@thno - NEWS Ausgabe 1/ 2008 Zur Einleitung Mit diesem Newsletter möchten wir Sie in Zukunft ein- bis zweimal jährlich über die Tätigkeiten des Instituts für Ethnologie an der Freien Universität Berlin informieren. Zusätzlich zu unserer Homepage, auf der Sie auch weiterhin aktuelle Informationen über Mitarbeiter und Aktivitäten unseres Instituts erhalten (www.fu-berlin.de/ethnologie), möchten wir Sie in diesem Rahmen auf aktuelle Forschungsprojekte aufmerksam machen; über durchgeführte Workshops, Konferenzen und Vortragsreihen berichten und Sie über Gäste und Preisträger an unserem Institut, sowie über Dissertationsprojekte und über aktuelle Publikationen und Vorträge unserer Mitarbeiter informieren. Der von diesem ersten Newsletter abgedeckte Zeitraum – April 2007 bis Februar 2008 – war von vielfältigen Ereignissen geprägt. Im März 2007 zog unser Institut in eine frisch renovierte Villa, die etwas kleiner als das Gebäude im Drosselweg ist, die dafür aber Campus-zentral liegt und sich in unmittelbarer Nähe zum FU-Präsidium und den Seminarräumen der Silberlaube befindet. Unsere Buchbestände wurden in die gemeinsame Bereichsbibliothek der Fächer Politologie, Soziologie, Publizistik und Ethnologie im Otto-Suhr-Institut integriert. Neben dem bereits laufenden Bachelor „Sozial- und Kulturanthropologie“ ist für das Wintersemester 2008/09 die Einführung des gleichnamigen, konsekutiven MasterStudiengangs geplant. Gleichzeitig soll der Bild: Institut für Ethnologie, Landoltweg 9-11 internationale Master-Studiengang „Visual and Media Anthropology“ eingeführt werden - mehr dazu im nächsten Newsletter. Im Rahmen der Exzellenzinitiative schließlich, bei der die Freie Universität mit der Entscheidung der DFG vom 19. Oktober 2007 zur „Exzellenz-Uni“ wurde, ist das Institut für Ethnologie an zwei Exzellenzclustern und einer Graduiertenschule beteiligt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieses ersten Newsletters und hoffen, dass Sie die Aktivitäten unseres Instituts auch in Zukunft mit Interesse verfolgen werden! Mit freundlichen Grüßen Hansjörg Dilger (als Herausgeber) Berlin, im Februar 2008 Personelle Mitteilungen Institut für Ethnologie April 2007 bis Februar 2008 Dr. Hansjörg Dilger (zuvor Assistant Professor an der Universität Florida, Gainesville) trat zum 21. 05. 2007 die Juniorprofessur Ethnologie an unserem Institut an. PD Dr. Thomas Zitelmann, übte vom 01.10. 2006 bis 31. 03. 2008 eine Gastprofessur am Institut für Ethnologie der Universität Halle aus. Dr. Uwe Skoda trat zum 01.10.2006 ein zweijähriges Forschungsstipendium im Rahmen des DFG-geförderten Graduiertenkollegs „Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs“ an der Universität Rostock an. Hanspeter Reihling M. A. wurde zum 01.07.2007 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Männlichkeit(en) und AIDS in Kapstadt, Südafrika“ (Projektleitung: Prof. Dr. Hansjörg Dilger) eingestellt. Darüber hinaus ist er vom 01.09.2007 30.08.2008 als Visiting Researcher am African Gender Institute an der University of Cape Town tätig. Dr. Christian Strümpell, erhielt zum 01.04. 2007 ein zweijähriges Forschungsstipendium am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle im Forschungsprojekt von Dr. Julia Eckert „Law against the State“. Berit Fuhrmann M.A. wurde zum 01.04.2007 als seine Nachfolgerin eingestellt. Dr. Tina Otten, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut von 1999-2006 (Drittmittel), hat am 02.04.07 eine Stelle als Lecturer an der Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropologie angetreten. Dr. Peter Berger, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Prof. Dr. Georg Pfeffer, trat zum 01.08.2007 eine Stelle als Universitätsdozent für Religionsethnologie und Indische Religionen an der Universität Groningen/Niederlande an. Dr. Jeanne Berrenberg wurde zum 01.08.2007 als seine Nachfolgerin eingestellt. Prof. Dr. Hansjörg Dilger ist seit