1 Referat Indien Von Simon Steiner Lage

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Referat Indien
Von Simon Steiner
Lage: Südasien:
68°-97° O; 8°-37°N
Fläche:
3287590 km² = 13x wie BRD; Platz 7 in Welt
Einwohner:
1989 – 833,4 Mio.
Hauptstadt:
Neu Delhi, 6,22 Mio. Einwohner
Staatsform:
demokratisch-parlamentarische Bundesrepublik
Amtssprachen:
Hindi & Englisch, nach Verfassung 14 weitere Hauptsprachen
Landessprachen:
über 1500 Sprachen und Dialekte
Währung:
Indische Rupie
Zeit:
Neu Delhi, MEZ + 4,5
1. Lage:
In Form eines dreieckigen Subkontinents ragt Indien im Süden Asiens zwischen dem
Arabischen Meer im Westen und dem Golf von Bengalen im Osten in den Indischen
Ozean und reicht darüber hinaus im Nordosten bis in das Flussystem des mittleren und
oberen Brahmaputra hinein. Landesgrenzen bestehen zu Pakistan im Nordwesten, China,
Nepal und Bhutan im Norden, zu Birma und Bangladesch im Osten. Vor der Südostspitze
liegt Sri Lanka.
Die Fläche beträgt 3287590 km².
2. Landesnatur:
Vom Norden nach Süden gliedert sich Indien in drei Großräume. Die Gebirgsketten den
Himalaja, die Beckenlandschaften der großen Ströme, der Indus (gehört zu Pakistan),
Ganges und Brahmaputra, so wie das Hochland von Dekhan, das mit Ausnahme der Küste
ganz Südindien einnimmt.
Vor 65 Mio. Jahren vor unserer Zeit wurde das Himalaja-Gebirge zu den Alpen hin
aufgefaltet und bildet die Nordgrenze Indiens über ca. 2500 km, mit Ausnahme von Nepal
und Bhutan. Es gibt zehn 8000er, davon liegt nur einer auf Indischem Boden: und zwar
der Nanga Parbat (8126m). Allerdings liegt der im umstrittenen Gebiet der Provinz
Jammu und Kaschmir zwischen Pakistan und Indien. Der Kangchenjunga liegt auf der
Grenze zu Nepal. Längs der Indischen West- und Ostküste erreicht der Dekan in
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ausgeprägten Gebirgszügen, den Westghats und den Ostghats, seine größten Höhen. Ganz
Südindien wird durch einen flachen meist sandigen Küstenstreifen gesäumt, der im
Südosten breiter ist.
Klima:
Der regenbringende Sommermonsun bestimmt das indische Klima. Der Monsun ist eine
feuchtbeladene Südwestliche Luftströmung, die ihren Einflussbereich von Süden nach
Norden hat und im Herbst wieder zurück geht. Dadurch ergeben sich regionale
Unterschiede von Zeit und Dauer der Regenzeit. Es gibt vier Jahreszeiten: Die trockenkühle des Nordostmonsuns, von Dezember bis März, die heiße Zeit im April und Mai, die
Regenzeit von Juni bis September und die Nachmonsunzeit von Oktober bis November.
Das jahreszeitliche Wechselklima Indiens bringt häufig Naturkatastrophen mit sich:
Zerstörerische
Wirbelstürme
an
der
Küste,
weiträumige
Überflutungen
und
Dürreperioden. Im tropischen Südindien sind ausgeglichene Temperaturen bei 26°C von
Juni bis Januar und 28°C von März bis Mai. Nach Norden und zum Landesinneren hin
gibt es größere Schwankungen.
3. Bevölkerung:
Indien zählt mit ca. 833,4 Mio. Einwohnern (1989) nach China zu den
bevölkerungsreichsten Ländern, mit einer Dichte von 253,5 Einwohner/km². Das
ungebremste Bevölkerungswachstum ist ein zentrales Problem, weil es eine Verbesserung
der
wirtschaftlichen
und
sozialen
Verhältnisse
verhindert.
