Roland Fischer ENTSCHEIDUNGSGESELLSCHAFT, BILDUNG UND KOLLEKTIVES BEWUSSTSEIN Ein Ziel von Bildung, verstanden als individueller und gesellschaftlicher Prozess, ist Entscheidungsfähigkeit, sowohl individuelle wie auch kollektive (siehe Fischer 2010c). Dieses Ziel ist bedeutsam u. a. im Hinblick auf die Schaffung einer nachhaltigen bzw. vorsorgenden Gesellschaft (siehe Fischer et al. 2011). In diesem Beitrag soll dieser Gedanke vertieft und weiter ausgeführt werden. Regelgesellschaft Ich beginne mit einem gesellschaftstheoretischen Befund. In dem Projekt "Alternative Ökonomie", an dem ich in den 1990er Jahren mitwirkte, wurde die Frage gestellt: "Was hält die (menschliche) Welt zusammen?" Es gibt einerseits eine Vielfalt der Kulturen, der Lebensstile usw., gleichzeitig gibt es einen weltweiten Gesellschaftszusammenhang wie noch nie. Wie ist das möglich? Es wurden zwei Antworten gegeben. Die erste: Die Ökonomie hält die Welt zusammen, die Märkte sind es, die Möglichkeit, weltweit Güter, Waren und Dienstleistungen auszutauschen und zu verschieben, das ist es, was eine Weltgesellschaft möglich gemacht hat. Diese Antwort wurde vor allem von dem Sozialkybernetiker Peter Fleissner vertreten. Die zweite Antwort: Technologie hält die Welt zusammen. Kommunikationstechnologien, Verkehrstechnologien, aber auch die technisch genormte Produktion und damit genormte Verwendung von Industriegütern bis hin zu Softwareprodukten. Diese Antwort wurde vor allem von dem Techniksoziologen Arno Bammé vertreten. (Siehe dazu BAMME/FLEISSNER 1994.) Für mich trat neben den Unterschieden dieser beiden Antwortmöglichkeiten zunehmend eine Gemeinsamkeit in den Vordergrund. Die soziale Wirksamkeit, sowohl von Märkten als auch von Technologien, beruht auf ihrer Regelhaftigkeit. Der Markt ist ein Regelsystem, aber auch die Wirksamkeit von Technologien im Hinblick auf Zusammenhalt der Gesellschaft beruht darauf, dass sie Regelsysteme anbieten beziehungsweise für die Verwendung der Technologien voraussetzen, die eben dann gesellschaftlichen Zusammenhalt erzeugen. Stellt man die Frage nach der Rolle der Politik in diesem Zusammenhang, so kann man auch hier feststellen: Politik erzeugt gesellschaftlichen Zusammenhalt, indem sie Regelsysteme implementiert, beispielsweise für Wirtschaft, Verkehr, (Ab-) Rüstung. Sie etabliert weiters Bürokratien als ihr Werkzeug, die ihrerseits Regelsysteme entwickeln und überwachen. Kurz gesagt: Wir leben in einer Regelgesellschaft. Eine Regelgesellschaft wird durch Regeln zusammengehalten. Die Regeln sind das Gemeinsame, sie gewähren andererseits Spielräume für individuelle aber auch gruppen- oder nationen-spezifische Ausformungen. Damit ist Vielfalt möglich. Weiters hat eine Regelgesellschaft demokratischen Charme: Vor der Regel sind alle gleich. Personale Macht tritt zu Gunsten der Macht der Regeln zurück. Und noch etwas: In einer Regelgesellschaft ist gesamthaftes Bewusstsein nicht nötig. Die Gesellschaft muss "das Ganze", das Gemeinsame, nicht ständig im Auge haben, es entsteht aus den Handlungen der Mitglieder der Gesellschaft innerhalb des Regelsystems. Das Ganze emergiert. Mehr noch: Das Ganze und seine Strukturen, die gewissermaßen von selbst entstehen, sind vielfach auch noch das Gute und Richtige. Etwa als Gleichgewicht des Marktes, welches optimale Wohlfahrt garantiert. Die Steuerung des Marktes erfolgt durch eine "invisible hand", also keine bewusste menschliche Macht, es müssen nur alle innerhalb des Regelsystems ihren Eigennutz anstreben und das Gute, die gemeinsame Wohlfahrt eben, entsteht von selbst. Oder eine Vision aus dem Bereich Politik und neue Medien: Extensive Kommunikation im Wege des Internet lässt das gemeinsame Wollen, also das Gute, das sich alle wünschen, quasi von selbst entstehen. Es ist auch nicht notwendig, dass vorweg, als theoretischer Entwurf, eine Vorstellung des "Guten, Wahren und Schönen" existiert. (Etwas ausführlicher in FISCHER 1998) Vorsorgende Gesellschaft Das war ein gesellschaftstheoretischer Befund der Ist-Situation. Wie aber sollte eine Gesellschaft sein? Mit dieser Frage habe ich mich gemeinsam mit KollegInnen im Rahmen des Projektes "Studium Integrale proVISION" (SIproVI) vor allem im letzten Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 2 / 17 Nov. 2010 Jahrzehnt beschäftigt. Konkret ging es um die Frage, wie eine vorsorgende Gesellschaft, die gute Lebensbedingungen weit in die Zukunft sichert, aussehen kann. (Siehe