Jahrbuch 2011/2012 | Bashouti, Muhammad; Brönstrup, Gerald; Christiansen Silke H.; Hoffmann, Björn; Kiometzis, Michael; Pietsch, Matthias; Sarau, George; Schmitt, Sebastian; Sivakov, Vladimir; Tessarek, Christian; Voigt, Felix | Halbleiter-Nanodrähte: flexible Bausteine für neuartige optische Anw endungen Halbleiter-Nanodrähte: flexible Bausteine für neuartige optische Anwendungen Semiconductor nanowires: versatile building blocks in various novel optical applications Bashouti, Muhammad; Brönstrup, Gerald; Christiansen Silke H.; Hoffmann, Björn; Kiometzis, Michael; Pietsch, Matthias; Sarau, George; Schmitt, Sebastian; Sivakov, Vladimir; Tessarek, Christian; Voigt, Felix Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, Erlangen Korrespondierender Autor E-Mail: [email protected] Zusammenfassung Im Bereich der angew andten Physik bildet die Erforschung der optischen Eigenschaften von HalbleiterNanodrähten und deren kontrollierte Modifizierung die Basis für vielfältige Anw endungen vom diagnostischen Bereich bis zur Photovoltaik. Am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts w ird diese Forschung mit einem breit aufgestellten Methodenspektrum verfolgt. So ist es gelungen, Silizium-Nanodraht-basierte Solarzellen mit Effizienzen >9% zu realisieren, und damit das vielversprechende Potenzial von Halbleiter-Nanodrähten in der effizienten Dünnschichtphotovoltaik zu demonstrieren. Summary The investigation of optical properties of semiconductor nanow ires and their controlled modification has a w ide range of potential applications in areas from sensing to photovoltaics. At the Max Planck Institute for the Science of Light a w ide variety of methods is used to advance this type of research. A notew orthy achievement is a w orking Silicon-nanow ire based solar cell w ith efficiencies >9%. This result underlines the promising potential of semiconductor nanow ires in efficient thin film photovoltaics. Einleitung Halbleiter-Nanodrähte bilden vielseitige Bausteine für zahlreiche optoelektronische Anw endungen w ie Solarzellen, Leuchtdioden oder optische Sensoren. Ihre optischen Eigenschaften sind auch durch ihre geometrischen Dimensionen bestimmt. Eine Beherrschung der Nanostrukturen eröffnet deshalb ein ähnlich breites Anw endungsfeld, w ie es aus den niederfrequenteren Bereichen des elektromagnetischen Spektrums bereits bekannt ist. Insbesondere können optische Resonanzen für materialsparende Solarzellen und hochempfindliche optische Sensoren für diagnostische Zw ecke nutzbar gemacht w erden. Allerdings sind diese Resonanzen – obw ohl grundsätzlich w ohlverstanden – aufgrund ihrer empfindlichen Abhängigkeit von der Geometrie und den Materialeigenschaften der Nanodrähte zurzeit noch schw er zu beherrschen. © 2012 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 1/6 Jahrbuch 2011/2012 | Bashouti, Muhammad; Brönstrup, Gerald; Christiansen Silke H.; Hoffmann, Björn; Kiometzis, Michael; Pietsch, Matthias; Sarau, George; Schmitt, Sebastian; Sivakov, Vladimir; Tessarek, Christian; Voigt, Felix | Halbleiter-Nanodrähte: flexible Bausteine für neuartige optische Anw endungen Optische Eigenschaften von Halbleiter-Nanodrähten A bb. 1: Stre ue ffizie nze n Q sca in Abhä ngigk e it de s Durchm e sse rs de r Si-Na nodrä hte . Die Inse ts ze ige n die ra ste re le k trone nm ik rosk opische n (R EM) und dunk e lfe ldm ik rosk opische (DFM) Aufna hm e de r je we ils ve rm e sse ne n Si-Na nodrä hte . Die Si-Na nodrä hte we rde n in e ine m Va por-Liquid-Solid-Growth-P roze ss a us Sila n m it e ine m na no-sk a lige n