Numerische Mathematik 2 (SoSe 2016) 2. Übungsblatt Abgabe: 29.04.2016 Aufgabe 1 (a) Sei N = 2n und 0 ≤ j < N . Zeigen Sie, dass lj (θ) = sin n(θ − θj ) θ − θj cot N 2 ein trigonometrisches Polynom vom Grad n ist und dass lj (θk ) = δjk , θk = 2πk/N, k = 0, . . . , N − 1. (b) Sei f ∈ L2(0, 2π) eine 2π-periodische Funktion mit Fourierkoezienten αk . Zeigen Sie, dass die Funktion f (· − s) für festes s ∈ R die Fourierkoezienten βk = e−iksαk hat. Aufgabe 2 Die ansonsten stetige, 2π-periodische Funktion f habe eine Sprungstelle bei θ0 ∈ [0, 2π) mit f (θ0+) < . Das Gibbs-Phänomen besagt, dass die Bestapproximation tn von f aus Tn (bezüglich L2) für groÿe das tatsächliche Sprungintervall [f (θ0+), f (θ0−)] um etwa 9% in beide Richtungen überschätzt. Weisen Sie das Gibbs-Phänomen exemplarisch für die Funktion f (θ) = θ (mit Sprungintervall [0, 2π] bei θ0 = 0) nach: Zeigen Sie, dass f (θ0 −) n Z lim inf n→∞ θ∈(0,2π) Hinweis: tn (θ) = π − 2 0 π sin τ dτ ≈ −0.562. τ Betrachten Sie tn(%/n) für festes % > 0. Prof. Dr. Roland Griesmaier Julius-Maximilians-Universität • • Dipl.-Math. Christian Schmiedecke Institut für Mathematik • Emil-Fischer-Str. 30 • 97074 Würzburg www.mathematik.uni-wuerzburg.de/∼griesmaier/teaching/NumerikII2016.html Programmieraufgabe Zur numerischen Approximation einer Funktion f : [0, 2π] → R wollen wir wie folgt vorgehen: Mit den diskreten Fourierkoezienten α̂k = N −1 1 X f (θj )e−ikθj , N θj = j=0 2πj , N = 2p , k ∈ Z, N erhält man die Näherungspolynome tn (θ) = n X α̂k eikθ , k=−n n< N . 2 Schreiben Sie ein Programm, welches zu gegebenem f die Näherungspolynome t0, t1, t4 und t10 berechnet und gemeinsam mit f in einem Schaubild plottet. Testen Sie Ihr Programm an den Beispielen (a) f (θ) = θ, (b) f (θ) = θ(2π − θ). Prof. Dr. Roland Griesmaier Julius-Maximilians-Universität • • Dipl.-Math. Christian Schmiedecke Institut für Mathematik Emil-Fischer-Str. 30 • 97074 Würzburg www.mathematik.uni-wuerzburg.de/∼griesmaier/teaching/NumerikII2016.html