dazu FISCHER et al. 2011) Eine erste Erkenntnis war: Regeln sind nicht ausreichend. Regeln berücksichtigen niemals alle Möglichkeiten, sie erzeugen sogar Probleme, für deren Bewältigung sie nicht ausreichen. Dies passiert schon allein dadurch, dass es zu einer Akkumulation von zunächst kleinen Problemen, die aber vom Regelsystem nicht vorgesehen sind, kommt. Dass immer neue Situationen entstehen können, die nicht vorhergesehen wurden, hängt mit einer "conditio humana" zusammen: Menschen können immer anders sein beziehungsweise werden. Wenn man also schon Regeln haben will, so müssen diese immer wieder erneuert, das heißt neu verhandelt werden. Dies gilt auch für ein Meta-Regelsystem, welches gerade das Verhandeln regelt. In dem Projekt SIproVI beschäftigten wir uns insbesondere mit der Rolle von Wissenschaft in einer vorsorgenden Gesellschaft. Die Rolle von Wissenschaft in eine Regelgesellschaft besteht zunächst in der Legitimation der Regeln, dann darin, die durch offene Spielräume gegebenen Entscheidungsnotwendigkeiten, sofern durch sie Unsicherheit entsteht, zu versachlichen und damit als Sachzwänge darzustellen. Das Ganze wieder mit demokratischem Anspruch: Jeder hat Zugang, jeder kann verstehen, Willkür ist ausgeschaltet. Unser Befund im Hinblick auf eine vorsorgende Gesellschaft: Wissenschaft ist nicht ausreichend. Erstens ist sie nicht vollständig, das heißt, sie gibt nicht auf alle wesentlichen Fragen eine Antwort. Zweitens gibt es kleinere und größere Irrtümer in den Wissenschaften. Drittens finden Paradigmenwechsel statt, die jeweils zu neuen Bewertungen des Wissens führen können. Und viertens: Wissen hat immer auch einen konstruierten Teil, der von Wünschen, Kulturen, Interessen, Organisationsformen, usw. bestimmt ist. Insbesondere aus dem letzten Punkt folgt: Wissen ist kein objektiver Außenhalt für eine Gesellschaft. Damit hat sich ein Wunschtraum der Aufklärung als Illusion herausgestellt: die Auffassung, dass richtiges, gemeinsames Wissen zu den richtigen gemeinsamen Entscheidungen führt, durch die die Zukunft optimal gestaltet werden kann. Vielmehr Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 3 / 17 Nov. 2010 gilt: Es ist immer wieder gemeinsames Entscheiden unter Ungewissheit notwendig. Nicht einmal ist ein für alle Mal geklärt, was die beste Form der Entscheidungsfindung ist. Entscheidungsgesellschaft (Dieser Abschnitt wurde aus FISCHER et. al. 2011 übernommen.) Was ergibt sich aus dem bisher Gesagten? Die Zukunft ist nicht berechenbar, d. h. aus gegenwärtigem Wissen nicht ableitbar. Gleichzeitig haben wir nichts Besseres als Wissen als Grundlage, um argumentativ zu gemeinsamen Entscheidungen zu kommen. Die Herausforderung besteht darin, gemeinsam auf der Basis von Wissen zu entscheiden, trotz gewusster Ungewissheit und ohne Regel-Sicherheit. Eine Gesellschaft, die sich dieser Herausforderung stellt, nenne ich eine Entscheidungsgesellschaft. Es ist schon für den/die Einzelne/n schwer, sich damit abzufinden, dass die Zukunft ungewiss ist. Kollektive tun sich mit dieser Zumutung noch schwerer als Individuen. Sie haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis und haben ein Verfahren entwickelt, damit umzugehen: Sie projizieren ihre gesamten Sicherheitsbedürfnisse auf Führungsfiguren. Diese sind gezwungen, diese Bedürfnisse zumindest dem äußeren Anschein nach zu erfüllen. Man stelle sich einen Politiker vor, der sagen würde, er sei nicht absolut sicher über das, was zu tun sein – er hätte schon verspielt. "Experimentelle Politik", offen ausgesprochen, wäre politisches Harakiri. Menschen wollen keine Versuchskaninchen sein. Gleichzeitig wissen wohl die meisten, wie unsicher die Prognosen sind. Wir sind Versuchskaninchen und die ExperimentatorInnen müssen in einer Demokratie wir selber sein. Dieser Zumutung weichen wir aus, indem wir unrealistische Sicherheitsanforderungen an PolitikerInnen richten, um dann Sündenböcke zu haben. "Die Wahrheit ist zumutbar", heißt es. Die noch größere Zumutung ist, festzustellen, dass man die Wahrheit nicht hat, ja nicht haben kann. Ähnlich kann man die Ablehnung von Zufallsverfahren zur Entscheidungsfindung interpretieren. Dort, wo mangels ausreichender Daten oder Argumente sogenannte "rationale" Entscheidungsverfahren am Ende sind, könnte man, gerade um Letzteres sichtbar zu machen und um unsinnige Verbissenheit in Argumentationen zu ver- Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 4 / 