2–2015 Die Kundenzeitschrift von SWICA, Mai 2015 SWICA-Geschäftsjahr 2014: Erfreuliches Ergebnis trotz Sonderfaktoren 4 Der lange Weg zur Genesung: Wie eine junge Versicherte sich ins Leben zurückkämpfte 6 Gesundheitsberatung sante24: Ein Blick hinter die Kulissen 14 Response Zentral AZB 8015 Zürich SWICA aktuell 2–2015 News Inhalt/Editorial Facebook-Wettbewerb zur Stillkampagne SWICA unterstützt die Stillkampagne 2015, die vom 4. Mai bis Anfang Juli 2015 dauert. Im Rahmen dieser Kampagne lanciert SWICA auf ihrer Facebook-Seite (facebook.com/swica.ch) einen Wettbewerb. Um teilzunehmen, senden Sie uns ein Selbstportrait («Selfie») von sich und Ihrem Baby. Wir publizieren die eingereichten Fotos ohne Namensnennung auf unserer Seite. Das Bild mit den meisten «Likes» gewinnt einen Gutschein im Wert von CHF 250.– von «Baby Rose». Weitere Informationen zur Stillkampagne und einen Tipp zum Thema Stillen und Ernährung finden Sie im Gesundheitsratgeber auf Seite 11. Zurück ins Leben 4 Im Fokus SWICA-Geschäftsjahr 2014: Erfreuliches Ergebnis trotz Sonderfaktoren Gleich in zwei Artikeln dieser Ausgabe erzählen Menschen, wie sie den Weg zurück ins Leben finden oder bereits gefunden haben. So unterschiedlich die Schicksale dieser Frauen sein mögen; ihnen gemeinsam ist ihr Mut und der Wille, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Als Krankenversicherer könnten wir uns damit begnügen, die eingehenden Rechnungen zu prüfen und gemäss unserer Leistungspflicht zu übernehmen. Die Abwicklung des reinen Versicherungsgeschäfts ist eine Kernaufgabe, die wir mit höchsten Ansprüchen an Effizienz und Qualität erbringen. 6 Portrait Neue Adressen der SWICA Agenturen in Aadorf und Buchs santémed Gesundheitszentren In den santémed Gesundheitszentren Basel, St. Gallen, Winterthur, Zürich-Oerlikon und Zürich-Wiedikon finden regelmässig Kurse und Vorträge statt. Das Angebot umfasst Gymnastik, Pilates, Medizinische Trainingstherapie, Qigong, Stressbewältigung und vieles mehr. Informationen darüber fi nden Sie unter www.santemed.ch Die SWICA-Teams freuen sich, die Kunden an neuen Standorten begrüssen zu dürfen: SWICA Aadorf: Châtelstrasse 5, 8355 Aadorf SWICA Buchs: Bahnhofstrasse 18, 9470 Buchs Gipfel stürmen und Preise gewinnen Mitten im Herzen der Schweiz, rund um das Bergmassiv Rigi, beginnt am 1. Mai 2015 die erste «Swiss Knife Valley 3/8»-Challenge. Wer bis Ende Oktober drei der acht Zentralschweizer Gipfel (Hochstuckli, Wildspitz, Rotstock, Rigi Hochflue, Roggenstock, Grosser Mythen, Huser Stock und Silberen) besteigt, erhält einen Sofortpreis und die Chance auf einen der Hauptpreise von Victorinox. Das Erklimmen der Gipfel muss mittels der App «Peakhunter» (kostenlos für iPhone und Android) nachgewiesen werden. Die App ist unter anderem in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar und wurde Der lange Weg zur Genesung: Wie eine junge Versicherte sich ins Leben zurückkämpfte im Appenzell entwickelt. Peakhunter ist das erste digitale Gipfelbuch mit integriertem sozialem Netzwerk, das auf der Idee des traditionellen Gipfelbuchs beruht. Diese Art des Gästebuchs fi ndet sich auf vielen Bergspitzen. Wanderer und Kletterer verewigen sich gerne darin. Bildquelle: Pilatus Indoor. 9 Prävention Klettern: Fitness- und mentales Training in einem Als Gesundheitsorganisation gehen wir aber viel weiter: Wir haben beide Patientinnen von Beginn an unterstützt und begleitet: sei es bei der Koordination bezüglich Regressforderungen, sei es beim Finden einer Lösung, die anfangs nicht finanzierbar schien. Unsere Spezialisten und Care Manager setzen sich vollumfänglich für Sie ein. Dies gilt auch für die Ärzte und die medizinischen Fachpersonen der telefonischen Gesundheitsberatung sante24, die 2014 rund 395 000 Anrufe entgegengenommen haben. Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen, indem Sie oft gemeinsam mit uns besprechen, was das Beste für Ihre Genesung ist. Insbesondere danken wir Ihnen auch für die ausgezeichneten Bewertungen bei der jährlichen Zufriedenheitsumfrage von Comparis.ch. Wir haben wiederum einen Spitzenplatz erzielt und sind stolz darauf. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. 10 Ratgeber 14 Gesundheitswesen Gesundheitsberatung sante24: Ein Blick hinter die Kulissen Dr. Reto Dahinden CEO Weitere Infos auf: www.peakhunter.com Titelbild: SWICA unterstützt diese sportliche Herausforderung und wünscht allen Teilnehmern eine erfolgreiche Gipfeljagd. Die Versicherte Gina hat sich nach einem schweren Unfall wieder fast vollständig erholt. IMPRESSUM: aktuell – Die Kundenzeitschrift von SWICA. Erscheint 4x pro Jahr. Herausgeber: SWICA Gesundheitsorganisation, Römerstrasse 38, 8401 Winterthur. www.swica.ch Redaktion: Silvia Schnidrig, Jasmin Lioliou, Christina Wettstein, Kerstin Nanchen. Übersetzungsdienst: Véronique Decoppet. Layout/Produktion: PMS Dialog AG, Für Adressänderungen: [email protected] Zürich. Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch. Auflage: 400 000 Expl. oder Telefon 0800 80 90 80 (kostenlos) Korrektorat und Druck: Stämpfli AG, Bern. SWICA aktuell 2–2015 Im Fokus Im Fokus Wettbewerb spornt uns an SWICA blickt auf ein herausforderndes, aber erfreuliches Geschäftsjahr 2014 zurück. CEO Reto Dahinden im Gespräch. Über eine Million Menschen können sich auf SWICA verlassen. Gesamter Versichertenbestand gen Anrechnung der Kostenbeteiligung in der Grund- und der Zusatzversicherung. Sind die finanziellen Vorteile bei der Kostenbeteiligung für Ihre Kunden mit ein Grund, dass SWICA für 2014 einen tieferen Unternehmensgewinn ausweist? Was war Ihr Highlight 2014? Die deutliche Ablehnung der Einheitskasse mit einem Nein von über 60 Prozent. Damit hat sich die Stimmbevölkerung klar für das heutige System und für einen kontrollierten Wettbewerb ausgesprochen. Ich sehe das als Vertrauensbeweis unserer Kunden und auch als Ansporn, den Erwartungen gerecht zu werden. Mit unserer Positionierung als Qualitätsversicherer sind wir bestens darauf vorbereitet. Dennoch haben Sie leicht weniger Kunden in der Grundversicherung als im Vorjahr? Insgesamt haben wir mehr Versicherte; der leichte Rückgang bei den Grundversicherten ist die Konsequenz unserer Qualitätsstrategie: Bei Kunden, die mit der tiefsten Franchise das billigste Angebot suchen, kommen unsere Vorteile nicht voll zum Tragen. Umso attraktiver sind wir für Versicherte, die ihre Grund- und mindestens eine Zusatzversicherung bei uns abgeschlossen haben. Dies ist inzwischen bei 86 Prozent aller Kundinnen und Kunden der Fall. Sie profitieren von der gegenseiti- 4 SWICA aktuell 2–2015 Im Gegenteil, im reinen Versicherungsgeschäft haben wir sehr gut gearbeitet. Der tiefere Gewinn ist auf zwei Sonderfaktoren zurückzuführen: Zum einen führte eine Anpassung der Steuerpraxis zu einem ausserordentlichen Aufwand. Zum andern haben wir Rückstellungen gebildet für die rückwirkende Prämienkorrektur 1996 bis 2013. Das Bundesamt für Gesundheit stellt es Versicherungen mit genügend Reservedeckung frei, die für den Einmalzuschlag erforderlichen Mittel auf ihre Versicherten abzuwälzen oder diese den Reserven zu entnehmen. Aufgrund unserer soliden fi nanziellen Situation haben wir uns für die zweite Variante entschieden. 2014 stiegen die Leistungskosten einmal mehr stärker an als die Prämien. Ist eine Trendwende absehbar? Die Kosten nahezu aller Leistungserbringergruppen liegen über dem Vorjahresniveau. Neben den Krankenversicherungen können auch die Versicherten einen Beitrag dazu leisten, den Kostenanstieg zu dämpfen; z. B. durch die Wahl eines Hausarzt- oder Telmed-Modells, wie wir sie mit unserer FAVORIT-Palette anbieten. Eine Kehrtwende bei der Entwicklung der Gesundheitskosten ist derzeit jedoch nicht absehbar. Prämienvolumen CHF 3,6 Mrd. Versicherungsleistungen netto CHF 3,1 Mrd. Unternehmensergebnis CHF 2,8 Mio. Unternehmenskunden Mitarbeitende Kranken- und Unfallversicherung Mitarbeitende santémed KVG-Versicherte mit mindestens einer Zusatzversicherung 86 % Gutschriften aus Prämienkorrektur Versicherte mit Wohnsitz in Kantonen (ZH, ZG, FR, AI, GR, TG, TI, VD und GE), in denen zwischen 1996 und 2013 zu viel Prämien bezahlt wurden, erhalten im Juni einen Betrag zurück. Gemäss Vorgaben des BAG kann der Betrag von der Juniprämie ab- KVG-Versicherte gezogen oder den Versicherten 687 284 getrennt ausbezahlt werden. www.bag.admin.ch Die Höhe dieses Betrags variiert Unternehmenskunden 27 515 95 Prozent der Prämien fliessen in Form von Leistungen an die Versicherten zurück. von Kanton zu Kanton. Angaben Der Anteil der Versicherten, die sich 2014 für ein FAVORITModell entschieden haben, hat nochmals zugenommen. Anteil KVG-Versicherte mit einem Managed-Care-Modell 82 % zur konkreten Abwicklung der Prämienkorrektur bei SWICA finden Sie auf unserer Website: www.swica.ch › Über SWICA › Standpunkte Verwaltungskostenanteil KVG SWICA 2014 auf einen Blick Versicherte 1283 091 Die grosse Mehrheit der SWICA-Kunden hat neben der Grundversicherung mindestens noch eine Zusatzversicherung bei uns abgeschlossen. 5% Geschäftsbericht: 395 000 Mal konnten wir SWICA-Kunden telefonisch bei aller Art von Gesundheitsfragen beraten. 1,3 Mio. 27500 1371 471 Weitere Informationen Verwaltungskosten 95 % Versicherungsleistungen und versicherungstechnisches Ergebnis Anrufe sante24 395 000 www.swica.ch Allgemeine Informationen: www.swica.ch Sie finden SWICA auch auf Facebook, Google+, Xing, LinkedIn, Twitter und YouTube. SWICA aktuell 2–2015 5 Portrait «Ich hatte trotz allem Glück!» Unverschuldet in einen Unfall verwickelt zu werden und mit den Folgen umzugehen, ist für die Betroffenen schwierig. Das hat auch die 15-jährige Gina erfahren. Ihrer Ausdauer, ihrem Biss und viel Glück ist es zu verdanken, dass sie ihre Träume trotzdem verwirklichen kann. E ine junge, hübsche Frau, Kopfhörer im Ohr, die Füsse wippen rhythmisch im Takt von Bastian Baker – wer Gina Z. in ihrem Mädchenzimmer so unbekümmert tagträumen sieht, ahnt nicht, welch schwierige Monate hinter ihr liegen. Gut zwei Jahre ist es her, seit sie ein verhängnisvoller Verkehrsunfall mitten aus ihrem aktiven Teenagerleben riss. Ein Leben, das sie sich mit eisernem Willen und harter Arbeit zurückerobern musste. Keine Erinnerungen an den Unfall Dass sie mit Freundinnen aus dem Gymnasium, das sie damals besuchte, den Fussgängerstreifen überquerte, weiss