editorial inhalt Ein schöner Tag in Paris Am 6. Mai 2009 um 10 Uhr im Théâtre des Champs-Elysées: Generalprobe der Uraufführung von Henri Dutilleux’ Le temps l’horologe mit dem Orchestre National de France, dirigiert von unserem Musikdirektor Seiji Ozawa und gesungen von der wunderbaren Renée Fleming. Der 93-jährige Komponist war anwesend und verfolgte die Wiedergabe seines Werkes aus seiner handschriftlichen Partitur und versah die Interpretation danach mit seinen kostbaren Kommentaren. Ein Erlebnis für die Anwesenden! Danach die von meinem Nachfolger Dominique Meyer und mir erfolgte Eröffnung der Ausstellung „L’Opéra d’Etat de Vienne et l’« Anschluss » 1938: victimes, acteurs, spectateurs“, die wir vor einem Jahr bereits in Wien gezeigt haben. Die Texte sind ins Französische übersetzt worden und die von Frau Ruth Orthmann exzellent gestaltete Ausstellung wird bis 23. Juni im Foyer des großen Théâtre des Champs-Elysées gezeigt. Journalisten der führenden französischen Zeitungen waren bei der Vernissage anwesend, die Pariser Außenstelle des Österreichischen Fernsehens glänzte durch Abwesenheit. Doch warum soll eine teuer erhaltene Korrespondentenstelle des ORF sich für kulturpolitische Belange Österreichs interessieren, wenn es die Wiener Zentrale auch nicht tut? Für unser Land und unsere Staatsoper ist jedenfalls diese Präsenz durch die Ausstellung in Paris sehr wichtig. Und abends dann die neue Macbeth-Produktion in der Bastille, betreut vom russischen Team Currentzis (Dirigent) und Tcherniakov (Regie) und mit russischen Sängern besetzt – mehr dazu möchte ich an dieser Stelle nicht schreiben. Am 3. Oktober schließlich wird an der Bastille-Oper La Ville morte gezeigt – unsere erfolgreiche Staatsopernproduktion der Toten Stadt. Wie schön, dass der Kulturaustausch zwischen Paris und Wien personell und inhaltlich so aktiv ist! Ihr Ioan Holender Ein Strauss-Erfolg kehrt zurück Wiederaufnahme Schweigsame Frau 2 Historischer Erfolg Oper live am Platz findet endlich statt 4 Ballett: Nicht gesellschaftsfähig Zur Premiere von Anna Karenina 6 Ein idealer Interpret Piotr Beczala singt den Faust 8 Ring-Tagung Europäische Traditionen und Paradigmen 10 Musikalischer Brückenschlag Zwei Großmeister des Balletts 11 Repertoire Die Opernaufführungen im Juni 2009 12 Ballettrepertoire 14 Die Ballettsaison 2009/2010 15 Dank an magna 16 Mit Instrumenten und Krautrouladen 17 Radio, Termine, Rollendebüts, Hausdebüt 18 Akzente 19 Neue Publikationen 20 Staatsoper historisch Das Jahr 1887 21 Abos, Kartenverkauf, Führungen 22 Spielplan 23 Piotr Beczala www.wiener-staatsoper.at Ioan Holender, Dominique Meyer Donatoren der Wiener Staatsoper Bank Austria AG • Casinos Austria AG • CHEETAH GROUP holding ag Deko-logistik sevice gmbh • Deutsche Bank ag DIEHL stiftung & co.kg • dmt technology gmbh • GEBAUER & GRILLER GESMBH HELM AG • Henkel CEE • Immofinanz ag • Interwetten AG prof. dr. karl jurka Politik- und marketingberatung gmbh Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH • DDr. Peter Löw Magna INTERNATIONAL • novomatic ag oppenheimer investment • porsche austria gmbh & co • Qazzar GmbH Raiffeisen Zentralbank Österreich AG • SC ASTRA Asigurari sa norbert schaller gesmbh • Siemens Österreich AG • Telekom Austria AG tupack verpackungen ges.m.b.h. • Uniqa Versicherungen AG UPC austria services gmbh • verbund • Voest alpine AG • volksbank AG Wirtschaftskammer Wien • christian zeller privatstiftung Boris Eifman IMPRE S S UM : Wiener Staatsoper – Direktion Ioan Holender Saison 2008/2009, pro:log Juni 2009 • Erscheinungsweise monatlich Redaktionsschluss 23. Mai 2009 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher (Ballett), Telefon: +43 (1) /51444-2311 • E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: www.hvkw.at • Layout/Pre-Produktion: Franz Reichmann Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach/Wien, Kreuzbrunn 19 Bildnachweis für dieses Heft: Florian Lechner (Seite 1), Dimo Dimov (Cover Ballett, Seite 6, 7, 14, 15), Chajdi Moretti/ Regina Piuntener (Seite 2 / Eifman) , alle übrigen Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeiniger Archiv / unbenannt N° 130 1 KS Kurt Rydl (Sir Morosus), KS Michael Schade (Henry Morosus) Ein Strauss-Erfolg kehrt zurück Richard Strauss‘ wunderbare Schweigsame Frau kommt im Juni zur Wiederaufnahme N ach dem Tod seines kongenialen Librettisten Hugo von Hofmannsthal fehlte es Richard Strauss an einem echten Dichter-Partner, der ihm auf künstlerisch gleicher Höhe begegnen konnte. Erst mit Stefan Zweig fand sich ein solcher: Zweig, ein Meister der psychologischen und atmosphärischen Erzählkunst und des sprachlichen Bebilderns, traf über Vermittlung des Verlegers Anton Kippenberg auf den Komponisten und schlug ihm den Stoff der Schweigsamen Frau vor. Und traf damit genau ins Schwarze. Denn Richard Strauss war in der Stimmung, eine Komödie zu schreiben, genauer: eine Hommage an die Opera buffa mit einer Drahtzieherin im Zentrum. So notierte er an Zweig: „Mir fehlt unter den in meinen Opernwerken dargestellten Frauen ein Typus, den ich für mein Leben gern auf die Bühne componieren möchte: die Frau als Hochstaplerin.“ Auch wenn sich im Laufe der intensiven gemeinsamen Arbeit der eine oder andere inhaltliche Schwerpunkt ein wenig veränderte, so blieb die Schweigsame Frau doch eine musikalische Komödie, die sich 2 N° 130 an italienischem Vorbild orientiert. „Strauss illustriert und malt die der alten Opera buffa entlehnten Typen, Motive und Situationen aus. Er gibt den dramatischen Akzenten und Gefühlsbetonungen die instrumentalen Kommentare und hat zur rechten Zeit immer ein gutes Lachen bereit“ beschreibt etwa sein Komponistenkollege Ernst Krenek das Werk. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Librettisten ließ sich gut an, Strauss war hingerissen von Stefan Zweigs geistvollem Buch: „Das beste für Opéra comique seit Figaro!“ Doch dunkle, schwarze Wolken zogen auf. Im Nationalsozialismus war Zweig als Jude geächtet, man wollte sogar zur Uraufführung in Dresden kurzerhand seinen Namen vom Abendzettel streichen. Ein Brief von Strauss an Zweig wird abgefangen, dem Komponisten sein Rücktritt als Präsident der Reichsmusikkammer nahegelegt. Das Publikum aber nimmt die Schweigsame Frau vom ersten Moment an, große Euphorie ist nach der Uraufführung zu verzeichnen. Die Oper verschwindet im Nationalsozialistischen Regime allerdings bald von der Bildfläche... Gelungen ist dem Paar Strauss-Zweig jedenfalls ein wunderbares Meisterwerk, das mit feiner Klinge an die Tradition der Intrigenkomödie anschließt und die Figuren der Commedia dell’arte mit neuer Seele belebt. Im Zentrum der Handlung steht Sir Morosus, ein Admiral in Pension, der an einer Geräuschempfindlichkeit leidet, seit er auf einem Schiff eine Explosion aus nächster Nähe erlebt hat. Zurückgezogen lebt dieser Die schweigsame Frau Musik Richard Strauss Libretto Stefan Zweig Dirigent Peter Schneider Inszenierung Marco Arturo Marelli Mit: KS Kurt Rydl, Diana Damrau, KS Michael Schade, Adrian Eröd, Janina Baechle, Caroline Wenborne, Michaela Selinger, Clemens Unterreiner, Janusz Monarcha, Walter Fink Wiederaufnahme: 18. Juni 2009 Reprisen: 21., 25., 28. Juni 2009 Sir Morosus, doch spielt er – angestiftet von seinem Barbier – mit dem Gedanken an eine Hochzeit: jung muss die Erwählte sein, vor allem aber schweigsam! Seinen Neffe Henry, der überraschend eintrifft, enterbt er, da dieser Mitglied einer fahrenden Operntruppe ist und die Primadonna Aminta geheiratet hat. Als Sir Morosus die Operntruppe beleidigt, planen diese, ihm einen Streich zu spielen: Aminta wird Morosus als Eheanwärterin vorgestellt, doch nicht als Primadonna, sondern als bürgerliches – und stilles – Heimchen. Zum Schein wird eine Eheschließung durchgeführt, nach der sich das Heimchen als furioser Dämon entpuppt. Schließlich deckt man, als Sir Morosus den Rand der Verzweiflung längst überschritten hat, die Intrige auf, der Admiral zeigt sich bekehrt und versöhnt sich mit Henry, der Operntruppe und der Welt. für Fortgeschrittene", in der Wiener Zeitung las man in der Titelzeile "Großer Erfolg mit Strauss-Rarität". Renate Wagner wiederum lobte Marellis Inszenierung: "Marelli passte sich der Feingeistigkeit, mit der Strauss und Zweig das klassische Thema des übertölpelten Alten gestaltet haben, voll an. Sir Morosus ist in der Gestalt von Kurt Rydl zwar missgelaunt, aber nicht ekelhaft, er wirkt sanft und nicht grell komisch; kurz, eine liebenswerte Figur. Demnach ist das ganze Theater, das rund um ihn angezettelt wird, auch keine grelle Buffa, sondern ein leises Lustspiel..." Ähnlich auch Heinz Rögl in den Salzburger Nachrichten: "Kurt Rydl feiert ... einen Triumph und ist ein glaubhafter, baßprofunder Morosus ... Derzeit gibt es überdies wohl kaum jemanden, der – rein technisch gesehen – diese facettenreiche Rolle gleich ihm zu singen imstande wäre." Ebenfalls gelobt wurde Michael Schade: "Er mischt jugendliche Frische und feine Lyrik zu einer eindrucksvollen Gesangsleistung" schrieb etwa Karlheinz Roschitz in der Kronen Zeitung, und Reinhard Kager sprach von einem "hell timbrierten, aufblitzenden Tenor." Ergänzt wird diese prominente Doppelbesetzung durch Diana Damrau als Aminta und Adrian Eröd als Barbier, der erst in der MaiPremiere des Rheingolds als schauspielerisch wie gesanglich faszinierender Loge einen besonderen Sensationstriumph für sich verbuchen konnte. Oliver Láng Heftig beklatschte Premiere An der Wiener Staatsoper feierte die aktuelle Produktion am 21. Dezember 1996 ihre Premiere. Marco Arturo Marelli inszenierte und schuf das Bühnenbild, die Kostüme stammen von Dagmar Niefind. Bei der Wiederaufnahme dieser Produktion am 18. Juni finden sich gleich zwei der ursprünglichen Hauptrollen-Sänger KS Kurt Rydl als Sir Morosus am Abendzettel: Michael Schade und Kurt Rydl. Zwei Sänger, die man dem Publikum im Haus am Ring wohl nicht vorstellen muss ... Doch zurück zur Premiere der Produktion: Am Tag nach dem großen Publikumserfolg titelte Franz Endler im Kurier "Heiterkeit Die Sänger der Hauptpartien Diana Damrau KS Michael Schade KS Kurt Rydl Adrian Eröd Diese Produktion wird unterstützt von N° 130 3 Historischer Erfolg Oper live am Platz findet endlich statt D er Weg zur Umsetzung des attraktiven Projekts war kein einfacher. Doch Staatsoperndirektor Ioan Holender ließ mehr als zwei Jahre lang nicht locker und verfolgte konsequent die Verwirklichung seiner Idee – die Liveübertragung von Vorstellungen aus der Wiener Staatsoper auf den Herbert von Karajan-Platz. Ein überzeugendes Konzept Das Konzept ist so einfach wie überzeugend: In den Monaten Mai und Juni sowie September und Oktober werden ausgewählte Aufführungen aus dem Haus am Ring direkt auf eine 50m2 große LED-Videowand live übertragen, das Publikum kann also unter freiem Himmel die Vorstellungen miterleben: Von Zauberflöte bis Siegfried, von Aida bis Faust. Zu erleben sind dabei neben den beliebten Ensemblemitgliedern der Wiener Staatsoper auch KS Edita Gruberova, KS Ramón Vargas, Diana Damrau, KS Michael Schade, KS Kurt Rydl, KS Johan Botha, Adrian Eröd, KS