Nationalstaatsbildung in Italien und Polen des Nordens. Die sardinische Verfassung o nt iano gl fa O c i e r g h Otranto Meer b e r e d i Cosenza 1 : 6 000 000 chenstaat und erhob Rom zu seiner Haupt- 75 100 S 125 Reformpolitik mit Sozialgesetzgebung und Erweiterung des Wahlrechts in Italien sowie den Beginn der italienischen Kolonialpolitik. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Italien auf alliierter Seite gegen Österreich- Ungarn und 1820 i l i e n Milazzo Messina Aspromonte 38 Reggio 1860 S i z i l i e n Catania B östl. Länge 10 v. Greenwich g Pantelleria C 12 D 14 revolutionäre Unruhen in weiten Teilen Italiens 1 1859 e e Ma t) ebie a-G (W n chien dla 1769/72 ungar. r Bu BrestLitowsk Pripjet Pinsk i e n P o l e s Luzk W o l h Lemberg i z i iß he y n i e n Ž ytomir P e Tarnopol i a r n e Dnjep d o l i e n Bar n Kamenez-Pod. Braclaw B es sa Fsm . 25 k U o r Mo lda u Jassy b 50 Brody Czernowitz C Kiew Równo Hotin U n gTa r n w Tschernigo D e s na Lublin Stanisławó w K g r . östl. Länge 20 v. Greenwich iln . gr e n K ß u e n e Zips „Curzon-Linie“ (von den Alliierten 1919/20 vorgeschlagene E r z h z m . poln.-russ. Demarkationslinie; nicht Wien umgesetzt) Preßburg Öwurde s t e r re ich Von poln. Truppen besetzte Gebiete (bis Ende Mai/Anfang Juni 1920) Freie Stadt Danzig nach 1919 (unter Schutz des Völkerbundes) Ofen Pest Staatsgrenzen 1922 B l Przemyśl Targowice c Bu Balta Jedisan Kischinew 1792 russ. E 30 1 1870/71 Italien besetzt Kirchenstaat; durch Volksentscheid Einigung zum Nationalstaat überfordert. Die Weimarer Republik Die neue polnische Regierung stand vor der Verhältnisse mit der Forderung nach einer Aufgabe, wirtschaftliche und soziale Grenzrevision. Auch das nationalsozia- maßen verurteilten. Die strittigsten Differenzen zu beseitigen, Minderheiten zu listische Deutschland nutzte die Nicht- Ergebnisse waren jedoch die Einrichtung des integrieren und eine Verfassung zu verab- angriffsverträge mit Polen nur als Atem- „polnischen Korridors“ durch Westpreußen schieden. Vor dem Hintergrund politischer pause auf dem Weg zur Revision der sowie die Erklärung Danzigs zur „Freien Instabilität und der Wirtschaftskrise über- Versailler Friedensordnung. 1938 drängte Stadt“. nahm Piłsudski am 12. Mai 1926 in einem Adolf Hitler auf eine Regelung der Staatsstreich die Macht und installierte, „Korridor“-Frage zugunsten Deutschlands. Angesichts der militärischen Schwäche gestützt auf seine Autorität in Bevölkerung Er wollte Polen zu einem Vasallenstaat Sowjetrusslands löste Piłsudski 1920 den und Streitkräften, eine „moralische Dikta- degradieren und nahm die Zurückweisung Polnisch-Sowjetischen Krieg aus. Er lehnte tur“. Im April 1935 wurde eine autoritäre sowie die britische Garantieerklärung für die die Curzon-Linie als Ostgrenze ab und Verfassung verabschiedet, jedoch zerfiel „nationale Integrität“ Polens zum Anlass, erreichte, dass nach einem dramatischen das System nach seinem Tod 1935. die Verträge aufzukündigen. Der deutschsowjetische Nichtangriffsvertrag (Hitler- rund 150 km östlich der