17 Nov. 2010 meiden, ein Zufallsgerät entscheiden lassen. In der Regel wird ein solcher Vorschlag als geradezu obszön zurückgewiesen. Das öffentliche Eingeständnis von Unsicherheit soll unter allen Umständen vermieden werden. Eine Entscheidungsgesellschaft ist in der Lage, den Ungewissheiten ins Auge zu blicken, und dennoch Entscheidungen zu treffen. Sie trifft ihre Entscheidungen auf der Basis von Wissensangeboten, weiß aber über deren Unsicherheit und über die grundsätzliche Offenheit der Zukunft. Gleichzeitig ist das ja die Quelle von Freiheit. Eine Entscheidungsgesellschaft übernimmt Verantwortung für ihre Entscheidungen, indem sie deren Umsetzung beobachtet und sich gegebenenfalls zu Modifikationen oder Revisionen entschließt. Ihr Zusammenhalt erfolgt durch immer wieder zu treffende Entscheidungen und nicht durch ein für objektiv wahr gehaltenes Wissen, das von allen akzeptiert werden muss – das war der Mythos der Aufklärung. Auch nicht durch Regeln – das entspricht der derzeitigen Praxis. Schon gar nicht sichern religiöse Glaubensüberzeugungen, die von Priestern und Königen repräsentiert werden, in modernen Gesellschaften deren Zusammenhalt ("Glaubensgesellschaften"). Der Begriff „Entscheidungsgesellschaft“ wurde von Uwe SCHIMANK in etwas anderer Bedeutung in die soziologische Diskussion eingeführt. Er steht dort für eine Gesellschaft, in der das Entscheiden der Individuen von zentraler Bedeutung ist (siehe SCHIMANK 2005). Für mich stehen die kollektiven Entscheidungsprozesse im Vordergrund. Fokussierung der Aufmerksamkeit (Dieser Abschnitt wurde mit geringfügigen Modifikationen aus FISCHER et. al. 2011 übernommen.) Kollektives Entscheiden ist u.a. ein organisatorisches Problem, ein umso größeres, je mehr Menschen davon betroffen sind. Wir leben in einer repräsentativen Demokratie, es gibt NGOs, Bürgerbewegungen, die "Zivilgesellschaft" usw. Alle sollen partizipieren, was das Organisationsproblem nicht verkleinert. Manche sprechen schon von "Unregierbarkeit". Gemeinsames Entscheiden bedarf der Verdichtung und Zuspitzung sowohl auf inhaltlicher als auch auf sozialer Ebene. Es bedeutet Fokussierung der Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 5 / 17 Nov. 2010 Aufmerksamkeit und diese muss organisiert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Werte-Pluralismus gegenwärtiger gesellschaftlicher Arrangements ein hohes Gut ist und nicht zugunsten einer Gleichschaltung eingeengt werden sollte. Auch die Vielfalt der Diskussionen in der Gesellschaft ist als Ausdruck von Freiheit und Grundbedingung für Kreativität positiv zu bewerten. Gleichzeitig erfordert gesellschaftliche Handlungsfähigkeit immer wieder auch eine Konzentration der Diskussion auf die für vorsorgendes Handeln wesentlichen Punkte. Dies muss nicht mit der Intention geschehen, dass nach entsprechender Zuspitzung die Fragen etwa per Abstimmung zu beantworten wären, es genügt das Ziel, dass möglichst vielen Akteuren bewusst wird, worum es geht. Im gesellschaftlichen Diskurs erhalten derzeit die politischen und ökonomischen Entscheidungsprozesse die höchste Aufmerksamkeit. Mir erscheint dies nicht ausreichend. Diese Systeme sind zu sehr mit der Realität und unmittelbar wirksamen Entscheidungen verbunden. Politiker weigern sich auch oft, hypothetische Fragen zu beantworten, sie können wegen der an sie gerichteten Sicherheitserwartungen nicht jene Offenheit an den Tag legen, mit der ein Zukunftsdiskurs zu führen ist. Aufmerksamkeitsfokussierung sollte daher unabhängig von den mächtigen Systemen – Politik und Ökonomie – stattfinden, noch bevor diese Entscheidungsapparate sich mit einer Frage beschäftigen. In erster Linie sehe ich die Systeme Bildung, Wissenschaft und Medien herausgefordert. Sie sollten – neben der Pflege des Werte-, Meinungs-, Interessens- und Wissenspluralismus – Formen entwickeln, die zu einer Konzentration gesellschaftlicher Aufmerksamkeit führen können. Dadurch wird die Freiheit jedes Einzelnen, über seine Aufmerksamkeit zu disponieren, nicht eingeschränkt. Es geht um die Schaffung hochwertiger, attraktiver Angebote und um das Sich-Einlassen auf diese. Denn oft wird aus einem Gleichheitsdenken heraus prinzipiell die Äquivalenz der Wichtigkeit von sehr Unterschiedlichem postuliert. Diese Überlegungen zielen nicht bloß auf eine Beteiligung der Systeme Wissenschaft und Bildung an einem Markt der Aufmerksamkeiten. Vielmehr geht es darum, Inhalte und Organisationsformen zu