Soile Isokoski, Piotr Beczala, Juha Uusitalo, Nina Stemme, Eva Johansson, Stephen Gould … Für den Stapellauf dieses Projekts hatte Di- 4 N° 130 rektor Ioan Holender einen besonderen Termin gewählt, nämlich den 24. Mai 2009, den Tag der offenen Tür der Wiener Staatsoper, der anlässlich des 140. Geburtstags des Gebäudes stattfand. Und selbstverständlich wurde auch die Festvorstellung des Don Giovanni am 25. Mai, dem eigentlichen Jubiläumstag, übertragen. Im Juni sind an insgesamt 20 Tagen Übertragungen geplant (siehe Kasten rechts), die jeweils aktuellen Termine werden ab sofort im Leporello, im Monatsmagazin pro:log, auf einem Plakat unter den Arkaden am KarajanPlatz und im Internet unter www.wienerstaatsoper.at angekündigt. Besonders spannend ist dabei, dass nicht nur der Blick auf die Bühne in einer Totale möglich ist, sondern zeitweise auch der Blick auf den Dirigenten: Eine Perspektive, die neue Einblicke bietet! Öffnung des Hauses Mit dem Projekt Oper live am Platz gelingt der Wiener Staatsoper somit einmal mehr eine Öffnung des Hauses – und erneut das Einnehmen einer Vorreiterrolle im internati- onalen Musiktheaterbetrieb: Ab nun erreichen die Vorstellungen ein noch breiteres Publikum; vor allem Opernneulinge können ganz ungezwungen und entspannt ein wenig in die faszinierende Welt des Musiktheaters hineinschnuppern. Dazu kommt auch noch, dass der Herbert von Karajan-Platz mit diesen – selbstverständlich kostenlosen – Übertragungen zu einem neuen Treffpunkt im Wiener Kulturleben wird. Das Begleitprogramm Das Projekt bietet aber sogar noch mehr. 45 Minuten vor der Vorstellung sowie in den Pausen werden auf der Videowand Informationen über das jeweils gezeigte Werk, die Besetzung, die Komponisten, die Wiener Staatsoper und ihr Programm sowie allgemeine Informationen und die Sponsoren präsentiert. Außerhalb der Aufführungen und an jenen Tagen, an denen keine Übertragung stattfindet, wird durch die Spiegelung der dahinterliegenden Fassade der historischen Bedeutung des Gebäudes, gepaart mit innovativer Technologie des 21. Jahrhunderts Rechnung getragen. Das Rheingold Götterdämmerung Eugen Onegin Lucia di Lammermoor Aida Die Zauberflöte Ab September: Die Staatsoper in HD-Qualität Mit September 2009 steigert das Haus am Ring sich noch einmal; mittels vier ferngesteuerten HD-Kameras bekommt das Publikum einen noch abwechslungsreicheren Blick auf das Geschehen, ein eigener Bildregisseur sorgt bei jeder Übertragung für einen idealen Schnitt und ein optimales Videoerlebnis. Die Wiener Staatsoper freut sich, mit Global Bright / firstSpot einen Partner und mit Casinos Austria ein Sponsor gefunden zu haben, die es beide ermöglichen, dass dieses langgehegte Wunschprojekt endlich zustande gekommen ist. Willkommen zur Oper vor der Staatsoper Sie sehen und hören alles, was auch das Publikum im Haus sieht und hört. Sie müssen jedoch nicht pünktlich vor Beginn der Vorstellung da sein, Sie können gehen, wann immer Sie wollen, Sie können tragen, was immer Ihnen beliebt, und Sie dürfen auch Ihren Kinderwagen, ja sogar Ihren Hund an der Leine mitnehmen. Und wenn Sie immer noch rauchen, dürfen Sie es hier auch während der Vorstellung tun. Kommen Sie auf den Platz vor der Oper, wenn eine Vorstellung aus dem Haus übertragen wird. Bringen Sie Ihre Bekannten, die vielleicht noch nie eine Opernvorstellung gesehen haben, mit, und wenn es Ihnen gefällt, dann schauen Sie sich doch einmal das Ganze auch von innen an. Und glauben Sie mir: Es wird Ihnen dann noch besser gefallen! Die Walküre Das Programm Im Juni 2009 Mo01. 06.16.00 LUCIA DI LAMMERMOOR (Gaetano Donizetti) Di 02. 06.19.00 EUGEN ONEGIN (Peter I. Tschaikowski) Do04. 06.19.00 EUGEN ONEGIN (Peter I. Tschaikowski) Fr 05. 06.19.00 LUCIA DI LAMMERMOOR (Gaetano Donizetti) Sa 06. 06.19.00 DAS RHEINGOLD (Richard Wagner) So 07. 06.17.30 DIE WALKÜRE (Richard Wagner) Siegfried Di 09. 06.17.30 SIEGFRIED (Richard Wagner) Do11. 06.17.00 GÖTTERDÄMMERUNG (Richard Wagner) Sa 13. 06.19.00 FAUST (Charles Gounod) Di 16. 06.19.00 FAUST (Charles Gounod) Do18. 06.19.30 DIE SCHWEIGSAME FRAU (Richard Strauss) WA Fr 19. 06.19.00 AIDA (Giuseppe Verdi) Sa 20. 06.19.30 FAUST (Charles Gounod) Mo22. 06.19.00 AIDA (Giuseppe Verdi) Di 23. 06.19.00 FAUST (Charles Gounod) Mi 24. 06.19.00 DIE ZAUBERFLÖTE (W. A. Mozart) Faust Fr 26. 06.19.00 AIDA (Giuseppe Verdi) Sa 27. 06.19.00 DIE ZAUBERFLÖTE (W. A. Mozart) Mo29. 06.19.00 AIDA (Giuseppe Verdi) Di 30. 06.19.00 DIE ZAUBERFLÖTE (W. A. Mozart) Werkeinführung und Informationen ab 45 Minuten vor der Vorstellung Mit Unterstützung von In Kooperation mit N° 130 5 Olga Esina (Anna), Vladimir Shishov (Wronski) Nicht gesellschaftsfähig Zur Premiere von Anna Karenina im Haus am Ring W enn Boris Eifmans Literaturballett Anna Karenina von der Volksoper Wien, wo es seit 2006 mit größtem Erfolg gegeben wurde, nun in das Haus am Ring übernommen wird, findet die Tragödie um jene Frau, die aus leidenschaftlicher Liebe ihre angesehene Stellung innerhalb der russischen Gesellschaft aufgibt, um mit dem jungen Grafen Wronski zu leben, Eingang in jene institutionalisierte Einrichtung, die auch heute noch ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens eines Staates ist, eine Stellung freilich, die im kaiserlichen Russland von weit größerer Bedeutung war. Bezahlt aus der privaten Schatulle des Zaren, war die Oper jener Ort, wo der Herrscher für die Öffentlichkeit nicht als ferne abstrakte Figur an der Spitze einer Hierarchie stand, sondern Abend für Abend physisch anwesend sein konnte. (Auch aus diesem Grund gehörte der Posten des Intendanten der Kaiserlichen Theater zu den am meisten begehrten Positionen des 6 N° 130 Zarenreiches.) Diese Gegebenheit – die Institution Oper als gesellschaftlicher Mittelpunkt des Reiches – setzt Tolstoi in seinem 1878 in Buchform erschienenen Roman als dramaturgisches Mittel ganz bewusst ein. Anna hat ihren Mann und ihr Kind zu Gunsten des Grafen verlassen, nach dem Taumel der ersten Zeit der Liebe, holt sie die Realität ein. Sie wagt es, nach dieser von der Gesellschaft als unverzeihlich angesehenen Tat, ihre neue Stellung öffentlich zu überprüfen. Sie wagt es, als Ehebrecherin in die Oper zu gehen. Tolstoi schreibt: „Wer sie und ihren engeren Kreis nicht kannte, wer die zahllosen Äußerungen des Bedauerns, der Entrüstung, der Verwunderung nicht gehört hatte, womit man in diesem engeren Kreis seinem Erstaunen darüber Luft machte, dass sie gewagt hatte, sich so ostentativ in der Gesellschaft zu zeigen, noch dazu in dieser ihre Schönheit herausfordernden Spitzentoilette – wer von alledem nichts wusste, nicht wusste, dass ihr zumute war wie dem Verbrecher am Schandpfahl, der musste hingerissen sein von der königlichen Haltung dieser schönen Frau.“ Anna Karenina wird nunmehr von der Gesellschaft, in der sie als Gemahlin eines hohen, das heißt, dem Zaren nahe stehenden Beamten, eine bedeutende Stellung eingenommen hatte, geächtet. Der Besuch in der Oper wird zum Dreh- und Angelpunkt des Romans, er markiert die Wende der Liebesgeschichte. Die nicht mehr gesellschaftsfähige Anna muss erkennen, dass sie dem Untergang geweiht ist. Wie für Anna Karenina war auch für den russischen Choreographen Boris Eifman die Institution Oper von größter Bedeutung. Ihm, dem Neuerer und deshalb außerhalb der Norm Stehenden, war es in der Sowjetunion zunächst verwehrt gewesen, in der Oper zu arbeiten. Kraft seines außergewöhnlichen Talents und der Erfolge, die er trotz der Abschiebung an un- Steckbrief Anna Karenina Kirill Kourlaev (Karenin) geeignete Auftrittsorte erzielen konnte, gelang ihm, was Anna als eine im 19. Jahrhundert agierende Frau nicht gelungen war. Eifman musste schließlich von den politischen Machthabern als besondere künstlerische Kraft anerkannt werden, eine Kraft, der man letztlich auch den Zugang in große Häuser nicht verwehren konnte. Die im Zuge der Perestroika Ende der achtziger Jahre möglich gewordenen Auslandsgastspiele von Eifmans eigenem Ensemble bestätigten auch in westlichen Ballettmetropolen seinen Ruf, der kreativste und innovativste Choreograph seines Landes zu sein. Eine zentrale Stellung in Eifmans mehr als 40 Werke umfassenden Œuvre nehmen Ballettadaptionen russischer Literatur ein – von Dostojewskis Idiot (1980) und Brüder Karamasow (1995) über Tolstois Anna Karenina (2005) zu Tschechows Die Möwe (2007) und Puschkins Eugen Onegin (2009) –, wobei die von Leidenschaft und Verzweiflung erfüllte Liebestragödie nach Tolstois Roman aufgrund ihres dynamischen Bewegungskonzepts als Eifmans Meisterwerk angesehen wird und ihr Schöpfer 2006 mit dem begehrten Preis Benois de la Danse ausgezeichnet wurde. Alfred Oberzaucher Anna Karenina Ballett in zwei Akten von Boris Eifman nach dem Roman von Leo Tolstoi Choreographie und Inszenierung Boris Eifman Musik Peter Iljitsch Tschaikowski Bühnenbild Sinowi Margolin Kostüme Slawa Okunew Licht Gleb Filschtinski Dirigent Alfred Eschwé / Guillermo García Calvo° Anna Olga Esina / Irina Tsymbal* / Ketevan Papava° Wronski Vladimir Shishov / Mihail Sosnovschi* / Shane A. Wuerthner° Karenin Kirill Kourlaev / Gregor Hatala* / Eno Peci° Übernahme aus der Volksoper Wien Premiere in der Wiener Staatsoper: 8. Juni 2009 Reprisen: 10., 12.*, 14.*, 15.°, 17.° Juni 2009 Das Ballett beginnt mit einer Ballszene. Anna und ihr Mann Karenin, ein hoher Beamter des Zaren, mischen sich unter die Gäste. Karenin ist ein steifer, gefühlskalter Mann, dem sein persönliches Ansehen und die Wertschätzung der Gesellschaft überaus wichtig sind. Er ist stolz auf seine bildschöne und allseits beliebte Frau Anna. Diese allerdings ist in dieser Ehe sehr unglücklich – ihre ganze Zuneigung und Liebe gilt einzig ihrem kleinen Sohn. Während des Ballgeschehens begegnet Anna dem jungen, attraktiven Grafen Wronski. Spontan verlieben sich die beiden ineinander. Sie gesteht ihrem Mann ihre Liebe zu Wronski und bittet ihn um Scheidung. Schon allein wegen seiner Stellung am Zarenhof und des möglichen Geredes in der Gesellschaft lehnt Karenin diese Bitte ab. Als Anna sich weigert, die Ehe mit ihm fortzusetzen, entzieht er ihr den geliebten Sohn. Anna leidet sehr darunter und verlässt gemeinsam mit Wronski Russland, um im fernen Italien Ablenkung zu suchen. Dort leidet sie trotz rauschender Feste unter der Trennung von ihrem Sohn und überzeugt Wronski schließlich, mit ihr nach Moskau zurückzukehren. Hier erlebt sie neue Kränkungen – einerseits durch ihren Mann und andererseits durch die Gesellschaft, die sie wegen ihres Verhältnisses zu Wronski verachtet und ablehnt. Da auch Wronski seine Zeit immer häufiger bei Trinkgelagen mit seinen Offiziersfreunden verbringt, zieht sich Anna immer mehr in die Isolation und in Wahnvorstellungen zurück. In ihrer Verzweiflung sieht sie nur einen Ausweg aus ihrer aussichtslosen Situation: in der Dämmerung geht sie zum Bahnhof und wirft sich vor einen herannahenden Zug. Uraufführung 31. März 2005, St. Petersburger Staatliches Akademisches Ballett-Theater Boris Eifman, St. Petersburg Wiener Erstaufführung: 24. November 2006, Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper, Volksoper