Gina noch. An das Auto, das sie darauf mit voller Wucht erfasste, kann sie sich nicht mehr erinnern. Auch nicht daran, dass sie meterweit durch die Luft geschleudert wurde, sie die Rega ins Kinderspital nach Luzern fliegen musste, an die Operationen und Behandlungen. «Ich erwachte auf der Intensivstation, spürte das grosse Pflaster am Oberschenkel und fragte mich, was das soll», sagt sie. Ginas Vater Ignaz Z., der in der Nähe des Unfallorts arbeitete, befürchtete das Schlimmste, als er seine Tochter bewusstlos auf der Strasse liegen sah. Gina erlitt beim Unfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und innere Verletzungen. Das rechte Bein war gebrochen und über dem linken Knie klaffte eine 6 SWICA aktuell 2–2015 Portrait riesige Fleischwunde. Gina wurde mehrmals operiert, bekam eine Hirnsonde eingesetzt und wurde in ein künstliches Koma versetzt. «Prognosen für den weiteren Genesungsverlauf gab es keine», erzählt der Vater, «die Ärzte haben uns gesagt, dass bei solchen Kopfverletzungen alles möglich sei.» Die Tage der Ungewissheit, bis Gina aus dem Koma erwachte, seien die schlimmsten gewesen, sagt Ignaz Z. Unzusammenhängendes Zeug habe sie nach dem Erwachen geredet, Wörter vertauscht und das Kurzzeitgedächtnis sei stark beeinträchtigt gewesen, erzählt Gina. Es folgten bange Stunden und Tage, in denen der Familie viele Verwandte und Freunde tatkräft ig zur Seite standen. Nach fünfwöchigem Spitalaufenthalt, davon drei auf der Intensivstation, durfte sie wieder nach Hause. «Prämienerhöhungen entgegenzuwirken, ist eines der Ziele des Regressdiensts.» Yvonne Adalin, SWICA-Regressdienst Schulwechsel unvermeidbar Zu Hause standen nebst dem Nachholen des verpassten Schulstoffs Ergotherapie und Physiotherapie auf dem Programm. Die rasenden Kopfschmerzen seien das Schlimmste gewesen, sagt Gina rückblickend. «Das Hirn braucht nach einem Schädel-Hirn-Trauma möglichst viel Ruhe», präzisiert der Vater. Und das war in Ginas vollgestopftem Schulalltag am Gymnasium in einer fremden Stadt nicht realisierbar. So entschied Gina zusammen mit ihren Eltern, an die Sekundarschule an ihrem Wohnort zurückzukehren. Wohlwissend, dass sie damit ihren Berufswunsch Primarlehrerin nur noch über eine Zusatzschlaufe erreichen konnte. «Ich hatte mich bereits damit abgefunden, dass mein Leben nun halt anders ist als vor dem Unfall», sagt Gina pragmatisch, «das Saxophonspielen und die Skirennen im U-14Team waren schliesslich auch nicht mehr möglich.» Hadert sie mit ihrem Schicksal? «Nein», erklärt sie bestimmt, «ich bin dankbar, dass ich trotz allem so viel Glück hatte und es mir jetzt gut geht.» Kostenreduktion und Gerechtigkeit dank dem SWICA-Regressdienst Gina trägt am Unfall keine Schuld. Deshalb hat sich der SWICA-Regressdienst eingeschaltet und die Versicherte bei der Geltendmachung ihres Direktschadens unterstützt. «Wenn unsere Versicherten unverschuldet in einen Unfall verwickelt werden, nehmen wir Rückgriff auf Dritte», erklärt Yvonne Adalin vom SWICARegressdienst die Vorgehensweise. Beim Vorgehen bei Unfall Sie sind im In- oder Ausland verunfallt? Übermitteln Sie uns Ihre Unfallmeldung online – einfach, schnell und dank verschlüsselter Datenübermittlung absolut sicher (www.swica.ch › Online-Service › Unfall melden). Natürlich nimmt auch der SWICA-Kundendienst in Ihrer Nähe Ihre Unfallmeldung gerne entgegen. Die ganze Familie hat Gina bei ihrer Genesung unterstützt. Unfall von Gina Z. bedeutete dies, dass SWICA die entstandenen Kosten beim Unfallverursacher respektive bei dessen Haftpflichtversicherung einforderte. «Mit dem Regress kann Prämienerhöhungen entgegengewirkt werden», so Yvonne Adalin. Ginas Familie ist dankbar für die professionelle Unterstützung: «SWICA war vom Moment der Unfallmeldung für uns da, ist uns beratend zur Seite gestanden und hat uns jeglichen Papierkram vom Hals gehalten», sagt Ignaz Z. Der Regress hat für die Familie auch einen weiteren Aspekt: «Uns gehts klar auch um Gerechtigkeit.» Berufswunsch wird Realität Gina hat sich mit ihrer Situation arrangiert. Sie hat sich spezielle Entspannungsmethoden angeeignet, wenn die Kopfschmerzen überhandnehmen. Sie tanzt nun Hip-Hop und spielt Volleyball, weil andere Sportarten zu schmerzhaft sind. Und sie hat sich mit ihrem für sie typischen Pflichtbewusstsein für die Verwirklichung ihrer beruflichen Ziele engagiert. Mit Erfolg! Im Frühling hat sie die Aufnahmeprüfung für die Fachmittelschule mit Schwerpunkt Pädagogik bestanden. Gina freut sich auf den neuen, spannenden Lebensabschnitt, der nach den Sommerferien beginnt. Und die Augen der jungen Frau strahlen, weil ihr Berufswunsch – mit einem kleinen Umweg – nun doch noch Realität wird. «I know I’m lucky» (Ich weiss, ich habe Glück), singt Bastian Baker. Das gilt besonders für Gina. Und dieses Glück ist ihr zu gönnen. SWICA aktuell 2–2015 7 Dienstleistung Prävention Fragen unserer Versicherten Unsere Kundenberater sind an über 45 Standorten in der ganzen Schweiz präsent und nehmen sich täglich den Anliegen der SWICA-Versicherten an. Wir haben ein paar der häufigsten Fragen zusammengestellt, die von unserem Kundendienst beantwortet werden. Ich bin Teilzeitangestellte. Benötige