Ausbildung • Gelernt ist Gelernt www.de-online.info Fit für die Prüfung Schaltungen von Leuchtstofflampen Teil 1: Standardschaltung Elektromeister Heinz Huber hat mehrere Prüfungsaufgaben aus ehemaligen Gesellenprüfungen von seinen Kollegen bekommen. Heute hat er eine Aufgabe zu Beleuchtungsanlagen mit Leuchtstofflampen herausgesucht, die er gemeinsam mit seinem Lehrling Max Meier durcharbeitet. Wie immer nutzt Heinz Huber die Gelegenheit, nicht nur die gestellten Aufgaben zu lösen, sondern die angesprochenen Themen umfassend und praxisnah mit Max zu besprechen. Auch bei dieser Aufgabe zeigt sich schnell, dass Max an der einen oder anderen Stelle noch Wissenslücken hat. Heinz Huber: Hallo Max, ich hatte dir ja bereits angekündigt, dass wir heute eine weitere Aufgabe aus einer früheren Gesellenprüfung bearbeiten wollen, die sich auf Beleuchtungsanlagen mit Leuchtstofflampen bezieht. Dabei geht es um die Teilsanierung eines Schulgebäudes in Musterstadt. U. a. werden die vorhandenen Beleuchtungsanlagen instandgesetzt oder durch neue Anlagen ersetzt. zwei Lichtbänder mit je sechs zweiflammigen Leuchten mit Hochglanz-Spiegelreflektoren und Leuchtstofflampen vom Typ 35 W / 840 vorgesehen. Die direkt / indirekt strahlenden Leuchten werden 50 cm von der Decke abgehängt. Sie sollen mit dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) mit Dali-Schnittstelle in Kombination mit tageslichtabhängigen Beleuchtungsregelungen und Anwesenheitsdetektionen betrieben werden. Kundenorientierter Auftrag Aufgrund der begrenzten Haushaltsmittel hat der Stadtrat beschlossen, dass die Leuchten in den Fluren und Nebenräumen zunächst nicht ausgetauscht, sondern soweit notwendig instandgesetzt werden. Bei der Besichtigung der vorhandenen, quadratischen Wannenleuchten in diesen Räumen zeigt sich, dass bei mehreren zwei der vier eingebauten 18W-Lampen, in einigen Fällen auch alle vier Lampen, ausgefallen sind. In den acht Unterrichtsräumen werden die alten Beleuchtungsanlagen durch neue Leuchten ersetzt. Dabei steht, bei Einhaltung der lichttechnischen Anforderungen an Unterrichtsräume nach DIN EN 12464-1, die Einsparung von Energie im Vordergrund. Der Wartungswert der Beleuchtungsstärke wurde aufgrund der zusätzlichen Nutzung der Räume durch die örtliche Volkshochschule zur Erwachsenenbildung auf Em = 500 lx festgelegt (siehe Tabelle 5.6 aus DIN EN 12464-1). Nach der Beleuchtungsplanung, die mit der Software »DIALux« ausgeführt wurde, sind in jedem Unterrichtsraum de 15 – 16 /2010 Fragen zur Ausführung des Auftrags Bevor die Arbeiten zur Sanierung beginnen, sind folgende Fragen zu klären: • Wie ist es möglich, dass bei den defekten Leuchten in den Fluren und Nebenräumen die Lampen immer paarweise ausgefallen sind? • Bei den vorhandenen alten Leuchten in den Unterrichtsräumen mit einer Leistung von 2 x 58 W sind Kondensatoren mit einer Kapazität von C = 5,3 µF eingebaut. Wozu dienen die Kondensatoren? AUFGABE 1 Die Lichtausbeute η von Leuchtstofflampen wird berechnet aus dem abgegebenen Lichtstrom Φ0 in Lumen (z. B. 5 200 lm) und der Leistung P der Lampe in W (z. B. 58 W). Wie wirkt sich die Verlustleistung des Vorschaltgerätes auf die Lichtausbeute des Gesamtsystems aus Lampe und Vorschaltgerät aus? 83 Gelernt ist Gelernt • Ausbildung L1 U = 230 V N R1 Vorschaltgerät (Drosselspule) E1 Leuchtstofflampe Lampenelektroden Glimmzünder Entstörkondensator Startergehäuse A1 Bild 1: Standardschaltung (induktive Schaltung) einer Leuchtstofflampe • Die neuen Leuchten für die