Wien N° 130 7 PB: Nun, da die Partie sowohl von Heldentenören, ganz leichten Tenören und lyrischen Tenören gesungen wird, sind die Herausforderungen je nach Stimmtypus unterschiedlich. Ich finde, dass mir die Rolle geradezu auf den Leib oder besser, die Stimme geschrieben worden ist, und so gab es für mich eigentlich nur eine Schwierigkeit, die zu lösen war: Den Altersunterschied des Faust zwischen dem Prolog, in dem er ja als Greis dargestellt wird und dem Rest der Oper, wo er deutlich jünger zu sein hat, glaubhaft zu vermitteln. Diesen Unterschied möchte und werde ich nicht nur vom Schauspielerischen zeigen sondern auch vokal. Im Prolog lege ich den Fokus also nicht auf die Stimmschönheit wie in den späteren Teilen, sondern versuche das Alter Fausts sowie eine gewisse Bitterkeit zu zeigen. Als ich die Partie zum ersten Mal in Covent Garden sang, habe ich mit meinem Gesangslehrer in der Vorbereitungsphase intensiv Farben und Schattierungen der Stimme gesucht, die dieses hohe Alter gut charakterisieren. Es war ein langer Prozess – aber – wenn man lange sucht, findet man auch einiges! Piotr Beczala als Alfredo in La traviata Ein idealer Interpret r gilt als einer der besten Tenöre der Gegenwart, als lyrischer Tenor par excellence, mit einer fabelhaften Gesangstechnik und einem wunderschönen Timbre: der aus Polen stammende Piotr Beczala. Im Haus am Ring debütierte er 1996 mit dem Tenorpart in Bruckners Te Deum im Zuge eines Mahler-Gedächtniskonzertes unter Carlo Maria Giulini. Seine erste Opernrolle an der Staatsoper galt dem Tamino in Mozarts Zauberflöte. Seither war er hier auch noch als Belmonte (Entführung aus dem Serail) und Alfredo (La traviata) zu hören. Im Juni wird Piotr Beczala sein Wiener Publikum in der Titelpartie von Gounods Faust beglücken. Anlässlich dieser Aufführungsserie führte er mit Andreas Láng das folgende Gespräch. p: Wie sieht es eigentlich in puncto Stimmfarbe und Stimmführung aus, wenn man die unterschiedlichen Sprachen des Opernrepertoires miteinander vergleicht? PB: Natürlich hat man als Sänger ein Grundtimbre, eine Basis sozusagen. Aber selbstverständlich entstehen durch jede Sprache andere Voraussetzungen. Die vielen Konsonanten im Deutschen erhöhen die Verständlichkeit, das hilft der sogenannten Stütze beim Singen … pro:log: Herr Beczala, Sie singen im Juni an der Staatsoper den Faust. Den Gounodschen Faust – in Ihrem Repertoire befinden sich ja sogar zwei verschiedene Fauste. Piotr Beczala: Ja, der von Gounod und jener von Berlioz, wobei ersterer, was die Büh- p: Deutsch ist also leichter für das Stützen als das Italienische? PB: Es ist anders. Beim Italienischen besteht die Stütze die ganze Zeit über und muss nicht durch Konsonanten und Phrasierungen kontrolliert werden. Das ist leichter Piotr Beczala singt an der Wiener Staatsoper erstmals den Faust E 8 P: Ist es aber nicht gefährlich für die Stimme, wenn man vokal charakterisiert? PB: Doch. Aber Gott sei Dank dauert der Prolog nur eine Viertelstunde. Wenn ich die ganze Oper lang auf diese Weise weiter singen müsste, liefe ich vielleicht Gefahr, manches am Timbre vorübergehend zu schädigen, was ich mir jahrelang erarbeitet habe. Vorallem dann, wenn diese Charakterisierung unbewusst geschähe. Wenn der Sänger jedoch weiß, was er macht, und vor allem, wie er es macht, dann ist das Gefahrenpotenzial kleiner. N° 130 nenwirksamkeit und die Dramaturgie betrifft opernhafter ist als Damnation de Faust, also die Berlioz-Version. p: Wo liegen denn die besonderen stimmlichen Herausforderungen beim Faust von Gounod? und zugleich schwieriger als beim Deutschen, da man insgesamt bewusster singen muss. in der Oper, muss letztlich bewusst gespielt werden damit die Zuschauer es als wahr empfinden. p: Und wie sieht es in ihrer Muttersprache, im Polnischen aus? PB: Die slawischen Sprachen, wie polnisch oder tschechisch, nehmen eine Sonderposition ein: Man hat den gestützten Ton, wie beim Italienischen und die Frage der Textverständlichkeit, wie beim Deutschen. Das ist nicht gerade leicht und mit ein Grund, warum polnisch nicht gerade eine typische Opernsprache ist. p: Woher wissen Sie, wenn Ihnen eine neue Rolle angeboten wird, ob Sie diese ins Repertoire aufnehmen können ohne stimmlich Probleme zu bekommen? PB: Wir sind nicht mehr in der Situation wie Enrico Caruso oder Benjamino Gigli, für deren Stimme bestimmte Rollen geschrieben wurden. Die Partien, die den Sängern heute angeboten werden, sind zumeist seit hundert oder zweihundert Jahren im Repertoire, die kennt man und weiß daher ungefähr ob diese für einen selbst in Frage kommen oder nicht. Wenn allerdings etwas Ausgefalleneres auftaucht, dann schaue ich mir die Partitur natürlich genauer an. Ich hatte vor kurzem ein Angebot für Robert le diable, ließ mir die Noten zukommen und habe gesehen, dass es ein Unfug gewesen wäre, die Partie einzustudieren. Schon zwei Vorstellungen mit solchen Rollen können eine Stimme wie die meine auf längere Zeit schädigen. p: Haben Sie einige Ihrer Rollen noch in Ihrer ehemaligen Heimat auf polnisch gesungen? PB: Nein. Die meisten meiner Rollen habe ich ja hier im Westen gelernt und gesungen. p: Sie gelten als ein sehr kluger und vorsichtiger Sänger. Sie würden niemals eine Partie singen, die ihrer Stimme schaden könnte. PB: Ich habe viel zu viel Spaß beim Singen und möchte die Zeit, die mir diesbezüglich gegeben ist, nicht vorzeitig verkürzen indem ich mir mein Material ruiniere. Außerdem glaube ich an eine natürliche Entwicklung der Stimme. Ich betrachte mich als typischen lyrischen Tenor, der beim ganz leichten Mozart beginnt und schließlich in den schweren Verdi hineinwächst. Zur Zeit befinde ich mich auf dem halbem Weg: Den ganz leichten Mozart singe ich praktisch nicht mehr, habe aber schon leichtere Pucccini- und Verdi-Rollen ins Repertoire aufgenommen – zuletzt etwa den Gustav im Maskenball. p: Manche Sänger haben die Gewohnheit, während einer Vorstellung mit der Stimme sparsam umzugehen. Also am Beginn weniger zu geben, um am Ende noch etwas zu haben. PB: Ich weiß, es gibt Kollegen, die so vorgehen. Das ist aber, meines Erachtens nach, falsch. Wenn man nur Rollen interpretiert, die man stimmlich und emotional unter Kontrolle hat, also keine Partien wählt, die einen an vokale Grenzen bringen, besitzt man auf jeden Fall genügend Reserven, um während einer Aufführung die ganze Zeit über alles geben zu können, ohne am Ende der Vorstellung Verschleißerscheinungen zu bemerken. p: Was heißt emotional unter Kontrolle? PB: Es ist ein Paradoxon: Wenn man sich in einer Rolle emotional verliert, ist man als Sänger verloren. Alles was auf der Bühne dargestellt wird, egal ob im Schauspiel oder p: Inwieweit beschäftigen Sie sich auch mit den literarischen Vorlagen beim Erlernen einer Opernpartie: Also im Falle des Faust mit den Goethe-Stücken? PB: Als seriöser Sänger hat man sich sogar sehr intensiv mit dem Stück, mit der Dramaturgie und mit den Vorlagen auseinanderzusetzen. Erstens einmal ist das für die eigene Interpretation hilfreich und zweitens sollte man vorbereitet sein, wenn es zu inhaltlichen Diskussionen mit einem Regisseur kommt. Wenn Regisseure, wie es heute leider des öfteren vorkommt, die ursprüngliche Geschichte zu stark verformen und außerdem womöglich vergessen, dass die Musik im Vordergrund steht, muss man in der Lage sein, Fehler im Inszenierungskonzept aufzuzeigen. p: Und wie sieht es in musikalischen Fragen aus? Was passiert, wenn etwa ein Dirigent ein viel zu schnelles oder zu langsames Tempo nimmt? PB: Natürlich ist man gelegentlich gezwungen ein paar zusätzliche Atemzüge einzubauen oder einige wegzulassen, wenn die angeschlagenen Tempi dies erfordern, aber ich habe das Glück, nur mit Dirigenten zusammenzuarbeiten, die keine unmotivierten Interpretationen vornehmen. Und diskutieren kann man selbstverständlich jederzeit. Kurz gefasst Piotr Beczala zählt zu den Hauptrepräsentanten im lyrischen Tenorfach. In der Folge internationaler Erfolge u. a. an der New Yorker Met (Rigoletto), an der Münchner Staatsoper (La traviata und Werther), am Londoner Covent Garden (Faust und Eugen Onegin), an der Mailänder Scala (Rigoletto) und an der Staatsoper Unter den Linden Berlin (Un ballo in maschera). In Südpolen geboren und ausgebildet gelangte er nach dem ersten Engagement in Linz an die Zürcher Oper, der er seitdem eng verbunden ist. Neue Partien in anderen Opernhäusern betreffen den Prinzen in Rusalka (Salzburger Festspiele), den Faust in La Damnation de Faust (Madrid) und den Roméo (New Yorker Met). Auftritte an der Wiener Staatsoper 2009/2010 Faust / Faust 13., 16., 20., 23. Juni 2009 5., 7., 10., 13. September 2009 Rodolfo / La Bohème 5., 8., 11. April 2010 N° 130 9 Ring-Tagung Europäische Traditionen und Paradigmen P arallel zu den ersten zyklischen Aufführungen des neuen Ring veranstalten die Europäische Musiktheater-Akademie (EMA) und die Wiener Staatsoper in Kooperation mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien am 5. und 6. Juni 2009 im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper eine Tagung zu Wagners NibelungenTetralogie. Während deren Interpretation im deutschsprachigen Raum durch zahlreiche Publikationen gut dokumentiert ist, besitzen wir nur sehr ungenügend Kenntnis über ihre gesamteuropäische Rezeption. Die Tagung macht es sich zur Aufgabe, den mythologischen, archetypischen, allgemein-menschlichen und implizit wie explizit politischen Deutungsmustern, die die wechselvolle Auseinandersetzung mit Wagners Werk bestimmen, in Fallbeispielen aus Osteuropa, dem Baltikum, Skandinavien, Südeuropa sowie Frankreich, England und Italien nachzuspüren. Dabei werden der komplexe Zusammenhang aus Inszenierung, ästhetischem und gesellschaftlichem Diskurs, die Verortung von Wagners Weltdrama in konkreten gesellschaftlichhistorischen Kontexten zur Diskussion gestellt. Inwieweit gegenwärtig bei Wagners Werk Weltanschauungen verhandelt werden, soll zuletzt anhand aktueller Ring-Inszenierungen hinterfragt werden. Programm: Freitag, 5. Juni 09 Ring-Inszenierung im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen Udo Bermbach, Hamburg Der neue Wiener Ring Franz Welser-Möst , Rolf Glittenberg (angefragt), Ioan Holender, Adrian Eröd, Tomasz Konieczny, Konrad-Paul Liessmann; Moderation: Wilhelm Sinkovicz Zwischen Aquarien und mythologischen Wolkenkratzern. Zur Rezeption des Ring in Wien Andreas Láng, Oliver Láng österreichisches theater khm museum SCHWÄNE und FEUERVÖGEL Les Ballets Russes 25. 6. – 27. 9. 2009 Lobkowitzpl. 