Me ta lltropfe n a ls Ka ta lysa tor (he lle Kuge l a m Ende de r Drä hte ) e rze ugt. Alle Ma ßsta bsba lk e n re prä se ntie re n e ine n Mik rom e te r. Die je we ils ge m e sse ne n Durchm e sse r d sind in de n R EM-Aufna hm e n notie rt. Die a uf de n DFMAufna hm e n e rk e nnba re n Fa rbe n ze ige n e ine gute Übe re instim m ung m it de n Stre ue ffizie nze n Q sca, die a uf Ba sis de r ge m e sse ne n Durchm e sse r m it de r Mie the orie be re chne t wurde n. © Englische s O rigina l AC S Na no 4 [1] Die Abmessungen von Halbleiter-Nanodrähten sind in der Größenordnung der Wellenlänge des sichtbaren Lichts. Ihr Streu- und Absorptionsverhalten ist w esentlich durch Resonanzen geprägt [1,2], die ihre Ursachen in der Geometrie und den Abmessungen der Nanodrähte haben (Abb. 1). Individuelle Nanodrähte Das vielleicht auffälligste Merkmal der besonderen optischen Eigenschaften von Nanodrähten und ihrer empfindlichen Abhängigkeit von den konkreten Abmessungen ist, dass Nanodrähte des gleichen Materials unter einem gew öhnlichen optischen Mikroskop in unterschiedlichen Farben erscheinen (Abb. 1). Unterschiede von nur w enigen Nanometern im Durchmesser verschieben das Resonanzverhalten erheblich. Nanodraht-Matten Die optischen Eigenschaften eines in Ausrichtung, Durchmesser und Länge variierenden und ausreichend dichten statistischen Ensembles von Nanodrähten unterscheiden sich von den optischen Eigenschaften eines einzelnen Halbleiter-Nanodrahts. Interessant sind solche sogenannten Nanodraht-Matten, w eil Experimente zeigen, dass z. B. Si-Nanodraht-Matten w eit effizienter Licht absorbieren, als die Materialeigenschaften von Si vermuten lassen. Mit einem einfachen Random-Walk-Ansatz konnte gezeigt w erden [3], dass das Phänomen © 2012 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 2/6 Jahrbuch 2011/2012 | Bashouti, Muhammad; Brönstrup, Gerald; Christiansen Silke H.; Hoffmann, Björn; Kiometzis, Michael; Pietsch, Matthias; Sarau, George; Schmitt, Sebastian; Sivakov, Vladimir; Tessarek, Christian; Voigt, Felix | Halbleiter-Nanodrähte: flexible Bausteine für neuartige optische Anw endungen mit der durch Resonanz erhöhten Absorption eines einzelnen Nanodrahts erklärt w erden kann. Wesentliches Ergebnis aus diesen Berechnungen ist, dass der Streuquerschnitt eines Nanopartikels in der Regel größer ist als sein geometrischer Querschnitt, w odurch sich schon dünne aber hinreichend dichte Nanodraht-Matten als w ahre Photonenfallen erw eisen können. Solarzellen auf Basis von Silizium-Nanodrähten Nanodraht-Ensembles bilden aufgrund ihrer günstigen Absorptionseigenschaften einen gut nutzbaren Grundbaustein für neue Solarzellkonzepte (dritte Generation). Nach der Dünnschichtphotovoltaik (Solarzellen der zw eiten Generation) soll ein auf Silizium-Nanodrähten aufbauendes Konzept ermöglichen, das gut verfügbare und umw eltverträgliche Silizium effizienter w eil materialsparender für die Photovoltaik zum Einsatz zu bringen. Halbleiter-Isolator-Halbleiter-Solarzellen auf Basis von Silizium-Nanodrähten A bb. 2: Link s: Q ue rschnitta ufna hm e (R EM) e ine r SiNa nodra ht-Sola rze lle in de r die Si-Na nodrä hte de n Absorbe r bilde n und die La dungstre nnung übe r e in SIS-Ze llk onze pt re a lisie rt wird. Die Si-Na nodrä hte (bla u) sind gle ichm ä ßig m it e ine r dünne n Isola torschicht (Tunne lba rrie re , nur we nige Na nom e te r dick und da he r nicht ge tre nnt a uflösba r) und e ine r tra nspa re nte n ox idische n Konta k tschicht (ora nge ) um m a nte lt. R e chts: R EM-Aufna hm e e ine r hybride n orga