Die Sequenzanalyse der gag, pol und nef Gene von verschiedenen Zeitpunkten ergaben drei bis sechs Monate nach der Behandlung mit Steroiden, keine neu entstandenen Mutationen in den gag und pol Genen. Im Nef Protein konnte eine L-zu-M Mutation an Position 7 in seinem dominanten, 114 Zusammenfassung auf HLA-B13-restringierten Epitop RQDILDLWV, gefunden werden. Die ELISPOTAnalysen zeigten eine stark reduzierte Erkennung des mutierten Peptides. Zusammenfassend weisen die Daten darauf hin, dass die Behandlung mit Steroiden zu einer funktionellen Hemmung seiner T-Zellantwort geführt hatte. Die Konsequenz daraus war dann eine verstärkte Virusreplikation, welche zu einem erhöhten Risiko für die Bildung von Fluchtmutationen vor allem in den dominanten Epitopen führte. 6.4 Bewahrung einer normalen Anzahl von CD4+ T-Zellen trotz hoher Viruslast bei Patient F: Die Untersuchungen zu dem Patienten F, welcher trotz hoher Viruslast eine im Normbereich liegende CD4 Zellzahl aufwies, zeigten zwei Mutationen in der funktionell wichtigen Bindungsregion für PAK in Nef. Diese Mutationen sind sehr wahrscheinlich CTL FLuchtmutationen in dem auf HLA-B27-restringierten Epitop RRQDILDLWI. Beide Mutationen sind ungewöhnlich und die R-zu-E Mutation an Position 1 ist in dem sogenannten “RR” Motiv innerhalb der PAK-Bindungsstelle lokalisiert. Mutationen innerhalb diesen Motives können verschiedene Nef Funktionen ausschalten. Um zu Klären ob diese Mutationen zu einer postulierten Abschwächung der HI-Viren in dem Patienten beitrugen, nachdem dieser eine normale CD4+ T-Zellantwort trotz der hohen Viruslast aufwies, wurden für funktionelle Analysen, die nef Gene seiner HI-Viren amplifiziert und in einen Expressionsvektor kloniert. Diese Analysen wurden in Kooperation mit Prof. Frank Kirchhoff (Virologie, Ulm) durchgeführt. Die Ergebnisse aus diesen funktionellen Analysen ergaben eine stärkere Herabregulierung des TCR-CD3 und weniger apoptotische Zellen im Vergleich zu zwei, dem Wildtyp entsprechenden Kontroll-Nefgenen. Diese Daten stehen in Einklang mit den publizierten Daten von Schindler et al, 2006, welche zeigen, dass die Nef Allele der meisten Primaten-Lentiviren, inklusive HIV-2, die Expression des TCR-CD3 in infizierten Zellen herunterregulieren. Die Zellen werden dadurch weniger dem durch Aktivierung induzierten Zelltod ausgesetzt (AICD). 6.5 Untersuchung der HIV spezifischen Lyse durch TCR-RNA elektroporierte T- Zellen und deren Einfluss auf die Infektion mit dem Laborstamm NL4-3 Diese Untersuchungen erfolgten in Kooperation mit der Arbeitsgruppe um Jan Dörrie und Niels Schaft (Dermatologie, Erlangen) und sollten zur Klärung der Funktionsfähigkeit von virusspezifischen T-Zellen, welche durch Elektroporation von einer virenspezifischen TCR 115 Zusammenfassung mRNA generiert wurden, beitragen. Die hierzu durchgeführten Chrom-FreisetzungsVersuche zeigten eine vergleichbare Lyse von mit Peptid beladenen Targetzellen, durch die reprogrammierten CD8+ T-Zellen und Peptid stimulierten CTL-Linien. Weder für die reprogrammierten T-Zellen noch für die stimulierten CTL-Linien konnte ein Einfluss auf die Replikation des Laborstammes NL4-3 gefunden werden. 116 Summary 7 Summary Several factors can influence the susceptibility and resistance to the HIV-1 infection, as well as the course of the infection. To analyse different aspects of the HIV pathogenesis HIV genes, genetic factors and immunological parameters were analysed in selected patient groups. The analysis of infected couples has the advantage that the source of infection is known and the analysis of the partners` viruses provides important information about the infecting viral strain. 