Europäische Kommission - Erklärung Erklärung des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker zum Tod von Lothar Späth Brüssel, 18. März 2016 Die Nachricht vom Tode Lothar Späths hat mich tief bewegt. Er wird uns fehlen, denn er war ein Europäer des Herzens und der Herzen, der es vermocht hat, das europäische Projekt im Alltag der Menschen zu verankern. Als Ministerpräsident Baden-Württembergs war seine Politik von dem Willen geleitet, schon vor allen anderen die Fragen der Zukunft zu beantworten. Diesen Weitblick bewies er, als er das Konzept des "Europas der Regionen" aufgriff und umsetzte. Damit verschaffte er seinem Bundesland den entscheidenden Vorteil des grenzüberschreitenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenwachsens – und machte darüber hinaus die Vorzüge Europas auch im Leben der Menschen greifbar. Mit dem Erfolg seines Bundeslandes hat er mehr als bewiesen, dass europäische Integration nicht zulasten der Regionen geht, sondern ihnen ganz im Gegenteil zum Vorteil gereicht. Lothar Späth begeisterte die Menschen in Baden-Württemberg, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Er tat dies aus Überzeugung – zum einen, weil er als Politiker der Nachkriegsgeneration aus den Fehlern der Vergangenheit lernen wollte und zum anderen, weil er dabei immer in die Zukunft gedacht hat. Niemals hat er aufgehört, sich der Frage zu stellen, wie wir Europäer den Herausforderungen der globalisierten Welt vereint besser begegnen können. Sein blitzgescheiter Blick auf Europa und sein Wirken für diese Idee des Friedens und des Wohlstands bleiben uns als sein Vermächtnis auch über seinen Tod hinaus. Meine Gedanken sind bei all jenen, die ihm nahe standen. STATEMENT/16/962