entwickeln sowie Interaktionen einzuüben, die – dem Ziel gemeinsamer Entscheidung verpflichtet – die Aufmerksamkeitskonzentration fördern. Solche Konzentration kann auch die Meta- Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 6 / 17 Nov. 2010 Ebene ins Visier nehmen, sich also auf die Rahmenbedingungen des gesellschaftlichen Diskurses richten. Im Kern geht es dabei darum, das Öffnen und Schließen von Diskussionsprozessen kollektiv einzuüben. Demokratische Gesellschaften haben Techniken des Öffnens entwickelt, dabei spielen die Medien eine wichtige Rolle. Für das Schließen sind die Machtträger zuständig, in erster Linie die Politiker. Ich schlage vor, dass andere Aufmerksamkeits-Eliten Konzentrations- und damit Schließungsprozesse gestalten, noch bevor die demokratisch legitimierten Entscheidungsbevollmächtigten eine Handlung setzen. Es ist wichtig, dass auch diese Prozesse gelernt werden – von wirklich allen Beteiligten. Es geht nicht nur darum, dass jene lernen, die so etwas organisieren, sondern auch jene, die organisiert werden. Noch etwas deutlicher: Es geht um Führen und Geführt-Werden bzw. Sich-führen-Lassen. Beide Kompetenzen müssen in einer Entscheidungsgesellschaft vorhanden sein, wobei man GeführtWerden am besten lernt, indem man gelegentlich führt, aber nicht immer. Es geht darum, Führen ist eine Dienstleistung zu begreifen. In diesem müssen auch die Führer geführt erden. Eigentlich geht es um wechselseitiges Führen und damit um Kompetenzerwerb für alle. Zukunftsgestaltung als Bildungsprozess (Dieser Abschnitt wurde mit geringfügigen Änderungen aus FISCHER et. al. 2011 übernommen.) Ich schlage vor, dem Bildungssystem die zentrale Gestaltungsaufgabe für die beschriebenen Lernprozesse zu übertragen. Es geht insbesondere darum, das Bildungssystem auch als Ort des gesellschaftlichen Diskurses über Zukunftsfragen zu verstehen. Die Begleitung der Heranwachsenden ist dann nur ein Teil der Bildungsaufgabe, diese ist auf den gesellschaftlichen Diskurs zu beziehen und erhält dadurch einen höheren Grad an Ernsthaftigkeit. Dass Weiterbildung und lebenslanges Lernen integraler Bestandteil des so verstandenen Bildungssystems sind, liegt auf der Hand. Das Ansinnen ist nicht, die politische Aushandlung in das Bildungssystem hinein zu verlagern. Die politischen Entscheidungen sind von den demokratisch legitimierten Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 7 / 17 Nov. 2010 Mandataren nach ihren Verfahrensformen zu treffen. Der politischen Aushandlung sollte aber ein Diskussionsprozess zugrunde liegen, der sich durch bessere Informiertheit, durch grundlegendere Reflexion der Optionen sowie durch mehr Kreativität auszeichnet, als dies derzeit der Fall ist. Aus all dem folgt, dass Bildung stärker als bisher als öffentlicher Prozess zu gestalten sein wird. Bündnisse mit (Massen-)Medien sind einzugehen, entsprechende Kompetenzen bei den im Bildungssystem Tätigen sind zu stärken. Lehrende aller Stufen sind als öffentliche Personen wahrzunehmen. Das Bildungssystem leistet in seinem herkömmlichen Selbstverständnis zu wenig für die Organisation von Makro-Diskursen. Dies hängt damit zusammen, dass herkömmliche Pädagogik ihr Aufgabenfeld enger sieht als dies heute auf dem Weg in eine Entscheidungsgesellschaft notwendig wäre. Sie sieht ausschließlich das zu bildende Individuum als ihr Aufgabenfeld, allenfalls ist die überschaubare Gruppe, etwa eine Schulklasse zu bilden. Spätestens dort machen traditionelle Bildungsbestrebungen halt. Es dominieren damit die Mikro-Diskurse. Schon die Schule oder das Schulsystem sind etwas, für das einzelne Lehrpersonen keine Verantwortung übernehmen – das wäre ein Meso-Bereich von Diskursen – erst recht die Gesellschaft und ihre Subsysteme, etwa die Wirtschaft. Sie alle werden als Umwelt (das Andere) des Bildungsprozesses gesehen, der auf soziale Kleinräumigkeit ausgerichtet ist. Je nach Ideologie bereitet man als LehrerIn auf dieses Außen im Sinne von Anpassung vor oder sieht es als feindliche Umwelt, vor der man die Heranwachsenden schützen muss. (Siehe dazu auch FISCHER 2012c.) Ich meine, dass diese gegenwärtige Positionierung des Bildungssystems für eine Entscheidungsgesellschaft nicht ausreichen wird. Daher muss dessen Zuständigkeit im vorhin angesprochenen Sinn erweitert werden. Im Kern geht es darum, nicht nur individuelle Bildungsprozesse zu gestalten, sondern (Mit-)Verantwortung für einen gesellschaftlichen Bildungsprozess zu übernehmen und das Lernen des/der Einzelnen darauf zu beziehen. Das ist politische Bildung in radikalem Sinn, eine Bildung, die Gesellschaft und nicht nur das Individuum als Zielsystem konzipiert. Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 8 / 17 Nov. 2010 Bewusstsein kleiner Kollektive Ausgangspunkt dieses Textes war die These von der Regelgesellschaft als einer Gesellschaft ohne Bewusstsein ihrer selbst; einer Gesellschaft, die sich im Vollziehen der Regeln – mit Spielräumen – ereignet. Was aber wäre Bewusstsein von Gesellschaft, allgemeiner eines sozialen Systems? Meine ersten diesbezüglichen Erfahrungen habe ich in der Gruppendynamik gemacht. Ich habe einige Trainingsseminare besucht, dann eine Ausbildung zum Trainer absolviert und war auch einige Jahre als solcher tätig. Das Besondere von Trainingsgruppen ist, dass sich die Gruppe selbst thematisiert, ihr Hier und Jetzt. Es findet Meta-Kommunikation statt, diese erzeugt übrigens eine eigene Emotionalität, natürlich immer wieder verschränkt mit Objekt-Kommunikation. Es geht um Sachen, Befindlichkeiten, Beziehungen, aber auch um Strukturen in der Gruppe. Ziel ist die Herstellung einer "reifen Gruppe", die aufgrund ihrer Fähigkeit zur Selbstthematisierung ein besonderes Potenzial für gemeinsames Handeln und Entscheiden hat. (Vgl. HEINTEL 1974 und auch FISCHER 1991) Die Beschränkung dieser Methode im Hinblick auf Bewusstsein von Gesellschaft ist: Das Ganze funktioniert nur für eine kleine Anzahl von Personen (maximal 15). Es muss nämlich direkte Kommunikation von jeder Person mit jeder anderen möglich und gemeinsam beobachtbar sein. Bevor ich nun versuche, ein Bewusstseinskonzept für größere Formationen zu entwickeln, einige Bemerkungen zu individuellem Bewusstsein, wobei ich von einem philosophischen Bewusstseinsbegriff (etwa im Sinne KANTs) ausgehe. Auch hier ist die Selbstbeobachtung und Selbstthematisierung zentral. Anders als in einer Gruppe ist hier die Identität des Beobachtungsgegenstandes mit dem Beobachter total. (In einer Gruppe sind in erster Instanz die Gruppenmitglieder Beobachter des Gruppengeschehens, dann erst werden die Beobachtungen in einem Kommunikationsprozess zu einer gemeinsamen Beobachtung verarbeitet.) Das Individuum benötigt also für den Bewusstseinsprozess die Fähigkeit, sich von sich zu distanzieren, sich selbst zum Gegenstand zu machen. Dies geht immer nur im Nachhinein. Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 9 / 17 Nov. 2010 Eine Besonderheit des individuellen Bewusstseinsprozesses ist die folgende: Beobachtung stellt immer die beobachtete Gegebenheit in Frage. Die Feststellung, dass etwas, im konkreten Fall man selbst, so oder so ist, dass man in bestimmter Weise gehandelt oder sich entschieden hat, usw., impliziert: Es könnte auch anders sein beziehungsweise es hätte auch anders sein können. Dadurch wird der jeweils instinktive Lebensvollzug infrage gestellt, problematisiert. Es entsteht die Notwendigkeit von Entscheidung. Im Vergleich zum bloßen (paradiesischen?) Sein kann dies als unangenehm empfunden werden – ich spreche von Bewusstseinsschmerz. Bewusstsein "en gros" Wie kann nun ein Bewusstseinskonzept für größere soziale Formationen wie Großgruppen, Organisationen oder gar Gesellschaften aussehen? Auch hier ist die Beobachtung des jeweiligen Bewusstseinssubjekts zentral. Allerdings kann wegen der großen Zahl der Beteiligten die Beobachtung – anders als in Gruppen – nicht von allen durchgeführt und dann in gemeinsamer Kommunikation verarbeitet werden. Beobachtung muss zu einer Spezialaufgabe werden. Wenn Firmen Berater engagieren, so kann man dies als Anläufe zu einem Bewusstseinsprozess interpretieren (vor allem in der „Systemischen Organisationsberatung – siehe WIMMER 2004). Es kommt auch vor, dass Mitglieder des sozialen Systems, welches Bewusstsein erlangen soll, beauftragt werden, sich auf das Beobachten des sozialen Systems zu konzentrieren. Sie können dafür von anderen Aufgaben freigestellt werden, etwa indem sie sich weniger am Kommunikationsgeschehen des Systems beteiligen. Man kann auch mit einer Kombination interner und externer Beobachter beginnen. Gesellschaften leisten sich für die Selbstbeobachtung Wissenschaft, Künste, Medien, denen dafür bestimmte Freiheiten zugestanden werden. Diese Beobachtungen und ihre Ergebnisse sind noch nicht das Bewusstsein, sie sind der erste Schritt. Was folgen muss, ist eine Auseinandersetzung mit den