7.1 Analyses of CTL escape mutations in HLA-B8-positive patients A focus was the thorough analysis of a female patient, who was an excellent controller of HIV-1 viremia since 1998. An association of developing CTL escape mutations in Nef with the loss of viral control could be demonstrated. The longitudinal analysis of that female demonstrated the emergence of CTL escape mutations within the two B8-restricted epitopes FLKEKGGL (FL8) and WPAIRERM (WM8). Detailed analysis of recognition of variants revealed a reduction of the recognition of the variants in WM8 and FL8. To investigate the role of mutations within the immunodominant FL8 epitope we analysed Nef sequences in a cohort of 23 HLA-B8-positive and 33 B8-negative HIV-1-infected patients. A significant correlation between the occurrence of mutations in the FL8 epitope and the presence of the HLA-B8-allele could be observed. ELISPOT analysis revealed that mutations within the FL8 epitope could decrease CTL recognition in the B8-positve patients. Strong differences regarding the recognition of viral variants between individual CTL lines from different donors could be observed. The data demonstrate a strong CTL selection pressure on the immunodominant HLA-B8-restricted CTL epitope FL8 in HIV-1 Nef. The association of FL8 mutations with lower CD4 counts indicate an important role of CTL escape mutations for disease progression. 7.2 Analyses of genetic, immunological and virological factors in a patient couple with divergent course of the HIV-1 infection despite infection with the same virus In another investigated heterosexual couple the female patient U was infected by her male partner, patient R. While the male had progressed to AIDS the female showed an excellent HIV-1 control. A variety of mutations in the viral genes of the female’s HI-Viruses, 117 Summary especially in nef, could be detected. Hints for functionally active genetic polymorphisms in Apobec3G or an activity of other hypermutating genes could not be found. A normal CCR5 expression on cells of both patients could be demonstrated and PCR-analyses could rule out the 32-bp deletion in the CCR5 gene leading to a reduced CCR5 expression. The performed infection assays in cooperation with PD Dr. Karin Metzner revealed that the CD4+ T-cells of patient U could be infected with different tropic HIV-1 lab strains, that the cell supernatant of PHA stimulated PBMC of that patient did not show any influence on the replication of different HIV-1 lab strains and that the sera of that patient showed a dose dependent inhibition of the infection with different tropic HIV-1 lab strains. The further analyses of the neutralizing capacity of the serum of patient U in cooperation with Sascha Antoni (Institute of Biomedical Research, Frankfurt) strongly indicates that other factors in addition to neutralizing antibodies were responsible for the excellent control of viremia. ELISPOT analyses demonstrated strong and broad CTL responses for patient U. The nef genes of the female’s viruses were strongly mutated and an unusual five amino acid deletion within the C-terminal region could be detected. The direct PCR-based sequencing as well as sequence analyses of cloned nef genes of the HI-viruses of the patient U did not show any viruses lacking the five amino acid deletion. By contrast this five amino acid deletion could not be found in the nef genes of her partner’s viruses. To analyse whether these mutations and the deletion in Nef were induced by CTL, the immune response of patient U was examined both by using overlapping Nef peptides and electroporated autologous Nef mRNA. A Nef-specific strong immune response by detecting at least responses against four epitopes, could be demonstrated. The detection that CTLs of patient U recognize an epitope comprising the five deleted amino acids strongly