Seltsame Kombinationen von Nahrungsmitteln können auf

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 Seltsame Kombinationen von Nahrungsmitteln können auf Essstörung hinweisen Außergewöhnliche Kombinationen von Nahrungsmitteln können auf eine Essstörung hinweisen. „Patienten mit einer Esssucht schmeckt beispielsweise gefrorenes Gemüse mit Mayonnaise, Pommes frites mit Eiscreme, Kartoffelbrei gemischt mit Keksen usw. Betroffene Heranwachsende und junge Erwachsene versuchen in der Regel, ihr Essen heimlich zu verschlingen, z.B. in der Nacht. Ein weiteres typisches Verhalten ist das Horten von Knabbereien und Süßigkeiten“, beschreibt Dr. med. Dipl.‐
Psych. Harald Tegtmeyer‐Metzdorf, Kinder‐ und Jugendarzt sowie Sprecher des Ausschusses für Psychosomatik und Psychotherapie im Berufsverband der Kinder‐ und Jugendärzte (BVKJ), die Esssucht. Hunger treibt sie nicht zu diesen Essattacken, sondern eher eine Art Begierde. Meist ereignen sich diese „Fressanfälle“ erst nach einer Mahlzeit in einer Art Kontrollverlust. Während des Verzehrs empfinden Erkrankte ein ähnliches Hochgefühl wie Süchtige. Doch anschließend leiden sie unter Scham und Ekel. Überwiegend ist diese Essstörung mit der Entwicklung von Übergewicht verbunden. „Wichtig ist es, frühzeitig einen Teufelskreislauf zu durchbrechen und bei einem Verdacht den Jugendarzt zu kontaktieren. Denn je dicker die Heranwachsenden werden, desto schwerer fällt es ihnen, sich zu bewegen und gegen ihre Gewohnheit anzugehen. Da Esssüchtige auch meist fett‐ und kohlehydratreiche ‚leere‘ Nahrungsmittel bevorzugen, drohen ihnen nicht nur Schäden durch das Übergewicht, sondern auch durch Vitamin‐ und Mineralstoffmängel“, warnt Dr. Tegtmeyer‐Metzdorf. Eine Esssucht kann in der Folge einer strengen Diät entstehen. Die genauen Ursachen sind aber bisher nicht bekannt. Patienten mit einer Esssucht mit periodischen Heißhungerattacken, einer so genannten Binge Eating Disorder, verschlingen innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Nahrungsmitteln. Bei einer Ess‐Brech‐Sucht bzw. Bulimie versuchen sie, die Kalorienaufnahme durch Erbrechen wieder rückgängig zu machen. Wer ausschließlich unter einer Esssucht mit „Fressanfällen“ leidet, hat deshalb in der Regel Übergewicht. Hunger‐ und Sättigungsgefühl scheinen in beiden Fällen gestört zu sein. Vermutlich dient die zwanghafte Nahrungsaufnahme dem Abbau innerer Spannungen. Binge Eating hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Während 2002 noch 17 Menschen unter 100.000 Menschen darunter litten, sind es heute bereits 26 Fälle pro 100.000 Einwohner. Quellen: Storr, K.: UAB study identifies new characteristics of binge eating. University of Alabama, press release 3.1.2013 http://www.uab.edu/news/latest/item/3015‐uab‐study‐identifies‐new‐characteristic‐of‐binge‐eating Voderholzer, U. et al.. Essstörungen. Der Nervenarzt 83 (11), 1458 (2012) Müller, Th.: Bulimie und Anorexie. Maßnahmen gegen Essstörungen wirken am besten bei Jugendlichen. Springermedizin.de 3.12.2012 basierend auf: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Berlin, 23.11.12, Symposium „Essstörungen und Esssüchte – Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts“ BZgA: Essstörungen – Binge‐Eating‐Störung http://www.bzga‐essstoerungen.de/index.php?id=120 Boggiano, M.M. et al.: Secretive food concocting in binge eating: Test of a famine hypothesis. International Journal of Eating Disorders. Article first published online: 19 DEC 2012 DOI: 10.1002/eat.22077 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/eat.22077/abstract?deniedAccessCustomisedMessage=&
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