Oktober 2007 Mitglied der Auswahlkommission des Studienwerks der Heinrich Böll Stiftung. Exzellenzinitiative Das Institut für Ethnologie war in der Exzellenzinitiative des Bundes sehr erfolgreich: Wir sind an dem Cluster „Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“ unter der Leitung von Prof. Dr. Friederike Fless (FU) und Prof. Dr. Christof Rapp (HU Berlin) ebenso beteiligt wie an dem Exzellenzcluster „Languages of Emotion“ unter der Leitung von Prof. Dr. Winfried Menninghaus. Im Rahmen dieses Clusters wurde eine W2Professur im Fach Ethnologie unter besonderer Berücksichtigung der Anthropologie der Emotionen ausgeschrieben. Des Weiteren kooperiert unser Institut mit der Graduiertenschule „Muslim Cultures and Societies: Unity and Diversity“ unter der Leitung von Prof. Dr. Gudrun Krämer / Prof. Dr. Ulrike Freitag. Die Ansprechpartnerin für die Exzellenzcluster an Bild: Zentrales Campusgelände der FU (Luftaufnahme) unserem Institut ist Prof. Dr. Ute Luig, für die Graduiertenschule alle drei Professoren des Instituts (Dilger, Luig, Pfeffer). Forschungsprojekte DFG-Forschungsprojekt “Männlichkeit(en) und AIDS in Kapstadt, Südafrika” Projektleiter: Prof. Dr. Hansjörg Dilger Mitarbeiter: Hanspeter Reihling M.A. Südafrika bleibt weiterhin an der Spitze weltweiter HIV/AIDS Statistiken, ein Rückgang von Neuinfektionen zeich- net sich bislang kaum ab. Für das Anhalten der Epidemie werden inzwischen vor allem Männer und ihre „rückständigen“ Vorstellungen von Männlichkeit verantwortlich gemacht: Sexuelle Gewalt, Promiskuität und die Vormachtstellung von Männern in Fragen sexueller Gesundheit gelten als Motor der Epidemie. Das im Juli 2007 begonnene DFG- Bild: Peer Educator bei einem Voluntary Counceling and Testing (VCT) Event in Khayelitsha, Township am Rande Kapstadts Projekt “Männlichkeit(en) und AIDS in Kapstadt, Südafrika” untersucht geschlechtsspezifische Verkörperungs- und Subjektivierungsprozesse von jungen Männern in drei unterschiedlichen Stadtteilen. In den Blickpunkt rücken Zusammenhänge zwischen der Konstruktion von Männlichkeiten, Klasse, Ethnizität und Prävention sowie Behandlung von HIV/AIDS. In der ersten Feldforschungsphase von August bis November 2007 standen die Beobachtung von NGO-Aktivitäten und die Integration des Forschers in so genannte „crews“ oder homosoziale Freundschaftsnetzwerke im Vordergrund. In der zweiten Phase der Feldforschung (Januar bis August 2008) werden insbesondere Einzel- und Gruppeninterviews sowie intensivierte Teilnehmende Beobachtung in den drei Stadtteilen zum Einsatz kommen. GTZ und Institut für Ethnologie gemeinsam gegen AIDS: „Der Medical Dialogue in Malawi“ Projektleiterin: Angelika Wolf Obwohl Malawi weltweit eines der von der HIV/AIDS-Epidemie am stärksten betroffenen Länder ist, wurde die von der WHO empfohlene Zusammenarbeit staatlicher Gesundheitssysteme mit den „traditionellen“ HeilerInnen lange nicht realisiert. Mit der neuen Methode des Medical Dialogue – entwickelt zwischen der GTZ und dem Institut für Ethnologie – konnte eine Kooperation zwischen dem formellen, Bild: Krankenhausmitarbeiter und „traditionelle“ Hebammen in Kasungu, Malawi biomedizinischen Sektor und der inforund traditionellen Hebammen praktizierten Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nachhaltig etabliert werden. Die Übungen der Dialogwerkstätten umfassen Diskussionen in Kleingruppen, Rollenspiele und Plenardiskussionen und wirken dabei auch als vertrauensschaffende Maßnahmen. Es wurde ein kONTAKT mellen, von Heilern gegenseitiges Überweisungssystem sowie ein passendes Überweisungsformular entwickelt. Die Heiler und Hebammen überweisen regelmäßig PatientInnen zur freiwilligen Beratung und HIV-Testung an die staatlichen Gesundheitsdienste und werden ihrerseits vom Klinikpersonal in der Arbeit durch Supervisionsbesuche und das Stellen von Einmalhandschuhen unterstützt. Konferenzen Der von Dr. Werner Trieselmann und seinen