Beobachtungsergebnissen, an der potentiell alle Systemmitglieder beteiligt sind. Anders als in Gruppen, in denen im Idealfall alle ihre Beobachtungen anbieten, muss in größeren sozialen Formationen eine Fokussierung der Aufmerksamkeit auf das, Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 10 / 17 Nov. 2010 was die Beobachtungsspezialisten anbieten, erfolgen. (Vgl. dazu die Ausführungen im Abschnitt "Fokussierung der Aufmerksamkeit") Die Auseinandersetzung mit den Beobachtungsergebnissen ist notwendigerweise konflikthaft. Nicht jedes Systemmitglied ist mit allem einverstanden, die Beobachtungen werden unterschiedlich angenommen. Insbesondere wenn in den Beobachtungen Tabus angesprochen werden, kann es zu emotional aufgeladenen Konflikten kommen. In Analogie zum individuellen gibt es eben auch den kollektiven Bewusstseinsschmerz. Das Ergebnis eines Auseinandersetzungsprozesses kann sein, dass die Beobachtungen im Großen und Ganzen akzeptiert werden, oder dass sie verworfen werden, oder dass sie zwar als Realität akzeptiert, aber so nicht gewollt werden. Letzteres meint, dass das soziale System so nicht sein möchte. Es können Veränderungen stattfinden, es können neue Beobachtungen in Auftrag gegeben werden – eventuell mit anderen Beobachtern. Jedenfalls ist der Prozess nie zu Ende. Eine Besonderheit der Beobachtung sozialer Systeme im Vergleich zur Beobachtung von Individuen ist die folgende. Soziale Systeme sind als solche nicht so deutlich erkennbar. Individuen haben Körper, mit (relativ) klar erkennbaren Grenzen. Die Körper, ihr Verhalten, ihre Äußerungen kann man beobachten. Bei sozialen Systemen liegen die Dinge nicht so einfach: Wer gehört dazu, was ist überhaupt das soziale System, was macht es aus usw. Dies bedeutet, dass die Beobachter selber definieren müssen, was sie unter dem sozialen System verstehen. Durch ihre Beobachtungen konstruieren sie gleichzeitig das soziale System. Die Beobachtungsangebote sind gleichzeitig Vorschläge dafür, was das soziale System eigentlich ist. Umgekehrt ist die Auseinandersetzung der Systemmitglieder mit den Konstruktionsangeboten eine De-Konstruktion oder gar Destruktion des sozialen Systems. Insbesondere, wenn die Angebote infrage gestellt werden, kann das darauf hinauslaufen dass das soziale System nicht nur einzelne Aspekte anders sieht oder anders haben möchte, sondern dass es grundsätzlich so gar nicht sein möchte. Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 11 / 17 Nov. 2010 Ich fasse die Überlegungen zu einer Definition des Bewusstseins eines sozialen Systems zusammen: Bewusstsein eines sozialen Systems ist das Wechselspiel von Konstruktion ganzheitlicher Selbst-Entwürfe und anschließender Dekonstruktion derselben. Für die Konstruktion sind Aufmerksamkeitseliten zuständig, für die Dekonstruktion alle. Ohne innere Differenzierung ist in diesem Verständnis Bewusstsein eines großen sozialen Systems nicht möglich. Ganzheitliche Selbst-Entwürfe zu erstellen ist eine anspruchsvolle Aufgabe und noch dazu eine, bei der man heutzutage nicht mit Zuspruch und Unterstützung rechnen kann. Zu sehr wird jene Gesellschaftsform geschätzt, die infolge Vielfalt und Pluralismus die höchste Realisierungsstufe von Freiheit zu sein scheint, zu groß ist die Angst vor totalitärerer Vereinnahmung, nicht zuletzt auf Grund historischer Erfahrung mit Faschismus und Kommunismus. Wegen dieser berechtigten Sorge ist es wichtig, dass der zweite Schritt, die Dekonstruktion, gesichert ist. Eine Gewaltenteilung scheint zweckmäßig: Jene, die für Gesamtentwürfe zuständig sind, dürfen nicht die Macht haben, die Entwürfe durchzusetzen. Durch organisatorische Maßnahmen muß eine Kontrolle ausgeübt werden. Eine inhaltliche Kontrolle, d.h. ein Denkverbot für Gesamtentwürfe, wie es derzeit der Fall zu sein scheint, ist allerdings der falsche Weg. Dialektische Systemtheorie Ich stelle die Überlegungen zum kollektiven Bewusstsein in den Kontext von Systemtheorien. Ich habe mich, ausgehend von der mathematischen Modellierung von Systemen (Systemdynamik im Sinne von FORRESTER 1968) mit allgemeiner Systemtheorie beschäftigt. (Siehe z.B. RAPOPORT 1986 und TAPPL 1986) Dabei haben mich insbesondere die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen technischen (Kybernetik und Regelungstheorie), biologischen und sozialen Systemtheorien interessiert. Aus meiner Sicht ist ein Großteil dessen, was unter Selbstorganisation verstanden wird – angefangen von