indicates that the deletion was selected by the CTLs of the female. To clarify whether this deletion and the other mutations contribute to a potential attenuation of the patient viruses we performed functional analyses in cooperation with Frank Kirchhoff that showed a reduced up-regulation of the invariant chain by Nef. As the Nef-induced up-regulation of the invariant chain seems to be an important escape mechanism leading to an inhibition of the antigen presentation in the HLA-class-II-pathway, it is possible that this reduced Nef-function contributes to the good HIV control in patient U. In summary the data strongly suggest that the reasons for the excellent control of viremia in patient U are due to a broad and strong CTL response, but also due to the 118 Summary presence of neutralizing antibodies. Additionally, the analyses of Nef mutations and the five amino acid deletion in Nef strongly indicate that they were developed in patient U due to a selection pressure by her CTLs. These mutations and the deletion lead to a reduced upregulation of the invariant chain of the MHC-class-II-pathway by Nef and thus led to a potentially preserved CD4+ T-cell response. 7.3 Treatment with steroids led to a loss of the so far good control of HIV-1 viremia in Patient M Additional sequence analyses were performed in a patient who showed a good control of HIV-1. When the patient was treated with steroids for an orthopaedic problem, he developed a strong increase of viremia and drop of CD4-cells. A decline of CTL activity against his dominant CTL epitopes in Nef, Gag and in Pol could be observed. Sequence analyses of the gag, pol and nef genes of different time points revealed no emergence of new escape mutations in the gag and the pol gene three to six months after steroid application. In Nef an L-to-M mutation at position 7 could be found in his dominant HLAB13-restricted epitope RQDILDLWV. ELISPOT analysis revealed a strong reduction of the recognition of the mutated peptide. Altogether, these data suggest that the application of steroids led to a functional inhibition of his T-cell response allowing an enhanced viral replication that ultimately led to the development of CTL escape mutations especially in his dominant CTL epitope. 7.4 Preservation of normal CD4 counts despite high viral load in Patient F The investigation of HIV-1 sequences in a patient with good CD4 counts despite a high viral load, revealed two mutations within the PAK-binding site in Nef. These mutations are presumably CTL escape mutations within the HLA-B27–restricted CTL epitope RRQDILDLWI. Both mutations are unusual and the R-to-E mutation at position P1 is located within the “RR” motif of the PAK-binding site. Mutation within this motif could knock off several Nef functions. To clarify whether these mutations contribute to a postulated attenuation of the patient viruses as he preserved a normal CD4 count despite a high viral load, nef genes of this patient were amplified and cloned into expression vectors for the use in functional assays that were performed in cooperation with Frank Kirchhoff (Virology, Ulm). The results out of these functional analyses revealed a higher level of T- 119 Summary cell receptor (TCR)-CD3 down-modulation and a lower percentage of activation-induced cell death (AICD) by the nef gene of that patient compared to two different wild type nef genes expressing controls. This is in line with published data by Schindler et al, 2006, who reported that nef alleles from the majority of primate lentiviruses, including HIV-2, downmodulate TCR-CD3 from infected T-cells, thereby blocking the responsiveness to AICD. 7.5 Analysis of the lytic ability of TCR-RNA electroporated T-cells and the influence on the infection with