Studenten organisierte und veranstaltete Workshop “Cinematic Rendezvous and autoethnographic Mediatisation”, der vom 22. bis zum 24. Juni 2007 am neuen Institut für Ethnologie in Berlin stattfand, bildete einen der Höhepunkte des dreisemestrigen Projektseminars „Autoethnografische Medialisierungen und transkulturelle Kommunikationskompetenz“, das zwischen 2006 und 2008 am Institut für Ethnologie angeboten wurde. Während des internationalen Workshops zur angewandten Medienethnologie produzierten Wissenschaftler und Studierende aus Polen, Tschechien und Deutschland experimentelle Kurzfilme zu dem Thema „Filmische Inszenierung von Fremd- Bild: Richard Pfützenreuter (Studierender der Ethnologie, FU Berlin) bei der Darstellung eines butterflys (männlicher Prostituierter) in der inszenierten Imagination über eine Feldforschung in Prag. (Hier im Foyer des Instituts für Ethnologie) heit“ und „soziokulturelle Veränderung“ (othering). Sie wurden als Hauptteile der Live-Sendung „Die Kamera als Spiegel - filmische Inszenierungen von Fremdheit“, im Offenen Kanal Berlin (OKB, rbb) am 31. Januar 2008, 20.00 Uhr, präsentiert. Das im Seminar entstandene und im Workshop angewendete filmische Konzept (Vorgehen) wurde in der selbst moderierten und produzierten Sendung Am 18. und 19. Juli 2007 fand am Institut für Ethnologie die Tagung des Netzwerks jüngerer Katastrophenforscher/Innen (KatNet) zum Thema „Disasters and Climate Impacts in global Media Spaces“ statt. Die dritte Konferenz des Netzwerks wurde von Dr. Undine Frömming organisiert und setzte sich mit der medienspezifischen Repräsentation von Naturkatastrophen und naturwissenschaftlichem Wissen zum Bild: Gletscherlandschaft, Island als experimentelle ethnologische Herangehensweise vorgestellt und kontrovers diskutiert (eine DVD der Sendung ist im Institut ausleihbar). Durch den Workshop wurde eine Kooperation zwischen dem Schwerpunkt Medienethnologie/Visuelle Anthropologie des Instituts für Ethnologie (FU Berlin) und dem Offenen Kanal Berlin (OKB) initiiert, die in Zukunft ausgebaut werden soll. Klimawandel auseinander. In einer vernetzten Welt spielen die Medien eine Schlüsselrolle in der Kommunikation von natur- und sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich der Klima- und Katastrophenproblematik. Bei der dritten KatNet-Tagung wurde daher nicht nur die historische Verarbeitung von Naturkatastrophen, sondern auch der gegenwärtige Umgang mit Klimafolgen berücksichtigt. KatNet versteht sich als ein Netzwerk, das zwischen Katastrophenforschung und -praxis agiert und dadurch einen inter- bzw. transdiziplinären Dialog fördert. Die vierte KatNet-Tagung ist bereits in Vorbereitung und wird vom 15. bis 17. Mai 2008 in Lutherstadt-Wittenberg zum Thema “Paradigmenwechsel in der Risikovorsorge – Vom Umgang mit Naturgefahren“ stattfinden. Vom 27. bis 29. September 2007 fand in Berlin die Konferenz „Medizin im Kontext: Ethnologische Perspektiven auf Krankheit und Gesundheit in einer vernetzten Welt“ statt. Organisiert wurde die Tagung anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Arbeitsgruppe Medical Anthropology in der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde von Hansjörg Dilger, Bernhard Hadolt (Wien), und weiteren Mitgliedern der Arbeitsgruppe. Eröffnet wurde die Tagung am 27. September im Roten Rathaus in Berlin-Mitte mit dem Vortrag von Prof. Dr. Barbara Duden (Universität Hannover) zum Thema: „Zur Genese des ‚Strebens nach Gesundheit’ - ein körpergeschichtlicher Rückblick“. Veranstaltungsort der Tagung selbst, bei der aktuelle Forschungen der deutschsprachigen Medizinethnologie im Kontext von Globalisierung und transnationaler Ver- Am 12. und 13. Oktober 2007 fand am Ethnologischen Institut der Workshop „Speech and Body in Interaction: Ethnographic Case Studies“ statt. Der Workshop wurde durch die VW-Stiftung finanziert und von Christian Meyer (Mainz) und Jan-Patrick Heiss (Mainz/ Berlin) organisiert. Im Workshop wurden neuere Arbeiten zur Interaktion unter Berücksichtigung körperlichen Verhaltens wie dem der Gestik, des Gesichtsausdrucks, des Blickverhaltens, der Positionierung im Raum, der Körperhaltung und -bewegung sowie des im engeren Sinne sprachlichen Handelns im außereuropäischen Kontext zusammengebracht. Dabei spielten theo- flechtung vorgestellt wurden, war das Zentrum Moderner Orient. Die Tagungsvorträge waren unter vier Panel-Themen zusammengestellt: Neue Technologien und medizinische Praxis; Migration und Medizin in transnationalen Verflechtungen; Soziale Sicherung und Gesundheitsökonomie und Urbanisierung – eine Gefahr für die Gesundheit? Die Veröffentlichung der Tagungsbeiträge ist in Vorbereitung. Bild: Prof. Dr. Barbara Duden retische Fragen des Zusammenhangs von Struktur und Ereignis ebenso eine Rolle wie ethnographische Beschreibungen. Des Weiteren lag ein Schwerpunkt auf methodischen Erörterungen von der teilnehmenden Beobachtung bis zur Videoanalyse. Ausgewählte Vorträge: Roland Posner (TU Berlin): Mono and Dual Gestures; Daphna Birenbaum-Carmeli (Haifa): Speaking and Performing Religiosity: Ultra Orthodox Jewish Women Discuss ‚Pregnancy Spacing‘; Jürgen Streeck (Austin): Concluding Reflections on Speech and Body in Interaction with Examples from Ilokano, Philippines, and US car workshops. E-Learning Nicht nur die Wissenschaft wird durch die Anwendung der E-Science verändert, sondern auch die Nutzung von E-Learning etabliert sich zunehmend in der Lehre. Die E-Learning-Plattformen ergänzen die reguläre Präsenzlehre und bieten den Studierenden die Möglichkeit, Lehrmaterialien der Kurse virtuell abzufragen. Zudem gibt es Diskussionsforen, um die aktive Teilnahme der Studenten an den Seminaren zu fördern. Eine weitere Funktion ist der weltweit zugängliche `Virtuelle Seminarraum´, in dem Lehrende und Studierende per Chat diskutieren. Das Projekt (Laufzeit: September 2007 bis Juli 2008) wird aus Mitteln des Center für Digitale Systeme (CeDiS) finanziert, das die flächendeckende Einführung von E-Learning an Studierende der FU Berlin der FU Berlin koordiniert. Das Ziel des neuen Projektes ist es, den „Einsatz neuer Medien in der Lehre“ zu unterstützen. Die Ansprechpartnerin für die E-Learning Plattform an unserem Institut ist Frau Dr. Undine Frömming. EthnoFilmfest Das EthnoFilmfest, das vom 08. bis 11. November 2007 am Ethnologischen Museum in Berlin stattfand, feierte in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Das Festival zum Thema „Im Rausch der Wirklichkeiten“ präsentierte 75 Doku- mentationen, Spiel-, Experimental- und Animationsfilme aus aller Welt. Es wurden wieder Filme aus verschiedenen Regionen und Genres gezeigt, die das Publikum auf eine spannende Reise in fremde, aber auch in die eigene Kultur mitnahmen. Bild: Ein regionaler Schwerpunkt des Festivals war in diesem Jahr Rumänien. Der Dokumentarfilm „Credo“ gewährte Einblicke in das Alltagsleben eines Nonnenklosters in den Karpaten. Das EthnoFilmfest, das von Dr. Wolfgang Davis organisiert wurde, versteht sich als junges Festival, das internationalen FilmregisseurInnen eine Plattform für ihre Belange und Anliegen bieten möchte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Filmen von Studierenden. Auch an der Organisation und Durchführung des Festivals haben filmbegeisterte Ethnologie-Studierende der Berliner Universitäten seit seiner Gründung entscheidenden Anteil. gÄSTE An Unserem iNSTITUT Dr. Rijk van Dijk, Universität Leiden: “Testing Nightscapes. African Pentecostal Politics of the Nocturnal” - 29.10.07 Dr. Rijk van Dijk, Anthropologe und main researcher am African Studies Centre der Universität Leiden. Langjährige Forschungen zur afrikanischen Pfingstbewegung im Kontext von Dr. Rijk van Dijk Globalisierung und transnationaler Verflechtung (u.a. in Malawi, Ghana, Botswana und Holland). Van Dijk ist Mitherausgeber von Situating Globality. African