Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Liouvillesche, berechenbare, Borel normale und Martin-Löf zufällige Zahlen Georg-Cantor-Vorlesung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gehalten von Ludwig Staiger am 2. Juni zu Halle Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Inhalt 1 Einleitung Notation Algebraische und transzendente Zahlen 2 Klassen reeller Zahlen Berechenbare Zahlen Liouvillesche Zahlen Borel normale Zahlen 3 Algorithmische Zufälligkeit Spielstrategien Zufällige Zahlen 4 Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Borel Normalität von Liouvilleschen Zahlen Zahlen, die nicht Liouvillesch sind Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Reelle Zahlen und b-näre Entwicklungen I Basis: b-näre Entwicklung: b ∈ N, b ≥ 2 α = 0.x, x = x1 x2 · · · xi · · · ∈ Aω b , α ∈ [0, 1] −i α = ∑∞ i = 1 xi · b Eigenschaft Es sei b ∈ N, b ≥ 2. ã Jede reelle Zahl α hat mindestens eine und höchstens zwei b-näre Entwicklungen. ã Hat α ∈ R zwei b-näre Entwicklungen so gilt α = m · b−n mit m ∈ Z und n ∈ N. ã Jede irrationale Zahl α hat genau eine b-näre Entwicklung. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Reelle Zahlen und b-näre Entwicklungen II Cantorsches Diagonalverfahren b-näre Entwicklungen wurden von Cantor beim Beweis der Überabzählbarkeit der Menge der reellen Zahlen benutzt. Dieses Diagonalverfahren wurde auf viele verschiedene Probleme verallgemeinert ã |M | < |2M | ã Unentscheidbarkeit des Halteproblems ã Hierarchiesätze in der Komplexitätstheorie . . . etc Gleichmächtigkeit von Gerade und Quadrat Die Gleichmächtigkeit von (0, 1] und (0, 1] × (0, 1] kann direkt durch Manipulation der b-nären Entwicklungen reeller Zahlen eingesehen werden. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Notation: Zeichenketten und Sprachen Endliches Alphabet Ab = {0, . . . , b − 1}, |Ab | = b Endliche Zeichenketten (Wörter) w = x1 · · · xn ∈ A∗b , xi ∈ Ab Länge |w | = n Sprachen W ⊆ A∗b Unendliche Wörter (ω-Wörter) x = x1 · · · xn · · · ∈ Aω b x : N \ {0} → Ab Präfixe unendlicher Wörter xn ∈ A∗b , xn = n ω-Sprachen F ⊆ Aω b Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Algebraische Zahlen Definition (Algebraische Zahl) Eine reelle Zahl α heißt algebraisch falls sie Nullstelle eines Polynoms P (z ) = ∑ni=0 pi · z i mit ganzzahligen Koeffizienten p0 , . . . , pn ist. Ist das Polynom P (z ) irreduzibel über Q und ist pn 6= 0, so nennt man α algebraisch vom Grad n. Ist α ∈ R nicht algebraisch, so heißt α transzendent. Satz (Cantor) Es gibt nur abzählbar viele algebraische Zahlen. Korollar Es gibt transzendente Zahlen. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Transzendente Zahlen Satz (Liouville 1844) Ist α eine irrationale algebraische Zahl vom Grad n, so gibt es eine reelle p Zahl cα > 0 derart, dass für alle rationalen Zahlen q die Beziehung p 1 |α − | ≥ cα · n gilt. q q Beispiel n −i ! ist nicht algebraisch: p = α = ∑∞ ∑ 2n !−i ! , q = 2n ! i =0 2 i =0 n −i ! |α − ∑ 2 i =0 n n !−i ! 