Gruppe 4: Nelli Rotzer, Michaël Romet, Martina Studer 21. November 2016 Handout: Die Klientenzentrierte Gesprächstherapie Geschichtliches: Die dritte grosse Welle ist wichtig in der Geschichte der Psychotherapie und der Welt, weil sie optimistisch und humanistisch ist à Abgrenzung von der Psychoanalyse (Unbewusst) und dem Behaviorismus (Determinismus). 3 Phasen: nicht-­‐direktiv, klientenzentriert, personenzentriert Theorie Rogers: Humanismus -­‐ Der Mensch ist grundsätzlich gut -­‐ Jeder Mensch ist in der Lage, seine Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen und all seine Bedürfnisse zu befriedigen -­‐ Aktualisierungstendenz: Fähigkeit des Menschen sich selbst zu erhalten und verwirklichen -­‐ > kann verhindert werden -­‐ Selbstaktualisierung unmöglich, wenn Erfahrungen und Gedanken nicht übereinstimmen 3 Grundprinzipien: Empathie: einfühlendes Verstehen, sich in der Situation des Klienten setzen, aktiv zuhören, Unbedingte Positive Wertschätzung: Akzeptanz, keine Wertungen oder Urteile Kongruenz: Echtheit, der Therapeut ist kein Lehrer, sondern er zeigt Gefühle und Schwächen, sich nicht hinter der Therapeutenrolle verstecken, Gewinnen des Vertrauens des Klienten Einstellung des Therapeuten: -­‐ Offene Fragen, Keine Beurteilungen, Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte -­‐ Problem steht nicht im Mittelpunkt, sondern die Gefühle und das Erleben des Klienten Prozess der Therapie: -­‐ Beziehung Therapeut-­‐Klient wichtig: Klient kennenlernen; Interesse zeigen -­‐ Man beschäftigt sich mit gegenwärtigen Gefühlen, nicht mit Geschehnissen der Vergangenheit (oder nur um die Gefühle, die der Klient jetzt darüber hat) Ziele der Therapie: -­‐ Selbstexploration & Selbstverwirklichung (Selbst-­‐Aktualisierung) -­‐ Sich selbst zu begreifen und seine Selbstkonzepte, seine Grundeinstellungen und sein selbstgesteuertes Verhalten zu verändern. -­‐ Überwindung der Inkongruenz in seinem Selbst -­‐ Eine Änderung im Verhalten und Erleben des Klienten -­‐ Klient sollte mit seinem Problem besser klarkommen Annehmen und Wertschätzen -­‐ Ziel: Imitationslernen und angenehme offene Atmosphäre, damit der Patient sich ohne Furcht öffnen kann -­‐ Methode: Aktives und systematisches Zuhören, Akzeptieren der Person unabhängig von deren Verhalten Empathie und Verbalisierung -­‐ Einfühlendes Spiegeln: Paraphrasieren, Rückfragen an den Patienten -­‐ Allerdings eher wenig, offene oder Informationsfragen Universität Fribourg, B. Sc. Psychologie Psychologische Intervention & Gesprächsführung Gruppe 4: Nelli Rotzer, Michaël Romet, Martina Studer 21. November 2016 -­‐ NICHT: interpretativ von diagnostischem Standpunkt aus Echtheit und Selbstkongruenz -­‐ Ziel: eine echte Beziehung aufzubauen, sich als Mensch mit Gefühlen und Schwächen zeigen, auch sich selbst beobachten -­‐ Methode: Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn -­‐ In Ich-­‐Form sprechen (nicht man, wir u.s.w) -­‐ Persönliche Aussagen machen (nicht in Therapeutenrolle verstecken) -­‐ Störungen in Therapeut-­‐Klient-­‐Beziehung ansprechen -­‐ Eigene Körpersignale beachten und verbalisieren Kommunikation und Beobachtung -­‐ Häufige Rückmeldung -­‐ Nicht-­‐direktiv: Appelle vermeiden, Fokus auf Selbstoffenbarungs-­‐ und Beziehungsohr -­‐ Bei Gesprächspausen ruhig bleiben -­‐ Bei Fragen um Rat Verantwortung für eigene Entscheidung klarmachen Anwendungsfelder: Erziehung, Schule, Spieltherapie, Familientherapie, Paartherapie, ... Wirksamkeit: -­‐ Rogers ist einer der Begründer der empirischen Psychotherapieforschung -­‐ Meta-­‐Analyse: Personenzentrierte Therapien scheinen wirksam zu sein -­‐ Bei welchen Störungen/Problemen: Generalisierte Angststörung (GAS), Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Unsicherheiten, Blockaden, Persönlichkeitsstörungen, Konflikte; Paarprobleme, Abhängigkeitsstörungen, Alkoholstörungen, Sexualstörungen, Schizophrenie, ... Faktoren der Effektivität (≠Effizienz): Theoretische Hintergrund, Merkmale des Therapeuten und des Klienten, Art der Störung, ... Literaturverzeichnis: Bratton, S. C., Ray, D., Rhine, T., & Jones, L. (2005). The Efficacy of Play Therapy With Children: A Meta-­‐Analytic Review of Treatment Outcomes. Professional Psychology: Research and Practice, 36(4), 376–390. https://doi.org/10.1037/0735-­‐7028.36.4.376 Carl R. Rogers: Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie. Client-­‐Centered Therapy, 1983 Fischer Taschenbuch Verlag Carl R. Rogers: Die nicht-­‐direktive Beratung, 1972, Kindler Verlag GmbH München Carl R. Rogers: Therapeut und Klient – Grundlagen der Gesprächspsychotherapie,1977 Kindler Verlag GmbH München Rogers, C. R. (2007). The necessary and sufficient conditions of therapeutic personality change. Psychotherapy (Chicago, Ill.), 44(3), 240–248. https://doi.org/10.1037/0033-­‐3204.44.3.240 Skript von einem Masterseminar (Universität Fribourg) Universität Fribourg, B. Sc. Psychologie Psychologische Intervention & Gesprächsführung Gruppe 4: Nelli Rotzer, Michaël Romet, Martina Studer 21. November 2016 Wilfried Weber, Wege zum helfenden Gespräch, 12. Auflage. Ernst Reinhardt Verlag Universität Fribourg, B. Sc. Psychologie Psychologische Intervention & Gesprächsführung