Agency in the Appropriation of Global Culture (Leiden: Brill 2004, gemeinsam mit Wim van Bimsbergen). Er ist außerdem Herausgeber der Zeitschrift African Diaspora. A Journal of Transnational Africa in a Global World (ab 2008). Prof. Dr. Mara Leichtman, Michigan State University: “Rethinking Religious Conversion: A Theory of (Trans)National Senegalese Shi‘ism” 12.11.2007 Dr. Päivi Hasu, Universität Helsinki: “Prosperity Gospels and satanic interventions in Tanzanian Neo-Pentecostalism” 19.11.2007 Prof. Dr. Roman Loimeier, Zentrum Moderner Orient, Berlin: “Insha´allah: quotidien Islam im subsaharischen Afrika: eine Zeitreise” 26.11.2007 Dr. Agnieszka Halemba, Geisteswissenschaftliches Zentrum: Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas, Leipzig: “Land worship and land ownership: Nature protection initiatives in the Republic of Altai, Russian Federation” 03.12.2007 PD Dr. Gertrud Hüwelmeier, Institut für Europäische Ethnologie, HU Berlin: „Transnationale religiöse Netzwerke vietnamesischer Migranten“- 10.12.2007 Prof. Dr. Helene Basu, Institut für Ethnologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster: “Transkulturelle Psychiatrie in Indien” 17.12.2007 Dr. Heike Drotbohm, Institut für Völkerkunde, Freiburg: „We give them what they want“. Weiße Puppen, schwarze Magie und Parodien des Fremden im Vodou der haitianischen Diaspora - 14.01.2008 Prof. Dr. Susanne Enderwitz, Islamwissenschaft und Iranistik; Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg: „Orientalismus und Okzidentalismus“ - 21.01.2008 Prof. Dr. Thomas Hauschild, Institut für Ethnologie; Universität Tübingen: „Praxis, Materialität und Virtualität im religiösen Handeln“ - 04.02.2008 Prof. Dr. Thomas Hauschild, Professor am Institut für Ethnologie der Universität Tübingen und Sprecher des „Zentrums für Allgemeine Kulturwissenschaften“, Tübingen. Von 2006-2007 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Sozialanthropologie der Lebenswissenschaften und medizinischer Praktiken; religiöse und ästhetische Bewegungen als kulturelle Prof. Dr. Thomas Hauschild „Reserven“; Wissenschaftsgeschichte der Ethnologie. Veröffentlichungen: Macht und Magie in Italien (Gifkendorf: Merlin-Verlag 2002); Lebenslust und Fremdenfurcht. Ethnologie im Dritten Reich (Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1995); zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze, u.a. in American Anthropologist, Anthropos, und Current Anthropology. Prof. Dr. Toni Huber, Zentralasien-Seminar, HU Berlin: “Globalization‘s religious backwaters: Local Christianity among eastern Himalayan highlanders“ - 11.02.2008 Prof. Dr. Cilja Harders, Prof. Dr. Ute Luig (Berlin) Einführung: Ethnologie und Politik des Vorderen Orients – zentrale Gegenwartsfragen Dr. Isabel Schäfer (Berlin) Ägypten und Europa – eine schwierige Beziehung? 27.11.2007 Hoda Salah (Berlin) Islamische Feministinnen und ihr Djihad für Frauenrechte im Nahen Osten 23.10.2007 Prof. Dr. Stephan Seidlmayer (Berlin) Altes und neues Ägypten. Ägyptologische Perspektiven auf Kultur und Gesellschaft der nachpharaonischen Epochen 04.12.2007 Prof. em. Dr. Friedemann Büttner (Berlin) Machtwechsel durch Wahlen? Mit den Augen eines Wahlbeobachters in Ägypten 30.10.2007 Ibrahim Abdelrahman Abdalla (Kairo) General Director of the Fustat Antiquities The Multi-Cultural Community of Fustat (Cairo) between the 7th and 12th Century and its Role in the Production of Islamic Art 11.12.2007 Prof. Dr. Maye Kassem (Kairo) Understanding Politics and the State in Egypt: Authoritarian Rule 06.11.2007 Prof. Dr. Soraya Altorki (Kairo) Beyond Stereotypes: The Construction of Family in Saudi Arabia 18.12.2007 Dr. Ivesa Lübben (Bremen) Islamische Debatten um Reform – die ägyptischen Muslimbrüder auf dem Weg zur Partei? 