ich die Unfalldeckung in der Krankenversicherung? Arbeitnehmer, die mindestens acht Stunden pro Woche beim selben Arbeitgeber arbeiten, sind über diesen obligatorisch gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert. Wenn Sie weniger als acht Stunden pro Woche arbeiten, müssen Sie die Unfalldeckung beim für Sie zuständigen SWICAKundendienst oder mittels Online-Formular (www.swica.ch › Für Private › OnlineService › Versicherung ändern) wieder einschliessen lassen. Ich werde demnächst Militär- oder Zivildienst leisten. Muss ich etwas an meiner Versicherungslösung ändern? Sie können alles belassen, wie es ist. Sofern Sie aber länger als 60 aufeinanderfolgende Tage Dienst leisten, bitten wir Sie, uns den Nachweis über die geleisteten Diensttage einzureichen. Sie werden für diese Zeit vollumfänglich von der Prämie der Grundversicherung befreit. Sie einen Aufenthalt in einem EU-/EFTAStaat planen und den Erhalt der Ersatzkarte nicht abwarten können, stellt Ihnen SWICA umgehend eine Ersatzbescheinigung aus. Wie kann ich das Versicherungsmodell wechseln? In der Grundversicherung können Sie das Modell und die Franchise jedes Jahr per 1. Januar anpassen. Teilen Sie uns bitte die Änderung bis am 30. November schrift lich mit. Wenn Sie vom Modell STANDARD zu einem der FAVORIT-Modelle wechseln möchten oder einen Wechsel innerhalb der FAVORIT-Modelle wünschen, so können Sie dies auch unterjährig jeweils auf den 1. des Folgemonats vollziehen. In der Zusatzversicherung ist eine Verringerung der Versicherungsdeckung oder Kündigung jeweils per Ende Jahr möglich. Die Kündigungsfrist beträgt: ■ Ich habe meine Versicherungskarte verloren. Wie gehe ich vor? Melden Sie den Verlust so schnell wie möglich unter der Gratis-Hotline 0800 80 90 80. Um Missbrauch zu vermeiden, wird die Karte sofort gesperrt und innerhalb von drei bis vier Wochen kostenlos ersetzt. Ersatzkarten können auch online bestellt werden (www.swica.ch › Für Private › Online-Service › Nachbestellungen). Falls 8 SWICA aktuell 2–2015 ■ bei gleichbleibender Prämie drei Monate (Eintreffen der Kündigung bei SWICA am letzten Arbeitstag vor dem 30. September). bei einer Prämienanpassung einen Monat (Eintreffen der Kündigung bei SWICA am letzten Arbeitstag vor dem 30. November). Eine Erhöhung oder Erweiterung des Versicherungsschutzes ist jeweils per Anfang des nächsten Monats möglich. Weitere oft gestellte Fragen sowie deren Antworten sind auf «Während des Kletterns sollte der Kopf frei sein von Angst» Klettern ist Fitness- und mentales Training zugleich. Der Sport fördert Kraft, Ausdauer, Selbstvertrauen und Konzentration und eignet sich für Jung und Alt. Ein Interview mit der passionierten Kletterin Michèle Marti. Kletterer profitieren bei SWICA der SWICA-Website zu finden: SWICA unterstützt kletterbewww.swica.ch › Über SWICA › geisterte Versicherte mit einem Häufige Fragen Sportförderungsbeitrag von bis zu CHF 600.– pro Jahr aus den Zusatzversicherungen COMPLETA PRAEVENTA (50 % bis CHF Wie lese ich eine Leistungsabrechnung? 300.–) und OPTIMA (90 % bis Für sämtliche Fragen steht der SWICAKundendienst in Ihrer Nähe gerne zur Verfügung. Allgemeine Informationen zur Leistungsabrechnung finden Sie auch auf unserer Website (www.swica.ch › Für Private › Online-Service › Help Point › Leistungsabrechnung). Jahresabonnemente bei Kletteran- CHF 300.–) für Halbjahres- und lagen, die sich der Vereinbarung zwischen SWICA und der IGKA angeschlossen haben. Zusätzlich dazu gewährt SWICA attraktive Prämienrabatte auf ausgewählte Zusatzversicherungen. Kann ich mein Baby bereits vor der Geburt versichern? Ja. Es ist empfehlenswert, das erwartete Kind bereits vor der Geburt anzumelden, damit es ab dem ersten Tag gut versichert ist. SWICA verzichtet bei der vorgeburtlichen Anmeldung bei den meisten Zusatzversicherungen auf eine Risikoprüfung. Eine Offerte kann auf der SWICA-Website angefordert werden (www.swica.ch › Für Private › Online-Service › Baby anmelden). Wie wirkt sich Klettern auf den Körper aus? «Klettern schult das Körpergefühl, denn Technik, Koordination und Kreativität werden ebenso benötigt wie Kraft und Beweglichkeit. Aber auch der mentale Aspekt spielt eine wichtige Rolle. Während des Kletterns sollte der Kopf frei sein von Angst, Zweifeln oder Erwartungsdruck. Welche Muskelgruppen werden speziell trainiert? Abhängig von der Art der Route werden unterschiedliche Muskelgruppen besonders beansprucht, denn eine flache bzw. nach vorne geneigte Wand stellt andere Anforderungen als eine stark überhängende. Besonders trainiert wird natürlich die Finger- und Armkraft in Kombination mit der Schulter- und Rumpfmuskulatur. Was muss man beim Klettern beachten? Beim Klettern bewegt man sich in die Höhe, weshalb der Besuch eines Sicherungskurses sehr empfehlenswert ist, um sich das nötige Know-how anzueignen. Auch wer bereits mit dem Klettern angefangen hat, sollte seine Sicherungskenntnisse regelmässig auf den neusten Stand bringen. Denn nur wenn man seinem Sicherungspartner vollumfänglich vertrauen kann, ist man in der Lage, in der Route alles zu geben. Zudem sollte nur normgerechtes, zertifiziertes Klettermaterial in einwandfreiem