Unterrichtsräume werden ohne Kondensatoren geliefert. Ist das richtig oder müssen diese nachgerüstet werden? • Für den Schutz gegen Überlast und Kurzschluss der Stromkreise für die neuen Leuchten sind Leitungsschutzschalter vorgesehen. Welcher Typ und Bemessungsstrom ist für die Leitungsschutzschalter zu wählen, wenn jeder Raum über einen separaten Beleuchtungsstromkreis versorgt wird? • Mit wieviel Adern sind die Leuchtenzuleitungen zu planen, wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine zentrale Steuerung und Überwachung der Leuchten mittels der Dali-Schnittstellen an den EVGs über die Gebäudeleittechnik (KNX) möglich sein soll? • Welcher Leitungsquerschnitt ist für die Leuchtenzuleitungen in den Unterrichtsräumen erforderlich, wenn diese etwa 25 m lang sind und als Mantelleitungen vom Typ NYM einzeln in der wärmegedämmten Decke verlegt werden? Heinz Huber: Zunächst sollten wir uns mit den teilweise defekten Beleuchtungsanlagen in den Fluren und Nebenräumen beschäftigen. Kannst du mir einen Grund nennen, weshalb bei den defekten Leuchten die Lampen immer paarweise ausgefallen sind, d. h. entweder zwei oder vier Lampen? Max: Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, dass das reiner Zufall ist. Warum sollte nicht eine einzelne Lampe defekt sein? Heinz Huber: Natürlich kann auch eine einzelne Lampe defekt sein. Allerdings ist es von der angewandten Schaltung der Leuchtstofflampen innerhalb der Leuchte abhängig, ob sich der Ausfall einer einzelnen Lampe auch auf andere Lampen auswirkt. Ich sehe schon, wir müssen uns doch etwas intensiver mit den einzelnen Schaltungsvarianten von Leuchtstofflampen beschäftigen. Max: Eigentlich dachte ich immer, ich kenne mich damit aus. Unterschieden werden Leuchten für Leuchtstofflampen mit herkömmlichen Vorschaltgeräten und solche, wie die neuen in dem Kundenauftrag, mit elektronischen Vorschaltgeräten (EVGs). Heinz Huber: Nun Max, so einfach ist das leider nicht. Es ist zwar richtig, dass bei Neuanlagen aufgrund der geringeren Verlustleistung und einiger weiterer Vorteile fast nur noch elektronische Vorschaltgeräte zum Einsatz kommen. In Altanlagen wirst du aber überwiegend herkömmliche Vorschaltgeräte vorfinden, die in mehreren verschiedenen Schaltungsvarianten angewandt wurden. Die unterschiedlichen Schaltungen musst du als Elektrofachkraft, ebenso wie die Schaltungen mit elektronischen Vorschaltgeräten, kennen. Die Standardschaltung von Leuchtstofflampen Max: Die Standardschaltung einer Leuchtstofflampe mit einem herkömmlichen Vorschaltgerät kenne ich. Bevor Heinz Huber etwas dazu sagen kann, beginnt Max zu zeichnen (Bild 1). Wenn eine Leuchtstofflampe eingeschaltet wird Bild 2: Geöffneter Starter mit Glimmzünder und Entstörkondensator 84 Heinz Huber: Sehr gut, Max, damit habe ich gar nicht gerechnet. Wenn du die Schaltung so gut kennst, kannst du mir sicher auch deren Funktion beim Einschaltvorgang und beim Betrieb der Lampe erläutern. Max: Ja, das haben wir in der Berufsschule gelernt. a) Nach Anlegen der Netzspannung liegt eine Spannung in Höhe von annähernd 230 V am Glimmzünder des Starters (Bild 2) an. Der gasgefüllte Glimmzünder wird gezündet, und infolge der Glimmentladung zwischen den Bimetallelektroden fließt zunächst ein kleiner Strom über das Vorschaltgerät und die Elektroden (Heizwendel) der Leuchtstofflampe (Bild 3a). b) Die bei der Glimmentladung entstehende Wärme führt zum Verbiegen der Bimetallelektroden und nach kurzer Zeit zum Schließen der Glimmzünderkontakte. c) Durch