2 · Wien I · www.theatermuseum.at 10 N° 130 Unsere Leipziger Nibelungen 1973 bis 1976 Joachim Herz, Dresden Experiment und Ratlosigkeit: Ring-Produktionen im deutschen Sprachraum 1999-2009 Sven Friedrich, Bayreuth Gibt es eine Ring-Tradition in der Schweiz seit Wagners Züricher Lesungen? Mathias Spohr, Zürich Verspätete Rezeption im Geburtsland des Wagnérisme – Der Ring in Frankreich Hermann Grampp, Paris/Berlin Il Lutero della musica: Anmerkungen zur Ring-Rezeption in Italien Daniel Brandenburg, Bayreuth/Wien Samstag, 6. Juni 08: Reichsdämmerung und Ring-Inszenierung – aus britischer Sicht John Deathridge, London Nordic Encounters with Der Ring des Nibelungen Hannu Salmi, Turku Der Nibelungenring im Baltikum Kristel Pappel, Tallinn Wagner in einem wagnerlosen Land. Ring-Rezeption in Polen Krzysztof Kozlowski, Posen Was bedeutet die Energie eines Künstlers? Zur Rezeption des Ring des Nibelungen in Russland Alexej Parin, Moskau Die Ringträger in Budapest Tibor Tallián, Budapest Der Ring in Lissabon im Paradigmenwechsel der Kommunikation: 1909-2009 Mário Vieira de Carvalho, Lissabon Ring des Nibelungen in postmodernen Perspektiven um die Jahrtausendwende Susanne Vill, Bayreuth Zur gegenwärtigen Verortung von Wagners Ring Impuls / Moderation: Stephan Mösch (Berlin), u.a. mit: Achim Freyer (Berlin) (angefragt), Joachim Herz (Dresden), Kasper Bech Holten (Kopenhagen), Ami Maayani (Tel Aviv), Gerd Rienäcker (Berlin) Richard Wagners Ring des Nibelungen: Europäische Traditionen und Paradigmen 5. und 6. Juni 2009, ab 9.00 Uhr Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper Inhaltliche Planung: Generalsekretariat der Europäischen Musiktheater-Akademie (EMA) / Dr. Isolde Schmid-Reiter Der Eintritt ist frei Le nozze di Figaro Musikalischer Brückenschlag Verein CEE-Musiktheater: 5 Jahre erfolgreiche Arbeit S chon in den Jahren 2002 und 2003 wurden in Wien osteuropäische Operndirektorenkonferenzen abgehalten. Dank der finanziellen Zusagen der Republik Österreich sowie der Deutsche Bank Stiftung wurde die bei diesen Konferenzen geborene und von Direktor Holender konsequent verfolgte Idee eines Förderprogramms für die Opernhäuser Osteuropas 2004 in die Tat umgesetzt. Um einen sinnvollen Einsatz der finanziellen Mittel zu ermöglichen, entschlossen sich die beiden Hauptsponsoren, die Zuwendungen auf die damals noch nicht zur EU gehörigen Länder des ost- bzw. südosteuropäischen Raumes zu konzentrieren. La cenerentola Das Förderprogramm wurde im Wesentlichen auf vier Aktivitäten konzentriert: Unterstützung von Nachwuchssängern dieser Opernhäuser, Kooperationen zwischen den Opernhäusern der Region, künstlerischer Austausch und eine – soweit möglich – materielle Hilfestellung für die Ausstattung der Orchester sowie der Bühnentechnik dieser Opernhäuser. Insgesamt erhielten seit 2004 über 50 junge Sänger ein Stipendium des Vereins. Darüber hinaus konnten die Stipendiaten mit namhaften Künstlern in den Sommerakademien in den Klöstern Heiligenkreuz und Vorau zusammen zu arbeiten. Einige davon Die Zauberflöte wurden zu wertvollen Ensemblemitgliedern ihrer Häuser bzw. haben auch bereits den Weg an mehrere bedeutende Häuser gefunden, ohne jedoch die Bindung an ihre Stammhäuser gänzlich zu verlieren. Die Namen Durlovski, Németi und Ilincai sind den aufmerksamen Besuchern der Wiener Staatsoper wahrscheinlich nicht entgangen. Die wahre Herausforderung war jedoch, den Kerngedanken der Opern-Koproduktionen zwischen den Häusern der Region in die Tat umzusetzen. Nicht nur, dass es sprachliche und historische Barrieren zwischen den Ländern (und Häusern) zu überwinden galt, gestaltete sich auch die Bewältigung der organisatorischen Probleme überaus schwierig. Noch dazu wurde von allen Beteiligten der Anspruch erhoben, mit geringsten Mitteln anspruchsvolle Produktionen auf die Bühne zu bringen. An dieser Stelle sei auch jenen Firmen gedankt, die einzelne Projekte mit zusätzlichen finanziellen Mitteln unterstützten. Die Koproduktionen von Die Zauberflöte (Skopje, Sofia, jeweils in deutscher Sprache!), eine bestens gelungene Le nozze di Figaro-Produktion (Bukarest, Timisoara), sowie die beiden Rossini-Opern L’Italiana in Algeri (Skopje, Belgrad) sowie La Cenerentola (Bukarest, Zagreb) wurden erfolgreich in Szene gesetzt und fanden auch in einschlägigen Medien eine positive Resonanz. Timisoara produzierte L´elisir d´amore und gastierte damit in Sarajewo. Sofia wird schließlich im Juni 2009 erstmals in der Geschichte der Nationaloper eine szenische Aufführung der Salome erleben. Mit Jahresmitte 2009 wird nun das Förderprogramm auslaufen. Zum Abschluss werden zwei Stipendiaten-Konzerte in Tirana und Wien stattfinden. Freunde und Förderer des Vereins, aber auch interessiertes Opernpublikum, sind dazu herzlich eingeladen. Johann Maurer / Annelie Fritze Abschlusskonzert 28. Juni 2009, 11:00 Uhr Matinee CEE Musiktheater mit Stipendiaten von CEE Musiktheater Klavier: Speranza Scappucci Gustav Mahler-Saal / Wiener Staatsoper Zählkarten bis 20. Juni 2009 nach Verfügbarkeit unter: [email protected] oder Tel: 524 44 2673 N° 130 11 repertoire im Juni 2009 Lucia di Lammermoor > 1., 5. Juni Nichts belegt die Popularität von Donizettis Lucia di Lammermoor im 19. Jahrhundert eindrucksvoller als die Tatsache, dass diese Oper gleich in zwei Romanen der Weltliteratur Eingang fand: in Flauberts Madame Bovary und in Tolstois Anna Karenina. Als Symbol unglücklicher Liebe wird in beiden Werken genau auf Donizettis Oper Bezug genommen, wenn deren Heldinnen schwere Gefühlskrisen durchmachen. Auch Lucia (KS Edita Gruberova) wird es verwehrt, ihre Liebe zu leben. Nicht Edgardo (Matthew Polenzani) darf sie die Hand zum Bund fürs Leben reichen, ihr Bruder Enrico (Boaz Daniel) zwingt sie zur Heirat mit Arturo, worauf Lucia dem Wahnsinn verfällt ... Eugen Onegin > 2., 4.Juni Eugen Onegin ist ohne Zweifel die bekannteste Oper von Peter I. Tschaikowski. In diesem berühmten Musiktheaterwerk, das auf einem Stoff von Puschkin basiert, geht es um den oberflächlichen und gelangweilten Dandy Eugen Onegin (Simon Keenlyside), der von der schönen, aber zurückgezogenen Tatjana (Tamar Iveri) geliebt wird, sie aber zurückweist. Im sinnlosen Duell tötet Onegin seinen Freund Lenski (KS Ramón Vargas); Jahre später trifft der ruhelose und einsame Onegin wieder auf Tatjana, die aber inzwischen den angesehenen Fürsten Gremin (Ain Anger) geheiratet hat. Zu spät glaubt Eugen Onegin, in ihr die große und rettende Liebe seines Lebens zu erkennen. Dirigent der Aufführungen ist Musikdirektor Seiji Ozawa. Das Rheingold > 6. Juni Das Rheingold steht am Anfang der Ring des Nibelungen-Tetralogie von Richard Wagner. Das von ihm als Vorabend benannte Werk berichtet von dem Raub des Nibelungengoldes durch den Nachtalben Alberich, von dessen Verfluchung der Liebe und dem Schmieden des machtvollen Rings. Durch diese Taten kommt das Geschehen ins Rollen, das letztendlich zum Brand Walhalls führen wird. Im Juni ist Das Rheingold – die Premiere wurde im vergangenen Mai gefeiert – in dieser Saison zum letzten Mal auf dem Spielplan. Es dirigiert Franz Welser-Möst, zu hören sind unter anderem Juha Uusitalo als Wotan, Tomasz Konieczny als Alberich, Adrian Eröd als Loge, Ricarda Merbeth als Freia, Janina Baechle als Fricka und Herwig Pecoraro als Mime. Die Walküre > 7. Juni In der Walküre (der zweite Teil des Ring des Nibelungen) wird die Geschichte Siegmunds erzählt, der mit Sieglinde, die mit Hunding verheiratet ist, einen Sohn zeugt: den Helden Siegfried. Fricka, die Hüterin der Ehe und Gattin Wotans, fordert daraufhin von ihrem Ehemann seinen Tod. Doch Wotans Lieblingstochter Brünnhilde, eine Walküre, versucht gegen den Willen ihres Vaters Siegmund zu schützen. Als Strafe wird sie daraufhin von Wotan in tiefen Schlaf versenkt und mit einem schützenden Feuergürtel umgeben, den nur der Stärkste aller Helden durchschreiten kann. Es singen unter Franz Welser-Möst unter anderem Johan Botha, Juha Uusitalo, Eva Johansson und Nina Stemme. Siegfried > 9. Juni Im Zentrum des dritten Teils der Ring des Nibelungen-Tetralogie steht Siegfried (Stephen Gould), der Sohn von Siegmund und Sieglinde, der beim Alben Mime (KS Herwig Pecoraro) aufwächst. Siegfried tötet den Drachen Fafner, der den Nibelungenhort besitzt und bewacht, gewinnt den Schatz und den umworbenen Ring des Nibelungen tötet auch Mime, der ihm nach dem Leben trachtet, überwindet den Wanderer (Juha Uusitalo) und trifft – vom Waldvogel angeleitet – schließlich auf die schlafende Brünnhilde (Nina Stemme), nachdem er den schützenden Feuergürtel durchschritten hat. Beide verlieben sich ineinander. Dirigent der Siegfried-Aufführungen ist Franz Welser-Möst. 12 N° 130 > 11. Juni Götterdämmerung Im letzten Teil des Ring des Nibelungen verlagert sich das Geschehen in die Menschenwelt: Siegfried (Stephen Gould) kommt an den Gibichungen-Hof, an dem Hagen (Eric Halfvarson), der Halbbruder von König Gunther und Gutrune und Sohn Alberichs, seine dunklen Intrigen spinnt. Das Ziel Hagens ist die Gewinnung des Nibelungen-Rings und der Tod Siegfrieds. Als Brünnhilde (Eva Johansson) sich von Siegfried verraten glaubt, verrät sie Hagen die Verwundbarkeit Siegfrieds, den Hagen daraufhin tötet. Zuletzt geht Walhall, die große Götterburg, in Flammen auf: den Menschen ist es nun gegeben, eine bessere Welt zu gestalten und Liebe und Macht miteinander zu versöhnen. Dirigent ist wieder Franz Welser-Möst. > 13., 16., 20., 23. Juni Faust Für Komponisten war die Vertonung des Faust ein besonderes Wagnis: war doch dieser Theaterstoff von Johann Wolfgang von Goethe so stark geprägt und bestimmt, dass jede Neubehandlung vom Publikum – und vor allem von den Kritikern – zumindest mit Stirnrunzeln betrachtet wurde. Charles Gounod wagte es dennoch – und schuf mit seiner Faust-Oper einen Hit, der seit seiner Uraufführung zum Standard-Repertoire jedes wichtigen Opernhauses gehört. So stand das Werk etwa im Haus am Ring bisher mehr als 650mal auf dem Spielplan! In der aktuellen Serie von Faust sind unter anderem zu hören: Piotr Beczala in der Titelrolle, Soile Isokoski als Marguerite, Kwangchul Youn als Méphistophélès, Adrian Eröd als Valentin. Es dirigiert Bertrand de Billy. > 19., 22., 26, 29. Juni Aida Es sollte zunächst eine feierliche Hymne zur Eröffnung des neuen Opernhauses in Kairo und zur Einweihung des Suezkanals werden, ein Wunsch, den Verdi ablehnte. Erst später willigte der Komponist ein, eine Oper für das Opernhaus in Kairo – nämlich Aida – zu schreiben. Zu Grunde liegt ein ägyptischer Stoff: Die äthiopische Sklavin Aida und der ägyptische Feldherr Radames lieben einander – doch steht zwischen dieser Liebe der kriegerische Konflikt ihrer beiden Heimatländer. Ein gleichsam menschliches wie auch politisches Werk also, das am 24. Dezember 1871 im Opernhaus in Kairo zur erfolgreichen Uraufführung kam. Im Juni zu hören: Johan Botha als Radames, Violeta Urmana in der Titelrolle, Luciana D`Intino als Amneris. > 24., 27., 30. Juni Die Zauberflöte Antike Weisheit oder Wiener Vorstadtdenken? Mozarts Zauberflöte lässt viele Deutungen zu, erlaubt zahlreiche Wege der Interpretation. Die Suche Taminos nach Pamina, aber auch nach geistiger Erleuchtung steht im Kontrast zu jener des Papageno, der sich weniger hehre Ziele steckt. Mozart hat jedenfalls Werk geschaffen, das von Beginn an vom Publikum angenommen, von den Künstlern geschätzt wurde. An der Staatsoper wird die Inszenierung Marco Arturo Marellis sowohl der ästhetischen, der intellektuellen, aber auch der unterhaltsamen Ebene des Werkes gerecht. Als Tamino ist Matthew Polenzani zu hören, als Pamina Alexandra Reinprecht. Weiters: Hans Peter Kammerer (Papageno), Stefan Kocan (Sarastro) und