lab strain NL4-3 These investigations were performed in cooperation with Jan Dörrie and Niels Schaft (Department of Dermatologie, Erlangen). The investigation should help to clarify whether virus-specific T-cells, generated by electroporation of a virale-specific TCR mRNA, are functional. The chromium-release-assay conducted with peptide loaded target cells, showed a lytic ability of the reprogrammed CD8+ T-cells which was comparable to those observed for peptide stimulated CTL lines. Neither the reprogrammed T-cells nor the peptide stimulated CTL lines showed an influence on the replication of lab strain NL4-3 in cocultures. 120 Literaturverzeichnis 8 Literaturverzeichnis Addo MM, Yu XG, Rathod A, et al. Comprehensive epitope analysis of human immunodeficiency virus type 1 (HIV-1)-specific T-cell responses directed against the entire expressed HIV-1 genome demonstrate broadly directed responses, but no correlation to viral load. J Virol. 2003;77:2081-92. Aiken C, and Trono D. Nef stimulates human immunodeficiency virus type 1 proviral DNA synthesis. J Virol.1995;96:5048-56. Albert J, Abrahamsson B, Nagy K, et al. Rapid development of isolate-specific neutralizing antibodies after primary HIV-1 infection and consequent emergence of virus variants which resist neutralization by autologous sera. AIDS. 1990;4:107-12. Allan JS, Short M, Taylor ME, Su S et al.. Species-specific diversity among simian viruses. Nature. 1991;226:1209-11. 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Aids Res Hum Retroviruses.1997;13: 1357-66. 130 Abkürzungsverzeichnis 9 Abkürzungsverzeichnis A Adenin Abb Abbildung AIDS Acquired Immuno-Deficiency Syndrom Amp Ampizillin Anv Annexin V Apobec Apolipoprotein B mRNA-editing catalytic polypeptide ART Antiretrovirale Therapie As Aminosäure(n) Bp Basenpaar(e) BSA bovines Serumalbumin C Cytosin °C Grad Celsius CCR Chemokinrezeptor cDNA complementary DNA CLIP class-II-associated invariant chain peptide CO2 Kohlendioxid CTLs cytotoxische T-Lymphozyten D Asparaginsäure DMEM Dulbecco’s Modified Eagle Medium DNA Desoxiribo Nucleic Acid DMSO Dimethylsulfoxid dNTP desoxy-Nukleotid Triphosphat E Escherichia/Glutaminsäure EBV Epstein-Barr-Virus EDTA Ethylendiamintetraacetat eGFP enhanced Green Fluorescent Protein ELISA Enzyme Linked Immunoadorbent Assay ELISPOT Enzyme Linked Immuno Spot Technique ER Endoplasmatische Retikulum F Phenylalanin FACS Durchflußzytometrie 131 Abkürzungsverzeichnis FCS fetal calf serum FITC Fluorescein-5-isothiocyanat G Gramm/Guanin HAART Hochaktive Antiretrovirale Therapie HIV-1 Human Iimmunodeficiency Virus type 1 HLA Humanes Leukozyten Antigen I Isoleucin IFN Interferon IL Interleukin IN Integrase IRES interne Ribosomen-Eintrittstelle K kilo/Lysin L Leucin LB Luria-Bertani LTNP Langzeit Nichtprogressoren LTRs Long Terminal Repeats µ mikro M Methionin/Molar MA Matrix Protein MFA mittlere Fluoreszenz Intensität Min Minute MgCL2 Magnesiumchlorid MHC Major Histocompatibility Complex MOI Multiplicity of Infection MOPS Morpholino-Propanylsulfonsäure mRNA messenger RNA MVA Modifizierter Vaccinia Virus Typ Ankara N Asparagin Na Natrium NNRTI Nicht-Nukleosid-analoger reverse Transkriptase-Inhibitor 132 Abkürzungsverzeichnis NRTI Nukleosid-analoger reverse Transkriptase-Inhibitor OD optische Dichte P Prolin PBMCs Peripheral Blood Mononuclear Cell PBS Phosphat Buffered Saline PCR Polymerase Chain Reaction PE Phycoerythrin pg Pikogramm pH negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration PHA Phytohämagglutinin PACS-1 Phosphofurin Acidic Cluster Sorting Protein-1 Pol Polymerase Q Glutamin R Arginin RNA Ribonucleic Acid RT Reverse Transkriptase S Serin T Thymin/Threonin TAE Tris-Acetat-EDTA TCR T-Zellrezeptor TCID Tissue Culture Infectious Dose Tris