der Verknüpfung von Ursache-WirkungsBeziehungen mit Rückkoppelungskreisen über das Phänomen der Entstehung von Mustern bis hin zum deterministischen Chaos – dem Bereich des Maschinellen Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 12 / 17 Nov. 2010 zuzuordnen, selbst wenn soziale Systeme auf diese Weise beschrieben werden (zum Beispiel ein Markt). Die biologischen Systemtheorien von MATURANA (1982) und VARELA (1979) bringen einen neuen Aspekt: die permanente Selbstherstellung von Organisationsstrukturen und Grenzen eines Systems (Autopoiese). Man kann auf diese Weise "Leben" definieren, wobei analytische Unerklärbarkeit in letzter Konsequenz gegeben ist. Diese Ansätze sind konstruktivistisch (SCHMIDT 1987), am radikalsten formuliert es VARELA (1979): Ob ein System ein Lebewesen ist oder nicht, entscheidet der Beobachter. LUHMANN (2008) hat zentrale Elemente autopoietischer Systeme zur Konzeption sozialer Systeme verwendet. Systeme mit Bewusstsein, so wie oben beschrieben, gehen darüber hinaus. Selbstdifferenz, Ganzheitlichkeit, kollektiver freier Wille und damit die Notwendigkeit von Entscheidung sind Attribute, die in den mechanistischen und biologistischen Systemtheorien nicht vorkommen. Ich nenne eine Systemtheorie, die diese Elemente einschließt, dialektisch. (Vgl. FISCHER 1994) Im Bereich sozialer Systemtheorien sollen damit jene Konzepte überwunden werden, in denen systemische Selbstläufe und deren Unbeeinflussbarkeit im Paradigma der Regelgesellschaft im Vordergrund stehen. (Siehe FISCHER 2000) Bildungs- und Bewusstseinsprozess Im Beitrag "Bildung als Aushandelung von Bildung" (FISCHER 2012b), aber auch in "Bildung von Individuum und Gesellschaft" (FISCHER 2012c) wurde Aushandeln als ein zentrales Element eines individuellen und gleichzeitig gesellschaftlichen Bildungsprozesses dargestellt. Im Sinne der oben angebotenen Definition kollektiven Bewusstseins kann das Aushandeln von Bildungsinhalten und Bildungszielen als ein Beitrag zu einem Prozess von Konstruktion und Dekonstruktion von ganzheitlichen Selbstentwürfen angesehen werden. Indem der Frage nachgegangen wird, was wichtig, welcher Inhalt bedeutsam, welche Fähigkeit wünschenswert ist, werden Antworten auf die Frage: "Wer und wie wollen wir sein?" (vgl. FISCHER et al. 2011), gesucht. Das Besondere des Bildungsprozesses als Bestandteil des Bewusstseinsprozesses einer Gesellschaft ist, dass auf einer inhaltlichen Ebene – nicht etwa auf Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 13 / 17 Nov. 2010 einer Interessensebene, das wäre das politische Geschäft – nach Gemeinsamkeiten gesucht wird und ebensolche in Frage gestellt werden. Die Forderung, dass für den Bewusstseinsprozess der Gesellschaft einige (wenige) Personen Vorschläge anzubieten haben (Konstruktionen), die dann von den anderen (vielen) diskutiert bis zerlegt werden (Dekonstruktion), verweist auf die Arbeitsteilung zwischen staatlich verantwortlichen Zentralinstanzen wie Lehrplangruppen und anderen Beteiligten. (Vgl. FISCHER 2012c) Alle haben sich der Verantwortung, dass es ums Ganze geht, zu stellen. Aber einige tun dies mit mehr Intensität und damit mehr Möglichkeit, ein kohärentes Konstrukt zu entwerfen. Ihnen gebührt daher Aufmerksamkeit, aber nicht mehr. Ob die Vorschläge taugen, ob sie mit der eigenen Sicht (individuell oder für eine Teilgruppe) in Einklang zu bringen sind, ist auszuhandeln. Bildung ist in diesem Sinn ein Prozess, in dem sich Gesellschaft immer neu "bildet", indem ein gemeinsames Wollen entwickelt und damit Zukunft anvisiert wird. Man kann noch einen Schritt weiter gehen und diesen Prozess der bewussten Gestaltung als den für Gesellschaft eigentlich wesentlichen ansehen. Oder noch radikaler formuliert, als Gegenthese zur Auffassung von Gesellschaft als selbstläufigen Kommunikationsprozess: Gesellschaft ist der Bildungsprozess. Wie schon in verschiedenen Formulierungen zum Ausdruck gebracht geht es mir um ein Gesellschaftsverständnis, bei dem Regelhaftigkeit und die dadurch erzeugten systemischen Selbstläufe nicht das Wesentliche sind. Oder, um es in Abwandlung einer wohlbekannten Definition der Aufklärung durch Immanuel KANT auszudrücken: Bildung ist die Befreiung aus der (selbstverschuldeten?) Unmündigkeit einer Regelgesellschaft. Literatur: BAMME Arno, FLEISSNER Peter (1994): Was hält die Welt zusammen? Gesellschaftliche Synthese durch Technologie oder Ökonomie? In: Kurswechsel, Heft 1(1994) DRESSLER