Jennifer O‘Loughlin / Jane Archibald (Königin der Nacht). Werkeinführungen Zu gleich mehreren unterschiedlichen Produktionen bietet die Wiener Staatsoper im Juni kostenlose Werkeinführungen an: Zu Eugen Onegin, Faust, Schweigsame Frau, weiters zum kompletten Ring des Nibelungen, also zu Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung. Diese Werkeinführungen finden wie immer eine halbe Stunde vor Beginn der jeweiligen Vorstellung im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper statt. Dabei wird von der Dramaturgie allerlei Wissenswertes rund um die Biografie der Komponisten, die Entstehung des betreffenden Werkes und die Aufführungsgeschichte erzählt. Zusätzlich werden Information zur aktuell gezeigten Inszenierung geboten und einige musikalische Besonderheiten vorgestellt. N° 130 13 Ballettrepertoire Rollendebüts Ketevan Papava (Anna), Shane A. Wuerthner (Wronski) Guillermo García Calvo (Dirigent), in Anna Karenina am 15. Juni 2009 Denys Cherevychko (Prinz Nussknacker) Auszeichnung Gyula Harangozó wurde am 1. Mai im Rahmen einer Gala im Budapester Operettszinház mit dem Tanzpreis EuroPAS ausgezeichnet. Als Tänzer wirkte András Lukács mit. choreo.lab 09 Volksoper Wien: DER NUSSKNACKER Gyula Harangozós Fassung des TschaikowskiKlassikers wird in dieser Saison noch dreimal in der Volksoper Wien getanzt. Am 18. Juni verkörpern Maria Yakovleva und Gregor Hatala das Prinzenpaar, am 28. und 30. (vormittags) Juni sind Aliya Tanikpaeva und Denys Cherevychko die Hauptrollenträger. Die Partie des Drosselmeyer ist in allen Vorstellungen mit Kirill Kourlaev besetzt. Matinee der Ballettschule der Wiener Staatsoper Die in der Wiener Staatsoper am 21. Juni (Beginn 11.00 Uhr) von allen Klassen der Ballettschule bestrittene Matinee am Ende des Schuljahrs gibt Einblick in das breitgefächerte Unterrichtsangebot dieses Instituts. Geboten wird Klassik – etwa Ausschnitte aus Petipas Die Bajadere –, Tom Schillings bekanntes Duo Match, ein Pas de Quatre in der Choreographie von Albert Mirzoyan, 14 N° 130 zeitgenössische Choreograpien von Carole Alston-Bukowsky, Balázs Delbó, Alain Michigant und Evelyn Téri, ein von Hedi Richter im Wiesenthal-Stil choreographierter Strauß-Walzer, Volkstanznummern von Lucian Necsea und Peter Rille, sowie – getanzt von der Theaterklasse – eine Choreo­ graphie von Michael Kropf zu Musik von Karl Jenkins. Samuel Colombet, Dan Datcu, MarieClaire D’Lyse, Florian Hurler, Valeriy Kaydanovskiy, Tin Kos, Vesna Orlic, Eno Peci und Karina Sarkissova nahmen am 16. und 18. Mai in der Bühne Baden am bereits zum fünften Mal vom Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper durchgeführten Jungchoreographenprojekt teil. Es tanzten Mitglieder des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper und der Theaterklasse der Ballettschule der Wiener Staatsoper sowie Gabriele Haslinger. Ensemble Nina Poláková trat im April gemeinsam mit Rainer Krenstetter bei einer Ballettgala in Rom auf. Karina Sarkissova brachte im April ihre Choreographien Libertango und Die Beichte bei Night of the Dance in St. Valentin und Ybbs zur Aufführung. Gemeinsam mit Denys Cherevychko tanzte sie im Mai den Pas de deux aus Renato Zanellas Aschenbrödel bei Fashion in Dance in Reggio Calabria. Olga Esina gab im Mai ein Gastspiel am Teatro Filarmonico in Verona. Gregor Hatala trat im Mai ebenfalls in Verona auf und präsentiert am 5. Juni beim Istanbul Festival seine Choreographie zu der Suite aus Der Feuervogel, in der er selbst sowie Karina Sarkissova und Mihail Sosnovschi tanzen. Geburtstage Vladimir Tsukanov, ehemaliger Ballettpädagoge und Trainingsleiter, feierte am 25. Mai seinen 80. Geburtstag. Christian Tichy, ehemaliger Ballettmeister und Solotänzer, feiert am 8. August seinen 50. Geburtstag. Die Ballettsaison 2009/2010 Am 29. April präsentierten Ballettdirektor Gyula Harangozó und die kaufmännische Leiterin Mag. Simone Wohinz das Saisonprogramm 2009/2010 des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper. 87 Vorstellungen – 58 im Haus am Ring, 29 im Haus am Währinger Gürtel – sind aufgeboten. Zwei der insgesamt vier Premieren sind Ballettadaptionen weltberühmter literarischer Vorlagen: Jorma Elo wendet sich in der Wiener Staatsoper in seiner Kreation für das Ensemble William Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum zu, Davide Bombana erarbeitet für die Volksoper Wien eine abendfüllende Version seines 2006 entstandenen CarmenBalletts nach Prosper Mérimées Novelle. Eröffnet wird die Ballettsaison in der Staatsoper mit dem Abend Neue Welt des Balletts, der un- 15. September 2009 Premiere in der Wiener Staatsoper 21. November 2009 Premiere in der Volksoper Wien Elo – Forsythe – Kylián – Lukács – Naisy Choreographie und Inszenierung: Davide Bombana Musik: Georges Bizet, Rodion Schtschedrin nach Georges Bizet, Meredith Monk, Alexander Knaifel, Les Tambours du Bronx Bühnenbild, Kostüme, Licht: Dorin Gal Dirigent: Guido Mancusi NEUE WELT DES BALLETTS EDERLEZI (Premiere) Choreographie: Myriam Naisy Musik: Goran Bregović DUO (Uraufführung) Choreographie: András Lukács Musik: Max Richter GLOW – STOP (Wiederaufnahme) Choreographie: Jorma Elo Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, Philip Glass SLINGERLAND PAS DE DEUX (Wiederaufnahme) Choreographie: William Forsythe Musik: Gavin Bryars PETITE MORT (Wiederaufnahme) Choreographie: Jiří Kylián Musik: Wolfgang Amadeus Mozart SECHS TÄNZE (Wiederaufnahme) Choreographie: Jiří Kylián Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Christoph Eberle BALLETT: CARMEN 30. März 2010 Uraufführung in der Wiener Staatsoper EIN SOMMERNACHTSTRAUM Ballett in zwei Akten von Jorma Elo Choreographie: Jorma Elo Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy Bühnenbild und Kostüme: Sandra Woodall Licht: Linus Fellbom Choreographische Assistenz: Nancy Euverink Dirigent: Michael Halász 29. Juni 2010 Premiere in der Volksoper Wien BALLETT GALA terschiedliche Ausprägungen zeitgenössischer Choreographie vorstellt. Den Ausklang der Ballettspielzeit bildet in der Volksoper eine festliche Ballett Gala. Das übrige Repertoire setzt sich in der Staatsoper aus Kenneth MacMillans Mayerling, Rudolf Nurejews Schwanensee (200. Aufführung am 26. Oktober), Roland Petits Die Fledermaus, Gyula Harangozós Der Nussknacker, Boris Eifmans Anna Karenina, John Crankos Romeo und Julia und Coppélia von Gyula Harangozó sen. zusammen, in der Volksoper aus Max und Moritz von Ferenc Barbay und Michael Kropf, Harangozós Der Nussknacker und Ben van Cauwenberghs Tanzhommage an Queen. BALLETT-BONUS Auch in der Saison 2009/2010 gibt es die Möglichkeit, um € 25,- die bundestheater.at-CARD um die Zusatzfunktion BALLETT-BONUS zu erweitern. Ihre Vorteile auf einen Blick: •15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen. •2 Karten pro Vorstellung (aus allen verfügbaren Kategorien) •Karten können im Vorverkauf und an der Abendkasse erworben werden. Der BALLETT-BONUS für die Saison 2009/2010 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. Zum Abschied von Gyula Harangozó Künstlerische Leitung: Gyula Harangozó Dirigent: Guillermo García Calvo N° 130 15 Ein großer Dank an MAGNA! Mit der eben zu Ende gehenden Saison sind wiederum mehrere hundert Schülerinnen und Schüler aus Schulen in ganz Österreich eine intensive, in vielen Fällen sogar erste Opernerfahrung reicher. Aus Wien, Niederund Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, Vorarlberg und der Steiermark kamen an ausgewählten Vorstellungstagen jeweils um die 30 Jugendlichen ins Haus am Ring um einerseits eine Aufführung mitzuerleben, und außerdem einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen machen zu können: Drei Stunden vor Vorstellungsbeginn wurden die Teenager von einem Mitarbeiter der Opernoder Ballett-Dramaturgie in Empfang genommen, um zu den Herzkammern eines Opernhauses geführt zu werden: Auf den 16 N° 130 Schnürboden, auf die Hinter- und Unterbühne, zu den Künstlergarderoben, in die Maske und den Orchestergraben sowie zu der einen oder anderen Probe. Auf diese Weise bekamen die Schüler einen umfassenden Einblick in das Geschehen eines der bedeutendsten Musiktheater der Welt. Eine kurze Werkeinführung sowie ein kostenloses Programmheft gehörten ebenso zum Angebot wie die Gelegenheit, knapp vor Aufführungsbeginn das bereits vollständig aufgebaute Bühnenbild zu betreten. In manchen Fällen bestand nach der Vorstellung noch der Wunsch der Schüler, mit einem der Künstler ausführlich zu diskutieren. Solche abschließenden, in lockerer Atmosphäre abgehaltenen Gespräche fanden dann im festlichen Teesalon des Hauses – dem ehemaligen Pausenraum des Kaisers Franz Josef – manchmal bis nach Mitternacht statt. Dass dies alles – seit vielen Jahren – möglich ist, ist Frank Stronach beziehungsweise MAGNA zu verdanken. Denn durch die Unterstützung von MAGNA konnten die Schülerinnen und Schüler auf besten Plätzen sitzen und zwar zum Preis von Studentenkarten. Den Differenzbetrag auf den regulären Vollpreis übernahm MAGNA in jedem einzelnen Fall und leistete dadurch mit diesem Jugendförderungsprojekt einen weiteren Beitrag zur umfassenden Bildung unserer Jugend. Die Wiener Staatsoper dankt für die Ermöglichung dieses Projekts. Mit Instrumenten und Krautrouladen in die Wiener Staatsoper Steirische Musikschüler und Musikschülerinnen treffen Staatsoperndirektor Ioan Holender und erforschen die Staatsoper. S chüler und Schülerinnen der Musikschule Gleisdorf aus der Steiermark hatten im Rahmen des Projekts ,,projektXchange“ die Möglichkeit zu einer Begegnung mit Staatsoperndirektor Ioan Holender. Das Projekt sieht vor, dass erfolgreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit Migrationshintergrund in Kontakt mit Schülern und Schülerinnen treten. Bereits bei der Begrüßung durch die Kinder der Gleisdorfer Musikschule, die sowohl in deutscher als auch rumänischer Sprache mit Direktor Holender kommunizierten, konnten die steirischen Musikschüler den Hausherrn überraschen: hatten doch einige dieselben rumänischen Wurzeln wie Direktor Holender. Die jungen Musiker ließen es sich nicht nehmen, Direktor Holender auch musikalisch zu begrüßen. Zwei Streichertrios, die bereits beim diesjährigen Landeswettbewerb ,,prima la musica“ als Preisträger auf sich aufmerksam gemacht hatten, spielten eine ,Ouverture des barocken Komponisten Johann Fischer und eine zeitgenössische Suite von H. M. Pressl. Freya Hausbauer (Violine), Irmgard Ramminger (Violine) und Wolfgang Ramminger (Cello) sowie Julia Lehner (Violine), Evelyn Kelz (Violine) und Lukas Schloffer (Cello) absolvierten somit ihren ersten Auftritt in der Staatsoper. Im Gespräch mit Musikschulleiter Gunter Schabl gab Direktor Ioan Holender den Schülern Einblick über seine Kindheit und Jugend in Rumänien. Brennendes Interesse hatten die Musikschüler an der Staatsoper und der Arbeit des Operndirektors. Direktor Holender beantwortete alle Fragen, sprach über die Aufgaben, Anforderungen und den „Alltag“ als Opernchef. Als Geschenk überreichten die steirischen Musikschüler Zeichnungen, die verschiedene Themenkreise Rumäniens beleuchteten. Direktor Holender kommentierte jede einzelne Arbeit und gab so den Kindern Einblick in sein Heimatland. Mit einem alten rumänischen Volkslied, das von Rahela und Susanne Bolos in Originalsprache vorgetragen wurde, und einem Gedicht aus Rumänien, das Sunita Valean vortrug, gelang eine einfühlsame Annäherung an die Kultur des Hausherrn. Als die Kinder dann eine noch ofenfrische Krautroulade nach altem rumänischen Rezept auftischten, war die Freude Direktor Holenders nicht mehr zu übersehen. Zur großen Freude der Musikschüler lud er die Kinder zu einer der Kinderproduktionen ein und versprach die Musikschule Gleisdorf auch persönlich einmal zu besuchen. Die Dramaturgie der Staatsoper ersuchte er, den Schülern im abschließenden Rundgang durch die Staatsoper alle Besonderheiten dieses allerersten Kulturbaus zu zeigen. So hatten die Kinder die Möglichkeit, im Orchestergraben am Pult des Dirigenten zu stehen, aus dem Souffleurkasten zu gucken, den Schnürboden zu erforschen und einmal auf der Bühne der Staatsoper ihre Stimme zu erheben. Für die Schüler der Musikschule Gleisdorf war dieses Projekt eine faszinierende Begegnung mit der Staatsoper Wien und ihrem Direktor, einem besonderen Menschen, der Spuren hinterlässt. Gunter Schabl N° 130 17 OPER im Radio Die Wiener Staatsoper im Radio 20. 