Gefahren im Wald 2016

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Informationsblatt zu den
Gefahrenquellen im Wald
1. Übertragung von Krankheiten durch Zecken
Die Zecken selbst und ihre blutsaugende Lebensweise sind für den Menschen nicht
gefährlich,
wohl aber zwei Arten von Krankheitserregern, die beim Stich durch infizierte Zecken
übertragen
werden können:
 Viren, Überträger der Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis, kurz FSME und
 Bakterien, Überträger der sogenannten Borreliose.
Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)
Die FSME ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems.
Verbreitung/Häufigkeit
Die FSME kommt faktisch nur in Süddeutschland vor und ist überwiegend an Zecken in
tieferen Lagen bis ca. 500 Meter Meereshöhe zu finden. Seit den 90er Jahren hat die
Häufigkeit an FSME-Erkrankungen deutlich zugenommen.
Die Infizierung erfolgt mit dem Zeckenstich, da die FSME-Viren mit dem Speichel übertragen
werden. Die Infektion verläuft zu 90% ohne Symptome oder in Form einer Sommergrippe.
Bei ca. 10% der Fälle kommt es zu einer schweren Erkrankung, die durch Hirnhaut
(Meningitis) und Gehirnentzündungen (Enzephalitis) charakterisiert ist; 1 – 2% der Fälle
verlaufen tödlich.
Borreliose (auch Lymekrankheit oder Wechselröte genannt)
Die Borreliose ist eine Erkrankung des Nervensystems und der Gelenke. Häufigstes
Borreliose-Indiz ist eine rote Stelle, die sich ringförmig um den Stich zieht. Sie tritt manchmal
auch erst Wochen später auf. Wer sie entdeckt, sollte schnell zum Hausarzt – eine
konsequente Behandlung mit Antibiotika bekämpft den Erreger. Auch bei unklaren
Symptomen wie Nachtschweiß, Dauererkältung oder Bindehautentzündung den Arzt nach
einem möglichen, unentdeckten Zeckenstich fragen. Borreliose folgt nicht einem bestimmten
Schema, da Stadien übersprungen werden können.
Verbreitung/Häufigkeit
Borrelienbakterien werden bei Zecken im gesamten Bundesgebiet und das ganze Jahr über
(auch im Winter) vorgefunden. Ihr Auftreten ist nicht generell an bestimmte Orte gebunden;
ein gehäuftes Auftreten lässt sich jedoch in Randgebieten von Flusstälern beobachten.
In einigen Regionen ist damit zu rechnen, dass jede zehnte Zecke infiziert ist.
Bucheckerle e.V. Verein für Walderlebnis-Pädagogik
Münchener Straße 23, 86807 Buchloe
www.bucheckerle.de
Vorsitzende: Sara Chaudhry, Telefon 08241-800069
Stellvertretende Vorsitzende: Felizitas Blinzig
Geschäftsführerin: Stefanie Müller
Beisitzer: Diana Mühlnikel
Vorbeugende Maßnahmen gegen Zeckenbefall
Damit den Zecken möglichst wenig ‘Angriffsflächen’ zur Verfügung stehen, ist es ratsam, in
Wald und Flur langärmelige Kleidung – lange Hosen, Strümpfe und feste Schuhe – zu
tragen. Nach jedem Waldaufenthalt sollte der gesamte Körper nach Zecken abgesucht
werden. Kopf, Körperfalten, Rücken und die Partie hinter den Ohren sollten nicht vergessen
werden. Achten Sie auch auf so genannte Nymphen, Minizecken, die man leicht für
Sommersprossen hält. Auch in der Kleidung können Zecken versteckt sein.
Deshalb: Die Kleidung ist zu wechseln und auszuschütteln, auf heller Kleidung lassen sich
Zecken besser erkennen als bei dunklen Farben. Ätherische Öle können kurzfristig
vorbeugen, verflüchtigen sich aber schnell (Zitronen, Geranien-, Lavendelölmischungen
u.a.).
Zecken entfernen
Zecken besitzen ein Stechinstrument mit Widerhaken, das in der Haut sitzt. Am besten ist
es, sie mit einer gebogenen Pinzette unterhalb des Kopfes zu fassen und gerade
herauszuziehen. Leichtes Rütteln lockert den Sitz der Zecke. Es ist wichtig, den Körper nicht
zu quetschen. Auf keinen Fall Nagellack, Öl oder Kleber auf die Zecke träufeln, unter Stress
gibt sie noch mehr Erreger ab.
Impfung
Derzeit gibt es nur die Möglichkeit sich gegen die Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis
impfen zu lassen, eine Impfung gegen Borreliose ist bisher noch nicht möglich.
2. Der Kleine Fuchsbandwurm (Echinococcus mulitcularis)
Wie infiziert sich der Mensch?
Über Infektions-Wege und Häufigkeiten können nur Vermutungen angestellt werden, die
genauen Umstände nicht unbekannt: Möglicherweise könnten Eier über den Verzehr von
kontaminierten niedrig wachsenden Beeren, von Pilzen oder Fallobst aufgenommen werden.
Wahrscheinlich ist aber auch, dass Eier bei mäh- oder anderen bodenbearbeitenden
Tätigkeiten aufgewirbelt und dann über die eingeatmete Luft aufgenommen werden. Über
den direkten Kontakt mit infizierten Endwirten, in deren Fell die Eier haften, ist ebenfalls eine
Aufnahme möglich, davon betroffen sind u.U. Jäger und Förster, daher auch
Haustierbesitzer, die nichts ahnend ihre vierbeinigen Freunde innig liebkosen.
Wichtige Vorsichtsmassnahmen
 Vor jedem Essen/Trinken Hände mit Seife, Wasser und Nagelbürste reinigen.
 Aus Gründen der Vorsicht ist der Verzehr von gesammelten Beeren und
Waldfrüchten generell nicht erlaubt (Sorgfaltspflicht!)
 Beeren und Obst können als Kompott gegessen werden, da Abkochen über mehrere
Minuten bei 60 – 70° C die Bandwurmeier sicher abtötet.
 Nach Arbeiten im Freien vor allem nach Kontakt mit Gras, Erde etc., Hände gründlich
waschen.
3. Verletzungsgefahren
Der Aufenthalt im Wald, insbesondere in einer größeren Gruppe von Kindern, ist mit
Verletzungsrisiken verbunden (z. B. durch Steine oder Stöcke). Dabei können auch schwere
Verletzungen auftreten. Die Erzieher/innen wiederholen mit den Kindern in regelmäßigen
Abständen die Regeln zu einem sicheren Verhalten im Wald und ermahnen die Kinder bei
Verstößen gegen die Waldregeln. Dennoch kann nicht jedes Verletzungsrisiko
ausgeschlossen werden.
Quelle Nr. 1-2: BDF Fachverband Forst e.V. Schriftenreihe – Band 6 Waldkindergärten
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