Linie festgelegt Polen war infolge der Grenzstreitigkeiten mit Stalin-Pakt) sah zudem in einem Zusatz- wurde. Polen war nun rund 388 000 km2 nahezu allen Nachbarn verfeindet. Durch protokoll die Aufteilung Polens zwischen groß, hatte über 27 Millionen Einwohner ein Bündnis mit Frankreich bildete es zwar den Partnern vor. Mit dem Überfall auf und war geprägt durch viele Minderheiten. ein wichtiges Glied im Staatengürtel Polen 1939 und dem Einmarsch sowjetischer zwischen der Sowjetunion und Deutschland, Truppen in Ostpolen wurde die „vierte doch mit deren Neutralisierung war es Teilung“ Polens besiegelt. 1770 Deutscher Krieg und Italienisch-Österreichischer Krieg, Österreich verliert Venetien Sardinisch-Französischer Krieg gegen Österreich Brünn a Starodub r i e n S e w e Teilung, die Deutsche und Polen gleicher- F Sturz der Bourbonen; sardinischer König Viktor Emanuel II. wird König von Italien (bis 1878) 1 1866 1 1848 • 23.3. 1 1848 • 25.7. 16 Garibaldi erobert Sizilien, Unteritalien und Neapel 1 1861 Aufstände in Mittelitalien; Schriften Giuseppe Mazzinis, Idee des Risorgimento (Wiedererstehung) Sieg Österreichs in Schlacht bei Custozza; Zurückdrängung der Einigungsbewegung E 1870 1 1860 Scheitern der Revolution in Piemont G Olmütz Mo Minsk Bialystok Zamość Kriegsverlauf im Frieden von Riga die Grenze Syrakus 1850 Ausrufung der Venetischen Republik durch Daniele Martin z Französische Truppen Garibaldis Freischaren Truppen von Piemont-Sardinien © 2009 Cornelsen Versailler Vertrag Triest und Südtirol. 1 1848 Pizzo Calatafimi Marsala Mgft. M ähren Mscislaw Beschluss führte in Oberschlesien zu einer Volksabstimmung für Anschluss an Sardinien das Deutsche Reich und erwarb durch den 1 1831 i Palermo Ägadische In. Italien 1815 bis 1920 Königreich Sardinien 1815 Rot Habsburgische Gebiete zum Kaiserreich Österreich gehörig Blau Selbstständige Staaten unter habsburgischen Herrschern (Secundo- oder Tertiogenituren) Bizerte Bourbonische Staaten bis 1860 sind grün unterstrichen Kgr. Italien 1861 bis 1866 g Erwerbungen bis 1914 1860 Jahr des Anschlusses Erwerbungen nach dem Ersten Weltkrieg tum ermöglichte um 1900 eine progressive 1 1821 50 km 38 stadt. Das einsetzende Wirtschaftswachs- 25 en l hse eic W Tarnów Krakau r u s s l a n d W e i ß hilew ue Nowogródek Po ero arn i n Liparische In. 0 M itt ta elli verhinderte zudem eine Normalisierung der f annektierte das Königreich Italien den Kir- Kattowitz Böhm Sandomir Volksabstimmungen entscheiden. Dieser f Nach dem des Deutsch-Französischen Krieg Tschenstochau Polen in der Zwischenkriegszeit sprochen, aber in strittigen Regionen sollten Tarent ö Cagliari wurde auf Italien übertragen. n Radom Kielce pr Dnje Grodno i n - P o l e n ch dominierten die gemäßigt liberalen Eliten Wilna r K Ty r r h e n i s c h e s Kowno 55 Smolensk R u s s l a n d Bari Sardinien 1861 als Königreich Italien proklamiert, e M Witebsk g Benevent Caserta Neapel Nola Capri Den neuen Nationalstaat, unter dem Vertrag erhielt Polen zwar Gebiete zuge- e Ischia 40 i Oppeln i w oWarschau Polozk je p i