Zustand verwendet werden. Was macht den Reiz dieser Sportart aus? Am Klettern fasziniert mich die Suche nach dem Moment, wenn alles perfekt zusammenspielt: Wenn die Bewegungen wie von selbst fliessen, wenn ich voll konzentriert bin, mich vielleicht sogar an meinem Limit bewege und trotzdem innerlich entspannt bleibe. Ausserdem bietet das Klettern mit all seinen Disziplinen und Spielformen enorm viel Abwechslung.» Was sind Ihre Tipps für Anfänger? Anfänger sollten unbedingt einen Einsteigerkurs besuchen. Neben den nötigen Sicherungskenntnissen werden dabei auch schon die ersten technischen Grundlagen erworben, die das Vorwärtskommen in der Vertikalen erleichtern. Wer gerne klettern möchte, aber keinen Sicherungspartner hat oder nicht ganz so hoch hinaus will, sollte die Disziplin «Bouldern» ausprobieren. Da man sich dabei immer in Absprunghöhe über Matten befi ndet, klettert man ohne Seilsicherung und kann nach einer kurzen Einführung gleich loslegen. Die 28-Jährige Michèle Marti entdeckte während des Studiums der Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften die Leidenschaft für den Sport in luftiger Höhe. Neben ihrer Tätigkeit als Kletterleiterin und Ausbildungsverantwortliche bei «Pilatus Indoor» ist sie zudem in einem Bergsportgeschäft in Luzern tätig und engagiert sich als Trainerin im «Regionalkader Sportklettern Zentralschweiz». SWICA aktuell 2–2015 9 Jederzeit ein ärztlicher Rat Inserat Ratgeber Editorial/Inhalt Telefonische sante24 ist für michGesundheitsberatung die beste Medizin Gesundheitsratgeber sante24 ist Ihre telefonische Gesundheitsberatung – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, weltweit. Erfahrene Ärzte und medizinische Fachpersonen beantworten Ihre Fragen zu Krankheit, Unfall, Prävention und Mutterschaft. Wann immer Sie einen medizinischen Rat brauchen, sante24 ist für Sie da. Telefon +41 (0)44 404 86 86. www.swica.ch Erste Hilfe bei Verbrennungen bei Kindern Ernährung in der Stillzeit Dr. med. Silke Schmitt Oggier, Ärztliche Leitung sante24 Patrick Z. (32) kontaktiert die telefonische Gesundheitsberatung sante24. Sein vierjähriger Sohn Manuel hat eine Tasse mit heissem Tee verschüttet und sich dabei die Hand verbrannt. Patrick Z. kann noch keine Verbrennungsanzeichen sehen, aber der Kleine schreit vor Schmerzen wie am Spiess und lässt sich nicht mehr beruhigen. Die Gesundheitsberaterin rät dem besorgten Vater die Hand seines Sohns direkt unter fliessendem Leitungswasser (ca. 20 °C) zu kühlen, da der Wasserstrahl die Haut beruhigt und in den ersten 10 bis 15 Minuten die Schmerzen lindert. Die Anwendung von eiskaltem Wasser, Eiswürfeln oder Cool Pads ist nicht empfehlenswert, da die verletzte Haut einen Kälteschaden erleiden könnte. Vorsicht mit Salben Nachdem die betroffenen Stellen mit Leitungswasser gekühlt wurden, kann die Verletzung mit sterilen, sauberen und nicht 10 SWICA aktuell 2–2015 4-2013 fusselnden Tüchern wie beispielsweise saubere Geschirr- oder Baumwolltücher bedeckt werden. Cremes, Salben, Gels sowie andere Desinfektionsmittel sind zur Wundbehandlung nicht geeignet, denn sie können nicht nur die Verbrennung verschlimmern, sondern müssen auch zur Wundversorgung wieder entfernt werden, was mit unnötigen Schmerzen verbunden ist. Neben dem Kühlen der betroffenen Stelle können Medikamente wie Tabletten, Säfte oder Zäpfchen verabreicht werden, um die Schmerzen zusätzlich zu lindern. Falls auf der Haut schon Brandblasen entstanden sind, dürfen diese auf keinen Fall aufgestochen oder anders geöff net werden. Es besteht Infektionsgefahr. Zudem kann das Öffnen den Heilungsprozess verlängern und hässliche Narben hinterlassen. Verschiedene Verbrennungsgrade Es wird zwischen drei Schweregraden unterschieden. Bei Verbrennungen ersten Grades rötet sich die betroffene Hautstelle und kann anschwellen. Ab Grad zwei bilden sich zusätzlich Brandblasen. Verbrennungen dritten Grades sind tief gehende Verbrennungen, die das ganze Gewebe zerstören und teilweise bis auf die Knochen gehen können. Einschätzung der Ernsthaftigkeit der Blessur Neben dem Verbrennungsgrad ist auch die Ausdehnung der Verletzung entscheidend. Sie wird berechnet, indem die Kinderhand mit der Körperoberfläche verglichen wird. Die Handfläche inklusive Finger entspricht etwa einem Prozent der Körperoberfläche. Hat sich das Kind eine Verbrennung zuge- zogen, die grösser als sein Handteller ist, muss es ärztlich behandelt werden. Sind bei Kindern unter vier Jahren mehr als acht Prozent der Hautfläche betroffen (bei Kindern über vier Jahren mehr als zehn Prozent), müssen sie ins Spital. Das gilt übrigens auch für alle Verbrennungen der Hände oder Füsse sowie für Verbrennungen über Gelenke, im Gesicht und an den Genitalien. Auch bei grösseren geschädigten Hautflächen sowie bei offenen oder tiefen Wunden ist es empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren. Spätschäden nach einer Brandverletzung Je nach Verbrennungsgrad und Lokalisation kann die Narbenbildung ein Problem darstellen. Verbrennungen ersten Grads heilen in der Regel, ohne Spuren zu hinterlassen. Ab Grad zwei muss damit gerechnet werden, dass sich Narben bilden. Auch deshalb ist es wichtig, dass