2 ∑ i = 0 = | = α − n! 2 ∞ ∑ i =n+1 2−i ! < 1 2(n+1) !−1 ≤ 1 (2n ! )n Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Berechenbare Zahlen Definition (Berechenbare Zahl) Eine reelle Zahl α ist genau dann berechenbar, wenn es eine berechenbare Funktion f : N → Z × N derart gibt, daß für alle n ∈ N p |α − | ≤ 2−n gilt, falls f (n) = (p, q ) . q Eigenschaft ã Eine reelle Zahl α ist genau dann berechenbar, wenn · sie für ein b eine berechenbare (als Funktion x : N \ {0} → Ab ) b-näre Entwicklung hat, oder · für alle b ∈ N, b ≥ 2, ihre b-nären Entwicklungen berechenbar sind. ã Algebraische Zahlen sind berechenbar. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Links-berechenbare Zahlen Definition (Links-berechenbare Zahl) Eine reelle Zahl α ist genau dann links-berechenbar, wenn es eine berechenbare Funktion g : N → Q derart gibt, daß für alle n ∈ N ¬ g (n) ≤ g (n + 1) ≤ α, und ­ lim g (n) = α gelten. n→∞ Eigenschaft ã Jede berechenbare reelle Zahl ist links-berechenbar. ã Es gibt nicht berechenbare links-berechenbare reelle Zahlen. ã Eine reelle Zahl ist genau dann berechenbar, wenn sie sowohl links- als auch rechts-berechenbar ist. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Liouvillesche Zahlen Definition (Liouvillesche Zahl) Eine reelle Zahl α wird Liouvillesche Zahl genannt, wenn sie irrational ist und für jede natürliche Zahl k ganze Zahlen pk und qk > 1 mit p 1 k α − < existieren. qk qkk Beispiel (Wiederholung) ∞ α= ∑ 2−n ! ist Liouvillesche Zahl. n=0 Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Irrationalitätsmaß Definition (Irrationalitätsmaß) Der Irrationalitätsmaß einer reellen Zahl α ist ein Maß dafür, wie „gut“ α durch rationale Zahlen angenähert werden kann: p 1 inf µ ≥ 0 : α − < µ hat nur endlich viele Lösungen p, q ∈ Z \{0} . q q Somit sind Liouvillesche Zahlen jene reellen Zahlen mit unendlichem Irrationalitätsmaß. siehe auch: http://mathworld.wolfram.com/IrrationalityMeasure.html Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Irrationalitätsmaße von Zahlen Satz ã Rationale Zahlen haben das Irrationalitätsmaß 1. ã Irrationale Zahlen α haben ein Irrationalitätsmaß 2 ≤ µ(α) ≤ ∞. Satz (Roth 1955) Alle irrationalen algebraischen Zahlen α haben das Irrationalitätsmaß µ(α) = 2. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Borel normale Zahlen Definition (Borel Normalität zur Basis b) Eine reelle Zahl α ∈ [0, 1] ist genau dann Borel normal zur Basis b, wenn jedes Wort w ∈ A`b der Länge ` mit der gleichen Häufigkeit als Teilwort in der b-nären Entwicklung x von α auftritt, das heißt, für x ∈ Aω b mit α = 0.x gilt lim n→∞ |{i : 1 ≤ i ≤ n ∧ xi ∈ A∗b · w }| n = b−|w | . Definition (Absolute Borel Normalität) Eine reelle Zahl α ist absolut Borel normal, wenn sie Borel normal zu jeder Basis ist. siehe auch: http://mathworld.wolfram.com/NormalNumber.html Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Zahlen, die Borel normal zur Basis b sind Definition (De Bruijn Wörter) Ein de Bruijn Wort B ∈ A∗b der Ordnung k ist ein kürzestes Wort, welches in zyklischer Form alle Wörter der Länge k als Teilwörter hat. B (b, k ) ist das erste Wort (in lexikographischer Ordnung), welches in zyklischer Form alle Wörter aus Akb als Teilwörter hat. Beispiel (De Bruijn Wörter) ã B (2, 2) = 0011 und B (2, 3) = 00010111 sind binäre de Bruijn Wörter der Ordnung 2 bzw. 3, und ã B (3, 2) = 001021122 ist ternäres de Bruijn Wort der Ordnung 2. 