45) Die Temperatur einer Schmelze soll bestimmt werden. Dazu wird eine Platinkugel (spezifische Wärme 130 J kg-1 K-1) mit Masse 0.35 kg in die Schmelze gegeben und danach in einem Kalorimeter abgekühlt, in dem sich 1 Liter Wasser mit Temperatur 10°C befindet. Nachdem das thermische Gleichgewicht erreicht ist, misst man eine Wassertemperatur von 12°C. Wie heiß ist die Schmelze? 46) "Gewicht" eines idealen Gases. Gegeben sei ein dünner Ballon von Durchmesser d. Er werde mit einem idealen Gas gefüllt und im Vakuum auf eine Waage gelegt. • Welches "Gewicht" des Ballons wird gemessen? Zeigt die Waage nicht überhaupt Null an? • Welches "Gewicht" ergibt sich, wenn Sie für das ideale Gas Normalbedingungen (T=25 oC, p~1 atm) und d ~ 1 m voraussetzen? Anleitung: Bedenken Sie, dass die idealen Gasteilchen untereinander überhaupt nicht wechselwirken und auch nur beim Aufprall auf die Hülle des Ballons auf diesen Kraft übertragen können. Nehmen Sie vereinfachend einen würfelförmigen "Ballon" an! Vernachlässigen Sie auch das Gewicht seiner Hülle. 47) Nehmen Sie an, Sie möchten einen Wetterballon so hoch wie möglich steigen lassen. Mit der Höhe nimmt der Druck in der Atmosphäre ab (barometrische Höhenformel), also dehnt sich das Helium im Ballon aus. Der Ballon wird am Boden daher nur zu einem Teil befüllt (der Rest der Hülle enthält nur Luft). Binden sie den Ballon unten zu, bevor Sie ihn aufsteigen lassen, oder lassen Sie ihn offen? Warum? 48) Bei der Ableitung der barometrischen Höhenformel wird angenommen, dass die Temperatur über die gesamte betrachtete Höhe konstant bleibt. In der Realität nimmt die Temperatur mit zunehmender Höhe ab (in trockener Luft ca. 1°C / 100 m) a) Warum muss in einem kompressiblen Medium im Schwerefeld die Temperatur mit der Höhe abnehmen? (Betrachten Sie ein „Luftpaket“ mit einer fiktiven Grenze, über die im betrachteten Zeitraum weder Wärme- noch Materialtransport stattfindet) b) Warum kann man bei relativ geringen Höhenunterschieden (Ann: ca. 1000 m) trotzdem relativ gut mit der barometrischen Höhenformel arbeiten? c) Wie ändert sich die Temperaturabnahme mit der Höhe (qualitativ!), wenn die Luft sehr viel Wasserdampf enthält? 49) Auf wieviel Grad erhitzt sich die Luft in einem Dieselmotor vor der Einspritzung bei der adiabatischen Kompression (V1/V2 = 30, Ausgangsdruck und Temperatur: 1 bar, 20°C) 50) Die Analyse einer Gasmischung ergab folgende molekulare Zusammensetzung: N2 = 60 %, CO2 = 20 %, O2 = 20 %. Wie groß sind die Massenanteile und die molare Masse der Mischung? Wie groß ist die Masse von 100 m3 Gas bei 0.75 bar und 0°C ? 51) Geben Sie ein ungefähres Bild der Maxwell-Boltzmann-Verteilung für zwei verschiedene Temperaturen. Berechnen Sie 〈 v 2 〉 , 〈v 〉 und v max für He und N2 für 100 K, 300 K und 1000 K. Was bedeuten die verschiedenen Geschwindigkeiten? 52) In einem geschlossenen Behälter mit dem Volumen V = 10 Liter und einer Temperatur von 300 K befindet sich ein Gemisch von 16 g Helium und 10 g molekularem Wasserstoff. Wie groß ist der Druck auf die Behälterwände? Welches Gas hat den größeren Partialdruck und warum? 53) Eine ideale (reversibel arbeitende) Wärmepumpe soll Wärme für Heizzwecke bei einer Temperatur von T+ = 350 K liefern. Ein (unerschöpflicher) See mit der Wassertemperatur T= 280 K dient als unteres Wärmereservoir. Wie groß ist die Leistungsziffer und wie viel Übungen zu Einführung in die Physik I, WS 09/10 10 Arbeit ist pro Joule bei T+ abgegebener Wärme aufzuwenden? Erklären Sie generell, was eine Wärmepumpe ist und wie sie funktioniert! 54) Wirkungsgrad von Dampfmaschinen: Eine Dampfmaschine arbeitet zwischen den Temperaturen 100 °C und 200 °C. a) Wie groß ist der theoretische Wirkungsgrad? b) Welche Arbeit leistet die Maschine, wenn sie dem heißeren Reservoir 12000 J in Form von Wärme entnimmt? c) Berechnen Sie die Änderung der Entropie pro Zyklus, wenn die gesamte vom heißen Reservoir aufgenommene Wärmemenge an das kalte Reservoir abgegeben wird! 55) Die Wirkungsweise eines Motors sei – idealisiert – durch folgende Prozesse beschrieben: a) v1 → v2 (adiabatisches Verdichten, wobei p1 → p2; Verdichtungsverhältnis v1/v2 = 10) b) p2 → p3 (v = const., Verbrennung unter Freisetzung von Q) c) v2 → v1 (adiabatisches Expandieren, wobei p3 → p4) d) p4 → p1 (v = const, sodass der Ausgangszustand erreicht wird). Berechnen Sie den Wirkungsgrad Arbeit/(Verbrennungswärme Q). (Es wird cV = const angenommen). Übungen zu Einführung in die Physik I, WS 09/10 11