Es
wurde
ein
Bevölkerungswachstum vorausgesagt, nach dem im Jahre 2000 in Indien etwa 1Mrd.
Menschen leben würden, genauso ist es auch eingetroffen. Die Mehrheit der Bevölkerung
lebt auf dem Land. Extrem dicht besiedelt sind die Städte Kalkutta, Bombay, Delhi und
Madras, die zusammen über 30Mio. Einwohner aufweisen. Die Sterblichkeitsrate ist bei
Männern niedriger als bei Frauen, was mit der Stellung der Frau in Indien
zusammenhängt. Jährlich werden ca. 30Mio. Kinder geboren wovon jedes zweite Kind
vor Ende des zweiten Lebensjahres. Geburten Kontrolle wird kaum praktiziert, eine hohe
Kinderzahl ist oft die einzige Möglichkeit einer Altersvorsorge.
Volksgruppen:
Nord- und Mittelindien wird von den hellhäutigen Indo-Ariern geprägt. Die zweite große
Gruppe im Nordosten und Süden, bilden die Tamilvölker im Himalaja leben hauptsächlich
die Mongoliden. Die Weddiden (Reste der Urbevölkerung) wurden in die Dschungel- und
Bergländer verdrängt. Die ethnische Vielfalt spiegelt sich in den zahlreichen Sprachen
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und Schriften. Fünfzehn Hauptsprachen sind zugelassen, daneben bestehen über 1500
Sprachen und Dialekte. Amtssprache ist Hindi und Englisch. Indien gilt als die
Geburtsstädte der Weltreligionen Hinduismus und Buddhismus. 83% sind Hindus, 11%
Moslems.
Soziales:
Ein Großteil der Bevölkerung lebt am Rande des Existenzminimums und ist auf die
Unterstützung der Familien angewiesen. Viele leben in Slums oder sind Obdachlos.
Unterernährung,
zunehmende
schlechte
Trinkwasserversorgung,
Umweltverschmutzung
sind
mangelhafte
Ursachen
für
Hygiene
den
und
schlechten
Gesundheitszustand. Nach Überschwemmungen treten häufig Epidemien auf. Die
medizinische Versorgung ist unzureichend.
Bildung:
Die Zahl der Lehrer und schulen kann mit der ständig wachsenden Bevölkerung nicht
mithalten. Viele Grundschulen sind nicht mehr als ein Platz unter einem Baum. Knapp
zwei Drittel aller Inder sind Analphabeten, 45% Männer, 75% Frauen.
Kastenwesen:
Nach dem hinduistischen Glauben wird der Mensch in seine Kaste hineingeboren und
bleibt in dieser bis zu seinem Tod. Die vier Hauptkasten sind Priester, Krieger, Bauern
und Knechte. Außerhalb des Kastensystems stehen die „Parias“ (unberührbare), dies sind
Personen, die „unreine“ Arbeiten ausführen (Wäscher, Straßenreiniger, Gerber,
Abdecker). Mit erlangen der Unabhängigkeit 1947 wurde das Kastenwesen offiziell
abgeschafft, prägt aber weiterhin die indische Gesellschaft.
4. Wirtschaft:
Indien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. 40-50% leben unter dem
Existenzminimum. Seit der Unabhängigkeit 1947 hat die Industrialisierung große
Fortschritte gemacht. Indien ist reich an Bodenschätzen und zählt zu den zehn
höchstindutrialisierten Staaten. Auch auf dem Gebiet der Hochtechnologie u.a.
Atomkraftwerke, Satelliten und Computer kann das Land beachtlich Leistungen
vorweisen. Von der industriellen Wirtschaftskraft, profitiert jedoch nur ein geringer Teil
der Bevölkerung. Da die beachtlichen Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft
nicht mit der Zunahme der Bevölkerung schritt halten. Eine Beseitigung der Massenarmut
ist nicht in Sicht. Dazu kommt, dass die Armen nur eine geringe Kaufkraft haben.