0011, 0011, 0011, 0011 Eigenschaft |B (b, k )| = bk Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen De Bruijn Wörter: Eulersche Kreise in De Bruijn Graphen Kante im Graphen für B (2, 4): abc d −→ bcd a, b, c, d ∈ {0, 1} Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Liouvillesche Zahlen die Borel normal zur Basis b sind Wir setzen für f : N → N \ {0} und W := (wi )i ∈N , |wi | > 0. xf (W ) := w1 · · · w1 · w2 · · · w2 · · · · · wi · · · wi · · · · | {z } | {z } f (1)mal f (2)mal | {z } f (i )mal Proposition (Maillet 1904; Nandakumar & Vangapelli 2014) Ist f (i ) ≥ i i , so ¬ ist 0.xf (W ) eine Liouvillesche Zahl, und ­ ist darüber hinaus wi = B (b, i ), so ist 0.xf (W ) Borel normal zur Basis b. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Borel Normalität: Basisunabhängigkeit Satz (Cassels 1959, Schmidt 1960) Es gibt b, r ∈ N und α ∈ R derart, dass α normal zur Basis b, aber nicht normal zur Basis r ist. Satz (Borel 1909) Es gibt absolut Borel normale Zahlen. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Paradigma der Unvorhersagbarkeit Ein ω-Wort ist genau dann zufällig, wenn keine konstruktive Vorhersagestrategie gegen es gewinnen kann. Unser Modell: ã Spiel gegen ein ω-Wort x ∈ Aω b. ã Spielstrategie Γ : A∗b × Ab → [0, 1], wobei ∑x ∈Ab Γ(w , x ) ≤ 1 für w ∈ A∗b (Wette auf das Ergebnis x ∈ Ab , falls bisher w ∈ A∗b „gezogen“ wurde) ã VΓ (xn) ist das Kapital nach der n ten Runde, d.h. VΓ (xn + 1) = b · Γ(xn, x ) · VΓ (xn), für x(n + 1) = x ã ergibt ein Supermartingal VΓ : A∗b → R+ , d.h. VΓ (xn) ≥ b1 · ∑x ∈Ab VΓ ((xn) · x ) Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Spielstrategien: Martingale V : A∗b → R+ Definition (Supermartingal) b · VΓ (w ) ≥ ∑x ∈A b VΓ (wx ) Eigenschaft ã 0 ≤ VΓ (w ) ≤ b|w | ã Ist kein Wort der Menge W ⊆ A∗b Präfix eines anderen, so gilt ∑ w ∈W b−|w | · VΓ (w ) ≤ VΓ (e) . Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Spielstrategien: Martingale V : {0, 1}∗ → R+ V (0) V (e ) HH HH H @ V (00) A A A A C C C C C C C C @ @ @ V (01) A A A A C C C C C C C C V (1) @ @ @ V (10) @ V (11) A A A A A A AV (111) A C C C C C C C C C C C C C C C C HH H Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Zufälligkeit Satz (Levin 1970) Für jedes Ab gibt es ein optimales links berechenbares (approximierbar von unten) Supermartingal U : A∗b → R+ , m.a.W., zu jedem links berechenbaren Supermartingal V : A∗b → R+ gibt es eine Konstante cV > 0 derart, dass ∀w w ∈ A∗b → U (w ) ≥ cV · V (w ) . Definition (Martin-Löf Zufälligkeit) x ∈ Aω b ist Martin-Löf zufällig, falls keine berechenbare Spielstrategie