den jetzt fließenden wesentlich höheren Strom werden die Elektroden (Heizwendel) der Lampe intensiv erwärmt (vorgeheizt). Die dabei aus den Heizwendeln austretenden Elektronen ionisieren die Gasatmosphäre der Lampe im Bereich der Heizwendel (Bild 3b). d) Da nach dem Schließen der Glimmzünderkontakte die Glimmentladung im Glimmzünder erloschen ist, kühlen die de 15– 16/2010 Ausbildung • Gelernt ist Gelernt Bimetallelektroden während der Vorheizung der Lampe AUFGABE 2 ab und öffnen den Stromkreis. e) Durch die Unterbrechung des relativ hohen Vorheizstroms Beim Messen der Betriebswerte an einer Leuchtstofflampe entsteht im Vorschaltgerät infolge der Selbstinduktion ein vom Typ 36 W / 840, mit herkömmlichem Vorschaltgerät in Spannungsstoß, der in Überlagerung mit der angelegten Standardschaltung, werden folgende Messwerte festgestellt: Netzspannung zur Zündung der Lampe führt (Bild 3c). U = 231 V, UVorschalt = 191 V, UBrenn = 102 V, I = 0,47 A f) Der nun fließende Lampenstrom führt zu einem SpannungsBeim Addieren der Spannungen UVorschalt und UBrenn ergibt abfall am Vorschaltgerät. An der Lampe liegt nur noch eine sich eine Gesamtspannung, die höher ist als die angelegte reduzierte Spannung an, die Brennspannung (Bild 3d). Die Netzspannung. Wo liegt der Gedankenfehler? Brennspannung ist abhängig vom Typ, der Alterung und Temperatur der Lampe. Sie liegt zwischen 60V und 130V. kern der Drosselspule. Diese Verlustleistung ist aber geringer g) Nach Zündung der Lampe ist die parallel am Glimmzünder als bei der Verwendung eines Vorwiderstandes. anliegende Brennspannung zu gering, um eine erneute Heinz Huber: Hast du eine Vorstellung davon, wie groß die Glimmentladung bzw. einen erneuten Startvorgang ausVerlustleistung eines Vorschaltgerätes (Drosselspule) für eine zulösen. 58-W-Leuchtstofflampe ist? h) Wenn der beschriebene Zündversuch nicht zum Zünden Max: Ich schätze, dass diese bei etwa 10 W liegt. der Lampe führt, wiederholen sich die vorstehend beHeinz Huber: Die Größenordnung stimmt. Wegen der Verschriebenen Vorgänge solange, bis die Zündung erfolglustleistung des Vorschaltgerätes erhöht sich die Gesamtleisreich ist oder die Lampe abgeschaltet wird. tung der Schaltung demzufolge auf etwa 68 W. Wir werden Heinz Huber: Den Einschaltvorgang hast du sehr gut erklärt. auf diese Thematik zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal Vielleicht kannst du noch einmal kurz die Aufgaben des Vorzurückkommen, wenn wir uns mit der Energieeffizienz von schaltgerätes zusammenfassen. Wieso kann man anstelle der Vorschaltgeräten beschäftigen. Drosselspule nicht einfach einen Vorwiderstand einbauen? Zunächst habe ich aber noch eine andere Frage. Du hast Max: Die Drosselspule als Vorschaltgerät hat eine Doppelaufgesagt, dass wir den induktiven Widerstand der Drosselspule gabe. Sie erzeugt beim Einschalten der Leuchtstofflampe in Verbindung mit dem Glimmzünder einen Spannungsimpuls durch L1 N L1 N Selbstinduktion zum Zünden der U = 230 V U = 230 V Lampe und stabilisiert während Vorschaltgerät Vorschaltgerät des Betriebs den Strom. Ein Vor(Drosselspule) (Drosselspule) widerstand könnte zwar den IHeiz IHeiz IGlimm IGlimm Strom stabilisieren, aber keinen Ionisierung der Lampe Spannungsimpuls zum Zünden Leuchtstofflampe durch Elektronenaustritt Leuchtstofflampe der Lampe liefern, weil keine Selbstinduktion möglich ist. vorgeheizte Lampenelektroden Lampenelektroden (Heizwendel) Heinz Huber: Ja, Max, das hast du richtig erkannt. Es gibt aber noch IHeiz IHeiz IGlimm