6. 2009 / 19.30 Uhr / Ö1 Richard Strauss: Die schweigsame Frau Aufgenommen am 18. Juni 2009 in der Wiener Staatsoper Orchester der Wiener Staatsoper Dirigent: Peter Schneider Mit: Kurt Rydl (Sir Morosus), Adrian Eröd (Barbier), Michael Schade (Henry Morosus), Diana Damrau (Aminta) u. a. 28. 6. 2009 / 15.06 Uhr / Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper und Gespräche mit Künstlern Mit Michael Blees Gesamtopern auf Ö1 6. 6. 2009 / 19.30 Uhr Jules Massenet: Werther Aufgenommen am 6. und 12. März 2009 in der Opéra Bastille Maitrise des Hauts-de-Seins, Kinderchor und Orchester der Opéra National de Paris Dirigent: Kent Nagano Mit: Rolando Villazón, Susan Graham, Ludovic Tézier, Alain Vernhes, Adriana Kucerova, Christian Jean, Christian Tréguier, Vincent Delhoume und Letitia Singleton 13. 6. 2009 / 19.30 Uhr Joseph Haydn: L’isola disabitata Aufgenommen am 7. Juni 2009 im Wiener Musikverein Concentus Musicus Dirigent: Nikolaus Harnoncourt Mit: Christiane Oelze, Christiane Karg, Rainer Trost, Luca Pisaroni Gesamtopern auf Radio Stephansdom 107,3 Beginn jeweils um 20.00 Uhr 02. 06. 2009 Bizet: Carmen 04. 06. 2009 S. Wagner: Schwarzschwanenreich 09. 06. 2009 Verdi: I due Foscari 11. 06. 2009Händel: Jephtha 13. 06. 2009 Bellini: La straniera 16. 06. 2009 Mozart: Demofoonte 18. 06. 2009 Mercadante: Virginia 20. 06. 2009Offenbach: La belle Hélène 23. 06. 2009 Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg 25. 06. 2009Rossini: La pietra del paragone 27. 06. 2009 Verdi: Il trovatore 30. 06. 2009Donizetti: Lucia di Lammermoor Hausdebüts Joji Hattori Dirigent in Die Zauberflöte am 24. Juni 2009 Joji Hattori wurde in Japan geboren und verbrachte seine Kindheit in Wien. Seinen ersten Geigenunterricht erhielt er im Alter von fünf Jahren und führte seine Studien an der Wiener Musikhochschule fort. 1989 gewann er den Internationalen Yehudi Menuhin Violin-Wettbewerb in England. Nach einem Jahrzehnt solistischer Tätigkeit wechselte er mit der Zeit zum Dirigieren über und nahm 2002 am 1. Maazel-Vilar Dirigenten-Wettbewerb teil, bei dem er einen der Hauptpreise erhielt. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb ermöglichte es ihm, sein DirigierDebüt in der New Yorker Carnegie Hall zu geben und Maestro Lorin Maazel als Förderer zu gewinnen. Seit 2004 ist er Associate Conductor beim Wiener Kammerorchester und wurde in diesem Jahr zum ersten Kapellmeister der Oper Erfurt ernannt. Weiters ist Joji Hattori künstlerischer Leiter des Tokyo Ensembles. Als Gastdirigent leitet Joji Hattori unter anderem das Philharmonia Orchestra London, die Wiener Symphoniker, die Slowakische Philharmonie und das Yomiuri Symphonieorchester Japan. Zusätzlich zu seiner Dirigiertätigkeit unterrichtet Joji Hattori an der Royal Academy in London und ist Vorsitzender und Künstlerischer Leiter des Yehudi Menuhin Violin-Wettbewerbs. Publikumsgespräch Am 7. Juni findet um 10.30 Uhr im Marmorsaal der Wiener Staatsoper ein Publikumsgespräch mit Direktor Ioan Holender und dem kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Platzer und Mitgliedern des Publikumsforums statt. Kostenlose Zählkarten sind am Schalter 1 sowie bei der Information in der Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, erhältlich. 18 N° 130 Termine Freunde der Wiener Staatsoper 14. 06. 2009, 11.00 Uhr Künstlergespräch KS Michael Schade Gustav Mahler-Saal Karten und Informationen: Tel.: 01 / 512 01 71 www.opernfreunde.at Rollendebüts Zoryana Kushpler (Olga) in Eugen Onegin am 2. Juni 2009 Piotr Beczala (Faust), Soile Isokoski (Marguerite), Hans Peter Kammerer (Wagner), Roxana Constantinescu (Siébel), Zoryana Kushpler (Marthe) in Faust am 13. Juni 2009 Boaz Daniel (Valentin) in Faust am 16. Juni 2009 Peter Schneider (Dirigent), Janina Baechle (Haushälterin), Adrian Eröd (Barbier), Diana Damrau (Aminta), Caroline Wenborne (Isotta), Michaela Selinger (Carlotta), Clemens Unterreiner (Morbio), Janusz Monarcha (Vanuzzi) in Die schweigsame Frau am 18. Juni 2009 Paolo Carignani (Dirigent), Violeta Urmana (Aida) in Aida am 19. Juni 2009 Stefan Kocán (Sarastro), Matthew Polenzani (Tamino), Juliette Mars (2. Dame) in Die Zauberflöte am 24. Juni 2009 Hanuschg. 3 / Goetheg. 1, 1010 Wien Öffnungszeiten: ganzjährig Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr 24. Dezember u. Karfreitag geschlossen Akzente Kultur zur Bestzeit Das ist in jeder Hinsicht eine Premiere. Zum ersten Mal in der Fernsehgeschichte strahlt ein österreichischer Privatsender ein Kulturmagazin aus. Nicht zu nachtschlafener Zeit, sondern zur besten Sendezeit, jeden Sonntag um 19 Uhr. Ab 31. Mai bringt ATV „Highlights“ aus dem Theater- und Musikbereich; präsentiert und gestaltet von Erna Cuesta und mir. Staatsoperndirektor Ioan Holender überzeugte den ATV Eigentümer Herbert Kloiber davon, dass Kultur auch in einem Privatsender durchaus ihren Platz haben sollte. Das richtige Anliegen an einen Mann, der nach seinem Taufpaten Karajan Herbert genannt wurde und seine ersten Opernerlebnisse als achtjähriger Bub in der Loge der Eltern bei der Wiedereröffnung der Staatsoper 1955 hatte. Der musische Medienboss hatte in den letzten Jahren mit seiner Firma TeleMünchen bereits zahlreiche Opern- und Konzert- Projekte mit dem designierten Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst verwirklicht. Die Gestalter waren – mit Erna Cuesta und mir – schnell gefunden. Wir hatten beide das Bedürfnis, etwas Neues anzufangen. In unserer 20 Minuten dauernden Sendung „Highlights“ planen wir Berichte von wichtigen Premieren aus Wien, den Bundesländern, dem benachbarten Ausland und den Festspielen. Wir zeigen ihnen die Stars von heute und morgen, brisante Themen, und kritische Bewertungen. Wir bekennen uns zu Subjektivität, Humor und je- Zwischen Peking und Garmisch-Partenkirchen Ebenfalls die Eröffnungsrede hält Ioan Holender beim heurigen Richard-Strauss Festival in Garmisch-Partenkirchen, das unter dem Motto „Wort oder Ton?“ steht. Bei diesem Festival ist am 24. Juni ein konzertantes Gastspiel der Wiener Staatsoper zu erleben: Capriccio, der große Premieren-Erfolg der vergangenen Saison, geleitet von Peter Schneider (Bild unten), unter anderem mit KS Ildikó Raimondi, Jane Archibald, Elisabeth Kulman, Morten Frank Larsen, Markus Eiche, Wolfgang Bankl und Jörg Schneider. Zwischen dem 16. April und 2. Juli findet das NCPA International Opera Festival in Peking statt. Im Rahmen dieses Festivals wird das NCPA International Summit on Theatre Development abgehalten, dessen Eröffnungsrede – „Heutige Opernsysteme in Europa und der Welt: das Repertoire- und das Stagionesystem“ – Staatsoperndirektor Ioan Holender am 22. Mai hielt. ner Mischung aus Liebe und Wut, die Journalismus ausmacht. Wir genießen die Arbeit in einem kleinen, beweglichen Team; werden vor Ort und nicht im Studio moderieren. Je freier die Form ist, desto besser. Die von Cinecraft produzierte Sendung dauert 20 Minuten. Bereits ihre Ankündigung sorgte bei einer Pressekonferenz im Haus der Musik für großes Aufsehen. Es gab ein überaus positives Echo in den Zeitungen und aufmunternde Worte begeisterter Unterstützer wie von Theater an der Wien – Intendant Roland Geyer, Volksoperndirektor Robert Meyer, Festwochen-Chefproduzent Attila Láng, Konzerthauschef Bernhard Kerres und vom Staatsoperndirektor. ATV-Eigentümer Kloiber versprach, keinen Quotendruck auszuüben und Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath- Pokorny gab sich überzeugt davon, dass sich Publikum finden wird. Kultur einem Massenpublikum zuzumuten sei nicht nur moralisch gut, sondern auch gescheit. Für uns Gestalter eine Herausforderung, die wir gerne annehmen. Franz Zoglauer Geburtstage Geburtstage feiern im Juni KS Neil Shicoff am 2. 6. (60) KS Ileana Cotrubas am 9. 6. (70) KS Georg Tichy am 9. 6. (65) Giacomo Arragal am 9. 6. (70) Sozialprojekt Novomatic spendet im Rahmen der AidaVorstellung am 19. Juni 2009 € 10,- pro verkaufter Karte dieser Aufführung an das Care-Projekt in Äthiopien Neue Chance für Mädchen. Darüber hinaus vergibt Novomatic seit der aktuellen Spielzeit 2008/2009 ein Stipendium an einen Nachwuchssänger beziehungsweise eine Nachwuchssängerin der Wiener Staatsoper – so fördert das Unternehmen heuer den jungen rumänischen Bassbariton Zoltán Nagy. N° 130 19 Bücher aktuell Reiseführer durch 140 Jahre Die Bildchronik 140 Jahre Haus am Ring zeichnet die Geschichte des Hauses und ihrer Künstler von 1869 bis zum heutigen Tag nach. Die wichtigsten Wegmarken werden in dieser Chronik behandelt, reichhaltiges historisches Bildmaterial aus dem Österreichischen Theatermuseum und der Österreichischen Nationalbibliothek sowie aus dem Archiv der Staatsoper erinnert an Sternstunden. Aber auch Ereignisse wie die erste Rundfunkübertragung, die Einführung des elektrischen Stroms sowie Kurzportraits der bedeutenden Direktoren des Hauses am Ring sind zu finden. Natürlich kommt auch das Ballett nicht zu kurz, Alfred Oberzaucher hat einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse zusammengestellt. Weiters finden sich in dem 130-Seiten starken Band alle Opern- und Ballettpremieren der vergangenen 140 Jahre. Erhältlich um E 12,- bei den Billeteuren, bei der Arcadia, bei der Information in der Kassenhalle Operngasse, im Staatsopernmuseum sowie im online-Shop unter www.wiener-staatsoper.at Komplette Operngeschichte Die Künstler- und Aufführungschronik der Wiener Staatsoper wurde in einer erweiterten Ausgabe neu herausgegeben. Alle Künstler von 1869 bis 2009 mit all ihren Partien/Opern sowie der Anzahl ihrer Rollenauftritte sind nun verzeichnet. Weiters finden sich in der Aufführungschronik sämtliche im Haus am Ring jemals aufgeführten Musiktheaterwerke samt der genauen Aufführungszahl, sowie das jeweils erste und letzte Aufführungsdatum. Zur Erstellung der Chronik