05.08.2015 Aktuelles zur Varroakontrolle Imkerverein AR Vorderland Mathias Götti Struktur apisuisse apisuisse SAR STA 3‘000 400 VDRB 13‘000 Mitglieder sprachregionale Verbände 1 05.08.2015 Bienengesundheitsdienst BGD Unterstützung Kader ImkerInnen Zusammenarbeit KT ZBF BLV BAFU SECO Erfahrungs-Austausch Bindeglied zur Praxis Synergien nutzen Tätigkeiten BGD Unterstützung zur Förderung der Bienengesundheit: · Beratung auf allen Ebenen · Hotline: 0800 274 274 · Vergiftungen · Fach-Informationen: Varroakonzept · Aus-, Weiter- und Fortbildung · Bienengesundheitsmobil 2 05.08.2015 Einleitung Teil Varroa • Was muss ein Varroa-Konzept bieten, damit es Erfolg verspricht? • Wie hohe Winterverluste sind tolerierbar? Was muss eine Varroa-Konzept bieten, damit es Erfolg verspricht? Antworten aus Publikum · flächendeckend · einfache Handhabung · gute Verträglichkeit für Bienen · ungefährlich für Imker · keine Rückstände in Wachs und Honig · hohe Wirksamkeit 3 05.08.2015 Mass-Stab = Winterverluste Winterverluste im mehrjährigen Mittel: Kleiner als 10 % eigenes Konzept weiterführen ständig verbessern Grösser als 15 % Konzept wechseln ev. stark verbessern Frage aus dem letzten Höck • Konzept von Drohnenwaben schneiden ist umstritten. Warum? • Soll eine Varroabehandlung durchgeführt werden auch wenn Null Milbenfall? • Wie wichtig ist zeitlich koordinierte Behandlung (in der Praxis schwer umsetzbar)? • Soll vor der Behandlung immer zuerst aufgefüttert werden? 4 05.08.2015 Ablauf Teil Varroa 1. Biologie Varroamilbe & Viren und andere Krankheiten 2. Entwicklung im Bienenvolk 3. Varroabekämpfung Entwicklungszyklus der Varroamilbe Bienenbrut: 1 - 2 Jungmilben je Mutter Drohnenbrut: - längere Verdeckelungszeit 2 - 4 Jungmilben je Mutter wird bevorzugt 8-9 x häufigerer Befall nur 1/6 der Varroa auf Bienen! 2-3 Tage auf Biene 2-3 Zyklen je Milbe 5/6 in Brut! 12 Tage Entwicklung in Zelle 5 05.08.2015 Beim Saugen von Bienenblut gelangen Viren in die Varroamilbe. Infizierte Varroamilben übertragen ihre Viren wieder auf Larven und Bienen. Viren können sich in der Varroamilbe vermehren. Dabei umgehen sie die natürlichen Abwehrbarrieren (äussere Haut und Verdauungsapparat). Zur Schädigung braucht es deshalb nur geringste Virenmengen. 6 05.08.2015 Durch die Varroamilbe wird die Körperabwehr der Biene umgangen. Nötige Virenmenge für eine Infektion Varroabefall vom unbehandelten Völkern (N=73) die überwintert haben oder nicht in Zusammenhang mit Bienenviren mit Viren Carreck et al, 2010 virenfrei Völker mit Varroa aber OHNE Viren überleben besser. Völker mit Varroa UND Viren, sind eingegangen !!!! 7 05.08.2015 Vorkommen der Varroamilbe auf den 4 Hawaii-Hauptinseln 2009 Bienenstände Gebiet mit Varroamilben Gebiet frei von Varroamilben Zusammenhang DWV und Varroa DWV häufigkeit Anzahl Völker DWV stämme Diversität Jahr Orte Zeit Varroa exponiert (J.) Martin et al, 2012 8 05.08.2015 Merke • Varroamilbe überträgt Krankheitserreger auf Brut und Bienen. • Harmlose Krankheitserreger können dadurch gefährlich werden. • Die Ausbreitung von Krankheitserregern und der Ausbruch von Krankheiten wird durch die Varroamilbe beschleunigt. • Je nach Erreger, die Varroamilben übertragen, ist ihr Schaden unterschiedlich. Ablauf Teil Varroa 1. Biologie Varroamilbe & Viren und andere Krankheiten 2. Entwicklung im Bienenvolk 3. Varroabekämpfung 9 05.08.2015 Das Bienenjahr Das Bienenjahr Winterbienen Winterbienen 10 05.08.2015 Das Bienenjahr Winterbienen Winterbienen Brut Winterbienen Die Varroamilbe im Bienenjahr kritischer Bereich 11 05.08.2015 Die Varroamilbe im Bienenjahr Besonders kritisch: • Im August nimmt die Zahl der Brutzellen stark ab. viel mehr Milben pro Brutzelle! Bereich • In kritischer dieser Zeit werden die Winterbienen nachgezogen. Überleben des Volkes ist gefährdet. Die Varroamilbe im Bienenjahr kritischer Bereich 12 05.08.2015 Varroa-Vermehrung wird gebremst durch: Entnahme von Brut • Drohnenbrut schneiden • Brutableger bilden • Brut vernichten (als Notmassnahme) • Entnahme von Bienen • Brutpause = (Kunst)schwarm Varroa-Vermehrung wird beschleunigt durch: Zusammenbruch von Völkern in der Umgebung • Raub • Zufliegen von Bienen • Vereinigen von Völkern • Verstärken mit Brutwaben Ablauf Teil Varroa 1. Biologie Varroamilbe & Viren und andere Krankheiten 2. Zusammenspiel Bienenvolk 3. Varroabekämpfung 13 05.08.2015 Frühling Massnahmen im Frühling Serbel ausmerzen Drohnenschnitte Jungvolkbildung Frühling Massnahmen im Frühling Serbel ausmerzen Drohnenschnitte Jungvolkbildung 14 05.08.2015 Frage aus dem letzten Höck • Konzept von Drohnenwaben schneiden ist umstritten. Warum? Entnahme Drohnenbrut Befall Bienenbrut x 8-9 Versuche ZBF (Durchschnittszahlen/Volk) Jahr Völker Zeitraum Schnitte Entfernte Varroa Entspricht Ende Juli 1993 10 Mitte April – Mitte Juli 4.2 788 - 3150 Milben (4x) 1994 9 Mai und Juni 2.3 434 - 1740 Milben (4x) Ende Mai 15 05.08.2015 Massnahmen im Sommer Sommerbehandlung Frage aus dem letzten Höck • Wie wichtig ist zeitlich koordinierte Behandlung (in der Praxis schwer umsetzbar)? 16 05.08.2015 Rückinvasion • Milben wechseln Völker • Von unbehandelt zu behandelt und auch wieder zurück. Saisonale Schwankung der Reinvasion Milben / Woche 6 Völker Mai Juni spürbare Reinvasion: Juli Aug. Sept. 10 Völker Beginn: ab Ende Juni, vor allem Juli Maximum: August und September 17 05.08.2015 Reinvasion Bienen mit Milben können sich schlechter orientieren. Varroamilben lassen sich herumfliegen Namhafte Reinvasion beginnt Ende Juni und ist im August und September am grössten. Grosse Unterschiede zwischen Völkern an einem Standort (wahrscheinlich wegen Raub). Frage aus dem letzten Höck • Wie wichtig ist zeitlich koordinierte Behandlung (in der Praxis schwer umsetzbar)? -> positiver Ansatz wählen -> + Zusammenarbeit gut möglich • Soll vor der Behandlung immer zuerst aufgefüttert werden? 18 05.08.2015 ca. 5 Liter Futter vor Behandlung mit Ameisensäure Ameisensäure Langzeitbehandlung 19 05.08.2015 AS-Konzentration in Stockluft Prinzip der AS-Langzeitbehandlung X Zeit Ameisensäure Langzeitbehandlung Ameisensäureverdunstung abhängig von • Temperatur • Luftfeuchtigkeit • Bienenverhalten • Beutentyp 20 05.08.2015 gut besetzte Beute Trommelraum: ähnliche Verhältnisse Klima: • warm • trocken 40 – 60% rel. Luftfeuchtigkeit 35 ° C schlecht besetzte Beute Trommelraum: tiefe Temperatur, Kondensation Klima: • kühl • feucht 40 – 60% rel. Luftfeuchtigkeit 35 ° C 21 05.08.2015 Schwammtuch kann bei Entnahme schwerer sein als beim Einlegen Verdünnung Liebig Dispenser 22 05.08.2015 Nassenheider Professional Ameisensäure Langzeitbehandlung Gebrauchsanweisung beachten! 23 05.08.2015 Massnahmen im Winter Winterbehandlung Oxalsäure verdampfen 24 05.08.2015 Oxalsäure verdampfen Frage aus dem letzten Höck • Soll eine Varroabehandlung durchgeführt werden auch wenn Null Milbenfall? 25 05.08.2015 Kontrolle natürlicher Milbenfall mit Gittergeschützten Unterlagen Kontrolle Milbenbefall wegen unterschiedlicher: • Anzahl Milben pro Volk im Frühjahr • Vermehrungsraten der Milben von Volk zu Volk • Wirkung der Varroabekämpfung in den Völkern • Reinvasion Befallskontrolle mit Unterlage Vorsicht: Ameisen (Unterlagen einölen/ fetten) Gitterboden natürlicher Milbenfall 26 05.08.2015 Haushaltpapier mit Speiseöl tränken Milben bleiben Ameisen entfernen Milben Unterlage mit getränktem Papier belegen Befallskontrolle mit Puderzucker Puderzuckerdiagnose ist erst ab Mitte Juni aussagekräftig 27 05.08.2015 Befallskontrollen Befallskontrollen <3 < 10 <1 < 1/2 Varroa Konzept 28 05.08.2015 Behandlung Milbenbefall schätzen VarroaEntwicklung bremsen Behandlung Dreisäulenprinzip BGD Behandeln Varroaentw. bremsen Milbenbefall schätzen Varroa im Griff 29 05.08.2015 Frage aus dem letzten Höck • Konzept von Drohnenwaben schneiden ist umstritten. Warum? • Soll eine Varroabehandlung durchgeführt werden auch wenn Null Milbenfall? • Wie wichtig ist zeitlich koordinierte Behandlung (in der Praxis schwer umsetzbar)? • Soll vor der Behandlung immer zuerst aufgefüttert werden? Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 30