Capua Ponza sardinischen König Viktor Emanuel II. Dünaburg Sejny 250 a Dn r Ga wurde vom Nationalismus kaum ergriffen. s Ł ó dź Pol n.Livl and en b i s. wirtschaftlich unterentwickelte Süden Sieradz a s 200 Polens waren festgelegt. Im Versailler Pontecorvo Vo ltu rn o Gaeta e n Breslau K g r. © 2009 Cornelsen weder Staatsform noch Grenzen des neuen Ł ęczyca 150 Kalinin Welikije Luki a us r 12 18 th Pru Terracina Caprera und Süditalien andererseits, denn der Kalisch len g zwischen Norditalien einerseits und Mittel- Macht in Warschau übernehmen. Doch 42 t staat gab es deutliche Unterschiede r Prag e l a Vatikanstadt m Palestrina 1929 souv. Staat ROM Pe tr Castel Gandolfo i Velletri Im Kampf um einen italienischen National- herstellen und am 11. November 1918 die e r te Al c mächte die Unabhängigkeit Polens wieder- Mentana the o a 70 18 iu P t r on - s Rieti er Civitavecchia ar l n ib at im Korsika 42 e no Piłsudski mit Unterstützung der West- Lagosta 1919/20 M Gran Sasso Infolge des Ersten Weltkrieges konnte Józef d Posen ldau Mo Lissa s Mitau S e m g a l Tauroggen Memel Er Elbing m l a Marienburg r AllenP Bromstein berg W Kulm Ł omża Schneide- Thorn Ostrolęka mühl Gnesen Płock e e Tolentino T P die Spitze der Einigungsbewegung. nur als Pufferstaat diente. Spalato h 50 El b s c Umbrien kammersystem und Zensuswahlrecht, an neues Königreich Polen aus, welches aber i Castelfidardo ze e Weltkrieg riefen die Mittelmächte zwar ein 44 t 1860 Perugia 1860 Elba a Grhzm. To s k a n a Zara 1919/20 en d konstitutionelle Monarchie mit Zwei- FLORENZ 1864–70 Hauptstadt Arno e Königreich Sardinien-Piemont, seit 1848 i Livorno Meer REP. SAN MARINO seit 1862 unt. ital. Schutz M Ancona a h Revolution von 1848/49 stellte sich das Pisa Ligurisches Rimini rk MONACO 1815 – 60 sard. Schutzherrschaft 1815–47 bourbon. Hzm. Lucca N et h r Nizza Nach der gescheiterten nationalliberalen Hzm. Massa 1829 zu Modena San Remo Dresden gewaltsam niedergeschlagen. Im Ersten c i r 1860 frz. K Nizza zu mehreren vergeblichen Aufständen. bu rg Oder jegliche Selbstständigkeitsbestrebungen a zunächst das Bürgertum erfasste, führte Berlin („Kongresspolen“), und in der Folge wurden d Italiens, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts Genua B ra nd en in Personalunion mit Russland vereint Banjaluka Cherso 1919/20 n c 1860 Hzm. 1815–47 habsbg. Mode Modena R na om Pontremoli a Rapallo Bologna g n bis 1847 toskan.1860 Fivizzano Santa 1860 Margherita Spezia bis 1847 toskan. 1815 Pola A Racconigi und dem Risorgimento (Wiedererstehung) b dem Wiener Kongress wurde das Kerngebiet c Danzig ß Alessandria Polen seine staatliche Selbstständigkeit. Auf Fiume 1919/24 1919–22 freie Stadt Königsberg r e m W Po Venedig 1919/20 und Österreich 1772, 1793 und 1795 verlor Agram m S 1866 Garda-S. Brescia t o z za Peschiera Cus Verona Vicenza Solferino Villafranca Padua Mortara Min Curtatone cio Legnago Piacenza Mantua N Montebello Hzm. Po Marengo Parma Parma Guastalla bis 1847 zu Parma Ferrara ve o Stettin - t s 100 F 35 km Schamaiten Tilsit 50 Riga Telsche