IGlimm einen weiteren Punkt, der für die Glimmzünderkontakt Glimmentladung größerer Strom zur geringer Strom durch geschlossen Vorheizung der Starter Nutzung einer Drosselspule zur Starter Glimmentladung Lampenelektroden Strombegrenzung spricht. Das hat etwas mit der Verlustleistung zu Bild 3a: Erwärmung der BimeBild 3b: Vorheizen der Lampenelektun. tallelektroden im Glimmzünder troden (Heizwendel) und Ionisieren Max: Bei Nutzung des induktiven durch Glimmentladung der Leuchtstofflampe bei geschlosseWiderstands der Drosselspule zur nem Glimmzünderkontakt Stromstabilisierung ist die VerL1 N lustleistung am Vorschaltgerät U = 230 V L1 N Selbstinduktion beim wesentlich geringer, als wenn wir U = 230 V Öffnen des Glimmzünders U = dafür einen entsprechenden VorVorschaltgerät mehrere (Drosselspule) Vorschaltgerät 100 V widerstand verwenden würden. U (Drosselspule) ILampe ILampe Die am induktiven Widerstand ILampe ILampe Zündung der ionisierten Lampe der Drosselspule auftretende inLeuchtstofflampe durch Selbstinduktionsspannung Lampenelektroden werden Leuchtstofflampe duktive Blindleistung wird vom durch den Lampenstrom geheizt ILampe ILampe Wirkarbeitszähler nicht gemessen ILampe ILampe vorgeheizte Lampenelektroden und sie geht somit nicht in die LeisUBrenn (Brennspannung an der Lampe) tungsbilanz der Lampenschaltung ein. Glimmzünderkontakt Brennspannung ist zu öffnet nach Abkühlung Heinz Huber: Heißt das, dass die Starter gering, um den Glimmzünder erneut zu zünden Starter Drosselspule keine Verlustleistung hat? Bild 3c: Selbstinduktion im VorMax: Nein, es entstehen Verluste schaltgerät und Zündung der Bild 3d: Betrieb der Leuchtstoffam ohmschen Widerstand der Lampe beim Öffnen des Glimmlampe nach erfolgter Zündung Kupferwicklung und durch Umzünderkontaktes nach Abkühlung magnetisierungsverluste im Eisenind Vorschalt de 15 – 16 /2010 85 Gelernt ist Gelernt • Ausbildung KONTAKT Ihre Fragen und Anregungen senden Sie uns bitte an: Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker Tel. (0 89) 1 26 07 - 2 42 E-Mail: [email protected] Bild 4: Fehlerhafter Betrieb einer Leuchtstofflampe bei defektem Starter zur Stromstabilisierung für die Lampe nutzen. Hat das neben den erwähnten Vorteilen auch Nachteile? Max: Infolge der Induktivität des Vorschaltgerätes haben unkompensierte Leuchtstofflampen einen relativ geringen induktiven Leistungsfaktor von etwa cos ϕ = 0,5. Die Standardschaltung wird deshalb auch als induktive Schaltung bezeichnet. Von Nachteil ist der aus dem schlechten Leistungsfaktor resultierende hohe Anteil an induktiver Blindleistung. Die Blindleistung belastet in einem erheblichen Maß die elektrischen Anlagen, insbesondere die Kabel, Leitungen und Schaltgeräte. Sie wird von einem Wirkarbeitszähler nicht gemessen, sondern nur von dem in größeren elektrischen Anlagen zusätzlich vorhandenen Blindarbeitszähler. Häufige Fehler bei Leuchtstofflampen Heinz Huber: Sehr gut Max, wir werden uns das Ganze im Zusammenhang mit der Kompensation von Leuchtstofflampen noch genauer ansehen. Zunächst sollten wir aber noch die am häufigsten auftretenden Fehler besprechen, die bei Leuchtstofflampen auftreten. Häufig sieht man, dass eine Leuchtstofflampe ständig ein- und ausschaltet (flackert). Vielleicht kannst du mir einen Grund dafür nennen. Max: Mit zunehmendem Alter der Lampe nimmt die Brennspannung an den Lampenelektroden stetig zu, während gleichzeitig die Zündspannung des Glimmzünders abnimmt. Wenn die Brennspannung die Zündspannung des Glimmzünders