Verbrennungen des zweiten und dritten Grades von einem Arzt behandelt werden. Monika M. (30) hat vor einigen Wochen ihr erstes Kind geboren. Obwohl sie weiss, dass die richtige Ernährung auch während der Stillzeit eine entscheidende Rolle für die Entwicklung und Gesundheit des Babys spielt, ruft sie die Stillhotline von sante24 an und fragt nach konkreten Empfehlungen. Die Stillberaterin rät Monika M., sich grundsätzlich an die Empfehlungen für die ideale «Ernährung während der Stillzeit» der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) zu halten. Zusätzlich gibt sie ihr folgende Ratschläge: Energiebedarf Wenn das Baby Vollzeit gestillt wird, steigt der Energiebedarf um etwa 500 kcal pro Tag an. Der Körper kann diese Energie entweder aus zusätzlicher Nahrung oder aus den angesammelten Reserven ziehen. Möchte die Mutter die Schwangerschaftspfunde nach der Geburt rasch wieder verlieren, muss deshalb in der Stillzeit nicht zwingend mehr gegessen werden. Nimmt sie aber mehr als ein halbes Kilo pro Woche ab, empfiehlt es sich, die Nahrungsaufnahme etwas zu erhöhen. Von einer kalorienreduzierten oder einseitigen Diät ist in jedem Fall abzuraten. Nicht nur das Baby, sondern auch der Körper der Mutter braucht ausreichend Energie und Nährstoffe, um sich nach der kräftezehrenden Schwangerschaft und Geburt zu regenerieren. Flüssigkeit Um das mit der Muttermilch abgegebene Wasser zu ersetzen, braucht der Körper viel Flüssigkeit. Idealerweise werden zwei bis drei Liter Wasser, Tee oder verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte über den Tag verteilt getrunken. Von Trinkmengen über drei Liter wird allerdings abgeraten, da diese die Milchproduktion negativ beeinflussen können. rung gewöhnt das Baby schon früh an unterschiedliche Geschmacksarten und versorgt es ausreichend mit Vitaminen und Nährstoffen. Auf Alkohol und hohe Mengen an Koffein sollte während der Stillzeit verzichtet werden. Nährstoffe Während der Stillzeit kann sich der Bedarf an Nährstoffen im Vergleich zur Schwangerschaft leicht erhöhen. Folgende Vitamine und Mineralstoffe sind besonders wichtig und sollten ausreichend konsumiert werden: ■ ■ ■ ■ ■ ■ Folsäure: in grünem Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fleisch und Eigelb Vitamin C: in Zitrusfrüchten, Broccoli, Johannisbeeren und Kartoffeln Vitamin D: in Margarine und öligem Fisch Kalzium: in Milchprodukten, Mineralwasser, Fisch, Nüssen und grünem Gemüse Magnesium: in Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Fleisch, Gemüse und Bananen Eisen: in magerem Fleisch, grünem Gemüse, Trockenfrüchten, Nüssen und Vollkorngetreide Beste Medizin für Mutter und Kind SWICA ist für Mütter besonders attraktiv. Aus den Zusatzversicherungen werden ab der elften Stillwoche ein Stillgeld von CHF 200.– und bis zu CHF 300.– pro Jahr an die Kosten für spezielle Kurse für Mutter und Kind wie Massage, Homöopathie sowie Babyschwimmen vergütet. Zudem stehen Ihnen als SWICAVersicherte die Ärzte und das medizinische Personal der Stillhotline von sante24 kostenlos und rund um die Uhr mit fachkundigem Rat zur Seite. Tel. +41 (0)44 404 86 86 SWICA unterstützt ausserdem die Stillkampagne 2015. Geschmacksvielfalt Grundsätzlich nimmt das Kind alles, was die Mutter isst, über die Milch auch zu sich. Eine möglichst abwechslungsreiche Ernäh- Weitere Informationen finden Sie unter: www.stillkampagne.ch SWICA aktuell 2–2015 11 Care Management Rehabilitation an. Eleonora M. war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ansprechbar. «Meine Schwestern haben zum Glück alles für mich erledigt. Sie waren froh um die professionelle Hilfe der Care Managerin, die immer für sie da war», sagt sie. Care Managerin Roswitha Oetterli organisierte eine rehabilitative Zwischenlösung nach den Operationen, damit Eleonora M. wieder zu Kräften kam, um die nachfolgende Strahlentherapie im Inselspital bewältigen zu können. Während dieser Therapie wohnte Eleonora im Haus der Pflege in Bern. Finanzierung der Intensivrehabilitation gelungen Zu diesem Zeitpunkt setzte sich Roswitha Oetterli mit der Invalidenversicherung in Verbindung. «Das war die richtige Entscheidung», sagt Oetterli, denn eine Auf- Den Alltag wieder bewältigen In der Stift ung Mühlehalde musste Eleonora ganz einfache alltägliche Handlungen wieder erlernen. Der psychische Bewältigungsprozess ihres Sehverlusts ist für sie nach wie vor sehr anspruchsvoll. Ihr Leben hat sich von einem Tag auf den anderen völlig verändert. «Am schlimmsten ist, dass ich mich wie eingeschlossen fühle. Schnell hinauszugehen, um etwas einzukaufen, oder spazieren zu gehen, ist undenkbar.» In der Stiftung Mühlehalde erhielt sie neben dem Training zur Alltagsbewältigung auch psychologische Unterstützung. Sie fühlte sich von den Therapeuten verstanden und machte gute Fortschritte. Weiterer Schritt zurück ins Leben Für Eleonora ist vor allem der Austausch mit anderen Blinden und Sehbehinderten, Hy Tran, Lehrer der Sehbehindertenhilfe in Basel, instruiert Eleonora M.* am Computer. «Ich musste alle Hebel in Bewegung setzen, um andere Finanzierungsquellen zu finden» Zurück in ein selbstbestimmtes Leben Eleonora M.