• seite 16 hot spot österreich Musical Unplugged III „Sonnbergtheater“ Fotos: Martin Hofbauer Andrea Martin The Oscar goes to… Theater 82er Haus, Gablitz Fotos:Andrea Martin Andrea Martin Rockville Uraufführung in Amstetten • Alle guten Dinge sind drei, das dachten sich auch die Sänger der Musical Unplugged Serie und hoben ihr drittes Programm am 18.4. in Perchtoldsdorf aus der Taufe. Als Location hatte man kurzerhand das Innere eines Heurigen in einen Theatersaal umgewandelt und schon war das „Sonnbergtheater“ entstanden. Neben dem Maestro am Klavier Florian C. Reithner und dem bereits eingespielten Sängern Florian Schützenhofer und Jakob Semotan gab es mit dem dritten Sänger, Richard Redl, einen Neuzugang zu verzeichnen. Der bisherige Dritte im Bund, Daniel Williams befand sich auf einer Kreuzfahrt, auf der er ein Musicalprogramm spielte. Redl ist in der Musicalszene kein unbeschriebenes Blatt. So spielte er u.a. schon in Stücken wie „Mozart!“, „Jekyll & Hyde“ und war u.a. mit „Der Nacht der Musicals“ auf großer Tournee. Das auch dieses Quartett gut harmonierte, davon konnte sich das Publikum selbst überzeugen. Die Interpreten sind bekannt für eine sehr interessante Songauswahl und für ihren Mut zur Kombination aus Musical-, Pop- und Austropoptiteln. Auch dieses Mal gab es etliche Überraschungen. Schützenhofer stellte seine Lieblingspflanze in „Mein kleiner grüner Kaktus“ vor, vertraute dem Publikum an „I mecht so gern landen“ (Maria Bill) und machte auch vor einen Nena Titel nicht Halt. Wer das Programm schon kannte, wusste, dass es für die Sänger überhaupt keine Frage des Geschlechts ist, welchen Song sie singen dürfen. Es gab einige Titel aus „Rebecca“ zu hören, die im Original von den weiblichen Hauptrollen dargebracht wurden. „Die Stärke einer Frau“ (Schützenhofer, Redl), „Ich hab geträumt von Manderley“ oder den Titelsong selbst (Schützenhofer, Semotan) bekamen somit gleich einen anderen Charakter, der sie in einem anderen, wohlgemerkt positiven, Licht erscheinen ließen. Semotan gab Robbie Williams „Eternity“ mit seiner Stimme eine besondere Note und sorgte für Lacher, als er seine Haare speziell für den Song „Durch den Monsun“ (Tokio Hotel) zerstrubbelte. Sein „Du entschuldige I kenn di“ ging auf humorvolle Art und in Hennersdorf, „Theater 9er Haus“ Der wirklich allerletzte Auftritt der vier mit diesem Programm fand am 24.5. im Theater 9er Haus in Hennersdorf statt. Zur großen Überraschung aller, gab sich auch, der bereits von seiner Schiffsreise heimgekehrte, Daniel Williams, die Ehre. An einem Tag hatte er mit den anderen in nur 75 Minuten das volle Programm einstudiert und so wurde die Bühne fast schon zu klein, als die fünf Herren auf ihr entertainten. Williams begeisterte mit einer stimmungsvollen und durch seine Stimme sehr speziellen Version von „Golden eye“, seinem kleinen Duell mit Redl bei „Jesus Christ Superstar“ und auch sein „Bring him home/Les Miserables“ war vom Feinsten. Das Publikum freute sich sehr über diesen unerwarteten Zuwachs und war von dem wieder sehr gelungenen Abend vollauf begeistert. Mehr Informationen unter: http://www.musical-unplugged.net.tf An fünf Abenden war das Motto im Theater 82er Haus „Songs aus Hollywood“. Es wurden Titel ausgesucht, die entweder einen Oscar gewonnen hatten oder zumindest dafür nominiert wurden oder aber aus Filmen stammten, die auf irgendeine Art und Weise mit der kleinen Goldstatue in Verbindung gebracht werden konnten. Die Sänger des Programms waren: Dagmar Bernhard, Katharina Dorian sowie Markus Richter, die von einer 4köpfigen Band, unter der Leitung von Jürgen Tauber unterstützt wurden. Das Trio nahm das Publikum auf eine Reise von der Vergangenheit bis in die Gegenwart mit, da Titel ab dem Jahr 1935 bis 2006 zu hören waren. Die gesanglichen Darbietungen wurden effektvoll mittels Videoausschnitten der jeweiligen Filme unterstützt. Sehr elegant gekleidet wurden Songs aus „Pinocchio“, „Singin’ in the rain“ oder „Nine to five“ vorgestellt. Kindheitserinnerungen wurden für viele u.a. bei Szenen aus „Mary Poppins“ oder „Die unendliche Geschichte“ wach. Markus