nischa norga nische n Sola rze lle a uf Ba sis n-le ite nde r Si-Na nodrä hte und p-le ite nde m P EDO T:P SS. © Ma x -P la nck -Institut für die P hysik de s Lichte s; Institut für P hotonische Te chnologie n, Je na Das oben beschriebene Absorptionsverhalten von Si-Nanodraht-Matten macht diese zu potenziell guten Absorbern in Solarzellen. Dabei w erden industriell gut erprobte und w enig aufw endige nass-chemische Ätzverfahren zur Herstellung dieser Si-Nanodraht-Matten auf verschiedenen Substraten von Aluminiumfolie über Glas bis Silizium benutzt [4]. In Abbildung 2 sind Querschnitte solcher Si-Nanodraht-Ensembles, integriert in zw ei verschiedene Schichtstapel für unterschiedliche Zellkonzepte in rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen zu sehen. Diese mit nass-chemischen Ätzverfahren hergestellten Nanodraht-Ensembles absorbieren 95% des einfallenden Lichts in einer Schichtdicke von nur 5 µm. Diese Nanodraht-Ensembles können als Absorber zum Beispiel in Solarzellen vom Tunneldiodentyp – sogenannte Solarzellen) Halbleiter-Isolator-Halbleiter-Solarzellen – integriert w erden (Abb. 2, links) (semiconductor-insulator-semiconductor oder auch in hybride - SIS- organisch-anorganische Dünnschichtsolarzellen (Abb. 2, rechts). In SIS-Solarzellen dienen die Si-Nanodrähte als Absorber und eine nur w enige Angström dicke Isolatorschicht als Tunnelbarriere zur Ladungstrennung (Abb. 2, links). Eine kontrollierte, konforme Abscheidung der Tunnelbarriere (hier: Aluminiumoxidschicht) kann nahezu ausschließlich mit dem gut skalierbaren Atomlagenabscheidungsverfahren (Atomic Layer Deposition, ALD) © 2012 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 3/6 Jahrbuch 2011/2012 | Bashouti, Muhammad; Brönstrup, Gerald; Christiansen Silke H.; Hoffmann, Björn; Kiometzis, Michael; Pietsch, Matthias; Sarau, George; Schmitt, Sebastian; Sivakov, Vladimir; Tessarek, Christian; Voigt, Felix | Halbleiter-Nanodrähte: flexible Bausteine für neuartige optische Anw endungen erfolgen. Auch die konform ummantelnde Emitterschicht, hier aus einem transparenten leitfähigen Aluminiumdotierten Zinkoxid, w ird mit ALD aufgebracht. Mit einem W irkungsgrad >9% gehören diese Solarzellen bislang zu den effizientesten ihres Typs. Dieses Konzept konnte bereits vergleichsw eise großflächig realisiert w erden. Beispiele für 1x1 cm2 und 5x5 cm2 große Demonstratoren sind in Abbildung 3 zu sehen. A bb. 3: Ha lble ite r-Isola tor-Ha lble ite r- (soge na nnte SIS-) Sola rze lle n m it e ine m W irk ungsgra d >9%. Die se Sola rze lle n wurde n a uf e ine m Si-Substra t a uf Ba sis von Si-Na nodrä hte n re a lisie rt. Die a bge bilde te n Ze lle n ze ige n Me ta ll-Grids (golde ne Stre ife n) zur Konta k tie rung und k onnte n be i e ntspre che nde r Be le uchtung zum Antre ibe n von k le ine n P rope lle rn und a nde re n Spie lze ugde m onstra tore n ve rwe nde t we rde n. Die He rste llung e ine r Dünnschichtk onfigura tion de s Na nodra ht-ba sie rte n Ze llk onze pts, m it Gla s ode r Folie a ls Unte rla ge , wird de rze it durchge führt. © Ma x -P la nck -Institut für die P hysik de s Lichte s; Institut für P hotonische Te chnologie n, Je na Dieses SIS-Konzept ist ohne Mühe auch auf amorphen oder flexiblen Substraten w ie Glas oder Aluminiumfolie denkbar. Dadurch w erden auch viele industrielle Fertigungsverfahren möglich, die für klassische Si-Solarzellen aufgrund der erforderlichen defektarmen Kristallstruktur ausgeschlossen bleiben. Entsprechend richtet sich die Forschung des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts (MPL) darauf