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An den behandelnden Arzt
Ihr Patient
hat am Ernährungs-Screening nach dem MUST Screening Test teilgenommen. Dabei handelt
es sich um ein von den Fachgesellschaften anerkanntes Tool, um auf eine Mangelernährung
bei onkologischen Patienten zu screenen (* DGEM Leitlinie 2015).
In diesem Screening-Tool werden neben dem aktuellen BMI auch der Gewichtsverlauf der
letzten Monate und auch aktuell vorliegende Erkrankungen berücksichtigt.
Ein guter Ernährungszustand ist für den Verlauf der Erkrankung ein sehr wichtiger Faktor.
Der Ernährungszustand sollte, wenn notwendig, rechtzeitig optimiert und das Körpergewicht
stabilisiert werden, damit die Belastungen der Krebstherapie besser verkraftet werden und
die Lebensqualität der Betroffenen verbessert wird. Die Ernährungstherapie sollte daher
fester Bestandteil der Tumortherapie sein.
Das Ergebnis des Tests ergab
einen Punktewert von 1
Das bedeutet für Ihren Patienten, dass ein mittleres
Risiko für das Vorliegen einer Mangelernährung besteht.
Onko
Test
Testergebnis
Experten raten als erste Maßnahme, die Ursachen der Ernährungsprobleme zu erfassen.
Bitten Sie Ihren Patienten, für 3–7 Tage ein Ernährungsprotokoll zu führen, d.h. der Patient
sollte möglichst genau aufschreiben, was er in den Tagen gegessen und getrunken hat. Dabei
sollten auch die Portionsgrößen erfasst werden. Ziehen Sie bei Bedarf eine Ernährungsfachkraft hinzu (Adressen unter www.vdoe.de).
Es ist sinnvoll, nach weiteren beeinflussbaren Symptomen und Störungen zu suchen, die sich
negativ auf den Ernährungszustand auswirken, und diese dann so weit wie möglich zu lindern
oder zu beseitigen.
Besteht das Risiko, dass der Patient weiterhin Probleme hat, eine ausreichende orale
Ernährung zu gewährleisten, sollte in erster Linie eine orale Ernährung mit energie- und
eiweißreichen Nahrungsmitteln im Vordergrund stehen.
Dazu können Sie dem Patienten das beigefügte Beiblatt mitgeben. Bitte tragen Sie noch
eventuelle therapie- oder erkrankungsbedingte Einschränkungen in der Nahrungsauswahl
und gegebenenfalls bestehende Unverträglichkeiten ein.
Bei Bedarf sollte eine Ernährungsberatung die Ernährungstherapie begleiten
(Adressen unter www.vdoe.de).
Kann auf diesem Wege die ausreichende Ernährung nicht gewährleistet werden, empfehlen
die Fachgesellschaften (* DGEM Leitlinie 2015) als weiteren Schritt die Anwendung einer
medizinischen Trinknahrung.
Diese ist bei Bedarf gemäß Arzneimittelrichtlinie dann verordnungsfähig.
Gerne senden wir Ihnen oder direkt Ihrem Patienten bei Bedarf ein Geschmacksmuster zu.
Dabei wäre es wichtig zu wissen, ob ein Malassimilationssyndrom besteht oder andere
besondere Ernährungsbedürfnisse vorliegen.
Ist eine orale Ernährung nicht möglich und eine Ernährung über eine Sonde erforderlich,
können Sie sich jederzeit gerne an das Team der MEHRnährungsexperten wenden:
Telefon 00800/688 742 42
Literatur:
Screening auf Mangelernährung im ambulanten Bereich Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) für
Erwachsene nach: Malnutrition Advisory Group (MAG). MAG—guidelines for Detection and Management of
Malnutrition. British Association for Parenteral and Enteral Nutrition, 2000, Redditch, UK.