Memel r o SARDINIE Monza Mailand Magenta Sa KüstenTriest land P Libau B 15 O Mit den Teilungen durch Russland, Preußen 46 Laibach Görz Gradisca ien Turin Vittorio Veneto Venetien I s t91r9/20 1 Mt. Genèvre kung, nationaler Selbstständigkeit Die polnische Nationalstaatsbildung Is Udine A 0 Hzm. Kurland nd 1859 ino KGR. Trient L o m b a rd e i Tic Novara Mt. Cenis Wunsch nach politischer Mitwir- 55 Klagenfurt Qu 1919/20 Comer See Stresa Aosta Piave S ü d t i ro l Lago Maggiore 1860 frz. deren Macht über Norditalien. Der ns G Savoyen gern zu und restaurierte damit au tt e Bozen zo on Annecy und die Lombardei den Habsbur- Dr Ets Genf Wiener Kongress sprach Venetien Pl a E 30 1 : 10 000 000 le Graz in b D östl. L. 25 v. Gr. c h e i r r s e a i Bern ee a C 20 K n In Innsbruck Brenner Lausanne Genfer See ne Rho Großer St. Bernhard als territorial zerrissenes Land. Der 48 Bodensee Rhe Hegemonie in Europa hinterließ Italien a Wien Donau Polen und Litauen 1815 bis 1922 Polen-Litauen vor den Teilungen (1772) Grenze zw. dem poln. u. lit. Reichsteil Kgr. Polen („Kongresspolen“) nach 1815 Gebiete des polnischen Aufstands 1830/31 Gebiete des polnischen Aufstands 1863/64 Preußen 1815 –1918 Russland 1815/1831–1918 Österreich-Ungarn 1815 –1918 Republik Krakau (1815 –1846 Sonderstatus; ab 1846 österreichisch) s Linz Nach drei Teilungen hatte Polen 1795 de facto als Staat aufgehört zu existieren. Erst nach Beendigung des Ersten Weltkrieges 1918 erhielt es seine staatliche Unabhängigkeit zurück, blieb jedoch weiterhin im Fadenkreuz der europäischen Mächte. 18 207 K Die Zerschlagung der napoleonischen F Salzburg Zürich b E 14 München Freiburg Plombières D 12 el 48 C 10 hs B 8 eic A rc h Italien von 1815 bis 1920 a Das lange 19. Jahrhundert (1789–1917/18) na Dü Lange Zeit war Italien in mehrere konkurrierende Territorien zersplittert, mit den mächtigen Nachbarn Frankreich und Österreich-Ungarn. Schließlich gelang es der Einigungsbewegung. 1861 die Einheit Italiens herbeizuführen. Rhein 206 1920 1 1772, 1793, 1795 neue Verfassung Polens, erste geschriebene Verfassung Europas 1 1920–1921 Polnisch-Sowjetischer Krieg; polnische Ostgrenze festgelegt 1 1926 • 12.5. Staatsstreich Józef Piłsudskis, Republik in Diktatur umgewandelt 1 1932–1934 deutsch-polnische Nichtangriffsverträge, polnische Teilungen: Territorien an Russland, Österreich, Preußen; Verlust der Selbstständigkeit 1 1791 • 3.5. 1 1815 Wiener Kongress: Großherzogtum in Königreich Polen („Kongresspolen“) umgewandelt; Personalunion mit Russland „Novemberaufstand“ und „Januaraufstand“ gegen Zaren erfolglos von Hitler 1939 aufgekündigt britische Garantieerklärung zum Bestehen Polens 1 1830/31 und 1863/64 Regierungsmacht an Józef Piłsudski mit diktatorischen Vollmachten 1939 1 1918 erfolglose Aufstände gegen Aufteilung Oberschlesiens 1 1919–1920 1 1939 • 1.3. 1 1939 • 23.8. Hitler-Stalin-Pakt, geheimes Zusatzprotokoll legt Aufteilung Polens fest Überfall Deutschlands auf Polen; 17.9 Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen; 5.10. Kapitulation Polens 1 1939 • 1.9.