* verlor aufgrund einer Erkrankung ihr Augenlicht. Die Finanzierung der Intensivrehabilitation gestaltete sich schwierig, weil sie keine Pflichtleistung der Krankenversicherung ist. Das SWICA Care Management fand eine Lösung. S obald Eleonora M. unsere Stimmen vernimmt, lächelt sie uns zu. Noch etwas unsicher sucht die junge Frau den Treppenhandlauf. Im zweiten Stockwerk angekommen, läuft sie zielsicher in den Schulungsraum, wo das Gespräch stattfindet. Dass sie sich so sicher bewegen kann, ist nicht selbstverständlich. «Als ich hierherkam, hatte ich sehr grosse Mühe, mich zu orientieren. Mein Gesichtsfeld ist stark eingeschränkt. Ich sehe nur punktuell und ganz schwache Umrisse», erklärt 12 SWICA aktuell 2–2015 sie, während sie ihren Arbeitscomputer einschaltet. Sie absolviert bei der Sehbehindertenhilfe in Basel ein Training, um trotz ihres Sehverlusts am Computer lesen und schreiben zu können. Umfassende Hilfe durch das Care Management Eleonora erkrankte vor eineinhalb Jahren an einem Hirntumor, durch den sie neben dem Sehvermögen auch kognitive Fähigkeiten verlor. Die 36-jährige Apothekerin war mit ihrem Partner in Italien in den Ferien, als sie plötzlich das Bewusstsein verlor. Sie wurde durch die Rega ins Inselspital Bern repatriiert. «Ich bin erst wieder in der Schweiz zu mir gekommen. Meine Erinnerungen daran sind völlig ausradiert», sagt sie. Innerhalb von zwei Wochen musste sie sich zwei schweren Operationen unterziehen. SWICA Care Managerin Roswitha Oetterli bot ihren Angehörigen Begleitung und Unterstützung bei der Organisation einer geeigneten Lehrer Hy Tran der Sehbehindertenhilfe in Basel. Hy Tran ist vollständig blind. Man bemerkt das nicht sofort, weil er sich so sicher wie ein Sehender bewegt. «Ich arbeite schon länger hier und kenne mich in diesen Räumen gut aus», meint er bescheiden. Er zeigt Eleonora den sogenannten Screen Reader, mit dem sie Texte, die sie liest und schreibt, hören kann. Es gibt noch andere Systeme, wie die Punktschrift , die es Sehbehinderten oder Blinden ermöglichen, neben dem Gehör auch den Tastsinn einzusetzen, um Sprache zu erkennen und wiederzugeben. «Zur Kompensation des Verlusts des Sehvermögens brauche man zudem ein ausgezeichnetes Gedächtnis und ein gutes Körpergefühl», sagt Hy Tran. Um zurück zu einem selbstbestimmten Leben zu finden, ist zudem eine aktive Freizeitgestaltung sehr wichtig. Beim Stichwort Freizeit strahlt Eleonora. Sie erzählt, dass sie Violoncello spiele und Mitglied beim SalonEnsemble «lundi soir.» ist. «Mein Ziel ist, am nächsten Konzert im Schloss Hünegg, Hilterfingen bei Thun, mitzuspielen.» Roswitha Oetterli, SWICA Care Managerin * Name von der Redaktion geändert gabe der Invalidenversicherung (IV) ist die Finanzierung von Eingliederungsmassnahmen und einer geeigneten Umschulung. Es war absehbar, dass Eleonora ihren Beruf als Apothekerin nicht mehr in gleicher Form ausüben können würde. Durch die plötzliche Erblindung stand bei Eleonora M. vorerst jedoch die Wiedererlangung alltagspraktischer Fähigkeiten im Vordergrund. Eine Intensivrehabilitation nach einem akuten Sehverlust bietet ausschliesslich die Stiftung Mühlehalde in Zürich an. Die Finanzierung eines Aufenthalts in dieser Institution gestaltete sich äusserst schwierig, weil sie nicht anerkannt und daher auch keine Pfl ichtleistung der Krankenversicherung ist. «Ich musste alle Hebel in Bewegung setzen, um andere Finanzierungsquellen zu finden», sagt Roswitha Oetterli. Schliesslich fand sich eine Lösung, die mit Unterstützung der IV und des Blindenverbands zustande kam. Eine Kostengutsprache für drei Monate konnte erteilt werden. Care Managerin Roswitha Oetterli im Gespräch mit Eleonora M. mit denen sie während der Ausbildungszeit im Blindenheim Basel zusammenlebt, hilfreich. «Ich bin sehr beeindruckt davon, wie sie mit ihrem Schicksal umgehen», sagt sie. Ein besonderes Vorbild ist ihr SWICA aktuell 2–2015 13 Gesundheitswesen Gesundheitswesen sante24 – ein Blick hinter die Kulissen Rund 60 Mitarbeitende arbeiten bei der telefonischen Gesundheitsberatung sante24, rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Ein Besuch bei sante24 gibt einen Einblick in ihre Arbeit. Dr. med. Ariane Stirnemann (links) bespricht mit Gesundheitsberaterin Franziska Bachmann medizinische Alarmsymptome. B 14 is zu vier Ärztinnen und Ärzte oder Gesundheitsberaterinnen arbeiten im gleichen Raum. Jeder Arbeitsplatz ist mit drei Bildschirmen ausgerüstet: Über den einen Bildschirm sehen sie die eingehenden Anrufe und wer im Moment mit wem spricht, über die anderen beiden können sie Texte verarbeiten, Informationen suchen oder Patientendossiers aufrufen. sante24 verfügt mit dem «Skills-based-Routing-System» über die modernste Telefoniesoft ware, die es derzeit auf dem Markt gibt. Es ist die Schaltzentrale von sante24. Auf rund 60 Mitarbeitende in Vollzeit- oder Teilzeitpensen gehen pro Jahr rund 395 000 Anrufe ein. als einer Woche Grippe. Wie hoch ist heute Ihr Fieber?», fragt ihn die Ärztin. Weitere Fragen zum Fieberverlauf und zu den Nebensymptomen folgen. Der Patient leidet erneut an starken Kopf- und Gliederschmerzen und an einem hartnäckigen Husten. Sie empfiehlt ihm, hausärztlich