überschreitet, kommt es trotz gezündeter Lampe zu einer Glimmentladung, bis die Kontakte des Glimmzünders schließen. Die parallel geschaltete Lampe wird kurzgeschlossen, geht aus und wird erneut vorgeheizt. Nach dem Abkühlen und Öffnen der Glimmzünderkontakte wird die Lampe wieder gezündet. Dieses Erlöschen und Wiederzünden (Flackern) wiederholt sich solange, bis die Lampe ausgetauscht wird oder eine der Lampenelektroden durchbrennt. Beim Lampenwechsel sollte auch immer der Starter ersetzt werden, weil er mit der Lampe altert. Ein Starter mit abge- AUFGABE 3 brannten Kontakten und veränderter Zündspannung führt ansonsten zu einem verfrühten Ausfall der neuen Leuchtstofflampe. Heinz Huber: Das ist richtig, Max, das hast du gut begründet. Und woran kann es liegen, wenn nur die Enden einer Leuchtstofflampe mit den Elektroden hell sind (Bild 4). Max: Das weiß ich nicht. Heinz Huber: Bei diesem Fehlerbild ist der Starter defekt und muss ausgetauscht werden. Entweder ist der Entstörkondensator durchgeschlagen und schließt so den Glimmzünder kurz oder die Kontakte des Glimmzünders sind verschweißt. In beiden Fällen ist der Stromkreis über den Starter dauerhaft geschlossen, die Lampe ist kurzgeschlossen und wird ständig vorgeheizt. Die aufgeheizten Lampenelektroden erzeugen das Licht an den Lampenenden – die Heizwendel wirken wie Glühlampen. Nachteilig ist dabei die schnelle Alterung der Lampe infolge der hohen Elektrodentemperaturen. In solchen Fällen sollte deshalb nicht nur der defekte Starter, sondern ebenfalls die Lampe ausgetauscht werden. Ein weiteres Problem ist die erhebliche Erwärmung des Vorschaltgerätes durch den über lange Zeit fließenden, relativ hohen Vorheizstrom. Bei nicht fachgerechter Montage einer dafür nicht zugelassenen Leuchte auf leicht-, normaloder schwerentflammbaren Baustoffen oder bei Ablagerungen von brennbaren Stäuben oder Faserstoffen besteht eine hohe Brandgefahr infolge der Überhitzung (siehe Tabelle 1 in »de« 6 / 2010, S. 76). Max: Das habe ich verstanden. Heinz Huber: Dann kannst du mir sicher auch noch sagen, welche Fehler vorliegen können, wenn die Lampe überhaupt nicht startet, obwohl Netzspannung an den Anschlussklemmen anliegt. Max: Ich denke, da gibt es eine ganze Reihe von Ursachen: • der Glimmzünder im Starter ist defekt (keine Glimmentladung), • eine oder beide Lampenelektroden sind unterbrochen, • das Vorschaltgerät ist defekt (Unterbrechung), • die Lampe oder der Starter sind nicht richtig eingesetzt, • es sind Wackelkontakte an den Fassungen und Klemmverbindungen vorhanden. Wenn in solchen Fällen der Austausch von Lampe und Starter keinen Erfolg bringen, muss ich die Fehlerursache durch Spannungsmessungen und Durchgangsprüfungen ermitteln. Heinz Huber: Das ist richtig, Max. Wenn du mir jetzt folgende Frage beantworten kannst, bin ich sehr zufrieden mit dir. Was passiert eigentlich, wenn das Vorschaltgerät keine Unterbrechung hat, sondern einen Windungsschluss? Max: Bei einem Windungsschluss hat das Vorschaltgerät eine geringere Induktivität und somit einen kleineren induktiven Widerstand und Scheinwiderstand. Daraus folgt, dass nach Zündung der Lampe der lawinenartig ansteigende Lampenstrom nicht mehr in ausreichendem Maß begrenzt werden kann und die Lampe zerstört wird. (Fortsetzung folgt) Bei dem im Bild 4 gezeigten Fehler wird bei eingeschalteter Leuchtstofflampe versuchsweise der Starter herausgenommen. Wie wirkt sich diese Maßnahme aus? 86 Werner Baade, Fachjournalist, Bad Zwischenahn de 15– 16/2010