Arends J et al. Klinische Ernährung in… Aktuel Ernaehrungsmed 2015; 40: e1–e74
Ernährungsmedizinische Betreuung frühzeitig beginnen, Hans Hauner, gynäkologie + geburtshilfe 2014; 19 (6)
Nutricia GmbH • Allee am Röthelheimpark 11 • D-91052 Erlangen • Tel. +49 (0) 9131 7782 0 • Fax +49 (0) 9131 7782 10 • [email protected] • www.nutricia.de
Mangelernährung in der Onkologie
Bedarf an Eiweiß und Fett
Zur Vermeidung einer Mangelernährung werden in der S3-Leitlinie „Klinische Ernährung
in der Onkologie“ folgende grundsätzliche Empfehlungen hinsichtlich des Gesamtenergiebedarfs und des Bedarfs an Eiweiß und Fett in der Ernährung von onkologischen Patienten
gemacht:
Gesamtenergiebedarf mobiler Patient: 30 kcal/kg Körpergewicht täglich
bzw. bettlägeriger Patient: 25 kcal/kg Körpergewicht täglich.
Ein mobiler Patient mit einem Körpergewicht von z.B. 65 kg benötigt dann:
65 kg x 30 kcal/kg = 1950 kcal pro Tag
Tumorpatienten benötigen zum Erhalt der Stoffwechselfunktion und der Muskelmasse
sowie zur optimalen Funktion aller Körperzellen, Enzyme, Hormone usw. etwas mehr
Eiweiß pro Tag als gesunde Menschen. Man rechnet hier mit einem Eiweißbedarf von
1,2–1,5 g/kg Körpergewicht täglich. Bei ausgeprägten Entzündungsprozessen kann der
Bedarf auch auf bis zu 2 g/kg Körpergewicht pro Tag ansteigen.
Daraus ergibt sich in unserem Beispiel ein Eiweißbedarf von 78–98 g bzw. 130 g Eiweiß
pro Tag für eine 65 kg schwere Person.
Der Fettanteil soll mindestens 35 % der Gesamtenergiezufuhr ausmachen und kann
gegebenenfalls sogar auf 50 % erhöht werden.
Ernährungstagebuch
Von:
Name des Patienten
Datum: ab
bis
Bitte tragen Sie für 3–7 Tage alle Nahrungsmittel und Getränke ein, die Sie zu sich genommen
haben inklusive Uhrzeit. Dabei sollten auch die jeweiligen Mengen miterfasst werden.
Tag 1
Datum:
Verzehrte Nahrungsmittel
und Getränke
Menge (z.B. ein Glas, ein
kleiner Teller, eine Scheibe,
Stück Obst etc.)
Beschwerden (z.B. Aufstoßen,
Durchfall, Erbrechen etc.)
Tag 2
Datum:
Verzehrte Nahrungsmittel
und Getränke
Menge (z.B. ein Glas, ein
kleiner Teller, eine Scheibe,
Stück Obst etc.)
Beschwerden (z.B. Aufstoßen,
Durchfall, Erbrechen etc.)
Tag 3
Datum:
Verzehrte Nahrungsmittel
und Getränke
Menge (z.B. ein Glas, ein
kleiner Teller, eine Scheibe,
Stück Obst etc.)
Beschwerden (z.B. Aufstoßen,
Durchfall, Erbrechen etc.)
Tag 4
Datum:
Verzehrte Nahrungsmittel
und Getränke
Menge (z.B. ein Glas, ein
kleiner Teller, eine Scheibe,
Stück Obst etc.)
Beschwerden (z.B. Aufstoßen,
Durchfall, Erbrechen etc.)
Tag 5
Datum:
Verzehrte Nahrungsmittel
und Getränke
Menge (z.B. ein Glas, ein
kleiner Teller, eine Scheibe,
Stück Obst etc.)
Beschwerden (z.B. Aufstoßen,
Durchfall, Erbrechen etc.)
Tag 6
Datum:
Verzehrte Nahrungsmittel
und Getränke
Menge (z.B. ein Glas, ein
kleiner Teller, eine Scheibe,
Stück Obst etc.)
Beschwerden (z.B. Aufstoßen,
Durchfall, Erbrechen etc.)
Tag 7
Datum:
Verzehrte Nahrungsmittel
und Getränke
Menge (z.B. ein Glas, ein
kleiner Teller, eine Scheibe,
Stück Obst etc.)
Beschwerden (z.B. Aufstoßen,
Durchfall, Erbrechen etc.)
