Wundbettkonditionierung

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Wundbettkonditionierung
Débridement
How we work
Hartmann Wundsymposium
Zürich 2. Juli 2015
Michaela Kaiser, Wundexpertin
Überblick
Zu meiner Person
Erfahrungen
Wissen
Reinigung und Débridement
Beispiele aus der Praxis
Praxistipps
Take home message
29.06.2015 / 2
Erfahrung
- «Es wird schlimmer, bevor es besser wird»
29.06.2015 / 3
Erfahrung
- «Es wird schlimmer, bevor es besser wird»
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• Eine Wunde durchläuft verschiedene Phasen.
Die Dynamik, die durch die Behandlung einsetzt
führt zur Heilung.
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Oder auch: Wissen? Erfahrung?
- Circle of competence
Lernen: durch Imitation
durch Nachdenken/Studium
durch Erfahrung
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Warum Reinigung?
• Selbstreinigung des Körpers
• Unterstützt durch:
• Wundbettreinigung – Konditionierung
Förderung der Epithelialisierung
Beläge entfernen, Vorbeugen einer Infektion
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Grundlagen der Pathophysiologie
• Das Mikromilieu ist durch Persistenz der
Entzündungsphase gekennzeichnet
• Vermehrte Freisetzung proinflammatorischer
Zytokine, Proteasen und ROS
• Wachstumsfaktoren und extrazelluläre
Strukturproteine stehen nicht mehr für den
Heilungsprozess zur Verfügung
• Bakterielle Komponenten verstärken die
Entzündungsreaktion
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Fibrin
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Fibrin
• Ist ein Protein das unter Einwirkung von
Thrombin, aus löslichem Fibrinogen entsteht
und fest wird
• Es gehört zu den Gerinnungsfaktoren und führt
zu Verklebung der Wundfläche
• Ist eine physiologische Reaktion
des Körpers
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Fibrin – Schutz oder Hindernis?
• Mechanischer Schutz aber oft auch Hindernis
für die Wundheilung da:
• Nährboden für Bakterien
persist. Infektion
• Visuelle Unterscheidung von Fibrinbelag vs
anatomischen Strukturen ist wichtig
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Nekrosen
Nekrotisches Gewebe enthält abgebaute tote
Zellen, Zellfragmente und Kollagenstrukturen
Nekrosen sind dehydriert, trocken, braun bis
schwarz
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Nekrosen
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Biofilm
• Entwicklung einer
• Verhindert Abtötung
Schleimschicht in der
und Beseitigung von
sich Bakterien
Bakterien durch:
zusammen mit
- Abschottung vor
anderen Teilen des
körpereigener
Zellabbaus einbetten
Immunabwehr und
Antibiotika
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Biofilm
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Beispiele
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Parastomal-rezidivierende Dehiszenz
Zeitraum 1 Monat
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1) Reinigung mit
tensidhaltiger Lösung
2) Unterminierte Ränder
verätzt
3) Zorflex VB-K
4) mit Folie okkludiert
5) bei jedem
Plattenwechsel
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Atherom paravertebral re, BWK 3-4
30.4.2015
5.6.15
10.6.2015
25.6.15
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Selbstmanagement Patient/Ehefrau
• Anleitung zur gründlichen Reinigung
• Auflage von Hydroclean plus /72 h
• Dèbridement bei Bedarf mit Kurette in
Wundambulatorium
• Auflage von Zorflex- VK und Hydrotac im
Verlauf
• Mefix
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Appendicitis acuta, inkarzerierte Leistenhernie re
Heilungsverlauf innert
28.5-22.6.15
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• Laparoskopische Appendektomie u. offenem
Bruchpfortenverschluss bei Appendicitis acuta
und inkarzerierter Leistenhernie re (Amyand’s
Hernia)
• Reinigung mit Ringerspüllösung
• Debridement mit Kurette od. scharfem Löffel
• Spülen und Austrocknen, 3 Wo VAC Therapie
• Wechsel auf Hyiodine und Zorflex VB-K
• Kompressen, Mefix
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Fersendekubitus, Grad 2, 70 J
4.6.2015
Wundbettkonditionierung
ohne Debridement
20 Tage; Hydroclean/ plus
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24.6.2015
Freilegen des verkrusteten Wundrandes
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Einsprossen neuer Epithelzellen
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Oberflächliches Reinigen mit Octenisept Tüchern
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29.06.2015 / 27
Hautbrücken … was tun?
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Fersendekubitus Grad 3
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29.06.2015 / 30
Desloughing
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Ulcus Unterschenkel
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Konditionierung mit Cellutome®
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29.06.2015 / 35
29.06.2015 / 36
Diabetischer Fuss
Ferse re
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Ferse re nach Debridement
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Thiersch, nicht eingeheilt
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Thiersch Pflege
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Praxistipps Wundbettvorbereitung
• Aufweichen der Beläge oder des Biofilms mittels
Nassphase, (sterile Kompresse 5-15 min gut
getränkt auflegen)
• Bei hartnäckigen Belägen Wundgel benutzen
• Saug-Spül-Mechanismus (HydroTherapie)
einsetzen
• chirurgisches Debridement in Erwägung ziehen
• Avitales Gewebe entfernen
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Wichtig..
• Eine visuelle Unterscheidung zwischen den
verschiedenen Belägen ist wichtig:
• Nekrosen: Durchblutungssituation abklären und
Debridement durchführen
• Fibrin/Biofilm: Infekte erkennen/behandeln und
atraumatisches Debridment vornehmen
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KAISER-KIT® Wounds
Michaela Kaiser, dipl. Wundexpertin
Wound Care Manager, Limmattal Hospital, Zürich-Schlieren, Switzerland
Take – home message
• Gutes Verständnis der Grundlagen der
körpereigenen Wundheilung
• Spezifische Diagnostik
• Festlegen einer phasengerechten Therapie
• Gezielte pflegerische Patientenedukation
• Förderung der Selbstpflegekompetenz des
Patienten
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Empfehlenswerte Literatur:
Rolf Dobelli (2011) Die Kunst des klaren Denkens, Hanserverlag
H-D Hoppe, (2010)Beläge auf chron. Wunden – Medizin und Praxis
Percival SL, Bowler G (2004) Biofilms and their Role in wound healing
Eming S. Poliklinik f. Dermatologie und Venerologie Universität Köln,
Journal of woundhealing 2/ 2007
K. Protz Moderne Wundversorgung, Urban und Fischer Verlag
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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