13.11.2007 Prof. Dr. Mona Abaza (Kairo) Use and Abuse of Enlightenment between the Occident and the Middle East 08.01.2008 Prof. Dr. Michael Bolle (Berlin) In Tausend und einer Nacht zum Wirtschaftswunder? Die Mittelmeeranrainerstaaten und der Barcelona-Prozeß 20.11.2007 Prof. Dr. Mona Abaza ist Soziologin an der Amerikanischen Universität in Kairo. Abaza forscht zu religiösen Netzwerken zwischen Nahost und Südostasien und zur Veränderungen der Konsumkultur. Ihre regionale Spezialisierung umfaßt Ägypten, den Mittleren Osten und Südostasien (Malaysia, Indonesien). Veröffentlichungen: Debates on Islam and knowledge in Malaysia and Egypt (Routledge Curzon, 2002); Bild: Prof. Dr. Mona Abaza Changing Consumer Cultures of Modern Egypt (Leiden/ Boston, 2006). Dr. Elizabeth Coker (Kairo) Disability and Displacement: Intersections of Experience in the Narratives of Disabled Sudanese Refugees in Cairo- 15.01.2008 Dr. Iman Hamdy (Kairo) Egyptian-Israeli Relations: A Cold Peace? 22.01.2008 Prof. Dr. Ulrike Freitag (Berlin) Gibt es eine Gesellschaftsgeschichte des Nahen Ostens? - 29.01.2008 Prof. Dr. Ulrike Freitag ist Islamwissen- schaftlerin und seit 2002 Direktorin des Zentrums Moderner Orient in Berlin, in Verbindung mit einer S-Professur für Islam- Prof. Dr. Ulrike Freitag wissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Handels- und Gelehrtennetzwerke im Indischen Ozean, Arabische Geschichtsschreibung und Globalgeschichte. Ihre Veröffentlichungen umfassen u.a. Indian Ocean Migrants and State Formation in Hadhramaut (Brill 2003); Geschichtsschreibung in Syrien 1920-1990: Zwischen Wissenschaft und Ideologie (Orient Institut 1991). Dr. Hania Sholkamy (Kairo) What is Women‘s Empowerment? Answers from Egypt- 05.02.2008 Dr. Armgard Goo-Grauer (Freiburg) Wandmalereien nubischer Frauen: Ikonographie und Ethnographie 12.02.2008 pREISTRÄGER des iNSTITUTs Wie die Magisterarbeit “Nothing Die Magisterarbeit „Lebensverhältnis- but the sale of girls“? – Die ethnologische Mei- se und Zukunftsperspektiven jugend- nungsbildung zur Mitgift in Südasien von licher Binnenvertriebener in Altos de Miriam Benteler zeigt, ist nicht der ökono- Cazucá (Kolumbien). Eine ethnologi- mische Aspekt der Mitgift, sondern der des sche Fallstudie“ von Silke Oldenburg basiert auf einer Feldforschung in einem Slumvorort von Bogotá und untersucht die Handlungsbegrenzungen, aber auch Chancen und Entwicklungsstrategien von jugendlichen Binnenvertriebenen durch Kulturarbeit in einem sie stark marginalisieBild: Miriam Benteler, M.A. renden und stigmatisierenden Konfliktkontext. 2007 wurde diese Magisterarbeit von der Gabentausches wesentlich, so dass Mitgift Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Kon- als Gabe, nicht als Ware, zu verstehen ist. fliktforschung (afk) mit dem Christiane- Die Arbeit, für die der Förderpreis der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 2007 verliehen wurde, ist in dem Band Von Gaben und Beziehungen. Zur kulturellen Bedeutung von Mitgift und Verwandtschaft in Nordindien (Benteler/Hanisch, Ber- Bild: Silke Oldenburg, M.A. lin: Weißensee Verlag 2007) erschienen. Rajewski-Preis ausgezeichnet und erscheint 2008 unter dem Titel Wir sind doch alle unsichtbar – Jugendliche Binnenvertriebene in Kolumbien bei Terre des hommes. Ausgewählte pROMOTIONEN Anna Harutyunyan, PhD candi- Das Promotionsvorhaben von date: My doctoral dissertation is focused Miriam Benteler M.A. mit dem Arbeits- on the study of internal cultural diversity titel Konzepte von Kaste, Verwandtschaft of two Armenian Diaspora community und Person in einer südindischen Fischer- centers (Berlin and Krakow). I am inte- gemeinschaft zielt darauf ab, die genann- rested to show how the internal cultural ten Bereiche innerhalb des kulturellen diversity of the communities is manifes- Kontexts des bisher ethnologisch wenig ted and negotiated among community beachteten südindischen Bundesstaates members, and how that cultural diversity Kerala unter dort lebenden Lateinischen impacts on the cohesion within the com- Christen zu untersuchen. Auf