Trishydroxymethylaminomethan Tween 20 Poly(oxyethylen)n Sorbitan Monolaureat U Unit UV ultraviolettes Licht V Volt/Valin Vif viralen Infektiositätsfaktors Vpr Virale Protein Rapid W Tryptophan 133 Anhang 10 Anhang Neutralisation der Viren in [%] 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 10 100 1000 10000 -20,0 Kehrwerte der Serumverdünnungen -40,0 JR-CSF: CCR5 50% D117III: CCR5 89,6: CCR5/CXCR4 NL4-3: CXCR4 90% Abb. 25: Vergleich der Neutralisation verschieden troper HIV-1 Laborstämmen durch Serumverdünnungen der Patientin U. Unterschiedlich trope rekombinante Reporterviren wurden mit Verdünnungen des hitzeinaktivierten Plasmas der Patientin inkubiert und für die Infektion von U87: CD4, CCR5 positive Zellen oder U87: CD4, CXCR4 positive Zellen verwendet. Die Quantifizierung der Infektion erfolgte durch Bestimmung der Renilla Luziferase Aktivität im ELISA. Die reziproken Plasmaverdünnungen sind auf der X-Achse als logarithmische Skala dargestellt. Die Neutralisation der Viren in % ist auf der Y-Achse dargestellt. Die 50 % Neutralisation ist als rote Linie, die für 90 % Neutralization als schwarze Linie gekennzeichnet. 134 Anhang Tab. 19: CTL Erkennung der Patientin U gegen die synthetisch hergestellten Peptide im Bereich der fünf Aminosäure langen Deletion Peptide: Autologe Pat R: VDPDKVEEVTSRENSCLLHPISQ Autologe Pat U + Insert: VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL GEEVTSRENS EV SCLLHPMNL VTSRENSCLL TSRENSCLL RENSCLLHPMNL NSCLLHPMNL Autologe Pat U: VEPPEGEE NSCLLHPMNL VEPPEGEE NSCLLH VEPPEGEE NSC VEPPEGEE N PEGEE NSCLL PEGEE CTL-Linien stimuliert mit den Peptiden: Peptid autologe autologe Frische stimulierte autologe Pat R Pat U Pat U + Insert PBMC PBMC - ++ +/- - + + n.d. n.d. - +++ n.d. ++ n.d. - +++ n.d. n.d. n.d. - n.d. n.d. - ++ ++++ +++ - ++ + n.d. +++ n.d. n.d. n.d. ++ n.d. n.d. n.d. ++ +++ + ++++ ++ +++ ++ - NSCL n.d. n.d. n.d. +++ n.d. PEGEE NSC n.d. n.d. n.d. n.d. Die entsprechenden Peptide sind in der linken Spalte auf gelistet. Die CTL Erkennungen sind wie folgt dargestellt: n.d., nicht durchgeführt;-, keine CTL Erkennung;+/-, CTL Erkennung fraglich +, schwache CTL Erkennung; ++, stärkere CTL Erkennung; +++, starke CTL Erkennung; ++++, sehr starke CTL Erkennung. Pat: Patient; autologe Pat R : VDPDKVEEVTSRENSCLLHPISQ; autologe Pat U: VEPPEGEENSCLLHPMNL; autologe Pat U + Insert : VEPPEGEEVTSRENSCLLHPMNL 135 Publikationen 11 Publikationen, Konferenzbeiträge und Auszeichnungen Publikationen • Romaker D, Schregel V, Maurer K, Auerochs S, Marzi A, Sticht H, Marschall M. Analysis of the structure-activity relation (SAR) of four UL97-subfamily herpesviral protein kinases reveals partial but not full functional conservation. J Med Chem, 2006, 49:7044-53 • Schregel V, Auerochs S, Maurer K, Stamminer T, and Marschall M. .Mapping of a self-interaction domain of the cytomegaloviral protein kinase pUL97. JGV, 2006, 88:395404 • Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Schmitt-Haendle M, Spriewald B, Müller S, Harrer T. Analysis of CTL mediated immune selection in a dominant HLA B8-restricted CTL Epitope in Nef. JAIDS, 2008, 48:133-41 • Hofmann C, Harrer T, Kubesch V, Maurer K, Metzner K, Eismann K, Bergmann S, Schmitt-Haendle M, Schuler G, Dörrie J, Schaft N. Generation of HIV-1-specific T cells by electroporation of T-cell-receptor RNA. AIDS, 2008, in Press • In Vorbereitung: Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Müller S. Harrer T. Viral load increase and CTL escape during steroid treatment in an HIV-1-infected patient. Maurer K, Antoni S, Metzner K, Eismann K, Bergmann S, Hoffmann C, Spriewald B, Müller S, Kirchhoff F, Harrer T. Evidence for CTL mediated induction of a deletion in nef in an HIV-1-infected patient with excellent viral control. Konferenzbeiträge • Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Schätz B, Müller S, Harrer T. Correlation between CTL escape and disease progression in HIV infection. 