aus, dieses SIS-Konzept auf kostengünstigere und prinzipiell Rolle-zu-Rolle beschichtbare Substrate zu übertragen. Zudem lässt sow ohl die Kontaktierung als auch die Gestaltung der Isolatorschicht noch Spielraum für Optimierung. Mit diesem Ansatz scheint ein W irkungsgrad zw ischen 12% und 15% realistisch. Hybride organisch-anorganische Photovoltaik Si-Nanodrähte sind auch in hybriden organisch-anorganischen Zellkonzepten als Absorber vorstellbar (Abb. 2, rechts). So können ein den elektrischen Strom leitendes Polymer als Emitter und ein Si-Nanodraht als Absorber eine Solarzelle mit Heteroübergang bilden. Zur Umsetzung dieses hybriden Ansatzes w urde ein leitendes Polymer (PEDOT:PSS) im Verfahren der Rotationsbeschichtung auf Si-Nanodrähte "geschleudert". Der Heteroübergang bildet sich dabei großflächig w ährend der Prozessierung auf der gesamten Si- Nanodrahtoberfläche aus, w as durch eine niedrige Viskosität des Polymers begünstigt w ird. Weil in diesem Verfahren zur Ausbildung eines Heteroübergangs, anders als in anderen Si-Solarzellkonzepten, kein hohes thermisches Budget benötigt w ird, w ie etw a bei Vakuumbeschichtungen, sondern stattdessen geringfügige W ärmeenergie nur zum Austrocknen der Lösungsmittel erforderlich ist, erw eist sich die hybride Nanodraht© 2012 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 4/6 Jahrbuch 2011/2012 | Bashouti, Muhammad; Brönstrup, Gerald; Christiansen Silke H.; Hoffmann, Björn; Kiometzis, Michael; Pietsch, Matthias; Sarau, George; Schmitt, Sebastian; Sivakov, Vladimir; Tessarek, Christian; Voigt, Felix | Halbleiter-Nanodrähte: flexible Bausteine für neuartige optische Anw endungen basierte Solarzelle als guter Kandidat für Solarzellen, die vor allem energiesparend hergestellt w erden können. In den Studien des MPL w urde aus der Vielfalt p-leitender organischer Materialien Poly (3,4- ethlylenedioxythiophene):Poly(Styrenesulfonate) (PEDOT:PSS) ausgew ählt, da es transparent, gut leitfähig und auch an Luft langzeitstabil ist. Eine Optimierung der noch vergleichsw eise niedrigen W irkungsgrade der Demonstratoren (≈ 6% im Labor) erhofft sich das MPL durch eine Erhöhung der Leitfähigkeit des PEDOT:PSS und der Absorption der Si-Nanodrähte. Offensichtlich w ird der negative Effekt einer vergrößerten Oberfläche und damit einer erhöhten Oberflächen-Rekombinationsrate der Ladungsträger durch die erhöhte Absorption in Si-Nanodrähten und geringe Diffusionsw ege in den Nanostrukturen überkompensiert, sodass sich SiNanodrähte auch als gute Kandidaten für hybride Solarzellkonzepte erw eisen. GaN-Nanodrähte und die Beobachtung stark resonanter Moden Galliumnitrid (GaN) ist ein Halbleiter mit einer breiten Bandlücke am ultravioletten Rand des sichtbaren Spektrums des Lichts (E ga p = 3,4 eV), der für optoelektronische Elemente w ie Licht-emittierende Dioden (LED) oder Halbleiter-Laser eingesetzt w ird. Auch eine Anw endung in Hocheffizienz-Solarzellen ist denkbar, da es sich um einen direkten Halbleiter handelt und die Bandlücke über die Zugabe von Indium einstellbar ist. So lassen sich gestapelte, bandlückenangepasste Solarzellen herstellen, die das solare Spektrum noch vollständiger absorbieren. Das vorherrschende Verfahren zur Herstellung von GaN-Kristallen ist dabei die metallorganische Gasphasenepitaxie. A bb. 4: Link s: Die R EM-Aufna hm e ze igt ve rtik a l a usge richte te , zylindrische Ga N-Na nodrä hte m it he x a gona le r Grundflä che . R e chts: Ka thodolum ine sze nzspe k trum e ine s Ga N-Na nodra hts. Be i 3,4 e V ist die Ba ndk a nte de s Ga N e rk e nnba r