Bernhard (2008): Performanz und Kompetenz. Überlegungen zu einer Kultur des Perspektivenwechsels. Vortrag beim Kongress der Gesellschaft für Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 14 / 17 Nov. 2010 Fachdidaktik, Essen, 18. September 2007. In: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 1/2008, S. 74-88 FISCHER Roland, PELLERT Ada (1988): Vernetzung und Widerspruch. Ein Projekt zur Entwicklung von Theorien und Organisationsformen eines neuen Lernens unter Bezugnahme auf Entwicklungen in Gesellschaft und Wissenschaft. IFF-Projektzentrum St. Pölten 1988 FISCHER Roland (1991): Hierarchie und Alternative – Charakteristika von Vernetzungen. In: PELLERT Ada (Hrsg.): Vernetzung und Widerspruch. Zur Neuorganisation von Wissenschaft. Profil-Verlag, München-Wien 1991, S. 121164 FISCHER Roland, COSTAZZA Markus, PELLERT Ada (Hrsg.) (1993): Argumentation und Entscheidung. Zur Idee und Organisation von Wissenschaft. München/Wien: Profil 1993 FISCHER Roland (1994): Drei Paradigmen systemischen Denkens. In: Wissenschaftliche Blätter/Angewandte Ökologie der Wissenschaftlichen Landesakademie für Niederösterreich, Heft 1/1994, S. 38-40 FISCHER Roland (1998): Wissenschaft und Bewusstsein der Gesellschaft. In: GUBITZER Luise, PELLERT Ada (Hrsg.): Salbei und Opernduft. Reflexionen über Wissenschaft. Zeitschrift für Hochschuldidaktik 3/1998 FISCHER Roland (2000): Die Problematik der scharfen Grenze. Oder: Was herauskommt, wenn man die Definitionen zu ernst nimmt. (Kritik von Helmut WILLKEs "Die Gesellschaft der Systemtheorie"). In: Ethik und Sozialwissenschaften 11 (2000), Heft 2, S. 226-228 FISCHER Roland (2001): Höhere Allgemeinbildung. In: FISCHER ANTON u. a. (Hrsg.): Situation – Ursprung der Bildung. Franz-Fischer-Jahrbuch 2001. Leipzig: Universitätsverlag, S. 151-161 FISCHER Roland (2003): Höhere Allgemeinbildung und Bewusstsein der Gesellschaft. In: Erziehung und Unterricht 5-6/2003, S. 559-566 Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 15 / 17 Nov. 2010 FISCHER Roland (2006): Materialisierung und Organisation. Zur kulturellen Bedeutung der Mathematik. Profil München-Wien 2006 FISCHER Roland (2012a): Fächerorientierte Allgemeinbildung: Entscheidungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit mit ExpertInnen. In diesem Band FISCHER Roland (2012b): Bildung als Aushandelung von Bildung. In diesem Band FISCHER Roland (2012c): Bildung von Individuum und Gesellschaft. In diesem Band FISCHER Roland, SCHENDL Georg, SCHMID Martin, VEICHTLBAUER Ortrun, WINIWARTER Verena (2011): Wer und wie wollen wir sein? Über die Bedingungen der Möglichkeit einer Vorsorgenden Gesellschaft. In: WEISS Michael N. (Hrsg.): Weltethos und Bildung – User Generated Ethics. Wien/Berlin: LIT, S.13-30 FORRESTER Jay W. (1968): Principles of Systems. Cambridge, Mass.: MIT Press HEINTEL Peter (Hrsg.) (1974): Das ist Gruppendynamik. München: Heine HEINTEL Peter (1978): Modellbildung in der Fachdidaktik. Eine philosophischwissenschaftstheoretische Untersuchung. Klagenfurt: Carinthia HEYMANN Hans-Werner (1996): Allgemeinbildung und Mathematik. Weinheim und Basel: Beltz LUHMANN Niklas (2008): Einführung in die Systemtheorie (3. Auflage). Heidelberg: Carl Auer MATURANA Humberto R. (1982): Erkennen: Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg PELLERT Ada (Hrsg.) (1991): Vernetzung und Widerspruch. Zur Neuorganisation von Wissenschaft. München/Wien: Profil RAPOPORT Anatol (1986): Allgemeine Systemtheorie. Wesentliche Begriffe und Anwendungen. Darmstadt: Darmstädter Blätter Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 16 / 17 Nov. 2010 SCHMIDT Siegfried J. (Hrsg.) (1987): Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus. Frankfurt/Main: Suhrkamp SCHIMANK Uwe (2005): Die Entscheidungsgesellschaft. Komplexität und Rationalität der Moderne. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften TRAPPL Robert (Hrsg.) (1986): Power, Autonomy, Utopia. New Approaches toward Complex Systems. New York/London: Plenum Press VARELA Francisco (1979): Principles of Biological Autonomy. New York: Elsevier VARELA Francisco (1987): Autonomie und Autopoiese. In: SCHMIDT Siegfried J. (Hrsg.): Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus. Frankfurt/Main: Suhrkamp WIMMER Rudolf (2004): Organisation und Beratung. Systemtheoretische Perspektiven für die Praxis. Heidelberg: Carl Auer Entscheidungsgesellschaft, Bildung und kollektives Bewusstsein.docx Seite 17 / 17 Nov. 2010