Einführung in die Geometrische Analysis (SoSe 2015) 6. Übungsblatt Abgabe: 29.05.2015 in der Übung Aufgabe 1 Sei V ein n-dimensionaler reeller Vektorraum und f : V → V linear. Zeigen Sie f ∗ ϕ = det(f )ϕ für alle ϕ ∈ Vn V ∗. Aufgabe 2 V Sei V ein n-dimensionaler reeller Vektorraum. Eine r-Form α ∈ r V ∗ heißt zerlegbar, falls α1 , . . . , αr ∈ V ∗ existieren mit α = α1 ∧ . . . ∧ αr . Zeigen Sie: V (a) Ist α ∈ r V ∗ zerlegbar, so gilt α ∧ α = 0. V (b) Sei α ∈ 2 V ∗ mit α ∧ α = 0. Dann ist α zelegbar. Hinweis: Überlegen Sie sich zunächst die Fälle n = 1, 2, 3 separat. Machen Sie dann eine Induktion nach n. Wählen Sie dazu eine Basis (ε1 , . . . , εn ) von V ∗ und zerlegen α in den Anteil, der εn enthält, und den Rest. Nutzen Sie dann α ∧ α = 0. Sie dürfen verwenden, dass für ψ 1 , . . . , ψ p ∈ V ∗ die Form ψ 1 ∧. . .∧ψ p genau dann gleich Null ist, wenn ψ 1 , . . . , ψ p linear abhängig sind. (Warum gilt das?) Aufgabe 3 Ein einfaches thermodynamisches System (z.B. ein ideales Gas) wird durch sein Volumen V und seine Temperatur T gekennzeichnet (V, T ∈ R). Der Zustand eines solchen Systems wird dann durch den Druck p := p(V, T ) und die innere Energie E := E(V, T ) beschrieben. Nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik besitzt das System eine weitere Zustandsfunktion S := S(V, T ), die Entropie, deren Differential durch dS := dE + p dV , T T > 0, gegeben ist. Zeigen Sie: (a) Zwischen E und p besteht die Beziehung ∂E ∂p =T − p. ∂V ∂T Prof. Dr. Roland Griesmaier • Dipl.-Math. Christian Schmiedecke Julius-Maximilians-Universität • Institut für Mathematik • Emil-Fischer-Str. 30 • 97074 Würzburg www.mathematik.uni-wuerzburg.de/∼griesmaier/teaching/GeometrischeAnalysis2015.html (b) Die innere Energie eines idealen Gases, das der Zustandsgleichung pV = RT (mit der universellen Gaskonstanten R ∈ R) genügt, ist vom Volumen unabhängig. (c) Bei einem Van-der-Waals-Gas, das der Zustandsgleichung a p + 2 (V − b) = cT, a, b, c ∈ R \ {0}, V genügt, ist die innere Energie volumenabhängig. Aufgabe 4 (a) Man berechne die äußere Ableitung von dα ∧ β ∧ γ + α ∧ dβ ∧ γ + α ∧ β ∧ dγ für Differentialformen α, β, γ, wobei α und β geraden Grad haben mögen. (b) Durch α = 2xz dy ∧ dz + dz ∧ dx − (z 2 + ex ) dx ∧ dy ist eine exakte Differentialform auf dem R3 gegeben. Bestimmen Sie eine 1-Form β mit dβ = α. Prof. Dr. Roland Griesmaier • Dipl.-Math. Christian Schmiedecke Julius-Maximilians-Universität • Institut für Mathematik • Emil-Fischer-Str. 30 • 97074 Würzburg www.mathematik.uni-wuerzburg.de/∼griesmaier/teaching/GeometrischeAnalysis2015.html