Industrie:
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Indien zählt heute zu den zehn führenden Industrienationen und besitzt reiche Eisenerz,
Braunkohle und Steinkohle Vorkommen und andere Bodenschätze.
Landwirtschaft:
Ca. 65% aller Arbeitskräfte sind auf dem Agrarsektor tätig. Mehr als die Hälfte der
Staatsfläche wird landwirtschaftlich genutzt, wovon ein Viertel künstlich bewässert wird.
Der Ackerbau nimmt eine dominierende Rolle ein. Die Erntemenge ist sehr stark vom
Monsun abhängig, bleibt er aus, droht dem Land eine Dürrekatastrophe. Wichtigste
Anbauprodukte zur Selbstversorgung sind Reis Weizen und Hirse. 20% der gesamten
Ackerfläche werden für den Export bewirtschaftet. Indien ist der weltgrößte Produzent
von Zucker und Tee (Assam) und zusammen mit Bangladesch größter Produzent von Jute.
Für den Export werden außerdem Kaffe und Kautschuk angepflanzt. Die Viehwirtschaft
spielt aus religiösen Gründen eine geringe Rolle. Indien hat den größten Rinderbestand
der Erde. Die Rinder gelten bei den Hindus als heilig und werden deshalb nicht
geschlachtet. Die Rinder werden überwiegend als Zugtiere gebraucht und ihr Dung wird
getrocknet und als wichtiges Bau- und Brennmaterial genutzt. Durch Umweltzerstörung
ist die landwirtschaftlich Produktivität bedroht. So ist über die Hälfte der
landwirtschaftlichen Nutzfläche infolge von Wind- und Bodenerusion gefährdet. Eine
Steigerung der ernten durch Ausweiten der Nutzflächen ist kaum möglich. Aber höhere
Ernteerträge wären zu erzielen, wenn die primitiven Anbaumethoden durch Einsatz von
Dünger und Verbesserung von Saatgut ausgebaut würden. Im Rahmen der „Grünen
Revolution“ wurden Ertragssteigerungen erreicht, kamen aber überwiegend den
wohlhabenden Bauern zugute. Die angestrebte Bodenreform hat wenig an den
Besitzverhältnissen verändert. Der Waldbestand nahm seit der Unabhängigkeit bis 1989
um 40% ab, das sind 50.000.000 ha. Nur noch ca. 20% der Landfläche sind bewaldet. Die
ökologischen Schäden sind unübersehbar. Bodenerusionen, Überschwemmungen.
Dennoch wird exzessiv Brennholz gewonnen und der Jungwuchs wird durch Weidende
Tiere vernichtet. In den ländlichen Gegenden sind Holz und Viehdung die wichtigsten
Energieträger. Die mangelnde Elektrizitätsversorgung gehört zu den zentralen Problemen
der indischen Wirtschaft. Wie alle Entwicklungsländer ist Indien hoch verschuldet.
5. Umweltprobleme:
Durch die Waldrodungen im 16. Und 17. Jhd. Waren schon große Teile vor den Himalaja
entwaldet und die Bodenkrume abgetragen. Dadurch versiegte ein Teil der
herabkommenden Flüsse, so dass es viele ausgetrocknete Flussläufe gibt. Dadurch, dass
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die Flüsse versiegten, konnte auch kein Reis und Zuckerrohr mehr angebaut werden. Aus
Halbwüsten wurden Wüsten, durch die Fehlnutzung der Menschen. Während der
britischen Kolonialherrschaft fielen ebenfalls große Flächen der Wälder, der Rodung zum
Opfer. Es konnte kein Tee mehr gepflanzt werden. Die Sorglosigkeit der Bauern bei der
Bestellung der Felder in Hanglage, lässt weitere Erusionsschäden entstehen, zu deren
Verhinderung noch zu wenig getan wird.
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