wurden nicht nur sämtliche in der Staatsoper noch erhaltenen Abendzettel und Vorstellungsbögen ausgewertet, es wurden ergänzend auch Daten aus der Bibliothek des Theatermuseums, dem Österreichischen Staatsarchiv sowie aus historischen Medienberichten herangezogen. Erstmals liegt somit ein lückenloses Verzeichnis aller rund 36.000 Opernaufführungen im Haus am Ring in gedruckter Form vor. Erhältlich um E 45,- bei der Arcadia, bei der Information in der Kassenhalle Operngasse, im Staatsopernmuseum sowie im online-Shop unter www.wiener-staatsoper.at und im Fachhandel. Liebeserklärung Für die vergangenen drei Opernbälle gestaltete der renommierte Fotograf Lois Lammerhuber attraktive Bildbände, die jeweils einzelne Themenkreise rund um die Staatsoper behandelten. Zum 140. Geburtstag des Hauses am Ring bringt die Wiener Staatsoper nun einen prachtvollen Band des Fotografen heraus, der ganz dem Gebäude und seiner besonderen Architektur gewidmet ist. Herausgekommen ist ein ungewöhnlicher Blick auf und in das Haus, aber auch ein Blick hinter die Kulissen dieses einzigartigen Gebäudes. Selbst fleißige Opernbesucher, die „ihr“ Haus am Ring besonders gut kennen, werden das Gebäude so neu kennen lernen und über die eine oder andere ungewohnte und faszinierende Ansicht staunen. Eine besondere Liebeserklärung an die Wiener Oper! Erhältlich um E 42,- bei der Arcadia, bei der Information in der Kassenhalle Operngasse, im Staatsopernmuseum sowie im online-Shop unter www.wiener-staatsoper.at und im Fachhandel. Katalog staatsopern museum Wiener Staatsoper - 140 Jahre Haus am Ring 1869-2009 Kuratorin: Therese Gassner Art Direktion: Lubomir Tzolov Texte: Therese Gassner, Peter Blaha, Alfred Oberzaucher (Ballett) Grafik Mahler- Tafeln: Franz Reichmann Lektorat: Michaela Thoma-Stammler MARIA JERITZA ALS TURANDOT 20 N° 130 Zur Ausstellung Wiener Staatsoper – 140 Jahre Haus am Ring 1869 – 2009 gibt das Staatsopernmuseum einen Katalog heraus. In diesem 150 Seiten umfassenden Dokument finden sich Texte zu den einzelnen Direktoren in Deutsch, Englisch, Französisch und Japanisch. Zusätzlich werden Übersetzungen in Russisch, Italienisch und Spanisch angeboten werden. Dem Hauptteil zu den einzelnen Direktoren und der Geschichte des Hauses sind allgemeine Texte zur Ringstraßen als Gesamtkunstwerk und zur Architektur des Hauses vorangestellt. Zahlreiche Bilder und Künstlerfotos ergänzen den Katalog. Erhältlich um E 15,- bei der Arcadia, bei der Information in Kassenhalle Operngasse, im Staatsopernmuseum, in der Staatsoper sowie im online-Shop unter www.wiener-staatsoper.at Staatsoper historisch Das Jahr 1887 Die Wiener Hofoper wird endlich elektrisch I m Jahr 1887 wird an der Hofoper elektrisches Licht auf der Bühne eingeführt. Das ist auf der einen Seite eine wesentliche technische Neuerung, die eine deutlich bessere Ausleuchtung des Bühnengeschehens mit sich bringt: der Wechsel von einer zweidimensionalen Bühne auf eine dreidimensionale ist somit geschafft. Doch nicht nur ein Fortschritt in der Bühnenästhetik gelingt durch diese neue Beleuchtungsmöglichkeit. Es ist vor allem auch eine Frage der Sicherheit, die in diesem Zusammenhang angesprochen werden muss. Denn seit dem 8. Dezember 1881, dem Tag, an dem der furchtbare Ringtheaterbrand mehr als dreihundert Menschenleben gefordert hat, ist man in Wien um eine größere Sicherheit bemüht. Offenes Feuer im Theater, wie es sich bei der Gasbeleuchtung natürlich nicht vermeiden ließ, wird nun Schritt für Schritt zurückgedrängt. Ein Drittes ist zu beachten: die aufsteigenden Ver- brennungsgase, die durch die Gasflammen erzeugt werden, sind nicht nur für die Opernsängerinnen und Opernsänger eine zusätzliche Belastung, sie lassen auch die Temperatur auf der Bühne und im Zuschauerraum in die Höhe schnellen. Seit 1882 bemühte sich die Hofoper um eine elektrische Beleuchtungsanlage, so wurden Probebeleuchtungen bereits im Jahr 1883 durchgeführt. 1887 ist es endlich soweit: Insgesamt 60 Stromkreise sind gelegt, über 100 Kilometer Kabel wurden verwendet, 1800 Glühbirnen brennen. Doch – wie zu erwarten – lässt sich das Projekt nicht ohne Schwierigkeiten an. So liest man im internen Abonnementbuch (siehe Bild unten) der Wiener Oper, dass das Gebäude vom 1. bis 17. 8. wegen Installation der elektrischen Beleuchtung geschlossen bleibt, im November wegen anhaltender Mängel erneut geschlossen werden muss. Debüt Marie Renard Marie Renard wurde am 18. Jänner 1862 in Graz geboren und studierte unter anderem in Graz und in Berlin. Ihr Debüt als Opernsängerin gab sie am 22. Mai 1882 in Graz, fünf Jahre später, am 18. August 1887, sang sie erstmals (als Gast) an der Wiener Hofoper. Noch im selben Jahr wurde sie ins Ensemble engagiert und blieb bis zum 31. Jänner 1900. Ihre wichtigsten Partien waren unter anderem Manon, Charlotte (Werther), Tatjana (Eugen Onegin), Rosalinde (Die Fledermaus), Musette (La Bohème), Mignon – und natürlich die Carmen, die sie oftmals mit größtem Erfolg sang. Marie Renard, die mit bürgerlichem Namen eigentlich Pölzl hieß, verlobte sich im Jahr 1900 mit dem Grafen Kinsky und musste daher den Abschied von der Opernbühne nehmen. Dieser wurde ein Stück Wiener Theatergeschichte: mit über 100 Vorhängen verabschiedete sie sich von ihrem euphorischen Wiener Publikum – und das Publikum von der Renard. N° 130 21 abos & Zyklen auf einen Blick Abo 2 16. Juni 2009, 19.00 Uhr faust (Gounod) Abo 3 23. Juni 2009, 19.00 Uhr faust (Gounod) Abo 4 30. Juni 2009, 19.00 Uhr die zauberflöte (Mozart) Abo 8 12. Juni 2009, 19.30 Uhr anna karenina (Eifman – Tschaikowski) Abo 11 24. Juni 2009, 19.00 Uhr die zauberflöte (Mozart) Abo 12 17. Juni 2009, 19.00 Uhr anna karenina (Eifman – Tschaikowski) Abo 15 22. Juni 2009, 19.30 Uhr aida (Verdi) Abo 16 29. Juni 2009, 19.00 Uhr aida (Verdi) Abo 19 25. Juni 2009, 19.30 Uhr die schweigsame frau (Strauss) Abo 20 18. Juni 2009, 19.30 Uhr die schweigsame frau (Strauss) Abo 22 21. Juni 2009, 19.30 Uhr die schweigsame frau (Strauss) Abo 24 28. Juni 2009, 19.30 Uhr die schweigsame frau (Strauss) feiertag-nachmittag-Zyklus 1. Juni 2009, 16.00 Uhr lucia di lammermoor (Donizetti) Ring-zyklus 3 6. Juni 2009, 19.30 Uhr das rheingold (Wagner) 7. Juni 2009, 17.30 Uhr die walküre (Wagner) 9. Juni 2009, 17.30 Uhr siegfried (Wagner) 11. Juni 2009, 17.00 Uhr götterdämmerung (Wagner) Zyklus-Ballettneuproktionen 8. Juni 2009, 19.30 Uhr anna karenina (Eifman – Tschaikowski) stadtabo 20. Juni 2009, 19.30 Uhr faust (Gounod) 22 N° 130 Tageskassen: Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Volks­ oper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr. An jedem 1. Samstag im Monat sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Info unter den Arkaden im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Kartenvorverkauf: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie (z. B. bei Preisen A Karten zu € 192,- und € 169,-) für alle Vorstellungen der Saison sind bereits ab 1. Juni 2009 an den Tageskassen erhältlich. Der Kartenvorverkauf für alle anderen Preiskategorien beginnt weiterhin in der Regel jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 10., am 30. 9. für 30. 10. und 31. 10.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. Juni verkauft. Bitte beachten Sie, daß bei Abonnement- und Zyklusvorstellungen das Platzangebot in einzelnen Preiskategorien reduziert sein kann. Der Kartenvorverkauf für den 31. Dezember sowie für besonders gefragte Veranstaltungen wird gesondert bekanntgegeben. Telefonischer Kartenvorverkauf für Inhaber von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) ab einem Tag nach Beginn des Vorverkaufes unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr. Schriftliche Kartenbestellungen aus den Bundesländern und aus dem Ausland können ab sofort, spätestens jedoch bis drei Wochen vor dem Vorstellungstag an den Kartenvertrieb der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, gerichtet werden. Fax (+43/1) 51444/2969 Kartenverkauf via Internet: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie ab 1. Juni 2009, 8 Uhr; StandbyTickets (Warteliste); Vorverkauf der übrigen Preiskategorien jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag ab 10 Uhr. Tickets unter: www.wiener-staatsoper.at sowie www.culturall.com Kinderermäßigung: Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung, ausgenommen Premieren sowie am 31. Dezember, ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Diese Karten können mit Beginn des Vorverkaufes der jeweiligen Vorstellung an den Tageskassen erworben werden. Ebenso werden schriftliche Anfragen aus den Bundesländern und aus dem Ausland entgegengenommen. ACHTUNG: Bei Erwerb einer Kinderkarte für Opernvorstellungen erhalten Sie im Vorverkauf eine Kaufbestätigung. Bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes muß diese Kaufbestätigung bis spätestens 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn ausschließ- lich an der Abendkasse gegen die eigentliche Eintrittskarte eingetauscht werden. Karten für Kurzentschlossene: Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater. at-CARD Besitzer exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 40,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag von 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wieviele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekanntgegeben. Stehplätze werden nur an der Abendkasse verkauft. Die Abendkasse ist 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Stehplatzberechtigungskarte: Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2009/2010 zum Preis von € 70,- ab 1. Juni 2009 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenvorverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Stehplatzschecks für Balkon und Galerie: Zum Preis von € 80,- ist ab 1. Juni 2009 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkonund Galeriestehplätze für die Saison 2009/2010, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar. bundestheater.at-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte – einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer; mit Einzugsermächtigung zusätzlich telefonischer Kartenkauf bei Zahlung mit der bundestheater.at-CARD bereits ab dem ersten Vorverkaufstag unter Tel.: (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 21 Uhr), Vergünstigungen für Inhaber eines Staatsopern-Abonnements. Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um € 25,- pro Saison erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (maximal 2 Karten pro Vorstellung). Der „BallettBonus“ für die Saison 2009/2010 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. Informationen unter Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 • Internet: www.wiener-staatsoper.at • ORF-Teletext: Seite 630 • Ganzjährig Führungen in der Wiener Staatsoper: Tel. (+43/1) 51444/2606, 2421 Führungen Jährlich (auch im Juli und August) bietet die Wiener Staatsoper 40-minütige Rundgänge in zehn Sprachen durch das Haus. Bei den Führungen durch die Wiener Staatsoper ist ein Besuch des Staatsopernmuseums außer montags integriert. Die Führungszeiten können den Plakaten beim Führungseingang (Operngasse / Opernring) sowie der Website www.wiener-staatsoper.at entnommen werden. (Anmeldungen sind nur für Gruppen erforderlich: Tel. (+43/1) 51444/2614, 2421, Fax: (+43/1) 51444/2624) Staatsopernführungen im Juni 2009 01. 