Γ gegen x gewinnen kann, genauer, falls lim sup U (xn) < ∞. n→∞ Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Partielle Zufälligkeit: Definition Partielle Zufälligkeit versucht, für x ∈ Ab ω den größten Exponenten γ, der U (xn) ≈ bγ·n+o(n) . erfüllt, zu messen. Genauer, κ(x) = 1 − γ : ⇐⇒ 0 für γ0 < γ , und 0 für γ0 > γ . U (xn) ≥i .o. bγ ·n+o(n) U (xn) bγ ·n+o(n) ≤ Eigenschaft κ(x) = lim inf n→∞ n − logb U (xn) n ∈ [0, 1] Man beachte Je höher der Wert κ(x), desto „zufälliger “ das ω-Wort x. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Partielle Zufälligkeit: Beispiele Beispiel (Dilution) Wir setzen y := x1 00x2 00 · · · xi 00 · · · für x = x1 x2 · · · xi · · · ∈ Aω b. Dann gelten U (y3n) ≈ b 2n · U (xn) und κ(y) = 1 3 · κ(x). Beispiel (Nicht-zufällige ω-Wörter mit κ(x) = 1) Für Martin-Löf zufälliges x = x1 x2 · · · xi · · · ∈ Aω b setzen wir y(i ) := 0 x(i ) Dann ist U (y2n ) ≥ c · bn . falls i ∈ {2n : n ∈ N}, und anderenfalls. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Partielle Zufälligkeit: Basisunabhängigkeit Satz (Calude & Jürgensen 1995, Hertling & Weihrauch 2003, St. 2002) ω Sind x ∈ Aω b , y ∈ Ar und 0.x = 0.y, so ist x genau dann zufällig, wenn y zufällig ist. Satz (St. 2002) ω Es seien x ∈ Aω b und y ∈ Ar und 0.x = 0.y. Dann gilt κ(x) = κ(y). Eigenschaft ¬ Ist x ∈ Aω b berechenbar, so ist κ(x) = 0. ­ Ist x ∈ Aω b zufällig, so ist κ(x) = 1. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Partielle Zufälligkeit: Weitere Beziehungen Satz (Kolmogorov 1968; St. 2002) ¬ Ist κ(x) = 1, dann ist α = 0.x absolut Borel normal. ­ Ist α Liouvillesche Zahl und x ihre b-näre Entwicklung, so gilt κ(x) = 0. Satz (Calude & St. 2015; Jarník 1929, Ryabko 1986) Hat α ∈ [0, 1] das Irrationalitätsmaß µ(α) und ist x die b-näre Entwicklung von α, so gilt κ(x) ≤ 2/µ(α). Außerdem gibt es zu jedem µ ∈ [2, ∞] ein α ∈ [0, 1] mit Irrationalitätsmaß µ(α) = µ derart, daß κ(x) = 2/µ für die b-näre Entwicklung x von α erüllt ist. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Literatur: Algorithmische Zufälligkeit • Calude, C.S.: Information und Randomness. An Algorithmic Perspective, 2nd ed., Springer, Berlin (2002). • Downey, R., Hirschfeldt D.: Algorithmic Randomness und Complexity, Springer, Heidelberg (2010). • Li, M., Vitányi, P.M.B.: An Introduction to Kolmogorov Complexity und Its Applications, Springer, Berlin (1993). • Nies, A.: Computability und Randomness, Oxford Univ. Press, Oxford (2009). Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Eigenschaft ã Martin-Löf zufällige Zahlen sind absolut Borel normal (Z ⊆ N ). ã Die Mengen der Martin-Löf zufälligen Zahlen und berechenbaren Zahlen sind disjunkt (Z ∩ C = 0/ ). ã Die Mengen der Martin-Löf zufälligen Zahlen und Liouvilleschen Zahlen sind disjunkt (Z ∩ L = 0/ ). ê Die folgenden sieben der 16 Booleschen Kombinationen sind leer: L̄ ∩ C̄ ∩ N̄ ∩ Z , L̄ ∩ C ∩ N̄ ∩ Z , L ∩ C̄ ∩ N̄ ∩ Z , L ∩ C ∩ N̄ ∩ Z , L̄ ∩ C ∩ N ∩ Z , L ∩ C ∩ N ∩ Z und L ∩ C̄ ∩ N ∩ Z . Frage Was ist mit den restlichen neun Kombinationen? Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Borel Normalität von Liouvilleschen Zahlen Satz (Bugeaud 2002) Es gibt überabzählbar viele absolut Borel normale Liouvillesche Zahlen, und es gibt überabzählbar viele Liouvillesche Zahlen, die nicht normal zu jeder Basis sind. Satz (Becher, Heiber & Slaman 2014) Es gibt berechenbare absolut Borel normale Liouvillesche Zahlen. Satz (Martin 2001) Es gibt eine berechenbare Liouvillesche Zahl, die nicht normal zu jeder Basis ist. ê Die Kombinationen L ∩ C̄ ∩ N ∩ Z̄ , L ∩ C̄ ∩ N̄ ∩ Z̄ , L ∩ C ∩ N ∩ Z̄ und L ∩ C ∩ N̄ ∩ Z̄ sind sämtlich nicht leer. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Ergebnisse für nicht berechenbare Zahlen I Eigenschaft Zufällige Zahlen sind Borel normal aber weder berechenbar noch Liouvillesch. Beispiel (Dilution (Fortsetzung)) Es sei x = x1 x2 · · · xi · · · ∈ Aω b Martin-Löf zufällig und y := x1 00x2 00 · · · xi 00 · · · . Dann gilt 0 < κ(y) = 13 < 1. Daher ist 0.y weder berechenbar noch eine Liouvillesche Zahl. Offensichtlich ist 0.y auch nicht normal. ê Die Kombinationen L̄ ∩ C̄ ∩ N ∩ Z und L̄ ∩ C̄ ∩ N̄ ∩ Z̄ sind nicht leer. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Ergebnisse für nicht berechenbare Zahlen II Beispiel (Nicht-zufällige ω-Wörter mit κ(x) = 1 (Fortsetzung)) Es seien x = x1 x2 · · · xi · · · ∈ Aω b Martin-Löf zufällig und y(i ) := 0 x(i ) if i ∈ {2n : n ∈ N}, und anderenfalls. α = 0.y ist nicht Martin-Löf zufällig, wegen κ(y) = 1 aber absolut Borel normal, und, wie im vorhergehenden Beispiel, ist α weder berechenbar noch eine Liouvillesche Zahl. ê Die Kombination L̄ ∩ C̄ ∩ N ∩ Z̄ ist nicht leer. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Ergebnisse für berechenbare Zahlen Beispiel (Knight 1991) Jede rationale Zahl ist berechenbar, aber weder Liouvillesch noch normal. i −2 ist weder Liouvillesch Die berechenbare irrationale Zahl αb = ∑∞ i =0 b noch normal zur Basis b. Es ist ein offenes Problem, ob es berechenbare absolut Borel normale, nicht Liouvillesche Zahlen gibt. Satz (Coons 2013) i −k · k −i (wobei Die Stoneham Zahl F (1/2) = ∑∞ i =1 2 k ∈ N ungerade , k ≥ 3 ) ist berechenbar, normal zur Basis 2 (aber nicht zur Basis 6), und hat das Irrationalitätsmaß µ(F (1/2)) = k < ∞. ê Die Kombination L̄ ∩ C ∩ N̄ ∩ Z̄ ist nicht leer, und die Kombination L̄ ∩ C ∩ N ∩ Z̄ könnte nicht leer sein. Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Vortragsmanuskript Das Vortragsmanuskript ist erhältlich als: Cristian S. Calude and Ludwig Staiger, Liouville numbers, Borel normality and Martin-Löf-randomness Research Report 448 (2013) des Centre for Discrete Mathematics and Theoretical Computer Science unter https://www.cs.auckland.ac.nz/research/groups/ CDMTCS/researchreports/index.php?date&open=18 bzw. auf der Seite http://www.informatik.uni-halle.de/arbeitsgruppen/theorie/publikationen/cdmtcs/ Einleitung Klassen reeller Zahlen Algorithmische Zufälligkeit Die Beziehungen zwischen den Klassen reeller Zahlen Vielen Dank