MUSTERLÖSUNGEN ZU AUFGABE 1 UND 2 Aufgabe 1. Es sei q die Anzahl der Elemente eines endlichen Körpers F. Welche Form hat die Zahl q? Begründung dafür, dass nur solche Zahlen vorkommen. Lösung. Es ist bekannt, dass jeder Körper F als Charakteristik 0 oder eine Primzahl p hat, wobei die Charakteristik defniniert ist als (o.B.d.A. positiver) Erzeuger des Ideals Kern(α) ⊂ Z, wobei α Z → F n 7→ 1| + .{z . . + 1} n−mal Wenn F Charakteristik 0 hätte so wäre α injektiv und F würde mit α(Z) unendlich viele Elemente enthalten, was aufgrund der Endlichkeit von F nicht sein kann. Also hat F Primcharakteristik mit einer Primzahl p und damit Kern(α) = pZ, also hat man nach dem Homomorphiesatz α Z/pZ ,→ F. Und damit ist Fp = Z/pZ in F als Primkörper enthalten, d.h. kleinster Unterkörper. Also hat man eine Körpererweiterung F über Fp . Nun fasse man F als Fp -Vektorraum auf in der üblichen Weise für Körpererweiterungen. Da F endlich ist, muss F endlich-dimensional sein. Sei r := dimFp (F). Damit ist F ∼ = (Fp )r als Fp -Vektorraum, also hat F pr Elemente. Damit ist q = pr immer eine Primzahlpotenz, wobei p = char(F). Häufige Fehler zu Aufgabe 1. Oft wurde die Charakterisierung der endlichen Körper reingesteckt, die aber im wesentlichen schon die Form von q beinhaltet, und das es für q = pr bis auf Ismorphie genau einen Körper mit q Elementen gibt. Das durfte man natürlich nicht tun. Man kann nicht einfach diese Ergebnisse verallgemeinern, wenn man diese spezielle Form der qs fallen lässt. Aufgabe 2. E seinen m und n positive ganze Zahlen. Wieviele Elemente der Ordnung m enthält eine zyklische Gruppe der Ordnung n? Begründung! Lösung. Sei G eine endliche zyklische Gruppe der Ordnung n, d.h. G∼ = Z/nZ. Sei g ∈ G mit ord(g) =| hgi |= m. Da hgi ⊂ G die von g erzeugte Untergruppe ist und Untergruppenordnungen die Gruppenordnung teilen (Satz von Lagrange) folgt: Es muss gelten ord(G) | n. Damit ist die Antwort für m - n: Es gibt kein Element der Ordnung m. 1 2 MUSTERLÖSUNGEN ZU AUFGABE 1 UND 2 Sei nun m | n: Es ist bekannt, dass endliche zyklische Gruppen für jeden Teiler der Gruppenordnung genau eine Untergruppe dieser Ordnung enthalten. Seinen also g, h ∈ G mit ord(g) = ord(h) = m. Damit gilt hgi = hhi ∼ = Z/mZ, d.h. eine Element der Ordnung m ist genau ein Erzeuger der Untergruppe Z/mZ von G. Aber bekanntermaßen ist die Anzahl dieser Erzeuger φ(m) (Eulersche φ-Funktion). Damit ist die Antwort für m | n: Es gibt φ(m) Elemente der Ordnung m. Häufige Fehler zu Aufgabe 2. Sehr oft wurde die falsche Äquivalenz g m = e ⇐⇒ ord(g) = m verwendet. Es gilt immer ⇐, aber ⇒ ist im Allgemeinen falsch: Nimm g = e. Dann ist g m = e für alle m ∈ Z, aber ord(g) = 1. Richtig ist aber g m = e ⇐⇒ ord(g) | m, denn die Ordnung ist als minimale natürliche Zahl definiert mit der Eigenschaft g m = e oder mit anderen Worten ord(g) ist der (o.B.d.A. positive) Erzeuger des Ideals Kern(β) ⊂ Z, wobei β Z → G n 7→ g n und das heißt ja nichts anderes als diese Äquivalenz.