06. 09.00 10.00* 02. 06. 14.00 04. 06. 05. 06. 14.00 06. 06. 14.00 07. 06. 10.00* 13.00 14.00 09. 06. 13.30 14.15 10. 06. 14.30 11. 06. 10.00* 13.00 14.00 12. 06. 14.30 14. 06. 14.00 15. 06. 14.30 16. 06. 14.30 17. 06. 14.30 19. 06. 14.00 21. 06. 14.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.15 15.15 15.00 15.15 15.15 15.15 15.00 15.00 22. 06. 13.00 23. 06. 24. 06. 13.00 25. 06. 13.00 29. 06. 13.00 30. 06. 13.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 9.00 Uhr Führungen nur nach tel. Vor­anmeldung: Tel. 51444/2614 bzw. 2421, Fax: 51444/2624 * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) mit garantierter Besichtigung der Bühne und des mobilkom austria Kinderopernzeltes. (Bei Gruppen: bitte um telefonische Voranmeldung) Spielplan Juni 2009 1 Mo 2 Di 3 Mi 4 16.00-19.00 / Feiertag-Nachmittag-Zyklus / Preise A lucia di lammermoor (Gaetano Donizetti)* Arrivabeni • Gruberova, Mars; Daniel, Polenzani, Németi, Dumitrescu, Jelosits 19.00-22.00 / Preise A Eugen Onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)* Ozawa • Twarowska, Iveri, Kushpler, Hintermeier; Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher keine vorstellung 19.00-22.00 / Preise A Eugen Onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)* Do Ozawa • Twarowska, Iveri, Kushpler, Hintermeier; Keenlyside, Vargas, Anger, Kammerer, Pelz, Kaimbacher 5 19.00-22.00 / Preise A Fr 6 Sa 7 So 8 Mo 9 Di 10 Mi 11 Do 12 Fr 13 Sa lucia di lammermoor (Gaetano Donizetti)* Arrivabeni • Gruberova, Mars; Daniel, Polenzani, Németi, Dumitrescu, Jelosits 19.00-21.30 / RING 3 / Preise N / Werkeinführung Das Rheingold (Richard Wagner)* Welser-Möst • Baechle, Merbeth, Larsson, Tonca, Selinger, Kulman; Uusitalo, Eiche, Németi, Eröd, Konieczny, Pecoraro, Coliban, Anger 10.30: PUBLIKUMSGESPRÄCH mit Direktor Ioan Holender 17.30-22.15 / RING 3 / Preise N / Werkeinführung die walküre (Richard Wagner)* Welser-Möst • Stemme, Johansson, Schuster, Marin, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Constantinescu, Kulman, Kushpler, Mars; Botha, Anger, Uusitalo 19.30-21.30 / Zyklus-Ballettneuproduktionen / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Übernahme / Premiere: Anna Karenina (Eifman –Tschaikowski) Eschwé • Margolin, Okunew • Esina; Shishov, Kourlaev 16 Di 18 17 Do Mi 18 Do 19 Fr 20 Sa Welser-Möst • Stemme, Larsson, Tonca; Gould, Uusitalo, Konieczny, Pecoraro, Anger 21 So 22 Mo 23 Di Eschwé • Esina; Shishov, Kourlaev 24 Mi Welser-Möst • Johansson, Merbeth, Fujimura, Kushpler, Kulman, Wenborne, Tonca, Selinger, Mars; Gould, Daniel, Halfvarson, Konieczny 25 Do 26 Fr 19.30-21.30 / Abo 8 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Anna Karenina (Eifman –Tschaikowski) Eschwé • Tsymbal; Sosnovschi, Hatala 27 Sa 19.00-22.15 / Preise A / Werkeinführung faust (Charles Gounod)* de Billy • Isokoski, Constantinescu, Kushpler; Beczala, Youn, Eröd, Kammerer 28 So 11.00 / mobilkom austria Kinderopernzelt: Matinee der Opernschule für Kinder 14 So 19.00-21.00 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Anna Karenina (Eifman –Tschaikowski) Eschwé • Tsymbal; Sosnovschi, Hatala 15 Mo 19.30-21.30 / Preise Ballett (C) / CARD Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Anna Karenina (Eifman –Tschaikowski) García Calvo • Papava; Wuerthner, Peci Aufführungen in der Originalsprache 19.00-21.00 / Abo 12 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Anna Karenina (Eifman –Tschaikowski) García Calvo • Papava; Wuerthner, Peci 19.30-22.30 / Abo 20 / Preise B / Werkeinführung Wiederaufnahme: Die schweigsame frau (Richard Strauss)* Schneider • Baechle, Damrau, Wenborne, Selinger; Rydl, Eröd, Schade, Unterreiner, Monarcha, Fink Novomatic unterstützt mit E 10,- pro verkaufter Karte dieser Vorstellung ein Sozialprojekt 19.00-22.15 / Preise A aida (Giuseppe Verdi)* Carignani • D’Intino, Urmana, Marin; Dumitrescu, Botha, Moisiuc, Maestri, Kobel 19.30-22.45 / Stadtabo / Preise A / Werkeinführung faust (Charles Gounod)* de Billy • Isokoski, Constantinescu, Kushpler; Beczala, Youn, Daniel, Kammerer 19.30-22.30 / Abo 22 / Preise B / Werkeinführung Die schweigsame frau (Richard Strauss) Schneider • Baechle, Damrau, Wenborne, Selinger; Rydl, Eröd, Schade, Unterreiner, Monarcha, Fink 19.00-22.15 / Abo 15 / Preise A aida (Giuseppe Verdi)* Carignani • D’Intino, Urmana, Marin; Dumitrescu, Botha, Moisiuc, Maestri, Kobel 19.00-22.15 / Abo 3 / Preise A / Werkeinführung faust (Charles Gounod)* de Billy • Isokoski, Constantinescu, Kushpler; Beczala, Youn, Daniel, Kammerer die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)* Hattori • O’Loughlin, Reinprecht, Rathkolb, Mars, Twarowska, Tonca; Kocán, Polenzani, Pelz, Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Nagy Gastspiel Garmisch-Partenkirchen / konzertant: capriccio (Richard Strauss) Schneider • I. Raimondi, Kulman, Archibald; Larsen, J. Schneider, Eiche, Bankl, Jelosits, Chung, Unterreiner 17.00-22.30 / RING 3 / Preise N / Werkeinführung götterdämmerung (Richard Wagner)* de Billy • Isokoski, Constantinescu, Kushpler; Beczala, Youn, Daniel, Kammerer 19.00-22.00 / Abo 11 / Preise B 19.30-21.30 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Anna Karenina (Eifman –Tschaikowski) faust (Charles Gounod)* 11.00: Matinee der Ballettschule der wiener staatsoper 17.30-22.30 / RING 3 / Preise N / Werkeinführung siegfried (Richard Wagner)* 19.00-22.15 / Abo 2 / Preise A / Werkeinführung 29 Mo 30 Di 19.30-22.30 / Abo 19 / Preise B / Werkeinführung Die schweigsame frau (Richard Strauss) Schneider • Baechle, Damrau, Wenborne, Selinger; Rydl, Eröd, Schade, Unterreiner, Monarcha, Fink 19.00-22.15 / Preise A aida (Giuseppe Verdi)* Carignani • D’Intino, Urmana, Marin; Dumitrescu, Botha, Moisiuc, Maestri, Kobel 19.00-22.00 / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)* Hattori • Archibald, Reinprecht, Rathkolb, Mars, Twarowska, Tonca; Kocán, Polenzani, Pelz, Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Nagy 19.30-22.30 / Abo 24 / Preise B / CARD / Werkeinführung Die schweigsame frau (Richard Strauss) Schneider • Baechle, Damrau, Wenborne, Selinger; Rydl, Eröd, Schade, Unterreiner, Monarcha, Fink 19.00-22.15 / Abo 16 / Preise A aida (Giuseppe Verdi)* Carignani • D’Intino, Urmana, Marin; Dumitrescu, Botha, Moisiuc, Maestri, Kobel 19.00-22.00 / Abo 4 / Preise B / CARD die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)* Hattori • Archibald, Reinprecht, Rathkolb, Mars, Twarowska, Tonca; Kocán, Polenzani, Pelz, Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Nagy * Mit Unterstützung von In Kooperation mit Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 20. April 2009 Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von N° 130 23 Vorschau September 2009 1 Di 15.00 und 19.00 tag der offenen tür 2 16 Mi 18 17 Do Mi Do 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 19.30-22.15 / Abo 5 / Preise B manon lescaut (Giacomo Puccini)* 18 Fr Carignani • Havemann; Daniel, Shicoff 19.00-22.15 / Preise A faust (Charles Gounod)* 19 Sa de Billy • Isokoski; Beczala, Youn, Eröd 19.30-22.15 / Abo 21 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini)* 20 So Carignani • Damrau; Camerana, Šramek, Yang, Fischesser 19.00-22.15 / Abo 14 / Preise A faust (Charles Gounod) 21 Mo de Billy • Isokoski; Beczala, Youn, Eröd 19.30-22.15 / Puccini-Zyklus / Preise B manon lescaut (Giacomo Puccini) 22 Di Carignani • Havemann; Daniel, Shicoff 19.30-22.15 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini)* 23 Mi Carignani • Damrau; Camerana, Šramek, Yang, Fischesser 19.00-22.15 / Abo 17 / Preise A faust (Charles Gounod) 24 Do de Billy • Isokoski; Beczala, Youn, Eröd 19.30-22.30 / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)* 25 Fr Carcia Calvo • Durlovski, Reinprecht; Anger, Németi, Kammerer 19.30-22.15 / Preise B manon lescaut (Giacomo Puccini) 26 Sa Carignani • Havemann; Kai, Shicoff 19.00-22.15 / Abo 22 / Preise A faust (Charles Gounod) de Billy • Isokoski; Beczala, Youn, Eröd 27 So 19.30-22.15 / Abo 12 / Preise B manon lescaut (Giacomo Puccini) Carignani • Havemann; Kai, Shicoff 19.30-22.30 / Abo 19 / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)* Carcia Calvo • Durlovski, Reinprecht; Anger, Németi, Kammerer 20.00-22.00 / Abo 7 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova, Tsymbal, Yakovleva; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov 19.30-22.00 / Preise B madama butterfly (Giacomo Puccini)* Nelsons • Angeletti; Talaba, Unterreiner 19.00-22.30 / Abo 23 / Preise B Don carlo (Giuseppe Verdi) in italienischer Sprache* Carydis • Guryakova, D’Intino; Milling, Licitra, Daniel 20.00-22.00 / Abo 13 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova, Tsymbal, Yakovleva; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov 19.30-22.00 / Abo 4 / Preise B madama butterfly (Giacomo Puccini) Nelsons • Angeletti; Talaba, Unterreiner 19.30-22.45 / Abo 10 / Preise B pique dame (Peter Iljitsch Tschaikowski) Ozawa • Silja, Ushakova; Antonenko, Dohmen 19.00-22.30 / Preise B Don carlo (Giuseppe Verdi) in italienischer Sprache* Carydis • Guryakova, D’Intino; Milling, Licitra, Daniel 19.30-22.15 / Abo 8 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery)* García Calvo • Yakovleva; Hatala 19.30-22.45 / Preise B pique dame (Peter Iljitsch Tschaikowski)* Ozawa • Silja, Ushakova; Antonenko, Dohmen 11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / K. E 6,50, Erw. E 11,Wiederaufnamhe: Das Traumfresserchen (Hiller) 19.30-22.15 / Abo 24 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) García Calvo • Yakovleva; Hatala 14 Mo 15 Di 19.30-22.30 / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) Carcia Calvo • Durlovski, Reinprecht; Anger, Németi, Kammerer 20.00-22.00 / Zyklus Ballettneuproduktionen / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Premiere: neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy* EDERLEZI (Naisy – Bregović) / DUO (Lukács – Richter) / Wiederaufnahme: GLOW – STOP (Elo – Mozart, Glass) / Wiederaufnahme: SLINGERLAND PAS DE DEUX (Forsythe – Bryars) / Wiederaufnahme: PETITE MORT (Kylián – Mozart) / Wiederaufnahme: SECHS TÄNZE (Kylián – Mozart) Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova, Tsymbal, Yakovleva; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 23. März 2009 Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von 24 N° 130 28 Mo 29 Di 30 Mi 19.00-22.30 / Preise B Don carlo (Giuseppe Verdi) in italienischer Sprache Carydis • Guryakova, D’Intino; Milling, Licitra, Daniel 19.30-22.45 / Preise B pique dame (Peter Iljitsch Tschaikowski) Ozawa • Silja, Ushakova; Antonenko, Dohmen 20.00-22.00 / Abo 11 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova, Tsymbal, Yakovleva; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov * Mit Unterstützung von In Kooperation mit