OSTERMONTAG: ERSCHEINUG DES HERRN ZU DEN FRAUEN. LUKE MBEFO, C.S.Sp. Das Apokryphe Evangelium von Maria Magdalena (das heißt, ein Evangelium, das von der Kirche als nicht authentisch abgelehnt wird) behauptet, dass Frauen von Ämtern in der Kirche ausgeschlossen sind, weil Petrus eifersüchtig und neidisch war und sich revanchieren wollte, weil Jesus nach seiner Auferstehung Maria Magdalena anstatt ihm erschienen ist. Aber warum ist Jesus nach der Auferstehung den Frauen zuerst erschienen? Eine Antwort die ich in Deutschland gehört habe lautet: damit seine Auferstehung schneller und rascher verbreitet würde. In aller Demut und entgegen der landläufigen Meinung kann ich mit klaren Gewissen sagen, dass diese Deutung oder Stellungnahme, obwohl sie so attraktiv nachvollziehbar ist, allerdings nirgendwo in der Heiligen Schrift einen Stützpunkt findet. Aber könnte es nicht sein, dass er sich bei den Frauen bedanken wollte, die treu und beharrlich bis zum bitteren Ende bei ihm geblieben sind? Seine enge Freunde und ausgewählten Apostel sind, im Gegenteil, weggelaufen; die Frauen aber sind geblieben. Matthäus berichtet: „viele Frauen waren dort (nämlich, bei der Kreuzigung) und sahen von weiten zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa gefolgt und hatten ihm gedient. Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jacobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus“ (Mt 27:55f). Johannes berichtet: „Bei dem Kreuz Jesus standen seine Mutter und die Schwester seine Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala“ (Jn. 19: 25). Wo sind seine engen Freunde, die Apostel gewesen? Wer hat das Grab Jesus als erstes besucht? Nochmal berichtet das Johannes Evangelium: „Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war“ (Jn 20:1). Sie hängt am Herrn und wurde von ihm durch seine Erscheinung belohnt. Sie wurde dadurch dem Heiligen Hypolitus nach, eine Zeugin und Botschafterin der Auferstehung. Warum hat Maria von Magdala Jesus nicht wiedererkannt, bevor er sie bei ihrem Namen gerufen hat? Nicht nur Maria von Magdala auch die zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus (was wir im heutigen Text eben gehört haben), fragten ob er „so fremd wäre“, genauso wie die Apostel beim Angeln im See Genesaret – haben den Auferstandenen nicht wiedererkannt. Maria Magdalena dachte, dass Jesus der Gärtner sei. Dazu diese Anekdote: Als er Papst wurde wollte Johannes-Paul II ein Schwimmbad im Vatikan bauen lassen. Viele protestierten dagegen. Auch der Finanzminister Frankreichs empfiehlt, dass das Geld besser für ein Entwicklungsprojekt in Afrika verwendet werden könnte. Die Antwort vom Vatikan war einfach: es ist billiger ein Schwimmbad anzubauen, als ein neues Konklave zu berufen. Eine Karikatur in einer Englisch Katholischen Zeitung bleibt beim Schwimmbad. Die Zeitung erscheint mit einer Karikatur eines Monsignors in der Badehose und seiner Mitra auf dem Kopf mit der Erklärung: „Damit wird mich Niemand mit dem Gärtner verwechseln“. Ich glaube aber, dass Jesus als der auferstandene Christus, bekräftigen wollte, dass er in verschiedenen Formen immer bei uns ist. Dies ist die Bedeutung seiner Lehre vom Weltgericht: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“. Beide Gruppen, rechts und links vom König, beim Weltgericht waren verblüfft als Jesus ihnen sagte: die Hungrigen, die Durstigen, die Obdachlosen, die Nackten, die Kranken, die Gefangenen; in diesen Leuten war er gegenwärtig. Das heißt, wir entdecken den auferstandenen Herrn heute immer noch in unseren notleidenden Mitmenschen.