Nutricia GmbH • Allee am Röthelheimpark 11 • D-91052 Erlangen • Tel. +49 (0) 9131 7782 0 • Fax +49 (0) 9131 7782 10 • [email protected] • www.nutricia.de
Für (Name des Patienten):
Beiblatt zur Anreicherung der Kost
mit energie- und eiweißreichen Lebensmitteln
Unverträglichkeiten wie z.B. Laktoseintoleranz, Allergien (bitte eintragen):
Therapiebedingte Kosteinschränkungen (bitte eintragen):
1. EIWEISS
EiweiSS- und
Fettbedarf
Der Eiweißbedarf sollte bevorzugt aus hochwertigen
tierischen und pflanzlichen Eiweißquellen gedeckt werden.
Diese Lebensmittel enthalten z.B. viel Eiweiß:
Praktische
Tipps
Getreide, Milch und Milchprodukte, Käse, Fisch, Schalen- und
Krustentiere, Geflügel, Fleisch und Wurstwaren, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse
Von diesen Lebensmitteln sollten bei einem erhöhten Eiweißbedarf mind. 5–6 Portionen pro
Tag gegessen werden. Eine Portion entspricht z.B. einem Becher Joghurt, einer Scheibe Käse,
einem Ei, einer Scheibe Fleisch usw.
Siehe z.B. www.was-wir-essen.de/gesund/empfehlungen_aid_pyramide.php
Folgende Gerichte sind gute Kombinationen unterschiedlicher günstiger Eiweißquellen aus
Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Eiern und Milchprodukten:
• Bratkartoffeln und Spiegeleier
• Folien- oder Pellkartoffel mit Kräuterquark ( 40 % Fett)
• Butterbrot mit Käse (3,5 % Fett) oder Quark (40 % Fett)
• Müsli mit Milch/Joghurt (3,5 % Fett)
• Milchreis, Grießbrei
• Linseneintopf mit Brot oder Spätzle
• Eiergericht mit Bohnensalat
2. FETT
Der Fettanteil soll mindestens 35 % der Gesamtenergiezufuhr ausmachen und kann
gegebenenfalls sogar auf 50 % erhöht werden.
Um den erhöhten Bedarf zu decken, sollten pro Tag insgesamt mind. 4 Esslöffel Fette/Öle
(Butter, Margarine oder hochwertige Pflanzenöle) zum Kochen, Braten, Dünsten oder für
Salatdressings verwendet werden. Zusammen mit den anderen fetthaltigen Lebensmitteln
kann so die Mindestmenge erreicht werden.
Bei einem erhöhten Fett- bzw. Energiebedarf achten Sie bitte immer auf die Verwendung
von vollfetten oder sogar „sahnigen“ Milchprodukten (mind. 3,5 % bei Milch und Joghurt,
mind. 45 % bei Käse bzw. 40 % bei Quark), „durchwachsenen“ Fleischstücken und fetten
Seefisch (Hering, Makrele Lachs).
Werden bestimmte Lebensmittel nicht verzehrt oder kann auf Grund der Erkrankung
die gewünschte Nahrungs- bzw. Mahlzeitenmenge nicht aufgenommen werden, sollten
Mahlzeiten „reichhaltiger“ zubereitet bzw. mit eiweiß- und energiereichen Lebensmitteln
aufgewertet werden:
• Energiereichere Zubereitungsformen wählen (Anbraten in Öl, gedünstetes Gemüse
mit Butter/Sahne verfeinern, großzügige Verwendung von Öl für das Salatdressing)
• Geben Sie Nüsse und Saaten auf den Salat: Sonnenblumen-/Kürbiskerne, gehackte
Hasel-/Walnüsse usw.; auch in Butter geröstete Brotstückchen (Croutons) eignen
sich, um den Salat aufzuwerten
• Zusätzlich Butter, Crème fraîche oder Sahne an die Sauce geben
• Milchreis und Grießbrei mit Butter verfeinern
• Sahnequark oder „Griechischer Joghurt“ (10 % Fett) als Nachtisch
oder Zwischenmahlzeit
• Nüsse und Kerne eignen sich als kleine Zwischenmahlzeit/Knabberei
(auch für unterwegs!)
• Verwenden Sie energiereiche Brotaufstriche wie Nussmus, Nuss-Nougatoder Erdnuss-Creme
• Verfeinern Sie Gerichte mit Butterflöckchen (Fisch, Kartoffelgratin, Gemüse … )
oder überbacken Sie Gerichte mit Käse
• Wählen Sie Kuchen und Gebäck aus Blätter-, Rühr- oder Mürbeteig
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