Krampfanfall - Was nun? Definition Krampfanfall Hitliste

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04.12.11
Krampfanfall - Was nun?
Definition Krampfanfall
Zerebrale Anfälle sind die die Folge paroxysmaler
Funktionseinschränkungen des Gehirns.
9. Symposium für Kinderanästhesie und Kindernotfallmedizin
Aufgrund unterschiedlicher Ursachen kommt es zu
abnormer Produktion und Ausbreitung hirnelektrischer Akivität
bzw. unzureichender Hemmung.
25.11.2011 Celle
Selinde Mertz
Universitätsklinik für Anaesthesiologie und
Intensivtherapie
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Direktor: Prof. Dr. Dr. Th. Hachenberg
Celle 2011
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•  Ca. 1% der Menschen leider unter Epilepsie
•  75% der Epileptiker haben im Kindes- oder
Jugendalter den ersten Anfall
•  4-10% aller Kinder erleiden einen
Gelegenheitskrampf ohne erneutes Auftreten
•  Prävalenz für Epilepsie im Kindesalter beträgt 0,5%
•  Etwa 2/3 aller Kinder mit Epilepsie sind kognitiv
normal entwickelt
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Allgemeines - Epilepsie
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AWMF Leitlinie der Gesellschaft für Neuropädiatrie, 2008
Celle 2011
Hitliste pädiatrischer Notfalldiagnosen
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Es resultieren Bewußtseinsstörung und verschiedene
motorische Phänomene bzw. Verhaltensänderungen.
BayerlRE. Das Münchener Kindernotarztsystem. Dissertation, München 2007
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Klassifikation - Symptombezogen
•  Primär generalisierte Anfälle
–  Grand-mal
–  Petit-mal
•  Absencen
•  Myoklonische Anfälle
•  Astatische/Akinetische Anfälle
•  Anfälle fokaler Genese
–  Herdanfälle (motorisch, sensibel, sensorisch)
•  Psychomotorische Anfälle
•  Jackson-Anfälle
•  Isolierte Auren
–  Generalisierte Anfälle fokaler Genese
•  BNS
•  Sturzanfälle
•  Sekundär generalisiert → Grand-mal
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AWMF Leitlinie der Gesellschaft für Neuropädiatrie, 2008
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Klassifikation - Altersbezogen
•  Säuglingsalter
–  Fieberkrampf
–  BNS/West-Syndrom
–  Myoklonien
–  Tuberöse Sklerose, Stoffwechselstörungen
•  Kleinkindalter
–  Fieberkrampf
–  Myoklonisch-astatische Anfälle
•  Schulalter
–  Pyknoleptische Absencen
•  Jugendalter
–  Jacksonanfälle
–  Komplex-partielle Anfälle
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Fieberkrampf
Differentialdiagnosen
•  Neugeborene
•  Säuglinge und Kleinkinder
–  Blutung
–  Hypoxisch-ischämische
Enzephalopathie
–  Intrauterine Infektion
–  Meningitis, Enzephalitis,
Sepsis
–  Hypoglykämie
–  Stoffwechselstörung
–  Hirnfehlbildung
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Fieberkrampf
Meninigitis, Enzephalitis
Hypoglykämie
Stoffwechselentgleisungen
Intoxikation
Blutung
Tumor
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Differentialdiagnosen
•  Schulkinder/Jugendalter
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Meningitis, Enzephalitis
Hypoglykämie
Synkopen (long QT-Syndrom)
Tumore
Schädel-Hirn-Trauma
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Krankheiten, die epileptischen Anfällen
ähneln
•  Synkopen
•  Migräne
•  Schlafgebundene
Störungen
–  Kardiogen/vasovagal
•  Affektkrämpfe
•  Myoklonien und
myoklon. Phänomene
–  Schlafmyoklonien des
Neugeborenen
–  Benigne Myoklonien des
Säuglings
–  Schlafwandeln
–  Narkolepsie und
Kataplexie
•  Psychogene oder
paratiell psychogen
bedingte Störungen
•  Paroxysmale
Bewegungsstörungen
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–  Dissoziative Anfälle
–  Hyperventilation
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Affektkrampf mit tiefer Zyanose
Krampfanfall - Erkennen!
•  Persistierend
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Grand-mal
Petit-mal
Fokaler Anfall
Krampfähnliches Bewegungsmuster
•  Bereits beendet
–  Postiktales Kind
–  Somnolent
–  wach und adäquat
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Tonisch-klonischer Krampfanfall
Krampfanfall - Erkennen!