Richter überzeugte sowohl beim James Bond Lied „From Russia with love“, wie auch beim Titellied des Films „Ghostbusters“. Die „License to kill“ hatte Dagmar Bernhard für sich gepachtet und zeigte vor allem bei „Listen“ aus dem Musicalfilm „Dreamgirls“, dass dieser Titel nicht nur von Beyoncé hervorragend gesungen werden kann. Beeindruckt war das Publikum auch von den gesanglichen Leistungen von Katharina Dorian. Egal ob sie nur mit ihrer Stimme, ganz ohne Gesang, „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Gabriellas Song“ (großartig sogar in schwedischer Originalsprache dargeboten) präsentierte, das Publikum war hin und weg. Gemeinsam mit Bernhard machte sie bei „When you believe“ aus „Der Prinz von Ägypten“ den Diven Mariah Carey und Whitney Houston Konkurrenz. Partystimmung kam u.a. bei „Saturday Night Fever“ oder „Let’s hear it for the boy/Footloose“ auf. Das Publikum war schwer begeistert und entließ die Sänger erst nach einem würdigen Finale und einigen Zugaben. Mit einer packenden Geschichte, einer internationalen Cast aus 22 Darstellern - darunter der deutsche Hauptdarsteller des QueenMusicals „We will rock you“ Alex Melcher ergänzt von einer Kindertruppe, begeht Amstetten sein 20jähriges Musical-Jubiläum. Der Rockstar Brian Carr, der die Wandlung vom egoistischen Rocker zum Retter einer Kleinstadt durchmacht, wird vom deutschen Musicalstar Alex Melcher verkörpert. Melcher ist prädestiniert für die Verkörperung dieser Rock-Rolle, wurde er doch schon 2004 von Brian May und Roger Taylor persönlich für die Hauptrolle des Gallileo im QueenMusical „We Will Rock You“ gecastet. „Alles begann, als ich im Alter von 18 Jahren aus einem katholischen Internat floh’ und schließlich die Schule abbrach, um das Handwerk des Singens und Schauspielens zu erlernen“, erzählt Alex Melcher. Aber natürlich begann es schon früher – „als ich als Zwölfjähriger den Klavierunterricht schmiss, weil ich die ewigen Etüden satt hatte und um meine eigenen Laute dahinzuhämmern und unverständliches Zeug dazu zu trällern.“ So schrieb er seine ersten Songs und mittlerweile ist die erste CD der Band „The Tune“ ‚No more Excuses’ am Markt. Handgemachte Rockmusik ohne Schubladen – aus dem Bauch direkt ins Blut. Ein Festival, das sich mit den Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad in der Branche geschaffen hat, steht im Fokus der internationalen Szenebeobachter und dadurch natürlich unter Erwartungsdruck. Publikumserfolge wie „Jesus Christ Superstar“, Kritikererfolge wie „Aida“, die Reihe der deutschsprachigen Erst- sowie einer Uraufführung, die Wiederaufnahmen in Klagenfurt, St. Gallen, München und Wien und die unzähligen hochkarätigen Musicaldarsteller, die jedes Jahr in Amstetten spielen, haben den Musical Sommer zum Fixpunkt und Richtmaß gemacht wenn es darum geht, abseits der großen Bühnen qualitatives und uniques Musical auf die Beine zu stellen. Die Entscheidung für die Uraufführung von „Rockville“ des „Carmen Cubana-Teams“ Kim Duddy, Martin Gellner und Werner Stranka war für Intendant Johann Kropfreiter der logische Schritt, auch in Zeiten der Krise, nicht stehen zu bleiben. Foto: Rolf Bock / Sadttheater Baden Fotos:Gerry Frank Weise in Schützenhofer’s „Schnuffel Song“ über und man konnte sehen, wie lieb sie sich haben. Auch Redl überzeugte das Publikum mit kraftvoller Stimme u.a. bei „Ich bin dein Spiegel/Freudiana“ oder „Jesus Christ Superstar“. Mit dem Song „Tränen trocknen schnell“ von Rainhard Fendrich bewies er, dass er nicht nur Musicalsongs gut beherrscht. Mit Florian C. Reithner sitzt ein wahres Genie hinter dem Klavier, dem zuzusehen eine wahre Freude ist. Mit soviel Elan und Energie bearbeitet er die Tasten des Instruments, dass dieses schon mal ins Schwanken geraten kann. Neben den Einzelsongs und Duetten gab es natürlich auch Titel, die alle gemeinsam performten wie u.a. „Eh du verloren bist/ Dracula“, „Mitten ins Feuer/Scarlet Pimpernel“ oder „Fürstenfeld/STS“. Eine sehr unterhaltsame und gelungene Veranstaltung, bei der alle ihren Spaß hatten. • www. musicalcocktail .info • site 16-hot spotö1.pmd 16 08.06.2009, 06:43