Grundla- munities. By cultural diversity I under- ge der während eines Feldforschungsauf- stand how different groups of Armenians enthalts in einem überwiegend katho- are holding on to Armenian ethnicity, yet lischen Küstenort gesammelten Daten at the same time represent a hybrid diver- sollen so bestehende ethnologische The- sity of cultures brought with them to the orien zum Kastensystem unter Christen, community space from their countries of dem drawidischen Verwandtschaftssys- migration (Turkey, Iran, Lebanon and Re- tem sowie dem Konzept der Person kri- public of Armenia). tisch aufgearbeitet und ergänzt werden. Betreuerin: Prof. Dr. Ute Luig. Betreuer: Prof. Dr. Georg Pfeffer Aktuelle Publikationen und Vorträge (AUSWAHL) Jeanne Berrenberg: - 2007. Sufis, Rebellen, Untertanen. Geschichte(n) aus dem Sindh/Pakistan in einer ethnologischen Lesart, Weißensee Verlag, Berlin. Berliner Beiträge zur Ethnologie, Bd. 14 (Veröff. der Dissertation). 535 S. - 2007. „Frammenti urbani di Kabul: una lettura socio-antropologica“. In: Parametro Nr. 272, Novembre-Dicembre 2007; Rivista internazionale di architettura e urbanistica „Svelando Kabul“: S. 74-77 Hansjörg Dilger: - 2007. Healing the Wounds of Modernity: Community, Salvation and Care in a NeoPentecostal Church in Dar es Salaam, Tanzania. In: Journal of Religion in Africa 37 (1) 59-83. - 2007. Teilnahme am 97. Workshop der Dahlem Konferenzen der Freien Universität Berlin „The Globalization of Knowledge and its Consequences“ (Leitung: Prof. Dr. Jürgen Renn, MaxPlanck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin). Background Paper von H. Dilger: “Trajectories of Knowledge in the Neoliberal Era”. FU Berlin: 18.-23.11.2007. Undine Frömming: - 2007. The melting Glaciers of Kilimanjaro. On the touristic appropriation of African Nature in Aesthetic Modernity, e-paper, ASA Conference London, Thinking through tourism, panel B4 Large-scale tourism in smallscale societies, 14 S. Link: http://www.nomadit. co.uk/asa/asa07/panels.php5?PanelID=199 - 2007. „Digitale Welten“, (Guest editor) Journal Ethnologie 5/2007 Special Issue, mit Ulrike Krasberg. Berit Fuhrmann: - 2007. Über Häuser und Fruchtbarkeit. Kulturelle Konzepte und tribale Gesellschaftsordnungen in Nordostindien. Die ethnographische Literatur zu Garo, Khasi und Naga neu gelesen. Berlin, Weißensee-Verlag. (Berliner Beiträge zur Ethnologie, Bd. 12) 207 S. - 2007. „Die Rückkehr der Namen: Generationenbeziehungen und die Reproduktion der Gesellschaft in Meghalaya, Nordostindien“ Institutscolloquium, Institut für Ethnologie, Universität Tübingen, 3. Mai 2007 Ute Luig: - 2007. Diversity als Lebenszusammenhang: Ethnizität, Religion und Gesundheit im transnationalen Kontext. In: Krell, Gertraude et al. (eds.): Diversity Studies. Grundlagen und disziplinäre Ansätze. Frankfurt a.M.: Campus, 97-108. - 2007. „Vorwort“. In: Markus Wiencke, Straßenkinder in Tansania. Ihre Lebenswelt in der Stadt Mwanza. IKO-Verlag: Frankfurt a.M./ London. S. 7-8. Georg Pfeffer: Angelika Wolf: - 2007. (Ed.) Periphery and Centre: Studies in Orissan History, Religion and in Anthropology, Delhi: Manohar. 492 S. - 2007. (gemeinsam mit Anna von Roenne) Medical Dialogue. How to kick-start a joint AIDS response by health workers and traditional healers. Eschborn: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). 32.S. - 2007. The History of Ethnology in Berlin. Berlin Liberalism from Virchow to the Present. In: Manuela Fischer, Peter Bolz, Susan Kamel (Eds.) Adolf Bastian and His Universal Archive of Humanity. The Origins of German Anthropology. Hildesheim, Zürich, New York: Georg Olms Verlag. pp. 77-82 Hanspeter Reihling: - 2007. La Biopolítica del SIDA en Uruguay: Madres desgraciadas, niños afortunados y adolescentes invisibles. Anthropologia Social y Cultural en Uruguay, Anuario 2007: 241-254. Jochen Seebode: - 2007 Malawis Populärmusik. Malawis Jugendliche und die Medien. In: Journal Ethnologie, Themenschwerpunkt Digitale Welten. http://www.journal-ethnologie.de - 2007. „Youth and Popular Culture in Malawi: Informal Groups of Male Adolescents and Popular Music.“ Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums am Institut für Ethnologie und Afrikaastudien an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz: 03.07.2007. Werner Trieselmann: - 2007. Die Überwindung des digitalen Grabens. Ein medienethnologischer Ansatz für marginalisierte Kids in Rio de Janeiro. In: Journal Ethnologie, Themenschwerpunkt Digitale Welten. http://www.journal-ethnologie.de - 2007. (gemeinsam mit Johannes Sommerfeld und Stefan Ecks) Medical Anthropology(ies) in Germany. In: Saillant, Francine and Serge Genest (eds.): Medical Anthropology. Regional Perspectives and shared Concerns. Oxford: Blackwell Publishing. S. 142-161. Thomas Zitelmann: - 2007. [Rezension von:] Turner, Bertram: Asyl und Konflikt von der Antike bis heute. Rechtsethnologische Untersuchungen. In: Zeitschrift für Ethnologie Band 132, 2007 Heft 1, S. 176-178. - 2007. Scharia, Segmentation, Stellvertreterkriege – Somalia. In: inamo Nr. 49 (März 2007), S. 41-45. aUSBLICK Wir freuen uns im kommenden Sommersemester Prof. Dr. Tanka B. Subba im Rahmen eines DAAD-Forschungsaufenthalts an unserem Institut begrüßen zu dürfen. Prof. Dr. Tanka Bahadur Subba ist Professor für Anthropologie und Dekan des Instituts für Human- und Umweltwissenschaften an der North-Eastern Hill Universität Shillong, Indien. Sein Forschungsgebiet ist der Östliche Himalaya. Veröffentlichungen: Subba, Tanka B. / Som, Sujit (Hrsg.): Between Ethnography and Fiction: Verrier Elwin and the Tribal Question in India (Orient Longman, 2005); The anthropology of North-East India (Orient Longman, 2005), Religion and society in the Himalayas (Gian Publ. House 1991) Im kommenden Sommersemester wird Herr Subba vier Seminare an unsrem Institut anbieten: 1) The Colonial Northeast of India: Policies and Practices 2) The Northeast after India’s Independence; 3) Tribes of India‘s Northeast as Anthropological Texts; 4) Key Issues of India’s Northeast Im Sommersemester 2008 wird das Kolloquium des Instituts für Ethnologie unter dem Thema „Mobilität und Migration“ stehen. kONTAKT Freie Universität Institut für Ethnologie Landoltweg 9-11 14195 Berlin [email protected] www.fu-berlin.de/ethnologie Impressum V.i.S.d.P. als Herausgeber: Prof. Dr. Hansjörg Dilger (Kontakt: [email protected]) Bildnachweise: Bild 1 (S.1), Institut für Ethnologie an der FU Berlin. Foto von Jochen Seebode Bild 2 (S. 3), Luftaufnahme Campus. Quelle: www.fu-berlin.de/info/exzellenzinitiative/ presse/index.html Bild 3 (S.4), Kapstadt. Foto von Hanspeter Reihling Bild 4 (S. 4), Malawi. Foto von Angelika Wolf Bild 5 (S.5), Workshop Cinematic Rendezvous. Foto von Werner Trieselmann Bild 7 (S.6), Gletscher auf Island. Foto von Undine Frömming Bild 8 (S.7), Barbara Duden. Foto von Viola Hörbst Bild 9 (S.8), Studierende an der FU Berlin. Quelle: http://www.e-learning.fu-berlin.de/ aktuelles/e-examinations_sose07.html Bild 10 (S.9), Credo. Quelle: http://www.ethnofilmfest.de/content/pages/program/ showfilm.php?film=120 Bild 11 (S. 9), Rijk van Dijk. Quelle: http://www.ascleiden.nl/GetPage.aspx?url=/about/ ravandijk Bild 12 (S.10), Thomas Hauschild. Quelle: http://www.uni-tuebingen.de/ETHNOLOGIE/institut/hauschild.htm Bild 13 (S. 11), Mona Abaza. Quelle: http://weekly.ahram.org.eg/2004/708/feature.htm Bild 14 (S.12), Ulrike Freitag. Quelle: http://www.fu-berlin.de/info/exzellenzinitiative/ presse/index.html Bild 15 (S.13 ), Miriam Benteler. Foto von Miriam Benteler Bild 16 (S.13), Silke Oldenburg. Foto von Silke Oldenburg Texte: Miriam Benteler, Hansjörg Dilger, Janina Findeisen, Undine Frömming, Anna Harutyunyan, Jan Patrick Heiß, Ute Luig, Silke Oldenburg, Hanspeter Reihling, Werner Trieselmann, Angelika Wolf Redaktion: Hansjörg Dilger, Janina Findeisen Grafische Gestaltung: Janina Findeisen