•  Persistierend
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Grand-mal
Petit-mal
Fokaler Anfall
Krampfähnliches Bewegungsmuster
•  Bereits beendet
–  Postiktales Kind
–  Somnolent
–  wach und adäquat
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Krampfanfälle können diskret verlaufen
Krampfanfälle können diskret verlaufen
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Krampfanfälle können diskret verlaufen
Krampfanfall - was nun?
•  Erstmaßnahmen
–  ABC Regel, Atemwege, Kreislaufstabilisierung
•  Therapie
–  Applikation von Medikamenten
•  Weitere Maßnahmen
–  Ausführliche Anamnese
–  Aufklärung Eltern
–  Einweisung?
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Krampfanfall - was tun?
Intravenöser Zugang?
•  Medikamentöse Therapie
–  i.v.
–  Nasal
–  Rektal
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Applikationsformen präklinisch
•  Rektale Applikation
–  Notfallmedizin
•  Prävention und Therapie von Krampfanfällen
•  Kortikoide
–  Klinische Routine
•  Sedierung, Narkose
•  Analgesie
•  Orale Applikation
–  Überwiegend in hausärztlicher Notfallmedizin
•  Nasale Applikation
•  i.v. Applikation
•  i.o. Applikation
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Nasale Medikation
• Fentanyl 0,4 - 2 µg/kg KG
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Nasale Medikamentenapplikation
•  Nasale Gabe von Midazolam, Ketamin, Morphin und
Fentanyl möglich, Wirkung untersucht
•  Wirkungseintritt annähernd so schnell wie bei
intravenöser Gabe und schneller als bei rektaler
Gabe
•  Schneller und problemloser Applikationsweg im
Vergleich zum intravenösen oder rektalen
Zugangsweg
•  Spezieller Zerstäuber erzeugt feinen Nebel, der rasch
resorbiert wird
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Studienlage intranasale Prämedikation
• 
• 
• 
90 Kinder
Prämedikation
Intranasal Ketamin und
Midazolam
• 
Doppelblindstudie
• 
K1 - S-Ketamin 1 mg/kg und
Midazolam 0.2 mg/kg
• 
K2 - S-Ketamine 2 mg/kg und
Midazolam 0.2 mg/kg
• 
M - Midazolam 0,2 mg/kg
F Weber () Premedication with nasal s-ketamine and midazolam provides good conditions for induction of anesthesia
in preschool children. CAN J ANESTH 2003 / 50: 5 / pp 470–475
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Vergleich i.v. versus intranasal
Krampfanfall - was hilft?
•  Symptomkontrolle mit
intra-venösem
Diazepam schneller
erreicht
•  Nach Midazolam
sistieren
Krämpfe aber rascher
•  Midazolam nasal ist
eine sichere Therapie
von Fieberkrämpfen
•  Für die Anwendung
durch Eltern empfohlen
Eli Lahat (2000) Comparison of intranasal midazolam with intravenous diazepam for treating febrile
seizures in children: prospective randomised study. BMJ 2000;321:83–6
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Medikation Status epilepticus
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Nasale Applikation
•  1. Stufe
–  Midazolam nasal oder i.v. 0,2 mg/kg
–  Diazepam i.v. 0,2-0,5 mg/kg
•  2. Stufe
–  Valproat i.v. 30mg/kg Bolus in 5-10 min, dann Infusion
–  Phenytoin i.v. 15-20 mg/kg in 30 min
–  Phenobarbital i.v. 5-20 mg/kg
•  3. Stufe
–  Thiopental i.v. 5 mg/kg Bolus ggf. Repetition, dann 3-5 mg/
kg Infusion
Kinder Notfall-Intensiv, Kretz F-J, Becke K, Beushausen Th, 3. Aufl. Urban&Fischer München, 2010
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Verteilung intranasaler Applikation
Weitere Maßnahmen
•  Ausführliche Anamnese
•  Umfeldbegutachtung
•  Allgemeine körperliche Untersuchung
–  Vigilanz
–  Verletzungen
•  Zungenbiß
•  Sturzverletzungen
–  Einnässen/Einkoten
–  Neurologischer Status:
•  Reflexe
•  Pupillen, Nystagmus
•  Paresen
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Anamnese
Weiteres Procedere
•  Erstereignis?
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Wie oft krampft das Kind
Wer hat den Krampf beobachtet
Wie ist das Verhalten des Kindes - prä-peri-postiktal
Was hat das Kind für Verletzungen - Zungenbiß
Welches Ereignis ist vorangegangen - Sturz, Infekt,..
Weitere Symptome (Übelkeit, Erbrechen, Schwindel)
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•  Bei Erstereignis Einweisung
•  Bei unklaren Situationen Einweisung
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