und im nie de re ne rge tische n Be re ich da s ge lbe De fe k tba nd. Auf de m ge lbe n De fe k tba nd sind die W hispe ring Ga lle ry Mode s gut e rk e nnba r. © Ma x -P la nck -Institut für die P hysik de s Lichte s Es ist gelungen, dieses Epitaxieverfahren so zu modifizieren, dass auch auf einem Saphirsubstrat die erzeugten GaN-Nanodrähte nur eine geringe Defektdichte aufw eisen [5]. Das ist darauf zurückzuführen, dass sow ohl auf den Einsatz von Belichtungsmasken als auch von Metall-Katalysatoren verzichtet w erden konnte, w odurch keine entsprechenden Verunreinigungen in den GaN-Nanodrähten zu finden sind. Die hexagonalen GaN-Nanodrähte haben unterschiedliche Abmessungen und sind zufällig auf dem Substrat verteilt. Sie sind jedoch alle orthogonal zur Substratebene ausgerichtet und streng zylindrisch, w enn auch nicht regelmäßig hexagonal. Ein Beispiel des Ergebnisses einer solchen Prozessierung zeigt Abbildung 4, links. Besonders interessant ist das optische Verhalten dieser GaN-Nanodrähte, das mithilfe von Kathodolumineszenzspektroskopie (CL) charakterisiert w urde. Der rechte Teil in Abbildung 4 zeigt das CL© 2012 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 5/6 Jahrbuch 2011/2012 | Bashouti, Muhammad; Brönstrup, Gerald; Christiansen Silke H.; Hoffmann, Björn; Kiometzis, Michael; Pietsch, Matthias; Sarau, George; Schmitt, Sebastian; Sivakov, Vladimir; Tessarek, Christian; Voigt, Felix | Halbleiter-Nanodrähte: flexible Bausteine für neuartige optische Anw endungen Spektrum der GaN-Nanodrähte. Über dem durch Gitterdefekte verursachten Resonanzband im gelben bis blauen Bereich des sichtbaren Spektrums sind vier scharfe Resonanz-Peaks zu erkennen, die ihre Ursache w iederum in den geometrischen Dimensionen der GaN-Drähte haben. Die Überlagerung dieser Moden zeigt sich unter dem optischen Mikroskop als eine innerhalb des GaN-Nanodrahts umlaufende Welle. Das Auftreten solcher sogenannten Whispering Gallery Modes signalisiert hohe Gütefaktoren bei den zugrundeliegenden Resonanzmoden infolge der offenbar in den w esentlichen Parametern reinen geometrischen Struktur, und damit eine entsprechende Eignung von GaN-Nanodrähten als Resonatoren, unter anderem für die Konstruktion von Nano-Lasern. Methoden zur geeigneten Einkopplung von Licht z. B. durch Anlagerung optisch aktiver Elemente in Form von Indium-Galliumnitrid-Quantentöpfen sind daher Gegenstand w eiterer Forschung auf diesem Gebiet. [1] Brönstrup, G.; Jahr, N.; Leiterer, C.; Csáki, A.; Fritzsche, W.; Christiansen, S. H. Optical Properties of Individual Silicon Nanowires for Photonic Devices ACS Nano 4, 7113-7122 (2010) [2] Brönstrup, G.; Leiterer, C.; Jahr, N.; Gutsche, C.; Lysov, A.; Prost, W.; Tegude, F. J.; Fritzsche, W.; Christiansen, S. H. A precise optical determination of nanoscale diameters of semiconductor nanowires Nanotechnology 22, 385201 (2011) [3] Brönstrup, G.; Garwe, F.; Csáki, A.; Fritzsche, W.; Steinbrück, A; Christiansen, S. H. Statistical model on the optical properties of silicon nanowire mats Physical Review B 84, 125432 (2011) [4] Sivakov, V; Voigt, F.; Hoffmann, B.; Gerlitz, V.; Christiansen, S. H. Wet- Chemically Etched Silicon Nanowire Architectures: Formation and Properties Intech: "Nanow ires – Fundamental Research", ISBN 978-953-307-327-9; ed. Abbass Hashim; Chapter 3; p. 45-80 (2011) [5] Tessarek, C.; Christiansen, S. H. Self-catalyzed, vertically aligned GaN rod-structures by metal-organic vapor phase epitaxy physica status solidi (c) 9, 596-600 (2012) © 2012 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 6/6