5th Workshop, GfV Study Group “Immunobiology of Viral Infections”, Zeilitzheim, 2006 136 Publikationen • Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Schätz B, Müller S, Harrer T. Analysis of CTL mediated immune selection in a dominant HLA B8-restricted CTL Epitope in Nef. DÖAK, Frankfurt, Eur J Med Res 2007, 121:F.6 • Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Schätz B, Müller S, Harrer T. CTL mediated immune selection in a dominant HLA B8-restricted CTL Epitope in Nef. Third European Congress of Virology, Nürnberg, Europ Virol, 2007, 218:VPI023 • Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Schätz B, Müller S, Harrer T. CTL mediated immune selection in a dominant HLA B8-restricted CTL Epitope in Nef, 37th Annual Meeting of the German Society for Immunology, Heidelberg, 2007, 119:J.29 • Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Schätz B, Müller S, Harrer T. Role of CTL-mediated immune selection in a dominant HLA-B8-restricted CTL epitope in Nef, 11th European AIDS Confrence/EACS, Madrid, 2007 • Maurer K, Harrer E, Goldwich A, Eismann K, Bergmann S, Schätz B, Müller S, Harrer T. CTL Escape Mutations within the HIV-1 Nef HLA-B8-restricted CTL Epitope FL8 Correlate with Disease Progression in HLA-B8 Patients. 15th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infectious (CROI), Boston, 2008, 172:328 • Maurer K, Antoni S, Bergmann S, Eismann K, Rauch P, Metzner K, Mueller SM, Harrer EG, Harrer T. A CTL selected deletion in nef is associated with excellent viral control in a HIV-1 infected patient with a documented source of infection. AIDS-Vaccine Conference, Kapstadt, 2008 Auszeichnungen • Young Investigator Award, 15th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infectious (CROI), Boston, 2008 137 Lebenslauf 12 Lebenslauf Persönliche Daten Name: Katja Maurer Geburtsdatum: 30. April 1973 Geburtsort: Nürnberg Ausbildung, wissenschaftlicher und beruflicher Werdegeang seit 05/2005 Promotion an der Medizinischen Klinik III, Immunologie, FAU Erlangen-Nürnberg Thema: „HIV spezifische Immunität und virale Fluchtmechanismen“ 03/2005 Abgabe Diplomarbeit Diplomarbeit in der Virologie, Erlangen-Nürnberg Thema: „Herpesvirale Proteinkinasen: Konservierte Protein-Interaktionen, Substratphosphorylierung und Colokalisation" 10/2004-02/2005 Studentische Hilfskraft in der Virologie 10/2000 Studium der Biologie (Diplom) an der FAU Erlangen-Nürnberg 09/1999-08/2000 Berufsoberschule Nürnberg Abschluss: allgemeine Hochschulreife 09/1996-08/1999 Berufsfachschule für MTLA in Nürnberg Abschluss: MTLA 138 Erklärung 13 Danksagung Ich möchte gerne Dank sagen für die Unterstützung, die mir viele Menschen während dieser Arbeit entgegen gebracht haben. An erster Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei meinem Betreuer und Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. med. T. Harrer für die Möglichkeit an diesem interessanten Themengebiet zu forschen. Bei Prof. Dr. rer. nat. Thomas Winkler möchte ich mich für die Bereitschaft bedanken, diese Promotionsarbeit von Seiten der naturwissenschaftlichen Fakultät zu betreuen. Dem Graduiertenkolleg 1071 „Viren des Immunsystems“ und seinem Sprecher Prof. Dr. med. Bernhard Fleckenstein, sowie der Deutschen Forschungsgesellschaft DFG möchte ich Dank sagen für das 3-jährige Stipendium, durch welches es mir ermöglicht wurde, meine Promotion an der Medizinischen Klinik III in Erlangen durchzuführen. Dank gilt allen Mitarbeitern meiner Arbeitsgruppe. Meinen Eltern und Freunden möchte ich besonders für die Unterstützung in den letzten 3 Jahren Dank sagen. 139