abklären zu lassen, ob es sich jetzt zusätzlich um eine bakterielle Infektion handelt. Andreas Holler hat keinen Hausarzt. Deshalb bietet sie ihm eine Terminvereinbarung im nächsten santémed Gesundheitszentrum durch das Teleservice-Team von sante24 an. tungen entspricht oder sie noch die Meinung eines anderen Arztes wollen. «Wichtig zu wissen ist, dass sante24 keine abschliessenden Diagnosen stellt, da wir die Patienten nicht untersuchen können», betont Ariane Stirnemann. «Unsere Stärke ist, dass wir gut zuhören und genau wissen, was und wie wir fragen müssen. Wir empfehlen geeignete Massnahmen zur Linderung der geschilderten Krankheitssymptome oder veranlassen bei medizinischen Alarmsymptomen eine Weiterverweisung an den Hausarzt oder gar eine Spitaleinweisung.» Gut zuhören und die Alarmsymptome erkennen Richtiges Handeln kann Leben retten Die Ärztin Dr. Ariane Stirnemann sieht in ihrer Agenda auf dem Bildschirm einen anstehenden Rückruf. Die Gesundheitsberaterin, die den Anruf entgegengenommen hat, hat eine elektronische Notiz mit den relevanten Vorinformationen hinterlegt. «Grüezi Herr Holler *, Sie haben seit mehr Andreas Holler hatte zu Beginn der Erkrankung den Betriebsarzt seines Arbeitgebers aufgesucht und wollte von sante24 eine zusätzliche aktuelle Beratung. Solche Anrufe seien ziemlich häufig, sagt die Ärztin. Viele Patienten sind verunsichert, weil der Krankheitsverlauf nicht ihren Erwar- Beim Erkennen von medizinischen Alarmsymptomen kommt den Gesundheitsberaterinnen von sante24 eine bedeutende Rolle zu. Sie sind die ersten, die mit den Patienten sprechen und die Triage vornehmen, d. h., sie entscheiden, ob eine Beratung mit häuslicher Therapieempfehlung SWICA aktuell 2–2015 ausreicht, ein ärztliches Gespräch nötig ist oder notfallmässig gehandelt werden muss. Die Gesundheitsberaterinnen von sante24 sind erfahrene medizinische Fachpersonen wie Pflegefachleute, Pharmaassistentinnen und Medizinische Praxisassistentinnen (MPA). Franziska Bachmann zum Beispiel ist Pharmaassistentin mit langjähriger Berufserfahrung. Sie befragt die Anrufenden zu ihren Symptomen nach dem systematischen Frageschema «Red Flags», damit ihr kein klinisches Alarmzeichen, das auf eine schwere Erkrankung hindeuten könnte, entgeht. «Grüezi Frau Sanchez *, wie kann ich Ihnen helfen?», beantwortet sie den nächsten Anruf. «Ich habe krampfartige Bein- und Wadenschmerzen», erklärt die Patientin. Sie sei sonst gesund und nehme keine Medikamente. Während Gesundheitsberaterin Bachmann mit Olivia Sanchez spricht und noch einige Zusatzfragen stellt, hält sie das Gespräch schrift lich fest. Sie kann die Patientin beruhigen, denn es gibt keine Anzei- chen für eine Th rombose. Besserten sich die Beschwerden jedoch nicht, solle sie unbedingt wieder anrufen. «Das ist wichtig, denn kommen zu diesen Symptomen zum Beispiel Atemprobleme oder Schmerzen im Oberbauch hinzu, kann es sich um eine Lungenembolie handeln und die Patientin müsste sofort ins Spital eingewiesen werden», erklärt sie. Einen solchen Anruf hatte sie am Vortag. Qualität wird regelmässig geprüft und verbessert ner Fachrichtungen mit breiter medizinischer Erfahrung. Im Rahmen des Qualitätsmanagements unterstützen sich Ärzte und Gesundheitsberaterinnen gegenseitig, indem sie die Anrufe je nach vorhandenem Fachwissen zuteilen und Fälle miteinander diskutieren. Mehr als eine Gesundheitsberatung Die sante24 nimmt auch Beratungen wahr, die über die akute medizinische Behandlung hinausgehen. Da die Hemmschwelle für manche Patienten am Telefon niedriger ist, vertrauen sie den sante24 Mitarbeitenden eher auch eine schwierige Lebens- oder Arbeitssituation an. Als nächster Schritt kann sante24 den Kontakt zu einem SWICA Care Manager herstellen, sofern der Patient seine Einwilligung dazu gibt. Dadurch leistet sante24 präventive Arbeit vor allem bei psychischen und psychosozialen Leiden. «Qualität und Zuverlässigkeit sind das A und O bei sante24», sagt die Ärztin und medizinische Leiterin Dr. Silke Schmitt Oggier. Das Telefoniesystem und unser elektronisches Patientendossier mit der Ärzteagenda erlauben uns, die Anrufe sehr strukturiert zu bearbeiten. Das Patientendossier ermöglicht zudem einen fachlichen Austausch zwischen dem Ärzteteam und den Gesundheitsberaterinnen. Bei sante24 arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiede- * Namen von der Redaktion geändert SWICA aktuell 2–2015 15 active4life – Ihre aktuellen Vorteilsangebote Im Aktivitätenprogramm active4life von SWICA warten zahlreiche attraktive Angebote darauf, von Ihnen entdeckt und genutzt zu werden. Zeigen Sie Ihre SWICA-Versichertenkarte an der Kasse vor und profitieren Sie. Viele weitere Angebote und detaillierte Informationen finden Sie auf unserer Website www.swica.ch/active4life. freedreams CHF 50.– Bestellen Sie die freedreams-Jahreskarte und übernachten Sie ein ganzes Jahr lang, so oft Sie wollen, zu je drei aufeinanderfolgenden Nächten kostenlos in allen freedreams-Partnerhotels. CHF 50.– Rabatt auf die freedreams-Jahreskarte Bestellen Sie online unter www.swica.freedreams.ch oder telefonisch unter 0848 88 11 88. 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